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Die
Erfindung betrifft ein Kernmaterial zur Verwendung bei der Herstellung
von faserverstärkten
Kunststoffmaterialien, das insbesondere zur Anwendung in geschlossenen
Formsystemen, Aufspritzanwendungen und Handauflegeanwendungen geeignet
ist.
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Kunststoffe,
die mit faserförmigen
Bahnen verstärkt
sind, werden oft zur Herstellung von Formteilen wie Kraftfahrzeug-
und Industrieteilen, z.B. Tanks, Badewannen, Verkehrszeichen, Verkleidungsblechen,
Booten, Wohnwagen etc. verwendet.
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Faserbahnen
sind als Verstärkung
für alle
Arten von gehärteten,
synthetischen Kunststoffmaterialien wie einem Polyesterharz oder
Epoxyharz geeignet. Im Allgemeinen führt die Einarbeitung einer
Faserbahn in ein Harzmaterial zu einer erhöhten Festigkeit, Steifheit,
Ermüdungsfestigkeit,
Bruchzähigkeit,
Umweltbeständigkeit,
Temperaturbeständigkeit,
einem verminderten Gewicht und verminderten Herstellungskosten des Harzmaterials.
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Die
Verwendung von Kernmaterialien in faserverstärkten Kunststoffen ist bereits
seit Dekaden bekannt. Ihre Aufgabe besteht einerseits in einer Verminderung
der erforderlichen Harzmenge, was zu Kosten- und Gewichtseinsparungen
führt,
und andererseits in der Verbesserung einiger mechanischer Eigenschaften des
Materials, insbesondere der Biegesteifheit.
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US-A-3,676,288
offenbart nicht aufgeschäumte
Mikrokügelchen,
die mittels eines Bindemittels, beispielsweise eines Polyacrylnitril-Latex,
auf eine Faserbahn aufgetragen oder darin eingearbeitet werden. Wenn
das Bindemittel getrocknet und vernetzt ist, sind die Kügelchen
an der Faserbahn gebunden und geschäumt.
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EP-A-0
190 788 betrifft die Verwendung einer Mikrokügelchen einschließenden Faserbahn
zur Herstellung von Gegenständen,
die mit einer solchen Faserbahn verstärkt sind. Gemäß dieser
Patentanmeldung sind die Mikrokügelchen
hauptsächlich
in der Bahn enthalten und in einem Muster angeordnet, bei dem Mikrokügelchen
enthaltende Bereiche der Bahn durch Bereiche, die praktisch keine
Mikrokügelchen
enthalten, voneinander getrennt sind.
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Bei
der Herstellung der faserverstärkten
Kunststoffmaterialien sind zwei vorherrschende Verfahren verfügbar, wobei
das eine auf der manuellen Imprägnierung
der Fasermaterialien (Handauflegen, Aufspritzen) und das andere
auf der Verwendung von geschlossenen Formen basiert. Im letzteren
System, das gewöhnlich automatisiert
ist, wird das Faserverstärkungsmaterial
in einer Form positioniert, die geschlossen und anschließend mit
Harz befällt
wird. Ein wichtiger Vorteil dieser geschlossenen Formsysteme besteht
u.a. in der Reproduzierbarkeit der Eigenschaften des Produkts (bessere
Toleranzen), in ökologischen
Aspekten, verbesserten Oberflächeneigenschaften
und verstärkten
mechanischen Eigenschaften. Es ist auch möglich, Fraktionen mit einem
höheren
Faservolumen aufzutragen.
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Die
Verwendung der oben beschriebenen Kernmaterialien in geschlossenen
Formsystemen hat für lange
Zeit dahingehend Schwierigkeiten gemacht, die verschiedenen Anforderungen,
die ein Kernmaterial zur Verwendung darin erfüllen muss, zu erfüllen. Diese
Eigenschaften sind u.a.:
- – eine gute Kompressionsbeständigkeit,
- – in
allen Richtungen ein schnelles Fließen von Harz durch das Kernmaterial,
- – eine
geringe Harzaufnahme,
- – ein
vermindertes Schrumpfen (d.h. ein Ausgleich des Harzschrumpfens)
und
- – eine
gute Drapierfähigkeit
(d.h. eine niedrige Biegesteifheit).
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Insbesondere
die Erfüllung
der ersten beiden Anforderungen hat für lange Zeit Schwierigkeiten
gemacht. Es ist klar, dass die offene Struktur, die zum Erhalt eines
guten Harzflusses in der Ebene des Kernmaterials erforderlich ist,
die Neigung aufweist, auf Kosten der Kompressionsbeständigkeit
zu gehen. Weiterhin ist eine niedrige Harzaufnahme, die durch ein
großes
Schaumstoffvolumen in der Bahn erhalten werden kann, mit einem guten
Harzfluss unverträglich.
Auch die Drapierfähigkeitsmerkmale
sind mit der Kompressionsbeständigkeit
und einer niedrigen Harzaufnahme nicht leicht verträglich. Zur
Erfüllung
dieser Anforderungen ist in
EP
1 010 793 und im Oberbegriff von Anspruch 1 ein Kernmaterial
entwickelt worden. In einer bevorzugten Ausführungsform dieser Veröffentlichung
enthält
das Kernmaterial Mikrokügelchen,
die in einer regelmäßigen Struktur über das
Kernmaterial verteilt sind.
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Es
ist jedoch gefunden worden, dass die Oberflächenqualität dieser Materialien des Standes
der Technik wie des in
EP 1 010
793 offenbarten Materials nicht immer zufriedenstellend
ist, insbesondere nicht hinsichtlich der visuellen Beurteilung der
Oberfläche
(insbesondere hinsichtlich eines Auftretens eines Durchscheineffekts)
oder der Oberflächengüte. Eine
solche visuelle Beurteilung oder Oberflächengüte kann beispielsweise bei
Formteilen wie Platten für
Kraftfahrzeuge, LKW etc. wichtig sein. Verfahren zur Bewertung der visuellen
Beurteilung umfassen Plattentests.
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Es
ist auch möglich,
durch eine Beugungsmessung der Oberfläche eine quantitative Angabe
zur Oberflächengüte zu machen.
Der Wert des Orangenschaleneffekts der Oberfläche ist beispielsweise ein
geeigneter Parameter für
diesen Zweck. Instrumente zur Messung des Wertes des Orangenschaleneffekts
sind im Fachgebiet bekannt und kommerziell erhältlich, z.B. Instrumen te, bei
denen die von Diffracto Ltd. (Kanada) entwickelte D-Sight-Technik
verwendet wird. Diese Technik ist in Reynolds et al. "Theory and applications
of a surface inspection technique using double-pass retroflection", Optical Engineering,
Band 32, Nr. 9, S. 2122–2129, 1993,
und in J. H. Heida und A. J. A. Bruinsma; "D-Sight Technique for Rapid Impact Damage
Detection an Composite Aircraft Structures"; vorgestellt bei: the 7th European
Conference an Non-Destructive Testing, Kopenhagen, 26.–29. Mai
1998; verfügbar
bei NDT.net – Juni
1999, Band 4, Nr. 6, US-A 4,863,268, US-A 5,075,661, diskutiert.
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Demgemäß besteht
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines
neuen Kernmaterials, das als Alternative zu bekannten Kernmaterialien,
insbesondere zur Herstellung von Formteilen, bei denen die visuelle
Beurteilung der Oberfläche
relevant ist, verwendet werden kann. Noch spezieller besteht eine
Aufgabe in der Bereitstellung eines solchen Kernmaterials, bei dem
das Material zur Verwendung in geschlossenen Formsystemen, Aufspritzanwendungen
und/oder Handauflegeanwendungen geeignet ist.
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In
einem speziellen Aspekt besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
in der Bereitstellung eines Kernmaterials, das zur Herstellung eines
Formteils – typischerweise
einschließlich
einer Imprägnierung des
Kernmaterials mit einem Harz – mit
einem verbesserten Orangenschaleneffekt verwendet werden kann.
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Noch
spezieller besteht eine Aufgabe in der Bereitstellung eines Kernmaterials,
das zur Verwendung bei der Herstellung eines Formteils unter Erhalt
eines Formteils mit einem hier definierten Wert des Orangenschaleneffekts
von wenigstens 30 geeignet ist.
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Es
ist gefunden worden, dass eine oder mehrere dieser Aufgaben durch
ein Kernmaterial gelöst
werden können,
das im Allgemeinen drapierfähig
ist und vorzugsweise eine hohe Kompressionsbeständigkeit hat, wobei das Kernmaterial
Glieder aus relativ dichtem Material und offene Kanäle enthält. Gemäß der Erfindung haben
die Glieder und Kanäle
eine spezielle Abmessung, nämlich
relativ kleine Glieder und relativ kleine Kanäle.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung ein Kernmaterial, insbesondere ein Kernmaterial,
das zur Verwendung in geschlossenen Formsystemen, Aufspritzanwendungen
und/oder Handauflegeanwendungen geeignet ist, wobei das Kernmaterial
gewöhnlich
drapierfähig
ist und vorzugsweise eine Kompressionsbeständigkeit von mehr als 30% bei
1 bar Druck hat, wobei das Kernmaterial auf wenigstens einer Faserbahn beruht,
die eine Schaumstoffstruktur innerhalb der Bahn enthält, wobei
die Schaumstoffstruktur aus einer Mehrzahl von Gliedern besteht,
wobei die Glieder voneinander durch Kanäle getrennt sind, die für Harz permeierbar
sind, wobei die Glieder einen mittleren Durchmesser, der durch den
Durchmesser des Hüllkreises
in der Materialebene definiert ist, von weniger als 1,5 mm, vorzugsweise
von 0,2–1
mm haben und wobei die Kanäle
einen mittleren Durchmesser von weniger als 0,75 mm, vorzugsweise
0,3–0,5
mm, haben.
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Es
ist gefunden worden, dass ein solches Kernmaterial zur Verbesserung
der Oberflächenqualität und/oder
Verbesserung der visuellen Beurteilung vorzugsweise hinsichtlich
einer Verminderung des Durchscheineffekts in Laminat sehr geeignet
ist. Noch spezieller ist gefunden worden, dass ein solches Kernmaterial sehr
geeignet ist, um ein Formteil mit einem Wert des Orangenschaleneffekts
von weniger als 30 zu ergeben.
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Aus
praktischen Gründen
beträgt
der mittlere Durchmesser der Glieder typischerweise wenigstens 0,5 mm.
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Die
Glieder und Kanäle
können
auf eine mehr oder weniger regelmäßige Weise, d.h. mit einem
Musterrapport von weniger als 1 cm, noch mehr bevorzugt weniger
als 0,5 cm, oder auf eine unten definierte unregelmäßige Weise
verteilt sein.
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Für die anderen
Parameter, insbesondere die Permeabilität, die Beschaffenheit der Materialien,
aus denen das Kernmaterial besteht, die Form der Glieder, das freie
Volumen der Bahn gelten die unten beschriebenen Bedingungen.
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Vorzugsweise
sind die Glieder im Kernmaterial innerhalb oder auf der Bahn unregelmäßig verteilt.
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Es
ist gefunden worden, dass das Kernmaterial der Erfindung zur Verbesserung
der Oberflächenqualität und/oder
zur Verbesserung der visuellen Beurteilung vorzugsweise hinsichtlich
einer Verminderung des Durchscheineffekts in Laminat sehr geeignet
ist. Noch spezieller ist gefunden worden, dass ein solches Kernmaterial
sehr geeignet ist, um ein Formteil mit einem Wert des Orangenschaleneffekts
von weniger als 30 zu ergeben.
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Für die anderen
Parameter, insbesondere die Permeabilität, die Beschaffenheit der Materialien,
aus denen das Kernmaterial besteht, die Form der Glieder, das freie
Volumen der Bahn gelten die unten beschriebenen Bedingungen.
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Es
ist gefunden worden, dass ein erfindungsgemäßes Kernmaterial eine sehr
gute Drapierfähigkeit, Kompressionsbeständigkeit
und eine geeignete Permeabilität
sogar im Fall einer unregelmäßigen Verteilung von
Gliedern beibehält,
während
die Oberflächenqualität, insbesondere
hinsichtlich der visuellen Beurteilung, im Vergleich zu bekannten
Materialien, z.B. einem Kernmaterial, das mit einem regelmäßigen Muster
von Sechsecken, wie Soric®, bei dem nach der Imprägnierung
mit dem Harz und dem Trocknen ein Durchscheineffekt an den Bereichen
zwischen den Gliedern (d.h. Sechsecken) klar sichtbar sein kann,
verbessert ist. Es ist gefunden worden, dass ein solches Durchscheinen
bei einem erfindungsgemäßen Kernmaterial
nicht oder wenigstens in einem geringeren Ausmaß auftritt.
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Weiterhin
ist gefunden worden, dass ein erfindungsgemäßes Kernmaterial im Vergleich
zu kommerziell erhältlichen
Kernmaterialien eine verbesserte Drapierfähigkeit und/oder Permeabilität aufweist.
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Die 1 und 2 zeigen
Beispiele dafür,
wie die Glieder (rechte Bereiche) über das Kernmaterial verteilt
sein können.
Die dunklen Bereiche stellen die Kanäle dar. Diese Kanäle ergeben
und vergrößern die Permeabilität in einem
durch 1 oder 2 veranschaulichten Kernmaterial.
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3 zeigt
ein schematisches Beispiel für
ein Kernmaterial, das eine Mehrzahl von verschieden geformten Elementen
enthält.
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4a zeigt
eine Photographie eines kommerziell erhältlichen Kernmaterials (Soric® mit
6-mm-Sechsecken), das im Vergleichsbeispiel verwendet wird.
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4b zeigt
eine Photographie eines in Beispiel 1 verwendeten erfindungsgemäßen Kernmaterials.
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4c zeigt
ein weiteres erfindungsgemäßes Kernmaterial.
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5 zeigt
zwei Photographien, auf denen ein Verbundmaterial, das ein erfindungsgemäßes Kernmaterial
umfasst, mit einem Verbundmaterial verglichen wird, das ein Soric®-Kernmaterial
umfasst (wobei jede Photographie dieselben beiden Verbundmaterialien
zeigt, die Photographien aber aus einem verschiedenen Winkel aufgenommen
wurden). Das erfindungsgemäße Material
weist deutlich ein gleichmäßigeres
visuelles Aussehen auf. Dies wird durch den Lichtbalken im mittleren
Abschnitt der Platte, der die Reflexion des Lichts einer üblichen
Leuchtstoffröhre
darstellt, weiter betont. Die verzerrte Form der Reflektion im Material
des Standes der Technik im Vergleich zum erfindungsgemäßen Material
ist eine auffallende Veranschaulichung der visuellen Verbesserung
aufgrund der Verwendung des neuen Kernmaterials.
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6 ist
ein erfindungsgemäßes Verbundmaterial,
wobei ein Kernmaterial mit einer Permeabilität von etwa 1,5 × 10–9 m2 verwendet wurde. Es ist überhaupt
kein Durchscheineffekt sichtbar, wodurch dieser Verbundstoff eine
sehr hohe visuelle Beurteilung erhält.
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7 zeigt
das Beugungsmuster, das mittels eines D-Sight-Systems eines Verbundmaterials
auf der Grundlage des aus 6-mm-Sechsecken gebildeten Soric®-Kernmaterials
erhalten wird. Das eingefügte
Rechteck im unteren mittleren Abschnitt der Figur stellt eine Wiedergabe
bei einer höheren
Auflösung
dar.
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8 zeigt
das Beugungsmuster, das mittels eines D-Sight-Systems eines Verbundmaterials
auf der Grundlage des aus 3,5-mm-Sechsecken gebildeten Soric®-Kernmaterials
erhalten wird.
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9 zeigt
das Beugungsmuster, das mittels eines D-Sight-Systems eines Verbundmaterials
auf der Grundlage erfindungsgemäßen Kernmaterials
(wobei das Kernmaterial das in 1, Maßstab 1:1,
dargestellte Muster hat) erhalten wird.
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Eine
hier verwendete unregelmäßige Verteilung
kann durch ihren Musterrapport definiert werden. Der Musterrapport
kann durch die Länge
(wenn es in einer Richtung bestimmt wird) oder als musterbildende
Fläche,
die sich in einem anderen Teil des Materials wiederholt, veranschaulicht
werden. Gute Ergebnisse sind mit einer unregelmäßigen Verteilung erreicht worden,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass wenigstens entweder in x-Richtung
oder in y-Richtung und vorzugsweise sowohl in x-Richtung als auch
in y-Richtung der Musterrapport der Glieder wenigstens 0,5 cm, vorzugsweise
wenigstens 1 cm beträgt.
Die Obergrenze ist nicht kritisch. Aus praktischen Gründen kann
die Obergrenze auf der Grundlage einer Technik bestimmt werden,
mittels derer das Kernmaterial hergestellt wird. Zum Beispiel ist
der Siebdruck eine sehr geeignete Technik zur Herstellung eines
Kernmaterials. Die Obergrenze des Musterrapports wird dann gewöhnlich durch
den Umfang und/oder die Breite des Siebs bestimmt. Zum Beispiel
werden üblicherweise
Siebe mit einem Umfang von bis zu etwa 92,5 cm verwendet. In der
Praxis beträgt
die Obergrenze gewöhnlich
140 cm.
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Es
ist auch möglich,
den Musterrapport auf der Grundlage der Anzahl von Gliedern zu bestimmen,
aus denen ein sich wiederholendes Muster besteht. Gute Ergebnisse
sind mit einer unregelmäßigen Verteilung
erreicht worden, wobei in wenigstens einer Richtung, der x-Richtung
oder der y-Richtung, in einem beliebigen, aus wenigstens 10 benachbarten
Gliedern und vorzugsweise in einem beliebigen Muster, das von wenigstens 25
benachbarten Gliedern gebildet wird, keine Wiederholung erfolgt.
Noch mehr bevorzugt ist in einem beliebigen Muster in einem aus
100 benachbarten Gliedern gebildeten Bereich keine Wiederholung
sichtbar.
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Die
unregelmäßige Verteilung
ist vorzugsweise hauptsächlich
eine statistische Verteilung, d.h. eine Verteilung, bei der keine
Wiederholung des Musters der Glieder innerhalb der Ebene des Kernmaterials
erfolgt. Es ist gefunden worden, dass ein Kernmaterial mit einer
statistischen Verteilung zur Herstellung eines Formteils mit einer
sehr hohen Oberflächenqualität insbesondere
hinsichtlich der visuellen Beurteilung sehr geeignet ist.
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Der
Wert des Orangenschaleneffekts oder der hier definierte D-Sight-Index
ist mittels der D-Sight-Technik (z.B. mit einem von Diffracto Ltd.,
Kanada, gelieferten D-SIGHT-System), siehe auch oben, messbar. Geeignete
Bedingungen sind in den Beispielen aufgeführt, wobei das Kernmaterial
auf beiden Seiten mit einem Faserglasvlies (wie dem Glasfaservlies,
CSM 450 g/m2, bezogen von Owens-Corning)
und einem GelcoatTM-Decklack (bezogen von
Di IJssel, Niederlande) versehen ist. Aus Vergleichsgründen sei
darauf hingewiesen, dass ein Material aus Ganzglas, das aus drei
Schichten des Faserglasvlieses besteht, in dieser Methodologie einen
Wert des Orangenhauteffekts von etwa 25 und die Verwendung eines
herkömmlichen
Kernmaterials (Soric®) einen Wert von etwa
55 ergibt.
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In
Abhängigkeit
von seiner vorgesehenen Verwendung, insbesondere hinsichtlich eines
Bedarfs an einem Harz, das dazu fähig ist, innerhalb eines bestimmten
Zeitraums in das Kernmaterial einzudringen, kann die Permeabilität eines
Harzes eines erfindungsgemäßen Kernmaterials
aus einem weiten Bereich ausgewählt werden.
Besonders gute Ergebnisse sind mit einem Kernmaterial mit einer
Permeabilität
in der Ebene des Materials für
das Harz von wenigstens 1 × 10–9 m2 erhalten worden. Es ist gefunden worden,
dass in einem solchen Material die Fließeigenschaften des Harzes sehr
zufriedenstellend sind. Für
sogar noch bessere Fließeigenschaften
beträgt
die Permeabilität
vorzugsweise wenigstens 1,5 × 10–9 m2, noch mehr bevorzugt wenigstens mehr als
5 × 10–9 m2.
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Die
Permeabilität
wird hauptsächlich
von den Kanälen
erzeugt, die von den keine Glieder enthaltenden Bereichen gebildet
werden. Die Permeabilität
(k) ist hier gemäß dem Darcyschen
Gesetz für
die stationäre Strömung als
q = k·A / η· Δp / Δx definiert,
wobei q der Harzfluss in m3/s ist, A die
Gesamtfläche
des Querschnitts, durch den das Harz fließt, in m2 ist, η die Viskosität des Harzes
in Ns/m2 ist, Δp die Druckdifferenz in N/m2 ist und Δx die
Distanz, über
die die Druckdifferenz vorliegt und das Harz fließt, in m
ist. Die Permeabilität
ist dahingehend definiert, dass sie in derjenigen Ebene des Materials
liegt, die nicht senkrecht zum Material, sondern parallel zu deren
Ober- und Unterseite ist.
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Die
Drapierfähigkeit
ist hier als die Fähigkeit
des Kernmaterials zur Anpassung an eine konturierte Oberfläche, insbesondere
eine Form, definiert. Insbesondere ist ein Kernmaterial hier als
drapierfähig
definiert, wenn es in einem Radius von 10 mm oder weniger um eine
Ecke gebogen werden kann, ohne dass eine wesentliche irreversible
Verformung des Kernmaterials auftritt. Dies ermöglicht ein gutes Drapieren
des Materials in der Form, wodurch die Herstellung von gleichmäßig geformten
Produkten ermöglicht
wird.
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Obwohl
die oben definierte Drapierfähigkeit
im Allgemeinen zur Verwendung in geschlossenen Systemen ausreichend
ist, besteht ein Vorteil darin, dass die vorliegende Erfindung ein
Kernmaterial mit einer viel besseren Drapierfähigkeit verfügbar macht,
wie einer Drapierfähigkeit,
die ein Biegen um eine Ecke mit einem Radius von nur 5 mm oder weniger
ermöglicht.
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Die
Kompressionsbeständigkeit
ist hier als die Fähigkeit
zum Widerstehen einer Kraft definiert, die eine Neigung zum Zusammendrücken oder
Knicken hervorruft. Sie wird gemessen, indem die Höhe des Materials
vor dem Einwirkenlassen eines Drucks und während des Einwirkenlassens
eines Drucks von 1 bar senkrecht zur Materialebene bestimmt wird.
Die Kompressionsbeständigkeit
wird als 100% × (Höhe des Materials
bei einem Druck von 1 bar)/Höhe
des Materials ohne Druckeinwirkung) berechnet.
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Die
Kompressionsbeständigkeit
kann aus einem weiten Bereich in Abhängigkeit vom Typ der Anwendung
und den gewünschten
Eigenschaften ausgewählt
werden. Gute Ergebnisse sind u.a. mit einem Kernmaterial mit einer
Kompressionsbeständigkeit
von wenigstens 40% bei einem Druck von 1 bar erreicht worden. Insbesondere
in demjenigen Fall, in dem das Kernmaterial für ein geschlossenes Formsystem
geeignet sein sollte, ist es hochgradig bevorzugt, dass die Kompressionsbeständigkeit
bei einem Druck von 1 bar wenigstens 60%, sogar noch mehr bevorzugt
bei einem Druck von 1 bar etwa 70% oder mehr beträgt. Es ist
gefunden worden, dass eine solche Beständigkeit hochgradig vorteilhaft
ist, weil die Tendenz der Kanäle,
zusammengepresst zu werden, sehr niedrig ist und somit das Eindringen
des Harzes in die Kanäle
während
der Verarbeitung in einer geschlossenen Form beeinträchtigt wird.
Demgemäß ist ein
Kernmaterial mit einer Kompressionsbeständigkeit bei einem Druck von
1 bar von mehr als 75%, wenigstens 80%, wenigstens 90% bzw. wenigstens
95% hochgradig bevorzugt.
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Dennoch
kann man sich in einigen Fällen
für ein
Kernmaterial mit einer relativ niedrigen Kompressionsbeständigkeit,
z.B. von etwa 50% oder weniger, entscheiden.
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Insbesondere
im Fall eines Kernmaterials, das für ein Handauflegesystem oder
ein Aufspritzsystem geeignet ist, reicht im Prinzip eine relativ
niedrige Kompressionsbeständigkeit,
insbesondere eine Kompressionsbeständigkeit bei 1 bar oder mehr
von 30% aus.
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Die
vorliegende Erfindung vereinigt einen sorgfältigen Ausgleich zwischen den
Eigenschaften der verschiedenen Komponenten, der Fasern, des Bindemittels,
der Schaumstoffstruktur und dergleichen, zum Erhalt eines zweckmäßigen Ausgleichs
zwischen Eigenschaften wie der Kompressionsbeständigkeit, der Drapierfähigkeit
und der Permeabilität
im Kernmaterial einerseits und zum Erhalt einer hohen Oberflächenqualität des mit
einem solchen Kernmaterials gebildeten Formteils andererseits. Geeignete
Bedingungen können
vom Fachmann durch routinemäßige Betrachtungen
und mit den hier und in den aufgeführten Literaturstellen offenbarten
Informationen bestimmt werden.
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Wenn
eine gute Oberflächenqualität wichtig
ist, ein Bestreben aber auch darin besteht, die Verwendung von Harz
und/oder das Gewicht des fertigen Verbundstoffs zu begrenzen, kann
man wählen,
als Material für
die Glieder ein relativ leichtes Material, z.B. eine Mikrokügelchen-Schaumstoffstruktur,
ein Material mit relativ großen
Gliedern, z.B. im Bereich von 1–3
mm, ein Material mit relativ schmalen Kanälen zwischen den Gliedern,
z.B. von weniger als 1 mm, und/oder einem relativ niedrigen freien
Volumen, z.B. im Bereich von 40–60
mol-%, zu verwenden.
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Wenn
die Oberflächenqualität von äußerster
Wichtigkeit ist und Gewichts- oder
Kosteneinsparungen von geringerer Wichtigkeit sind, kann man ein
Kernmaterial mit relativ kleinen Gliedern, z.B. im Bereich von 0,5–2 mm (im
Fall eines Kernmaterials, dessen Muster nicht unregelmäßig ist:
0,5–1,5
mm), einen hohen Grad der Unregelmäßigkeit des Gliedmusters und/oder
ein Harz mit einer niedrigen Tendenz zum Schrumpfen nach dem Härten, z.B.
ein Epoxyharz, wählen.
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Wenn
die Drapierfähigkeit
und die Oberflächenqualität relativ
hoch sein sollen, kann man auswählen, relativ
breite Kanäle
beispielsweise mit einem mittleren Durchmesser von 0,5–2 mm (im
Fall eines Kernmaterials, dessen Muster nicht unregelmäßig ist:
0,5–0,75
mm) in Kombination mit relativ kleinen Gliedern, z.B. mit einem
mittleren Durchmesser von weniger als 1 mm, einem hohen Grad der
Unregelmäßigkeit
und/oder einem relativ biegsamen Fasermaterial, das z.B. Polyesterfasern
und Acrylatbindemittel umfasst, zu verwenden.
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Die
Glieder bilden "Inseln" innerhalb der Bahn
oder darauf, wobei die Glieder wenigstens hauptsächlich von Kanälen umgeben
sind, durch die Harz fließen
kann. Die Kanäle
sind größtenteils
frei von Bahnmaterial oder Fasern, obwohl etwas Fasermaterial vorhanden
sein kann, um eine ausreichende Konsistenz des Kernmaterials zu
ergeben. Als Regel sollte der Materialgehalt in den Kanälen ausreichend
niedrig sein, um eine ausreichende Permeabilität zu ermöglichen, wodurch ein ausreichendes
Durchdringen mit Harz ermöglicht
wird, vorzugsweise sollte er eine Permeabilität von wenigstens 1 × 10–9 m2 ermöglichen.
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Die
Glieder bestehen typischerweise aus einer geschlossenzelligen Schaumstoffstruktur,
z.B. aus einem Material, das als hier offenbartes Bindemittelmaterial
brauchbar ist. Die Elemente können
auch Mikrokügelchen
umfassen oder daraus bestehen. Diese Mikrokügelchen werden unten diskutiert.
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Die
Glieder tragen in hohem Maße
zur Kompressionsbeständigkeit
des Kernmaterials bei und sind im Allgemeinen Substanzen, die für das Harz
undurchdringlich sind. Die Glieder weisen auf jeden Fall eine Permeabilität auf, die
im Wesentlichen niedriger als 1 × 10–9 m2 ist.
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Die
Glieder können
jede beliebige Form haben. Gute Ergebnisse sind mit einem Kernmaterial
erreicht worden, wobei wenigstens der größte Teil der Glieder aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus Gliedern mit einem kreisrunden, elliptischen und polygonalen
Querschnitt parallel zur Ebene des Materials bestehen. Natürlich können Kombinationen
davon verwendet werden. Bevorzugte Glieder mit polygonalem Querschnitt
sind Glieder mit einem dreieckigen, tetragonalen, pentagonalen,
hexagonalen, heptagonalen oder oktagonalen Querschnitt.
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Die
unregelmäßige Verteilung
kann erhalten werden, indem mehr oder weniger gleichmäßig geformte Elemente
mit denselben oder verschiedenen Abmessungen verwendet werden. Gute
Ergebnisse sind hier beispielsweise mit einem Kernmaterial erreicht
worden, bei dem wenigstens die Mehrzahl und vorzugsweise im Wesentlichen
alle Elemente einen kreisrunden oder elliptischen Querschnitt parallel
zur Ebene des Materials haben.
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Die
unregelmäßige Verteilung
kann erhalten werden, indem eine Vielzahl von verschieden geformten Elementen
verwendet wird. Gute Ergebnisse sind mit einem Kernmaterial erreicht
worden, bei dem wenigstens die Mehrzahl und vorzugsweise im Wesentlichen
alle Glieder einen polygonalen Querschnitt parallel zur Materialebene
haben. Die verschieden geformten Glieder in einem solchen Kernmaterial
sind vorzugsweise aus der aus Dreiecken, Vierecken, Fünfecken
und Sechsecken bestehenden Gruppe ausgewählt.
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Es
ist gefunden worden, das besonders gute Ergebnisse in Bezug auf
die Oberflächenqualität mit einem
Kernmaterial mit einer unregelmäßigen Struktur
erhalten werden, wobei wenigstens der Großteil der Glieder und vorzugsweise
im Wesentlichen alle Glieder einen durch den Durchmesser des Hüllkreises
definierten Durchmesser in der Materialebene von weniger als 1,5
mm haben. Sehr gute Ergebnisse sind mit einem Kernmaterial erhalten
worden, bei dem wenigstens der Hauptteil der Elemente einen Durchmesser
von 0,2–1
mm hat.
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Die
Untergrenze des Durchmessers der Glieder ist nicht besonders kritisch.
Für typische
Anwendungen hat wenigstens der größte Teil der Glieder einen
Mindestdurchmesser von wenigstens etwa 0,2 mm. Aus praktischen Gründen beträgt der Durchmesser
gewöhnlich
wenigstens etwa 0,5 mm. Von der Oberflächenqualität verschiedene Faktoren, für die der
Durchmesser der Glieder relevant sein kann, stellen das Ausmaß dar, in
dem man die Verwendung eines Harzes in einem geschlossenen Formsystem
begrenzen möchte.
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Vorzugsweise
hat wenigstens der größte Teil
der Kanäle
zwischen den Gliedern einen mittleren Durchmesser von wenigstens
2 mm (im Fall eines regelmäßigen Musters),
noch mehr bevorzugt von weniger als 1 mm (im Fall eines unregelmäßigen Musters),
sogar noch mehr bevorzugt von weniger als 0,5 mm. Die Untergrenze
der Kanäle
ist nicht besonders kritisch, solange die Permeabilität hoch genug
bleibt, wie hier definiert ist. Eine geeignete Untergrenze kann
vom Fachmann in Abhängigkeit
vom Harz und den Formbedingungen routinemäßig bestimmt werden. Typischerweise
hat der größte Teil
der Kanäle
einen minimalen mittleren Durchmesser von wenigstens 0,3 mm. Vorteile
der Verwendung eines relativ großen Durchmessers, z.B. 0,5 bis
2 mm (0,5–0,75
in einem Fall, in dem das Kernmaterial kein unregelmäßiges Muster
hat) können
ein schneller Harzfluss durch das Material und eine relativ hohe
Drapierfähigkeit
sein. Vorteile eines relativ kleinen Durchmessers, z.B. im Bereich
von 0,3 bis 0,5 mm, können
eine relativ niedrige Harzaufnahme und eine höhere Oberflächenqualität sein.
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Die
Dicke des Kernmaterials kann innerhalb weiter Bereiche, z.B. zwischen
1 und 4 mm, vorzugsweise zwischen 1,5 und 3 mm, variiert werden,
obwohl dickere oder dünnere
Kernmaterialien gemäß der Erfindung hergestellt
werden können.
Die Glieder erstrecken sich gewöhnlich
wenigstens über
den größten Teil
der Dicke des Materials.
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Vorzugsweise
hat die eine Schaumstoffstruktur enthaltende Faserbahn ein freies
Volumen von weniger als 80 Vol.-%, noch mehr bevorzugt von 50–70 Vol.-%.
In dieser Hinsicht ist das freie Volumen dahingehend zu verstehen,
dass es das Volumen des Materials bedeutet, das für das Harz
zugänglich
ist. Der Rest des Volumens wird von den Gliedern (und einigen Fasern)
gebildet.
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Eine
bevorzugte Bahn umfasst wenigstens 20 Gew.-% Fasern, bis zu 80 Gew.-%
Bindemittelmaterial, das gegebenenfalls aufgeschäumt ist. Die die Glieder bildende
geschlossenzellige Schaumstoffstruktur kann aus (gegebenenfalls
verschäumbaren)
Mikrokügelchen
bestehen, die unter Verwendung eines gegebenenfalls geschäumten Bindemittelmaterials
in die Bahn eingeführt
werden.
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Gute
Ergebnisse sind mit einem Kernmaterial erhalten worden, das Mikrokügelchen
mit einer Aktivierungstemperatur von wenigstens 120°C enthält, wobei
das freie Volumen in der Bahn höchstens
80 Vol.-% beträgt.
Die Bahn kann mechanisch, physikalisch oder chemisch gebunden sein.
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Am
meisten bevorzugt ist ein Kernmaterial, das wenigstens 30 Gew.-%
Fasern, bis zu 70 Gew.-% Bindemittelmaterial umfasst und gegebenenfalls
auch verschäumbare
Mikrokügelchen
enthält.
In der Praxis beträgt
die Menge der verschäumbaren
Mikrokügelchen
gewöhnlich
weniger als 15 Gew.-%, vorzugsweise 1–10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Kernmaterials.
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Vorzugsweise
sind die Mikrokügelchen
verschäumbar,
und noch mehr bevorzugt haben sie eine Aktivierungstemperatur von
wenigstens 120°C.
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Sehr
gute Ergebnisse sind mit einem Kernmaterial erreicht worden, bei
dem verschäumte,
thermoplastische Mikrokügelchen,
z.B. aus einem thermoplastischen Polymer auf der Grundlage eines
Alkylmethacrylats wie Methylmethacrylat, Acetonitril (wie Polyacrylnitril
(PAN)), Vinylidenchlorid oder einer Kombination davon in der Bahn
vorhanden sind, wobei die Mikrokügelchen
eine Anfangs-Schäumtemperatur
unterhalb der Härtungstemperatur
des Bindemittels haben. Mikrokügelchen,
z.B. ExpancelTM von AKZO-NOBEL, sind kommerziell
erhältlich.
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Das
Kernmaterial der Erfindung kann hergestellt werden, indem Techniken
verwendet werden, die zur Herstellung von Kernmaterialien des Standes
der Technik zur manuellen Herstellung von faserverstärkten Kunststoffmaterialien
bekannt sind. Die Herstellung kann beispielsweise auf der in
EP 1 010 793 beschriebenen
Methodik basieren. Vorzugsweise wird das Material durch Rotationssiebdruck
hergestellt.
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In
einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines Kernmaterials
werden verschäumbare
Mikrokügelchen
mit einem Bindemittelmaterial in eine Faserbahn eingeführt, gefolgt
vom Verschäumen
der Mikrokügelchen
und dem Härten
des Bindemittels. In einem stark bevorzugten Verfahren beginnen
die Mikrokügelchen
bei einer Temperatur unterhalb der Härtungstemperatur des Bindemittelmaterials
zu schäumen.
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Das
Kernmaterial kann zweckmäßig durch
ein Verfahren hergestellt werden, bei dem ein Vliesstoff mit einem
Schaumstoff oder einem ungeschäumten
Bindemittel, das auch geschäumte
Mikrokügelchen
wie polymere, Glas- oder Keramik-Mikrokügelchen enthält, bedruckt
wird.
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Im
Fall der Verwendung von verschäumbaren
Mikrokügelchen
ist es bevorzugt, das folgende Verfahren zu verwenden. Als Erstes
wird eine Dispersion von verschäumbaren
Mikrokügelchen
in einem Bindemittelmaterial hergestellt, wobei die Dispersion gegebenenfalls
geschäumt
ist. Die Anfangs-Schäumtemperatur der
Mikrokügelchen
liegt vorzugsweise unterhalb der Härtungstemperatur des Bindemittelmaterials.
Anschließend
wird der Vliesstoff mit einer Dicke, die niedriger als die erforderliche
Enddicke ist, mit der Dispersion siebgedruckt. Danach wird das Material
getrocknet und auf die Schäumtemperatur
der Mikrokügelchen
erwärmt. Beim
Verschäumen
wird die Temperatur weiter erhöht,
was zur Folge hat, dass das Bindemittelmaterial härtet und
die Mikrokügelchen
in der Bahn bindet. Auf diese Weise kann ein erfindungsgemäßes Kernmaterial
hergestellt werden.
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Die
Anfangs-Schäumtemperatur
der Mikrokügelchen
liegt vorzugsweise zwischen 120 und 190°C. Die Härtungstemperatur des Bindemittels
beträgt
vorzugsweise mehr als 170°C.
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Die
gemäß der Erfindung
zu verwendende Faserbahn ist gewöhnlich
ein Vliesstoff auf der Grundlage von herkömmlichen Fasern, das verstärkt sein
kann. Die Herstellung von geeigneten Vliesstoffen ist beispielsweise
von Dr. H. Jörder, "Textilien auf Vliesbasis" (D. V. R. Fachbuch,
P. Keeper Verlag) beschrieben. Es ist auch möglich, eine Kombination aus
einer Vliesfaserbahn mit einem Verstärkungsgewebe zu verwenden,
wobei eines in dem oder auf dem anderen vorliegt.
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Die
Fasern der Bahn sind vorzugsweise aus der aus natürlichen
Fasern, Glasfasern, Metallfasern, Keramikfasern oder synthetischen
Fasern bestehenden Gruppe wie Acryl-, Polyethylen-, Polypropylen-,
Polyester-, Polyamid-(Aramid-),
Kohlenstoff- oder Polypropylenfasern und Kombinationen davon ausgewählt. Noch mehr
bevorzugt sind die Fasern aus der Gruppe von Glasfasern, Polyesterfasern,
Polyester-Polyethylen-Bikomponentenfasern und Kombinationen davon
ausgewählt.
Sehr gute Ergebnisse sind mit Polyesterfasern erreicht worden. Es
ist gefunden worden, dass Polyesterfasern eine sehr gute Haftung
am Harz haben und die Neigung aufweisen, einen günstigen niedrigen Feuchtigkeitsgehalt
zu haben.
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Nach
einem sehr zweckmäßigen Verfahren
basiert der Vliesstoff auf einer Kombination von Polyesterfasern
und Polyethylen-Polyester-Bikomponentenfasern (oder anderen bei
tiefer Temperatur schmelzenden Fasern oder Pulvern). Diese Bahntypen
werden durch die Bikomponentenfasern thermisch verbunden. Durch ein
Erwärmen
der Bahn auf die Anfangs-Schäumtemperatur
der Mikrokügelchen,
die oberhalb des Schmelzpunkts der Polyethylenbindung liegt, wird
die Bahn locker und schäumt
leicht. Nach dem Verschäumen
und dem Härten
weist das fertige Material wieder seine gute Bindung auf, was zur
vorteilhaften Kombination von Eigenschaften der Erfindung führt. Gleichzeitig
ist die Bahn in den Anfangsstufen des Verfahrens aufgrund der thermischen
Bindung leicht handhabbar.
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Die
Mikrokügelchen,
die in einer erfindungsgemäßen Faserbahn
vorhanden sein können,
bestehen vorzugsweise wenigstens aus einem thermoplastischen, synthetischen
Harzmaterial, das bei Raumtemperatur fest ist. Beispiele für geeignete
Harze umfassen Polystyrol, Styrol-Copolymere, Polyvinylchlorid,
Vinylchlorid-Copolymere, Vinylidenchlorid-Copolymere und so weiter.
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In
verschäumbare
Mikrokügelchen
ist gewöhnlich
ein Treibmittel eingearbeitet. Das Vorhandensein dieses Treibmittels
ist für
das Verschäumen
der Mikrokügelchen
verantwortlich, wenn eine die Mikrokügelchen umfassende Faserbahn
gehärtet
wird. Somit werden die Mikrokügelchen
in einer ungeschäumten
Form, beispielsweise mittels einer Paste wie einer Schaumstoffpaste,
in die Faserbahn gepresst. Das Treibmittel kann ein chemisches oder
physikalisches Treibmittel wie Azodicarbonamid, Isobutan, Isopentan,
Pentan, Freon, Isooctan etc. sein.
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Die
Mikrokügelchen
haben im ungeschäumten
Zustand vorzugsweise einen Durchmesser von 4–20 μm und im geschäumten Zustand
vorzugsweise einen Durchmesser von 10–100 μm. Nach dem Schäumen der
Mikrokügelchen
beträgt
ihre Menge in der Bahn gewöhnlich
10 bis 60 Vol.-%. Diese Menge hängt
von der Menge der verwendeten Mikrokügelchen und ihrem Schäumungsgrad
ab.
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In
dieser Hinsicht sind geeignete Bindemittel beispielsweise ein Niederalkylacrylat-Polymer,
Styrol-Butadien-Kautschuk, Acrylnitril-Polymer, Polyurethan, Epoxyharze,
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid und Copolymere von Vinylidenchlorid
mit anderen Monomeren, Polyvinylacetat, partiell hydrolysiertes
Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyesterharze
und so weiter. Gegebenenfalls können
diese Bindemittel mit sauren Gruppen versehen werden, indem beispielsweise
die Bindemittel carboxyliert werden. Ein geeignetes Carboxylierungsmittel
ist beispielsweise Maleinsäureanhydrid.
Darüber
hinaus enthält
das Bindemittel in einer pastenförmigen
Zusammensetzung gegebenenfalls Wasser, Tenside, Schaumstabilisatoren,
Füllmittel oder
Verdickungsmittel, wie in EP-A-0 190 788 beschrieben ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Laminat, das wenigstens
aus einem erfindungsgemäßen Kernmaterial
besteht, das mit wenigstens einem faserförmigen Vlies laminiert ist.
Das Laminat kann auf eine beliebige Weise und vorzugsweise durch
Vernähen
oder Kleben des wenigstens einen Vlieses an eine oder beide Seiten
des Kernmaterials gebildet werden. Geeignete Verfahren zur Bildung
des Laminats sind im Fachgebiet bekannt.
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Ein
Vorteil der Bereitstellung eines Laminats ist dessen Verarbeitungsfreundlichkeit.
Ein Laminat ermöglicht
eine einfache Platzierung der Kombination aus Kernmaterial und Vliesen
in einem Schritt. Somit muss der Verbundstoff-Verarbeiter nicht verschiedene Schichten
(z.B. das untere Vlies, das Kernmaterial bzw. das obere Vlies) in
getrennten Schritten in der Form stapeln.
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Im
Prinzip kann jedes faserförmige
Vlies verwendet werden, das zur Herstellung eines Verbundstoffs geeignet
ist. Bevorzugte faserförmige
Vliese umfassen Glasfaservliese, Kohlenstofffaservliese, Polyaramidfaservliese
und Hybride davon, z.B. Glas-Kohlenstoff-Faservliese, Glas-Polyaramid-Faservliese
oder Kohlenstoff-Polyaramid-Faservliese.
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Unter
anderem ist gefunden worden, dass ein erfindungsgemäßes Kernmaterial
zur Herstellung von dünnen
Laminaten sehr geeignet ist, solange eine Oberfläche mit einem hochgradig wünschenswerten,
glatten Aussehen erhalten wird. Zum Beispiel kann ein erfindungsgemäßes Laminat
sehr zweckmäßig eine
Gesamtdicke von 2 bis 10 mm, vorzugsweise von 3 bis 6 mm haben.
Gute Ergebnisse sind u.a. mit einem Laminat aus einem Kernmaterial
mit einer Dicke von 1–2
mm erreicht worden, das auf beiden Seiten mit einem Vlies, vorzugsweise
einem Glasvlies, mit einer Dicke von etwa 0,4–0,8 mm, z.B. einem Glasvlies
von etwa 225–600 g/m2, typischerweise etwa 450 g/m2,
bedeckt ist. Somit kann ein Laminat mit einer Dicke von etwa 2–3 mm erhalten
werden, wobei gefunden worden ist, dass das Laminat eine sehr gute
Oberflächenqualität hat, nachdem
es mit einem Harz, insbesondere einem Epoxyharz, gehärtet worden
ist.
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Die
Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines Formteils,
wobei eine hier beschriebene faserförmige Bahn mit einem flüssigen Harz
und einem Härtungsmittel
dafür imprägniert wird.
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Geeignete
flüssige
Harze zum Imprägnieren
einer erfindungsgemäßen Faserbahn
sind alle synthetischen Kunststoffmaterialien, die in flüssiger Form
aufgetragen und gehärtet
werden können.
Beispiele sind Polyesterharze, Phenylesterharze, Polyurethanharze,
Phenolharze, Melamin-Formaldehyd-Harze
und Epoxyharze. Wenn einem Fachmann die Spezifikation eines herzustellenden
Gegenstandes angegeben wird, kann er ein zweckmäßiges Harz zweckmäßig auswählen.
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Geeignete
Härtungsmittel
zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren sind alle Härtungsmittel,
die zum Härten
des gewählten
flüssigen
Harzes verwendet werden können.
Diese Systeme sind den Fachleuten bekannt, und es gehört zum standardmäßigen Wissen
des Fachmanns, dazu fähig
zu sein, ein Harz und ein Härtungsmittel
so zu vereinigen, dass optimale Ergebnisse erhalten werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Formteil auf der Grundlage
eines erfindungsgemäßen Kernmaterials,
insbesondere eines Formteils, das durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
erhältlich
ist, bei dem ein erfindungsgemäßes Kernmaterial
mit einem Harz imprägniert
und gehärtet
wird. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein solches
Formteil mit einem Wert des Orangenschaleneffekts oder D-Sight-Index von
weniger als 30, vorzugsweise weniger als 25, noch mehr bevorzugt
von 10–20,
wie mittels der D-Sight-Technik (z.B. mit einem D-SIGHT-System,
bezogen von Diffracto Ltd., Kanada) unter Anwendung der in den Beispielen
aufgeführten
Bedingungen bestimmt wird.
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Die
Erfindung wird jetzt durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele erläutert.
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Vergleichsbeispiel
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Soric®-Kernmaterial
(Lantor, Veenendaal, Niederlande), das in 4a dargestellt
ist, mit sechseckigen Gliedern mit einem Durchmesser von etwa 6
mm, einer Permeabilität
von 5 × 10–9 m2, wurde zwischen zwei Schichten aus faserförmigen Glasvlies
(Glasfaservlies) (Materialgewicht: 450 g/m2,
bezogen von Owens-Corning) angeordnet. Dieses Laminat wurde mit
Polyesterharz (Synolite 6811-N-1, DSM resins) in einem geschlossenen
Formsystem durch Vakuumeinspritzen bei einem Druck von 0,2 bar imprägniert.
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Auf
eine Seite der Form wurde ein Decklack (schwarzes GelcoatTM yt701 von De IJssel) mit etwa 0,5 mm aufgetragen.
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In
5 ist
das Aussehen des Verbundmaterials (als "Kernmaterial des Standes der Technik" gekennzeichnet)
veranschaulicht. Der Wert des Orangenschaleneffekts/D-SIGHT-Index
der Oberfläche
wurde mittels eines D-SIGHT-Systems
mit den folgenden Parametereinstellungen bestimmt:
Kamerawinkel: | 30°, Kamerahöhe: 570 |
Anwendungspunkt: | "rote" Linie |
Fragmentgröße: | Obere
linke Ecke: x = 115, y = 271 |
| Untere
rechte Ecke: x = 385, y = 386 |
WDI
28X24 | |
Blockgröße 10X5 | |
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Es
wurde gefunden, dass der Orangenschaleneffekt 55,3 betrug. Die Graphik,
die das Verbundmaterial darstellt, wie es mit in dem D-SIGHT-System
aufgenommen wird, ist in 7 veranschaulicht.
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Ein
zweites Vergleichsbeispiel wurde auf dieselbe Weise durchgeführt, aber
mit einem Soric®-Kernmaterial
mit Sechsecken mit einem Durchmesser von etwa 3,5 mm und einer Permeabilität von etwa
5 × 10–9 m2. Es wurde gefunden, dass der Orangenschaleneffekt
33,7 betrug. Eine Graphik, die das mittels des D-SIGHT-Systems aufgenomme
Verbundmaterial veranschaulicht, ist in 8 dargestellt.
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Ein
drittes Vergleichsbeispiel wurde auf dieselbe Weise, aber jetzt
mit einem Vollglaslaminat (drei Schichten desselben Glasvlieses)
angefertigt. Es wurde gefunden, dass der Orangenschaleneffekt 24,9
betrug (in den Figuren nicht dargestellt).
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Herstellung
des Kernmaterials
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Es
wurde eine Bahn hergestellt, die aus 80 Gew.-% Polyesterfasern und
20 Gew.-% Bindemittel (Acrylat) bestand.
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Eine
Bindemittel-Mikrokügelchen-Mischung
wurde hergestellt, indem 5 kg verschäumbare Mikrokügelchen
(ExpancelTM, AKZO-NOBEL) 95 kg Acrylatdispersion
zugemischt wurden. Der Feststoffgehalt betrug etwa 52 Gew.-%.
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Die
Bindemittel-Mikrokügelchen-Mischung
wurde mittels Rotationssiebdruck auf die Bahn aufgetragen, wobei
die Mischung in die Bahn gepresst wurde. Das Sieb enthielt runde,
unregelmäßig verteilte
Löcher mit
einem ungefähren
Durchmesser von etwa 0,6 mm mit einer Dichte von etwa 40 Löchern/cm2.
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Nach
dem Bedrucken wurde die Bahn bei etwa 110°C getrocknet und anschließend bei
einer Temperatur von 200°C
auf eine Dicke von etwa 2 mm geschäumt. Gleichzeitig wurde die
Bahn gehärtet.
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Beispiel 1
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Ein
Kernmaterial mit einem unregelmäßigen, in 1 veranschaulichten
Muster, wobei die Glieder einen mittleren Durchmesser von etwa 1
mm hatten, und einer Permeabilität
von etwa 1,5 × 10–9 m2 wurde wie oben angegeben in den Glasmatten
bereitgestellt. Das Laminat wurde nach demselben Verfahren, das
im Vergleichsbeispiel beschrieben ist, imprägniert.
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In 5 ist
das Aussehen des Verbundmaterials (mit der Bezeichnung "verbessertes Kernmaterial") veranschaulicht.
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5 demonstriert
klar, dass das Aussehen des erfindungsgemäßen Kernmaterials zu einem
Verbundmaterial führt,
dessen Oberfläche
ein viel glatteres Aussehen hat, was zu besseren visuellen Beurteilung führt.
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Eine
Graphik, die das mit dem D-SIGHT-System untersuchte Verbundmaterial
veranschaulicht, ist in 9 veranschaulicht. Es wurde
gefunden, dass der Orangenschaleneffekt 20,6 betrug.
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Beispiel 2
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6 zeigt
ein weiteres erfindungsgemäßes Verbundmaterial
mit einem in 4c veranschaulichten Kernmaterial,
das auch ein sehr gleichmäßiges Aussehen
aufweist.