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Die
vorliegende Erfindung betrifft Assays, die auf Zellen beruhen. Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für funktionelle Durchmusterungsassays
von zellulären
Reaktionen auf einem Chip. Die vorliegende Erfindung betrifft ein
Verfahren für
die Durchmusterung und die pharmakologische Profilbestimmung von
Verbindungen, die eine zelluläre
physiologische Reaktion modulieren.
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In
der pharmazeutischen Industrie gibt es wegen der Verwendung kombinatorischer
Chemie eine bedeutende Anzahl von Verbindungen, die bei Hinterlegungsstellen
für Verbindungen
erhältlich
sind. Treffer aus diesen Verbindungsbibliotheken werden durch die
Verwendung von Hochdurchsatzdurchmusterung (high throughput screening;
HTS) identifiziert. Die primäre
Funktion von HTS liegt darin, verschiedene chemische Verbindungen
einer Hinterlegungsstelle auf Verbindungen gegen eine Vielzahl von
Krankheitstargets in vielen verschiedenen biologischen Assays zu
testen. Herkömmliche
HTS verwenden üblicherweise
96-Loch Mikrotiterplatten. Es besteht ein großer Anreiz in der pharmazeutischen
Industrie, diese Mikroplattenassays zu miniaturisieren, um Kosten
zu reduzieren, Abfall zu reduzieren und um den benötigten Zeitaufwand
zu minimieren. Man hat zwar vom 96-Loch-Format zu höheren Lochdichten
wie 384- und 1536-Loch-Formaten gewechselt, aber diese können in
Bezug auf die Handhabung von Flüssigkeiten,
in Bezug auf das Instrumentarium zum Signalnachweis und in Bezug
auf die Assaytechnologie Probleme aufwerfen. Darüber hinaus beinhalten typische
Schwierigkeiten, denen man begegnet, wenn man Durchmusterungsassays
verwendet, die auf Mikrotiterplatten basieren, z.B. (i) unterschiedliches
Wachstum und/oder unterschiedliche Genexpression von identischen
Klonen in separaten Löchern
der Mikrotiterplatte und (ii) unterschiedliche Stressexposition
(z.B. Hitzebehandlung, Feuchtigkeit) über die Platte hinweg.
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Es
wurden Anstrengungen unternommen, um die oben genannten Schwierigkeiten
zu lösen.
Beispielsweise stellt WO 99/35496 ein Verfahren und einen Apparat
für eine
Durchmusterung von bioaktiven Molekülen in einem Format hoher Dichte
mit einer stark vereinfachten Technik für die Zufuhr der Testverbindung an
eine Zellschicht bereit, d.h. ohne die Notwendigkeit einer komplizierten
Handhabung von Flüssigkeiten.
Mit diesem Verfahren können
bis zu 6.144 Testverbindungen gleichzeitig auf Bioaktivität durchmustert
werden.
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Nichtsdestotrotz
besteht ein Bedarf nach auf Zellen beruhenden funktionalen biologischen
Assays noch höherer
Dichte, die auf Grund der Beschränkungen,
Mikrolitermengen von Zellen konsistent zuzuführen, ohne die Zellen zu scheren
oder Stressreaktionen der Zellen selbst zu aktivieren, was den biologischen
Assay stört,
immer noch zu den am schwierigsten zu miniaturisierenden Assaytypen
gehören.
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Mit
dem Aufkommen von Ansätzen
der kombinatorischen Chemie, um pharmakologisch nützliche
Verbindungen zu identifizieren, wird immer offensichtlicher, dass
ein Bedarf an Verfahren und Apparaten auf Mikroarrayebene besteht,
die in der Lage sind, eine Hochdurchsatzcharakterisierung von pharmakologischen Profilen
und der entsprechenden Wirksamkeiten der Verbindungen in synthetisierten
kombinatorischen Bibliotheken auszuführen.
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Mikroarrays
von lebenden Zellen könnten
eine Abkürzung
für die
Entwicklung von sichereren und besser individualisierten persönlichen
Medikamenten und zu einem besseren Verständnis der molekularen Reaktionswege
bereitstellen, denen man bei der Funktionsweise von zellulären Organismen
begegnet. Beispielsweise hat das Whitehead Institut for Biomedical
Research in Cambridge Mikroarrays von lebenden Zellen für die Hochdurchsatzanalyse
von Genfunktionen in Säugetierzellen
entwickelt (Nature, Bd. 411, 3. Mai 2001). Während diese Technologie hocheffektiv
ist, gibt es allerdings eine Anzahl von Beschränkungen in ihrer Verwendung,
einschließlich
der relativ hohen Mengen an benötigten
Reagenzien, von denen eine wesentliche Menge mit dem Array niemals
in Kontakt ist und daher verschwendet wird, und einschließlich des
Erfordernisses einer beschwerlichen und zeitraubenden Handhabung.
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US-Patent
Nr. 6,103,479 offenbart ein weiteres Beispiel für einen Mikroarray von lebenden
Zellen. Die offenbarten miniaturisierten Zellarrays, die durch eine
reduzierte Loch- und Arraygröße gekennzeichnet
sind, erlauben eine Durchmusterung in einem großen Umfang. Der nicht-poröse Charakter
allerdings erlaubt den Zellen nicht, in/auf den Löchern oder
den Zellbindungsstellen auf dem Array zu wachsen, um die Streuung
unter Standardwachstumsbedingungen zu verhindern, die offensichtlich
die einwandfreie Zellprobenunterscheidung stört.
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Wie
in der Fachwelt anerkannt werden wird, besteht ein beständiger Bedarf
nach verbesserten Verfahren, welche die zuvor genannten Nachteile überwinden.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein hocheffizientes
und kostengünstiges
Verfahren für
integrierte Assays, die auf Zellen beruhen, unter Verwendung von
Mikroarrays bereitzustellen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
für Hochdurchsatzassays,
die auf Zellen beruhen, bereitzustellen, die minimalen Mengen an
Probe und Reagenzien benötigen.
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Es
ist auch ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Mikroarrays oder Kits
bereitzustellen, um solche Verfahren auszuführen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchmusterung
zellulärer
Reaktionen von zellulären
Bestandteilen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Bereitstellen zellulärer Bestandteile, die ausgewählt sind
aus der Gruppe, die Vesikel, Organellen, Vektoren, Viren und ganze
intakte lebensfähige
Zellen, Säugetierzellen,
Insektenzellen, Hefezellen, pilzliche Zellen, Pflanzenzellen und
mikrobielle Zellen einschließlich
prokaryotischer Zellen, bakterieller Zellen, Mykoplasmen, Gewebeschnitte,
fixierter Zellen, und mikroskopische multizelluläre Organismen einschließlich Nematoden
und Zebrafisch umfasst, auf der Oberfläche eines festen porösen Metalloxidsubstrats,
wobei
- (i) das feste poröse
Substrat gerichtete durchgehende Kanäle besitzt;
- (ii) das feste poröse
Substrat die zellulären
Bestandteile auf seiner Oberfläche
zurückhält, und
wobei
- (iii) das feste poröse
Substrat innerhalb der darin vorhandenen Poren immobilisiert einen
Array von Detektormolekülen
aufweist;
- (b) Zufuhr von Testverbindungen an Positionen auf dem Substrat,
die den in einem Array vorliegenden Detektormolekülen auf
der Oberfläche
des festen porösen
Substrats entsprechen;
- (c) Inkubieren der Testverbindungen mit den zellulären Bestandteilen
auf der Oberfläche
des festen porösen
Substrats unter Bedingungen, welche die Induktion zellulärer Reaktionen
erlauben;
- (d) Untersuchen der zellulären
Reaktionen; und
Identifizierung und Charakterisierung der zellulären Reaktionen,
die durch die Testverbindungen induziert werden.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart weiter Verwendungen des oben genannten
Verfahrens gemäß der Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Miniaturisierung von Assays, die
auf Zellen beruhen, auf Mikroarray-Format bereit, wodurch der Durchsatz
erhöht
wird, während
die Volumina an Reagenzien und Testverbindungen verringert werden.
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Auf
Grund der Durchflusscharakteristika der Vorrichtung, welche in dem
Verfahren verwendet wird, stellt das vorliegende Verfahren weiter
eine Hochgeschwindigkeits- und effiziente Analyse bereit.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erlaubt eine nicht invasive Kultivierung von Zellen oder
zellulären
Bestandteilen auf einem Chip, wobei die Schicht unter gleichmäßigen Bedingungen über die Oberfläche des
festen Substrats hinweg wächst
und wobei die Zellen oder zellulären
Bestandteile nur für
die Zeit mit dem Kulturmedium in Kontakt sind, die benötigt wird,
um eine erwünschte
Dichte zu erhalten.
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Zusätzliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der folgenden detaillierten
Beschreibung dargestellt und teilweise aus der Beschreibung ersichtlich
werden, oder sie können
durch Ausübung
der Erfindung in Erfahrung gebracht werden. Die Ziele und andere
Vorteile der Erfindung werden erkannt und durch das Verfahren erreicht
werden, das insbesondere in der Beschreibung und den anhängenden
Ansprüchen
dargelegt ist.
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Bevor
das vorliegende Verfahren und die in den Verfahren verwendeten Lösungen beschrieben
werden, soll man verstehen, dass diese Erfindung nicht auf die beschriebenen
besonderen Verfahren, Bestandteile oder Lösungen beschränkt ist,
da solche Verfahren, Bestandteile und Lösungen natürlich variieren können. Man
sollte auch verstehen, dass die hierin verwendete Terminologie keine
Beschränkung
darstellen soll, da der Umfang der vorliegenden Erfindung nur von
den anhängenden
Ansprüchen
beschränkt
wird.
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Wenn
nicht anders definiert, besitzen alle technischen und wissenschaftlichen
Begriffe, die hierin verwendet werden, dieselbe Bedeutung, wie sie üblicherweise
von einem Fachmann auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung gehört, verstanden
wird. Obwohl beliebige Verfahren und Materialien, die den hierin
beschriebenen ähneln
oder ihnen gleich stehen, in der Ausübung oder beim Testen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
werden die bevorzugten Verfahren und Materialien im Folgenden beschrieben.
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In
dieser Beschreibung und den anhängenden
Ansprüchen
beinhalten die Singularformen "einer" "eine" "eines" und "der" "die" und "das" auch die Pluralformen
wenn es der Kontext nicht deutlich anderweitig vorschreibt.
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Die
Durchführung
einer Durchmusterung von vielen Tausenden von Verbindungen erfordert
eine parallele Handhabung und Prozessierung von vielen Verbindungen
und Reagenzien, die Bestandteile des Assays sind. Standardmäßige Hochdurchsatzdurchmusterungen
verwenden Gemische von Verbindungen und biologischen Reagenzien
zusammen mit einer Indikatorverbindung, mit denen Lochreihen in
standardmäßigen Mikrotiterplatten
beladen werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Miniaturisierung im großen Maßstab, umfassend
die Verwendung eines festen Substrats, auf das eine Vielzahl von
Molekülen
in vorbestimmten Bereichen angebracht wird, um einen Mikroarray
auszubilden.
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Es
gibt hauptsächlich
drei unterschiedliche Bestandteile, die bei den zellulären Arrays
gemäß der vorliegenden
Erfindung beteiligt sind: zelluläre
Bestandteile, Testverbindungen und Detektormoleküle. Darüber hinaus können Zellfängermoleküle als vierter
Bestandteil beteiligt sein; diese können z.B. Antikörper sein,
um jeweils ein spezifisches Bakterium einzufangen. In Abhängigkeit
von der Natur der Fängermoleküle können spezifische
Zellen (Bakterien, Pilze, Viren, Mykoplasmen) eingefangen werden.
Eine Vielzahl verschiedener Fängermoleküle auf einem
Array kann einen zellulären
Array bereitstellen, der eine Vielzahl von unterschiedlichen zellulären Bestandteilen
umfasst. Die vorliegende Erfindung stellt einen vielseitigen integrierten
Assay bereit, der auf Zellen beruht, wobei eine Anzahl von Testformaten
vorgesehen ist.
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In
einem Array von zellulären
Bestandteilen werden Inseln verschiedener Zellen in einem Arrayformat auf
dem Substrat kultiviert oder darauf aufgebracht. Nachfolgend wird
der gesamte Array einer (oder einer begrenzten Anzahl von) Testverbindung(en)
ausgesetzt und schließlich
einem (oder einer begrenzten Anzahl von) Rezeptormolekül(en) (das/die
ggf. in dem Substrat vorliegt/vorliegen) ausgesetzt, falls nötig nach
einer Lyse. Solchermaßen
erlaubt dieses Testformat die Durchmusterung eines Arrays von verschiedenen
zellulären Bestandteilen
auf Reaktionen, die von einer bestimmten Testverbindung induziert
werden, mit einem bestimmten Detektormolekül. Dieses Detektormolekül kann nach
der Inkubation der Testverbindung mit den zellulären Verbindungen bereitgestellt
werden, oder es kann mit dem Substrat vor dem Kontakt des Substrats
mit den zellulären
Bestandteilen eingeführt
worden sein. Darüber
hinaus kann ein Detektormolekül
in die zellulären
Bestandteile vor der Exposition gegenüber den Testverbindungen eingeführt worden
sein; z.B. kann GFP als eine zelluläre Reaktion exprimiert werden.
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Zelluläre Bestandteile
können
auf dem festen Substrat durch Fängermoleküle eingefangen
werden, die zuvor auf das feste Substrat aufgebracht wurden.
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Die
Begriffe "Detektormolekül", "Rezeptormolekül" und "Diskriminatormoleküle" können gegeneinander
austauschbar verwendet werden und bezeichnen im Kontext der vorliegenden
Erfindung Moleküle,
die den Nachweis einer zellulären
Reaktion erlauben. Ein Detektormolekül kann auch durch Konversion
einer Testverbindung erzeugt werden.
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In
einem Testsubstanz-Array wird eine homogene Schicht eines zellulären Bestandteils
lokal, in vorbestimmten Bereichen, durch in Kontakt bringen mit
verschiedenen Testsubstanzen behandelt. Die Testsubstanz oder Testverbindung
kann auch in dem Substrat vorliegen, bevor die zellulären Bestandteile
aufgebracht werden, oder die Testsubstanz oder Testverbindung kann
in den Zellen vorliegen. Nach der Behandlung können die zellulären Reaktionen
mit einem bestimmten Detektormolekül nachgewiesen werden. Das
Detektormolekül
kann nach der Inkubation der Testverbindung mit den zellulären Verbindungen
bereitgestellt werden, oder es kann im Substrat vor dem Kontakt
des Substrats mit den zellulären
Bestandteilen eingeführt
worden sein. Das Detektormolekül
kann auch in die Zellen eingeführt
worden sein, beispielsweise um GFP-exprimierende Zellen zu erhalten.
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In
einem Detektorarray wird eine Reihe von verschiedenen Rezeptor-
oder Detektormolekülen
mit einer homogenen Schicht von zellulären Bestandteilen in Kontakt
gebracht, die mit einer bestimmten Testverbindung (oder mit einigen
wenigen kurz nacheinander) behandelt werden.
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Zelluläre Reaktionen
werden überwacht,
indem Ausscheidungsprodukte durch die Rezeptormoleküle nachgewiesen
werden oder indem intrazelluläre
Produkte durch die Bindung an die Rezeptormoleküle nach Lyse der zellulären Bestandteile
nachgewiesen werden. Es können
auch Zelltod und morphologische Veränderungen nachgewiesen werden.
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Die
Natur und Geometrie des festen Substrats wird von einer Vielzahl
von Faktoren abhängen,
einschließlich,
unter anderem, dem Typ von Array und der Art der Anbringung. Im
Allgemeinen kann das Substrat aus jedem beliebigen Material bestehen,
das eine Zellkultivierung und Immobilisierung der erwünschten
Moleküle
erlaubt und das unter den Bedingungen, die für die Durchführung des
auf Zellen beruhenden Assays verwendet werden, nicht schmelzen oder
anderweitig wesentlich degradieren wird. Darüber hinaus sollte, wo eine
kovalente Immobilisierung in Betracht gezogen wird, das Substrat
mit reaktiven Gruppen aktivierbar sein, die in der Lage sind, eine
Bindung, die kovalent sein kann, mit dem zu immobilisierenden Molekül auszubilden.
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Im
Stand der Technik wurde eine Anzahl von Materialien beschrieben,
die für
die Verwendung in Substraten, wie sie in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, geeignet sind. Beispielhafte geeignete Substrate
in der vorliegenden Erfindung umfassen Materialien, die acrylische,
Acrylamid-, Methylen-bis-Acrylamid-, Dimethylaminopropylmethacrylamid-,
Styrolmethylmethacrylat-Copolymere, Ethylen/Acrylsäure, Acrylnitril-Butadienstyrol
(ABS), ABS/Polycarbonat, ABS/Polysulfon, ABS/Polyvinylchlorid, Ethylenpropylen,
Ethylenvinylacetat (EVA), Nitrocellulose, Polyacrylnitril (PAN),
Polyacrylat, Polycarbonat, Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylenterephthalat
(PET), Polyethylen (einschließlich
Molekulargewichtsgrade niedriger Dichte, linearer niedriger Dichte,
hoher Dichte, quervernetzte und ultra-hohe Molekulargewichtsgrade),
Polypropylenhomopolymer, Polypropylencopolymere, Polystyrol (einschließlich der
Grade für
Allgemeinzwecke und hochqualitative Grade), Polytetrafluorethylen
(PTFE), fluoriertes Ethylenpropylen (FEP), Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE),
Perfluoralkoxyethylen (PFA), Polyvinylfluorid (PVF), Polyvinylidenfluorid
(PVDF), Polychlortrifluorethylen (PCTFE), Polyethylen-Chlortrifluorethylen
(ECTFE), Polyvinylalkohol (PVA), Siliconstyrolacrylnitril (SAN), Styrolmaleinanhydrid
(SMA) und Glas beinhalten. Weitere beispielhafte geeignete Substrate
umfassen Gemische von zwei oder mehr der oben genannten Materialien.
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Weitere
beispielhafte geeignete Materialien für die Herstellung von Substraten
in der vorliegenden Erfindung beinhalten Metalloxide. Metalloxide
stellen einen Träger
bereit, der sowohl eine hohe Kanaldichte als auch eine hohe Porosität aufweist,
was Hochdichtearrays erlaubt, die unterschiedliche erste Bindungssubstanzen
pro Einheit der Oberfläche
für die
Probenauftragung umfassen. Darüber
hinaus sind Metalloxide für sichtbares
Licht hoch durchlässig.
Metalloxide sind relativ billige Substrate, die keine Verwendung
irgendeiner üblichen
Mikrofabrikationstechnologie benötigen
und die eine verbesserte Kontrolle über die Flüssigkeitsverteilung über der
Oberfläche
des Substrats ermöglichen,
beispielsweise eine elektrochemisch hergestellte Metalloxidmembran.
Metalloxidmembranen mit durchgehenden gerichteten Kanälen können mittels
elektrochemischer Ätzung
einer Metallplatte hergestellt werden. Metalloxide, die in Erwägung gezogen
werden, sind unter anderem Oxide von Tantal, Titan und Aluminium
sowie Legierungen von zwei oder mehr Metalloxiden und dotierte Metalloxide
und Legierungen, die Metalloxide enthalten. Die Metalloxidmembranen
sind transparent, insbesondere wenn sie nass sind, was Assays unter
Verwendung verschiedener optischer Techniken erlaubt. Solche Membranen
besitzen gerichtete durchgehende Kanäle mit gut kontrolliertem Durchmesser
und nützlichen chemischen
Oberflächeneigenschaften.
WO 99/02266, welche die Verwendung von AnoporeTM beschreibt,
ist diesbezüglich
als Beispiel zu nennen und ist insbesondere in der vorliegenden
Erfindung in Bezug genommen.
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Demgemäß ist in
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung das feste Substrat ein poröser fester
Träger.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das feste Substrat, wie es in den Schritten des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ist, ein fester Durchflussträger.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das feste Substrat, wie es in den Schritten des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ist, ein Metalloxidsubstrat.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das feste Substrat, wie es in den Schritten des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ist, ein Aluminiumoxidsubstrat.
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Der
Begriff "zelluläre Bestandteile", wie er durchwegs
in der vorliegenden Beschreibung verwendet wird, bezeichnet ganze
intakte lebensfähige
Zellen, einschließlich
z.B. prokaryotische Zellen; sowie Zellbestandteile wie Vesikel,
Organellen und Vektoren; sowie geschnittenes Material wie Gewebeschnitte;
sowie fixierte Zellen; sowie mikroskopische multizelluläre Organismen
wie z.B. Nematoden, Zebrafische. Zelluläre Bestandteile können auch
Viren, Bakterien und Mykoplasmen sein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Oberfläche
des festen Substrats durch direkte Aufbringung darauf mit einem
Inokulum von zellulären
Bestandteilen in Kontakt gebracht werden. Das Inokulum kann eine
flüssige
Formulierung sein, welche die Bestandteile und ein geeignetes Wachstumsmedium
umfasst.
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Das
letzte Inokulum kann allerdings auch aus einem beliebigen Wachstumsmedium
bestehen und stattdessen Konservierungsstoffe umfassen, wie Glycerin
(z.B. bakterielle Kulturen). Dementsprechend können zelluläre Bestandteile auf dem Substrat
für eine
spätere
Analyse konserviert werden; d.h. zelluläre Bestandteile können auf
dem Substrat unter konservierenden Bedingungen wie in Glycerin oder
einem anderen geeigneten Medium oder in lyophilisierter Form vorliegen.
Der Begriff "konservierende
Bedingung" bezeichnet eine
Bedingung, um die zellulären
Bestandteile am Leben und/oder intakt zu halten und sie vor dem
Verfall zu bewahren.
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Alternativ
kann eine Kultur zellulärer
Bestandteile für
Wachstum inkubiert werden, bis die exponentielle Phase hinsichtlich
ihrer Wachstumskurve erreicht ist, gefolgt von einer Aufbringung
eines Aliquots dieser Kultur direkt auf das Substrat.
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Dementsprechend
wird in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren bereitgestellt, wobei die
Bereitstellung zellulärer
Bestandteile auf der Oberfläche
eines Substrats durch direkte Aufbringung eines Inokulums oder einer
Kultur auf dieses Substrat erfolgt.
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Wie
von einem Fachmann auf dem Gebiet anerkannt werden wird, sind etablierte
Protokolle für
die Kultivierung verschiedener Zelltypen erhältlich. Solche Protokolle können die
Verwendung von speziellen Beschichtungen und selektiven Medien erfordern,
um das Zellwachstum und die Expression von spezialisierten zellulären Funktionen
zu ermöglichen.
Keines dieser Protokolle ist von der Verwendung in dem Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgeschlossen.
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In
der vorliegenden Erfindung können
auf der Oberfläche
des festen Substrats Nährstoffe
von unterhalb oder von oberhalb der Poren und durch die Poren des
festen Substrats bereitgestellt werden.
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Diese
Nährstoffe
und/oder Effektoren können
durch Diffusion zur Oberfläche
des festen Substrats von unterhalb oder von oberhalb der Poren und
durch die Poren des festen Substrats bereitgestellt werden.
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Diese
Nährstoffe
können
mit einem Wachstumsmedium, um die Zellen zu kultivieren, bereitgestellt werden.
Dieses Wachstumsmedium kann jedes beliebige konventionelle Medium
sein, das geeignet ist, um die Wirtszellen wachsen zu lassen, beispielsweise
Minimal- oder Komplexmedium mit geeigneten Ergänzungsstoffen. Geeignete Medien
sind von kommerziellen Anbietern erhältlich, oder sie können gemäß veröffentlichter
Rezepte zubereitet werden (z.B. in Katalogen der American Type Culture
Collection). Die Medien werden unter Verwendung von Verfahren, die
auf dem Fachgebiet bekannt sind, zubereitet.
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Die
Bereitstellung von Nährstoffen
an das Substrat für
das Wachstum der zellulären
Bestandteile erfolgt unter aseptischen Bedingungen, die in dem Fachgebiet
wohlbekannt sind. Diese aseptischen Bedingungen können erreicht
werden, indem in einer Sterilbank gearbeitet wird oder indem das
Substrat bedeckt wird; d.h. auf der Seite der Aufbringung oder des
Wachstums der zellulären
Bestandteile.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auch mit geschnittenem Material ausgeführt werden,
das direkt in Kontakt mit dem Substrat positioniert wird.
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Falls
für nachfolgende
Assays benötigt,
z.B. ein Immunfluoreszenznachweis, können die Zellen auf der Oberfläche des
festen Substrats, z.B. durch chemische Fixierung, fixiert werden.
Typischerweise wird das bevorzugte Fixierungsmittel davon abhängen, ob
die zelluläre
Reaktion oder das Molekül
von Interesse auf der Oberfläche
der Zelle oder innerhalb der Zelle stattfindet bzw. sich dort befindet.
Beispielsweise werden einige Fixierungsverfahren (wie Methanol-
oder Acetonfixierung) nicht bei Zellen verwendet, die permeabilisiert
werden müssen
(z.B. Untersuchung intrazellulärer
Antigene).
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Verschiedene
Fixierungsprotokolle für
verschiedene Zelltypen für
verschiedene Assays sind in dem Fachgebiet wohlbekannt; z.B. können Säugetierzellen
mit einem Fixierungsmittel wie Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
mit 3,7% Paraformaldehyd und 4,0% Saccharose in Kontakt gebracht
werden.
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Der
Begriff "zellulärer Bestandteil", wie er in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, umfasst alle Zelltypen, die mit standardisierter
Gewebekulturware kultiviert werden können. Sowohl adhärente als
auch nicht adhärente
Zelltypen können
verwendet werden. Ein "zellulärer Bestandteil", wie er in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, bedeutet jede Zelle, die den Nachweis einer Reaktion
nach Exposition oder Behandlung gegenüber/mit einer Testverbindung
erlaubt. Ein zellulärer
Bestandteil gemäß der vorliegenden
Beschreibung kann eine wildtypische, eine mutante oder eine transformierte
oder transfizierte Zelle (Bakterienzelle, virale Zelle, etc.) sein
und kann daher das Vorhandensein oder die Aufbringung einer Nicht-Wirtssubstanz
erfordern; diese Nicht-Wirtssubstanz kann lebensfähig sein,
wie beispielsweise ein Parasit, oder nicht lebensfähig sein,
wie beispielsweise ein Vektor, und sie kann stabil oder transient
in dieser Wirtszelle vorhanden sein. Eine Zelle wurde mit exogenem
oder heterologem genetischem Material transfiziert, wenn solches
Material in das Innere der Zelle eingeführt wurde. Eine Zelle wurde
mit exogenem oder heterologem genetischem Material transformiert,
wenn das transfizierte Material eine zelluläre Änderung, z.B. eine phänotypische
Veränderung,
bewirkt. Üblicherweise
sollte das transformierende genetische Material in die chromosomale
DNA der Zelle integriert werden, die ihr Genom ausmacht. Die Integration
von transformierendem genetischem Material, einschließlich Vektor-DNA,
in das Wirtschromosom kann mittels homologer oder nicht-homologer
Rekombination erfolgen. Weiter umfasst ein "zellulärer Bestandteil", wie er in der folgenden
Beschreibung verwendet wird, jegliche Nachkommenschaft einer parentalen
Zelle, die mit der parentalen Zelle auf Grund von Mutationen, die während der
Replikation auftreten, nicht identisch ist.
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Nützliche
Zellen beinhalten Prokaryoten und Eukaryoten wie Säugetierzellen
einschließlich
Hybridomzellen, Insektenzellen, Pflanzenzellen, Hefezellen und Protistenzellen
umfassend Protozoen, Algen und Pilzzellen. Säugetierzellen können von
jeder Quelle abstammen, die hinsichtlich der Art (z.B. human, Nagetier,
Affe), der Gewebequelle (Gehirn, Leber, Lunge, Herz, Niere, Haut,
Muskel) und des Zelltyps (z.B. epithelial, endothelial) bekannt
ist. Darüber
hinaus können
Zellen, die mit rekombinanten Genen transfiziert wurden, ebenfalls
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung kultiviert werden.
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Geeignete
Zelllinien können
z.B. von der American Type Culture Collection und der German Collection of
Microorganisms and Cell Cultures umfasst sein.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die zellulären Bestandteile aus der Gruppe
ausgewählt,
die Säugetierzellen,
Insektenzellen, Hefezellen, Pflanzenzellen und mikrobielle Zellen einschließlich bakterieller
und Pilzzellen, zelluläre
Vesikel, zelluläre
Organellen, Gewebeschnitte und ganze mikroskopische Organismen einschließlich Nematoden
umfasst.
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Nicht
beschränkende
Beispiele von nützlichen
Säugetierzelllinien
beinhalten tierische und humane Zelllinien wie Eierstockzellen des
chinesischen Hamsters (Chinese hamster ovary; CHO), Lungenzellen
des chinesischen Hamsters (Chinese hamster lung; CHL), Nierenzellen
von Babyhamstern (baby hamster kidney; BHK), COS-Zellen, HeLa-Zellen,
THP-Zelllinien, TAg-Jurkatzellen,
Hybridomzellen, Karzinomzelllinien, Hepatozyten und dergleichen.
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Geeignete
Insektenzelllinien beinhalten Lepidoptera-Zelllinien wie Spodoptera
frugiperola-Zellen
(z.B. Sf9, Sf21) und Trichoplusia ni-Zellen (z.B. High FiveTM, BTI-Tn-5B1-4), sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
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Nicht
beschränkende
Beispiele für
Pilzzellen, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, beinhalten die
Stämme
Ascomycota, Basidiomycota, Chytridiomycota und Zygomycota als auch
Oomycota und alle mitosporen Pilze. Repräsentative Gruppen der Ascomycota
beinhalten z.B. Neurospora, Eupenicillium (oder Penicillium), Emericella
(oder Aspergillus), Eurotium (oder Aspergillus) und echte Hefen
wie sie oben aufgelistet sind. Beispiele von Basidiomycota beinhalten
Pilze, Rostpilze und Schleimpilze. Repräsentative Gruppen der Chytridiomycota
beinhalten z.B. Allomyces, Blastociadiella, Coelomomyces und in
Wasser lebende Pilze. Repräsentative
Gruppen der Oomycota beinhalten z.B. saprolegniomycete aquatische
Pilze (Wasserschimmelpilze) wie Achlya. Beispiele für mitospore
Pilze beinhalten Aspergillus, Penicillium, Candida und Alternaria. Repräsentative
Gruppen der Zygomycota beinhalten z.B. Rhizopus und Mucor.
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Pilzzellen
können
Hefezellen sein. Nicht beschränkende
Beispiele für
nützliche
Hefezellen beinhalten ascosporogene Hefen (Endomycetales), basidiosporogene
Hefen und Hefen, die zu den Fungi imperfecti oder Deuteromycota
(Blastomycetes) gehören.
Die ascosporogenen Hefen werden in die Familien der Spermophthoraceae
und Saccharomycetaceae eingeteilt. Die letztere besteht aus vier
Unterfamilien, Schizosaccharomycoideae (z.B. die Gattung Schizosaccharomyces
einschließlich
S. pombe), Nadsonioideae, Lipomycoideae und Saccharomycoideae (z.B.
die Gattungen Pichia einschließlich
P. pastoris, P. guillermondii und P. methanolio), Kluyveromyces
einschließlich
K. lactis, K. fragilis und Saccharomyces einschließlich S.
carlsbergensis, S. cerevisiae, S. diastaticus, S. douglasii, S.
kluyveri, S. norbensis oder S. oviformis). Die basidiosporogenen Hefen
beinhalten die Gattungen Leucosporidim, Rhodosporidium, Sporidiobolus,
Filobasidium und Filobasidiella. Hefen, die zu den Fungi imperfecti
gehören,
werden in zwei Familien eingeteilt, Sporobolomycetaceae (z.B. die
Gattungen Sporobolomyces und Bullera) und Cryptococcaceae (z.B.
die Gattung Candida einschließlich
C. maltose). Andere nützliche
Hefewirtszellen sind Hansehula polymorpha, Yarrowia lipolytica,
Ustilago maydis.
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Pilzzellen
können
filamentöse
Pilzzellen einschließlich
aller filamentösen
Formen der Unterabteilungen Eumycota und Oomycota sein. Filamentöse Pilze
sind durch ein vegetatives Mycelium gekennzeichnet, das aus Chitin,
Cellulose, Glukan, Chitosan, Mannan und anderen komplexen Polysacchariden
besteht. Das vegetative Wachstum erfolgt durch eine Elongation der
Hyphen, und der Kohlenstoffkatabolismus ist obligatorisch aerob.
Im Gegensatz dazu erfolgt das vegetative Wachstum von Hefen wie
Saccharomyces cerevisiae mittels Knospung eines einzelligen Thallus,
und der Kohlenstoffkatabolismus kann fermentativ sein. In einer bevorzugteren
Ausführungsform
ist die filamentöse
pilzliche Wirtszelle eine Zelle einer Art von Acremonium, Aspergillus,
Fusarium, Humicola, Mucor, Myceliophthora, Neurospora, Penicillium,
Thielavia, Tolypocladium und Trichoderma, oder ein Teleomorph oder
Synonym davon, ist jedoch nicht darauf beschränkt.
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Nützliche
mikroorganismische Zellen können
einzellig, z.B. Prokaryoten, oder nicht-einzellig, z.B. Eukaryoten,
sein. Nützliche
einzellige Zellen sind Archeabakterien. Weitere nützliche
einzellige Zellen sind aerobe Bakterienzellen wie grampositive Bakterien,
einschließlich
der Gattungen Bacillus, Sporolactobacillus, Sporocarcina, Filibacter,
Caryophanum, Arthrobacter, Staphylococcus, Planococcus, Micrococcus,
Mycobacterium, Nocardia, Rhodococcus, sind jedoch nicht darauf beschränkt; oder
es können
gramnegative Bakterien einschließlich der Gattungen Acetobacter,
Gluconobacter, Frateuria, Akaligenes, Achromobacter, Deleya, Amoebobacter,
Chromatium, Lamprobacter, Lamprocystis, Thiocapsa, Thiocystis, Thiodictyon,
Thiopedia, Thiospirillum, Escherichia, Salmonella, Shigella, Erwinia,
Enterobacter, Serratia, Legionella, Neisseria, Kingella, Eikenella,
Simonsiella, Alysiella, Nitrobacter, Nitrospina, Nitrococcus, Nitrospira,
Pseudomonas, Xanthomonas, Zoogloea, Fraturia, Rhizobium, Bradyrhizobium,
Azorhizobium, Sinorhizobium, Rickettsia, Rochalimaea, Ehrlichia,
Cowdria, Neorickettsia, Treponema, Borrelia, Vibrio, Aeromonas,
Plesiomonas, Photobacterium, Brucella, Bordetella, Flavobacterium,
Francisella, Chromobacterium, Janthinobacterium und Iodobacter sein,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Geeignete
Pflanzenzellen für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung beinhalten dicotyle
Pflanzenzellen; Beispiele von diesen sind Arabidopsis thaliana-,
Tabak-, Kartoffel-, Tomaten- und
Leguminosen- (z.B. Bohne, Erbse, Soja, Alfalfa) -Zellen. Es wird
allerdings in Erwägung
gezogen, dass monocotyle Pflanzenzellen, z.B. monocotyle Pflanzenzellen
von Getreidearten wie beispielsweise Reis, Roggen, Gerste und Weizen,
genauso geeignet sein können.
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Die
Zufuhr von Testverbindungen, zellulären Bestandteilen oder Detektormolekülen an vorbestimmte Bereiche
auf dem Substrat kann erreicht werden, indem eine Vorrichtung zur
Handhabung von Flüssigkeiten verwendet
wird, aber sie kann genauso gut durch manuelle Abwicklung (Handhabung)
erreicht werden.
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Demgemäß kann eine
Vorrichtung für
die Handhabung von Flüssigkeiten
auf dem Substrat positioniert werden, wobei die Vorrichtung zur
Handhabung von Flüssigkeiten
eine Hochpräzisions-x-y-z-Pipettierhilfe oder
ein Tintenstrahldrucker mit einem oder mehreren Kanal/Kanälen sein
kann, durch welche die Flüssigkeit sequenziell
oder parallel auf Positionen dispensiert werden kann, welche den
angeordneten Molekülen
auf der Oberfläche
des festen Substrats entsprechen. Alternativ kann eine überlagernde
Maske, die transversale Löcher
umfasst, auf das Substrat aufgelagert werden, wobei die Überlagerung
solchermaßen
ist, dass jedes transversale Loch in der Maske einem aufgelagerten
Molekül
auf der Oberfläche
auf dem festen Substrat entspricht.
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Überlagernde
Masken können
für die
Erzeugung von zellulären
Arrays nützlich
sein; d.h. nachdem eine konfluente Schicht von Zellen angewachsen
ist, können
diese Zellen nachfolgend durch eine Reihe von Vektoren oder Genkonstrukten
transformiert werden, um einen Array von unterschiedlich transformierten
Zellen zu erhalten. Die Verwendung einer Maske während des Transformationsschritts
erlaubt die Transformation von Zellen, die mit einem bekannten Vektor
oder Genkonstrukt transformiert werden sollen, die auf einem vorbestimmten
Bereich auf dem Array wachsen. Solchermaßen wird durch die Verwendung
einer Maske ein XV-Muster von transformierten Zellen erzeugt, von
denen die XY-Position auf dem Array die transformierten Zellen identifiziert.
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Die
Zufuhr von Testverbindungen, zellulären Bestandteilen oder Detektormolekülen kann
mittels einer Kontaktauftropfung oder einer kontaktlosen Auftropfung
ausgeführt
werden. Der Begriff „Kontaktauftropfung" oder „Anpresskraft" („Kontaktkraft"), wie er in dieser
Beschreibung verwendet wird, bedeutet einen direkten Oberflächenkontakt
zwischen einem Aufdrucksubstrat und einem Zufuhrmechanismus, der
eine oder eine Vielzahl oder eine Reihe von Pinzette(n), Nadel(n)
oder Kapillare(n) enthalten kann, die dazu dient/dienen, jeden beliebigen
Bestandteil innerhalb des Zufuhrmechanismus an die Oberfläche zu transferieren
oder an sie zuzuführen,
indem die Pinzette(n), Nadel(n) oder Kapillare(n) physikalisch auf
die Oberfläche
aufgetippt wird/werden. Weiter kann eine überlagernde Maske auf dem (Zellen
enthaltenden) festen Träger
positioniert werden, wobei der Inhalt der Löcher, wie sie durch die gefüllten Löcher in
der Maske ausgebildet werden, passiv den Zellen mittels Kapillarkräfte zugeführt wird,
wenn die Maske auf den Chip gedrückt
wird. Wie in der vorliegenden Beschreibung verwendet, wirkt eine
Maske als eine Barriere für
den Durchgang von Reaktionsmitteln. Üblicherweise erlaubt ein Lochmuster
in der Maske einen selektiven Durchgang von Reaktionsmitteln und resultiert
in einem entsprechenden Muster der Aufbringung von Reaktionsmitteln
auf einer Oberfläche,
die hinter/unter der Maske platziert ist.
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Alternativ
können
die Testverbindungen auch durch eine Tintenstrahldrucktechnik zugeführt oder
aufgetropft werden, eine kontaktfreie Technologie, mit der die Reaktionsmittel
unter Verwendung einer Technologie, die ausgehend von Computer-Tintenstrahldruckern
adaptiert wurde, auf die Oberfläche
aufgesprüht
werden. Das Tintenstrahlverfahren wird manchmal indirekt genannt,
weil die Reaktionsmittel auf die Oberfläche eher aufgesprüht werden
als dass sie direkt dort platziert werden. Tintenstrahlverfahren
können
in der Lage sein, kleinere Punkte zu erzeugen, und weil sie einen
physischen Kontakt mit der Oberfläche vermeiden, können sie
sich als zuverlässiger
erweisen.
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Nützliche
Tintenstrahldruckverfahren können
kontinuierliche und diskontinuierliche (drop-on-demand) Tintenstrahlverfahren beinhalten.
Am besten geeignete Tintenstrahldruckverfahren sind diskontinuierliche (drop-on-demand)
Tintenstrahlverfahren, von denen Beispiele piezo-elektrische und elektrostatische Tintenstrahlsysteme
darstellen.
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Weiter
sind in der vorliegenden Erfindung Auftropfroboter oder Vorrichtungen
zur Handhabung von Flüssigkeiten
nützlich.
Die meisten Auftropfroboter oder Vorrichtungen zur Handhabung von
Flüssigkeiten
verwenden einen X-Y-Z-Roboterarm (einer, der in alle drei Dimensionen
beweglich ist), der auf einem Antivibrationstisch angebracht ist.
Im Fall der kontaktfreien Auftropfung kann dieser Arm Düsen aufweisen.
Bei der Kontaktauftropfung kann dieser Arm Nadeln aufweisen. Die
Düsen oder
Nadeln werden in eine erste Mikrotiterplatte eingetaucht, um die
Flüssigkeit
aufzunehmen (z.B. eine Lösung
der Testverbindung), die zugeführt
werden soll. Im Fall von Nadeln werden die Spitzen anschließend auf
die Oberfläche
des festen Trägers
bewegt, und ihnen wird erlaubt, die Oberfläche nur minimal zu berühren; die
Lösung
der Testverbindung wird dann transferiert. Die Nadeln werden anschließend gewaschen
und zur nächsten
Anordnung von Löchern
und Testverbindungen bewegt. Dieser Vorgang wird wiederholt bis
Hunderte oder Tausende von Testverbindungen aufgebracht sind. Feste
Nadeln, Federkiele und Nadel- und Ring-Konfigurationen von Nadeln
können
nützlich
sein.
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Demgemäß erfolgt
in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Zufuhr von Testverbindungen durch
Mittel, die ausgewählt
werden aus der Gruppe, die eine Zufuhrmaske, eine Hochpräzisions-x-y-z-Pipettierhilfe,
einen Tintenstrahldrucker und manuelle Abwicklung (Handhabung) umfasst.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt die Zufuhr von Testverbindungen
mittels einer Hochpräzisions-x-y-z-Pipettierhilfe
oder einem Tintenstrahldrucker.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt die Zufuhr von Testverbindungen
an den Zellen enthaltenden Träger
mittels einer Anpresskraft (Kontaktkraft).
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt die Zufuhr von Testverbindungen
eine den Zellen enthaltenden Träger
mittels einer Anpresskraft, die eine Kapillarkraft oder eine piezo-elektrische
Kraft sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren für die Durchmusterung und die
pharmakologische Profilbestimmung von Testverbindungen bereit, die
eine zelluläre
Reaktion modulieren, z.B. eine physiologische Reaktion und/oder
die Aktivitäten
von Zellen. Eine Vielzahl von Wirkungen, die von den Verbindungen,
die durchmustert werden sollen, verursacht werden, können gemäß der vorliegenden
Erfindung nachgewiesen und quantitativ charakterisiert werden. Diese
Wirkungen beinhalten Veränderungen
in der intrazellulären
Konzentration von ionisiertem Kalzium, cAMP-Unterschiede (z.B. auf
Grund metabolischer Aktivierung oder Inaktivierung), pH, Temperatur,
NO und das Transmembranpotenzial, intrazelluläre Ca-, K- oder Na-Flüsse in die Zelle
oder aus der Zelle hinaus und andere physiologische und biochemische
Charakteristika von lebenden Zellen, die von einer Vielzahl von
konventionellen Mitteln gemessen werden können, beispielsweise unter
Verwendung spezifischer fluoreszierender, lumineszenter oder farbentwickelnder
Farbstoffe, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet auch Verfahren für die Durchmusterung
agonistischer oder antagonistischer Aktivität von Wirkstoffen, Verfahren
der Charakterisierung ihrer Wirksamkeitsprofile, Verfahren zur Identifizierung
des Expressionsmusters von Rezeptoren auf der Zellmembran ("Rezeptorfingerabdruckbestimmung", "receptor fingerprinting"), Verfahren zur
Bestimmung von Toxizitätsprofilen
für die
Verbindungen (z.B. toxikologische Reaktionen, CYP 450, HERC), bakterieller
Lyse, Apoptose, zellulärer
Nekrose, Zellmutationsvorgängen
wie z.B. Karzinogenese, wirkstoffinduzierter Protein-Protein-Wechselwirkungen,
die unter Verwendung des Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfers (FRET)
oder des Biolumineszenz-Resonanz-Energietransfers
(BRET) nachweisbar sind, ADME (Adsorption, Verteilung, Metabolismus
und Eliminierung) oder beliebiger anderer zellulärer Reaktionen. Die Vielzahl
von zellulären
Reaktionen beinhaltet eine zelluläre Reaktion, die ausgewählt wird
aus der Gruppe, die aus Signaltransduktion, allgemeinen Protein-Protein-Wechselwirkungen,
Veränderungen
in der Enzymaktivität,
Vesikelverkehr, Proteinbewegung, Vesikelbewegung, Aktivierung oder
Inhibierung einer Rezeptor-vermittelten Reaktion, Aktivierung oder
Inhibierung eines Ionenkanals, Aktivierung oder Inhibierung einer
nicht-selektiven Pore, Aktivierung oder Inhibierung eines durch
einen sekundären
Botenstoff vermittelten Reaktionswegs stromabwärts eines Rezeptors oder Kanals,
Aktivierung oder Inhibierung von Apoptose und Aktivierung oder Inhibierung
zellulärer
Nekrose, zellulärer
Toxizität,
Zelldifferenzierung und Zellproliferation besteht. Einige zelluläre Reaktionen
wie bakterielle Lyse, Apoptose, Nekrose, Proliferation benötigen nicht
notwendigerweise Detektormoleküle,
um sie nachzuweisen; stattdessen können sie mittels visueller
Inspektion nachgewiesen werden.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann auch verwendet werden,
um biochemische Analysen wie Western-Analysen, Northern-Analysen,
Nachweis von Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs), Nachweis von
enzymatischen Aktivitäten
oder Assays mit molekularen Anordnungen durchzuführen.
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Gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung kann die Fähigkeit und Wirksamkeit von
Substanzen, als Agonisten oder Antagonisten für Rezeptoren, Ionenkanäle, Ionenpumpen
und Ionentransporter, die auf einer Zelloberflächenmembran lokalisiert sind,
zu wirken, nachgewiesen, evaluiert und charakterisiert werden. Diese
molekularen Anordnungen arbeiten zusammen, um die intrazelluläre Ionenhomöostase aufrecht
zu erhalten. Jegliche Veränderung
in der Aktivität
dieser Systeme würde
eine Verschiebung der intrazellulären Konzentrationen von Ionen
verursachen und infolgedessen auch die metabolische Reaktion der
Zelle.
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Ionenpumpen
wirken, um die transmembranen Ionengradienten aufrecht zu erhalten,
wobei sie ATP als Energiequelle verwenden. Beispiele für Ionenpumpen
sind: Na+/K+-ATPase,
welche den Transmembrangradienten von Natrium- und Kaliumionen aufrecht
erhält,
Ca2+-ATPase, welche den Transmembrangradienten von
Kalziumionen aufrecht erhält,
und H+-ATPase, welche den Transmembrangradienten
von Protonen aufrecht erhält.
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Ionentransporter
verwenden die elektrochemische Energie von Transmembrangradienten
einer Ionenart, um die Gradienten eines anderen Gegenions aufrecht
zu erhalten. Beispielsweise verwendet der Na+/Ca2+-Austauscher das chemische Potenzial des
Natriumgradienten, der nach innen gerichtet ist, um Kalziumionen
gegen ihr chemisches Potenzial nach außen zu pumpen.
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Ionenkanäle erlauben,
nach ihrer Aktivierung, Ionen, sich gemäß ihrem elektrochemischen Potenzial durch
die Zellmembran zu bewegen.
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Demgemäß wird in
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie hierin beschrieben, ein Verfahren
bereitgestellt, wobei zelluläre
Reaktionen ausgewählt
werden aus der Gruppe, die chemisch induzierte oder physiologische
Ereignisse in der Zelle umfasst, einschließlich Lyse, Apoptose, Wachstumsinhibierung
und Wachstumsförderung;
Herstellung, Sekretion und Oberflächenexposition eines Proteins
oder eines anderen Moleküls
von Interesse durch die Zelle; Aktivierung eines Moleküls auf der
Membranoberfläche
einschließlich
Rezeptoraktivierung; transmembrane Ionentransporte; und transkriptionelle
Regulationen.
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Moleküle von Interesse,
die überwacht
werden können,
können
alle Moleküle
biologischen Ursprungs sein; nicht beschränkende Beispiele von diesen
sind Peptide, Polypeptide, Proteine, Enzyme, post-translational
modifizierte Polypeptide wie Lipopeptide oder glykosylierte Peptide, antimikrobielle
Peptide oder Moleküle, primäre oder
sekundäre
Metaboliten wie Alginate, kleine organische Moleküle, Moleküle mit pharmazeutischen Eigenschaften,
etc.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, wobei das
Molekül
von Interesse ausgewählt
wird aus der Gruppe, die Peptide umfasst, einschließlich Lipopeptide, glykosylierte
Peptide und antimikrobielle Peptide, Polypeptide, Proteine, Enzyme,
antimikrobielle Moleküle,
primäre
und sekundäre
Metaboliten und kleine organische Moleküle einschließlich pharmazeutischer
Moleküle.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, wobei die
Testverbindung ein Wirkstoff oder eine beliebige Verbindung ist,
die ein Wirkstoff werden könnte.
Diese Testverbindung kann bei dem Selektions-/Validierungsverfahren
eines Wirkstoffkandidaten nützlich
sein.
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Demgemäß wird in
einer weiteren Ausführungsform
ein Verfahren bereitgestellt, wobei die Testverbindung ein Wirkstoff
oder eine beliebige Verbindung ist, die bei dem Auswahlverfahren
eines Wirkstoffkandidaten nützlich
ist.
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Die
Anzahl von möglichen
Testverbindungen beläuft
sich auf Millionen. Kommerziell erhältliche Verbindungsbibliotheken,
die Peptide, Proteine, Zucker, etc. beinhalten, können z.B.
von ArQule, Pharmacopeia, Graffinity, Panvera und Oxford erhalten
werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Testverbindung ein Wirkstoff, der
aus einer chemischen oder natürlichen
Wirkstoffkandidatenbibliothek ausgewählt wird.
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Die
Untersuchung zellulärer
Reaktionen kann auf eine Vielzahl von Arten ausgeführt werden.
Der Nachweis kann lediglich mittels visueller Inspektion ausgeführt werden;
z.B. Zellwachstum oder keines, Zellmorphologie, etc., oder er kann
durch die Verwendung von Detektormolekülen ausgeführt werden. Detektormoleküle können bereits
in dem Arraysystem vorliegen; z.B. wenn nach der Expression eines
Gens mit einem GFP-Reporter geschaut wird. Die Detektormoleküle können auch
aus dem Agar unterhalb des Substrats, wie in Beispiel 2 beispielhaft
dargestellt ist, diffundieren.
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Wo
Detektormoleküle
noch nicht in dem zellulären
Array vorliegen, können
zelluläre
Reaktionen durch die Zugabe der Detektormoleküle zu dem zellulären Array
nach Inkubation von Testverbindungen mit zellulären Bestandteilen untersucht
werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren, wie beschrieben,
bereitgestellt, wobei die Untersuchung zellulärer Reaktionen durch folgende
Schritte erfolgt:
- (a) Versehen der zellulären Bestandteile
mit einem Nachweisagens;
- (b) Wegwaschen des Überschusses
an nicht eingebautem Nachweisagens; und
- (c) Nachweis des Vorliegens oder Fehlens einer Änderung
eines nachweisbaren Signals, wobei das Vorliegen einer Änderung
des nachweisbaren Signals eine zelluläre Reaktion anzeigt.
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Alternativ
kann ein markierungsfreier Nachweis zellulärer Reaktionen beispielsweise
durch kalorimetrische Messungen ins Auge gefasst werden. Dies erlaubt
die Messung von z.B. metabolischen Aktivitäten in einer Zelle durch Nachweis
mit beispielsweise einer sensitiven IR-Kamera.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden zelluläre Reaktionen im Vollmedium oder
Zellkulturmedium untersucht, in isolierten Zellen wie pelletierten
Zellen, im Überstand
der zellulären
Bestandteile oder im Lysat der zellulären Bestandteile.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Detektormoleküle ausgewählt aus der Gruppe, die Nukleinsäuren, einschließlich modifizierte
Analoga davon, Peptide, Proteine und Antikörper, einschließlich Antikörperfragmente,
Enzymsubstrate und spezifische Farbstoffe umfasst.
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Nicht
beschränkende
geeignete Beispiele von spezifischen Farbstoffen sind in dem Fachgebiet
wohlbekannt und beinhalten Fluo-3, Fluo-4 und Ca-Farbstoffe wie
beispielsweise Kalzium Grün-1
(siehe z.B. Katalog von Molecular Probes).
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Die
vorliegende Erfindung erwägt
die Überwachung
von mehr als einer zellulären
Reaktion, indem z.B. die Fluoreszenz bei verschiedenen Wellenlängen ermittelt
wird, indem z.B. CY3- und CY5-Farbstoffe verwendet werden, oder
indem verschiedene Nachweisverfahren simultan verwendet werden.
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Zellen
oder zelluläre
Bestandteile können
mit lumineszenten Indikatoren für
chemische oder molekulare zelluläre
Eigenschaften modifiziert und in einem lebenden Zustand analysiert
werden. Diese Indikatoren können
in die Zellen, bevor oder nachdem diese mit den Testverbindungen
konfrontiert wurden, und mittels eines physikalischen Verfahrens
oder einer Kombination einer Vielzahl physikalischer Verfahren,
wie beispielsweise – aber
nicht darauf beschränkt – Diffusion
durch die Zellmembran, mechanische Störung der Zellmembran, oder
gentechnisch, so dass sie in Zellen unter vorbestimmten Bedingungen
exprimiert werden, eingeführt
werden. Lebendstudien erlauben die Analyse des physiologischen Status
der Zelle, wie er durch den Indikator angezeigt wird, während ihres
Lebenszyklus oder wenn sie mit einer Testverbindung wie einem Wirkstoff
oder einer anderen reaktiven Substanz in Kontakt gebracht wird.
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Demgemäß erfolgt
in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Zufuhr eines Nachweisagens zu den
zellulären
Bestandteilen vor der Zufuhr einer Testverbindung, wodurch vormarkierte
zelluläre
Bestandteile bereitgestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt die Identifizierung der zellulären Reaktionen
mittels Lumineszenz.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Lumineszenz Fluoreszenz.
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Besonders
nützliche
fluoreszente Moleküle
beinhalten beispielsweise Fluoresceinisothiocyanat (FITC), Rhodamin,
Malachit-Grün,
Oregon-Grün,
Texas-Rot, Kongo-Rot, SybrGreen, Phycoerythrin, Allophycocyanin,
6-Carboxyfluorescein (6-FAM), 2',7'-Dimethoxy-4',5'-dichlor-6-carboxyfluorescein
(JOE), 6-Carboxy-X-rhodamin (ROX), 6-Carboxy-2',4',7',4,7-hexachlorfluorescein
(HEX), 5-Carboxyfluorescein (5-FAM), N,N,N',N'-Tetramethyl-6-carboxyrhodamin (TAMRA),
Cyaninfarbstoffe (z.B. Cy5, Cy3), BODIPY-Farbstoffe (z.B. BODIPY
630/650, Alexa542, etc.), das grün
fluoreszierende Protein (GFP), das blau fluoreszierende Protein
(BFP), das gelb fluoreszierende Protein (YFP), das rot fluoreszierende Protein
(RFP) und dergleichen (siehe z.B. Molecular Probes, Eugene, Oregon,
USA), sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Mittel
zum Nachweis von Signalen im Allgemeinen sind dem Fachmann wohlbekannt.
Daher können zum
Beispiel radioaktive Markierungen unter Verwendung eines Fotografiefilms
oder von Szintillationszählern nachgewiesen
werden, fluoreszierende Markierungen können unter Verwendung eines
Fotodetektors nachgewiesen werden, um das emittierte Licht nachzuweisen.
Enzymatische Markierungen werden üblicherweise nachgewiesen,
indem dem Enzym ein Enzymsubstrat zugeführt wird und das Reaktionsprodukt,
das durch die Wirkung des Enzyms auf das Substrat hergestellt wurde,
nachgewiesen wird, und kolorimetrische Markierungen werden nachgewiesen,
indem die farbige Markierung einfach visualisiert wird. Weitere
Nachweismittel sind beispielsweise die (mikro-) kalorimetrische
und (Licht)-Mikroskopie.
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Der
Nachweis von zellulären
Reaktionen kann auch durch mehrstufige Nachweisverfahren ausgeführt werden.
Diese Verfahren können
beispielsweise Sandwich-Assays, wie sie auf dem Fachgebiet wohlbekannt sind,
und enzymatische Konversionen in ein nachweisbares Produkt sein,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Untersuchung in Echtzeit ausgeführt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Untersuchung eine Endpunktuntersuchung.
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Die
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung können
insbesondere für
die Überwachung
induzierter zellulärer
Reaktionen von Wirtszellen verwendet werden. Induzierte zelluläre Reaktionen
beinhalten Rekombination, Transformation und virale Induktion, beispielsweise
durch Temperaturverschiebung, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Demgemäß kann das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung insbesondere für
auf dem Chip ausgeführte
Rekombination, Transformation oder virale Induktion zellulärer Bestandteile
verwendet werden.
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Darüber hinaus
können
die Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung insbesondere für
die funktionale Durchmusterung zellulärer Reaktionen nach Untersuchung
der Wirtszellen mit Testverbindungen verwendet werden.
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Man
wird das Verfahren und die Mikroarrays gemäß der vorliegenden Erfindung
insbesondere für Durchmusterungen
von Arrays von z.B. Antibiotika mit Mykoplasmen für geeignet
halten.
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Wie
auf dem Fachgebiet anerkannt werden wird, sind die Verfahren und
Mikroarrays gemäß der vorliegenden
Erfindung auch besonders für
kombinatorische Durchmusterungen geeignet.
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Arrays
mit Testverbindungen können
Testverbindungen aufweisen, die auf der Oberfläche eines festen Substrats
immobilisiert sind.
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Es
kann wünschenswert
sein, die Testverbindungen in Lösung
an vorbestimmte Bereiche innerhalb eines Substrats aufzubringen,
um sie zu einem späteren
Zeitpunkt zu durchmustern. Mikroarrays, wie sie in dem Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, sind besonders für die Konservierung von Testverbindungen
geeignet. Wenn sie in Lösung
bereitgestellt werden, sind die Testverbindungen während der
Durchmusterungsverfahren frei beweglich. Dies könnte im Vergleich zu fixierten
Verbindungen, die einen Effekt der sterischen Hinderung hervorrufen
könnten,
von Vorteil sein.
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Demgemäß ist es
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Mikroarray zur
Durchführung
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitzustellen, wobei ein Array von Testverbindungen
innerhalb vorbestimmter Bereiche bereitgestellt wird, wobei die
Testverbindungen in flüssiger
Lösung
vorliegen und nicht auf dem Substrat immobilisiert sind.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Mikroarray
zur Durchführung
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitzustellen, wobei ein Array von zellulären Bestandteilen
auf vorbestimmten Bereichen auf einem Substrat bereitgestellt wird,
wobei die zellulären
Bestandteile für
eine Konservierung auf dem Substrat aufbereitet sind.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Mikroarray
für die
Durchführung
eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitzustellen, wobei ein zellulärer Bestandteil auf einem Substrat
bereitgestellt wird, wobei der zelluläre Bestandteil für eine Konservierung
auf dem Substrat aufbereitet ist.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Mikroarray gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt, wobei die Aufbereitung ausgewählt wird
aus der Gruppe, die Lyophilisierung und Auflösung in Glyzerin umfasst.
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Arrays
mit konservierten Zellen, wie sie oben beschrieben sind, sind gut
für eine
Langzeitaufbewahrung geeignet. Es wird anerkannt werden, dass solchermaßen aufbereitete
zelluläre
Arrays als Matrizen verwendet werden können; d.h. als Master-Arrays,
um nachfolgend sekundäre
identische Arrays zu erzeugen, zum Beispiel indem zelluläre Bestandteile
von dem Master-Array auf einen sekundären Array Rücken an Rücken aufgedruckt werden. Diese
Handhabung kann einige Male mit demselben Master wiederholt werden,
um eine Serie von sekundären
Arrays zu erzeugen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Mikroarray, wie er hierin beschrieben ist,
bereitgestellt, wobei eine Reihe von Detektormolekülen in dem
Substrat immobilisiert ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Mikroarray gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt, wobei die Reihe von Detektormolekülen eine
Vielzahl von gleichen Detektormolekülen oder eine Vielzahl von
verschiedenen Detektormolekülen
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung eines Mikroarrays
oder eines festen porösen Substrats,
wie es in der vorliegenden Beschreibung beschrieben ist, um eine
geringe Streuung des Wachstums der zellulären Bestandteile auf der Oberfläche des
Substrats zu erreichen. Es wurde überraschenderweise herausgefunden,
dass die Inokulation zellulärer
Bestandteile auf der Oberfläche
des festen Substrats in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
zu einer beschränkten
Streuung zwischen eng gepackten Kolonien auf dem Substrat führt.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der Erfindung, einen Kit zur Durchführung eines
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitzustellen, umfassend einen Mikroarray, wie er hierin
beschrieben ist.
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1 stellt
das Vorliegen von transformierten Kolonien auf einem festen Durchflusssubstrat
dar, die sich auf den Rand des Substrats fokussieren. Die untere
Teilabbildung (B) zeigt Kolonien von E. coli XL2 MRF', die auf dem Substrat
gewachsen sind, mit Nährstoffen,
die von unten aus dem Agar durch das Substrat diffundieren. Die
obere Teilabbildung (A) zeigt Kolonien, die direkt auf Agar gewachsen
sind.
-
2 stellt
den Nachweis der von E. coli exprimierten β-Galaktosidaseaktivität unter
Verwendung des fluorogenen Substrats MUG dar. Die Bilder zeigen
einen 4 mm × 3
mm großen
Bereich und weisen eine identische Skalierung auf.
- (A) Assayprinzip. Bakterien, die auf der Oberfläche des
festen Durchflusssubstrats eingefangen sind, exprimieren ein Enzym,
das ein fluoreszierendes Produkt ausbildet, entweder mittels des
Substrats für
das Enzym (in diesem Fall MUG), das nach oben zu den Bakterien diffundiert
und/oder mittels des Enzyms (β-Galaktosidase), das
von den Zellen freigesetzt wird und nach unten zum Agar diffundiert.
A, Agar; b, Durchflusssubstrat; c, Kolonie (β-Galaktosidase)
- (B) Bakterien, die direkt auf Nährstoffagar plattiert wurden,
oder
- (C) auf einem festen Durchflusssubstrat, das auf den Agar gelegt
wurde.
-
3 stellt
ein festes Substrat mit einer Maske dar, um das mikrobielle Wachstum
oder die enzymatischen Reaktionen zu kompartimentalisieren. Diffusion
ist von einem darunter liegenden Wachstumsmedium aus möglich, während eine
laterale Streuungsbewegung von Mikroorganismen oder anderen Materialien
verhindert wird.
- (A) Schematisches Diagramm
(von oben gesehen);
- (B) Abbildung eines mit Methanol gewaschenen maskierten Substrats
in einem Fluoreszenzkanal, von oben gesehen. Die Kompartimente variieren
in ihrer Breite von 0,5 mm bis 1 mm und in ihrer Fläche von 0,25
bis 1 mm2. Allerdings sind mit einer geeigneten
Drucktechnologie weit kleinere Kompartimente möglich. c, Kompartiment, dm,
trennende Maske auf der Oberfläche
oder den Chip penetrierend.
-
4 stellt
ein maskiertes Substrat dar (ähnlich
zu 3):
- (A) mit E. coli, die
GFP exprimieren, inokuliertes Substrat, in dem eine Bakterienkultur über die
gesamte Oberfläche
verteilt wurde. Die Bildaufnahme erfolgte durch ein BX41 Mikroskop
bei einer Expositionszeit von 30 ms unter Verwendung eines Fluoresceinfilters.
In diesem Fall beträgt
die Breite der Kompartimente etwa 0,5 bis 1 mm. Die hellen Flächen sind
mit Bakterien gefüllte
Kompartimente;
- (B) visuelle Lichtgebung eines Substrats, das mit GFP exprimierenden
E. coli inokuliert wurde, indem ein 0,5 mm mal 0,5 mm-Kompartiment
mit einer Pipettenspitze berührt
wurde;
- (C) Visualisierung von GFP unter UV-Beleuchtung eines Substrats,
das mit GFP exprimierenden E. coli inokuliert wurde, indem ein 0,5
mm mal 0,5 mm-Kompartiment
mit einer Pipettenspitze berührt
wurde.
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5 stellt
eine Filtrationsanhäufung
von Bakterien auf einem Durchflusssubstrat dar:
- (A)
Das Substrat wurde in L-Medium bei Raumtemperatur inkubiert, wobei
103 GFP exprimierende Bakterien pro ml vorhanden
waren und;
- (B) Filtration von Medium durch das Substrat, wobei Bakterien
auf seiner Oberfläche
eingefangen wurden;
- (C) Nachweis einer GFP exprimierenden Kolonie von E. coli (30
ms Expositionszeit), die 6 Stunden lang auf einem Durchflusssubstrat
wachsen gelassen wurde;
- (D) ein Punkt, der von der Hybridisierung eines RNA-Transkripts,
das mit Flu markiert wurde, an eine Oligosonde, die ebenfalls auf
dem PamChip-Array vorhanden ist, resultierte (98 ms Expositionszeit);
dieses Bild weist eine identische Skalierung im Vergleich zu (C)
auf; die Punkte von (C) und (D) weisen eine ähnliche Größe auf;
- (E), (F) Vergleich von typischen Kolonien von auf L-Agar ausplattierten
GFP exprimierenden E. coli (E) und von Kolonien, die für denselben
Zeitraum auf derselben Platte auf einem Durchflusssubstrat wachsen
gelassen wurden, das auf der Agarbasis platziert wurde (F). Die
Vergrößerung war
für beide
Bilder identisch. Die Ränder,
welche eine Koloniegrenze definieren, sind ausnahmslos schärfer im
Fall für
Bakterien, die auf dem Substrat wachsen gelassen wurden.
-
6 stellt
die GFP-Expression als ein Indikator von Kanamycin-Aktivität in kompartimentalisierten Durchflusschips
dar. Die Fehlerbalken zeigen die Standardabweichung von Dreifachmessungen.
-
7 stellt
eine Transformation von
- (A) pUC18 (das eine
Ampicillinresistenz, aber kein GFP exprimiert); und
- (B) pGFPuv (welches das GFP-Protein sowie die Ampicilllinresistenz
exprimiert) auf kompartimentalisierten festen Durchflusssubstraten
auf L-Agarplatten dar; nt, keine Transformation;
- (C) Transformation von pGFPuv in E. coli durch Mischung von
Zellen und DNA auf einem Chip. Mikrokolonien in einem Pam-Substratkompartiment
werden mittels GFP-Fluoreszenz visualisiert;
- (D) Wie (A) und (B), aber nach 48 Stunden Inkubation mit dem
Substrat unter Verwendung von sichtbarer Beleuchtung. Es ist erwähnenswert,
dass die Kompartimentalisierung immer noch eine Koloniestreuung enthält, obwohl
die inokulierten Kompartimente konfluent sind. Die vier Ecken weisen
ein konfluentes Bakterienwachstum auf, das nicht bis zu den zentralen
Kompartimenten oder sogar teilweise über das Maskierungsagens hinweg
gestreut hat.
-
8 stellt
einen Antikörpernachweis
von E. coli dar, die durch GFP-Expression visualisiert wurden:
- (A) M13-Antikörper (Negativkontrolle);
- (B) E. coli-Antikörper
(gegen Gesamtzellextrakte gerichtet)
-
9 stellt
das Wachstum eines Penicillium-Isolats auf einem festen Durchflusssubstrat
dar:
- (A) parentaler Stamm, der auf Brot wachsen
gelassen wurde;
- (B) Mycel, das unmittelbar auf der Substratoberfläche wächst;
- (C) Luft-Mycel, das 3 mm über
der Substratoberfläche
desselben Experiments wie in (B) wächst; das Bild fokussiert auf
das Mycel, das von dem Substrat stammt, aber projiziert signifikant
darüber.
-
10 stellt
die Prinzipien des Einfangens mit Antikörpern und des Nachweises auf
dem Chip dar, die auf Detergenzsensitivität, Enzymaktivität und einer
Transposoninsertion in einem Stamm beruhen, bei einer Stammtypisierung,
einem Diagnoseaufbau für
ein bakterielles Pathogen.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele der Erfindung sind beispielhaft und sollten
keinesfalls als Beschränkung
aufgefasst werden.
-
Die
folgenden Experimente zeigen die Verwendung eines Durchflusssubstrats
in Lebendarray-Analyseverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung – niedermolekulare
Verbindungen, die entweder auf das Substrat aufgedruckt wurden oder
durch das Substrat diffundieren, können durch eine zelluläre Reaktion
nachgewiesen werden. In den folgenden Beispielen stammten die zellulären Reaktionen,
die verwendet wurden, von Mikroorganismen, einschließlich Wachstum
(oder Inhibierung von Wachstum), Enzymaktivität oder die Aufnahme von DNA,
was zu einer Expression eines fluoreszierenden Proteins führt. Allerdings
beschränkt
dies die Anwendung nicht auf diese Gebiete allein; sie erläutern lediglich
unterschiedliche Effektoren, die mit lebenden zellulären Arrays
anwendbar sind. Die zellulären
Reaktionen auf Effektoren wurden auf dem Substrat untersucht, das
für das
Aufdrucken von Verbindungen in einer hohen Dichte für multiple,
parallele und miniaturisierte Analysen geeignet ist.
-
Beispiel 1: Zufuhr von
transformierten E. coli-Zellen auf die Oberfläche eines porösen festen
Substrats
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Oberfläche
des festen Substrats durch direkte Aufbringung darauf mit einem
Inokulum zellulärer
Bestandteile in Kontakt gebracht werden.
-
Ein
mit Ethanol sterilisiertes festes Durchflusssubstrat (Aluminiumoxid-Substrat;
Anopore, Whatman) wurde auf L-Agarplatten mit 100 μg/ml Ampicillin
(Sigma) aufgelegt. 10 pg pUC18-Plasmid
(Sigma) wurde in kompetente XL2 MRF'-Zellen transformiert (Stratagene, es
wurde das Protokoll des Herstellers verwendet, außer dass
nur 20 μl
und nicht 100 μl
kompetente Zellen pro Transformation verwendet wurden) und anschließend auf
das Substrat in unterschiedlichen Verdünnungen plattiert, anschließend 8 Stunden
lang bei 37°C
wachen gelassen, und das Auftreten von Ampicillin-resistenten Kolonien
wurde bestimmt. Sowohl Nährstoffe
als auch das Ampicillin erreichen die Bakterien von unterhalb des
Substrats durch die Poren des Substrats.
-
Wie
in 1B gezeigt ist, waren nach 8 Stunden die Kolonien
auf dem Substrat im Vergleich zu L-Agar ein wenig kleiner und wiesen,
im Vergleich zu Kolonien, die direkt auf L-Agar wachsen gelassen
wurden, eine reduzierte Tendenz auf, zu streuen (1A).
Nach 16 Stunden wiesen die Kolonien auf dem porösen Substrat etwa einen halben
Durchmesser derjenigen auf den Agarplatten auf. Der Nachweis erfolgte
durch Lichtmikroskopie und visuelle Inspektion. Die Transformationseffizienzen
betrugen 2,7 × 108 cfu/μg
Plasmid (Agar) und 1,8 × 108 cfu/μg
(Substrat).
-
Diese
Experimente zeigen, dass das Substrat leicht sterilisiert wird und
das Wachstum und die Selektion von mit Plasmid transformierten Zellen
schnell auf der Oberfläche
eines porösen
Substrats mit nur wenig geringerer Wachstumseffizienz ausgeführt werden
können.
Obwohl das Koloniewachstum im Vergleich zum direkten Wachstum auf
Agar innerhalb der ersten 8 Stunden nur marginal beschränkt zu sein
scheint, scheint das Wachstum danach schneller gedrosselt zu werden
als auf Agar; dies ist ein Vorteil bei der Beschränkung der
Streuung zwischen eng gepackten Kolonien auf dem Substrat, was dies
für Arrayanwendungen
tauglich macht, indem es die Möglichkeit
der Kontamination zwischen den Proben reduziert.
-
Beispiel 2: Nachweis von β-Galaktosidase-Aktivität von E.
coli-Zellen, die auf dem porösen
Substrat wachsen, unter Verwendung von MUG, einem fluorogenen Substrat
für dieses
Enzym
-
Ein
steriles Durchflusssubstrat wurde auf 2TY-Platten mit 10 μg/ml Ampicillin
(Sigma) und 50 μg/ml MUG
(4-Methylumbelliferyl β-D-Galaktosid,
Sigma, Kat.-Nr.: M-1633) platziert. 50 μl-Aliquots von L-Medium mit
103 cfu/ml E. coli XL2 Blue MRF' mit dem Plasmid
pUC18 (welches β-Galaktosidase
exprimiert) wurden auf das Substrat und ein ähnliches Volumen direkt auf
Agarose plattiert. Kontrollen wurden durchgeführt, indem der Wirtsstamm ohne
pUC18 auf dieselben Platten (ohne Ampicillin) plattiert wurde. Die
Konversion von MUG zu seinem fluoreszierenden Produkt (4-Methylumbelliferon)
wurde nach 8 Stunden Wachstum ermittelt, indem die Agarplatten auf
einen UV-Transilluminator platziert und Aufnahmen von den fluoreszierenden
Kolonien unter Verwendung einer UVP Epi Chemi II CCD-Kamera gemacht
wurden. 2A stellt den Experimentalaufbau dar,
und die 2B und 2C zeigen
die auf dem Substrat (2C) oder direkt auf dem Agar (2B) erhaltenen
Ergebnisse.
-
Kolonien,
die keine β-D-Galaktosidase
exprimieren, waren nicht fluoreszierend. Fluoreszenz konnte bei
E. coli-Kolonien mit pUC18 (und die daher das Enzym exprimierten)
sowohl auf Agar als auch auf dem Substrat, das auf der Oberfläche der
gleichen Agarplatten lag, nachgewiesen werden. Die Fluoreszenz war
auf dem porösen
Substrat besser nachweisbar und weniger diffus (2B).
-
Zusammenfassend
gesagt, erlauben die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
die Diffusion von Nährstoffagar
oder anderen Matrizes von unterhalb des Substrats; z.B. können Enzymsubstrate
nach oben diffundieren. Darüber
hinaus konnte ein geeignet gestütztes
Substrat mit Mikroorganismen auf seiner Oberfläche zwischen verschiedenen
Medien hin und her bewegt werden, was sequenzielle Assays erlaubt.
In diesem Experiment wurde, indem Bakterien, die ein Enzym exprimierten,
auf poröses
Material und das Niedermolekulargewichtssubstrat für das Enzym
auf den darunter liegenden Agar plattiert wurden, der Nachweis von
Bakterien gezeigt, der auf der Expression eines spezifischen Enzyms
beruht, in anderen Worten ein Phänotyp,
der auf einer Enzymaktivität
beruht. Dies weist eine Vielzahl von Anwendungen auf, z.B. in Diagnostikverfahren,
in denen die Typisierung von Bakterien, die auf verschiedenen colorimetrischen
und fluorometrischen Assays beruht, üblich ist. Darüber hinaus
stellt das Substrat einen geringen Hintergrund für den Nachweis von Fluoreszenzagenzien
dar, und der Nachweis wurde auf dem porösen Durchflussmaterial leicht
verbessert, was teilweise die geringere Streuung der Bakterien und/oder
eine geringere laterale Diffusion des Enzyms widerspiegelt – eine nützliche
Eigenschaft für
eine mikrobielle Matrix, die für
das Wachstum einer großen Anzahl
von Mikrokolonien in enger Nachbarschaft angewendet werden kann.
-
Beispiel 3: Bakterielles
Zellwachstum auf der Oberfläche
eines festen Durchflusssubstrats – Sensitivität gegenüber Antibiotika,
die von unterhalb des Substrats bereitgestellt werden
-
200
nl-Tropfen von geschmolzenem 0,5%-igem Agar mit entweder 0 μg/ml, 500 μg/ml oder
5 mg/ml Kanamycin (0, 100 und 1000 ng Kanamycin) wurden auf ein
mit Ethanol sterilisiertes Durchflusssubstrat getropft, so dass
Agartropfen mit einem Durchmesser von 1 mm durch das Substrat ausgebildet
wurden. Die poröse
Natur des Substrats zieht den geschmolzenen Agar mittels Kapillarkraft
in die Poren. Diese behandelten Substrate wurden dann mit 106 cfu/ml E. coli XL2 MRF'-Zellen überschichtet, welche das Plasmid
pUC18 enthielten und die im 2TY-Medium
mit 100 μg/ml
Ampicillin kultiviert wurden, und auf 2TY-Platten mit derselben Konzentration
an Ampicillin aufgebracht. Die Platten wurden anschließend 12
Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
Zusammenfassend
gesagt, zeigt dieses Experiment, dass eine Antibiotikasensitivität im Mikromaßstab getestet
werden kann, indem Agartropfen, die ein Antibiotikum enthalten,
auf das poröse
Substrat aufgedruckt werden. Der Lebendarray gemäß der vorliegenden Erfindung
erlaubt die Lokalisierung von Effektoren in kontrollierten Tropfen,
die entweder direkt aufgedruckt oder in eine Matrix, wie Agarose
mit niedrigem Schmelzpunkt, innerhalb der Poren des porösen Substrats
eingebettet wurden. Das Aufdrucken des Antibiotikums direkt oder
in Agar oder anderen Matrizes erlaubt es, dass dieser Assay als
Multiplex-Assay verwendet werden kann, so dass Tausende von Assays
pro Quadratzentimeter Arrayoberfläche mit einer Präzision und einem
Fehlen an Kreuzkontamination ausgeführt werden können, die/das
auf Glas- oder anderen planaren Assays nicht möglich ist.
-
Beispiel 4: Einfangen
von Bakterien auf der Oberfläche
eines festen Durchflusssubstrats mittels Filtration – Kolonienachweis
und Morphologie
-
E.
coli XL2 blue MRF'-Zellen,
die das Plasmid pGFPuv (Clontech/BD) enthielten und aktiv GFP exprimierten,
wurden auf 103 Bakterien/ml verdünnt. Ein
steriles Durchflusssubstrat wurde in einen Nalgene-Filter mit 0,22 μM Poren und
10 cm Durchmesser platziert, und Medium wurde über und durch das Substrat
gegossen. Als eine Kontrolle wurde das Substrat unter Schütteln in
einem ähnlichen
Volumen an Medium mit derselben Dichte an Bakterien inkubiert. Das
Substrat wurde anschließend
auf L-Agarplatten über
Nacht inkubiert, und GFP wurde verwendet, um Kolonien zu visualisieren.
-
Wie
in 5A und 5B gezeigt
ist, wurde die Anhäufung
von Bakterien gezeigt. Darüber
hinaus konnten Mikrokolonien nachgewiesen werden, die einen Durchmesser
von weniger als 100 μm
auf dem Substrat aufwiesen (5C und 5D); bakterielle Kolonien (5C)
konnten in derselben Größe wie ein
aufgedruckter Oligonukleotidpunkt nachgewiesen werden (5D).
-
Zusammenfassend
gesagt, wurde die Konzentrierung von Bakterien gezeigt, indem sie
durch Filtration unter Verwendung eines geeignet gestützten Durchflusssubstrats
eingefangen wurden. Im Allgemeinen wird nicht zugelassen, dass Mikroorganismen
den Agar oder eine andere Matrix unterhalb des Substrats penetrieren.
Dies findet seine Anwendung in Anwendungen wie der Testung der Wasserqualität, beispielsweise
eine Kombination von Filteranreicherung und einem Arraysubstrat,
auf das selektive Wachstumsmedien oder ein weiteres Einfang- (Nachweis-)
oder Typisierungsagens (z.B. Antikörper) aufgetropft wurden. Darüber hinaus streuen
bakterielle Kolonien, wie in anderen Experimenten gesehen wurde,
im Vergleich zum Agar auf dem Durchflusssubstrat weniger, und sie
können
in derselben Größe wie ein
aufgedruckter Oligonukleotidpunkt nachgewiesen werden. Die letzteren
beiden Eigenschaften unterstützen
die Verwendung des Durchflusssubstrats in hochdichten Lebendarray-Anwendungen.
-
Beispiel 5: Verwendung
einer überlagernden
Maske auf dem festen Durchflusssubstrat – Kompartimentalisierung und
Test auf Autofluoreszenz
-
Wie
in den oben genannten Experimenten gezeigt wurde, zeigt das feste
Durchflusssubstrat, wie es in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, eine relativ geringe Streuung von Mikroorganismen auf seiner Oberfläche, allerdings
kann es wünschenswert
sein, es für
enzymatische Reaktionen oder Mikrobiologie oder andere Lebendzellarray-Anwendungen
noch weiter zu kompartimentalisieren.
-
Ein
mit Ethanol sterilisiertes festes Durchflusssubstrat wurde mit einer
Vielzahl von Verbindungen versehen, um nach einem geeigneten Maskierungsagens
zu suchen, um Bereiche auf dem Substrat zu kompartimentalisieren.
Kriterien für
ein geeignetes Markierungsagens waren: (1) leichte Anwendbarkeit,
(2) geringe Fluoreszenz in Cy3-, Cy5- und Fluorescein-Kanälen, (3)
Resistenz gegenüber
Lösungsmittelsterilisierung,
(4) fehlende Wasserlöslichkeit
und (5) Fähigkeit,
sowohl die Poren in dem Substrat zu blockieren als auch eine mikrobielle
Streuung innerhalb einzelner Bereiche zu verhindern (siehe 3A).
Der führende
Kandidat, ein Maskierungsfilm aus Latex, wurde extensiv auf seine
Eignung hinsichtlich Sterilität,
Lösungsmittelresistenz, Autofluoreszenz
und Einfachheit der Anwendung getestet.
-
Als
eine geeignete Substanz wurde ein flüssiger Maskierungsfilm aus
Latex mit geringer Fluoreszenz gefunden, wie er von den üblichen
Anbietern in dem Fachgebiet verkauft wird. Talens Liquid Masking
Film (052, Royal Talens, Apeldoorn, Holland) war geeignet, aber
andere Maskierungsagenzien können
genauso anwendbar sein. Das Markierungsagens wurde unter Verwendung
einer mit Ethanol sterilisierten Zobelhaarbürste Nummer 1 aufgetragen.
Nachdem sie 2 Stunden lang trocknen gelassen wurden, wurden die
Proben in 95% Ethanol, 100% Methanol, 100% Isopropanol, steriles
1 % SDS, steriles Wasser oder 100% DMSO 10 Minuten lang eingetaucht,
wonach sie in sterilem Wasser abgespült und getrocknet wurden. Das
behandelte Substrat wurde anschließend auf Resistenz der Maskierungsflüssigkeit
gegenüber
Lösungsmitteln,
Fluoreszenz und Sterilität
untersucht (siehe Tabelle 2). Ein Beispiel der Maskierung ist in 3B gezeigt.
-
Zusammenfassend
gesagt, kann die Oberfläche
des Durchflusssubstrats für
Mikroorganismen unter Verwendung eines aufgedruckten Maskierungsagens
kompartimentalisiert werden, welches das Substrat auch in ein robusteres
Kompositmaterial verwandelt. Selbst unter Bedingungen, die zu einem Überwachsen
auf Agar führen
würden,
ist die Kompartimentalisierung auf dem Durchflusssubstrat effektiv.
-
Der
Waschschritt wies eine gemäßigte Wirkung
auf die Fluoreszenz des Maskierungsagens auf, beeinträchtigte
jedoch nicht die Sterilität.
Methanol und DMSO erwiesen sich als die besten Waschagenzien, da sie
das Substrat und das Maskierungsagens unbeschädigt und mit einer geringen
Autofluoreszenz hinterließen.
Sobald es trocken war, war das Maskierungsagens gegenüber den
getesteten Lösungsmitteln
außerordentlich
resistent. Diese Maske soll den Lebendarray kompartimentalisieren,
wobei jedes Kompartiment einen anderen Analyten oder Zelltyp enthält, und
ist außergewöhnlich gut
anwendbar für
das Wachstum auf einem festen Substrat, das für bakterielle und pilzliche
Anwendungen geeignet ist, kann jedoch auch verwendet werden, um
eine laterale Streuung von Säugetier-
oder anderen auf der Oberfläche
kultivierten Gewebekulturzellen zu reduzieren.
-
Beispiel 6: Maskierungsbereiche
auf dem Durchflusssubstrat – Kompartimentalisierung
für bakterielles
Wachstum
-
Das
Durchflusssubstrat wurde sterilisiert, wie oben angegeben maskiert
und vor Verwendung in 100% Methanol gewaschen. Das Substrat wurde
anschließend
auf L-Agarplatten mit 100 μg/ml
Ampicillin und 1 mM IPTG platziert und mit E. coli XL2 blue MRF', die das Plasmid
pGFPuv (Clontech/BD Biosciences) enthielten und eine Variante von
GFP exprimieren, die für
Bakterien geeignet ist, entweder überschichtet oder bedruckt. Das
Wachstum und die Fluoreszenz wurden nach Inkubation über Nacht
bei 37°C
ermittelt.
-
Wie
in 4A gezeigt ist, wurde im Fall des spezifischen
Auftropfens in Kompartimente ein gutes Wachstum beobachtet, es wurde
eine gute Eingrenzung von Bakterien ohne Streuung in benachbarte
Kompartimente gezeigt (4B und 4C).
-
Zusammenfassend
gesagt, kann bakterielles Wachstum effektiv ohne Streuung zwischen
Kompartimenten unter Verwendung eines Maskierungsagens effektiv
kompartimentalisiert werden. Ein automatisiertes Bedrucken und eine
automatisierte Maskierung können
eine weitere Miniaturisierung dieses Vorgangs gewährleisten.
-
Beispiel 7: Verwendung
der GFP-Expression, um die Antibiotika-Sensitivität auf einem
kompartimentalisierten Durchflusssubstrat zu überwachen
-
Kompartimente
eines Durchflusssubstrats wurden in 1 % Metaphor-Agarose mit verschiedenen
Konzentrationen an Kanamycin bedruckt. Es wurde darauf geachtet,
dass das Bedrucken bei einer Temperatur von unter 60°C stattfand,
und alle Proben wurden in dreifacher Ausführung aufgedruckt. Diese Substrate
wurden auf L-Agarplatten mit 100 μg/ml
Ampicillin platziert und mit E. coli XL2 Blue beschichtet, die GFP
exprimierten. Ein mit einer Kappa-Kamera ausgerüstetes Mikroskop wurde verwendet,
um Aufnahmen zu machen, welche digitalisiert und quantifiziert wurden,
um die Wirkung von Kanamycin auf das bakterielle Wachstum und die
Lebensfähigkeit
zu bestimmen.
-
Die
Wirkung von Kanamycin auf die Lebensfähigkeit konnte unter Verwendung
eines GFP-Reporters, wie
er in 6 gezeigt ist, deutlich nachgewiesen werden.
-
Zusammenfassend
gesagt, zeigt dieses Experiment die Verwendung eines Fluoreszenzreporters
oder Auslesesystems, die bei Lebendarrays auf einem Durchflusssubstrat
verwendet werden.
-
Beispiel 8: Transformation
von Plasmiden in E. coli auf einem kompartimentalisierten Durchflusssubstrat
-
Es
wurden zwei Verfahren verwendet, wobei bei dem ersten Verfahren
(a) Plasmid und E. coli unmittelbar vor der Aufbringung auf den
Array gemischt wurden, und wobei bei dem zweiten Verfahren (b) die
zwei Bestandteile auf dem Array selbst gemischt wurden.
- (A) 10 ng pGFPuv oder pUC18 wurden separat in 10 μl-Aliquots
in kompetente Zellen (Stratagene XL2 Blue MRF') transformiert, indem die zwei Bestandteile
einfach gemischt wurden, und diese Gemische wurden in (etwa) 0,2 μl-Aliquots
auf kompartimentalisierte Durchflusschips getropft, welche anschließend über Nacht auf
L-Agar/Ampicillin-Platten kultiviert wurden.
- (B) pGFPuv-DNA (etwa 0,2 μl)
wurde auf das Substrat getropft; anschließend wurden 0,5 μl kompetente Zellen
wenige Sekunden später
dazugetropft. Das Substrat wurde anschließend auf L-Agar/Ampicillin-Platten
platziert und über
Nacht darauf inkubiert.
-
Wie
in den 7A und 7B gezeigt
ist, konnten pUC und pGFPuv auf dem kompartimentalisierten Substrat
nach einer kurzen Mischung gemäß dem oben
dargestellten Verfahren A effizient transformiert werden. Es wurde
keine Streuung in benachbarte Kompartimente beobachtet.
-
Wie
in 7C gezeigt ist, konnte pGFPuv ebenfalls in E.
coli transformiert werden, indem die zwei Bestandteile auf dem Substrat
gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren B gemischt wurden.
-
Zusammenfassend
gesagt, ist die Kompartimentalisierung sogar nach 48 Stunden (7D)
bei der Begrenzung des Wachstums inokulierter Bereiche und bei der
Verhinderung von Kreuzkontamination wirksam. Diese Daten hinsichtlich
der Transformation eröffnen
den Weg zu Transformationsverfahren, welche die Auftropfung aufgereinigter
DNA gefolgt von der Einführung
von Zellen direkt auf das Substrat, entweder in rascher Auseinanderfolge
oder gemeinsam, für
Anwendungen bei einem Lebendarray beinhalten. Bakterien können unmittelbar
vor dem Bedrucken oder sogar auf dem Chip mit hoher Effizienz transformiert
werden.
-
Eine
gekühlte
Inkubation von Bakterien mit DNA und ein Hitzeschock, was bei vielen
Transformationsprotokollen üblich
ist, können
ebenfalls auf einem Chip ausgeführt
werden. Es ist gegebenenfalls möglich,
beispielsweise 96 Zelltypen (z.B. E. coli mit 96 unterschiedlichen
Transposoninsertionen) von einem Satz 96-Loch-Platten mit 96 komplementierenden
Plasmiden (oder einem anderen Effektor, der vom Substrat aus aufgenommen
wird) für
Tausende von Kombinationen von Stamm und Effektor unter Verwendung
dieser Methodik aufzudrucken.
-
Beispiel 9: Einfangen
von Bakterien mit Antikörpern
auf einem Durchflusssubstrat
-
Unbehandeltes
Durchflusssubstrat wurde mit Ethanol sterilisiert und anschließend mit
Aliquots einer Hase-Anti-E. coli-Ig-Fraktion, die durch Inokulation
eines Hasen mit einem sonifizierten Extrakt des von E. coli K12
abgeleiteten Stamms C600 (von DAKO A/S, Dänemark, CATB0357, Charge 090-101)
erhalten wurde, oder einen Kontrollantikörper (M13-Antikörper von
Santa Cruz) behandelt. Diese Objektträger wurden 2 Stunden lang in
einer Feuchtigkeitskammer inkubiert und anschließend kurz getrocknet, um die
Antikörper
zu immobilisieren, gewaschen und unter leichtem Schütteln mit
10 ml L-Medium mit 106 E. coli, die GFP
exprimieren, (oder einer Sterilitätskontrolle ohne E. coli) inkubiert.
Nach Waschen in L-Medium
wurden die Substrate auf L-Agarplatten plattiert, und fluoreszierende
Kolonien wurden am nächsten
Tag gezählt.
-
Als
ein Ergebnis wurde die Anhäufung
von Bakterien, die für
den E. coli spezifischen Antikörper
spezifisch waren, beobachtet, wie in 8 gezeigt
ist. Mit dem E. coli-Antikörper wurden
im Durchschnitt 214 Kolonien pro Substrat (n = 2) und 71 mit dem
M13-Kontrollantikörper (n
= 2) beobachtet.
-
Zusammenfassend
gesagt, wurde ein spezifisches Einfangen von Zellen mit Antikörpern auf
dem Durchflusssubstrat gezeigt.
-
Beispiel 10: Antikörper-Arrays
-
Antikörper gegen
die Hitzeschockproteine HSP90alpha, HSP90beta, PolyUBQ und Beta-Aktin
werden in einem Arrayformat auf ein Aluminiumoxidsubstrat (Anopore,
Whatman) unter Verwendung von Standardprotokollen aufgetropft.
-
Jurkatzellen
werden unter Standardbedingungen in einem CO2-Inkubator
bis zu einer Dichte von 106 Zellen/ml wachsen
gelassen. 25 μl
Zellsuspension werden zum Array hinzugefügt. Das Kulturmedium wird durch
Absaugen durch den Array unter Verwendung von Standardausrüstung entfernt,
und 50 μl
frisches Medium werden hinzugefügt.
Die Zellen werden unter sterilen Bedingungen auf dem Substrat bei
37°C 24
Stunden lang inkubiert, oder bis eine Dichte von 107 Zellen/ml
erreicht ist. Die Temperatur wird 15 Minuten lang auf 43°C angehoben.
Die Kontrolle wird bei 37°C
gehalten. Das Kulturmedium wird mittels Absaugung durch den Array
entfernt. Die Zellen werden mit 50 μl Waschflüssigkeit gewaschen. Nach Entfernung
dieser Flüssigkeit mittels
Absaugung durch den Array werden 25 μl Lysepuffer hinzugefügt. Nach
einer Lyse von 15 min. Länge wird
die Flüssigkeit
15 min. lang mit zwei Zyklen Ein- und Abfluss pro Minute durch den
Array hin und her gepumpt. Die Flüssigkeit wird mittels Absaugung
entfernt, der Array wird mit 25 μl
Waschpuffer gewaschen, der mittels Absaugung entfernt wird. 20 μl eines Gemisches
von Anti-Hitzeschock-Antikörpern
(Anti-HSP90alpha, Anti-HSP90beta,
Anti-PolyUBQ und Anti-Beta-Aktin, alle mit Fluorescein markiert)
werden hinzugefügt
und 15 Minuten lang mit zwei Zyklen pro Minute durch den Array gepumpt.
Alle zwei Minuten werden Aufnahmen gemacht. Im Fall, dass der Hintergrund
zu stark ist, wird die Antikörperlösung aus
dem Array entfernt, und der Array wird mit Waschpuffer gewaschen.
Aufnahmen werden gemacht. Die Daten werden unter Verwendung von
Standardsoftware analysiert.
-
Die
Antikörper
können
monoklonale, polyklonale, Einzelkettenantikörper, Aptamere sein, wobei
diejenigen, die auf das Substrat getropft werden, ein anderes Epitop
erkennen als diejenigen, die für
den Nachweis der gebundenen Antikörper hinzugefügt werden.
-
Beispiel 11: Induktion
von Cytochrom P450 Isoenzym 1A (CYP1A)
-
Ethoxyresorufin
wird chemisch mit einem Kreuzvernetzungsmittel modifiziert und unter
Verwendung einer Auftropftechnologie, wie sie auf dem Fachgebiet
wohlbekannt ist, auf ein Aluminiumoxid-Substrat aufgetropft.
-
Hepatozyten
werden, wie von van 't
Hoen et al. (2000) beschrieben, zubereitet. P.A.Chr 't Hoen et al., Selective
induction of crytochrome P450 3A1 by dexamethason in cultured rat
hepatocytes. Analyses with a novel reverse transcriptase-polymerase
chain reaction assay. Biochemical Pharmacology, Bd. 60, S. 1509–1518 (2000).
Die Lebensfähigkeit
wird mittels Tryptan-Blau-Ausschluss beurteilt. 50 μl Zellsuspension mit
einer Zelldichte von 80.000 Zellen/ml werden zu dem Substrat hinzugefügt. Das
Kulturmedium wird mittels Absaugung durch das Substrat unter Verwendung
von Standardausrüstung
entfernt. Um eine Anhaftung zu erlauben, werden die Zellen anfänglich 3,5
Stunden lang in DMEM mit 10% (v/v) fötalem Kälberserum, 140 mU ml–1 Insulin,
2 mM L-Glutamin, 100 U ml–1 Penicillin und 100
Mikrogramm ml–1 Streptomycin
in einer feuchten CO2-Atmosphäre bei 37°C kultiviert.
Danach werden nicht anhaftende Zellen mittels Pipettierung des Mediums weggewaschen.
Das Inkubationsmedium wird zu serumfreiem DMEM gewechselt, das 0,2%
(w/v) BSA, 140 mU ml–1 Insulin, 2 mM L-Glutamin,
200 U ml–1 Penicillin
und 200 μg
ml–1 Streptomycin
enthält.
Die Hepatozyten werden innerhalb eines Tages eine konfluente Schicht
ausbilden. Vierundzwanzig Stunden nach Auftrag der Zellen auf dem
Array wird ein Großteil
des Mediums mittels Absaugung entfernt, wobei darauf geachtet wird, dass
die Zellen nicht austrocknen.
-
Benz[a]pyren,
Dexamethason, Phenobarbital, Hexobarbital, Debrisquine, Anilin,
Midazolam (Konzentration reicht von 1 bis 100 μM in DMSO) werden auf spezifische
Bereiche (in Arrayform) auf die Zellschicht mittels einer Piezotintenstrahlauftropftechnologie
aufgetragen. Dreißig
Minuten nach Auftrag der Induktoren werden 25 Mikroliter Kulturmedium
hinzugefügt.
-
Zu
unterschiedlichen Zeitpunkten wird das Medium mittels Absaugung
entfernt, und 5 μl
Lysepuffer werden hinzugefügt.
Zwei μl
einer Reaktionslösung
werden hinzugefügt,
und das Lysat wird in den Array gezogen. Die Entwicklung von Fluoreszenz
durch Freisetzung von Resorufin in den Poren wird unter Verwendung der
Standardausrüstung überwacht,
und alle 10 sec werden Bilder gemacht.
-
Diese
Verbindungen induzieren unterschiedliche Isoenzyme von Cytochrom
c. Einige sind sehr aktiv in der Konversion von Ethoxyresorufin,
einige sind es kaum oder überhaupt
nicht. Durch Lyse sollte cyt P450 aus der Zelle diffundieren, aber
dies kann schwierig sein, da es ein Membran-gebundenes Enzym ist,
das Co-Enzyme und Co-Faktoren benötigen könnte.
-
Alternativ
ist es möglicherweise
nicht notwendig, Ethoxyresorufin an das Substrat zu koppeln; die
Zugabe und Aufnahme durch die Zellen kann eine Überwachung der Aktivität in situ
erlauben, bevor es weg diffundiert.
-
Während dieser
enzymatischen Reaktion erfolgt kein Pumpen, um zu verhindern, dass
das Produkt von der Reaktionsstelle weg diffundiert.
-
Beispiel 12: Wachstum
eines filamentösen
Pilzes auf einem Durchflusssubstrat
-
Eine
Penicillium-Pilzart, die von altem Brot isoliert wurde, wurde auf
ein Durchflusssubstrat (Aluminiumoxid, Anopore; Whatman) auf L-Agar
plattiert und in einer feuchten Kammer 3 Tage lang bei Raumtemperatur
inkubiert.
-
Es
wurde ein gutes und schnelles Wachstum erhalten, wie in 9A, 9B und 9C gezeigt
ist.
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Dieses
Experiment zeigt, dass auf dem Durchflusssubstrat pilzliches Wachstum
möglich
ist, eine ähnliche
Bandbreite von Anwendungen wie für
prokaryotische Mikroorganismen kann auf Lebendchips möglich sein.
-
Beispiel 13: Prinzipien
des Einfangens mit Antikörpern
und des Nachweises auf einem Chip, beruhend auf Detergenzsensitivität, Enzymaktivität und einer
Transposoninsertion, bei einer Stammtypisierung, Diagnoseaufbau
für ein
bakterielles Pathogen
-
Erläutert werden
die Prinzipien des Einfangens mit Antikörpern und des Nachweises auf
einem Chip, beruhend auf Detergenzsensitivität, Enzymaktivität und einer
Transposoninsertion, bei einer Stammtypisierung, einem Diagnoseaufbau
für ein
bakterielles Pathogen. In dieser Analyse wird eine Vielzahl von
Informationen von einem Array mit nur 5 Auftropfstellen erhalten.
Das Experiment geht von einem Gemisch von neun Bakterienstämmen, die
von einem Patienten erhalten wurden (Tabelle 3), und einem Antikörper-Arrayformat mit
5 Auftropfstellen aus, die Antikörper
gegen die Antigene A, B, C, D bzw. E darstellen (10);
Auftropfstelle E ist eine Auftropfstelle für eine Negativkontrolle.
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Eine
komplexe Probe pathogener Bakterien von einem Patienten wird durch
zwei identische Arrays passagiert, wie in 10 – Array
1A beschrieben ist. Die erwartete Rekrutierung jedes Stammtyps an
den Array, die auf den Oberflächenantigenen
A bis D beruht, die von spezifischen Antikörpern gebunden werden, ist in 10 – Array
1B gezeigt. Die Zahlen auf jeder Auftropfstelle zeigen die Stämme an,
die zu jeder Position auf dem Array rekrutiert wurden.
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Der
erste Array wird anschließend
auf ein nicht selektives Agarmedium platziert, auf dem alle Stämme wachsen
sollten. Der zweite Array wird auf ein Selektivmedium platziert,
das ein Detergenz enthält,
welches das Wachstum von Detergenz-sensitiven Stämmen inhibiert. Die erwarteten
Wachstumsmuster (d.h. Auftropfstellen, die durch Nährstoffe,
die durch das poröse
Pam-Substrat nach oben diffundieren, zu Kolonien werden) sind in 10 – Arrays
1C und 1D gezeigt.
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Die
Arrays 1C und 1D werden nun auf ein weiteres Medium plattiert, welches
ein fluorogenes Substrat für
das Enzym von Interesse enthält.
Die Kolonien, von denen vorauszusehen ist, dass sie auf Grund von
Enzymaktivität
fluoreszent werden, sind in 10 – Arrays
1E und 1F gezeigt. Dies erfordert die Bindung des geeigneten Stamms,
das Wachstum auf einem Selektivmedium und die Produktion des fraglichen
Enzyms.
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Die
Arrays werden anschließend
von dem Selektivagar entfernt, und die Zellen werden auf dem Array in
situ lysiert, ihre DNA mit dem Substrat kreuzvernetzt. Anschließend wird
mit einem markierten Oligonukleotid, welches das Transposon X mittels
spezifischer Hybridisierung nachweist, eine Standardnukleinsäurehybridisierung
ausgeführt,
wobei die Funktionalität
des Durchflussarrays als ein Schnellhybridisierungsarray genutzt
wird. Die erwarteten Ergebnisse sind in 10 – Arrays
1G und 1H gezeigt. Nun sind nur Stämme, die von einem spezifischen
Antikörper
eingefangen werden, in der Lage, auf dem verwendeten Medium zu wachsen,
und sie werden als Transposonsequenz enthaltend nachgewiesen.
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Dieses
Arraysystem ermöglicht
eine große
Flexibilität
und die Möglichkeit,
viele verschiedene Assays zu einer komplexen Analyse einer Vielzahl
von Parametern simultan zu verbinden.
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Tabelle
1: Sensitivität
von E. coli XL2 Blue MRF' gegenüber dem
Antibiotikum Kanamycin, wenn sie auf dem Pam-Substrat kultiviert
werden.
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Tabelle
2: Effekt der Waschbehandlung auf das Maskierungsagens, das auf
das Pam-Substrat aufgetragen wurde.
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Fluoreszenz:
Wurde unter Verwendung eines Olympus BX41 UV-Mikroskops bestimmt.
++ nicht akzeptierbare hohe Autofluoreszenz (Sättigung erfolgt bei einer Expositionszeit
von weniger als 98 ms), + Sättigung
erfolgt unter Verwendung einer 12-bit Kappa CCD-Kamera bei einer
Expositionszeit zwischen 98 und 200 ms, +/– Sättigung erfolgt unter Verwendung
einer CCD-Kamera zwischen 200 ms und 1 Sekunde. – Sättigung erfolgt unter Verwendung
einer CCD-Kamera bei einer Expositionszeit von mehr als 1 Sekunde.
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Lösungsmittelresistenz:
Wurde unter Verwendung von Lichtmikroskopie mit einer BX41-Kamera bestimmt;
sie wurde auf der Grundlage der Resistenz des Maskierungsmittels
gegenüber
der Waschbehandlung bestimmt.
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Sterilität: Wurde
bestimmt, indem das Substrat über
Nacht auf L-Agarplatten bei 37°C
plattiert wurde. Steril zeigt keine Kolonien auf der Substratoberfläche an.
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Tabelle
3: Neun Bakterienstämme
in einer Probe von einem Patienten, wie sie in Beispiel 13 verwendet
wurde. Nur die Stämme
4 und 5 weisen das Transposon X in ihrem Genom inseriert auf.