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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Einzugs- und Auszugsvorrichtung
für drehbare
Datenträgerplatten,
die die Datenträgerplatte
mechanisch vor dem Spielen aus einer Einschubposition in eine Spielposition
und nach dem Spielen wieder zurück
in die Einschubposition überführt.
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Solche
Einzugs- und Auszugsvorrichtung für drehbare Datenträgerplatten
sind bekannt. Bei stationären
Vorrichtungen für
das Spielen von CD- oder DVD-Datenträgerplatten
werden diese üblicherweise über eine
Schublade eingezogen oder ausgeworfen. Bei Geräten, die in Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden, ist ein Schubladenmechanismus wegen des Platzbedarfes
nicht möglich.
Der Ein- und Auszug erfolgt mittels eines Rollenmechanismus.
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Das
Dokument
EP 27 3510 offenbart
die Merkmale des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Diese
bekannten Mechanismen bestehen aus einer größeren Anzahl von Einzelteilen,
womit sie aufwendig und teuer sind. Ein weiterer Nachteil ist, dass
sie die Datenträgerplatte
nicht richtig führen, weil
sie im Rollbetrieb nur die Ränder
und diese auch nur punktuell fassen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Einzugs- und Auszugsvorrichtung
zu schaffen, die die Platte während
des gesamten Bewegungsablaufes besser führt und aus weniger Funktionsteilen
besteht.
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Die
gestellte Aufgabe ist gelöst
durch die Merkmale von Anspruch 1.
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Da
sich die Führungsschienen über den
gesamten Bewegungsbereich der Datenträgerplatte erstrecken und diese
an diagonal gegenüberliegenden Randbereichen
führen,
wird die Datenträgerplatte während des
Einzuges und des Auszuges ständig geführt. Dies
ist vorteilhaft für
Vorrichtungen, die Erschütterungen
ausgesetzt sind. Wenn mindestens eine der Führungsschienen auf die Datenträgerplatte Bewegungsimpulse,
beispielsweise stoßartige
Bewegungen, in einer ihrer Bewegungsrichtungen überträgt, sind alle weiteren Bewegungsmechanismen überflüssig. Die
Führungsschienen
selbst wirken als Transportge ber. Der Aufwand an betriebsnotwendigen
Bauteilen und der erforderliche Platzbedarf werden dadurch deutlich
reduziert.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bewegungsimpulse mittels
eines piezoelektrischen Antriebes auf eine oder beide Führungsschienen
ausgeübt
werden. Für
piezoelektrische Antriebe kennzeichnend sind pulsierende Stoßbewegungen
in einer Vortriebsrichtung.
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Piezoelektrische
Antriebe, oder Motoren, sind in den unterschiedlichsten Varianten
bekannt. Im Tagungsband zur Konferenz ACTUATOR 96 ist ein linearer
Wanderwellenmotor mit einem geschlossenen, ringförmigen Stator beschrieben.
(Hermann, M; Schinköthe,
W.: Piezoelectric Travelling Wave Motors generating direct linear
motion. Proc. of ACTUATOR, Bremen, 26.–28. Juni 1996, S. 200–203). Der
erste Schenkel des Motors ist entlang des Weges eines Objektes angeordnet.
An ihren Stirnseiten sind beide Schenkel halbkreisförmig miteinander
verbunden. Zur Bewegung in einer Richtung sind bei Wanderwellenmotoren
zwei phasenversetzte Spannungen nötig. Obwohl dieser Motor senkrecht
zum bewegten Objekt sehr flach ausgestaltet werden kann, besitzt er
doch zwei Nachteile: Der Umfang des Stators ist größer als
das Doppelte des möglichen
Weges, außerdem
werden gleichzeitig zwei harmonische Spannungen benötigt.
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Piezoelektrische
Mikrostoßmotoren,
wie sie beispielsweise in der
EP
0951078 beschrieben sind, benötigen ein wesentlich geringeres
Einbauvolumen als Wanderwellenmotoren; sie werden auch mit nur einer
harmonischen Spannung betrieben. Allerdings besitzen diese Motoren
senkrecht zur Bewegungsrichtung ihre größte Abmessung in der Größenordnung
von 10 bis 20 Millimetern. Mit diesen Motoren kann das bei einem
Direktantrieb erforderliche Wandern des Kontaktpunktes zumindest
nicht einfach realisiert werden.
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Um
bei den engen Raumverhältnissen
in einem Spieler, der in einem Kraftfahrzeug oder einem Computer
im Heimbereich verwendet wird, einen piezoelektrischen Antrieb mit
kleinem Volumen zu verwirklichen, ist nach einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen, dass der piezoelektrische Antrieb aus Piezomotoren
besteht, von denen jeder auf eine Führungsschiene stoßartig einwirkt.
Ein Motor wirkt in Einzugsrichtung, der andere in Auszugsrichtung.
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Bei
einer derartigen Anordnung wird ein sehr kompakter Aufbau möglich. Der
Motor ist in der Bewegungsrichtung flach und braucht nur von einer
stehenden Welle nach dem Mikrostoßprinzip angeregt zu werden.
Die Anzahl der benötigten
Bauteile ist gering.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass jede Führungsschiene selbst ein Piezomotor
bestehend aus einem mit Statorzähnen
versehenen Stator und einem piezoelektrischen Element ist, dessen
aktive, dem Antrieb dienende anregende Zelle eine Länge von
mindestens einer halben Wellenlänge
aufweist.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass jede Führungsschiene selbst ein Piezomotor
bestehend aus einem mit Statorzähnen
versehenen Stator und einem piezoelektrischen Element ist, bei dem
die Länge
des anregenden Teiles eine Länge
von zwei Wellenlängen
aufweist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass nur eine Führungsschiene selbst ein Piezomotor
bestehend aus einem mit Statorzähnen
versehenen Stator und einem piezoelektrischen Element ist, dessen
aktive, anregende Zelle eine Länge
von mindestens einer halben Wellenlänge oder einem ganzzahligen
Vielfachen einer halben Wellenlänge
aufweist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass das piezoelektrische Element
des Motors aus einer piezoelektrischen Keramik besteht, die Bereiche
von alternierender Polarität
mit einer Länge
von λ/2
aufweist, wobei abdeckende Elektroden vorgesehen sind, von denen
sich eine am Stator anliegende Elektrode über die ganze Länge des
Keramikelements erstreckt und auf der anderen Seite des Keramikelements
befindliche Elektroden einer Länge
von λ/4
abwechselnd mit Anschlüssen
alternierender Polarität
verbunden sind.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass für einen Piezomotor für eine Bewegungsrichtung
nur die Bereiche aus piezoelektrischem Material bestehen, die von
der zugehörigen
Ansteuerelektrode bedeckt sind.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Stator für eine Stoßrichtung in Längsrichtung über das
piezoelektrische Element hinaus mittels Verlängerungen verlängert ist um
ein ungeradzahliges Vielfaches von λ/4.
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In
einer modifizierten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Stator für eine entgegengesetzte Stoßrichtung
in Längsrichtung über das
piezoelektrische Element hinaus verlängert ist um ein geradzahliges
Vielfaches von λ/4.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Mindestlänge aus aktiver Zelle und zusätzlichem
Statormaterial mindestens einer Wellenlänge λ entspricht.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der anregende Teil des Stators
auf der einen Hälfte
der Führungsschiene
um ungeradzahlige Vielfache von λ/4
und die andere Hälfte
um geradzahlige Vielfache von λ/4
verlängert ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, die beiden Hälften der Führungsschienen mittels Blattfedern
auf der Höhe
der neutralen Schwingungslinie voneinander entkoppelt sind.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die Resonanzfrequenz F
i des Motors bemisst auf:
wobei i in erster Näherung abhängig ist
von der Ordnung der stehenden Welle i, der Länge 1 des Stators, der Höhe h des
Stators, der Materialkonstanten, dem Elastizitätsmodul E und der Dichte ρ des Statormaterials.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Statorzähne im Abstand von λ/2 an Stellen
zwischen den sich ausbildenden Schwingungsbäuchen und Schwingungsknoten
angeordnet sind.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Motor etwa die Länge der
Bewegungsstrecke der Datenträgerplatte
aufweist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bewegungsimpulse mittels
eines Exzentermechanismus auf die jeweilige Führungsschiene und über diese
auf die Datenträgerplatte übertragen
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Exzentermechanismus die von
ihm angetriebene Führungsschiene
um einen Drehpunkt schwingen lässt
und die Schwingungen der Führungsschiene
der Datenträgerplatte einen
Vortriebsimpuls in der Bewegungsrichtung verleihen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Exzentermechanismus auf einen
Bandförderer
Schwingungsimpulse überträgt, die
dieser als Vortriebsimpulse auf die Datenträgerplatte überträgt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass sich der Bandförderer entsprechend
der Richtung seiner Umlaufbewegung die Datenträgerplatte in Einzugs- oder
Auszugsrichtung bewegt. Der Bandförderer weist ein genutetes Profil
auf, in das der Rand der Datenträgerplatte
eingreift.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Statorzähne in Längsrichtung des Piezomotors
mit Nuten versehen sind, in die die Datenträgerplatte mit ihrem Rand eingreift.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der piezoelektrische Motor ganz
allgemein zum linearen Bewegen von zu bewegenden Bauteilen mittels
Stoßimpulsen
eingesetzt wird.
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Die
Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Einzugs- und Auszugsvorrichtung für digitale Datenträgerplatten,
wie CD oder DVD, mit parallelen Führungsschienen, zwischen denen
eine Datenträgerplatte
während
der Einzugs- und Auszugsbewegungen geführt wird, wobei der Datenträgerplatte
die Einzugs- und Auszugsbewegungen über die Führungsschienen vermittelt werden;
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2 ein
Beispiel für
eine Einzugs- und Auszugsvorrichtung, bei der die Führungsschienen
durch piezoelektrische Motoren bewegt werden und diese Bewegungen
Verschiebebewegungen auf die Datenträgerplatte ausüben;
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3 das Prinzip des aktiven Bereiches eines
geeigneten piezoelektrischen Motors, der direkt als Führungsschiene
verwendet werden kann;
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4 einen
geeigneten Piezomotor, der direkt als Führungsschiene für eine erste
Bewegungsrichtung verwendet werden kann;
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5 einen
geeigneten Piezomotor, der direkt als Führungsschiene für eine zweite
Bewegungsrichtung verwendet werden kann;
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6 einen
ersten Piezomotor, der direkt als Führungsschiene für beide
Bewegungsrichtungen verwendet werden kann;
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7 die
aktive Zelle eines zweiten Piezomotors, der direkt als Führungsschiene
für beide
Bewegungsrichtungen verwendet werden kann;
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8 einen
Exzenterantrieb, der über
eine der Führungsschienen
Vortriebsimpulse auf die Datenträgerplatte überträgt;
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9 einen
alternativen Exzenterantrieb, der über einen Bandförderer Vortriebsimpulse
auf eine Datenträgerplatte überträgt.
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1 zeigt
das Prinzip einer Einzugs- und Auszugsvorrichtung für digitale
Datenträgerplatten 1 (beispielsweise
CDs und DVDs). Die Einzugs- und Auszugsvorrichtung umfasst parallele
Führungsschienen 2,
die sich über
den gesamten Bewegungsbereich für
Einzug und Auszug erstrecken. Die Datenträgerplatte 1 ist an
diagonal gegenüberliegenden Randbereichen 3, 4 in
Nuten 5 der Führungsschienen 2 geführt. Mindestens
von einer der Führungsschienen 2 werden
auf die Datenträgerplatte 1 auf später zu beschreibende
Weise Bewegungsimpulse entweder in der einen oder der anderen Bewegungsrichtung 6, 7 übermittelt.
Diese Bewegungsimpulse, die den Führungsschienen 2 von
noch zu beschreibenden Antrieben impuls- oder stoßartig aufgegeben werden,
sind durch Pfeile 8, 9 angedeutet. Die impuls-
oder stoßartigen
Bewegungen der Antriebe werden von den Führungsschienen 2 auf
die Datenträgerplatte 1 übertragen.
Die Datenträgerplatte
bewegt sich damit in Impuls- oder Stoßrichtung, also in der Einzugsrichtung
oder der Auszugsrichtung. Die Führungsschienen 2 vibrieren
unter dem Einfluss der Bewegungsimpulse und wirken damit schiebend
auf die Datenträgerplatte 1 ein.
Die Pfeile 8 und 9 könnten missverständlich gedeutet
werden, da sie jeder nur in einer Richtung, d. h. in entgegengesetzten Richtungen
zeigen, obwohl sich die Führungsschienen
auf der Stelle hin und her bewegen. Es sei deshalb darauf hingewiesen,
dass die Pfeile 8 und 9 die Stoßrichtungen
angeben, in denen die Führungsschienen 2 auf
die Datenträgerplatte 1 wirken.
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2 zeigt
schematisch einen piezoelektrischen Antrieb, der stoßartige
Bewegungsimpulse auf die Führungsschienen 2 überträgt. Dem
piezoelektrischen Antrieb dienen piezoelektrische Motoren 100. Stößel 150 der
Motoren 100 sind schräg
gesetzt und zeigen damit deutlich die Stoßrichtungen 8 und 9 an, in
denen sie auf die Führungsschienen 2 und über diese
auf die Datenträgerplatte 1 einwirken.
Federn 2a ziehen die Führungsschienen 2 nach
jedem Stoß in
die Ausgangslage zurück.
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3 stellt den aktiven Kern eines piezoelektrischen
Motors 10 dar, welcher als linearer Piezomotor mit kompaktem
und flachem Aufbau in CD-/DVD-Geräten zur Verwendung kommt. Der
Motor 10 wird von einer stehenden Welle angeregt und arbeitet
mit allen seinen Zähnen 15 nach
dem Mikrostoßprinzip.
Damit kommt er mit nur einer harmonischen Spannung aus. Er erstreckt
sich über
die gesamte von der Datenträgerplatte 1 zu
durchlaufende Wegstrecke.
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Der
piezoelektrische Motor 10 hat eine anregende, dem Antrieb
dienende aktive Zelle 11 von mindestens einer halben Wellenlänge. In
ihrer Ausdehnung kann die aktive Zelle 11 jederzeit in
Inkrementen von λ/2
erweitert werden.
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In 3a ist
eine Betriebsmöglichkeit
der Motors 10 mit einer aktiven Zelle 11 der Länge La =
2 λ schematisch
dargestellt. Der Motor 10 hat einen Stator 13 der
Höhe h.
Es sind an der einen Statorseite 14 Statorzähne 15 im
Abstand von λ/2
vorgesehen. Die Statorzähne 15 sind
an Stellen 12 angeordnet, die sich zwischen sich ausbildenden
Schwingungsbäuchen 26 und
Schwingungsknoten 25 befinden.
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Auf
der anderen Statorseite 16 ist ein der Anregung dienendes
piezoelektrisches Element 17 mit einer Piezokeramik 18 angeordnet.
In der Piezokeramik 18 bilden sich Bereiche von alternierender
Polarisierung mit einer Wellenlänge
von λ/2
aus. Das piezoelektrische Element 17 ist an der Statorseite 16 mit einer
gemeinsamen Elektrode 19 versehen. An der anderen Seite 20 ist
eine Elektrodenteilung vorgenommen. Jede Hälfte der Bereiche mit alternierender Polarisierung
in der Länge
von λ/2
ist dabei von einer eigenen Teilelektrode 21 bedeckt. Abwechselnd
sind die Teilelektroden 21 der halben λ/2-Bereiche an zwei Anschlüsse 22 und 23 mit
alternierender Polarität
gelegt.
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Mit
Hilfe der Piezokeramik 18 und der Elektrodenanregung wird
in der aktiven Zelle 11, die in 3a dargestellt
ist, für
die eine Antriebsrichtung eine stehende Welle derart angeregt, dass
an den Enden 24 der aktiven Zelle 11 Schwingungsknoten 25 liegen,
wie es in 3b dargestellt ist. Die Statorzähne 15 stoßen direkt
gegen den Datenträger 1 und bewegen
diesen schrittweise in einer Richtung. Für die entgegengesetzte Antriebsrichtung
müssen
sich an den Enden 24 der aktiven Zelle 11 Schwingungsbäuche 26 ausbilden,
wie es in 3c dargestellt ist.
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Um
zur Ausbildung einer stehenden Welle und damit zu einem effizienten
Motor 10 zu kommen, wird die aktive Zelle 11 in
beiden Längsrichtungen weiter
derart mit Statormaterial ergänzt,
dass sich an dem Statorende 24 die Schwingungsknoten 25 oder Schwingungsbäuche 26 ergeben.
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Für den in 3b dargestellten
Fall einer Antriebsrichtung nach links ist auf beiden Seiten der aktiven
Zelle 11 Statormaterial erforderlich, dessen Länge jeweils
einem ungeradzahligen Vielfachen von λ/4 entsprechen muss. Die eine
Hälfte
der Zähne zeigt
im dargestellten Schwingungszustand nach links oben und stößt in dieser
Lage gegen den Datenträger 1.
Die zweite Hälfte
zeigt im dargestellten Zustand nach rechts oben, befindet sich aber
in der Ausholphase und hat keinen Kontakt zum Datenträger 1.
Eine halbe Frequenz periode später
wechseln die Aufgaben der Zähne.
Die erste Hälfte
befindet sich nun in der Ausholphase und zeigt nach rechts oben.
Die zweite Hälfte
ist in der Stoßphase
und zeigt nach links oben. Zur Anregung dieser Schwingungsform wird
eine Wechselspannung geeigneter Frequenz zwischen den Elektrodenanschlüssen 22 und 19a angelegt.
Die Piezokeramiken 18 unter der Elektrode 23 sind
bei dieser Bewegungsrichtung nicht aktiv und können auch entfallen. Ein Beispiel
für einen derartigen
Antrieb ist in 4 dargestellt.
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Für den in 3c dargestellten
Fall einer Antriebsrichtung nach rechts ist dagegen auf beiden Seiten
der aktiven Zelle 11 noch Statormaterial erforderlich,
dessen Länge
jeweils einem geradzahligen Vielfachen von λ/4 entspricht. Für die Anregung
wird eine Wechselspannung UN geeigneter
Frequenz zwischen den Elektrodenanschlüssen 23 und 19a angelegt.
Die Piezokeramiken 18 unter der Elektrode 22 sind
in dieser Betriebsart passiv und können auch entfallen. Ein Beispiel
für einen
derartigen Antrieb ist in 5 dargestellt.
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Ohne
weitere Merkmale kann somit ein effizienter Motor 10 für eine jeweilige
Antriebsrichtung und einen jeweiligen Anwendungsfall entworfen werden. Die
Mindestlänge
aus aktiver Zelle 11 und zusätzlichem Statormaterial 28, 29 beträgt eine
Wellenlänge λ.
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4 zeigt
einen Piezomotor 10 für
eine Antriebsrichtung nach links mit den entsprechenden Verlängerungsstücken 28a und 28b,
die im dargestellten Fall Längen
von 7 λ/4
bzw. 9 λ/4
entsprechen.
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5 zeigt
einen Piezomotor 10 für
eine Antriebsrichtung nach rechts mit den entsprechenden Verlängerungsstücken 29a und 29b,
die im dargestellten Fall Längen
von 3 λ bzw.
2 λ entsprechen.
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Die
Resonanzfrequenz F
i, mit der der Stator
13 eines
derartigen Motors
10 betrieben wird, ist in erster Näherung abhängig von
der Ordnung der stehenden Welle i, der Länge 1 und der Höhe h des
Stators
13. Wichtig sind auch die Materialkonstanten, der
Elastizitätsmodul
E und die Dichte ρ des
Statormaterials. Die Resonanzfrequenz ergibt sich aus der Formel:
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Für das in
2 beschriebene
Beispiel errechnet sich die Frequenz F
3 zu:
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Diese
Frequenz verändert
sich kaum, unabhängig
davon wie lang der gesamte Stator 13 wird, solange die
Verlängerungsstücke 28, 29 nach
den vorstehend angegebenen Vorgaben (ungeradzahliges bzw. geradzahliges
Vielfaches von λ/4)
gewählt werden.
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Es
wird für
jede Bewegungsrichtung je ein Piezomotor 10 für nur eine
Bewegungsrichtung eingesetzt.
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6 zeigt,
in einer Ansicht von oben, einen Piezomotor 10 für zwei Antriebsrichtungen,
aufbauend auf einer aktiven Zelle 11 nach 3a im
Zentrum, mit Verlängerungen
an der einen Hälfte
für die Antriebsrichtung
nach links mit Verlängerungsstücken 50a und 50b der
Länge 7 λ/4 und mit
Verlängerungen
an der anderen Statorhälfte
für die
Antriebsrichtung nach rechts mit Verlängerungsstücken 51a und 51b der
Länge 2 λ. In die
Zähne 15 sind
Nuten 5 zur Führung
der Datenträgerplatte 1 eingebracht.
Die Verlängerungsstücke 50a, 50b, 51a, 51b sowie
der aktive Bereich 11 im Zentrum sind zwar in 6 zur Verdeutlichung
durch gestrichelte Linien 53 abgegrenzt, sie sind in Wirklichkeit
aber aus einem Teil gefertigt und bilden den Stator 13.
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7 zeigt
die aktive Zelle der Länge
2λ eines
Piezomotors für
zwei Antriebsrichtungen. Der Stator ist in zwei Hälften 13a und 13b geteilt.
Jede Statorhälfte
besitzt an ihrer Unterseite piezokeramische Elemente 17 der
bereits beschriebenen An zur Anregung der gewünschten stehenden Wellen.
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An
der Oberseite der Statorhälften
sind die Zähne 15 so
ausgeführt,
dass die Zahnhälften 15a über der
Statorhälfte 13a biegesteif
für Stöße nach oben
in Antriebsrichtung 8 und biegeschlaff für Stöße nach
oben in Antriebsrichtung 9 sind. Die Zahnhälften 15b über der
Statorhälfte 13b sind
biegesteif für Stöße nach
oben in Antriebsrichtung 9 und biegeschlaff für Stöße nach
oben in Antriebsrichtung 8. Derartige Zähne können zum Beispiel aus gestanzten,
gebogenen Blechen einfach hergestellt werden.
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Folglich
ist bei dieser Ausführungsform
der aktiven Zelle die Statorhälfte 13a mit
Verlängerungen um
ein geradzahliges Vielfaches von λ/4
zu verlängern
(Bewegungsrichtung nach rechts) und die Statorhälfte 13b mit Verlängerungen
um ein ungerad zahliges Vielfaches von λ/4 (Bewegungsrichtung nach links)
zu versehen. Diese Verlängerungen
sind in 7 nicht dargestellt.
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In
der neutralen Lage der stehenden Welle sind die beiden Statorhälften mittels
eines Verbindungssteges 52 gekoppelt.
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Die
piezoelektrischen Elemente beider Statorhälften können für beide Antriebsrichtungen
in der bereits beschriebenen Art und Weise elektrisch angesteuert
werden. In einer einfacheren Variante wird die Statorhälfte 13a nur
angeregt, wenn die Bewegungsrichtung 8 gewünscht ist,
und die Statorhälfte 13b nur,
wenn die Bewegungsrichtung 9 gewünscht ist.
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Die 8 und 9 zeigen
Einzugs- und Auszugsvorrichtungen mit Führungsschienen nach 1,
bei denen Einzug und Auszug mittels Exzentervorrichtungen erfolgen.
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Bei
der Einzugs- und Auszugsvorrichtung 30 nach 8 ist
die links dargestellte Führungsschiene abweichend
von dem Aufbau nach 1 nicht parallel zur Einzugsrichtung 6 geführt, sondern
um einen Drehpunkt 31 schwenkbar, der sich an einem Ende 32 dieser
Führungsschiene 2 befindet.
Auf das andere Ende 33 wirkt ein Exzenter 34 ein,
der sich um eine Achse 35 dreht. Die Drehrichtung ist mit
einem Pfeil 36 angedeutet. Es ist noch eine Stützfeder 37 vorgesehen,
die die Führungsschiene 2 gegen
die einzuziehende Datenträgerplatte 1 drückt.
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Wenn
sich der Exzenter in Richtung des Pfeils 36 dreht, werden
Schwingungsimpulse auf die Führungsschiene 2 übertragen.
Diese Schwingungsimpulse veranlassen die Führungsschiene 2 der
Datenträgerplatte 1,
Vortriebsimpulse in Richtung des Pfeils 6 auszuüben. Für den Auszug
ist ein funktionsmäßig ähnlicher
Antrieb vorgesehen, der in Auszugsrichtung wirkt.
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9 zeigt
eine Einzugs- und Auszugsvorrichtung 40, die mit einem
Bandförderer
in Form eines Gummibandes 41 arbeitet. Die rechte Führungsschiene 2 ist
wieder parallel zu den Einzugs- und Auszugsrichtungen 6,7 geführt. Das
Gummiband 41 ist elastisch und kann impulsförmig aufgebrachte Streckungen
an die Datenträgerplatte 1 übertragen. Zum
Erzeugen der impulsförmigen
Streckungen dient ein Exzenter 42, der um eine Achse 43 rotiert. Bei
Drehung in einer mit der Pfeilspitze 44 angezeigten Richtung
erfolgen die auf das Gummiband 41 ausgeübten Streckungen so, dass die
Datenträgerplatte 1 Vortriebsimpulse
in der Einzugsrichtung 6 erfährt und somit eingezogen wird.
Dreht sich der Exzenter 42 in einer mit der Pfeilspitze 45 angezeigten Richtung,
erfährt
die Datenträger platte 1 Vortriebsimpulse
in Auszugsrichtung 7. Das Gummiband 41 weist zur
Datenträgerplatte 1 hin
ein Nutprofil 46 auf, in das der Rand 3 der Datenträgerplatte 1 eingreift.