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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Raketenmotor mit einer Brennkammer,
in der die Verbrennung eines fluidförmigen (flüssigen oder gasförmigen)
Brennstoffs, zum Beispiel Wasserstoff, und eines fluidförmigen (flüssigen oder
gasförmigen)
Verbrennungsstoffs, zum Beispiel Sauerstoff, durchgeführt wird,
wobei die Brennkammer mit einer divergierenden Düse verbunden ist, durch die
die aus der Verbrennung resultierenden Gase ausströmen.
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In
den bekannten Raketenmotoren dieses Typs ist auf Grund der sehr
hohen Temperaturen (in der Größenordnung
von 3.300°C),
die in der Brennkammer erreicht werden, die Struktur der Wände besonders
komplex, wobei sie Kanalnetze zur Zirkulation eines Kühlfluids
aufweist, das übrigens
der Brennstoff selbst sein kann. Beispiele bekannter Wände sind
zum Beispiel in den Dokumenten FR-A-2 773 850, FR-A-2 774 432, FR-A-2
791 589 beschrieben. Darüber
hinaus ist die Struktur der Wände
nicht gleichförmig,
sondern sie variiert im Gegenteil entlang der Achse des Motors in
Abhängigkeit
von der am Ort herrschenden Temperatur. Vor allem auf Grund der
Tatsache, dass der Brennstoff als Kühlfluid verwendet wird und
in den beiden entgegengesetzten Richtungen zirkulieren kann, benötigen diese
bekannten Motoren schließlich
komplexe Kollektoren zur Versorgung mit Brennstoff.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Mängeln abzuhelfen, indem die
Herstellung eines einfachen Raketenmotors ohne komplexen Kollektor
und mit einer sehr begrenzten Anzahl an Teilen ermöglicht wird.
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Zu
diesem Zweck ist gemäß der Erfindung der
Raketenmotor mit einer Brennkammer, in deren Kern die Verbrennung
eines Brennstoffs und eines Verbrennungsstoffs durchgeführt wird
und die über einen
Hals mit einer divergierenden Düse
verbunden ist, durch die die aus der Verbrennung resultierenden Gase
ausströmen,
wobei der Kern über
sein dem Hals entgegengesetztes Ende mit Verbrennungsstoff versorgt
wird und mit einer porösen
Haut aus thermostrukturellem Verbundwerkstoff umgeben ist, die an ihrer
dem Kern entgegengesetzten Außenseite Brennstoff
aufnimmt, wobei ein Teil dieses Brennstoffs durch die poröse Haut
in den Kern eingeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Teil des Brennstoffs, der durch
die poröse
Haut in den Kern eingeführt
wird, die Brennstoffversorgung des Motors darstellt und dass der
Teil des Brennstoffs, der die poröse Haut nicht durchquert, zu
dem Hals geleitet wird, um ihn zu kühlen.
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Auf
diese Weise wird dank der vorliegenden Erfindung ein einfacher Raketenmotor
mit geringer Masse erzielt, der nur wenige Teile umfassen und leicht
hergestellt werden kann.
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Man
wird bemerken, dass das Dokument WO-99/04156 einen Raketenmotor
mit einer Brennkammer beschreibt, in deren Kern die Verbrennung eines
Brennstoffs und eines Verbrennungsstoffs durchgeführt wird
und die über
einen Hals mit einer divergierenden Düse verbunden ist, durch die
die aus der Verbrennung resultierenden Gase ausströmen, wobei
der Kern über
sein dem Hals entgegengesetztes Ende mit Verbrennungsstoff versorgt
wird und mit einer porösen
Haut aus thermostrukturellem Verbundwerkstoff umgeben ist, die an
ihrer dem Kern entgegengesetzten Außenseite Brennstoff aufnimmt, wobei
ein Teil dieses Brennstoffs durch die poröse Haut in den Kern eingeführt wird.
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Es
ist jedoch festzustellen, dass in dem Raketenmotor des Dokuments
WO-99/04156 der Teil des Brennstoffs, der durch die poröse Haut
in den Kern eingeführt
wird, klein ist und zur Kühlung
der Wand des Kerns durch Transpiration dient und dass der Teil des
Brennstoffs, der die poröse
Haut nicht durchquert, zu Brennstoffeinspritzdüsen zurückgeleitet wird. In dem Raketenmotor
gemäß der vorliegenden
Erfindung hingegen ist der Teil des Brennstoffs, der durch die poröse Haut
in den Kern eingeführt wird,
groß und
stellt die Brennstoffversorgung des Motors dar, während der
Teil des Brennstoffs, der die poröse Haut nicht durchquert, zum
Hals geleitet wird, um ihn zu kühlen.
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Darüber hinaus
sieht dieses frühere
Dokument die Bildung von Kanälen
zur Zirkulation von Brennstoff in der porösen Haut vor, was die vorliegende
Erfindung durch die vorgeschlagenen originalen Strukturen der Brennkammer
vermeidet.
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Man
wird darüber
hinaus bemerken, dass in dem erfindungsgemäßen Raketenmotor thermostrukturelle
Verbundwerkstoffe – mit
Kohlenstoff- oder Keramikmatrix – verwendet werden, und zwar nicht
nur wegen ihrer gut bekannten mechanischen Eigenschaften und Hitzebeständigkeitseigenschaften,
sondern auch wegen der ihnen eigenen Porosität, die im Allgemeinen eher
als Nachteil betrachtet wird (siehe das Patent US-5 583 895).
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Dank
der ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften und Hitzebeständigkeitseigenschaften
der thermostrukturellen Verbundwerkstoffe kann der Raketenmotor
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine sehr geringe Masse im Vergleich zu den bekannten
Motoren aufweisen. Dank der Porosität dieser Verbundwerkstoffe
kann eine poröse
Haut hergestellt werden, die einfach ist, obwohl sie eine große Hitzebeständigkeit
aufweist. Selbstverständlich
kann die Porosität
der Haut bei der Verdichtung der Matrix des Verbundwerkstoffs, der
sie bildet, auf bekannte Weise auf jeden gewünschten Wert eingestellt werden.
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Vorzugsweise
gehört
die poröse
Haut zu einem ersten thermostrukturellen monolithischen Verbundteil,
das zwei Häute
aus Verbundwerkstoff umfasst, die voneinander beabstandet sind,
wobei sie zwischen ihnen einen Zwischenraum bilden, und die durch
eine Vielzahl fadenförmiger
Querstreben aus Verbundwerkstoff miteinander verbunden sind, die den
Zwischenraum durchqueren, aber die freie Zirkulation eines Fluids
in dem Zwischenraum in keiner Weise stören.
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Wenn
in dem Raketenmotor der vorliegenden Erfindung die divergierende
Düse in
der Verlängerung
der Brennkammer auf der Seite des Halses angeordnet ist, der der
Letztgenannten entgegengesetzt ist:
- – kann das
erste monolithische Teil zylindrisch sein und koaxial zur Längsachse
des Motors angeordnet sein, so dass eine der Häute innen ist, während die
andere außen
ist;
- – kann
der Verbrennungsstoff von der Seite, die der Düse entgegengesetzt ist, in
das Innere des zylindrischen Volumens eingeführt werden, das durch die Innenhaut
begrenzt wird, wobei dieses Volumen auf diese Weise den Kern der
Brennkammer bildet; und
- – kann
der Brennstoff ebenfalls von der Seite, die der Düse entgegengesetzt
ist, in den Zwischenraum mit ringförmigem Querschnitt eingeführt werden,
so dass die Innenhaut die Rolle einer porösen Haut spielt, um mindestens
einen Teil des Brennstoffs in das Innere des Kerns der Brennkammer
einzuführen.
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Die
Außenhaut
des ersten monolithischen Teils kann gegenüber Flüssigkeiten und Gasen vollständig abgedichtet
werden, zum Beispiel durch Anbringen eines geeigneten Überzugs.
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Es
ist vorteilhaft, dass das erste monolithische Teil einen Innendurchmesser
aufweist, der größer ist
als jener des Halses, und dass sich die ringförmige Öffnung des Zwischenraums, die
an der Seite der Düse
angeordnet ist, am Ort des zusammenlaufenden Abschnitts des Halses
befindet.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
einen geringen Teil des Brennstoffs, der in den Zwischenraum mit
ringförmigem
Querschnitt eingeführt
wird, aber die Innenhaut nicht in Richtung des Kerns durchquert,
auf einfache Weise zum Kühlen
des Bereichs des Halses zu verwenden.
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Die
Düse kann
jenseits des Halses eine Hülse
umfassen, die geeignet ist, das erste monolithische Teil aufzunehmen.
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Auf
diese Weise bildet die Gesamtheit aus Düse, Hals und Hülse ein
zweites monolitisches Teil, in das das erste monolithische Teil
eingefügt
wird. Dieses zweite monolithische Teil kann zum Beispiel aus Metall
sein. Aus den oben erwähnten
Gründen
ist es jedoch vorteilhaft, dass es, so wie das erste Teil, aus thermostrukturellem Verbundwerkstoff
hergestellt ist. In diesem Fall kann das zweite monolithische Teil
vorteilhafterweise eine Verlängerung
der Außenhaut
des ersten monolithischen Teils darstellen, wobei diese Verlängerung
einen integralen Bestandteil der Außenhaut bildet. Daraus ergibt
sich, dass das erste und zweite monolithische Teil nur ein einziges
Teil bilden.
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In
einer Ausführungsvariante
des Raketenmotors gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Brennkammer in der divergierenden Düse in der Nähe der Spitze
der Letztgenannten angeordnet.
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In
diesem Fall ist es vorteilhaft, dass:
- – die Brennkammer
umfasst:
• ein
erstes inneres monolitisches Verbundteil von zylindrischer Form,
das koaxial zur Achse des Motors angeordnet ist und eine Innenhaut
und eine Außenhaut
aufweist, die durch einen Zwischenraum mit ringförmigem Querschnitt getrennt sind;
und
• ein
erstes äußeres monolitisches
Verbundteil von zylindrischer Form, das koaxial zu der Achse angeordnet
ist und eine Innenhaut und eine Außenhaut aufweist, die durch
einen Zwischenraum mit ringförmigem
Querschnitt getrennt sind, wobei das erste äußere Teil das erste innere
Teil umgibt, so dass zwischen ihnen ein ringförmiger Brennkern gebildet wird;
- – das
erste innere und äußere Teil
zwischen ihnen und der Spitze der divergierenden Düse einen ringförmigen Durchlass
zur Verbindung mit der Düse
bilden;
- – der
Verbrennungsstoff von der Seite, die der Spitze der Düse entgegengesetzt
ist, in den ringförmigen
Brennkern eingeführt
wird; und
- – der
Brennstoff ebenfalls von der Seite, die der Spitze entgegengesetzt
ist, in die Zwischenräume mit
ringförmigem
Querschnitt des ersten inneren und äußeren Verbundteils eingeführt wird.
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In
dieser Ausführungsform
wird somit der Brennstoff durch die Außenhaut des ersten inneren Teils
und durch die Innenhaut des ersten äußeren Teils in den ringförmigen Brennkern
eingeführt.
Die Verbrennungsgase gelangen daher von der ringförmigen Brennkammer
durch den ringförmigen
Verbindungsdurchlass, der den Hals bildet, in die divergierende
Düse. Der
Brennstoff, der die Außenhaut
des ersten äußeren Teils
durchquert, erlaubt es, die divergierende Düse in der Nähe des ringförmigen Verbindungsdurchlasses
zu kühlen.
Im Bedarfsfall wird die Innenhaut des ersten inneren Teils gegenüber Flüssigkeiten
und Gasen abgedichtet.
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Vorteilhafterweise
ist die Spitze der divergierenden Düse mit einer Öffnung versehen,
und die Gesamtheit des ersten inneren und äußeren Teils ist mit der Düse über ein
drittes monolithisches Teil aus Verbundwerkstoff in Form einer Büchse verbunden.
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Vorzugsweise
wird die Brennkammer über ein
Teil in Form einer Kuppel mit Brennstoff versorgt, das an der Seite
der Brennkammer angeordnet ist, die der Spitze der Düse entgegengesetzt
ist, und dessen konvexe Wand zur Seite der Düse hin gerichtet und aus thermostrukturellem
Verbundwerkstoff hergestellt ist.
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Die
beiliegenden Zeichnungen werden gut verständlich machen, wie die Erfindung
ausgeführt werden
kann. In diesen Figuren bezeichnen identische Bezugszeichen ähnliche
Elemente.
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1 stellt
im schematischen Axialschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel des Raketenmotors gemäß der vorliegenden
Erfindung dar.
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2A bis 2F illustrieren
schematisch eine Ausführungsform
der Brennkammer des Motors von 1.
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3A bis 3D illustrieren
schematisch in größerem Maßstab die
Schritte des Verfahrens, das es ermöglicht, vom Zustand von 2E in
den Zustand von 2F zu gelangen, wobei 3A der Schnittlinie
IIIA-IIIA von 2E und 3D der Schnittlinie
IIID-IIID von 2F entspricht. In diesen 3A bis 3D sind
die beiden Abschnitte jedes Heftpunktes der Klarheit halber sehr
weit voneinander entfernt dargestellt.
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4 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
des Motors von 1, der die Brennkammer von 2F umfasst.
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5 zeigt
im schematischen Axialschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel des Raketenmotors gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Das
Ausführungsbeispiel
des Raketenmotors I, das der vorliegenden Erfindung entspricht und schematisch
in 1 dargestellt ist, umfasst eine Brennkammer 1 und
eine divergierende Düse 2,
die durch einen Hals 3 miteinander verbunden sind. Die Längsachse
des Motors I trägt
das Bezugszeichen Z-Z.
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Die
Brennkammer 1 umfasst eine Außenwand 4, deren Abschnitt 4A,
der der Düse 2 entgegengesetzt
ist, im Wesentlichen zylindrisch ist, während der Abschnitt 4B der
Außenwand 4,
der an der Seite der Düse 2 angeordnet
ist, zusammenlaufend ist, um sich mit dem Hals 3 zu verbinden.
Auf diese Weise bilden die Außenwand 4,
der Hals 3 und die Düse 2 eine
Kontinuität
und sind in der Lage, ein einziges Teil zu bilden.
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Die
Brennkammer 1 umfasst darüber hinaus eine poröse Innenwand 5,
deren Achse mit der Achse Z-Z zusammenfällt und die im Inneren der
Innenwand 4 angeordnet ist, wobei sie mit der Letztgenannten
einen zylindrischen Zwischenraum mit ringförmigem Querschnitt 6 bildet.
Die poröse
Innenwand 5 ist ebenfalls im Wesentlichen zylindrisch,
und ihr Durchmesser D ist größer als
der Durchmesser d des Halses 3. Am Ort des zusammenlaufenden
Abschnitts 4B der Außenwand 4 umfasst
die Innenwand 5 einen zusammenlaufenden Abschnitt 5B,
der mit dem zusammenlaufenden Abschnitt 4B einen ringförmigen Durchlass 7 festlegt,
der eine Verengung für
den ringförmigen
Raum 6 bildet.
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In
dem dargestellten Beispiel wird die Brennkammer 1 mindestens
teilweise durch ein erstes monolithisches Teil aus thermostrukturellem
Verbundwerkstoff gebildet, wobei die poröse Innenwand 5 durch
eine Haut aus Verbundwerkstoff gebildet ist. Ebenso kann die divergierende
Düse 2 ein
zweites monolitisches Teil aus thermostrukturellem Verbundwerkstoff
bilden oder zu diesem gehören.
Das erste und zweite monolithische Teil, die jeweils einen Teil des Halses 3 umfassen
können
oder von denen nur eines den Hals 3 umfasst, sind miteinander
verbunden oder aus einem einzigen monolithischen Teil gefertigt,
um den Raketenmotor I zu bilden.
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In
der Brennkammer 1 erfolgt die Verbrennung im Inneren des
zylindrischen Volumens C, das durch die poröse Innenwand 5 abgegrenzt
ist und den Kern der Brennkammer bildet. Ein Verbrennungsstoffstrom,
im Wesentlichen Sauerstoff, wird in das Innere des Kerns C eingeführt, und
zwar durch das Ende 5A der Innenwand 5, das der
Düse 2 entgegengesetzt
ist, wie dies durch die Pfeile 8 illustriert wird. Ein
Brennstoffstrom, im Wesentlichen Wasserstoff, wird in den ringförmigen Zwischenraum 6 eingeführt, und
zwar durch dessen Ende 6A, das der Düse 2 entgegengesetzt
ist, wie dies durch die Pfeile 9 illustriert wird. Dank
der geeigneten Porosität
der Verbundwerkstoff-Innenwand 5 und der durch den Durchlass 7 gebildeten
Verengung durchquert der größte Teil
des in den ringförmigen
Raum 6 eingeführten
Brennstoffs die Verbundwerkstoff-Innenwand 5 und dringt
in das Innere des Kerns C vor – wie
dies durch die Pfeile 10 angezeigt wird – wo er
durch die Zufuhr des Verbrennungsstoffs (Pfeile 8) verbrannt wird.
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Die
aus der Verbrennung resultierenden Gase strömen durch das Ende 5B der
Wand 5, das dem Ende 5A entgegengesetzt ist, aus
dem Kern C und gelangen in die Düse 2,
indem sie den Hals 3 durchqueren, wie dies durch die Pfeile 11 illustriert wird.
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Darüber hinaus
strömt
ein kleiner Teil des Brennstoffs, der in den ringförmigen Zwischenraum 6 eingeführt wird
(Pfeile 9), durch den ringförmigen Durchlass 7,
wie dies durch die Pfeile 12 illustriert wird, wobei er
den Abschnitt 5B der Innenwand 5, den Abschnitt 4B der
Außenwand 4 und
den Hals 3 abkühlt.
Im Bereich des Letztgenannten mischt sich der Brennstoff, der den
zusammenlaufenden ringförmigen
Durchlass 7 durchquert, mit den Verbrennungsgasen (Pfeile 11).
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2A bis 2F, 3A bis 3D und 4 illustrieren
schematisch eine Ausführungsform,
in Form eines Verbundwerkstoffes, des Motors I von 1.
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Dazu
wird zu Beginn zum Beispiel aus einem synthetischen Schaumstoff,
der in der Lage ist, von einer Nadel durchstochen zu werden, ein
Dorn 20 (siehe 2A) gebildet,
der die innere Form der porösen
Innenwand 5, einschließlich
des zusammenlaufenden Abschnitts 5B, aufweist. Anschließend wird
auf diesem Dorn 20 auf alle bekannten Arten (Wickeln, Weben
usw.) eine Struktur 21 aus Fasern mit hoher Festigkeit
angebracht, wie z.B. aus Fasern auf Kohlenstoff- oder Siliziumcarbidbasis,
die dazu bestimmt ist, eine faserförmige Bewehrung für die Innenwand 5 zu
bilden (siehe 2B). Sodann wird auf der Faserstruktur 21 ein
ringförmiger
Kern 22, zum Beispiel aus Polystyrolschaum, angebracht,
der durch die Harze nicht imprägnierbar
ist, die dazu bestimmt sind, die Verbundwerkstoff-Matrizen zu bilden,
wobei dieser Kern für
den ringförmigen
Zwischenraum 6, einschließlich des Durchlasses 7,
repräsentativ
ist (siehe 2C). Das Material des Kerns 22 ist
in der Lage, von einer Nadel durchstochen zu werden und thermisch
eliminiert zu werden.
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Auf
dem ringförmigen
Kern 22 wird eine Struktur 23 aus Fasern mit hoher
Festigkeit (C, SiC, ...) angebracht, die dazu bestimmt ist, eine
faserförmige
Bewehrung für
mindestens einen Teil der Außenwand 4 zu
bilden (siehe 2D).
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Wie
dies 2E und in größerem Maßstab 3A zeigen,
werden die Faserstruktur 21, der ringförmige Kern 22 und
die Faserstruktur 23 durch knotenloses Heften mit einem
kontinuierlichen Faden 24 miteinander verbunden, der seinerseits
aus einer Vielzahl von Fasern mit hoher Festigkeit (C, SiC, ...) besteht.
Der kontinuierliche Faden 24 bildet Abschnitte 25, 26,
die die Elemente 21, 22, 23 durchqueren
und durch Brücken 27,
die an der Faserstruktur 23 anliegen, und durch Schleifen 28,
die in den Dorn 20 eindringen, abwechselnd miteinander
verbunden sind.
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Nach
diesem Heftvorgang wird der Dorn 20 eliminiert, und die
Schleifen 28 werden zusammengeklappt und gegen die Faserstruktur 21 gepresst, um
Stapel 29 zu bilden (siehe 3B), anschließend wird
die Gesamtheit der Faserstrukturen 21 und 23 mit
einem Harz imprägniert,
das härtbar,
relativ gering viskos und eventuell verdünnt ist, zum Beispiel mit Alkohol.
Das Imprägnieren
wird vorzugsweise unter Unterdruck durchgeführt, so dass das Harz nicht nur
in die Faserstrukturen 21 und 23, sondern auch entlang
der durchgehenden Fadenabschnitte 25, 26 und in
diese eindringt. Im Lauf dieses Imprägniervorgangs wird der Kern
nicht 22 mit diesem Harz imprägniert, da er für dieses
undurchlässig
ist.
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Das
Imprägnierharz
wird anschließend
zum Beispiel durch Erhöhung
der Temperatur während
eines Zeitraums gehärtet,
der ausreicht, damit die Faserstrukturen 21 und 23 jeweils
starre Häute 30 und 31 werden
und damit die durchgehenden Fadenabschnitte 25 und 26 starre
fadenförmige
Querstreben 32 werden (siehe 3C). Diese
Querstreben 32 sind an ihren Enden in den starren Häuten 30 und 31 durch
die starren Verankerungen 33 und 34 fest verankert,
die durch die Stapel 29 bzw. die Brücken 27 gebildet werden.
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Um
die Matrix der Gesamtheit der starren Häute 30 und 31 und
der Querstreben 32 zu bilden, wird die Gesamtheit einer
Pyrolyse bei hoher Temperatur, zum Beispiel in der Größenordnung
von 900°C, unterzogen,
was die Geometrie der Gesamtheit stabilisiert und den Kern 22 eliminiert.
Eventuell kann diese Gesamtheit verdichtet und auf bekannte Weise behandelt
werden, damit ihre Matrix eine Matrix vom Keramiktyp wird. Auf diese
Weise erhält
man das monolithische Teil 40 (siehe 2F und 3D),
das dazu bestimmt ist, mindestens teilweise die Brennkammer 1 zu
bilden, und das umfasst:
- – eine Außenhaut 41 aus Verbundwerkstoff,
die aus der Haut 31 hervorgegangen ist und dazu bestimmt
ist, mindestens teilweise die Außenwand 4, 4A, 4B der
Brennkammer 1 zu bilden;
- – eine
Innenhaut 42 aus Verbundwerkstoff, die aus der Haut 30 hervorgegangen
ist und dazu bestimmt ist, die Innenwand 5, 5A, 5B der
Brennkammer 1 zu bilden; und
- – eine
Vielzahl von fadenförmigen
Querstreben 43 aus Verbundwerkstoff, die aus den Querstreben 32 hervorgegangen
sind.
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In
diesem monolithischen Teil 40 sind die Häute 41 und 42 voneinander
beabstandet, wobei sie einen ringförmigen Raum 44 begrenzen,
der von den Querstreben 43 durchquert wird, ohne verschlossen zu
werden, und der dazu bestimmt ist, den ringförmigen Raum 6 der
Brennkammer 1 zu bilden.
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Es
ist bekannt, dass ein Verbundwerkstoff von Natur her porös ist und
dass diese Porosität
von den Bedingungen der Bildung der Matrix abhängt. Es ist daher leicht zu
begreifen, dass die Porosität
der Innenhaut 42 angepasst werden kann, um der Letztgenannten
die Porosität
zu verleihen, die von der Innenwand 5, 5A, 5B gefordert
wird. In diesem Fall wird der Außenhaut 41 eine Porosität verliehen,
die identisch mit jener ist, die für die Innenhaut 42 gewünscht wird.
Da nun die Außenwand 4 dicht
sein muss, kann es vorteilhaft sein, die Außenhaut 41 außen mit
einem Dichtungsüberzug 45 zu
beschichten, wie dies in 2F dargestellt
ist.
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Es
wird ein zweites monolithisches Verbundteil 50 hergestellt,
das dazu bestimmt ist, mindestens teilweise die Düse 2 zu
bilden. Ein solches zweites Verbundteil 50 ist durch Wickeln
oder Weben widerstandsfähiger
Fasern (C, Si, ...) auf einen geeigneten Dorn und anschließendes Imprägnieren
mit einem Harz und Pyrolyse der so gebildeten Matrix leicht herzustellen.
Um den Motor I zu erhalten, wird anschließend das monolithische Verbundteil 40 mit
dem monolithischen Verbundteil 50 verbunden. Dies kann
auf alle bekannten Arten erfolgen, zum Beispiel mechanisch oder
durch Kleben. In einer bevorzugten Ausführungsform, die schematisch
in 4 dargestellt ist, ist darüber hinaus an dem monolithischen
Verbundteil 50 nicht nur ein Abschnitt 51 vorgesehen, der
geeignet ist, den Hals 3 zu bilden, sondern auch ein Abschnitt 52,
der geeignet ist, als Aufnahme für das
monolithische Verbundteil 40 zu dienen. In diesem Fall
wird die Außenwand 4 des
Motors I durch Übereinanderlagern
und Verbinden der Haut 41, eventuell des Überzugs 45 und
des Abschnitts 52 gebildet.
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Aus
dem soeben Beschriebenen ist leicht zu verstehen, dass als Variante
das zweite Verbundteil 50 die Verlängerung der Außenhaut 41 sein
kann und mit der Letztgenannten ein monolithisches Teil bilden kann,
wie dies schematisch in 1 illustriert wird.
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In
der Ausführungsvariante
II des Raketenmotors, die der vorliegenden Erfindung entspricht und
in 5 dargestellt ist, ist die Brennkammer 60 im
Inneren der divergierenden Düse 61,
in der Nähe der
Spitze 62 der Letztgenannten, angeordnet. Diese divergierende
Düse 61 wird
zum Beispiel aus einem monolithischen Verbundteil gebildet, das
auf ähnliche Weise
wie jenes der oben beschriebenen Düse 2 erzielt wurde.
Darüber
hinaus ist vorgesehen, dass die Spitze 62 der divergierenden
Düse 61 mit
einer Öffnung 63 versehen
ist.
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Die
Brennkammer 60 umfasst:
- – ein inneres
monolitisches Verbundteil 64 von zylindrischer Form, das
koaxial zur Achse Z-Z des Motors angeordnet ist und eine Innenhaut
aus Verbundwerkstoff 65 und eine Außenhaut aus Verbundwerkstoff 66 aufweist.
Dieses Verbundteil 64 kann auf die Weise hergestellt werden,
die oben unter Bezugnahme auf das Verbundteil 40 beschrieben
wurde; und
- – ein äußeres monolitisches
Verbundteil 67 von zylindrischer Form, das koaxial zur
Achse Z-Z angeordnet ist und eine Innenhaut aus Verbundwerkstoff 68 und
eine Außenhaut
aus Verbundwerkstoff 69 aufweist. Das Verbundteil 67 kann ebenfalls
auf gleiche Weise wie das Teil 40 hergestellt werden.
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Das äußere Verbundteil 67 umgibt
das innere Verbundteil 64, wobei zwischen ihnen ein ringförmiger Kern
C für die
Brennkammer abgegrenzt wird.
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Die
Verbundteile 64 und 67 sind auf der Seite der
Düse 61 mit
einem Kollektor 70 verbunden, der in der Lage ist, sie
mit gasförmigem
Brennstoff zu versorgen, und auf der entgegengesetzten Seite mit
einem dritten monolithischen Verbundteil 71 in Form einer
Büchse,
das sie entlang dem Rand der Öffnung 63 mit
der divergierenden Düse 61 verbindet.
Die Brennkammer 60 bildet zwischen sich und der Spitze der
Düse 61 einen
ringförmigen
Durchlass 72, der einen Hals bildet und für die Verbindung
mit der Düse sorgt.
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Wie
die Wand 41 des Teils 40 ist auch die Innenhaut 65 des
inneren Teils 64 vorteilhafterweise gegenüber Gas
abgedichtet.
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Durch
das Teil 71 wird der gasförmige Verbrennungsstoff von
der der Spitze 62 entgegengesetzten Seite her über Einspritzdüsen 73 in
das Innere des ringförmigen
Kerns C eingeführt.
Durch das Teil 71 und den Kollektor 70 wird der
Brennstoff von der der Spitze 62 entgegengesetzten Seite
her in die ringförmigen
Zwischenräume 74 und 75 (die
analog zum ringförmigen
Zwischenraum 44 des Teils 4 sind) der Verbundteile 64 und 67 eingeführt. Durch
die Außenhaut 66 des
Teils 64 und die Innenhaut 68 des Teils 67 gelangt
der Brennstoff in den ringförmigen Kern
C, wo er mit dem Verbrennungsstoff verbrennt. Die Verbrennungsgase
strömen an
der Seite der Spitze 62 aus der Brennkammer 60 und
gelangen durch den Hals 72 in die Düse 61. Das Brenngas,
das durch die Außenhaut 69 strömt, kühlt die
Düse 61 in der
Nähe der
Brennkammer 60. Die Gasströme sind in 5 durch
Pfeile angezeigt.
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In
der in 5 dargestellten Ausführungsform umfasst die Brennstoffversorgungsvorrichtung eine
hohle Kuppel 76, die über
eine durch das Teil 71 verlaufende Rohrleitung 77 mit
Brennstoff versorgt wird und ihrerseits den Kollektor 70 versorgt.
Die Wölbung
der Kuppel 76 ist, der Brennkammer 60 entgegengesetzt,
zur Seite der Düse 61 hin
gerichtet. Vorzugsweise ist mindestens die konvexe Wand 78 der
Kuppel 76 aus einem thermostrukturellen – und somit
porösen – Verbundwerkstoff
hergestellt, so dass die Letztgenannte durch Transpiration des Brennstoffs
durch die konvexe Wand 78 gekühlt wird.