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Die
Erfindung betrifft eine Brennkammer, umfassend einen Außenmantel
und einen Innenmantel, welcher einen Brennraum begrenzt und welcher zur
Effusionskühlung
oder Transpirationskühlung
fluiddurchlässig
ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Brennkammer
mit einem Außenmantel
und einem für
Fluid zur Effusionskühlung
oder Transpirationskühlung
durchlässigen
Innenmantel.
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Bei
der Effusionskühlung
oder Transpirationskühlung
wird Kühlungsfluid
insbesondere durch Poren im Innenmantel in den Brennraum gepreßt. Dort
bildet es an der Brennkammerinnenwand einen Grenzschichtfilm aus,
welcher heiße
Verbrennungsprodukte von der Wand abschirmt und den konvektiven
Wärmeübergang
von dem Brennraum in den Innenmantel verringert. Bei Verwendung
eines flüssigen
Kühlfluids
wird ein zusätzlicher
Kühleffekt
dadurch erzielt, daß das
Kühlfluid
verdampft und dabei latente Wärme
aufnimmt.
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Als
Effusionskühlung
wird üblicherweise
eine Schwitzkühlung
ohne Phasenübergang
und als Transpirationskühlung
eine Schwitzkühlung
mit Phasenübergang
bezeichnet.
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Aus
der WO 99/04156 A1 ist eine Brennkammer, insbesondere für ein Raketentriebwerk,
bekannt, welche einen Brennraum, einen den Brennraum umschließenden Innenmantel,
einen den Innenmantel umschließenden
Außenmantel
und zwischen dem Innenmantel und dem Außenmantel ausgebildete Kühlmittelkanäle umfaßt, wobei
der Außenmantel
aus einem Faserkeramikmaterial gebildet ist und der Innenmantel
aus einem faserkeramischen Material oder aus Graphit gebildet ist.
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Ferner
ist in dieser Druckschrift ein Verfahren zur Herstellung einer Brennkammer
offenbart, bei welchem ein Innenmantel-Vorkörper aus einem faserverstärkten Kunststoff
hergestellt wird, der Innenmantel-Vorkörper pyrolisiert wird, ein
Außenmantel-Vorkörper aus
faserverstärktem
Kunststoff auf den pyrolisieren Innenmantel-Vorkörper aufgebracht wird, das
aus dem Innenmantel-Vorkörper
und dem Außenmantel-Vorkörper gebildete
Bauteil pyrolisiert wird und Silicium zu dem pyrolisieren Außenmantel-Vorkörper zur
Bildung einer Silicium-Matrix dem Material des Außenmantels
zugeführt
wird.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Brennkammer
der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche auf einfache Weise
herstellbar ist und welche eine hohe radiale Materialdruckfestigkeit
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird bei der oben genannten Brennkammer erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß der
Innenmantel eine Mehrzahl von längs
einer axialen Achse aufeinanderfolgenden Scheibenelementen umfaßt.
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Durch
das Vorsehen von Scheibenelementen läßt sich der Innenmantel bezüglich der
radialen Eigenschaften optimiert ausbilden. Durch eine Ausbildung über Scheibenelemente
tritt kein Konflikt mit einem axialen Wandverlauf auf. Dadurch kann
insbesondere die Fluiddurchströmung
in radialer Richtung optimiert werden und es läßt sich eine hohe radiale Materialdruckfestigkeit
insbesondere über
radiale Faseranordnung erreichen.
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In
transienten Betriebsphasen wie Zündung und
Abschaltung einer Brennkammer können
aufgrund von starken Änderungen
im Brennkammerinnendruck kurzzeitig große radiale Druckdifferenzen im
fluiddurchlässigen
Innenmantel auftreten. Beispielsweise hat man beim Anfahren eines
Triebwerks, welches die entsprechende Brennkammer umfaßt, solange
die Zündung
noch nicht erfolgt ist und die Kühlung
mittels eines voreingestellten Kühlfluidmassenstroms
bereits aktiviert wurde, eine relativ große Druckdifferenz über die
Innenmantelwand. Sie wird aufgrund der Kompressibilität des Kühlfluids bei
konstantem Kühlfluidmassenstrom
um so geringer, je höher
der absolute Betriebsdruck steigt. Sie kann im stationären Betrieb
auf eine Größenordnung von
1 bis 2 bar absinken, wenn der Brennkammerdruck im Bereich von 100
bar liegt.
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Da
sich durch die Scheibenelemente eine hohe radiale Materialdruckfestigkeit
für den
Innenmantel erreichen läßt, können die
Druckdifferenzen in solchen transienten Betriebsphasen ohne Delaminationsgefahr
aufgenommen werden.
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Durch
die Zusammensetzung von Scheibenelementen lassen sich unterschiedliche
Scheibenelemente getrennt ausbilden und anpassen, so daß eine lokale
Anpassung des Innenmantels ermöglicht
ist. Dazu läßt sich
gezielt die radiale Fluiddurchlässigkeit und
auch die axiale Fluiddurchlässigkeit
lokal einstellen.
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Beispielsweise
kann bei einem Einkreis-Kühlsystem
mit gleichem Versorgungsdruck die Druckdifferenz in einem konvergenten
Brennraumteil ansteigen, da der Druck im Brennraum stromabwärts fällt. Die
Fluiddurchlässigkeit
(die Permeabilität)
des Innenmantels läßt sich über die
Ausbildung mit Scheibenelementen so einstellen, daß trotzdem
Kühlungsfluid
gleichmäßig in den
Brennraum zur Ausbildung des Grenzschichtfilms einkoppelbar ist.
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Es
ist grundsätzlich
möglich,
daß der
Innenmantel einstückig
ausgebildet ist, wobei die Scheibenelemente dann über die
Mikrostruktur realisiert sind. Es ist auch möglich, daß getrennte Scheibenelemente
vorgesehen sind, die durch axiale Verspannung zu einem Verbund zusammengefügt sind.
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Bei
einer Ausführungsform
ist es vorgesehen, daß benachbarte
Scheibenelemente aneinanderstoßen.
Die Scheibenelemente lassen sich dadurch getrennt individuell herstellen
und dann zusammenfügen.
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Insbesondere
weist ein Scheibenelement eine Ausnehmung zur Bildung eines Teilbereichs
des Brennraums auf. Die Ausnehmung läßt sich beispielsweise durch
mechanische Bearbeitung herstellen.
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Die
Brennkammer ist auf einfache Weise herstellbar, wenn die Scheibenelemente
individuell hergestellt sind.
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Insbesondere
weisen Scheibenelemente zu benachbarten Scheibenelementen hin im
wesentlichen ebene Oberflächen
auf. Dadurch läßt sich
auf einfache Weise ein Verbund erreichen. Beispielsweise ist es
dadurch auch auf einfache Weise möglich, zwischen benachbarten
Scheibenelementen eine Dichtung, beispielsweise in Form einer Foliendichtung,
anzuordnen.
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Günstigerweise
ist der Brennraum radialsymmetrisch um die axiale Achse ausgebildet,
um einen hohen Symmetriegrad für
die Verbrennung im Brennraum zu erreichen.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn Scheibenelemente aus einem FaserverbundwerkstofF
hergestellt sind. Dadurch läßt sich
eine gezielte Quer-Verstärkung
insbesondere in radialer Richtung erreichen, um eine hohe radiale
Materialfestigkeit zu erreichen. Ferner läßt sich bei entsprechender
Ausrichtung der Fasern eine hohe radiale Fluiddurchlässigkeit
(im Vergleich zur axialen Fluiddurchlässigkeit) erhalten. Eine hohe
radiale Fluiddurchlässigkeit
wiederum ermöglicht
eine effektive Effusionskühlung bzw.
Transpirationskühlung.
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Es
kann vorgesehen sein, daß der
Faserverbundwerkstoff ein keramischer Werkstoff ist, welcher eine
entsprechende Porosität
aufweist. Beispielsweise wird C/C-SiC verwendet.
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Es
hat sich als günstig
gezeigt, wenn die Scheibenelemente aus C/C-Werkstoff hergestellt sind.
Es handelt sich dabei um einen porösen Werkstoff, welcher faserverstärkt ist.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Scheibenelement aus einer
Platte mit unidirektionaler Faserorientierung in mindestens einer
Richtung hergestellt ist. Die Platte ist beispielsweise mittels Gewebelagen
mit senkrechter Orientierung (0°/90°-Gewebe)
hergestellt. Aus einer solchen Platte läßt sich eine Scheibe herausarbeiten.
Die Platte weist bereits eine ebene Oberfläche auf und ist selber auf
einfache Weise herstellbar.
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Insbesondere
weist die Platte Fasergelege oder Fasergewebe mit einer Faserorientierung
in einer ersten Richtung und einer zweiten Richtung quer zur ersten
Richtung auf. Die beiden Richtungen liegen insbesondere senkrecht
zueinander. Dadurch ist es möglich,
radiale Faserorientierungen ohne axialen Faserverlauf bereitzustellen,
um eine hohe radiale Materialfestigkeit des Innenmantels zu erreichen. Weiterhin
besteht dann auch kein Konflikt mit einem Schichtverlauf mit dem
Innenmantel und einem Innenkonturverlauf, so daß grundsätzlich beliebige Innenkonturen
und damit beliebige Brennraumkonturen herstellbar sind. Dies gilt
sinngemäß auch für den Außenkonturverlauf.
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Insbesondere
sind an einem Scheibenelement Fasern quer zur axialen Achse orientiert
und insbesondere in einer oder mehreren radialen Richtungen orientiert.
Die Fasern liegen über
die Scheibenelemente nicht parallel zur axialen Richtung sondern
quer zu dieser. Dadurch ergibt sich eine hohe radialer Materialfestigkeit.
Weiterhin läßt sich
die Fluiddurchlässigkeit
in der radialen Richtung im Vergleich zur Fluiddurchlässigkeit
in der axialen Richtung erhöhen
und dadurch wiederum eine effektive Effusionskühlung bzw. Transpirationskühlung bewirken.
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In
diesem Zusammenhang ist es günstig, wenn
an einem Scheibenelement mindestens ein Teil der Fasern in einer
oder mehreren radialen Richtungen orientiert sind.
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Es
kann vorgesehen sein, daß unterschiedliche
Scheibenelemente mit unterschiedlicher Faserorientierung bezogen
auf eine Achse senkrecht zur axialen Achse angeordnet sind. Dadurch
läßt sich
lokal die radiale und auch die axiale Fluiddurchlässigkeit
einstellen. Je nach Orientierung der Scheibenelemente bezüglich der
Faserorientierung lassen sich Vorzugsrichtungen einstellen oder
auch vermeiden.
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Beispielsweise
sind Fasern eines ersten Scheibenelements in einer ersten radialen
Richtung orientiert und Fasern eines zweiten Scheibenelements in
einer zweiten radialen Richtung orientiert, wobei die erste radiale
Richtung und die zweite radiale Richtung in einem spitzen Winkel
zueinander liegen. Dadurch lassen sich Fasern in unterschiedlichen
radialen Richtung orientieren, um entsprechend eine hohe radiale
Fluiddurchlässigkeit
zu erreichen.
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Es
kann vorgesehen sein, daß die
radiale Faserorientierungsrichtung von Scheibenelementen sich längs der
axialen Achse um ansteigende Winkelschritte ändert. Insbesondere werden
die Winkelschritte zyklisch variiert. Sie liegen beispielsweise
in der Größenordnung
von 20°.
Ausgehend von einem ersten Scheibenelement ist beispielsweise ein nächstes Scheibenelement
in der Faserorientierung um einen Winkel α gedreht, beispielsweise ein übernächstes Scheibenelement
um einen Winkel 2α,
ein überübernächstes Scheibenelement
um einen Winkel 3α usw.
Dadurch läßt sich über eine
gewisse Anzahl von Scheibenelementen der ganze Winkelbereich von
360° durchlaufen
und über
einen Innenmantel läßt sich
bei entsprechender Dicke der Scheibenelemente der Winkelbereich
auch mehrfach durchlaufen. Dadurch läßt sich eine hohe radiale Fluiddurchlässigkeit
erreichen.
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Es
kann vorgesehen sein, daß ein
Scheibenelement aus einer Mehrzahl von einzelnen Segmenten zusammengesetzt
ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Brennraum einen
entsprechenden hohen Durchmesser aufweist. Die einzelnen Segmente
werden zu einem Scheibenelement zusammengesetzt, wobei beispielsweise
bei der Herausarbeitung von einzelnen Segmenten aus einer Platte sich
Material sparen läßt.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn die radiale Fluiddurchlässigkeit
des Innenmantels größer ist
als die axiale Fluiddurchlässigkeit.
Dadurch läßt sich eine
effektive Effusionskühlung
bzw. Transpirationskühlung
erreichen. Es läßt sich
ein radial von außen
nach innen gerichteter Wandkühlfluidmassenstrom
einstellen, der in seiner Intensität dem lokalen Wandwärmefluß und damit
der lokalen Kühlerfordernis
anpaßbar
ist.
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Insbesondere
ist die radiale Fluiddurchlässigkeit
mindestens zweifach und vorzugsweise ca. dreifach (oder noch größer) größer als
die axiale Fluiddurchlässigkeit.
Dadurch erhält
man eine effektive Kühlbarkeit
der Brennkammer.
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Es
kann dabei grundsätzlich
vorgesehen sein, daß unterschiedliche
Scheibenelemente unterschiedliche Fluiddurchlässigkeiten aufweisen. Dies kann über unterschiedliche
Materialverwendung für unterschiedliche
Scheibenelemente und/oder unterschiedliche Porositäten erreicht
werden. Beispielsweise können
unterschiedliche Scheibenelemente auch unterschiedliche axiale Dicken
aufweisen.
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Es
ist auch möglich,
daß beispielsweise über Gasphaseninfiltration
des entsprechenden Grundmaterials eines Scheibenelements eine Gradierung des
Werkstoffs durch unterschiedlich starke Ablagerung von von außen eingebrachten
Materialien bzw. über
durchgeführte
Reaktionen in dem Scheibenelement erreicht wird.
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Günstig ist
es, wenn zwischen benachbarten Scheibenelementen eine Dichtung angeordnet
ist. Diese dient zur Verhinderung von Spaltströmen zwischen aneinandergrenzenden
Scheibenelementen.
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Beispielsweise
ist eine Dichtung als Foliendichtung ausgebildet. Mit dieser läßt sich
auf einfache Weise eine Abdichtung erreichen und sie läßt sich
auch auf einfache Weise positionieren, beispielsweise über Zentrierabsätze oder
Nuten.
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Bei
einer Ausführungsform
ist ein inneres Scheibenelement in einem äußeren Scheibenelement angeordnet.
Dadurch ist es möglich,
für den
Innenring und den Außenring
(wobei mehrere Außenringe
vorgesehen sein können,
die wiederum aufeinander sitzen), unterschiedliche Charakteristika
auszubilden. Es ist beispielsweise auch möglich, daß Außenringe aus einem anderen
Material hergestellt werden als Innenringe. Dadurch ist es wiederum
beispielsweise möglich,
eine Oxidationsschutzbarriere auszubilden, falls lokal ein Einbrand
erfolgen sollte.
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Um
Scheibenelemente in einem Verbund zu halten, ist eine axiale Verspannung
vorgesehen. Dadurch lassen sich Scheibenelemente getrennt herstellen
und dann zu einem Verbund zusammenfügen.
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Beispielsweise
werden Scheibenelemente in einem Gehäuse angeordnet, durch welches
eine Zentrierung und eine äußere axiale
Verspannung ermöglicht
ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist es möglich,
daß Zuganker
vorgesehen sind, um Scheibenelemente axial zu verspannen und in
einem Verbund zu halten.
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Es
ist auch alternativ oder zusätzlich
möglich,
daß eine
Verbindungseinrichtung mit einer Mehrzahl von Scheibenelementen
verbunden ist. Beispielsweise ist die Verbindungseinrichtung aus
einem Faserverbundwerkstoff hergestellt, und beispielsweise als
Wicklung ausgebildet, welche (beispielsweise in der Art eines Buchrückens) die
Scheibenelemente zusammenhält.
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Günstigerweise
sind an dem Innenmantel Kühlfluidverteilungskanäle zugeordnet. Über die Kühlfluidverteilungskanäle läßt sich
in einem Kühlsystem
Kühlfluid
dem Innenmantel zuführen,
wobei Kühlfluid
dann durch die Innenmantelwand aufgrund deren Fluiddurchlässigkeit
in den Brennraum einströmen
kann und dort einen Grenzschichtfilm ausbilden kann.
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Es
ist grundsätzlich
auch möglich,
daß Scheibenelemente
einstückig
miteinander verbunden sind. Beispielsweise werden Gewebelagen aufeinander
geschichtet und es wird dann beispielsweise ein Infiltrationsverfahren
durchgeführt,
um den Innenmantel herzustellen.
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Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art bereitzustellen, welches auf einfache Weise durchführbar ist.
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Diese
Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Innenmantel
aus axial aufeinanderfolgenden Scheibenelementen hergestellt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
weist die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Brennkammer
erläuterten
Vorteile auf.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
wurden ebenfalls bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Brennkammer
erläutert.
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Beispielsweise
werden Scheibenelemente getrennt hergestellt und zu einem Verbund
zusammengesetzt. Es lassen sich dann einzelne Scheibenelemente individuell
optimieren. Dadurch läßt sich die
Brennkammer optimal anpassen.
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Beispielsweise
werden Scheibenelemente aus einem Plattenmaterial hergestellt. Dadurch
ergibt sich eine effektive und kostengünstige Herstellung, wobei auch
auf einfache Weise eine Querfaserorientierung zu einer axialen Achse
erreichbar ist.
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Insbesondere
werden Scheibenelemente aus einem faserverstärkten Werkstoff hergestellt.
Dadurch läßt sich
bei entsprechender Ausbildung der Scheibenelemente eine hohe radiale
Materialfestigkeit und eine im Vergleich zur axialen Fluiddurchlässigkeit
hohe radiale Fluiddurchlässigkeit
erreichen.
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Insbesondere
ist der Werkstoff durch Fasergewebe oder Fasergelege verstärkt. Dadurch
läßt sich
auf einfache Weise eine Querfaserorientierung zur axialen Achse
erreichen und dadurch wiederum eine hohe radiale Materialfestigkeit
und eine hohe radiale Fluiddurchlässigkeit.
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Günstig ist
es, wenn zwischen benachbarten Scheibenelementen Dichtungen angeordnet
werden, um Spaltströmungen
zu vermeiden.
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Es
ist auch möglich,
daß Scheibenelemente durch
Aneinanderreihen von Gewebelagen oder Gewirkelagen hergestellt werden
und anschließend
beispielsweise eine Infiltration durchgeführt wird mit nachfolgender
Konsolidierung, Härtung
oder Pyrolyse. Dadurch läßt sich
eine entsprechende poröse
Mikrostruktur erzeugen mit hoher radialer Materialfestigkeit und
hoher radialer Fluiddurchlässigkeit.
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Günstig ist
es, wenn bei der Herstellung des Außenmantels ein Eindringen von
Außenmantelmaterial
in den Innenmantel verhindert wird. Üblicherweise wird zuerst der
Innenmantel hergestellt und auf dem Innenmantel wird dann der Außenmantel
hergestellt. Wenn bei diesem Herstellungsprozeß Außenmantelmaterial in den Innenmantel
eindringt, dann kann dies zu einer Verschlechterung der Fluiddurchlässigkeit
führen.
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Beispielsweise
werden Kühlmittelverteilerkanäle am Innenmantel
mit einem entfernbaren Material gefüllt. Dieses entfernbare Material
ist beispielsweise herausschmelzbar wie Wachs oder herauslösbar. Dadurch
läßt sich
der Außenmantel
beispielsweise über
Naßumwicklung
am Innenmantel herstellen.
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Es
kann auch vorgesehen sein, daß an
Kontaktflächen
des Innenmantels ein Schutzmaterial oder Trennmaterial angeordnet
wird, um ein Eindringen in Poren des Innenmantels zu verhindern.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zusammenhang
mit der Zeichnung der näheren
Erläuterung
der Erfindung. Es zeigen
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Brennkammer;
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2 eine
Schnittansicht längs
der Linie 2-2 gemäß 1;
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3 eine
schematische Teildarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Innenmantels;
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4 eine
schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Innenmantels;
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5 eine
schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines Innenmantels;
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6 eine
schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels eines Innenmantels; und
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7 eine
schematische Darstellung eines fünften
Ausführungsbeispiels
eines Innenmantels.
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Ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Brennkammer,
welches in 1 gezeigt und dort mit 10 bezeichnet
ist, umfaßt
einen Brennraum 12, welcher um eine axiale Achse 14 im
wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet ist. Der Brennraum 12 ist
in einem Brennkammermantel 15 gebildet. Der Brennkammermantel 15 umschließt den Brennraum 12 seitlich.
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Der
Brennkammermantel 15 umfaßt einen Außenmantel 16 und einen
Innenmantel 18.
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An
dem Brennkammermantel 15 ist an einem Ende ein Einspritzkopf 20 angeordnet,
welcher in den Brennraum 12 mündende Einspritzdüsen 22 aufweist. Über den
Einspritzkopf läßt sich
Brennstoff und Oxidator in den Brennraum 12 einkoppeln.
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Der
Brennraum 12 kann durch entsprechende Formgebung des Brennkammermantels 15 tailliert ausgebildet
sein mit einem bezogen auf die axiale Achse 14 von dem
Einspritzkopf 20 weg konvergenten (Düsen-)Bereich 24 und
einem divergenten (Düsen-)Bereich 26,
wobei ein Taillenbereich 28 am Übergang zwischen dem konvergenten
Bereich 24 zu dem divergenten Bereich 26 liegt.
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Der
Außenmantel 16 bildet
die tragende Struktur für
den Brennkammermantel 15. Er ist beispielsweise aus einem
keramischen Material und insbesondere faserverstärkten keramischen Material wie
C/C-SiC hergestellt.
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Der
Innenmantel 18 ist fluiddurchlässig ausgebildet, so daß ein Kühlungsfluid
(in Flüssigform oder
Gasform) durch den Innenmantel 18 durchströmen kann.
Dadurch läßt sich
eine Effusionskühlung oder
Transpirationskühlung
für die
Brennkammer 10 ausbilden. Als Effusionskühlung wird üblicherweise eine
Schwitzkühlung
ohne Phasenübergang
und als Transpirationskühlung
eine Schwitzkühlung
mit Phasenübergang
bezeichnet.
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Der
Kühlfluiddurchgang
durch den Innenmantel 18 erfolgt im wesentlichen über die
ganze Fläche
des Innenmantels 18. Dies ist in 1 durch
die Pfeile mit dem Bezugszeichen 30 angedeutet. Insbesondere
ist der Innenmantel 18 über
Bereitstellung einer Porosität
und insbesondere offenen Porosität fluiddurchlässig ausgebildet.
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Dem
Innenmantel 18 sind Kühlfluidverteilungskanäle 32 zugeordnet
(2), welche beispielsweise um die axiale Achse 14 gleichmäßig verteilt
angeordnet sind. Sie folgen insbesondere der Kontur des Innenmantels 18.
Beispielsweise sind sie durch entsprechende rinnenförmige Ausnehmungen an
einer Außenseite
des Innenmantels 18 gebildet.
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Der
Außenmantel 16 berührt den
Innenmantel 18 an Kontaktflächen 34. Entsprechende
Kontaktflächen 36 des
Innenmantels 18 liegen außerhalb der Fluidverteilungskanäle 32.
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Beispiele
solcher Brennkammern sind in der WO 99/04156 A1 beschrieben, auf
die ausdrücklich Bezug
genommen wird.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, daß der
Innenmantel 18 aus einer Mehrzahl von Scheibenelementen 38 zusammengesetzt
ist. Die Scheibenelemente sind beispielsweise massive Elemente, die
aneinandergereiht sind, oder sind durch die Mikrostruktur des Innenmantels 18 realisiert.
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Bei
einem ersten Ausführungsbeispiel
eines Innenmantels 40, welcher in 3 schematisch
gezeigt ist, ist eine Mehrzahl von individuell hergestellten Scheibenelementen 42 durch
axiale Aneinanderreihung längs
der axialen Achse 44 zu einem Verbund 46 zusammengesetzt.
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Die
Scheibenelemente 42 sind dabei individuell hergestellt
und werden nachträglich
zusammengesetzt.
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Beispielsweise
werden die Scheibenelemente 42 aus einem ebenen Plattenmaterial
herausgearbeitet. Die Scheibenelemente 42 weisen dann zu
benachbarten Scheibenelementen hin eine im wesentlichen ebene Oberfläche 48 auf.
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Das
Plattenmaterial ist ein faserverstärktes Material mit Fasern,
welche unidirektional beispielsweise in einer ersten Richtung 50 und
in einer zweiten Richtung 52 senkrecht zur ersten Richtung
orientiert sind. Eine solche Faserorientierung läßt sich über ein 0°/90°-Fasergewebe oder Fasergewirke
mit senkrecht zueinander orientierten Fasern herstellen.
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Aus
dem Plattenmaterial kann die Kontur des Scheibenelements 42 herausgearbeitet
werden. Durch eine innere Ausnehmung wird ein Teilbereich des Brennraums 12 hergestellt.
Dies kann durch mechanische Bearbeitung wie Bohren, Drehen, Schleifen
oder Fräsen
erfolgen. Es ist eine beliebige Formgebung sowohl der Innenkontur
als auch der Außenkontur
möglich,
da kein Konflikt zwischen dem Faserverlauf und der Innenkontur vorliegt.
(Wenn die Fasern parallel zur axialen Achse 44 liegen würden, dann
könnte
keine beliebige Innenkontur durch nachträgliche Bearbeitung hergestellt
werden.) Fasern in einem Scheibenelement 42 sind quer zu
der axialen Achse 44 orientiert. Es sind keine Fasern vorgesehen (oder
höchstens
mit geringem Anteil), welche parallel zur axialen Achse 44 orientiert
sind. Es gibt dabei Fasern, die im wesentlichen parallel zu einer
radialen Richtung 54 (bezogen auf die axiale Achse 44)
orientiert sind. Dadurch wird eine radiale Fluiddurchlässigkeit
des entsprechenden Scheibenelements 42 bei entsprechender
poröser
Ausbildung bereitgestellt.
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In
einem Scheibenelement 42 sind die Fasern in der ersten
Richtung 50 und in der zweiten Richtung 52 jeweils
unidirektional orientiert. Dadurch liegen parallele Faserorientierungen
in Teilbereichen in einer ersten radialen Richtung und in einer
zweiten senkrecht dazu liegenden radialen Richtung vor.
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Es
kann vorgesehen sein, daß benachbarte Scheibenelemente 56a, 56b so
verdreht zueinander angeordnet sind, daß sich die radiale Faserorientierungsrichtung
längs der
axialen Achse um einen ansteigenden Winkelschritt ändert. Beispielsweise
liegt der Winkelschritt in der Größenordnung von 20°. Dadurch
läßt sich
eine zyklische Durchrotation von Faserorientierungsrichtungen bezüglich einer
festen radialen Achse 58 senkrecht zur axialen Achse 44 erreichen.
Insbesondere wird dabei mindestens einmal ein Bereich von 360° durchlaufen.
Dadurch läßt sich eine
gleichmäßige radiale
Flächendurchlässigkeit über die
Länge des
Innenmantels 40 erreichen.
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Es
ist auch möglich,
daß die
Orientierungen der Scheibenelemente 42 bezüglich ihres
Faserverlaufs der radialen Achse 58 zufällig gewählt werden oder daß mehrere
aufeinanderfolgende oder alle Scheibenelemente 42 bezüglich ihres
Faserverlaufs die gleiche Orientierung zu der axialen Achse 44 aufweisen.
Je nach Anordnung lassen sich Vorzugsrichtungen bezüglich der
Fluiddurchlässigkeit
quer zur axialen Achse 44 einstellen oder auch vermeiden.
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Beispielsweise
läßt sich
durch eine zyklische Durchrotation des Winkels zu der festen radialen Achse 58 die
radiale Durchströmbarkeit
des Kühlungsfluids
im Vergleich zu der Durchströmbarkeit
in axialer Richtung parallel zur axialen Achse 44 mindestens
zweifach größer einstellen.
Es hat sich gezeigt, daß beispielsweise
ein Verhältnis
von 3 zu 1 oder größer für die radiale
Durchströmbarkeit
im Vergleich zur axialen Durchströmbarkeit einstellbar ist.
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Wenn
Fasern quer zur axialen Richtung 44 liegen (und nicht parallel),
dann hat eine lokale Erosion beim Betrieb der Brennkammer 10 nicht
mehr eine Schälwirkung
bezüglich
Faserschichten oder Faserlagen zur Folge.
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Weiterhin
ergibt sich eine hohe radiale Materialfestigkeit für den Innenmantel 18.
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Die
Herstellung läßt sich
kosteneffizient durchführen,
da von ebenen Platten (die die gleiche Geometrie haben können) als
Habzeug ausgegangen werden kann.
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Es
ist dabei grundsätzlich
möglich,
daß, wenn
die Brennkammer 10 einen großen Durchmesser aufweist, Scheibenelemente 42 nicht
einstückig hergestellt werden,
sondern aus Einzelsegmenten und insbesondere Einzelringsegmenten
zusammengesetzt werden können.
Diese Einzelsegmente können
beispielsweise zusätzlich
formschlüssig
miteinander verbunden werden.
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Es
kann vorgesehen sein, daß zwischen
benachbarten Scheibenelementen 42 eine Dichtung und insbesondere
eine Foliendichtung wie beispielsweise eine PTFE-Foliendichtung
oder C-Foliendichtung angeordnet ist. Durch eine solche Dichtung
(beispielsweise in der Form einer Ringdichtung) lassen sich Spaltströmungen zwischen
aneinandergrenzenden Scheibenelementen 42 verhindern. Die
Dichtungen können
auf einfache Weise positioniert werden, beispielsweise über Nuten.
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Der
Verbund 46 der Scheibenelemente 42 läßt sich
axial auf verschiedene Weise fixieren. Beispielsweise können stoffschlüssige und/oder
formschlüssige
und/oder kraftschlüssige
Verbindungen vorgesehen sein. Beispielsweise wird für eine axiale Verspannung
des Verbunds 46 gesorgt. Dies kann beispielsweise über Längszuganker
erfolgen. Es kann auch eine Verbindungseinrichtung vorgesehen sein,
wie beispielsweise eine äußere Wicklung,
die mit verschiedenen Scheibenelementen 42 verbunden ist,
um diese "zusammenzuhalten". Es ist auch möglich, daß eine (äußere) axiale
Verspannung durch Positionierung des Verbunds 46 in einem
Gehäuse
mit entsprechender Zentrierung und axialer Fixierung erfolgt.
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Die
Scheibenelemente sind aus einem porösen Material mit Faserverstärkung hergestellt.
Beispielsweise sind sie aus porösem
C/C-Werkstoff hergestellt.
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Da
die Brennkammer 10 aus unterschiedlichen Scheibenelementen 38 zusammengesetzt
ist, können
diese auch individuell angepaßt
werden an die entsprechenden Anforderungen. Insbesondere läßt sich
die Durchströmbarkeit
(radial und/oder axial) lokal anpassen.
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Beispielsweise
kann die Druckdifferenz zwischen dem Brennraum 12 und einem
Reservoir für Kühlfluid
variieren; insbesondere bei einem Einkreis-Kühlsystem mit gleichem Versorgungsdruck steigt
der Differenzdruck in dem konvergenten Bereich 24 an, da
der Druck im Brennraum 12 stromabwärts abfällt. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist es
beispielsweise möglich,
dies durch entsprechende Ausbildung von Scheibenelementen 38 zu
berücksichtigen.
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Bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel
eines Innenmantels, welcher in 4 schematisch
gezeigt und dort mit 60 bezeichnet ist, sind Scheibenelemente 62 vorgesehen,
wobei Scheibenelemente 64a, 64b, 64c mit
unterschiedlichen Eigenschaften vorgesehen sein können.
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Die
unterschiedlichen Eigenschaften können beispielsweise durch unterschiedliche
Dicken von Scheibenelementen 62 längs der axialen Achse erreicht
werden. Es ist alternativ oder zusätzlich möglich, daß unterschiedliche Scheibenelemente 62 aus unterschiedlichen
Materialien hergestellt sind. Es ist auch möglich, daß unterschiedliche Scheibenelemente
zwar aus dem gleichen Werkstoff aber mit verschiedenen Durchlässigkeiten
hergestellt sind.
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Es
ist auch möglich,
daß eine
Gradierung des Werkstoffs eines Scheibenelements durchgeführt wird,
um die Porosität
und dadurch die Durchströmbarkeit
insbesondere in radialer Richtung anzupassen. Beispielsweise wird
das poröse
Grundmaterial von innen oder außen
gasphasen-infiltriert mit dem Ziel, eine unterschiedlich starke
Ablagerung von Stoffen zu erreichen bzw. eine Reaktion mit dem inneren
Material eines Scheibenelements zu erhalten.
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Beispielsweise
kann man auch eine Gradierung dadurch erhalten, daß Additive
in ringförmigen und
insbesondere konzentrischen Zonen zugefügt werden. Solche Additive
können
auch als Hilfsmittel beim Pyrolisieren oder Konsolidieren von Scheibenelementen
dienen, um eine innere Porosität
gezielt zu steuern.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel 4 ist schematisch
ein Zuganker 66 gezeigt, durch den der Verbund der Scheibenelemente 62 zusammenhaltbar
ist.
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Bei
einem dritten Ausführungsbeispiel,
welches in 5 gezeigt und dort mit 68 bezeichnet
ist, sind innere Scheibenelemente 70 und äußere Scheibenelemente 72, 74 vorgesehen.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
umgibt ein äußeres Scheibenelement 72 ein
inneres Scheibenelement 70, wobei das innere Scheibenelement 70 einen
Teil des Brennraums begrenzt. Das äußere Scheibenelement 74 umgibt
wiederum das äußere Scheibenelement 72. Dadurch
ist eine "Ring-in-Ring-Anordnung" bereitgestellt.
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Die
Scheibenelemente 70, 72 und 74 sind insbesondere
koaxial orientiert.
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Es
ist beispielsweise möglich,
daß die
inneren Scheibenelemente 70 aus C/C hergestellt werden. Äußere Scheibenelemente,
wie das Scheibenelement 72 und das Scheibenelement 74 können aus einem
anderen Material hergestellt werden, welches beispielsweise auch
als Oxidationsschutzbarriere dienen kann, falls lokal ein Einbrand
erfolgt.
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Die äußeren Scheibenelemente 72, 74 müssen dabei
nicht die gleiche Dicke wie die inneren Scheibenelemente 70 aufweisen.
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In 5 ist
schematisch ein Gehäuse 76 angedeutet, über welches
sich die Scheibenelemente 70, 72, 74 axial
verspannen lassen, um einen Verbund zu bilden.
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Bei
einem vierten Ausführungsbeispiel
eines Innenmantels, welches in 6 schematisch
gezeigt und dort mit 78 bezeichnet ist, sind wiederum Scheibenelemente 80 vorgesehen.
Es sind dabei lokal äußere Schichten 82 beispielsweise
in Ringform eingelagert. Diese können
als Oxidationsschutzbarriere dienen, wenn ein entsprechendes Material
verwendet wird.
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In 6 ist
eine Verbindungseinrichtung 84 angedeutet, welche mit einer
Mehrzahl von Scheibenelementen 80 verbunden ist. Diese
Verbindungseinrichtung 84 bildet einen Mantel aus, um die
Scheibenelemente 80 in einem Verbund zu halten. Die Verbindungseinrichtung 84 umfaßt beispielsweise
einen Faserverbundwerkstoff, welcher beispielsweise über ein
Wickelverfahren mit den Scheibenelementen 80 verbunden
ist, um eine axiale Stützung
der Scheibenelemente 80 zu bewirken. Es läßt sich
eine axiale Verbindung in der Art eines Buchrückens mit Buchseiten bewirken.
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Bei
einem fünften
Ausführungsbeispiel,
welches in 7 gezeigt und dort mit 86 bezeichnet
ist, weist eine Außenkontur 88 des
Innenmantels einen variierenden Verlauf auf. So wie der Innenkontur
aufgrund der Scheibenelemente grundsätzlich ein beliebiger Verlauf
gebbar ist, da der Innenkonturverlauf nicht mehr mit dem Schichtverlauf
im Faserverbundwerkstoff in Konflikt kommt, läßt sich auch der Außenkontur 88 ein
grundsätzlich
beliebiger Verlauf geben und eine entsprechende Anpassung an eine
Anwendung erreichen.
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Es
ist beispielsweise auch möglich,
daß lokal als
Scheibenelemente Sperrscheiben eingesetzt werden, um insbesondere
einen wandinternen Kühlfluidfluß in axialer
Richtung gezielt zu unterbinden, falls dies erforderlich sein sollte.
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Bei
einer Ausführungsform
kann es auch vorgesehen sein, daß die Scheibenelemente 38 in
die Mikrostruktur des Innenmantels integriert sind. Beispielsweise
werden vorgeschnittene Gewebe in einer entsprechenden Vorrichtung
durch Aufeinanderschichten zusammengesetzt, wobei Fasern ausschließlich quer
(d.h. nicht parallel) zur axialen Achse orientiert sind. Anschließend wird
beispielsweise eine Harzinfiltration durchgeführt. Durch entsprechende Konsolidierungsprozesse,
Härtungsprozesse
oder Pyrolyseprozesse wird dann die poröse Mikrostruktur für den entsprechenden
Innenmantel bereitgestellt.
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Beispielsweise
werden die einzelnen Gewebelagen zyklisch gedreht, um eine Ausbildung ähnlich gemäß der 3 zu
erhalten.
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Der
entsprechende Innenmantel ist einstückig ausgebildet und nicht
ein Verbund von axial verspannten getrennten Scheibenelementen.
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Um
individuelle Scheibenelemente für
einen Innenmantel herzustellen, ist es auch möglich, daß man diese in einem Preßverfahren
unter Verwendung von langen Kurzfasern, Gewebeschnitzeln, Wirrfasern
oder ähnlichen
und einem Bindemittel herstellt. Durch den Setzvorgang beim Pressen
entsteht automatisch eine radiale Vorzugsrichtung für die Fasern.
Es ist dabei auch möglich,
daß anstatt einzelner
individueller Scheibenelemente ein Innenmantel-Grünkörper in
einer geeigneten Form direkt in einem Füll-/Preßvorgang hergestellt wird und
anschließend
durch einen entsprechenden Konsolidierungsprozess, Härtungsprozess
oder Pyrolyseprozess der Innenmantel mit poröser Mikrostruktur hergestellt
wird. In diesem Falle sind die Scheibenelemente in der Mikrostruktur
realisiert.
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Bei
einer Ausführungsform
werden die Scheibenelemente individuell aus mit Fasern in Form von
Fasergewebe oder Fasergewirke verstärkten Platten hergestellt.
Bei den Platten handelt es sich beispielsweise um Platten aus C/C-Werkstoff
mit entsprechende Porosität.
Durch mechanische Bearbeitung läßt sich
den Scheibenelementen eine prinzipiell beliebige Form geben. Die
Scheibenelemente werden aneinander angepaßt hergestellt. Es werden Ausnehmungen
eingebracht, um Teilbereiche des Brennraums zu bilden. Die axiale Zusammensetzung dieser
Ausnehmungen ergibt dann den Brennraum. Die Außenkontur wird entsprechend
hergestellt; die axiale Zusammensetzung der Außenkonturen der entsprechenden
Scheibenelemente bildet dann die Kontaktfläche 36 für den Außenmantel.
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Die
Scheibenelemente werden in einem Verbund zusammengehalten. Insbesondere
wird für
eine axiale Stützung
bzw. Verspannung beispielsweise durch eine Verbindungseinrichtung,
welche mit einer Mehrzahl von Scheibenelementen verbunden ist, und/oder
durch Längszuganker
und/oder durch ein äußeres Gehäuse gesorgt.
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Durch
entsprechende Konturgebung der Außenkontur des Innenmantels
werden beispielsweise die Kühlfluidverteilungskanäle 32 hergestellt.
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Anschließend wird
dann der Außenmantel auf
dem Innenmantel hergestellt. Es ist dabei wichtig, daß das Eindringen
von Material in den fluiddurchlässigen
und insbesondere porösen
Innenmantel bei der Herstellung des Außenmantels verhindert wird.
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Beispielsweise
werden Kontaktflächen
des porösen
Innenmantels beschichtet, um ein Eindringen zu verhindern.
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Hergestellte
Kühlfluidverteilungskanäle 32 können mit
ausschmelzbaren oder löslichen
Materialien wie beispielsweise Wachs ausgefüllt werden. Dadurch ist es
beispielsweise möglich,
den Außenmantel über einen
Naßwickelvorgang
auf den bereits hergestellten Innenmantel zu positionieren.
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Es
kann eine Schutzfolie oder Trennfolie vorgesehen werden. Beispielsweise
ist es möglich,
eine axiale Stützung
von Scheibenelementen des Innenmantels durch geometrische Strukturierung über mechanische
Verzahnung mit dem Außenmantel
zu erreichen.
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Es
ist auch möglich,
daß beispielsweise
ein Thermoplast als Matrixmaterial auf einen Faserverbundwerkstoff-Innenmantel über lokale
kurze Erhitzung aufgeschmolzen wird. Dadurch läßt sich eine lokale oberflächliche
Verzahnung und Verbindung erreichen, ohne daß das Matrixmaterial infolge
Kapilarität
eingesogen wird.
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Es
ist dabei auch grundsätzlich
möglich,
duroplastische Werkstoffe einzusetzen, sofern die Konsolidierung
und Härtung
nur über
einen kurzen Zeitraum erfolgt und auch temporär kritische niedrige Viskositätswerte
nicht unterschritten werden.