DE10351715A1 - Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk - Google Patents

Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk Download PDF

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Abstract

Es wird ein Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk mit einer Anzahl von ersten Einspritzbohrungen (3) und mit einer Anzahl von zweiten Einspritzbohrungen (4) zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen einer ersten Treibstoffkomponente bzw. einer zweiten Treibstoffkomponente in die Brennkammer (8) des Raketentriebwerks unter gegenseitiger Vermischung der Treibstoffkomponenten beschrieben. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente mit großem Impuls vorgesehen sind und die zweiten Einspritzbohrungen (4) zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehen sind, und dass die ersten und zweiten Einspritzbohrungen (3, 4) zueinander so angeordnet sind, dass eine Beimischung der zweiten Treibstoffkomponente zu der ersten Treibstoffkomponente unter Ejektorwirkung der die ersten Einspritzbohrungen (3) verlassenden Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Es sind Einspritzköpfe für Flüssigkeitsraketentriebwerke bekannt, bei denen eine Anzahl von ersten Einspritzbohrungen zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen einer ersten Treibstoffkomponente in die Brennkammer des Raketentriebwerks und eine Anzahl von zweiten Einspritzbohrungen zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen einer zweiten Treibstoffkomponente in die Brennkammer des Raketentriebwerks vorgesehen sind, wobei eine gegenseitige Vermischung der Treibstoffkomponenten erfolgt.
  • Der Einspritzkopf des Raketentriebwerks hat die Aufgabe, eine vollständige Verbrennung des Treibstoffs bei geringem Brennkammervolumen durch gute Gemischaufbereitung zu gewährleisten, für ein homogenes Verbrennungsgasgemisch, eine hohe Verbrennungsstabilität und möglichst geringe Einspritzdruckverluste zu sorgen. Weiterhin soll ein unzulässig hoher Wärmeeintrag an den Wänden von Brennkammer und Triebwerksdüse vermieden werden. Die Herstellkosten sollen möglichst gering sein.
  • Aus George P. Sutton, Oscar Biblarz, Rocket Propulsion Elements, Seventh Edition, pp. 271 bis 276 sind verschiedene Arten von Einspritzköpfen für Flüssigkeitsraketentriebwerke bekannt, darunter solche, die nach Koaxial-, Drall- oder Prallstrahleinspritzverfahren arbeiten. Diese Typen von Einspritzköpfen haben den Nachteil, dass sich in der Brennkammer Treibstoffsträhnen ausbilden können, in denen entweder durch Brennstoffüberschuss eine fette Verbrennung oder durch Oxidatorüberschuss eine magere Verbrennung vorherrscht. Eine solche Strähnenbildung beeinträchtigt einerseits den Ausbrenngrad, d.h. den Gütegrad der Verbrennung und andererseits können magere Strähnen zu Heißgaskorrosion oder zu punktuellen Übertemperaturen, sogenannten „Hot Spots", an der Brennkammerwand führen, mit der möglichen Folge einer Zerstörung der Brennkammer. Strähnen mit Brennstoffüberschuss können, wenn es sich um einen thermisch zersetzbaren Brennstoff handelt, zu lokalen Druckspitzen führen, die hochfrequente Verbrennungsinstabilitäten verursachen können.
  • Weiterhin sind als eine der ältesten Bauarten nach dem sogenannten Parallelstrahl-Brausekopf-Einspritzverfahren arbeitende Einspritzköpfe bekannt, welche in der Lage sind, eine strähnenfreie gleichmäßige Gemischbildung von Oxidator und Brennstoff sowohl in axialer Richtung, d.h. in Richtung der Strömung der Verbrennungsgase, als auch in radialer Richtung, also quer dazu, zu liefern. Hierbei sind Anordnungen bekannt, bei denen die Einspritzbohrungen für Brennstoff bzw. Oxidator abwechselnd in Schachbrettform, in zirkularer Form oder in Wabenform angeordnet sind. Ein Nachteil bei den bisher bekannten Parallelstrahl-Brausekopf-Einstellspritzköpfen besteht jedoch darin, dass zum Erreichen eines hohen Verbrennungswirkungsgrads und einer hohen Leistung recht große Brennkammerlängen erforderlich sind. Dies ist im wesentlichen Folge davon, dass durch das parallele Einspritzen von Brennstoff und Oxidator beide Komponenten erst allmählich in Kontakt kommen und so deren Reaktion erst nach einer verhältnismäßig großen Wegstrecke zustande kommt.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es einen Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk anzugeben, mit welchem es möglich ist, bereits bei einer geringen Brennkammerlänge eine vollständige, gleichmäßige und stabile Verbrennung zu erreichen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Durch die Erfindung wird ein Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk mit einer Anzahl von ersten Einspritzbohrungen und mit einer Anzahl von zweiten Einspritzbohrungen zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen einer ersten Treibstoffkomponente bzw. einer zweiten Treibstoffkomponente in die Brennkammer des Raketentriebwerks unter gegenseitiger Vermischung der Treibstoffkomponenten geschaffen. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass die ersten Einspritzbohrungen zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente mit großem Impuls vorgesehen sind und die zweiten Einspritzbohrungen zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehen sind, und dass die ersten und zweiten Einspritzbohrungen zueinander so angeordnet sind, dass eine Beimischung der zweiten Treibstoffkomponente zu der ersten Treibstoffkomponente unter Ejektorwirkung der die ersten Einspritzbohrungen verlassenden Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente erfolgt.
  • Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs ist es, dass durch das parallele Einspritzen der beiden Treibstoffkomponenten, also von Treibstoff und Oxidator, eine Vermischung der Treibstoffe typischerweise nicht in der Flüssigphase, sondern erst in der gasförmigen Phase erfolgt, wodurch hochfrequente Verbrennungsstabilitäten vermieden werden. Ein weiterer Vorteil ist es, dass die Qualität des Einspritzkopfs relativ unempfindlich gegenüber Herstellungstoleranzen bei den einzelnen Einspritzbohrungen ist, d.h. durch die große Anzahl von Einspritzbohrungen eine Maßabweichung einzelner Bohrungen im Verbund nur eine untergeordnete Rolle spielt und damit meist vernachlässigt werden kann. Dies ist vorteilhaft in Bezug auf Aufwand und Kosten der Herstellung. Ein weiterer großer Vorteil des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs ist es, dass mit diesem ein hoher Verbrennungswirkungsgrad des Flüssigkeitsraketentriebwerks aufgrund einer hohen charakteristischen Geschwindigkeit und damit eine hohe spezifische Leistung des Triebwerks erreicht werden kann. Schließlich ist es ein wesentlicher Vorteil, dass aufgrund einer geringeren Anfälligkeit für punktuelle Überhitzungen der Betriebsbereich des Raketentriebwerks stark erweitert werden kann. Weiterhin kann im Vergleich zu anderen Einspritzverfahren das Triebwerk mit wesentlich niedrigeren Einspritzdrücken noch absolut stabil betrieben werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs ist es vorgesehen, dass die ersten Einspritzbohrungen einen zum Erzeugen der Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente mit großem Impuls vorgesehenen kleinen Strömungsquerschnitt aufweisen und die zweiten Einspritzbohrungen einen zum Erzeugen der Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehenen großen Strömungsquerschnitt aufweisen.
  • Vorzugsweise münden die ersten Einspritzbohrungen und die zweiten Einspritzbohrungen an der Oberfläche einer den Einspritzkopf brennraumseitig begrenzenden Einspritzplatte.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs ist es vorgesehen, dass die zweiten Einspritzbohrungen an der Oberfläche der Einspritzplatte einen ersten Bereich mit einem zum Erzeugen der Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehenen großen Strömungsquerschnitt und stromaufwärts bezüglich der Flussrichtung der zweiten Treibstoffkomponente einen zweiten Bereich mit einem kleinen Strömungsquerschnitt aufweist. Der bei den zweiten Einspritzbohrungen vorhandene zweite Bereich mit kleinem Strömungsquerschnitt dient in vorteilhafter Weise zum Erzeugen eines der hydraulischen Entkopplung von Treibstofffördersystem und Brennkammer zugutekommenden großen Einspritzdruckgefälles.
  • Die Einspritzbohrungen sind vorzugsweise mit ihren Achsen parallel zueinander angeordnet.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs ist es vorgesehen, dass die ersten Einspritzbohrungen und die zweiten Einspritzbohrungen abwechselnd angeordnet sind.
  • Die ersten Einspritzbohrungen und die zweiten Einspritzbohrungen können schachbrettartig abwechselnd angeordnet sein.
  • Alternativ können die ersten Einspritzbohrungen und die zweiten Einspritzbohrungen zirkular abwechselnd angeordnet sein.
  • Gemäß noch einer anderen Alternative können die ersten Einspritzbohrungen und die zweiten Einspritzbohrungen wabenförmig abwechselnd angeordnet sein.
  • Gemäß vorteilhafter Bemessungen des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs ist es vorgesehen, dass die ersten Einspritzbohrungen einen Durchmesser von 0,05 bis 0,5 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,15 mm aufweisen.
  • Gemäß weiteren vorteilhaften Bemessungen des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs ist es vorgesehen, dass die zweiten Einspritzbohrungen einen Durchmesser von 0,2 bis 2 mm, vorzugsweise von 0,3 bis 1,2 mm aufweisen.
  • Schließlich ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Abstand zwischen den ersten Einspritzbohrungen und den zweiten Einspritzbohrungen kleiner als 2 mm, vorzugsweise kleiner als 1 mm ist.
  • Im folgenden werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk anhand der Zeichnung erläutert.
  • Es zeigt:
  • 1a) und b) in der Draufsicht bzw. in einer teilweisen seitlichen Schnittansicht einen Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
  • 2 einen nochmals vergrößerten Ausschnitt aus 1b) zur Erläuterung des Effekts einer zur Vermischung der Treibstoffkomponenten genutzten Ejektorwirkung bei der vorliegenden Erfindung;
  • 3 zum Vergleich eine Darstellung ähnlich 2 für ein herkömmliches Parallelstrahl-Einspritzverfahren nach dem Stand der Technik;
  • 4a) bis c) in der Draufsicht verschiedene mögliche Anordnungen für die Einspritzbohrungen des erfindungsgemäßen Einspritzkopfs in schematisierter Darstellung und
  • 5 schematisch die Möglichkeiten einer Skalierung des Einspritzkopfs durch Variation der Anzahl der Einspritzbohrungen bei gleichbleibender Dimensionierung der Bohrungen.
  • In 1a) und b) ist ein Einspritzkopf 1 für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk gezeigt. Der Einspritzkopf 1 verfügt über eine Anzahl von ersten Einspritzbohrungen 3 zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen einer ersten Treibstoffkomponente und über eine Anzahl von zweiten Einspritzbohrungen 4 zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen einer zweiten Treibstoffkomponente in die Brennkammer 8 des Raketentriebwerks, welche in der Figur lediglich angedeutet ist.
  • Die erste Treibstoffkomponente kann ein Brennstoff sein, die zweite Treibstoffkomponente kann ein Oxidator sein oder umgekehrt.
  • Die ersten Einspritzbohrungen 3 und die zweiten Einspritzbohrungen 4 münden an der Oberfläche 2a einer den Einspritzkopf 1 zum Brennraum 8 hin begrenzenden Einspritzplatte 2. Die ersten Einspritzbohrungen 3 haben einen verhältnismäßig kleinen Strömungsquerschnitt, so dass die Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente mit großer Geschwindigkeit und damit mit großem Impuls aus den ersten Einspritzbohrungen 3 ausgestoßen werden. Demgegenüber haben die zweiten Einspritzbohrungen 4 einen verhältnismäßig großen Strömungsquerschnitt, so dass die Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit verhältnismäßig kleiner Geschwindigkeit und damit verhältnismäßig kleinem Impuls aus den zweiten Einspritzbohrungen 4 ausgestoßen werden. Die ersten und zweiten Einspritzbohrungen 3, 4 sind zueinander so angeordnet, dass eine Beimischung der zweiten Treibstoffkomponente, die die zweiten Einspritzbohrungen 4 mit kleinem Impuls verlässt, unter Ejektorwirkung der die ersten Einspritzbohrungen 3 mit großem Impuls verlassenden Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente zu der letztgenannten erfolgt.
  • Wie 1b) zeigt, sind die ersten und zweiten Einspritzbohrungen 3, 4 mit ihren Achsen parallel zueinander und jeweils abwechselnd angeordnet, wobei in dem in 1a) dargestellten Ausführungsbeispiel eine schachbrettartige abwechselnde Anordnung der ersten Einspritzbohrungen 3 und der zweiten Einspritzbohrungen 4 vorgesehen ist.
  • Wie 2 zeigt, haben die zweiten Einspritzbohrungen 4 an der Oberfläche 2a der Einspritzplatte 2 einen ersten Bereich 5 mit einem großen Strömungsquerschnitt, der zum Erzeugen der Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehen ist, und stromaufwärts bezüglich der Flussrichtung der zweiten Treibstoffkomponente, also von der Oberfläche 2a der Einspritzplatte 2 weg, einen zweiten Bereich 6 mit einem kleinen Strömungsquerschnitt, der zum Erzeugen eines zur hydraulischen Entkopplung von Treibstoffförderung und Brennkammer dienenden großen Einspritzdruckgefälles und damit zur Stabilisierung der Verbrennung vorgesehen ist. Die zweiten Einspritzbohrungen 4 können durch einen Düseneinsatz 7 verwirklicht sein.
  • Demgegenüber zeigt 3 eine Anordnung von ersten und zweiten Einspritzbohrungen 3', 4' eines Einspritzkopfs nach einem herkömmlichen Parallelstrahl-Brausekopf-Einspritzverfahren gemäß dem Stand der Technik. Hier haben die ersten und zweiten Einspritzbohrungen 3', 4' im wesentlichen den gleichen Strömungsquerschnitt und es findet keine Vermischung der Komponenten unter Ejektorwirkung wie bei der Erfindung statt.
  • Wieder zurückkehrend zu der vorliegenden Erfindung, die ersten Einspritzbohrungen 3 können einen Durchmesser von 0,05 bis 0,5 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,15 mm aufweisen, die zweiten Einspritzbohrungen 4 können einen Durchmesser von 0,2 bis 2 mm, vorzugsweise von 0,3 bis 1,2 mm aufweisen. Dies sind Bemessungen, die für die meisten Anwendungsfälle vorteilhaft sind, es sind jedoch auch Bemessungen außerhalb dieser Bereiche möglich.
  • Der Abstand zwischen den ersten Einspritzbohrungen 3 und den zweiten Einspritzbohrungen 4 ist vorzugsweise kleiner als 2 mm, insbesondere kleiner als 1 mm, wobei der Abstand jeweils zwischen den Mittelachsen der jeweiligen Einspritzbohrungen 3, 4, gemessen ist.
  • Die 4a) bis c) zeigen schematisiert verschiedene Arten der abwechselnden Anordnung von ersten Einspritzbohrungen 3 und zweiten Einspritzbohrungen 4.
  • In 4a) ist eine schachbrettartige abwechselnde Anordnung der ersten Einspritzbohrungen 3 und der zweiten Einspritzbohrungen 4 gezeigt, wie sie auch bei dem in 1a) dargestellten Ausführungsbeispiel gewählt ist.
  • 4b) zeigt eine zirkulare abwechselnde Anordnung der ersten Einspritzbohrungen 3 und der zweiten Einspritzbohrungen 4. Auf jedem der gezeigten Kreise sind abwechselnd erste Einspritzbohrungen 3 oder zweite Einspritzbohrungen 4 vorgesehen.
  • 4c) zeigt eine wabenförmige abwechselnde Anordnung der ersten Einspritzbohrungen 3 und der zweiten Einspritzbohrungen 4. Jeweils im Zentrum einer Wabe ist beispielsweise eine erste Einspritzbohrungen 3 vorgesehen, an jedem Eckpunkt einer Wabe ist dementsprechend eine zweite Einspritzbohrungen 4 vorgesehen.
  • 5 zeigt schematisch die Möglichkeiten einer Skalierung des Einspritzkopfs durch Variation der Anzahl der Einspritzbohrungen bei gleichbleibender Dimensionierung der Bohrungen. Es ist möglich Einspritzköpfe für Flüssigkeitsraketentriebwerke unterschiedlicher Leistungen mit den gleichen Abmessungen, aber verschiedenen Anzahlen der ersten und zweiten Einspritzbohrungen zu schaffen, Bei dem anhand der 1a) und b) dargestellten Ausführungsbeispiel sind die ersten Einspritzbohrungen 3 zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente mit großem Impuls und die zweiten Einspritzbohrungen 4 zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehen, wobei eine Beimischung der zweiten Treibstoffkomponente zu der ersten Treibstoffkomponente unter Ejektorwirkung der die ersten Einspritzbohrungen 3 verlassenden Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente erfolgt. Wie bereits weiter oben festgestellt, kann die erste Treibstoffkomponente beispielsweise der Treibstoff und die zweite Treibstoffkomponente der Oxidator sein oder umgekehrt.
  • Die zweite Treibstoffkomponente verlässt die zweiten Einspritzbohrungen 4 mit sehr niedrigem Impuls und wird dann unter Ejektorwirkung den Treibstoffstrahlen der die ersten Einspritzbohrungen 3 mit großem Impuls verlassenden Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente beigemischt, wie dies in 2 gezeigt ist. Hierbei findet eine Vermischung der beiden Treibstoffkomponenten im wesentlichen schon in der gasförmigen Phase statt, was vorteilhaft ist im Bezug auf die Gleichmäßigkeit und Stabilität der Verbrennung. Da der Kontakt der beiden Treibstoffkomponenten bereits kurz nach dem Verlassen des Einspritzkopfs 1 stattfindet, kann die Brennkammer 8 wesentlich kürzer ausgeführt werden als beim herkömmlichen Parallelstrahl-Brausekopf-Einspritzsystem.
  • 1
    Einspritzkopf
    2
    Einspritzplatte
    2a
    Oberfläche
    3
    erste Einspritzbohrung
    4
    zweite Einspritzbohrung
    5
    erster Bereich der zweiten Einspritzbohrung
    6
    zweiter Bereich der zweiten Einspritzbohrung
    7
    Düseneinsatz zweite Einspritzbohrungen
    8
    Brennkammer

Claims (12)

  1. Einspritzkopf für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk mit einer Anzahl von ersten Einspritzbohrungen (3) und mit einer Anzahl von zweiten Einspritzbohrungen (4) zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen einer ersten Treibstoffkomponente bzw. einer zweiten Treibstoffkomponente in die Brennkammer (8) des Raketentriebwerks unter gegenseitiger Vermischung der Treibstoffkomponenten, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente mit großem Impuls vorgesehen sind und die zweiten Einspritzbohrungen (4) zum Einspritzen von Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehen sind, und dass die ersten und zweiten Einspritzbohrungen (3, 4) zueinander so angeordnet sind, dass eine Beimischung der zweiten Treibstoffkomponente zu der ersten Treibstoffkomponente unter Ejektorwirkung der die ersten Einspritzbohrungen (3) verlassenden Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente erfolgt.
  2. Einspritzkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) einen zum Erzeugen der Treibstoffstrahlen der ersten Treibstoffkomponente mit großem Impuls vorgesehenen kleinen Strömungsquerschnitt und die zweiten Einspritzbohrungen (4) einen zum Erzeugen der Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehenen großen Strömungsquerschnitt aufweisen.
  3. Einspritzkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) und die zweiten Einspritzbohrungen (4) an der Oberfläche (2a) einer den Einspritzkopf (1) brennraumseitig begrenzenden Einspritzplatte (2) münden.
  4. Einspritzkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Einspritzbohrungen (4) an der Oberfläche (2a) der Einspritzplatte (2) einen ersten Bereich (5) mit einem zum Erzeugen der Treibstoffstrahlen der zweiten Treibstoffkomponente mit kleinem Impuls vorgesehenen großen Strömungsquerschnitt und stromaufwärts bezüglich der Flussrichtung der zweiten Treibstoffkomponente einen zweiten Bereich (6) mit einem kleinen Strömungsquerschnitt aufweist.
  5. Einspritzkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzbohrungen (3, 4) mit ihren Achsen parallel zueinander angeordnet sind.
  6. Einspritzkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) und die zweiten Einspritzbohrungen (4) abwechselnd angeordnet sind.
  7. Einspritzkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) und die zweiten Einspritzbohrungen (4) schachbrettartig abwechselnd angeordnet sind.
  8. Einspritzkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) und die zweiten Einspritzbohrungen (4) zirkular abwechselnd angeordnet sind.
  9. Einspritzkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) und die zweiten Einspritzbohrungen (4) wabenförmig abwechselnd angeordnet sind.
  10. Einspritzkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Einspritzbohrungen (3) einen Durchmesser von 0,05 bis 0,5 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,15 mm aufweisen.
  11. Einspritzkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Einspritzbohrungen (4) einen Durchmesser von 0,2 bis 2 mm, vorzugsweise von 0,3 bis 1,2 mm aufweisen.
  12. Einspritzkopf nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den ersten Einspritzbohrungen (3) und den zweiten Einspritzbohrungen (4) kleiner als 2 mm, vorzugsweise kleiner als 1 mm ist.
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