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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden bzw. Formen
eines Blechartikels aus einem Blechrohling, der erwärmt worden
ist, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Diese Erfindung betrifft
insbesondere das Hochtemperaturformen von superplastisch formbaren
oder schnell plastisch formbaren Blechlegierungsrohlingen zu Artikeln
mit komplexer Krümmung
wie Kraftfahrzeug-Karosserietafeln. Genauer betrifft diese Erfindung
ein Verfahren zum Formen solcher Rohlinge zu Blechprodukten mit Bereichen
hoher Dehnung ohne extremes ungleichmäßiges Verdünnen oder Reißen oder
Knittern des Blechs.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Kraftfahrzeug-Karosserietafeln
und andere Blechteile mit komplexer Gestalt können aus Aluminiumlegierungen
mit einer superplastisch oder schnell plastisch formbaren Zusammensetzung
und metallurgischen Mikrostruktur geformt werden. Die superplastische
Verformung der Aluminiumlegierung AA5083 tritt z.B. allgemein zwischen
482,2°C
und 510°C
(900 F und 950 F) auf, und der Mechanismus ist eine Korngrenzenverschiebung
von sehr feinen Körnern.
Die schnelle plastische Verformung von geeigneten Aluminiumlegierungen
ist in der US-Patentschrift 6,253,588 mit dem Titel „Quick
Plastic Forming of Aluminum Alloy Sheet Metal", Rashid et al. beschrieben. Schnelles
plastisches Formen wird bei niedrigeren Temperaturen (z.B. 440,5°C (825 F)
bis 468,3°C
(875 F)) und häufig
bei höheren
Spannungsraten als superplastisches Formen praktiziert. Beim schnellen
plastischen Formen erfolgt die Verformung nicht ganz durch Korngrenzenverschiebung,
sie tritt sowohl durch Korngren zenverschiebung als auch durch Dislokationsbewegung
auf. Aus dem schnellen plastischen Formen entstehen komplexe Teile
mit besserer Dimensionsqualität
und Reproduzierbarkeit des gestalteten Metalls, als wenn die gleichen
Teile durch superplastisches Formen hergestellt werden würden.
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Automobildesigner
und Fertigungsingenieure arbeiten zusammen, um die Gestalt von Aluminiumlegierungskarosserietafeln
zu spezifizieren, die aus Blech in eine spezifizierte Gestalt geformt
werden können.
Ein Beispiel eine Kraftfahrzeug-Karosserietafel ist ein Kofferraumdeckel.
Ein typischer Kofferraumdeckel hat eine allgemein horizontale Fläche zum
Abdecken des Oberteils des Fahrzeugkofferraums und eine allgemein
vertikale Fläche,
die das Ende des Kofferraums definiert. Beide Flächen haben gewöhnlich eine
gekrümmte
Form, da sie den Fahrzeugkofferraumdeckel zwischen den gegenüberliegenden
Kotflügeln überspannen.
Darüber
hin- aus kann der
Kofferraumdeckel eine tiefe, taschenförmige Ausnehmung in der vertikalen
Fläche
für ein Kennzeichen
und für
Lampen haben, die das Kennzeichen beleuchten. Ebenso kann der Kofferraumdeckel
eine Ausnehmung am Oberteil der vertikalen Fläche für eine zentral hoch angebrachte
Bremsleuchte (CHMSL) haben. Wenn eine Karosserietafel solche strukturellen
Merkmale in einem einzigen Blechteil hat, muss darauf geachtet werden,
wie das Metall ohne Knittern und Reißen gestreckt und geformt wird.
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Bei
der Bewertung der komplexen Gestalt einer solchen Karosserietafel
kann eine finite Elementanalyse über
das Strecken des flachen Blechs zu dem Endprodukt durchgeführt werden.
Angesichts der Dehnungseigenschaften des Blechs wird eine Abschätzung durchgeführt, ob
das Teil ohne Reißen und
Knittern des Metalls aus dem verfügbaren Metallmaterial hergestellt
werden kann. Eine Aufgabe dieser Erfindung liegt darin, ein deut lich
verbessertes Verfahren zum Verwenden von superplastischem Formen
oder schnellem plastischen Formen vorzusehen, wie es in dem 588er
Patent offenbart ist, um erfolgreich ein Teil mit komplexer Gestalt
mit einer Oberfläche
von hoher Qualität
zu bilden.
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Die
JP 2002 102949 A offenbart
ein dreistufiges Verfahren zum Formen eines Rohlings, das umfasst,
dass ein Rohling teilweise gegen eine Formfläche eines beweglichen Gesenks
geformt wird. Ein Fluid wird in einen Raum zwischen einem festgelegten
Gesenk und dem teilweise geformten Rohling eingebracht. Das sich
bewegende Gesenk presst den teilweise geformten Rohling gegen eine
Formfläche
des festgelegten Gesenks, um den Rohling vollständig zu formen. Das endgültige Formen
wird über den
Fluiddruck und das Pressen des teilweise geformten Rohlings gegen
das festgelegte Gesenk durchgeführt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung ist ein Verfahren zum Bilden eines Blechartikels aus einem
Blechrohling nach Anspruch 1. Dieses Verfahren verwendet komplementäre, intern
oder extern erwärmte,
doppeltwirkende Formwerkzeuge in einer einzigen Presse, um einen superplastisch
oder schnell plastisch formbaren Blechrohling aus einer Metallegierung
zu einem Blechprodukt mit komplexer Gestalt zu formen. Ein Werkzeug
dient dazu, eine Vorformlinggestalt für das Teil zu definieren, und
das andere Werkzeug definiert die Endgestalt des Teils. Die Werkzeuge
sind komplementär,
aber nicht zueinander passend. Die Werkzeuge werden in einer ersten
Aktion dazu verwendet, dem Blechrohling mechanisch eine Vorformlinggestalt
zu verleihen. Dieser Vorformschritt umfasst eine wesentliche Dehnung
des Blechs. In einer zweiten Aktion wird Gasdruck mit dem Endgestaltwerkzeug verwendet,
um den Vorformling zu dem Endprodukt zu formen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform ist
die Metallegierung eine Magnesi um enthaltende Aluminiumlegierung
mit einer feinkörnigen
Mikrostruktur (Korngröße geeigneterweise
weniger als zehn Mikrometer) zum superplastischen oder schnellen
plastischen Formen. Typischerweise hat das Blech eine Dicke im Bereich
von etwa 0,7 bis 3 mm.
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Das
Verfahren ist besonders auf das Formen des Blechs zu einem streckgeformten
Produkt mit komplexen dreidimensionalen Krümmungen mit ausgesparten taschenartigen
Bereichen hoher Dehnung anwendbar. Z.B. ist die Erfindung auf das
Formen von Kraftfahrzeugkarosserietafeln anwendbar.
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Erfindungsgemäß wird eine
Analyse der Dehnungslinien durchgeführt, die zum Formen eines streckgeformten
Endteils aus einem anfänglich
flachen Blechrohling erforderlich sind. Der Blechrohling aus der
Aluminiumlegierung wird durch eine Kombination aus Warmwalzen und
Kaltwalzen auf eine gewünschte
Blechdicke hergestellt worden sein. Das kaltbearbeitete Blech wird
einer statischen thermischen Rekristallisationsoperation unterworfen,
um eine geeignete feinkörnige
Mikrostruktur zum superplastischen oder schnellen plastischen Formen
des Blechs bei einer hohen Temperatur von z.B. 496°C (925 F)
bzw. 454,4°C
(850 F) herzustellen. Das Blech kann auch wenigstens eine Fläche mit
einem Finish hoher Qualität
haben, die als eine von außen
sichtbare Oberfläche
eines montierten Fahrzeugs akzeptabel ist. Natürlich muss die Qualität einer
solchen Fläche
eines Blechrohlings über
die gesamten Tafelformoperationen erhalten werden. Wenn eine Formanalyse
des Teils den Fertigungsingenieuren andeutet, dass das Teil nicht
in einer Streckoperation geformt werden kann, ohne Oberflächendefekte
oder Risse zu erzeugen, kann die Verwendung des vorliegenden Verfahrens
unbedingt erforderlich sein.
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In
vielen Fällen
können
Tafeln mit komplexer Gestalt in einer einzigen Presse unter Verwendung von
gewöhnlich
selbst erwärmten,
komplementären, aber
nicht notwendigerweise zusammenpassenden Formwerkzeugen in einem
zweistufigen Formverfahren geformt werden. Die Werkzeuge befinden
sich in gegenüberliegender
Beziehung und sind aus einer offenen Position zum Einlegen eines
Blechrohlings beweglich. Der Rohling wird extern auf seine Formtemperatur
vorgewärmt
oder durch Strahlung und Leitung von den Werkzeugoberflächen erwärmt. Die Werkzeuge
werden dann in eine Formposition der ersten Stufe bewegt, in welcher
die Kanten des Rohlings von einem Verbinderringmechanismus ergriffen werden.
Das Endgestaltwerkzeug ist von konvexer Gestalt und wird häufig Stempel
genannt. Das Vorformwerkzeug ist allgemein konkav. Das Stempelwerkzeug
wird derart bewegt, dass das Blech zu und in den Hohlraum des konkaven
Werkzeugs gestreckt wird. Der Stempel presst also den Rohling gegen
Abschnitte der Vorformwerkzeugfläche
und formt den Rohling vor. Während
die Werkzeuge nun nahe mit dem zwischen ihnen gestreckten Rohling
beieinander sind, passen die Werkzeuge nicht über die gesamte Werkzeugfläche zusammen,
und die Vorform nimmt nicht die genaue Gestalt des Vorformwerkzeugs
an.
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Das
Endgestaltwerkzeug und das Vorformwerkzeug sind nun in einer Formposition
der zweiten Stufe. Gasdruck wird auf die Vorformseite des Rohlings
aufgebracht, um ihn gegen das Endgestaltwerkzeug zu zwingen und
das Formen des Metallrohlings zu vervollständigen. Dann wird die Presse
zur Entnahme des geformten Teils und zum Einführen eines neuen Rohlings geöffnet.
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Das
Vorformwerkzeug ist derart gestaltet, dass es den Hauptteil des
Steckens und Dehnens des Blechs erreicht. Das Endwerkzeug vervollständigt Biegungen
und ausgesparte Ecken und definiert die Endgestalt des bei dieser
Pressoperation hergestellten Blechs. Aber bevorzugt wird nahezu
das ganze Metall im Vorformschritt gestreckt. Im Vorformschritt
drückt
und streckt die Stempelvorderseite den Blechrohling gegen die Vorformwerkzeugfläche. Im Endformschritt
wird der Druck eines geeigneten Arbeitsgases wie Luft oder Stickstoff
auf die obere Fläche
des Blechrohlings aufgebracht. Der Rohling wird wieder gedrückt und
gestreckt, diesmal gegen das Endgestaltwerkzeug. So werden die notwendigen Dehnungslinien
oder Streckrichtungen in dem Blech bestimmt, um das Teil zu formen.
Ein wesentlicher Teil des Dehnens wird im Vorformschritt insbesondere
in den Bereichen kritischer Verformung erreicht. Die Enddehnung
wird erreicht, indem das vorgeformte Blech unter Verwendung von
Gasdruck weg von dem Vorformwerkzeug gegen die Formflächen des Endgestaltwerkzeugs
gezwungen wird.
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Bevorzugt
definiert das Vorformwerkzeug einen allgemein konkaven Hohlraum,
und das Endgestaltformwerkzeug hat eine allgemein konvexe Stempelfläche. Der
Rohling wird derart zwischen die Werkzeuge eingeführt, dass
die Seite mit hoher Oberflächenqualität dem Hohlraumwerkzeug
für den Vorformschritt
zugewandt ist und die Endformung des Teils derart erreicht wird,
dass die Rückseite,
die nicht kritische Seite des Rohlings an der Stempelfläche angreift.
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Durch
diesen zweistufigen Formvorgang ist es möglich, dass Teile mit komplexen
Krümmungen wie
der oben beschriebene Kofferraumdeckel in einer einzigen Presse
an einem doppeltwirkenden Werkzeug geformt werden. Die Praxis nutzt
effizient den Pressentisch und reduziert die Zykluszeit von Teil
zu Teil zum Herstellen von Teilen mit komplexen Formen mit Bereichen
hoher Dehnung.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung sind aus der folgenden detaillierten
Beschreibung einer bevorzugten Ausfühhrungsform zu verstehen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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1 ist
eine isometrische Ansicht einer Vorformstruktur aus einem AA5083-Blechrohling
eines Kraftfahrzeugkofferraumdeckels, der nach dieser Erfindung
geformt ist. Im allgemeinen sind die Linien auf der Figur Silhouettenlinien
von Biegungen oder anderen Dehnungen in dem Blech.
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2 ist
eine isometrische Ansicht ähnlich 1 der
Endformung der äußeren Tafel
des Blechkofferraumdeckels nach dieser Erfindung.
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3A-3F sind
eine Reihe von Querschnittsansichten des fortschreitenden Betriebs
von Formwerkzeugen, die an einer Presse zur superplastischen oder
schnellen plastischen Streckformung der Kofferraumdeckelvorform
angebracht sind, und der Endgestalt nach einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Diese
Erfindung ist ein Prozess zum Formen von superplastischen oder schnell
plastischen Blechrohlingen aus einer Metallegierung zu Artikeln
mit komplexer Krümmung
und relativ hoher Dehnung. Bekanntlich können bestimmte Legierungen
z.B. aus Aluminium, Magnesium, Titan und Stahl einer relativ hohen
Dehnung unterworfen werden, bevor sie reißen oder springen. Typischerweise
werden diese superplastischen Metallegierungen in Form von Blech mit
einer Dicke von z.B. etwa 0,7 bis 5 mm verarbeitet. In dieser Blechform
können
sie auf geeignete hohe Temperaturen erwärmt werden, bei denen ihre hohen
Dehnungsformeigenschaften ausgenutzt werden, und sie können über ein
geeignetes Werkzeug oder zwischen Werkzeugen gestreckt und/oder
gezogen werden, um Blechartikel mit komplexer Gestalt zu formen.
Die Praxis dieser Erfindung wird untere Verwendung einer bekannten
feinkörnigen
Aluminiumlegierung mit hoher Dehnung, nämlich AA5083, veranschaulicht,
die zur Herstellung von Kraftfahrzeugkarosserieteilen und ähnlichem
verwendet worden ist. Das gleiche Blech kann durch superplastische
Formung (SPF) oder schnelle plastische Formung (QPF) geformt werden.
SPF wird gewöhnlich bei
höheren
Temperaturen und niedrigeren Spannungsraten durchgeführt. Fortschreitend
zunehmende Gasformdrücke
können
bei QPF mit schnelleren Formraten verwendet werden.
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AA5083
hat eine typische Gewichtszusammensetzung von etwa 4 Prozent bis
5 Prozent Magnesium, 0,3-1 Prozent Mangan, maximal 0,25 Prozent
Chrom, etwa 0,1 Prozent Kupfer, bis zu etwa 0,3 Prozent Eisen, bis
zu etwa 0,2 Prozent Silicium, und der Rest im wesentlichen ganz
Aluminium. Eine solche Zusammensetzung wird gewöhnlich durch ein geeignetes
Verfahren gegossen, und das Gussstück wird zunächst warmgewalzt und dann kaltgewalzt, um
ein Blech mit einer Dicke von z.B. etwa 0,7 bis etwa 5 mm zu bilden.
Nach einem solchen Kaltwalzen haben gewöhnlich eine oder beide der
kaltgewalzten Flächen
des Blechs ein sehr glattes Finish, das für die Außenfläche einer Kraftfahrzeugkarosserietafel
geeignet ist.
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Das
kaltgewalzte Blech hat eine rauh bearbeitete, längliche Kornstruktur, die noch
nicht für
einen SPF- oder QPF-Betrieb geeignet ist. Das Blechmaterial wird
bei einer geeigneten Temperatur und über einen Zeitraum geglüht, der
ausreicht, um die kaltgewalzte Kornstruktur zu rekristallisieren.
Zur superplastischen Formung ist die metallurgische Mikrostruktur
des Blechmaterials nach dieser Erfindung eine stabile, gleichmäßig feine
Kornstruktur, gewöhnlich
im Bereich von etwa 5-10 Mikrometer oder so. Die Mikrostruktur ist
durch eine Hauptphase einer festen Lösung aus Magnesium und Aluminium
mit wohl verteilten, fein dispergierten Teil chen von intermetallischen
Verbindungen gekennzeichnet, die Nebenlegierungsbestandteile wie
Al6Mn enthalten. Diese Aluminium-Magnesium-Legierungen können auf Temperaturen
in der Größenordnung
von 454,4°C (850
F) bis 482,2°C
(900 F) erwärmt
werden, zu einer feinkörnigen
Mikrostruktur rekristallisiert werden lassen und dann zugartigen
Spannungen mit einer Rate von 10–4 bis
10–3 Sekunden–1 unterworfen
werden, um eine Dehnung von bis zu 300 % oder mehr vor dem Reißen oder
einem Defekt zu erfahren.
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Es
gibt eine Klasse von Kraftfahrzeugtafeln wie äußere Kofferraumdeckeltafeln,
die wegen ihrer sichtbaren Oberflächenqualitätsanforderungen derart geformt
sind, dass die Innenseite der Tafel in Kontakt mit der Formwerkzeugfläche, häufig Stempelfläche genannt,
steht und die Außenfläche unberührt bleibt.
Eine Schlüsselgestaltcharakteristik
von solchen Tafeln ist die Anwesenheit von zwei großen konvexen
Krümmungen,
welche die Tafeln sowohl in der kreuzweisen Richtung des Wagens
als auch in Längsrichtung
schweifen. Wenn Versuche unternommen werden, solche Gestalten ausgehend
von flachen Rohlingen zu formen, dann besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit,
dass Knitter oder Metallfalten an Bereichen mit männlichen
Ecken entstehen, d.h. Bereichen mit Eintrittsecken in zwei Richtungen
in einem Winkel. Man hat herausgefunden, dass eine gute Art, dieses
Problem zu überwinden,
darin liegt, eine Vorformlinggestalt zu haben, die durch große Krümmungen
dargestellt ist, aber dennoch eine ausreichende Linienlänge für die Endgestalt
hat, und deren Oberfläche
ausreichend nahe an potentiell problematischen Bereichen der Endgestalt
liegt, so dass während
des Endformens keine Knitter- und Metallfalttendenzen erwartet würden. Die
Erfahrung hat gezeigt, dass die Formung einer äußeren Kofferraumdeckeltafel
ohne Verwendung eines geeigneten Vorformlings Metallfalze erzeugt,
welche die Verbinderfläche
und den Scheitel des Kofferraumdeckels überbrücken.
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Die
zweistufige Formung kann auch die Gesamtformzeit deutlich reduzieren.
Die Stempelvorformstufe wird rasch abgeschlossen und passiert dann,
wenn ein großer
Teil der Gesamtformung stattfindet. Da diese Tafel bereits eine
ausreichend große Linienlänge hat,
bewirkt die zweite und endgültige Formstufe
haupsächlich
eine biegeartige Verformung und kein Metallstrecken.
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Ein
struktureller Vorteil einer mit einem zweistufigen Formverfahren
hergestellten Tafel liegt darin, dass, da die vorgeformte Tafel
mit großen
Krümmungen
gleichmäßiger verteilte
Formspannungen hat, das Endprodukt auch eine gleichmäßigere Dickenverteilung
im Vergleich zu dem in einem einstufigen Werkzeug geformten Produkt
hat.
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Die
Praxis der Erfindung an einem superplastischen AA5083-Aluminiumlegierungsblech
mit z.B. einer Dicke von 1,2 mm wird in Verbindung mit der Formung
einer äußeren Kraftfahrzeugkofferraumtafel
beschrieben. Ein Vorformling des Kofferraumdeckels aus einem Rohling
von AA5083-Blech ist in 1 veranschaulicht, und die endgültige Form der äußeren Kraftfahrzeugkofferraumblechtafel
ist in 2 veranschaulicht.
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Zunächst wird
auf 2 Bezug genommen, um die allgemeine Gestalt und
Charakteristika einer nicht abgegrateten äußeren Kraftfahrzeugkofferraumblechtafel
zu beschreiben, wie sie geformt und aus der Werkzeugausstattung
entnommen wird, die bei der Durchführung des Verfahrens verwendet wird.
Der Kofferraumdeckel ist in 2 allgemein
als 200 angegeben. Die Linien von 2 veranschaulichen
die allgemeine Gestalt des Kofferraumdeckels, der in dem ursprünglichen
Blechrohling geformt wird. Aber die Linien zeigen auch Dehnungslinien
und Biegungen in dem Metall, wie es durch das Verfahren geformt
wird, das im folgenden im einzelnen beschrieben wird.
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Wie
festgestellt, stellt 2 den geformten Blechrohling
dar, der gestaltet worden ist, um eine äußere Kofferraumdeckeltafelgestalt 200 zu
enthalten. Überschüssiges Metall
an den Kanten des geformten Blechs ist noch nicht abgegratet worden.
Allgemein weist die Kofferraumdeckelgestalt 200 eine horizontale
Fläche 202 auf,
die das Oberteil des Kofferraums des Fahrzeugs überdeckt. Die Kofferraumdeckeltafel 200 weist
auch eine allgemein vertikale Fläche 204 auf,
welche das Ende des Kofferraumbereichs des Fahrzeugs definiert.
Die Kante 206 des geformten Blechs enthält Material, das als Flansch zum
Befestigen einer inneren Tafel an dieser äußeren Kofferraumdeckeltafel 200 verwendet
werden kann, und der Rest der Kante bei 206 kann bei der Endbearbeitung
der äußeren Kofferraumdeckeltafel abgegratet
werden. Die Seitenkanten 208 und 210 stellen ebenfalls
Flanschmaterial zum Sichern einer inneren Kofferraumdeckeltafel
und Abgratmaterial dar, das letztendlich von diesem geformten Blechteil abgeschnitten
werden kann. Schließlich
liefert die Kante 212 am Boden des vertikalen Abschnitts 204 des
Kofferraumdeckels 200 ebenfalls Flansch- und Abgratmaterial.
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Ein
erstes wesentliches Merkmal, das kritisch für die erfolgreiche Formung
der Kofferraumdeckeltafel 200 ist, ist eine integral geformte
tiefe Tasche 216 für
ein Kennzeichen. Die integral geformte Kennzeichentasche 216 umfasst
einen allgemein flachen Boden 218 mit steil abfallenden
Seiten 220 und 222 und 224. Die steil
abfallenden Seiten erfordern signifikantes Strecken des Blechs.
Die Seite 220 bildet einen Eckabschnitt 226 mit
einem scharfen Radius zusammen mit der Bodenfläche 218. Die Seite 220 bildet
auch einen Eckenabschnitt 228 mit der angrenzenden Seite 224.
Ebenso bildet die Seite 222 einen Radius 230 mit
dem Basisab schnitt 218 und einen Eckabschnitt 232 mit
der Seite 224. Dies sind alles Merkmale, die in der Kennzeichentasche 216 geformt
werden müssen,
die mit dem Blech der restlichen Kofferraumdeckelstruktur 200 integral
ist.
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Ebenso
ist in der Kofferraumdeckelstruktur integral eine lange, schmale
Tasche 240 für
eine Fahrzeugbremsleuchte geformt, die dritte Bremsleuchte (CHMSL)
heißt.
Diese lange, schmale und tiefe CHMSL-Tasche 240 hat Basisabschnitte
und Seitenwände,
die hier zur einfacheren Veranschaulichung nicht spezifisch benannt
sind. Zwischen der Kennzeichentasche 216 und der CHMSL-Tasche 240 liegen
Taschen für
die Reservelampen des Fahrzeugs. Eine Fahrzeugreservelampentasche 242 ist
in 2 zu sehen. Diese Taschen stellen jeweils kritische,
schwer zu formende Strukturmerkmale in der Blechtafel 200 dar.
Ferner teilt die Kennzeichenausnehmung 216 verbundene Flächen mit
der CHMSL-Tasche 240, die zur einfacheren Veranschaulichung
nicht spezifisch benannt sind. Dies sind Strukturmerkmale einer
modernen Kraftfahrzeugkarosserietafel, welche die Formbarkeit des
Blechmaterials testen, aus dem eine solche Karosserietafel geformt
ist.
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Wie
in 2 zu sehen ist, gibt es eine zentrale Dehnungslinie 250,
die sich von der Kante 206 über die obere Fläche 202 des
Kofferraumdeckels 200 durch die CHMSL-Tasche 240 und
die angrenzende Kennzeichentasche 216, über die vertikale Fläche 204 zu
der unteren Kante 212 erstreckt. Der von der Dehnungslinie 250 verfolgte
Pfad veranschaulicht einen Bereich signifikanter und relativ hoher
Dehnung in dem Blech, aus dem die äußere Kofferraumdeckeltafel 200 geformt
ist.
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Die
Dehnungslinie 250 kreuzt die Biegungslinie 252 in
der horizontalen Fläche 202 des
Kofferraumdeckels. Die Dehnungslinie erfährt dann einen tiefen „U"-förmigen Abschnitt 254,
während
sie dem Boden- und dem Sei tenabschnitt der CSHML-Tasche 240 folgt.
Die Dehnungslinie 250 verläuft dann über den Boden 218 der
Kennzeichenplatte 216 bei 256 und die Seitenwand 224 der
Kennzeichentasche 216 nach oben. Die Dehnungslinie 250 mit
ihren vielen scharf geformten Segmenten stellt Formmerkmale in der
endgültigen
Gestalt der Tafel 200 dar. Demnach stellt die Dehnungslinie 250 den
Querschnitt der Blechtafel 200 dar, wie sie in den Pressenformoperationen
zu sehen ist, die in 3A bis 3F veranschaulicht
sind und im folgenden im einzelnen beschrieben werden.
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1 veranschaulicht
eine vorgeformte Konfiguration 100 der Kofferraumdeckelplatte.
Die Vorformlinggestalt 100 ist die Formgestalt des anfänglich flachen
AA5083-Blechbestandsmaterials in der ersten Stufe. Bei diesem Vorformling
ist ein großer
Teil des Metallstreckens und -dehnens zur Herstellung der endgültigen Kofferraumdeckelkonfiguration
durchgeführt
worden. Der ursprüngliche
Blechrohling ist in dieser vorgeformten Stufe ausreichend verformt
worden, so dass er als Vorläufer
der in 2 veranschaulichten Kofferraumdeckelstruktur erkennbar
ist. Die benannten Biegungslinien und geformten Flächen bei
dieser Kofferraumdeckelvorformlingkonfiguration 100 verwenden
Zahlen der Reihe „100", die ansonsten ähnlich benannten,
weiter geformten Linien und Flächen
in 2 entsprechen. Mit anderen Worten, die horizontale
Kofferraumdeckel von 1 ist 102, und die
vertikale Fläche
der vorgeformten Kofferraumdeckelstruktur ist 104. Die Kanten 106, 108, 110, 112 sind
Vorläufer-
oder vorgeformte Strukturen, die den Tafelkanten 206 bzw. 208, 210, 212 in 2 entsprechen.
Die Seiten 120, 122 sind vorgeformte Stufen der
steil abfallenden Seien 220, 222. Ebenso ist die
Kennzeichentasche 116 die vorgeformte Version der Kennzeichentasche 216 in der
Kofferraumdeckelstruktur 200 von 2 der endgültigen Form,
und die CHMSL-Tasche 140 ist die vorgeformte Version oder
der Vorläufer
der CHMSL-Tasche 240 in 2. Die Dehnungslinie 150 ist
die vorgeformte Version der Dehnungslinie 250 in 2.
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Wieder
verfolgt die Dehnungslinie 150 einen Pfad über die
Biegungslinie 152 in der horizontalen Fläche 102 der
Vorformlingtafelkonfiguration 100. Die Dehnungslinie 150 hat
einen abfallenden Abschnitt 154 in der CHMSL-Vorformlingtasche 140. Die
Dehnungslinie 150 geht als 156 weiter über die Vorformlingkennzeichentasche 116 und
erreicht schließlich
die Vorformlingkante 112 der vorgeformten Tafelstruktur 100.
Wieder wird die Vorformlingsdehnungslinie 150 als eine
Schnittansicht der vorgeformten Struktur 100 bei der detaillierten
Beschreibung der Formwerkzeuge und der Formoperation gesehen, die
im folgenden in Verbindung mit 3A-3F beschrieben
wird.
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3A-3F sind
eine Reihe von schematischen Veranschaulichungen im Querschnitt
einer Aufrissansicht von Pressentischen und zwei komplementären, aber
nicht zusammenpassenden Formwerkzeugen, die bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung nützlich
sind. Sie veranschaulichen die Formung der Kofferaumdeckeltafelvorformlingkonfiguration 100,
wie sie in 1 veranschaulicht ist, und dann
der endgültigen
Kofferraumdeckelkonfiguration 200, wie sie in 2 zu
sehen ist. Die jeweiligen Werkzeugkomponenten erhalten die gleichen
Identifizierungsnummern, wenn sie in mehr als einer der 3A-3F gezeigt
sind.
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Unter
Bezug auf 3A ist zunächst die Pressen- und Werkzeuganordnung
allgemein und schematisch bei 300 angegeben und in einer
geöffneten
Position zum Einführen
eines Blechrohlings 302 gezeigt. Der Rohling 302 ist
im Querschnitt und hochkant gezeigt. Der Blechrohling 302 hat
eine obere Fläche 304 und
eine untere Fläche 306.
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Die
Pressen- und Werkzeugkombination 300 weist einen oberen
Pressentisch 308 auf (die ganze Pressenstruktur und hydraulische
Betätigungsmechanismen
sind herkömmlich
und nicht gezeigt, um die Veranschaulichung nicht zu komplizieren).
An dem oberen Pressentisch 308 ist sicher ein hohlraumbildendes
Werkzeug 310 angebracht, das mit der Hauptausnahme eines
Abschnitts 317 zum Gestalten eines CHMSL-Taschenvorformlings
allgemein konkav konfiguriert ist. Eine Isolierschicht 312 isoliert das
Hohlraumwerkzeug 310 gegen den oberen Pressentisch 308.
Ebenso sind die Seiten des Hohlraumwerkzeugs in Isolierschichten 314 gewickelt.
Das Hohlraumwerkzeug 310 umfasst einen Hohlraumabschnitt 316 zur
Verwendung beim Gestalten des Kofferraumdeckeltafelvorformlings 100.
Das Hohlraumwerkzeug 310 weist auch mehrere Heizelemente 318 auf,
um das Hohlraumwerkzeug auf einer Temperatur zu halten, die zur
thermoplastischen Fformung des AA5083-Blechmaterials geeignet ist. Eine
geeignete Werkzeugtemperatur zur schnellen plastischen Formung (QPF)
ist beispielsweise 454,4°C
(850 F). Das Hohlraumwerkzeug 310 umfasst auch eine Gasöffnung 320 zum
Einlassen eines unter Druck stehenden Arbeitsgases für eine Operation
zum Formen einer Tafel in Endgestalt, die im folgenden zu beschreiben
ist. Luft oder Stickstoff wird typischerweise als Arbeitsgas verwendet.
Das Arbeitsgas wird durch die Gasöffnung 320 entlüftet, wenn
die Formoperation abgeschlossen ist.
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Der
untere Pressentisch 330 trägt einen Verbinderring 332 und
ein Stempelwerkzeug 334. Das Stempelwerkzeug 334 ist
allgemein konvex konfiguriert. Auf dem unteren Pressentisch 330 liegt
eine Schicht 336 aus Isoliermaterial. Es gibt auch eine Schicht
aus Isoliermaterial 343, die den Verbinderring 332 umschließt. Der
Verbinderring 332 enthält Heizelemente 333.
Der Stempel 334 enthält
ebenfalls Heizelemente 337, um das stempelwerkzeug auf
der spezifizierten Formtemperatur für den Blechrohling 302 zu
halten. Wie in 3A zu sehen ist, wird der vorerwärmte Blechrohling 302 anfänglich auf eine
Endgestaltfläche 322 an
dem Stempel 334 abgelegt, wenn sich die Pressen-/Werkzeuganordnung 300 in
ihrer geöffneten
Position befindet. Das heiße Blech
streckt sich über
den Stempel 334 und die Verbinderringstruktur 332.
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Ist
der flache Blechrohling 302 in die Pressen-/Werkzeuganordnung 300 geladen,
dann läuft der
Formvorgang nun wie folgt ab.
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Unter
Bezug auf 3A und 3B wird nun
die Anordnung aus oberem Pressentisch 308/Hohlraumwerkzeug 310 gegen
die Kombination aus dem Stempel 334/Verbinderring 332 geschlossen.
Wenn die relative Bewegung des oberen Pressentisches 308 und
des unteren Pressentischs 330 beginnt, ruht die untere
Fläche 306 des
Rohlings 302 auf der Endgestaltfläche 322. Wird die
Presse geschlossen, dann presst das Hohlraumwerkzeug 310 zuerst
den Umfang des Blechrohlings 302 gegen den Verbinderring 332.
Wie in 3A veranschaulicht, ist der
Verbinderring 332 derart angeordnet, dass er den Rohling 302 gegen
das Hohlraumwerkzeug 310 presst, ehe der Stempel 334 mit
dem Strecken des Rohlings 302 beginnt. Diese Aktion sichert
den Rohling 302 für
die Streckvorformoperation.
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Der
Verbinderring 332 wird an Stützstangen 356 gehalten,
die ihrerseits von dem Verbinderringtisch 354 gehalten
werden. Der Verbinderring 332 kann also bezüglich des
Stempels 334 und des Tisches 330 „schwimmen". D.h., der Verbinderring 332 kann
für den
Doppelwirkungseffekt der Pressen-/Werkzeuganordnung 300 unabhängig von
dem Stempel 334 bewegt werden.
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Die
relative Bewegung des oberen Pressentisches 408 und des
unteren Pressentisches 330 schließt die Pressen-/Werkzeuganordnung 300 in
die Position von 3B. Die stetige Bewegung und
Kraft des Stempels 334, die während des relativen Schließens der
Pressentische 308, 330 und 354 erhalten wurden,
formt den Rohling 302 in die relative Gestalt vor, die
zwischen dem nicht zusammenpassendeen Hohlraumwerkzeug 310 und
dem Stempel 334 geformt wird. Der Verbinderring 332 sichert
während dieses
Vorgangs dicht den Umfang des Blechrohlings 302. Wie in 3B zu
sehen ist, ist der Verbindertisch 354 nun weiter von dem
Stempeltisch 330 als in 3A beabstandet,
weil sich der Stempel 334 beim Vorformen des Rohlings 302 relativ
zu dem Verbinderring 332 bewegt hat.
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Während die
Tische in eine vorbestimmte Verschlussposition bewegt werden, wird
der vorerwärmte
Rohling 302 zwischen den Flächen 316, 317 des
Hohlraumwerkzeugs 310 und der Endgestaltfläche 322 des
Stempelwerkzeugs 334 vorgeformt. Obwohl sich die gegenüberliegenden
Flächen
allgemein aneinander anschmiegen, passen sie tatsächlich nicht
zusammen oder berühren
sich. Der Gestaltungsabschnitt 317 wirkt, um einen darunterliegenden
Abschnitt des Blechrohlings 302 in einen CHMSL-Taschenhohlraumabschnitt 319 des
Stempelwerkzeugs 334 zu strecken oder zu stopfen. Aber es
besteht kein vollständiger
Kontakt zwischen dem Blech 302 und den Gestaltungsflächen 316, 317 des Hohlraumwerkzeugs 310 und
den Gestaltungsflächen 319, 322 des
Stempelwerkzeugs 334. Der Gestaltungsabschnitt 317 passt
nicht perfekt zu dem gegenüberliegenden
Endgestaltflächenhohlraum 319, es
ist also ein Raum zwischen der unteren Fläche 306 und dem Hohlraum 319 gebildet.
Dieser Raum und andere lassen Platz für ein weiteres Biegen des Blechrohlings
in dem endgültigen
Formschritt. 3B und 3C präsentieren
Querschnittsansichten des Vorformlings von 1 entlang
der Dehnungslinie 150.
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3C ist
eine vergrößerte Ansicht
des eingekreisten Bereichs von 3B. Wie
in 3C zwingt das teilweise Schließen des Stempelwerkzeugs 334 und
des Hohlraumwerkzeugs 310 den Rohling 302 in allgemeine Übereinstimmung
mit den beiden gegenüberliegenden
Flächen.
Die gegenüberliegenden
Flächen,
insbesondere der Gestaltungsabschnitt 317, sind derart
ausgelegt, dass Räume
bleiben, wo der Rohling 302 nur eine der Flächen kontaktiert.
Der Hohlraum 319 ist ein Bereich mit einem solchen Raum,
wo das Endgestaltwerkzeug 334 und der Rohling 302 geschützt sind
und beim Vorformschritt nicht beschädigt werden.
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Der
Stempelvorformschritt ist in einer einzigen Pressenschließbewegung
komplett. Der erwärmte
Rohling 302 hat die Kofferraumdeckeltafelvorformlinggestalt
angenommen, die in 1 veranschaulicht ist. Der größte Teil
des Metallstreckens, das zur Herstellung der endgültigen Kofferraumdeckelgestalt
erforderlich ist, ist in den Vorformling 100 eingebracht.
Endgültiges
Biegen und Eckeneinzeilheiten und ähnliches werden im nächsten Formschritt
erreicht.
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Wie
oben anfänglich
beschrieben und nun in 3A, 3B, 3D und 3F weiter
gezeigt, wird das Stempelwerkzeug 334 von dem unteren Pressentisch 330 getragen.
Stangen 356, die sich durch den unteren Pressentisch 330 und
die Isolierschicht 336 erstrecken, verbinden einen Stempeltisch 354 mit
Verbinderringen 332. In 3A und 3B wird
der Stempeltisch 354 von nicht gezeigten Mitteln betätigt, um
den Verbinderring 332 unabhängig von dem unteren Pressentisch 330 zu
bewegen, damit der Verbinderring 332 den Rohling 302 während beider
Stufen des Formvorgangs richtig sichern kann.
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Nachdem
der Blechrohling 302 als Vorformlingtafel 100 gestaltet
worden ist, wie dies in 3B und 3C veranschaulicht
ist, sind das Stempelwerkzeug 334 und das Hohlraumwerkzeug 310 nun in
Position für
den Endblechformschritt. Gasdruck wird aus dem Hohlraumwerkzeug 310 durch das Gasrohr 320 zu
der oberen Fläche 304 eingebracht. Das
Blech 302 wird von dem Vorformwerkzeug in den Bereichen
weg gezwungen, wo es in Kontakt mit den Hohlraumabschnitten 316, 317 steht.
Die Rückfläche 306 wird
in vollen Kontakt mit der Oberfläche
des Stempelwerkzeugs 334 gebogen, wie dies in der vergrößerten Ansicht
von 3E gezeigt ist. Der Luftdruck wird allmählich in
Inkrementen erhöht,
wie dies in der Patentschrift, 588 beschrieben ist, und innerhalb
eines Zeitraums von einigen Minuten ist das Blech (gestaltet als
Vorformling 100, 1) gegen die
Fläche
des Stempelwerkzeugs 334 gestreckt, so dass es die endgültige Kofferraumdeckeltafelgestalt 200, 2 annimmt,
die in dieser Werkzeug-/Pressenanordnung 300 erhalten
wird. Der Luftdruck wird dann durch das Gasrohr 320 abgelassen.
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Wie
in 3F veranschaulicht, sind das Hohlraumwerkzeug 310 und
das Stempelwerkzeug 334 nun durch Aktivierung ihrer jeweiligen
Tische 308, 330 und 354 getrennt. Das
geformte Blech 302, das nun in der Gestalt des endgültig geformten
Kofferraumdeckeltafelblechs 200 ist (2),
ruht, wie zu sehen ist, auf dem Verbinderring 332 in der
geöffneten
Werkzeug-/Pressenanordnung 300.
Aus einem Vergleich von 3D und 3F ist
zu sehen, dass der Verbinderrring 332 bezüglich des
Stempels 334 angehoben wurde, um das geformte Blech von
dem Stempel 334 abzuheben.
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Das
Blech 302, nun des Kofferraumdeckeltafelblech 200,
wird aus der Werkzeug-/Pressenanordnung 300 entnommen.
Abgratoperationen und ähnliches
werden durchgeführt,
um die Herstellung der Kofferraumdeckelplatte fertigzustellen. Die
Presse befindet sich nun in ihrer geöffneten Position, und die Werkzeugausstattung
ist bereit für
das Einfügen
eines neuen Rohlings 302, so dass der Vorgang wieder beginnt,
um die nächste
Kofferraumdeckelplatte zu formen, die in 3A veranschaulicht
ist.
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Die
vorliegende Erfindung sieht also eine Praxis zum zweistufigen Formen
eines äußeren Kofferraumdeckeltafelblechs
aus einem flachen Blechrohling in einer einzigen Presse vor. Ein
Großteil
der Dehnung, die in dem Blechrohling produziert werden soll, wird
in einem Vorformschritt erreicht. Dieses Strecken und Recken des
Rohlings in die vorgeformte Gestalt erlaubt die endgültige Detailformung
der Kennzeichentasche und der CHMSL-Tasche, um die Formung dieser
komplexen Tafelstruktur zu vervollständigen.
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Die
doppeltwirkende Presse, die bei dem zweistufigen Formverfahren dieser
Erfindung verwendet wird, ermöglicht
z.B. die Herstellung von Karosserietafeln mit einer weniger extremen
Dickenverteilung als sie in einem einstufigen Verfahren geformt werden
können.
Diese Erfindung ermöglicht
also die Formung komplexerer Tafelgestaltungen und/oder die Verwendung
von preiswerteren, weniger formbaren Blechmaterialien. Z.B. kann
das Ausgangsblech nicht eine so kleine Korngröße erfordern, wie sie bei der
obigen veranschaulichenden Ausführungsform verwendet
wurde. Die Blechrohling mit hoher Dehnung können eine adäquate Formbarkeit
für das
vorliegende zweistufige Formverfahren haben, trotz ihrer größerer Korngrößen, oder
weil sie in der Lage sind, eine Korngrößenraffinierung unter Verformung bei
hohen Formtemperaturen mitzumachen.
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Die
Relativbewegung zwischen dem Stempel und dem Verbinderring, die
bei der Veranschaulichung der Formung des Kofferraumdeckels verwendet
wurden, kann mit einem schwimmenden Verbinderringpressendesign oder
einem schwimmenden Stempeldesign erhalten werden. Die obige Veranschaulichung
verwendete den schwimmenden Verbinderring. Das schwimmende Stempeldesign
unterscheidet sich nur dadurch, dass der Ring das stationäre Element
und der Stempel das schwimmende oder sich bewegende Element ist.
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Die
Betätigung
der Bewegung des sich bewegenden Elements des doppeltwirkenden Werkzeugs,
ob Stempel oder Verbinderring, muss nicht aus der zweiten Aktion
einer doppeltwirkenden Presse kommen. Das doppeltwirkende Formungskonzept kann
sogar an einer einfachwirkenden Presse ausgeübt werden, indem das Formwerkzeug
mit Selbspufferung ausgestattet wird. D.h., das sich bewegende Element
eines doppeltwirkenden Formwerkzeugs zur Verwendung bei diesem Verfahren
kann über
Wellen, Hebel, gepaarte verjüngte
Abschnitte betätigt
oder durch externe, an der Presse angebrachte Quellen wie Hydraulikzylinder
oder Motoren betätigt
werden. In einem solchen Fall würde
das Werkzeug als selbstgepuffert bezeichnet werden.
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Die
Praxis der Erfindung ist bei dem Beispiel der Formung eines Blechrohlings
aus einer AA5083-Aluminiumlegierung zu einer äußeren Kraftfahrzeugkofferraumdeckelplatte
beschrieben worden. Allerdings wird man verstehen, dass eine ähnliche
Praxis auf andere superplastisch oder schnell plastisch formbare
Blechlegierungen und auf die Formung von anderen Herstellungsprodukten
angewendet werden kann.
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Demnach
soll der Umfang der Erfindung nicht als durch die Beschreibung der
spezifischen Beispiele eingeschränkt
gelten, sondern er umfasst alle Variationen, die in den Umfang der
beigefügten Ansprüche fallen.