-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen luftunterstützten Ultraschallzerstäuber mit
einem erhöhten
Durchsatz der zu zerstäubenden
Flüssigkeit,
einer verbesserten Zerstäubungsqualität und einer
geregelten und reduzierten Sprühnebeltropfengrößenverteilung.
-
STAND DER
TECHNIK
-
Ultraschallzerstäuber, die
sich aus piezoelektrischen Elementen zusammensetzen, welche effizient
an einen mechanischen Verstärker
gebunden sind, sind bestens bekannt, z.B. aus
US 4,153,201 , auf dem die Oberbegriffe
von Anspruch 1 und 5 aufbauen. Der mechanische Verstärker gestattet
das Erhöhen
der durch die piezoelektrischen Elemente erzeugten akustischen Wellenenergie
bis zu einem geeigneten Intensitätspegel,
um den Zerstäubungsprozess
in Gang zu bringen und aufrechtzuerhalten. Ultraschallzerstäuber können gemäß dem physikalischen
Tropfenbildungsmechanismus in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden.
-
Die
erste Kategorie betrifft Ultraschallzerstäuber, für welche die Tropfenproduktion
hauptsächlich
durch die Desintegration eines Flüssigkeitsstrahls dank einer
Kapillarwelleninstabilität
gesteuert wird. Diese Wellen treten in einer Flüssigkeit in Abhängigkeit
von einem Fluss auf, der mit einer vibrierenden festen Oberfläche in Berührung bleibt.
Diese feste Oberfläche
wird häufig
durch einen inneren Teil eines kleinen Kanals, der in dem mechanischen
Verstärker
hergestellt ist, gebildet, wobei die mechanischen Vibrationen parallel
zu dem Flüssigkeitsfluss verlaufen.
Die Zerstäubung
erfolgt, sobald die Flüssigkeit
den Kanal verlässt
(siehe z.B. Patent US-A-5,687,905). Die vorliegende Erfindung betrifft nicht
diesen Typ von Ultraschallzerstäubern.
-
Die
zweite Kategorie betrifft Ultraschallzerstäuber, die durch Tröpfchenerzeugung
basierend auf der Desintegration einer Masse von Ligamenten gekennzeichnet
sind, welche aus einem quadratischen Oberflächenwelleninstabilitätsmuster
resultiert. Dieser Prozess erfolgt auf einer Zerstäubungsoberfläche, welche
unterschiedliche Formen aufweisen kann: konisch, kugelförmig, flach
mit oder ohne Plateau .... Wenn die Flüssigkeit zur Zerstäubungsoberfläche gelangt,
breitet sie sich unter der Vibrationswirkung beinahe unmittelbar
aus und bildet einen Film, dessen Dicke vom Durchsatz abhängig ist. Der
Flüssigkeitsfilm
ist Quervibrationen ausgesetzt, und an seiner Grenzfläche entsteht
ein quadratisches Wellenmuster. Die Flüssigkeitszufuhr kann durch
einen Kanal, der in dem mechanischen Verstärker bis zu der Zerstäubungsoberfläche hergestellt
ist, oder durch ein externes Rohr, welches sehr nahe an der Zerstäubungsoberfläche endet,
gewährleistet
werden. In jedem Fall ist der erforderliche Einspritzdruck sehr
gering. Sindayihebura, Bolle, Cornet und Joannes (J. Acoust. Soc.
Am. 103 (3), 1998, S. 1442–1448)
entwickelten ein mathematisches Modell, welches eine exakte Bestimmung
der optimalen Abmessungen der Ultraschallzerstäuber der zweiten Kategorie
gemäß einer
bestimmten Frequenz ermöglicht.
-
Wenngleich
diese Ultraschallzerstäuber
weit feinere Sprühnebel
als herkömmliche
mechanische Sprühdüsen erzeugen,
ist die resultierende Sprühnebeltropfengrößenverteilung
eventuell nicht so schmal wie erwartet. Tatsächlich werden mitunter große Tropfen
erzeugt. Das Vorkommen dieser Tropfen macht den Zerstäuber für manche
Anwendungen im Haushalt oder in der Industrie ungeeignet. Ferner wurde
beobachtet, dass mit der Schwankung des Flüssigkeitsdurchsatzes nicht
unwesentliche Schwankungen der Sprühnebeleigenschaften und -tropfengrößenverteilung
einhergehen können.
Der Anstieg des Durchsatzes bewirkt eine grobe Zerstäubung und
einen höheren
Energieverbrauch. Ein derartiges Verhalten schränkt die mögliche Verwendung dieser Zerstäu ber bei
Anwendungen für
Haushalt oder Industrie, die nur sehr niedrige Durchsatzwerte voraussetzen,
ein.
-
ZIELE DER
ERFINDUNG
-
Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Niederfrequenz-Ultraschallzerstäuber mit
einem erheblich erhöhten
Durchsatz der zu zerstäubenden Flüssigkeit,
einer verbesserten Zerstäubungsqualität und einer
geregelten und reduzierten Tropfengrößenverteilung bereitzustellen,
wobei die Nachteile von im Stand der Technik bekannten Lösungen behoben werden.
-
KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerstäuben einer
Flüssigkeit,
umfassend folgende Schritte:
- – Bereitstellen
eines Ultraschallzerstäubers,
umfassend einen mechanischen Verstärker mit einem freien Ende,
welches eine Zerstäubungsoberfläche bildet,
und einen Flüssigkeitszufuhrkanal,
welcher der Zerstäubungsoberfläche Flüssigkeit
zuführt,
- – Befestigen
des Ultraschallzerstäubers
in einem Gehäuse
mittels eines Befestigungsgurts, der mit Gasdurchgängen versehen
ist, wobei das Gehäuse
nicht mit dem mechanischen Verstärker
in Kontakt ist,
- – Induzieren
eines Gasstroms rund um den Ultraschallzerstäuber, der zu einer Reihe von
Löchern in
der Zerstäubungsoberfläche hin
gerichtet ist, und
- – Zerstäuben von
Flüssigkeit
an der Zerstäubungsoberfläche.
-
Vorteilhafterweise
wird der Gasstrom durch einen Einspritzdruck unter 1 bar induziert.
Vorzugsweise ist der Gasstrom ein Luftstrom.
-
Bei
einer typischen Ausführungsform
wird der Ultraschallzerstäuber
mit einer Frequenz unter 400 kHz betrieben.
-
In
einer zweiten Aufgabe bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung
zum Zerstäuben
einer Flüssigkeit.
Die Vorrichtung umfasst einen Ultraschallzerstäuber, der mit einer Frequenz
unter 400 kHz betrieben wird, wobei der Zerstäuber einen mechanischen Verstärker mit
einem freien Ende, welches eine Zerstäubungsoberfläche bildet,
und einen Flüssigkeitszufuhrkanal,
welcher der Zerstäubungsoberfläche Flüssigkeit
zuführt,
umfasst. Ferner umfasst die Vorrichtung einen Befestigungsgurt,
welcher den Ultraschallzerstäuber
in einem Gehäuse
festhält, wobei
das Gehäuse
nicht mit dem mechanischen Verstärker
in Kontakt steht. Der Befestigungsgurt umfasst Gasdurchgänge, und
die Zerstäubungsoberfläche umfasst
eine Reihe von Löchern,
durch welche Gas strömen
kann.
-
Vorteilhafterweise
ist der Gasstrom ein Luftstrom.
-
Das
Gehäuse
ist für
gewöhnlich
als Blasdüse ausgestaltet.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Flüssigkeitszufuhrkanal
innerhalb des Ultraschallzerstäubers
angeordnet. Bei einer alternativen Ausführungsform ist der Flüssigkeitszufuhrkanal
außerhalb
des Ultraschallzerstäubers
angeordnet.
-
In
einer anderen Aufgabe bezieht sich die Erfindung auf eine Befeuchtungsvorrichtung,
die eine Vorrichtung zum Zerstäuben
einer Flüssigkeit,
wie sie zuvor beschrieben wurde, umfasst.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
eine Seitenschnittansicht des Zerstäubungssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
2 zeigt
eine Seitenschnittansicht einer alternativen Ausführungsform
des Zerstäubungssystems.
-
3 zeigt
die Zerstäubungsoberfläche der in 1 und 2 dargestellten
Systeme.
-
4 zeigt
eine Seitenschnittansicht.
-
5 zeigt
die Zerstäubungsoberfläche der in 4 dargestellten
Systeme.
-
6, 7, 9 zeigt
Alternativen der in 1, 2 und 4 dargestellten
Zerstäubungssysteme.
Diese Alternativen sind in erster Linie durch ein außerhalb
des Zerstäubers
angeordnetes Flüssigkeitszufuhrsystem
gekennzeichnet.
-
8 zeigt
die Zerstäubungsoberfläche der in 6 und 7 dargestellten
Zerstäuber.
-
10 zeigt
die Zerstäubungsoberfläche des
in 9 dargestellten Zerstäubers.
-
11 zeigt
die volumenbasierte Tropfengrößenverteilung
für einen
Flüssigkeitsdurchsatz
von 0,4 l/h.
-
12 zeigt
die volumenbasierte Tropfengrößenverteilung
für einen
Flüssigkeitsdurchsatz
von 0,65 l/h.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
eigentliche Schwierigkeit bei der Ultraschallzerstäubungstechnologie
ist die Steigerung des Flüssigkeitsdurchsatzes
auf Pegel, die sich für die
Verwendung in großtechnischen
Anwendungen eignen. Der in der vorliegenden Erfindung beschriebene
Zerstäuber
eignet sich für
Luftaufbereitungsanwendungen, insbesondere für jene, welche einen hohen
Flüssigkeitsdurchsatz
benötigen,
wie beispielsweise die Befeuchtung. Es gibt viele andere Anwendungen
für Industrie
und Haushalt wie die Zerstäubung
von Brennstoff in Kraftmaschinen mit Innenverbrennung und in Brennern
sowie die Diffusion von spezifischen Flüssigkeiten in Kunstschneeherstellungssystemen.
-
Der
Ultraschallzerstäuber
mit niedriger Frequenz (weniger als 400 kHz), welcher in der Erfindung
offenbart wird, gehört
der im Stand der Technik beschriebenen zweiten Kategorie von Ultraschallzerstäubern an.
Die Probleme der im Stand der Technik bekannten Lösung werden
dank einem hinlänglichen und
effizienten Luftstrom bewältigt,
welcher durch eine Reihe kleiner Öffnungen erzeugt wird, die
in der Zerstäubungsoberfläche des
Zerstäubers
vorgesehen sind. Der Luftstrom wird durch einen sehr geringen Einspritzdruck
(ΔPi < 1
bar) induziert. Wider Erwarten genügt ein klein ausgelegter Ventilator
oder eine Ablenkung eines kleinen Luftanteils, der durch den Lüftungsschacht
tritt, um die erforderliche Wirkung zu erzielen.
-
Diese
Luftstromtechnik ermöglicht
es, die Kontakte zwischen Ligamentenden, deren Bruch den Tropfenbildungsprozess
herbeiführt,
zu reduzieren, um das Aufprallen von Tropfen zu begrenzen und einen
besseren Abtransport der Tropfen in der Umgebung der Zerstäubungsoberfläche zu erhalten.
Zu anderen Vorteilen zählen:
- – erhebliche
Steigerung des Durchsatzes der zerstäubten Flüssigkeit bei Aufrechterhaltung
einer sehr guten Zerstäubungsqualität ohne erhöhten Energieverbrauch,
- – Erzeugung
von Flüssigkeitssprühnebeln,
die feiner sind als jene, welche mittels der herkömmlichen
Ultraschallzerstäuber
der zweiten Kategorie hergestellt werden: beispielsweise beträgt bei einer
Arbeitsfrequenz von 55 kHz der gemessene Durchmesser der größten Tröpfchen in
den Sprühnebeln
150 μm beim
nichtluftunterstützten Zerstäuber und
98 μm bei
einem luftunterstützten Ultraschallzerstäuber bei
einem Einspritzluftdruck von etwa 200 mbar, und
- – Möglichkeit,
den Sprühwinkel,
der auf die Luftstromrichtung einwirkt, zu regeln.
-
1 zeigt
den stromabwärtigen
Teil eines luftunterstützten
Ultraschallzerstäubers.
Der Ultraschallzerstäuber
selbst ist aus einem Paar von piezoelektrischen Elementen (1),
einem mechanischen Verstärker
(2) und einer Lagerung (3), welche die piezoelektrischen
Elemente gegen den Verstärker klemmt,
hergestellt. Das freie Ende des mechanischen Verstärkers bildet
die Zerstäubungsoberfläche (4).
Sie umfasst eine Reihe von klein bemessenen Löchern (9), durch welche
ein großer
Anteil der Luft strömt.
Das Zuführen
von Flüssigkeit
wird durch Verwendung eines Kanals von kleinem Durchmesser (7),
welcher im mechanischen Verstärker
(2) ausgebildet ist (1 bis 5),
oder in Kontakt mit der Zerstäubungsoberfläche (4)
und durch Zuführen
von Flüssigkeit
zu der Oberfläche
(6 bis 10) realisiert. Ein Befestigungsgurt
(6) befestigt den Ultraschallzerstäuber in einem Gehäuse (5),
welches den Luftstrom begrenzt. Der Zerstäuberbefestigungsgurt ist symmetrisch
perforiert (8), um Luftdurchgänge (10) vorzusehen.
Das begrenzende Gehäuse
kann vorteilhafterweise als Blasdüse ausgestaltet sein. Seine
innere Geometrie ist derart ausgebildet, dass der Luftstrom zu den
Löchern
an der Zerstäubungsoberfläche hingerichtet
wird. Es ist wichtig, dass zwischen der Blasdüse (begrenzendes Gehäuse (5)) und
dem mechanischen Verstärker
(2) kein Kontakt besteht. Demnach begrenzen der nach unten
verlaufende Teil der Blasdüse
und die Zerstäubungsoberfläche einen
ringförmigen
Spalt von sehr kleiner Dicke ('d' in 1).
Dies ermöglicht
ein Minimieren des Gasdurchsatzes, welcher von diesem Spalt austritt. Das
Positionieren des Zerstäubers
in dem begrenzenden Gehäuse
wird realisiert, um einen symmetrischen Gasstrom rund um den Ultraschallzerstäuber zu
gewährleisten.
-
Mehrere
Ausführungsformen
können
in Betracht gezogen werden. Wie oben besprochen wurde, lässt die
Blasdüse
in 1 nur einen sehr schmalen Spalt mit dem begrenzenden
Gehäuse.
Einige Kanäle
zum Hindurchführen
der Luft können vorgesehen
werden. Die Zerstäubungsoberfläche (4) ist
in 3 dargestellt, gemeinsam mit den klein bemessenen
Löchern
(9) und dem Auslass des Flüssigkeitszufuhrkanals (7).
In 2 wird die Luft unmittelbar zu der Zerstäubungsoberfläche geführt. In 4 ist
das begrenzende Gehäuse
anders geformt, was eine Zerstäubungsoberfläche mit
weniger Löchern ergibt,
wie in 5 zu sehen ist.
-
6, 7 und 9 stellen
Ausführungsformen
dar, wobei der Flüssigkeitszufuhrkanal anders
angeordnet ist. Für
diese Fälle
ist kein Loch in der Mitte der Zerstäubungsoberfläche zum
Zuführen der
Flüssigkeit
erforderlich.
-
Einige
Ergebnisse mit einem 55kHz-Ultraschallzerstäuber werden nun besprochen.
Der maximale Wasserdurchsatz (qv) eines
55kHz-Zerstäubers,
nicht luftunterstützt,
beträgt
1,1 l/h. Bei einem durch einen Einspritzdruck von 200 mbar induzierten Luftstrom
(ΔPiLuft = 200 mbar) steigt der maximale Flüssigkeitsdurchsatz
(qv) auf 4,2 l/h. 11 und 12 zeigen
die volumenbasierte Trop fengrößenverteilung,
welche für
zwei unterschiedliche Flüssigkeitsdurchflussraten,
0,40 l/h bzw. 0,65 l/h, erhalten wird. In beiden Fällen beträgt der Lufteinspritzdruck 200
mbar. Es ist zu ersehen, dass der resultierende Sprühnebel weit
feiner ist, wenn die Zerstäubung
luftunterstützt
ist.