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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf thermoplastische
Polyolefinzusammensetzungen für
Weichplattenanwendungen und mehr spezifisch auf thermoplastische
Polyolefinzusammensetzungen für
Slush-Molding = Gießen
von Körpern
aus pulverförmigem
Material.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Thermoplastische
Polyolefinzusammensetzungen werden aktiv als Ersatzmaterialien für auf Polyvinylchlorid
basierende Hautmaterialien für
die Herstellung von vielen Gegenständen vorgeschlagen. Auf dem
Gebiet der Kraftfahrzeuge wurden thermoplastische Polyolefinzusammensetzungen
für die
Herstellung von Gegenständen
verwendet wie Innenauskleidungen einschließlich Armaturenbretthäuten, Türverkleidungen,
Airbagabdeckungen und Sitzüberzügen.
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Die
WO 00 26103A beschreibt thermoplastische Elastomere und ihre Pelletisierung
zur Herstellung eines synthetischen Verschlusses für flaschenähnliche
Behälter
unter Anwendung von Spritzguß-
oder Extrusionstechniken.
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Die
EP-A-0 704 465 beschreibt ein Produkt zur Herstellung eines Überzuges
auf einem Träger,
umfassend ein halogeniertes Polymeres, an welchem eine phosphonierte
Kette gebunden ist. Ein Verfahren zur Verarbeitung dieser Polymere
ist angegeben.
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Zahlreiche
der Gegenstände
haben Oberflächenaussehen
und Muster mit komplexen Oberflächenmerkmalen,
wie Konturen und geometrischen technischen Körnungen, und sie können in
einem Slush-Molding-Verfahren hergestellt werden. Jedoch ist der
Ausgleich von Materialeigenschaften, welche für ein Slush-Molding-Verfahren gewünscht werden,
schwierig mit derzeitigen thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen
zu erreichen. Derzeitige thermoplastische Polyolefinzusammensetzungen
werden oftmals für längere Zeitspannen
bei extrem hohen Temperaturen zur Bildung einer geschmolzenen Haut
bei einem Slush-Molding-Verfahren
verarbeitet. Die Materialzusammensetzung einer solchen typischen
thermoplastischen Polyolefinzusammensetzung kann während des
Verarbeitens abbauen, was wiederum die Materialeigenschaften wie
Materialfestigkeit und gleichförmiges
Schmelzen der Zusammensetzung verändern kann. Als Ergebnis hiervon
können
die unter Verwendung dieser thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen
hergestellten Gegenstände
nicht annehmbares Oberflächenaussehen
und mechanische Eigenschaften haben. Zur Erzielung geeigneten Verhaltens
für Slush-Molding
ohne Materialeigenschaftsabbau sind thermoplastische Polyolefinzusammensetzungen
mit einer sehr niedrigen Schmelzviskosität während des Formverfahrens erwünscht. Hier
wird Schmelzviskosität
bei irgendeiner vorgegebenen Temperatur als die Eigenschaft bezeichnet,
welche bei niedrigen Scherraten gemessen wird, wie diejenige, welche
als Null-Scherratenviskosität bezeichnet
wird. Die Schmelzviskosität
der thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen zur Verwendung beim
Slush-Molding sollte, jedoch ist nicht begrenzt auf, in dem Bereich
von 50 Pa·s
bis 250 Pa·s
in dem Verarbeitungstemperaturbereich von 180°C bis 260°C liegen, gemessen bei niedriger
Scherrate, wie sie bei einem Parallelplattenrheometer angewendet
wird.
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Es
besteht die Notwendigkeit auf dem Fachgebiet für eine thermoplastische Polyolefinzusammensetzung,
welche eine nied rige Schmelzviskosität bei der Formtemperatur zur
Verwendung beim Slush-Molding hat. Es besteht eine weitere Notwendigkeit
für eine
thermoplastische Zusammensetzung, welche verbesserte Materialeigenschaften
wie gleichförmiges
Schmelzen während
des Slush-Molding-Verfahrens aufweist. Es besteht noch eine weitere
Notwendigkeit zur Umwandlung der Zusammensetzung in ein geeignetes
Pulver (durchschnittliche Teilchengröße im Bereich von 75 μm bis 400 μm) und/oder
in Mikropelletform (durchschnittliche Teilchengröße im Bereich von 300 μm bis 900 μm) mit einem
guten mechanischen Fließen
während
des Slush-Molding-Verfahrens. Es besteht eine weitere Notwendigkeit
auf dem Fachgebiet für
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Zusammensetzung für die Verwendung
bei der Herstellung von Kraftfahrzeuggegenständen und Nicht-Kraftfahrzeuggegenständen mit
verbesserten Oberflächenmerkmalen
und verbessertem Oberflächenaussehen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
ist in den beigefügten
Ansprüchen
angegeben.
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Hier
beschrieben sind thermoplastische Polyolefinzusammensetzungen und
Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung sowie Herstellungsgegenstände, welche
aus der Zusammensetzung angefertigt wurden. Bei einer Ausführungsform
wird eine thermoplastische Polyolefinzusammensetzung beschrieben, welche
eine Mischung von etwa 20 Gewichtsprozent (im folgenden "Gew.-%") bis etwa 50 Gew.-%
Polypropylen und etwa 20 Gew.-% bis etwa 60 Gew.-% eines styrolartigen
Elastomeren wie einem Kohlenwasserstoff-Styrolcopolymerelastomerem
umfaßt.
Die angegebenen Gewichtsprozentwerte basieren auf dem Gewicht der
Gesamtzusammensetzung, falls nichts anderes angegeben ist.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen bis zu
etwa 30 Gew.-% Ethylencopolymerelastomeres. Bei einer anderen Ausführungsform
des thermoplastischen Polyolefins umfassen die Zusammensetzungen
bis zu etwa 5 Gew.-% Polymerzusatz, wie Polymeroberflächchenmodifizierungsmittel.
Polymeroberflächenmodifizierungsmittel
können
zur Erzielung spezifischer Eigenschaften wie Kratzfestigkeit und
zur Verbesserung der Schmelzfließeigenschaften durch Reduzierung
der Oberflächenspannung
und zur Verbesserung der Kratzfestigkeit verwendet werden. Bei einer
anderen Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen bis zu
etwa 10 Gew.-% Pulverfließzusatz
wie anorganisches teilchenförmiges
Material. Geeigneter Pulverfließzusatz
kann hydratisiertes Silikat wie Talk und Montmorillonitton einschließen. Bei
einer zusätzlichen
Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen etwa
1 Gew.-% bis etwa 4 Gew.-% Stabilisator. Bei einer weiteren Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen etwa
1 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% Farbpigment. Der Stabilisator und das
Farbpigment sind in einer wirksamen Menge vorhanden, um der Zusammensetzung
und dem geformten Gegenstand die gewünschte Farbintensität zu erteilen und
Langzeitbeständigkeit
zu liefern.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Polyolefinzusammensetzung
bereitgestellt, welche das Schmelzmischen von etwa 20 Gew.-% bis
etwa 50 Gew.-% Polypropylen und etwa 20 Gew.-% bis etwa 60 Gew.-%
styrolartigem Elastomerem umfaßt.
Die resultierenden Zusammensetzungen können in verschiedene Formen
verarbeitet werden, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf Pellets, Mikropellets und Pulver. Bei
einer anderen Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren das Schmelzmischen der vorangegan genen Zusammensetzungen
mit bis zu etwa 30 Gew.-% Ethylencopolymerelastomerem. Bei einer
zusätzlichen
Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren das Schmelzmischen der vorangegangenen Zusammensetzungen
mit bis zu etwa 5 Gew.-% Polymerzusatz wie Polymeroberflächenmodifizierungsmittel.
Bei einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren die vorangegangenen Zusammensetzungen mit bis zu etwa
10 Gew.-% Pulverfließzusatz,
wie anorganischem teilchenförmigem
Material. Geeigneter Pulverfließzusatz
kann hydratisiertes Silikat wie Talk und Montmorillonitton einschließen. Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren das Schmelzmischen der vorangegangenen Zusammensetzungen
mit etwa 1 Gew.-% bis etwa 4 Gew.-% Stabilisator. Alternativ umfaßt das Verfahren
das Schmelzmischen der vorangegangenen Zusammensetzungen mit etwa
1 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% Farbpigment. Bei einer anderen Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren weiterhin die aus den vorangegangenen Zusammensetzungen
geformten Pellets unter Bildung von Teilchen. Die Teilchen können in
Form von Pulver, Mikropellet oder einer Kombination von Pulver und
Mikropellet oder in anderer annehmbarer Form in Abhängigkeit
von der gewünschten
Anwendung vorliegen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
werden Herstellungsgegenstände
geliefert, welche mit den vorliegenden Zusammensetzungen hergestellt
wurden.
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Diese
und andere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden
kurzen Beschreibung der Zeichnung, der detaillierten Beschreibung
und den angefügten
Ansprüchen
und Zeichnungen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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Im
folgenden wird auf die Zeichnung Bezug genommen, die Beispielhaft
und nicht beschränkend
ist.
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Kompoundieren
der thermoplastischen Polyolefinzusam mensetzung zur Bildung eines
Pulvers in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Inline-Kompoundieren
von thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen zur Bildung von
Teilchen wie Mikropellets in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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DETAILLIERETE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Hier
werden thermoplastische Polyolefinzusammensetzungen und Verfahren
zur Herstellung derselben beschrieben. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich ebenfalls auf Herstellungsgegenstände, welche aus den Zusammensetzungen
angefertigt wurden. Bei einer Ausführungsform wird eine thermoplastische
Polyolefinzusammensetzung beschrieben, welche eine Mischung von
etwa 20 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-% Polypropylen und etwa 20 Gew.-%
bis etwa 60 Gew.-% styrolartigem Elastomerem umfaßt. Die
Schmelzviskosität
der thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen zur Verwendung
beim Slush-Molding sollte, ist jedoch nicht beschränkt auf,
in dem Bereich von 50 Pa·s
bis 250 Pa·s
in dem Verarbeitungstemperaturbereich von 180°C bis 260°C liegen, gemessen bei niedriger
Scherrate, wie sie von einem Parallelplattenrheometer ausgeübt wird.
Es werden Materialien mit hohem Schmelzfließindex (gemessen entsprechend
ASTM D1238) mit Schmelzfließindex
(MFI) größer als
etwa 20 Gramm/10 Minuten (g/10 min), gemessen bei 230°C unter Anwendung
eines Gewichtes von 2,16 Kilogramm (kg) (>20 g/10 min) ausgewählt, um niedrige Schmelzviskosität der Zusammensetzung
zu erhalten. Ebenfalls werden Polymere für Mischungsverträglichkeit
und/oder Mischbarkeit (gegenseitige Löslichkeit) ausgewählt, um
Zusammensetzungen mit der gewünschten
niedrigen Schmelzviskosität
und den verbesserten Fließeigenschaften
bereitzustellen.
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Falls
nichts anderes angegeben ist, sind alle Zahlenwerte, welche Mengen
von Inhaltsstoffen, Eigenschaften wie Molekulargewicht, Reaktionsbedingungen
usw. ausdrücken
und in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet werden, so zu
verstehen, daß sie
in allen Fällen
durch die Angabe "etwa" modifiziert sind.
Daher sind, falls nichts anderes angegeben ist, die numerischen
Parameter, welche in der folgenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen angegeben
sind, Annäherungen,
welche in Abhängigkeit
von den gewünschten
Eigenschaften, welche durch die vorliegende Erfindung erreicht werden
sollen, variieren können. Zuletzt,
und nicht als Versuch zur Beschränkung
der Anwendung der Doktrin der Äquivalente
auf den Umfang der Ansprüche,
sollte jeder numerische Parameter wenigstens im Licht des Zahlenwertes
von wiedergegebenen signifikanten Zahlenwerten und unter Berücksichtigung
der üblichen
Abrundungsverfahren angesehen werden.
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Unabhängig davon,
daß die
numerischen Bereiche und Parameter, welche den breiten Bereich der
Erfindung angeben, Näherungen
sind, sind die numerischen Werte, welche in den spezifischen Beispielen
angegeben sind, so präzise
wie möglich
wiedergegeben. Jeder beliebige numerische Wert umfaßt jedoch
unvermeidlich bestimmte Fehler, welche notwendigerweise aus der
Standardabweichung herrühren,
welche bei den jeweiligen Testmessungen auftreten.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen weiterhin
bis zu etwa 30 Gew.-% Ethylencopolymerelastomeres. Bei einer anderen
Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen weiterhin
bis zu etwa 5 Gew.-% Polymerzusatz, wie Polymeroberflächenmodifizierungsmittel.
Bei einer zusätzlichen
Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen bis zu
10 Gew.-% Pulverfließzu satz
wie anorganisches teilchenförmiges
Material. Geeigneter Pulverfließzusatz
kann hydratisiertes Silikat wie Talk und Montmorillonitton einschließen. Bei
einer zusätzlichen
Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen etwa
1 Gew.-% bis etwa 4 Gew.-% Stabilisator. Bei einer weiteren Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen weiter
etwa 1 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% Farbpigment. Wahlweise können Lichtstabilisator,
UV-Absorber und andere Mittel in einer wirksamen Menge eingegeben
werden, um die Beibehaltung der Färbung bei Exposition gegenüber Sonnenlicht
und während
des Produktservice zu verbessern.
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Die
Polypropylenkomponente der thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen
umfaßt
etwa 20 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-%, mehr bevorzugt etwa 25 Gew.-%
bis etwa 35 Gew.-%, Polypropylen. Geeignetes Polypropylen schließt ein,
ist jedoch nicht beschränkt
auf kristallines Polypropylen, und es soll zusätzlich zu dem Homopolymeren
solche Polymere einschließen,
welche ebenfalls kleinere Mengen, üblicherweise nicht größer als
etwa 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polypropylens,
von anderen Olefinmonomeren enthalten, beispielsweise Ethylen, Buten,
Octen und dergleichen. Geeignete Polypropylenpolymere haben Schmelzfließindizes
in dem Bereich von etwa 60 bis etwa 1200 Gramm/10 Minuten (g/10
min), gemessen bei 230°C
unter Anwendung eines Gewichtes von 2,16 Kilogramm (kg).
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Die
thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen umfassen weiterhin
etwa 20 Gew.-% bis etwa 60 Gew.-%, bevorzugt etwa 25 Gew.-% bis
etwa 45 Gew.-% styrolartiges Elastomeres, üblicherweise in Form von statistischem
Copolymerem oder Blockcopolymerem mit einem molekularen Styrolgehalt
unterhalb 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des styrolartigen Elastomeren,
wobei der Rest aus gesättigtem
aliphatischem Kohlenwasserstoffpolymerem oder -copolymerem besteht.
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Die
thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen können bis zu etwa 30 Gew.-%,
bevorzugt etwa 15 Gew.-% bis etwa 25 Gew.-%, Ethylencopolymerelastomeres,
wie auf Ethylen basierenden Kautschuk, umfassen. Geeignete Ethylencopolymerelastomere
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Ethylen-Propylen-,
Ethylen-Buten-, Ethylen-Octen-, Ethylen-Penten-, Ethylen-Hexencopolymere
und dergleichen, wie auch Kombinationen, welcher wenigstens eines
der zuvor genannten Ethylencopolymerelastomere umfassen, welche
Einfrierbereiche bis herab zu –70°C oder weniger
besitzen. Andere geeignete Ethylencopolymerelastomere schließen Ethylen-Propylen-nicht-konjugiertes-Diencopolymeres
(EPDM) ein. Die nicht-konjugierten Diene enthalten etwa 6 bis etwa
22 Kohlenstoffatome und haben wenigstens eine leicht polymerisierte Doppelbindung.
Das Ethylen-Propylencopolymerelastomere enthält etwa 60 Gew.-% bis etwa
80 Gew.-%, üblicherweise
etwa 65 Gew.-% bis etwa 75 Gew.-% Ethylen, basierend auf dem Gesamtgewicht
des EPDM. Die Menge von nicht-konjugiertem Dien beträgt im Allgemeinen
etwa 1 Gew.-% bis etwa 7 Gew.-%, üblicherweise etwa 2 Gew.-%
bis etwa 5 Gew.-%, basierend auf dem Gesamtgewicht des EPDM. Bevorzugt
ist das Ethylen-Propylencopolymerelastomere EPDM-copolymeres. Geeignete EPDM-copolymere
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf Ethylen-Propylen-1,4-Hexadien-, Ethylen-Propylen-Dicyclopentadien-,
Ethylen-Propylen-Norbornen-, Ethylen-Propylen-Methylen-2-norbornen-
und Ethylen-Propylen-1,4-hexadien/Norbornadiencopolymeres.
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Die
thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen können weiterhin wahlweise bis
zu etwa 5 Gew.-% Polymerzusatz umfassen. Geeignete Polymerzusätze schließen Polymeroberflächenmodifizierungsmittel
zur Verbesserung der Kratzfestigkeit wie Fettsäureamide wie Oleamid und Erucamid,
sowie Siloxan ein.
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Die
thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen können aus bis zu etwa 5 Gew.-%,
bevorzugt etwa 0,3 Gew.-% bis etwa 1 Gew.-%, von Polymeroberflächenmodifizierungsmittel
bestehen.
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Bei
einer zusätzlichen
Ausführungsform
umfassen die thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen weiterhin
bis zu 10 Gew.-%, bevorzugt etwa 3 Gew.-% bis etwa 7 Gew.-%, an
Pulverfließzusatz,
wie anorganischem teilchenförmigem
Material. Geeigneter Pulverfließzusatz
schließt
hydratisiertes Silikat wie Talk und Montmorillonitton ein. Die Teilchengröße des Silikates
sollte in dem Bereich von etwa 1 bis etwa 40 μm und bevorzugt in dem Bereich
von etwa 1 bis etwa 20 μm
liegen.
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Die
thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen können auch wahlweise Stabilisator
umfassen, wie Hitzestabilisator, Lichtstabilisator und dergleichen,
sowie auch Kombinationen, welche wenigstens einen der zuvor genannten
Stabilisatoren umfassen. Hitzestabilisatoren schließen phenolische
Verbindungen, Hydroxylamine, Phosphate und dergleichen ein, wie
auch Kombinationen, welche wenigstens einen der zuvor genannten
Hitzestabilisatoren umfassen. Lichtstabilisatoren schließen gehinderte
Amine mit niedrigem Molekulargewicht (mit einem Zahlendurchschnittsmolekulargewicht
geringer als etwa 1000 AMU), gehinderte Amine mit hohem Molekulargewicht
(mit einem Zahlendurchschnittsmolekulargewicht größer als
etwa 1000 AMU) und dergleichen, wie auch Kombinationen ein, welche
wenigstens einen der zuvor genannten Lichtstabilisatoren umfassen.
Wahlweise können
verschiedene Zusätze,
welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, je nach Notwendigkeit verwendet
werden, um der Zusammensetzung verschiedene Eigenschaften zu erteilen,
wie Hitzestabilität,
Stabilität
bei der Exposition gegenüber
Strahlung mit Ultraviolettwellenlänge, Langzeitbe ständigkeit
und Verarbeitbarkeit. Die exakte Menge von Stabilisator wird leicht
empirisch durch die angewandte Reaktion und die gewünschten
Eigenschaften des fertigen Gegenstandes bestimmt, welcher etwa 1
Gew.-% bis etwa 4 Gew.-%, bevorzugt etwa 1 Gew.-% bis etwa 3 Gew.-%,
Stabilisator besitzt.
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Tabelle
1 liefert eine Liste von Komponenten, welche für die Anwendung in den thermoplastischen
Zusammensetzungen und den hier diskutierten Beispielen geeignet
sind. Es sei darauf hingewiesen, daß die in Tabelle 1 aufgelisteten
Komponenten zum Zweck der Erläuterung
gegeben sind und die Erfindung nicht einschränken.
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Die
thermoplastischen Polyolefinzusammensetzungen umfassen wahlweise
weiter ein Farbpigment oder eine Kombination von Farbpigmenten.
Geeignete Farbpigmente sind dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt,
und die exakte Menge von Farbpigment wird in einfacher Weise empirisch
bestimmt, basierend auf dem gewünschten
Farbmerkmal der Formulierung und des fertigen Produktes, wobei etwa
1 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-% möglich
sind.
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Die
thermoplastische Polyolefinzusammensetzung kann durch Schmelzmischen
der Inhaltsstoffe unter hohen Scherbedingungen hergestellt werden,
beispielsweise unter Verwendung eines Innenmischers wie eines Mischers
vom Banbury-Typ, oder durch Verwendung eines Doppelschneckenextruders
mit Schneckenelementen, die so ausgewählt sind, daß sie eine
hohe Scherung für
gut verteilendes Mischen der Komponenten liefern. Die resultierenden
Zusammensetzungen können
weiter zu kleinen Teilchen, wie Pellets, Mikropellets oder Pulver,
oder zu einer beliebigen geeigneten Form weiter verarbeitet werden.
Die kleineren Teilchen der Zusammensetzungen sind besonders für Slush-Molding
brauchbar, um gleichförmige
Hautbildung zu erreichen.
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Bei
einer Ausführungsform,
wie in 1 gezeigt, umfaßt das mit Bezugsziffer 10 bezeichnete
Verfahren die Bildung der Inhaltsstoffe für das thermoplastische Polyolefin 12 zu
Pellets 16 durch Schmelzmischen 14 der Inhaltsstoffe 12.
Schmelzmischen 14 kann unter Verwendung eines Extruders,
wie eines Doppelschneckenextruders oder eines Innenmischers, wie
eines Mischers vom Banbury-Typ erreicht werden. Die Pellets 16 können dann
Tieftemperaturpulverisierung 18 (Pulverisierung bei Tieftemperatur)
erfahren, um ein Pulver 19 mit einer Durchschnittsteilchengröße von etwa
75 bis etwa 500 μm
zu erzeugen. Tieftemperaturpulverisierung ist ein Scher/Schlagverfahren,
welches nicht-gleichförmige
Teilchen ergibt. Bei einer alternativen Ausführungsform, die hier nicht
gezeigt ist, schließt
das Verfahren das Schmelzmischen der Komponenten unter Verwendung
eines Extruders, wie eines Doppelschneckenextruders, und die weitere
Verarbeitung der resultierenden Pellets mit einem Extruder, wie
einem Einzelschneckenextruder, ein, um Mikropellets 29 zu
erzeugen, ein.
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Bei
einer anderen Ausführungsform,
wie in 2 gezeigt, umfaßt das Verfahren, welches mit
der Bezugsziffer 20 bezeichnet ist, die Bildung von Mikropellets 29 der
Zusammensetzung unter Verwendung einer Zahnradpumpe 26 als
Mittel zur Erzielung eines hohen Rückdruckes aus dem Doppelschneckenextruder 24 auf
die Miniperlen-Werkzeugplatte, wobei dies eine getrennte Verarbeitungsstufe
ausschaltet. Bei diesem Verfahren 20 werden die Inhaltsstoffe 22 durch
Inline-Extrusion
unter Verwendung eines Extruders, wie eines Doppelschneckenextruders 24 mit
einer Zahnradpumpe 26 zur Erhöhung des Schmelzdruckes schmelzkompoundiert.
Die resultierende Zusammensetzung wird dann zu Mikropellets 29 der
Zusammensetzung in einem Mikropellitizer 27 geformt. Mikropellets 29 der
Zusammensetzung können
weiter in einem Trockner 28, wie einem Zentrifugentrockner,
verarbeitet werden.
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Mikropellets 29 der
Zusammensetzung können
größere kugelförmige Teilchen
als bei Tieftemperatur gemahlene Teilchen des Pulvers 19 sein,
die üblicherweise
Maße im
Bereich von etwa 350 bis etwa 900 μm haben. Slush-Molding kann
unter Verwendung entweder des bei Tieftemperatur gemahlenen Pulvers 19,
der Mikropellets 29 der Zusammensetzung oder Kombinationen
der beiden erreicht werden, um hieraus Herstellungsgegenstände anzufertigen.
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Das
Verfahren des Slush-Molding kann erfolgreich sein, wenn das Pulver 19 und/oder
die Mikropellets 29 gutes mechanisches Fließen innerhalb
des Formgebungswerkzeuges während
des Rotationszyklus besitzen. Diese Eigenschaft von mechanischem
Fließen
kann durch Messen der Zeit quantitativ bestimmt werden, welche zum
Leeren eines Behälters
mit einer Öffnung
am Boden und mit spezifischem Volumen erforderlich ist. Das verbesserte
Fließen
kann durch Zugabe von geeigneten Pulverfließzusätzen wie anorganischem teilchenförmigem Material
erreicht werden. Geeignete Pulverfließzusätze schließen hydratisiertes Silikat
wie Talk und Montmorillonitton ein. Die Pulverfließzusätze können bis
zu etwa 10 Gew.-%, bevorzugt etwa 3 Gew.-% bis etwa 7 Gew.-%, des
Gesamtgewichtes der thermoplastischen Polyolefinzusammensetzung
umfassen. Der Teilchengrößenbereich
des Silikates sollte in dem Bereich von etwa 1 bis etwa 40 μm und bevorzugt
in dem Bereich von etwa 1 bis etwa 20 μm liegen. Diese Pulverfließzusätze können während des
Schmelzkompoundierens oder als zweiter Prozeß während des Tieftemperaturmahlens
oder des mechanischen Mischens des Pulvers 19 und/oder
der Mikropellets 29 mit dem Pulverfließzusatz zugesetzt werden.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung. Es ist darauf hinzuweisen, daß diese
Beispiele zum Zweck der Erläuterung
gegeben werden und die Erfindung nicht einschränken. In den Beispielen sind
alle Angaben in Teilen und Prozentsätzen in Gewicht, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, falls nichts anderes angegeben
ist.
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Beispiel 1:
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Zusammensetzung
A wurde durch Schmelzmischen 14 unter Verwendung eines
Doppelschneckenextruders hergestellt und durch Tieftemperaturpulverisierung 18 zu
Pulver 19 umgewandelt, wobei das in 1 gezeigte
Schema angewandt wurde. Die Zusammensetzung von A in Gewichtsprozent
der Gesamtzusammensetzung besteht aus etwa 40 Gew.-% Polypropylenpolymerem
und etwa 60 Gew.-% Styrolcopolymerelastomerem.
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Die
Zusammensetzung A hatte eine gemessene Schmelzviskosität von 1800
Pa·2
(18000 Poise) bei 215°C,
wobei dies für
zu hoch für
eine geeignete Slush-Moldingzusammensetzung ist.
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Beispiel 2:
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Zusammensetzung
B wurde durch Schmelzmischen unter Verwendung eines Doppelschneckenextruders 24 hergestellt
und zu Mikropellets 29 umgewandelt unter Anwendung des
in 2 gezeigten Schemas. Die Zusammensetzung von B
in Gewichtsprozent der Gesamtzusammensetzung umfaßt etwa
60% Polypropylenpolymeres und etwa 40 Gew.-% styrolartiges Copolymerelastomeres.
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Die
Zusammensetzung B hatte eine gemessene Schmelzviskosität von 400
Pa·s
(4000 Poise) bei 215°C.
Die Mikropellets 29 hatten ein gemessenes Fließen von
27 Sekunden in einem "Becher
Nr. 5". Die slush-molded
Haut hatte eine schlechtere Oberflächenqualität, gekennzeichnet durch unvollständiges Oberflächenkornmuster,
nicht annehmbare feine Löcher
und unvollständig
geschmolzene rauhe Rückoberfläche.
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Beispiel 3:
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Zusammensetzung
C wurde durch Schmelzmischen 14 unter Verwendung eines
Doppelschneckenextruders hergestellt und durch Tieftemperaturpulverisierung 18 zu
Pulver 19 umgewandelt unter Anwendung des in 1 gezeigten
Schemas, und ebenfalls zu Mikropellets unter Anwendung des in 2 gezeigten Schemas
umgewandelt. Die Zusammensetzung von C in Gewichtsprozent der Gesamtzusammensetzung
umfaßt
etwa 60% Polypropylenpolymeres und etwa 40 Gew.-% styrolartiges
Copolymerelastomeres.
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Die
Zusammensetzung C hatte eine gemessene Schmelzviskosität von 400
Pa·s
(4000 Poise) bei 215°C.
Die Mikropellets 29 hatten ein gemessenes Fließen von
27 Sekunden in einem "Becher
Nr. 5". Die slush-molded
Haut, hergestellt nur aus Mikropellets 29, hatte eine schlechtere
Oberflächenqualität, gekennzeichnet
durch unvollständiges
Oberflächenkornmuster,
nicht annehmbare feine Löcher
und unvollständig
geschmolzene rauhe Rückoberfläche. Mischungen
der Mikropellets 29 und des Pulvers 19 in der
Zusammensetzung, welches von etwa 20 Gew.-% bis etwa 80 Gew.-% der
Mikropellets 29 reicht, ergab Haut mit verbesserter Oberflächenqualität und reduzierten
feinen Löchern.
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Beispiel 4:
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Zusammensetzung
D wurde durch Schmelzmischen 14 unter Verwendung eines
Doppelschneckenextruders hergestellt und durch Tieftemperaturpulverisierung 18 in
Pulver 19 umgewandelt unter Anwendung des in 1 gezeigten
Schemas. Die Zusammensetzung von D in Gewichtsprozent der Gesamtzusammensetzung
umfaßt
etwa 40 Gew.-% Polypropylen, etwa 30 Gew.-% Ethylencopolymerelastomeres
und etwa 30% Styrolcopolymerelastomeres.
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Zu
dieser Zusammensetzung wurde ebenfalls etwa 2 Gew.-% eines Polymeroberflächenmodifizierungsmittels
und etwa 4 Gew.-% eines Farbkonzentrates, bestehend aus Stabilisatoren
und Farbmitteln, zugesetzt. Die fertige Zusammensetzung D hatte
eine gemessene Schmelzviskosität
von 743 Pa·s
(7430 Poise) bei 215°C.
Die slush-molded Haut hatte schlechtere Oberflächenqualität, gekennzeichnet durch nicht
annehmbare feine Löcher.
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Unter
Anwendung des Ford-5-Finger-Tests für nicht mit Anstrich versehene
slush-molded Proben mit einer 1 mm Spitze und angelegten Belastungen
von 2 bis 7 N hatte die Haut eine Kratzfestigkeit mit der Einstufung 1.
Diese Einstufung entspricht keiner sichtbaren Ritzmarke.
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Beispiel 5:
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Zusammensetzung
E wurde durch Schmelzmischen 14 unter Verwendung eines
Doppelschneckenextruders hergestellt und durch Tieftemperaturpulverisierung 18 zu
Pulver 19 umgewandelt unter Anwendung des in 1 gezeigten
Schemas. Die Zusammensetzung von E in Gewichtsprozent der Gesamtzusammensetzung
umfaßt
etwa 30 Gew.-% Polypropylen, etwa 40 Gew.-% Ethylencopolymerelastomeres
und etwa 30 Gew.-% Styrolcopolymerelastomeres.
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Zu
dieser Zusammensetzung wurden ebenfalls etwa 2 Gew.-% Polymeroberflächenmodifizierungsmittel
und etwa 4% eines Farbkonzentrates, bestehend aus Stabilisatoren
und farbgebenden Mitteln, zugesetzt. Zu dem Pulver 19 wurden
etwa 4 Gew.-% eines hydratisierten Silikates zugegeben. Das resultierende
Pulver hatte ein gemessenes Fließen von 6 Sekunden in einem "Becher Nr. 5".
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Die
fertige Zusammensetzung E hatte eine gemessene Schmelzviskosität von 650
Pa·s
(6500 Poise) bei 215°C.
Die Oberflächenqualität einer
slush-molded Haut wurde als gut eingestuft mit minimalen feinen
Löchern
auf der Oberfläche.
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Unter
Anwendung des Ford-5-Finger-Tests für nicht mit Anstrichmittel
versehene slush-molded Proben mit einer 1 mm Spitze und angelegten
Belastungen von 2 bis 7 N hatte die Haut eine Kratzfestigkeitseinstufung,
welche von 1–2
reichte. Diese Einstufung entspricht keiner sichtbaren oder einer
schwachen Ritzmarke.
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Die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, des Verfahrens und der hieraus hergestellten
Gegenstände
kann, obwohl sie hauptsächlich
in Beziehung auf Fahrzeuganwendungen wie Innenauskleidungen einschließlich Armaturenbretthäute, Türverkleidungen,
Airbagabdeckungen, Dachauskleidungen und Sitzbezügen beschrieben wurde, bei
zahlreichen Anwendungen auf dem Kraftfahrzeuggebiet und Nicht-Kraftfahrzeuggebiet
benutzt werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß ein
Fachmann auf dem Gebiet Abänderungen
der hier beschriebenen besonderen Ausführungsformen innerhalb des
Umfanges und des Inhaltes der Ansprüche machen kann. Obwohl die
vorliegende Erfindung beschrieben wurde als bei spezifischen Ausführungsformen
hiervon durchgeführt,
ist es nicht beabsichtigt, hierdurch eingeschränkt zu werden, sondern es ist
beabsichtigt, die Erfindung breit innerhalb des Umfanges und des
Geistes der Ansprüche
abzudecken.