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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen kraftbegrenzenden Energieabsorber.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung eines kraftbegrenzenden
Energieabsorbers mit verschiedenen Sicherheitsvorrichtungen wie
z.B. einem Sicherheitsgurt, einem Anti-Whiplash-Sitz, einem Kopfpolster, Rettungsleinen,
Sicherungsleinen usw.
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STAND DER
TECHNIK
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Kraftbegrenzende
Energieabsorber oder Einrichtungen zur Verteilung der Energieaufnahme oder
Energievernichtungsstrukturen zur sind vom Stand der Technik bekannt.
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US-A-4.904.023
offenbart einen kraftbegrenzenden Energieabsorber, der eine Reihe
von Streckelementen umfasst, die in der Richtung der Zugbeanspruchung
einer hinter dem anderen liegen.
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US-B1-6.267.314
offenbart einen kraftbegrenzenden Energieabsorber, der eine Torsionsfeder umfasst.
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EP-A1-0
715 997 offenbart einen kraftbegrenzenden Energieabsorber, der ein
Band mit einer Reihe von ablenkbaren Stangen umfasst.
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DE2260437 offenbart eine
kraftbegrenzende und dämpfende
Vorrichtung, die mehrere verschiedene Metallmaterialien umfasst.
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US4753772 offenbarte einen
kraftbegrenzenden Energieabsorber nach dem Oberbegriff von Anspruch
1, umfassend mehrere Metallbänder
verschiedener Länge,
die alle an ihren Enden so mit einem Paar Endelementen verbunden
sind, dass mindestens jedes der Bänder bis auf das kürzeste gebogen
ist, wenn keine Zugbeanspruchung an den Endelementen anliegt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
alternativen kraftbegrenzenden Energieabsorbers.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines kraftbegrenzenden Absorbers, der nicht teuer in der Herstellung
ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines kraftbegrenzenden Absorbers, der vorgegebenen Merkmalen entsprechend
angepasst werden kann.
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Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines kraftbegrenzenden Absorbers, der leicht in Sicherheitssysteme
eingebaut werden kann.
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Erfindungsgemäß umfasst
ein kraftbegrenzender Energieabsorber mindestens ein erstes und ein
zweites gestrecktes Metallelement, wobei diese gestreckten Metallelemente
aus einer Gruppe gewählt
werden, die aus einem Metalldraht, einem profilierten Metalldraht,
einem Metallstrang, einem Bündel
aus unverdrillten Metalldrähten
und einem Metallseil besteht. Dieses erste und zweite gestreckte
Metallelement sind in ihrer plastischen Region ihres Last-Dehnung-Diagramms
verformbar, um Energie zu absorbieren. Der erfindungsgemäße Energieabsorber
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Last-Dehnung-Diagramm und die
Bruchdehnung des ersten gestreckten Metallelements sich vom Last-Dehnung-Diagramm
und von der Bruchdehnung des zweiten gestreckten Metallelements
unterscheiden.
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Das
gestreckte Metallelement wird aus einer Gruppe gewählt, die
aus einem Metalldraht, einem profilierten Metalldraht, einem Metallstrang,
einem Bündel
aus unverdrillten Metalldrähten
und einem Metallseil besteht. Die radialen Querschnitte der Drähte, die
als solches für
die gestreckten Metallelemente verwendet werden, oder die zur Bereitstellung der
Metallstränge,
-seile oder -bündel
verwendet werden, die schließlich
als gestreckte Metallelement verwendet werden, sind nicht auf eine
kreisrunde Form beschränkt,
sondern können
auch eine profilierte Form aufweisen, z.B. eine rechteckige oder eine
I-Profil-Form. Im Falle eines rechteckigen Querschnitts des gestreckten
Metallelements weist der rechteckige Querschnitt eine erste (kurze)
und eine zweite (lange) Seite auf, die ein Verhältnis kurze Seite/lange Seite
bevorzugt kleiner als 1/20 aufweisen. Der Querschnitt eines gestreckten
Metallelements, das benutzt wird, um einen erfindungsgemäßen kraftbegrenzenden
Energieabsorber bereitzustellen, liegt bevorzugt in einem Bereich
von 0,002 mm2 bis 700 mm2.
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Im
Vergleich zu einem Metallseil, einem Metallstrang oder einer Metallschnur
absorbiert ein Metalldraht mehr Energie pro Volumeneinheit Metall. Deshalb
ist ein Metalldraht einer verdrillten Struktur gegenüber vorzuziehen.
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Mehrere
Metalle oder Metallegierungen können
zur Herstellung des gestreckten Metallelements verwendet werden,
wie z.B. Al oder Al-Legierungen, Cu oder Cu-Legierungen oder Zn oder Zn-Legierungen.
Bevorzugt werden aber Stahllegierungen benutzt.
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Bevorzugt
weist das erste oder das zweite gestreckte Metallelement eine irreversible
plastische Bruchdehnung von über
5% auf, z.B. über
7%. In einer spezifischen Ausführungsform
der Erfindung ist das gestreckte Metallelement ein kohlenstoffarmer Stahldraht,
d.h. ein Stahldraht mit einem Kohlenstoffgehalt unter 0,20%, der
vergütet
wurde, um eine Bruchdehnung von mehr als 20% aufzuweisen, z.B. von
mehr als 30%. Nach einer Dehnung von nur 1% sind bereits 80% der
Höchstkraft
erreicht, worauf die Kraft nur geringfügig zunimmt. Mit anderen Worten, dieser
vergütete
kohlenstoffarme Stahldraht weist ein Kraft-Dehnung-Diagramm auf,
das sich in der plastischen Region einer konstanten Kraft nähert.
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Falls
die Kraftzunahme zu Beginn der Dehnung zu hoch ist, kann das erste
und/oder das zweite gestreckte Metallelement mit einer oder mehreren Welligkeiten
versehen werden, Wellen oder Kräuselungen,
z.B., indem sie zwischen einem Paar Zahnräder plastisch verformt werden,
wodurch eine strukturelle Dehnung in das gestreckte Metallelement
eingeführt
wird, und wodurch die anfängliche
Steigung einer Last-Dehnung-Kurve nicht so hoch ist.
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Die
Arbeitsweise eines erfindungsgemäßen kraftbegrenzenden
Energieabsorbers mit einem ersten und zweiten gestreckten Metallelement
wird im Folgenden beschrieben.
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Das
erste gestreckte Metallelement weist ein erstes Last-Dehnung-Diagramm
und eine Bruchdehnung ε1 auf, und das zweite gestreckte Metallelement weist
ein zweites Last-Dehnung-Diagramm und eine Bruchdehnung ε2 auf.
Die erste Dehnung ε1 ist kleiner als die zweite Dehnung ε2.
Zum Beispiel ist ε2 mehr als zwei Mal so groß wie ε1.
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Solch
ein kraftbegrenzender Energieabsorber gestattet eine zweiphasige
Arbeitsweise. In einer ersten Phase, z.B. direkt nach einem Zusammenprall,
ist die Kraft größer als
in einer zweiten Phase, die auf die erste Phase folgt. In der ersten
Phase erreicht das erste gestreckte Metallelement sehr schnell seine
Höchstkraft
und hält
dieses Niveau, bis eine Höchstdehnung ε1,
z.B. 7% oder sogar höher, erreicht
wird. Wenn die Höchstdehnung
des ersten gestreckten Metallelements erreicht ist, bricht das erste
gestreckte Metallelement, und das zweite gestreckte Metallelement
nimmt seine Stelle ein, und die Kraft fällt auf ein niedrigeres Niveau
ab. Die Kraft bleibt dort mehr oder weniger konstant, bis eine viel höhere Dehnung ε2,
z.B. von etwa 20% oder sogar 30% oder mehr, erreicht worden ist.
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Zum
Beispiel kann solch ein kraftbegrenzender Energieabsorber mit einem
Stahldraht hergestellt werden, der das zweite gestreckte Metallelement
ist, mit einem relativ niedrigen Kohlenstoffgehalt, d.h. kleiner
als 0,20 Prozent, der vergütet
wurde und eine Dehnung ε2 größer als
20% aufweist. Ein anderer Stahldraht, der das erste gestreckte Metallelement ist,
weist einen relativ höheren
Kohlenstoffgehalt auf, d.h. höher
als 0,60 Prozent, und kann einer Entspannungsschlussbehandlung unterzogen
werden, damit eine Dehnung von etwa 5% bis 7% erreicht wird.
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Es
ist klar, dass der Energieabsorber mehr als zwei gestreckte Metallelemente
umfassen kann. Jedes der zusätzlichen
gestreckten Metallelemente kann ein anderes Last-Dehnung-Diagramm
und eine andere Bruchdehnung aufweisen. Einige der zusätzlichen
gestreckten Metallelemente können
möglicherweise
mit dem ersten oder dem zweiten gestreckten Metallelement identisch
sein. Es können dann
Sätze aus
gestreckten Metallelementen definiert werden, die miteinander identisch
sind.
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Für den Fachmann
versteht es sich, dass mehr als zwei Phasen mit mehr als zwei Sätzen aus gestreckten
Metallelementen vorgesehen werden können, z.B. 2, 3, 4 oder gar
5 Sätzen
aus verschiedenen gestreckten Metallelementen.
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Alle
gestreckten Metallelemente weisen bevorzugt im Wesentlichen die
gleiche Länge
auf.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung sind die gestreckten Metallelemente in einer Matrix
ein gebettet. Mehrere Polymere, bevorzugt thermoplastische Polymere,
können
als Matrix verwendet werden, wie z.B. Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP), Polystyrol (PS), Polyethylenterepthalat (PET), Polyethylennapthalat
(PEN), Polybutylenterepthalat (PBT), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamid (PA),
Polyester (PES), Polyimid (PI), Polycarbonat (PC), Styrolacrylnitril
(SAN), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), thermoplastische Polyurethane
(TPU), thermoplastische Polyolefine (TPO), thermoplastische Copolyetherester.
Alternativ dazu kann Naturkautschuk oder synthetischer Kautschuk
als Matrix verwendet werden, oder die gestreckten Metallelemente
können
in einer Metallmatrix eingebettet sein, z.B. Al oder Al-Legierung
oder Cu oder Cu-Legierung oder Zn oder Zn-Legierung.
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Bevorzugt
ist eine chemische Bindung zwischen dem gestreckten Metallelementen
und der Matrix vorgesehen.
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Für einen
Fachmann versteht es sich, dass ein kraftbegrenzender Energieabsorber
darüber
hinaus andere Teile umfassen kann, z.B. einen Dehnungsbegrenzer
(der die Unversehrtheit des kraftbegrenzenden Energieabsorbers und
des Systems gewährleistet,
wo er eingesetzt wird, wenn er über
seine Höchstlastgrenze
hinaus belastet wird, und der die Höchstdehnung begrenzt, die durch
Entfernungbeschränkungen
auferlegt wird), ein Kontrollteil, das anzeigt, dass der kraftbegrenzende
Energieabsorber Energie absorbiert hat, und Befestigungsmittel,
um den kraftbegrenzenden Energieabsorber an Aussenkörper zu
befestigen.
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Im
Folgenden wird die Arbeitsweise eines erfindungsgemäßen kraftbegrenzenden
Energieabsorbers beschrieben. Während
einer Fahrzeugkollision wird das Fahrzeug verlangsamt. Anfangs werden
der Fahrer und die Insassen nicht verlangsamt. Dadurch werden sie
relativ zum Fahrzeug beschleunigt. Diese Beschleunigung soll durch
das Sicherheitsgurtsystem, das die Bewegung des Fahrers und der
Insassen relativ zum Fahrzeug begrenzt, verhindert werden. Dadurch
bewirkt das Sicherheitsgurtsystem eine gewisse Verlangsamung, die
die Bewegung des Fahrers und der Insassen relativ zum Fahrzeug einschränkt. Diese
Kraft muss aber begrenzt werden. Wenn die Kraft, die vom Sicherheitsgut
auf den Fahrer oder die Insassen ausgeübt wird, zu hoch ist, kann
diese schwere Verletzung zur Folge haben, z.B. Knochenbrüche oder
innere Blutungen. Die Kräfte, die
vom Sicherheitsgurt auf den Fahrer oder den Insassen ausgeübt werden,
müssen
begrenzt werden, was mit Hilfe eines kraftbegrenzenden Energieabsorbers
erfolgen kann.
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Bei
einer Fahrzeugkollision stellt die Verlangsamung des Fahrzeugs ganz
am Anfang kein Problem dar. Die Anfangsverformungen finden auf der Ebene
des Aufprallschutzes statt. Diese Verlangsamung kann direkt auf
den Fahrer und jeden anwesenden Insassen ausgeübt werden. Mit fortschreitender Verformung
des Fahrzeugs nimmt die Verlangsamung des Fahrzeugs zu. Deshalb
nehmen die Beschleunigung des Fahrers oder der Insassen relativ zum
Fahrzeug und die betreffende Kraft zu. Die entsprechende Kraft,
die vom Sicherheitsgurt auf den Fahrer oder Insassen ausgeübt wird,
um diese Beschleunigung aufzuheben, würde zu hoch werden. Eine kontrollierte
Bewegung des Fahrers oder der Insassen muss unter der maximal zulässigen Kraft
zugelassen werden. Dies wird mit Hilfe eines kraftbegrenzenden Energieabsorbers
erreicht, der auf irreversible Weise Energie absorbiert. Die Verlangsamung
des Fahrers und der Insassen wird über einen Zeitbereich hinweg
verteilt, der so groß wie
möglich ist,
unter Berücksichtigung
der Arbeitsweise anderer Sicherheitssysteme wie z.B. Airbags, und
der Entfernungsbeschränkungen.
Durch Begrenzung der Kraft auf irreversible Weise wird auch die
elastische Rückfederung
begrenzt, was die Wahrscheinlichkeit von Peitschenschlag-Verletzungen
oder anderer Verletzungen verringern kann.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Kraft, die vom Sicherheitsgurtsystem
auf den Fahrer oder die Insassen ausgeübt wird, im Wesentlichen konstant
gehalten, indem das gestreckte Metallelement, z.B. der Stahldraht,
in seiner plastischen Verformungsregion gedehnt wird, möglicherweise
bis zum Bruch des gestreckten Metallelements. Daher weist das gestreckte
Metallelement, z.B. ein Stahldraht, bevorzugt eine irreversible
plastische Bruchdehnung von über
5% auf, z.B. über
7%. Indem er diese plastische Dehnung erreicht, absorbiert der kraftbegrenzende
Energieabsorber die Energie des Fahrers oder Insassen am Sicherheitsgurt.
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In
zahlreichen anderen Anwendungen eines erfindungsgemäßen kraftbegrenzenden
Energieabsorbers wird die Energie eines Gegenstands auf eine ähnliche
Weise absorbiert, was die plastische irreversible Dehnung des gestreckten
Metallelements des kraftbegrenzenden Energieabsorbers zur Folge
hat. Derartige Anwendungen sind z.B. Anti-Whiplash-Einrichtungen
und -sitze, Rettungsleinen und oder Sicherungen für Arbeiter
in großer
Höhe, Halteanwendungen
für verschiedene
Gegenstände,
Sicherheitsnetz oder Sicherheitstrampoline.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nun Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen
ausführlich
beschrieben, wobei:
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1 eine
schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen kraftbegrenzenden Energieabsorbers
ist.
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2 Last-Dehnung-Kurven
eines kraftbegrenzenden Energieabsorbers von 1 zeigt,
und der Drähte,
die zur Bereitstellung dieses kraftbegrenzenden Energieabsorbers
verwendet werden.
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3 und 4 auf
schematische Weise ein Sicherheitsgurtsystem zeigen, das einen kraftbegrenzenden Energieabsorber
umfasst.
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BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen kraftbegrenzenden
Energieabsorbers 11 wird in 1 gezeigt.
Ein erstes gestrecktes Metallelement ist ein Stahldraht 12,
der einen Durchmesser von 1,44 mm aufweist und aus einer Stahllegierung besteht,
die 0,80% C, 0,40 bis 0,70% Mn, 0,10 bis 0,35% Si, einen Höchstgehalt
an S von 0,04 und einen Höchstgehalt
an P von 0,04% enthält.
Der hartgezogene Stahldraht wird einer Patentierbehandlung unterzogen,
so dass seine Bruchdehnung mindestens 7% beträgt.
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Ein
zweites und zusätzliches
gestrecktes Metallelement umfasst sechs andere Stahldrähte 13, die
einen Durchmesser von 1,46 mm aufweisen und aus vergütetem kohlenstoffarmem
Stahl bestehen, der weniger als 0,10% C, weniger als 0,6% Mn, weniger
als 0,3% Si, einem Höchstgehalt
an S von 0,035 und einen Höchstgehalt
an P von 0,035% enthält.
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Diese
7 Drähte,
die im Wesentlichen parallel zueinander liegen, sind in einer synthetischen
Kautschukmatrix 14 eingebettet. Eine chemische Haftung zwischen
Drähten
und Kautschukmatrix wird erreicht. Diese chemische Haftung kann
verbessert werden, indem geeignete Überzüge auf dem Draht verwendet werden.
Im Fall von Kautschuk ist dieser Überzug bevorzugt ein Messing-
oder Bronzeüberzug.
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Wie
in 2 gezeigt, ist der Einfluss beider Drähte 12 und 13 deutlich,
wenn der kraftbegrenzende Energieabsorber 11 einem Dehnungsvorgang ausgesetzt
wird.
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In
einer ersten Phase 21 des Dehnungsvorgangs ist die Kraft
(auf der linken Skala in Newton (N) ausgedrückt) größer als in der zweiten Phase 22,
die auf die erste Phase 21 folgt. In der ersten Phase 21 erreicht
der kohlenstoffreichere Stahldraht 12 sehr schnell sein
maximales Kraftniveau 24 und bleibt dort bis zu einer Höchstdehnung 26,
in der vorliegenden Ausführungsform
7,8%. Wenn die Höchstdehnung erreicht
wird, ist der kohlenstoffreiche Stahldraht in seiner plastischen
Verformungsregion der Last-Dehnung-Kurve maximal verformt, und der
kohlenstoffreichere Stahldraht 12 bricht, (wonach) ein
oder bevorzugt mehrere kohlenstoffärmere Stahldrähte 13 die restliche
Energie weiter absorbieren. Die Kraft, die vom kraftbegrenzenden
Energieabsorber ausgeübt wird,
fällt auf
ein niedrigeres Niveau 25 ab, das der Summe der Bruchlasten
der kohlenstoffärmeren Stahldrähte 13 (entspricht).
Die Kraft bleibt dort mehr oder weniger konstant, bis der kraftbegrenzende
Energieabsorber eine viel höhere
Dehnung 27 von 22% erreicht hat, ein Ende ihrer plastischen
Verformungsregion. In dieser Ausführungsform bricht jeder Draht 13 einer
nach dem anderen. Möglicherweise
können einige
oder alle Drähte 13 zugleich
brechen, was sogar eine noch höhere
Dehnung 27 bewirken kann. Die dritte Phase 23 wird
durch die Dehnung und den Bruch der Kautschukmatrix verursacht.
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Es
ist klar, dass die Form der Last-Dehnung-Kurve 211 des
kraftbegrenzenden Energieabsorbers 11 durch die Eigenschaften
der Drähte 12 und 13 definiert
wird. Die Last-Dehnung-Kurven der jeweiligen Drähte 12 und 13 sind
in 2 als Kurve 212 und 213 dargestellt.
Die Last-Dehnung-Kurven werden mit einer Messlänge von 100 mm gemessen.
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Falls
die Kraftzunahme zu Anfang der Kurve zu hoch ist, kann der Draht 12 mit
einer oder mehreren Kräuselungen
versehen werden, z.B. einer sinusförmigen Kräuselung mit einer Wellenlänge von
42 mm und Amplitude von 2 mm. Die Last-Dehnung-Kurve solch eines
gekräuselten
Drahtes ist in 2 als Kurve 212a dargestellt.
Die Last- Dehnung-Kurve
eines kraftbegrenzenden Energieabsorbers mit solch einem gekräuselten
Draht anstelle des Drahts 12, der ferner die gleichen Eigenschaften
wie der Draht 12 aufweist, gibt eine identische Änderung in
der Last-Dehnung-Kurve
des kraftbegrenzenden Energieabsorbers wieder.
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3 zeigt
die Verwendung eines erfindungsgemäßen kraftbegrenzenden Energieabsorbers 32 in
einem Sicherheitsgurtsystem 31. Der kraftbegrenzende Energieabsorber
ist zwischen der Gurtschnalle 34 zum Einführen der
Zunge 35 des Gurts 36 und der Fahrzeugstruktur
angeordnet. Alternativ dazu, wie in 4 gezeigt,
ist der kraftbegrenzende Energieabsorber 41 zwischen dem
Gurtaufroller 44 mit dem Gurt 43 und der Fahrzeugstruktur 42 angeordnet.