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Viele
industrielle Prozesse werden in elektrochemischen Zellen durchgeführt, wie
beispielweise die Alkalichloridelektrolyse zur Herstellung von Chlorgas
und Natronlauge oder Potasche, die Wasserelektrolyse, diese in erster
Linie zur Herstellung von Wasserstoffgas, die Salzelektrolyse zur
Gewinnung der entsprechenden Basen und Säuren, wie beispielsweise Natronlauge
und Schwefelsäure
aus Natriumsulfat, Metallisierung, in erster Linie mit Kupfer und
Zink. Das inhärente
Problem all dieser Prozesse ist der Verbrauch an elektrischer Energie,
der üblicherweise
einen beträchtlichen
Teil der Gesamtherstellungskosten ausmacht. Da die Kosten an elektrischer
Energie in allen geographischen Regionen eine konstante Wachstumstendenz
zeigen, ist die Bedeutung einer Verringerung des Verbrauchs an elektrischer
Energie in den oben beschriebenen elektrochemischen Prozessen offensichtlich.
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Der
Energieverbrauch eines elektrochemischen Prozesses hängt in erster
Linie von der Zellspannung ab: Der Grund für die Bemühungen, durch Verwendung von
katalytischeren Elektroden und durch Verringerung des Spannungsabfalls
in der Zellstruktur selbst und in den Elektrolyten, beispielsweise
durch Verringerung des Abstandes zwischen den Elektroden, eine Verbesserung
des Zelldesign zu erreichen, liegen daher auf der Hand.
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Obwohl
im Folgenden wird in erster Linie auf die Alkalichloridelektrolyse
Bezug genommen, die zweifellos von beträchtlicher industrieller Relevanz ist,
versteht es sich aber, dass alles, was im Hinblick auf den Stand
der Technik und auf die durch die vorliegende Erfindung vorgeschlagenen
Verbesserungen diskutiert werden wird, auf jeden Fall auch in anderen
elektrochemischen Prozessen eingesetzt werden kann.
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Im
Fall eines herkömmlichen
Alkalichloridprozesses wird eine Natriumchloridlösung, oder seltener eine Kaliumchloridlösung in
eine Zelle geleitet, die eine Anode enthält, an der Chlorgas freigesetzt wird,
während
an der Kathode Wasserstoff freigesetzt wird, unter gleichzeitiger
Bildung von Natriumhydroxid (Natronlauge-Kaliumhydroxid in Fällen, in denen
Kaliumchlorid zur Verfügung
gestellt wird). In den fortschrittlichsten Zellen wird die in der
Nähe der Kathode
vorhandene Natronlauge mittels einer kationischen Membran, die aus
einem perfluorierten Polymer mit anionischen Gruppen, wie beispielsweise Sulfon-
und/oder Carboxylgruppen, besteht, von der im anodischen Bereich
vorhandenen Natriumchloridlösung
getrennt. Derartige Membranen werden von mehreren Firmen hergestellt,
wie beispielsweise von DuPont/USA, Asahi Glass und Asahi Chemicals/Japan. Für eine derartige
Anordnung, die im Hinblick auf den Energieverbrauch bereits sehr
interessant ist, wurden jedoch viele alternative Vorschläge gemacht,
denen die Verwendung einer Gasdiffusionselektrode gemeinsam ist,
speziell einer Kathode, die mit reinem Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gemisch
beschickt wird, wodurch die Wasserstofftreisetzungsreaktion unterdrückt und
statt dessen die Reduktion des Sauerstoffs zu Wasser realisiert
wird. Der Prozess wird dadurch depolarisiert, d.h. die elektrische
Spannung wird deutlich verringert. In der Praxis beobachtet man
beispielsweise, dass die Spannung einer herkömmlichen kationischen Membranzelle
bei einer Stromdichte von 4 kA/m2 etwa 3
Volt beträgt,
während
diejenige einer unter den gleichen Betriebsbedingungen arbeitenden
Zelle mit kationischer Membran und Sauerstoffkathode etwa 2–2,2 Volt
beträgt.
Man erkennt, dass dadurch eine Einsparung an elektrischer Energie
von etwa 30% ermöglicht
wird (die fehlende Erzeugung von Wasserstoff, der üblicherweise
als Brennstoff verwendet wird, ist dabei von nachrangiger Bedeutung).
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Die
Verwendung von Gaselektroden zur Depolarisierung von elektrochemischen
Prozessen ist offensichtlich nicht auf die Verwendung von Kathoden
zur Alkalichloridelektrolyse begrenzt; es sind beispielsweise Prozesse
zur Aufspaltung von neutralen Salzen in die entsprechenden Säuren und
Basen bekannt, insbesondere für
die Beseitigung von Salzen, die als Nebenprodukt von chemischen
Prozessen entstehen, wobei man mit Wasserstoff gespeiste Gasdiffusionsanoden
verwendet, was eine Unterdrückung
der Sauerstofffreisetzungsreaktion erlaubt. Eine solche Ausführungsform
ist in dem US-Patent 5,595,641
beschrieben. Die Verwendung von Gasdiffusionselektroden bei elektrochemischen
Anwendungen ist andererseits nicht auf elektrolytische Prozesse
im Allgemeinen begrenzt, wobei es an dieser Stelle ausreichen soll,
deren weit verbreiteten Einsatz auf dem Gebiet der Brennstoffzellen
zu erwähnen.
Die schwierige industrielle Umsetzung von elektrochemischen Prozessen,
bei denen Gasdiffusionselektroden eingesetzt werden, zeigt sich
jedoch nachdrücklich
am Beispiel der Alkalichloridelektrolyse, wo die empfindliche Kathodenstruktur
in groß dimensionierten
oder relativ hohen Zellen installiert wird und von einem aufwärts gerichteten
Strom eines Elektrolyten mit hoher Dichte durchquert wird, wobei
die Kathodenstruktur aus einem leitfähigen, porösen Träger besteht, auf den eine makroporöse Schicht
aufgetragen wird, die aus einer Anordnung von durch ein Bindemittel
stabilisierten elektrokatalytischen Partikeln besteht. Als Folge
daraus führt
die resultierende Druckhöhe
zu gravierenden Flutungsproblemen und folglich zum Zugang von Sauerstoff
zu den katalytischen Stellen. Damit man in der Lage ist, unter diesen
Bedingungen mit groß dimensionierten
Zellen (beispielsweise mit einer Höhe von mehr als 25–30 cm)
arbeiten zu können,
ist es folglich notwendig, Einrichtungen vorzusehen, welche in der
Lage sind, die mit der Flüssigkeitssäule zusammenhängende Druckhöhe zu unterbrechen.
Unter den verschiedenen, in der Vergangenheit vorgeschlagenen Lösungen besteht
die einzige, welche das Problem offenbar in einer wirksamen und ökonomisch
praktikablen Weise löst,
darin, über
einen Perkolator einen nach unten gerichteten Flüssigkeitsstrom zuzuführen, wie dies
beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 01/57290
beschrieben ist, auf deren Offenbarung hier vollumfänglich Bezug
genommen wird. Der in der oben erwähnten Patentanmeldung beschriebene
Perkolator besteht aus einem ebenen porösen Bauteil, das auf einer
Seite die aktive Oberfläche
der Gasdiffusionselektrode und auf der anderen Seite die Ionenaustauschmembran
berührt
und von einem unter Schwerkraftwirkung herabströmenden Elektrolyten durchquert
wird. Der Perkolator ist so konstruiert, dass der sich abwärts bewegenden Elektrolytsäule ein
kontrollierter Druckabfall aufgeprägt wird, so dass ein resultierender
Betriebsdruck, der nicht ausreicht, um die Elektrode zu fluten,
auf jeden Punkt von selbiger ausgeübt wird. Diese Lösung ist
vom Prinzip her wirksam, weist jedoch einige konstruktive Probleme
auf, die in der zitierten Patentanmeldung nicht diskutiert werden.
Insbesondere liegt die Umsetzung einer gleichzeitigen, nach unten
gerichteten Verteilung des Elektrolyten auf den Perkolator und des
Sauerstoffs auf die Gasdiffusionselektrode, die ebenfalls von oben
nach unten erfolgt, nicht ohne weiteres auf der Hand. Die üblicherweise
verwendete Lösung
zur Zufuhr von Fluiden in herkömmlichen
Elektrolyseuren mit Filterpressengeometrie, wie beispielsweise den
mit Membranen arbeitenden Alkalichloridelektrolyseuren, sieht die
Verwendung von internen Verteilerleitungen vor, die parallel zu den
Zellwänden
angeordnet sind. Im Fall von Elektrolyseuren mit Gasdiffusionselektroden
führt die
gleichzeitige Zufuhr von Elektrolyt und Sauerstoff zu einem zweifachen
Problem: einerseits muss die Größe der beiden
Verteilerleitungen berücksichtigt
werden und andererseits ist es notwendig, die Trennung der Fluide
in einem Bereich zu gewährleisten,
wo die Verteilerleitung für
Elektrolyt die Gasdiffusionselektrode durchquert, um den Perkolator
zu erreichen, was eine Punkt darstellt, bei dem es entscheidend
auf die Abdichtung ankommt. Das Problem der Zellkonstruktion mit
Perkolator und Gasdiffusionselektrode ist dann noch gravierender,
wenn es erforderlich ist, diese neue Technologie an eine bereits
existierende Membranzelle anzupassen, welche für die herkömmlichen, nicht depolarisierten
Prozesse entwickelt wurde. In diesem Fall hat die Zelle nur eine
Zufuhrleitung in die Kathodenkammer und die separate Zufuhr von zwei
Fluiden (Elektrolyt und Sauerstoff) ist dann fast immer unmöglich. Die
Möglichkeit,
eine bereits existierende Zelle so zu verändern, dass sie an den energetisch
günstigeren depolarisierten
Prozess angepasst ist, bleibt daher ein vielfach geäußertes Bedürfnis im
Bereich der industriellen Herstellung von Chlor und Natronlauge.
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Unter
einem ersten Aspekt ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verteilerelement zur Zufuhr eines Elektrolyten in eine mit Perkolator und
Gasdiffusionselektrode ausgerüstete
elektrochemische Zelle bereit zu stellen, welches die Einschränkungen
des Standes der Technik überwindet.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Anordnung mit einem Verteilerelement zur Zufuhr eines Elektrolyten
in eine einen Perkolator und eine Gasdiffusionselektrode enthaltende
elektrochemische Zelle bereit zu stellen, welche für den Einbau
in eine elektrochemische Membranzelle geeignet ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren bereit zu stellen, welches es ermöglicht, eine herkömmlich konstruierte
elektrochemische Membranzelle durch Einbau eines Verteilerelementes,
welches einen Perkolator und eine Gasdiffusionselektrode umfasst,
zu modifizieren.
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Unter
einem ersten Aspekt besteht die Erfindung aus einem Verteilerelement
für eine
elektrochemische Zelle, welche ein externes Verteilerrohr umfasst,
welches außerhalb
des externen Dichtungsflansches der Zelle angeordnet ist und einen
inneren Abschnitt, der wiederum eine Gasdiffusionselektrode und
einen ebenen Rahmen umfasst, welcher einen Perkolator umgibt. Vorzugsweise
ist der Perkolator in eine Ausnehmung des ebenen Rahmens eingesetzt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Verteilerelement
ein oberes externes Verteilerrohr zur Elektrolytzufuhr und ein unteres
externes Verteilerrohr zur Ableitung des Elektrolyten. Das Verteilerelement
umfasst vorzugsweise ein Dichtungssystem gegen den Zellflansch, beispielsweise
einen Satz Flachdichtungen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Element
außerdem
eine Ionenaustauschmembran, die mit der Oberfläche des Perkolators in Kontakt
steht, die derjenigen, welche die Gasdiffusionselektrode kontaktiert,
gegenüber
liegt. Ein poröses
Element, welches vorzugsweise eine ebene Geometrie aufweist, die
geeignet ist, unter der Wirkung der Schwerkraft von einem nach unten
gerichteten Elektrolytstrom mit kontrolliertem Druckabfall durchquert
zu werden, kann als Perkolator verwendet werden. Der Perkolator
kann also bestehen aus einem Kunststoff- oder Metallschaum, aus
flachen Netzen, die durch Überlappen
von Ebenen aus verflochtenen Drähten
gebildet werden, aus profilierten Netzen, aus durch Drahtbindungen
gebildete Matten, aus einem expandierten Blech, aus einem Sinterkörper oder
auch aus Kombinationen oder Aneinanderreihungen von zwei oder mehr
derartiger Elemente. Im Allgemeinen weist der Perkolator vorzugsweise hydrophobe Eigenschaften
auf, aber auch hydrophile Perkolatoren sind für diesen Zweck geeignet. Die Gasdiffusionselektrode
kann eine Kathode sein, die mit einem Strom aus Sauerstoff in Reinform
oder als Gemisch, beispielsweise als Luft oder angereicherte Luft,
beschickt wird, oder es kann sich um eine Anode handeln, die mit
einem Wasserstoffstrom beschickt wird. Im Allgemeinen ist bevorzugt,
dass das Verteilerelement so konstruiert ist, dass der die Gasdiffusionselektrode
versorgende Gasstrom nach unten gerichtet werden kann. Das erfindungsgemäße Verteilerelement
kann auch in Brennstoffzellen eingesetzt werden, was speziell im
Fall von Brennstoffzellen mit Alkalielektrolyten besonders vorteilhaft
ist, weil dieser, wie dem Fachmann auf diesem technischen Gebiet
bekannt ist, kontinuierlich rezirkuliert werden muss. Um eine solche
Rezirkulation zu erreichen, ist ein Perkolator besonders geeignet.
Im Fall von Alkalibrennstoffzellen umfasst das erfindungsgemäße Verteilerelement üblicherweise
zwei Gasdiffusionselektroden, eine mit Sauerstoff oder Luft beschickte
Kathode und eine mit einem wasserstoffhaltigen Gemisch, vorzugsweise
mit reinem Wasserstoff, beschickte Anode, wobei der zirkulierende Elektrolyt
eine konzentrierte Alkalilösung
ist, vorzugsweise Kalilauge. Eine der beiden Gasdiffusionselektroden
ist in diesem Fall wiederum mit der anderen Seite des Perkolators
in Kontakt, wobei gegebenenfalls ein poröses Diaphragma oder ein Ionenaustausch
dazwischen angeordnet sein kann.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine elektrochemische Zelle,
die ein wie oben beschriebenes Verteilerelement umfasst. Die erfindungsgemäße Zelle
kann eine Zelle für
die Alkalichloridelektrolyse, beispielsweise eine Zelle für die Chlor/Natronlaugen-Elektrolyse
sein, die mit einer durch Sauerstoff beschickten Gasdiffusionskathode ausgerüstet ist.
Die Zelle kann ebenso eine Zelle für die Elektrolyse von neutralen
Salzen sein und kann beispielsweise mit einer wasserstoffbeschickten Gasdiffusionsanode
ausgerüstet
sein, oder auch eine Alkali-Brennstoffzelle, die mit einer Gasdiffusionsanode
und -kathode ausgerüstet
ist, welche mit Wasserstoff beziehungsweise Sauerstoff beschickt werden.
Im Fall von elektrolytischen Zellen besteht die Gegenelektrode üblicherweise
aus einem porösen
Metallelement, beispielsweise einem Netz, einem perforierten oder
gestreckten Blech oder ähnlichem,
und ist vorzugsweise mit einer katalytischen Beschichtung versehen.
Im Fall einer Alkalichloridzelle dient die katalytische Beschichtung
dazu, die Freisetzung von Chlor zu katalysieren. Die Gasdiffusionskathode,
der Perkolator und die Ionenaustauschmembran werden vorzugsweise
zusammengepresst, beispielsweise unter der Einwirkung eines Druckunterschieds,
der zwischen der anodischen und der kathodischen Kammer der Zelle
erzeugt wird, oder mittels eines mechanischen Elementes, das einen
Druck ausübt.
Ein besonders geeignetes mechanisches Element besteht beispielsweise
aus einer Überlappung
von komprimierbaren und elastischen Schichten, die aus Metalldrähten gebildet
werden, wie dies beispielsweise in der italienischen Patentanmeldung
MI2001A 002538 beschrieben ist, und die zwischen der Gasdiffusionskathode
und einem kathodischen Netz oder unmittelbar zwischen der Gasdiffusionselektrode
und der Kathodenwand der Zelle eingesetzt werden. Andere mechanische Elemente,
beispielsweise Federkombinationen, sind jedoch für diesen Zweck ebenso geeignet.
Die erfindungsgemäße Zelle
ist besonders für
den Einsatz in gemäß einer
Filterpressenanordnung gestapelten Strukturen geeignet, beispielsweise
als modulares Element von Elektrolyseuren.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Umrüstung einer
elektrolytischen Membranzelle des Standes der Technik, die mit einer
Ionenaustauschmembran und mit gasfreisetzenden Metallelektroden
ausgerüstet
ist. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
dient das erfindungsgemäße Verfahren
dazu, eine Chloralkali-Membranzelle umzurüsten, die mit einer wasserstofffreisetzenden
Kathode und einer chlorgasfreisetzenden Anode versehen ist, so dass
sie als depolarisierte Elektrolysezelle verwendet werden kann, welche
eine mit Sauerstoff beschickte Gasdiffusionskathode umfasst, die
geeignet ist, die wasserstofffreisetzende Reaktion zu unterdrücken. Das
Verfahren besteht im Öffnen
der Originalzelle, dem Entfernen der Membran und dem Einsetzen des
erfindungsgemäßen Verteilerelements
zwischen den anodischen und kathodischen Flanschen der Zelle selbst.
Gemeinsam mit dem erfindungsgemäßen Verteilerelement
wird vorzugsweise auch ein elastisches mechanisches Element eingesetzt,
welches in der Lage ist, einen Druck auszuüben, beispielsweise das in MI2001A
002538 beschriebene Element, vorzugsweise zwischen der Gasdiffusionskathode
und der ursprünglichen
Metallkathode, die nach der Modifikation als kathodischer Stromsammler
arbeitet.
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Diese
und andere Aspekte werden nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
beschrieben, welche lediglich der Verdeutlichung dienen und nicht
als Beschränkung
der Erfindung aufgefasst werden dürfen, deren Schutzbereich allein
durch die beigefügten
Patentansprüche
definiert wird.
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1 zeigt
eine elektrochemische Membranzelle gemäß Stand der Technik
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2 zeigt
eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verteilerelements.
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3 zeigt
eine zweite Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verteilerelements.
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In 1 ist
ein Schnitt am Umfang einer herkömmlichen
Elektrolysezelle dargestellt, die der Einfachheit halber als Alkalichloridzelle
betrachtet wird. Die Zellstruktur wird durch zwei leitfähige Schalen begrenzt,
eine Anodenschale (1), die beispielsweise aus Titan besteht,
und eine Kathodenschale (1'),
beispielsweise aus Nickel besteht. In der Figur sind ebenen Schalen
mit Rippen zur Übertragung
des elektrischen Stroms dargestellt, jedoch sind mehrere alternative
Anordnungen möglich.
Die Schalen enden in ihrem oberen Bereich in Dichtungsflanschen
(2) und (2').
Entsprechendes gilt für
den nicht dargestellten unteren Teil der Zelle. Eine Ionenaustauschmembran (3)
trennt die Anoden- von der Kathodenkammer. In der Anodenkammer ist
eine Anode (4) dargestellt, die beispielsweise aus einem
Titannetz bestehen kann, das mit einem Katalysator auf der Basis
eines Edelmetalloxids beschichtet ist. In der Kathodenkammer ist
demgegenüber
die Kathode (5) dargestellt, beispielsweise ein Nickelnetz,
das gegebenenfalls durch einen Katalysator aktiviert ist. In der
Figur ist die Anode in Kontakt mit der Membran dargestellt und die
Kathode ist in einem geringen Abstand dazu angeordnet, jedoch können sich,
abhängig
von entsprechenden Überlegungen
zum elektrischen Widerstand und zu der Fluiddynamik, auch beide
Elektroden in Kontakt mit der Membran befinden. Die Abdichtung der
Zelle im Umfangsbereich ist in diesem Fall durch Flachdichtungen
(6) garantiert, obwohl auch O-Ringe oder andere Dichtungselemente
offensichtlich verwendet werden können. Die Zelle wird mit einer
Natriumchloridsole in der Anodenkammer beschickt und Chlorgas wird
an der Anode (4) freigesetzt. Auf der kathodischen Seite
wird Natronlauge, welche das andere Reaktionsprodukt darstellt,
zirkuliert, während
Wasserstoff an der Kathode (5) freigesetzt wird. Die Zufuhr-
und Abzugsleitungen sind nicht dargestellt, sie können jedoch
auf viele verschiedene Weisen realisiert werden. Im üblichsten Fall
ist die Zelle der Figur mit anderen entsprechenden Zellen in einer
Filterpressenanordnung gekoppelt und die Zufuhr- und Abzugsleitungen
bestehen aus röhrenförmigen Elementen.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Zelle, die
gegebenenfalls mit dem erfindungsgemäßen Verfahren aus der Zelle
des Standes der Technik gemäß 1 entstanden
ist: Alle wesentlichen Bauteile der 1 sind mit
Ausnahme der ursprünglichen
Membran (3) immer noch vorhanden. An Stelle der letzteren
ist ein Verteilerelement vorhanden, das außerhalb der Flansche ein oberes äußeres Zufuhr-Verteilerrohr
(7) umfasst, sowie einen inneren Teil mit einem ebenen
Rahmen (8), der einen Perkolator (9) und eine
in Kontakt mit dem Perkolator stehende Gasdiffusionselektrode (10)
begrenzt. Im Fall der Alkalichloridelektrolyse ist eine neue Ionenaustauschmembran
(3') vorhanden,
die in Kontakt mit dem Perkolator (9) steht. Andere Anwendungen,
bei denen eine ungeteilte Zelle verwendet wird, benötigen dieses
Element nicht. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist im unteren Teil der Zelle ein nicht dargestelltes externes Sammelrohr
zum Abzug der Natronlauge vorgesehen. Die Anordnung aus Membran,
Perkolator und Gasdiffusionselektrode kann auch einen elastischen
Stromsammler (11) umfassen, wie er in der Figur dargestellt
ist, der auf einer Seite einen Druck auf die Packung aus Gasdiffusionselektrode/Perkolator/Membran
ausübt,
und diese insgesamt gegen die Anoden (Gegenelektrode) drückt, sowie
auf der anderen Seite auf die ursprüngliche Kathode (5),
welche die Rolle des kathodischen Stromsammlers einnimmt. Der elastische
Stromsammler kann in anderen Ausführungsformen weggelassen werden
und die elektrische Kontinuität
mit der Gasdiffusionselektrode (10) kann auf andere Weise
gemäß Stand
der Technik erreicht werden. In der Ausführungsform der 2 umfasst
das Verteilerelement auch eine zusätzliche Dichtung (6'), die offensichtlich
weggelassen werden kann, wenn die Dichtung mittels alternativer,
aus dem Stand der Technik bekannten Konstruktionen bewirkt wird. 2 wurde
unter Bezugnahme auf die Umrüstung einer
bereits existierenden Zelle des Standes der Technik mittels des
erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben,
jedoch ist ganz offensichtlich, dass die Konstruktion dieser Ausführungsform
auch für
völlig neue
Zellen gültig
sein kann.
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In 3 ist
eine der 2 ähnliche Ausführungsform
dargestellt, wobei der Unterschied im Endbereich des ebenen Rahmens
(8) besteht, der eine Ausnehmung zur Aufnahme des Umfangsteils
des Perkolators (9) aufweist. Gemäß einer alternativen Ausführungsform
kann eine solche Ausnehmung auch den Umfangsteil der Gasdiffusionselektrode (10)
aufnehmen. In beiden Ausführungsformen
der 2 und 3 wird der zirkulierende Elektrolyt
auf der kathodischen Seite, das heißt die erzeugte Natronlaugenlösung, durch
einen oberen äußeren Verteiler
(7) zugeführt
und durch den Perkolator (9) unter der Wirkung der Schwerkraft
zirkuliert. Die Zufuhr von Sauerstoff zu der Gasdiffusionselektrode
(10) kann beispielsweise durch eine, nicht dargestellte, bereits
vorhandene kathodische Verteilerleitung geschehen. Obwohl hier die
als beste Ausführungsformen
der Erfindung angesehenen Varianten beschrieben wurden, ist es für den Fachmann
offensichtlich, dass andere Variationen und Modifikationen dieser Ausführungsformen
durchgeführt
werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen.