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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Bereich der Textilindustrie,
und zwar insbesondere Garnspulmaschinen, ihr Gegenstand ist ein
Verfahren zum automatischen Abheben von Spulen.
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Wenn
die Spulen voll sind, werden gegenwärtig die verschiedenen Antriebsmotoren
der Spule, des Läufers
und der Voreinspeisung synchron ausgeschaltet, und jede volle Spule
wird mittels einer automatischen Abhebevorrichtung aus der Garnspulmaschine
entnommen. Eine derartige automatische Abhebevorrichtung ergreift
die volle Spule mittels eines Greifarms, nachdem die Haltekalotte
der besagten Spule entfernt wurde, und lässt die besagte volle Spule
eine Drehbewegung ausführen,
während
der ein Zug auf den Faden ausgeübt
wird, der die erhebliche Spannung des letzteren zur Folge hat.
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Diese
Fadenspannung kann entweder seinen direkten Bruch zur Folge haben,
oder allgemeiner das Ausreißen
des Fadens aus seiner Befestigung zwischen einer Spannkalotte der
Hülse und dem
entsprechenden Hülsenende,
nach dem Abschneiden des Fadenendes der vollen Spule. Insbesondere
beim Einsatz von gebrauchten Hülsen
oder von neuen Hülsen
mit Kerben kann es nämlich
vorkommen, dass der Spanndruck der leeren Hülse zwischen den Haltekalotten
nicht ausreicht, um dafür
zu sorgen, dass der Faden zwischen jenem Fadenende und der entsprechenden
Kalotte stark gespannt bleibt, und zwar hauptsächlich aufgrund von Unregelmäßigkeiten
an der Oberfläche
des besagten Fadenendes, so dass der Faden nur teilweise mit den
gegeneinander gedrückten
Flächen
in Berührung
ist, und somit aus diesen Flächen
entkommen kann.
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Dies
hat zur Folge, dass das Wiederanlaufen der Maschine relativ schnell
unterbrochen wird, infolge der Erfassung einer Betriebsstörung durch
die entsprechenden Spannungssensoren oder die Fadenanwesenheitssensoren.
Daraufhin werden manuelle Eingriffe erforderlich, was das Sinken
der Ertragsleistung von Spulmaschinen zur Folge hat.
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Um
diese Nachteile zu beheben, nehmen die für die Beaufsichtigung der Spulmaschinen
verantwortlichen Bediener oft vorbeugende manuelle Eingriffe vor,
die darin bestehen, an dem Einführgarnstrang
zu ziehen, wenn die verschiedenen Antriebsmotoren für das Aufspulen
ausgeschaltet sind, um dafür
zu sorgen, dass das Garn vor und/oder während des Abhebens der vollen
Spulen ein gewisses Spiel hat. Ein derartiger manueller Eingriff
ist jedoch relativ ungenau und ermöglicht es nicht, die durch das
Abhebender Spulen und die Überspannung
des Garns gestellten Probleme mit Sicherheit zu meistern, und erfordert
zudem die Anwesenheit eines Bedieners während des Entnahmezyklus. Im
Dokument FR-A-2 259 776 ist eine Vorrichtung beschrieben, die die
Eigenschaften der Präambel
von Patentanspruch 1 aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung dient dem Ziel, diese Nachteile zu beheben,
indem ein Verfahren zum automatischen Abheben von Spulen vorgeschlagen
wird, das für
das Abheben der vollen Spule und das automatische Einsetzen einer
neuen leeren Hülse
sorgt, und dabei sicherstellt, dass die Fadenspannung beim Einsetzen
der besagten Hülse
ohne Gefahr des Fadenbruchs oder seines versehentlichen Entkommens
vor dem Wiederanlaufen des Aufspulvorgangs oder während des
Wiederanlaufens weitgehend beherrscht wird.
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Zu
diesem Zweck besteht das Verfahren nach der Erfindung hauptsächlich darin,
bei jedem Entnahmezyklus eine Lockerung der Spannung des Einführfadens
vorzunehmen, und nach Beendigung des Entnahmezyklus dann einen neuen
Aufspulzyklus zu starten, gemäß den Eigenschaften
von Patentanspruch 1.
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Die
Erfindung ist leichter zu verstehen mit Hilfe der nachfolgenden
Beschreibung, die sich auf eine bevorzugte Ausführungsweise bezieht, die als nicht
erschöpfendes
Beispiel gegeben wird, und unter Bezugnahme auf die im Anhang enthaltenen
Abbildungen erläutert
wird, wobei:
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1 eine
Perspektivdarstellung einer Spulstelle einer Garnspulmaschine am
Ende des Aufspulens einer Spule ist;
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Die 2 bis 10 das
Spulenabhebeverfahren gemäß der Erfindung
schematisch darstellen, und
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11 eine
analoge Darstellung zu derjenigen von 1 beim Wiederanlaufen
des Aufspulvorgangs ist.
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Die 1 und 11 der
beiliegenden Zeichnungen zeigen als Beispiel eine Spulstelle einer Garnspulmaschine,
die ein Mittel 1 zum Halten und zum Freigeben einer vollen
Spule 2, einen Läufer 3, der
während
des Aufspulens das aufzuspulende Garn führt, eine Ausrückstange 7 des
Läufers 3,
einen Spulen-Mitnehmer 4, Kalotten 5 zum Festspannen
und Halten einer Hülse 6 und
eine Vorrichtung 8 zum Beschicken der Stelle mit Hülsen 6 umfasst. Beim
Ende des Aufspulens einer Spule 2 werden auf bekannte Weise
der Spulen-Mitnehmer 4 und
der Mitnehmer des Läufers 3 angehalten,
genau wie die Faden-Voreinspeisungsvorrichtung, die in den beiliegenden
Zeichnungen nicht abgebildet ist. Daraus geht hervor, dass der Faden
zwischen der vollen Spule 2 und der Voreinspeisevorrichtung
eine Spannung aufweist, die gleich oder sogar höher als die Aufspulspannung
ist.
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Beim
Abheben der Spule 2 wird diese Spannung derzeit erhöht, aufgrund
der Dehnung infolge der Entfernung der Spule 2 von der
Spulstelle, wie oben erläutert.
Die Erfindung kommt jedoch auch bei andersartigen Garnspulmaschinen
zur Anwendung.
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Gemäß der Erfindung,
und wie insbesondere in den 2 bis 10 der
beiliegenden Zeichnungen gezeigt, besteht das neue Verfahren für das automatische
Abheben der Spule im wesentlichen darin, bei jedem Entnahmezyklus
für die
Lockerung der Spannung des Einführfadens
zu sorgen (3 bis 6), und
dann nach Beendigung des Entnahmezyklus einen neuen Aufspulzyklus
zu starten (7 bis 11). Somit
kann das Abheben der vollen Spule 2 und das Freigeben des
Läufers 3 (4)
mit kontrollierter Spannung am Faden zwischen der vollen Spule 2 und
der Voreinspeisevorrichtung ausgeführt werden, so dass die Einrichtung der
neuen Hülse 6 (9),
ihr Einspannen zwischen den Spannkalotten 5 und das Einklemmen
des Fadens zwischen einer Kalotte 5 und einem Hülsenende 6 vorgenommen
werden können,
ohne dass der Faden unter Spannung gesetzt wird. Dies hat zur Folge,
dass beim Abschneiden des Fadenendes der vollen Spule der gegen
das Ende der neuen Hülse 6 gedrückte Faden
mit Sicherheit an diesem Ende festgehalten wird, und dass beim Anlaufen
des Spulen-Mitnehmers 4 (11) der
Faden perfekt aufgespult wird, ohne dass die Gefahr des Eintretens
eines Störfalls
beim Aufspulen besteht.
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Die
Lockerung der Spannung des Einführfadens
kann beim Anhalten des Spulenbetriebs erfolgen, d. h. während der
Verzögerungsphase
der Spule, oder bei völligem
Stillstand der Spule, oder auch nach dem völligem Stillstand der Spule,
vor der Freigabe der vollen Spule oder während dieser Freigabe, oder
direkt nach der Freigabe.
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Gemäß einer
anderen Eigenschaft der Erfindung kann die Lockerung der Spannung
des Einführfadens
auch durch einen Antrieb der Spule 2 in der zu ihrer Aufspuldrehung
umgekehrten Richtung durch einen Spulen-Mitnehmer 4, der
mittels einer mechanischen, elektrischen, elektronischen oder anderen Umkehreinrichtung
kurzzeitig in umgekehrter Richtung betätigt wird, erreicht werden
(3). Eine derartige Umkehreinrichtung ist dem Fachmann
bekannt und wird nicht ausführlicher
beschrieben. Eine Drehung der Spule in umgekehrter Richtung, wie
oben beschrieben, und zwar während
einer relativ kurzen Zeitspanne, d. h. beispielsweise ein oder zwei
Sekunden lang, ermöglicht
es nach dem Anhalten aller Antriebsmotoren, d. h. dem Spulenmitnehmer 4,
dem Mitnehmer des Läufers 3 und
der Voreinspeisungsvorrichtung, für den Faden eine Lockerung
oder Spiel in ausreichender Länge
zu erhalten, um das Abheben der vollen Spule 2, das Freigeben
des Läufers 3 (4 und 5),
die Einführung
der neuen Hülse 6 und
das Einspannen des Fadens zwischen einem Ende dieser Hülse 6 und
einer Spannkalotte der letzteren (8 und 9)
durchzuführen.
Dann kann der Faden der vollen Spule abgeschnitten werden und eine
neue Aufspulphase eingeleitet werden (10 und 11),
wobei dafür
gesorgt wird, dass der Faden bei keinem der vorausgehend genannten
Vorgänge
einer Spannung ausgesetzt wird.
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Nach
einer anderen Eigenschaft der Erfindung kann die Lockerung der Spannung
des Einführfadens
beim Anhalten des Spulenbetriebs, nach dem völligen Stillstand der Spule,
während
der Freigabe der vollen Spule 2 durch die Lockerung der
Fadenspannung stromaufwärts
der Spulstelle erreicht werden.
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Nach
einer Eigenschaft der Erfindung, die in den beiliegenden Zeichnungen
nicht abgebildet ist, kann die Lockerung der Spannung des Einführfadens durch
eine Einwirkung auf die Fadenstrecke stromaufwärts des Läufers 3 erhalten werden,
wobei die Gesamtheit der Antriebsmotoren für das Aufspulen, für den Läufer und
für die
Voreinspeisung angehalten wird. Die derartige Lockerung kann sowohl
vor der Freigabe der Spule 2 als auch während dieser Freigabe erfolgen.
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Zu
diesem Zweck wird die Lockerung bzw. das Spiel durch eine relative
Verschiebung der verschiedenen, die Vorbeschickungsstelle bildenden Umlenkzylinder
im Hinblick auf eine Verkürzung
der Fadenstrecke beim Anhalten erhalten. Es ist auch möglich, auf
die Länge
der Fadenstrecke einzuwirken, indem ein oder mehrere Umlenkzylinder
auf dieser Strecke vorgesehen werden, wobei diese Umlenkzylinder
aus einer geraden Strecke heraus verschoben werden können. Auch
in diesem Fall können sich
die Umlenkzylinder in der Aufspulposition außerhalb eines geraden Streckenverlaufs
des Fadens befinden, so dass dieser eine längere Strecke zurücklegt,
wobei die Zylinder beim Anhalten der verschiedenen Antriebsmotoren
in eine Position übergehen, die
weitgehend einer geradlinigen Fadenstrecke entspricht, so dass der
Faden automatisch gelockert wird. Sofern stromaufwärts des
Aufspulens auf die Fadenstrecke eingewirkt wird, kommen die verschiedenen
Mittel, dank derer sich durch Verschieben gegenüber ihrer Aufspulposition die
Lockerung oder das Spiel erreichen lässt, während der Wiederanlaufphase
des Aufspulens automatisch in ihre Ausgangsposition zurück.
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Die
verschiedenen Befehle für
die Umkehr des Betriebs des Spulen-Mitnehmers 4 oder für die Verschiebung
von verschiedenen Umlenkzylindern werden vorteilhafterweise automatisch
erteilt, mittels der gewöhnlichen
für die
Steuerung und Überwachung
des Betriebs der Garnspulmaschine eingesetzten speicherprogrammierbaren
Steuerung. Die erforderlichen Befehle für die Anwendung eines der vorliegenden
Erfindung entsprechenden Verfahrens lassen sich nämlich perfekt
in die vorhandenen Steuervorgänge
integrieren, so dass sie die vorhandenen Steuer- und Überwachungsprogramme
ergänzen.
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Die 2 bis 10 stellen
auf schematische Weise die wesentlichen Phasen des Spulenabhebeverfahrens
dar. 2 zeigt das Anhalten des Aufspulzyklus, und 3 und 4 zeigen
eine Lockerungsphase der Garne gefolgt von der Freigabe des Läufers 3 mittels
der Abrückstange 7.
Dann wird der Spulenhalter gesenkt (5), und
das Spulenmagazin nach unten gefahren (6). Anschließend wird
der Spulenhalter hochgefahren (7), woran
sich das Hochfahren des Spulenmagazins oder der Speisevorrichtung
der Spulstelle mit Hülsen 6 anschließt (8),
worauf wiederum das Herunterfahren des Spulenmagazins folgt (9).
Dann wird die Ausrückstange 7 des
Läufers 3 freigegeben (10). 11 ist
eine Perspektivdarstellung des Anlaufens des neuen Aufspulzyklus.
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Dank
der Erfindung ist es möglich,
auf automatische Weise das Abheben der Spule vorzunehmen, wobei
sichergestellt wird, dass der Faden während des Abhebens der vollen
Spule und des Einsetzens einer neuen Hülse keiner zusätzlichen
Spannung ausgesetzt wird, so dass jede Gefahr des Ausreißens des
Fadens an der neuen Hülse
beim Anlaufen oder des Fadenbruchs infolge der Überspannung vermieden wird.
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Da
der Faden vor jeder übermäßigen Spannung
geschützt
ist, können
Betriebsstörungen
wie der Fadenbruch oder das Ausreißen des Fadens vermieden werden,
so dass sich die Ertragsleistung der Maschine deutlich steigern
lässt.
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Selbstverständlich ist
die Anwendung nicht auf die beschriebenen und in den beiliegenden Zeichnungen
abgebildeten Ausführungsweisen
beschränkt.
Es bleibt die Vornahme von Änderungen möglich, insbesondere
hinsichtlich der Beschaffenheit der verschiedenen Elemente oder
durch die Ersetzung durch technische Entsprechungen, ohne dass dadurch
der durch die Patentansprüche
definierte Schutzbereich der Erfindung verlassen wird.