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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf elektrochemische Bauteile,
insbesondere auf gedruckte elektrochemische Pixelbauteile auf der Grundlage
leitfähiger
organischer Materialien und elektrochromer Materialien. Die Erfindung
bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines elektrochemischen
Pixelbauteils und auf Matrizen elektrochemischer Pixelbauteile.
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Hintergrund der Erfindung
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Sowohl
organische Halbleiter- und Leitermaterialpolymere als auch -moleküle sind
in einem breiten Bereich elektronischer Bauteile, z. B. elektrochemische
Bauteile, erfolgreich beispielsweise als dynamische Farbmittel in
intelligenten Fenstern und in Polymerbatterien enthalten. Reversibles
Dotieren und Entdotieren unter Beteiligung mobiler Ionen schalten das
Material zwischen unterschiedlichen Redoxzuständen.
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Halbleiterpolymere
werden zur Herstellung von Feldeffekttransistorbauteilen (FET) verwendet. Der
Transistorkanal dieser Bauteile enthält das betreffende Halbleiterpolymer
und ihre Funktion gründet
sich auf Änderungen
bei den Ladungsträgereigenschaften
des Halbleiterpolymers, die durch ein außen angelegtes elektrisches
Feld bewirkt werden. Bei derartigen Transistoren wird das Polymer
insofern als herkömmlicher
Halbleiter verwendet, als das elektrische Feld Ladungen innerhalb
des Polymermaterials lediglich umverteilt. Es wurde ein derartiger Transistor
hergestellt, der zur Miniaturisierung geeignet ist und zur Herstellung
zur Gänze
aus Polymermaterial bestehender integrierter Schaltkreise (PCT-Veröffentlichung
WO 99/10939 ) verwendet werden
kann. Es wird ein Stapel aus Verbundschichten entweder mit Top-Gate-
oder Bottom-Gate-Struktur beschrieben. Ein Transistorbauteil mit
einer ähnlichen
Architektur, das ebenfalls ein Polymer als Halbleitermaterial in
dem Transistorkanal verwendet, wird in der europäischen Patentanmeldung
EP-1 041 653 beschrieben.
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Bei
einem weiteren Typ Transistorbauteil auf der Grundlage organischer
Materialien werden elektrochemische Redoxreaktionen in dem organischen Material
genutzt. Diese Bauteile umfassen einen Elektrolyten und ein leitfähiges Polymer,
das zwischen einem oxidierten und einem reduzierten Zustand geschaltet
werden kann. Einer dieser Oxidationszustände entspricht dann einer niedrigen
Leitfähigkeit,
bevorzugt null, in dem Material, wogegen der andere Oxidationszustand
einer hohen Leitfähigkeit bezüglich des
ers ten Zustands entspricht. Elektrochemische Transistorvorrichtungen
sind als Sensoren z. B. zum Nachweis eines Oxidationsmittels in
einer Lösung
verwendet worden (siehe zu einer Zusammenschau Baughman und Shacklette,
Proceedings of the Sixth Europhysics Industrial Workshop (1990),
S. 47–61).
Weiterhin wird über
einen Transistor des elektrochemischen Typs bei Rani et al., J.
Solid State Electrochem. (1998), Bd. 2, S. 99–101, berichtet. Die Gate-Elektrodenarchitektur
bei diesem Transistor des Standes der Technik ist in 1 dieser
Literaturstelle dargestellt.
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Elektrochrome
Materialien zeigen Farbänderungen
oder Änderungen
der optischen Dichte als Ergebnis elektrochemischer Reduktions-
und/oder Oxidationsreaktionen. Ein elektrochromes Material kann entweder
als Feststoff vorhanden sein oder als molekulare, neutrale oder
ionische Spezies in einer Elektrolytlösung vorliegen. Diese Materialien
werden zum Herstellen elektrochromer Zellen verwendet, bei denen
der Durchgang elektrischer Ladung in den Materialien Farbänderungen
hervorruft. Elektrochrome Zellen werden in elektrochromen Bauteilen
unterschiedlicher Art verwendet und zwei Hauptgruppen dieser Bauteile
können
unterschieden werden. Die beiden Kategorien unterscheiden sich voneinander hauptsächlich in
der Anordnung der Elemente der elektrochromen Zelle.
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Die
erste Gruppe elektrochromer Bauteile benützt einen Verbundaufbau und
wird bei Anwendungen wie Automobilfenster, Gebäudefenster, Sonnenbrillen,
große
Plakatwände,
Spiegel mit veränderlichem
Reflexionsgrad, Schiebedächern
usw. verwendet. Bei diesem Typ elektrochromer Bauteile werden kontinuierliche
Schichten aus elektrochromem Material und Elektrolyt (sowie andere
Schichten aus z. B. Ionenreservoirmaterial) zwischen zwei Elektroden
eingeschlossen, die die Schichten aus elektrochromem Material und
Elektrolyt vollständig
bedecken. Bei dem zu nutzenden elektrochromen Bauteil muss wenigstens
eine dieser Elektroden transparent sein, um Licht durch das Bauteil
hindurchzulassen. Dieses Erfordernis wird im Stand der Technik durch die
Verwendung von Elektrodenmaterialien wie etwa Indium-dotiertes Zinnoxid
(ITO), Zinndioxid oder Fluor-dotiertes Zinnoxid erfüllt. Die
bei diesen Anwendungen verwendeten elektrochromen Materialien schwanken,
beruhen aber oft auf Schwermetalloxiden wie etwa WO3 oder
leitfähigen
Polymeren wie etwa Polyanilin oder Polypyrrol. Das leitfähige elektrochemische
Polymer Poly(3,4-ethylendioxythiophen) (PEDOT) wurde viel untersucht
und Verbundbauteile, in dieses Polymer eingebaut ist, wurden hergestellt.
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Die
zweite Gruppe elektrochromer Bauteile ist auf das Bereitstellen
einer elektrisch aktu alisierbaren Anzeige zur Herstellung auf einem
flexiblen Träger
gerichtet. Das
US-Patent 5 754
329 beschreibt eine derartige Anzeige, bei der die Elektroden
des elektrochromen Bauteils in ein und derselben Ebene liegen und
mit einer Schicht aus elektrochromem Material zum Erzeugen lokaler
Farbeffekte an der Grenzfläche
zwischen dem elektrochromen Material und den Elektroden in Kontakt
stehen. Die
US-5 877 888 stellt
eine Weiterentwicklung dieses Bauteils dar und beschreibt eine zweiseitige
Anzeige. Die Anordnung der Komponentenschichten des elektrochromen
Bauteils ist der des Bauteils des
US-Patents
5 754 329 ähnlich,
unter Berücksichtigung,
dass die Elektroden auf jeder Seite des Anzeigeträgers nur
mit elektrochromem Material in Kontakt stehen und das Erzeugen elektrochromer
Wirkungen auf die Elektrodenfläche
beschränkt
ist. Die elektrochromen Materialien, die bei diesen Bauteilen verwendet
werden, werden in der
US 5 812
300 genau beschrieben.
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Das
aktive Adressieren von Pixelanzeigen wird z. B. von Firester AH
in „Active
Matrix Technology",
Kapitel 5 von „Flat-Panel
Display Technologies", Hrsg.
Tannas, Glenn, Doane et al., 1995 (ISBN 0-8155-1387-9) beschrieben.
Der Stand der Technik auf diesem Gebiet kann weiterhin durch die
US-Patente 6 157 356 ,
6 023 259 und
6 072 517 dargestellt werden. Aktivmatrix-betriebene
OLED-Anzeigen (organische, lichtaussendende Anzeigen) wurden z.
B. von Philips and Cambridge Display Technology (CDT) hergestellt.
Parallel dazu wurde im Zusammenhang mit den vorstehenden Transistoren
festgestellt, dass die bei all diesen Anwendungen verwendeten Transistoren
beim Einsetzen eines Polymermaterials das Polymermaterial als herkömmlichen Halbleiter
einsetzen.
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Probleme
bei den Pixelmatrizen in den Anzeigen des vorstehend angeführten Stands
der Technik schließen
die Tatsache ein, dass sie schwierig und kostspielig herzustellen
sind. Insbesondere wurden keine elektrochemischen Pixelbauteile
offenbart, die wirklich massenhaft hergestellt werden können. Weiterhin
ist die praktische Verwendung der Pixelelemente in Bauteilen des
Stands der Technik durch ihre vergleichsweise hohe Leistungsaufnahme
erschwert. Ferner leiden in Bauteilen des Stands der Technik verwendete
Materialien an einem Fehlen von Umweltfreundlichkeit, Verarbeitbarkeit
und wirtschaftlichen Herstellungsmöglichkeiten. Es besteht daher ein
Bedürfnis
nach neuen und verbesserten Pixelbauteilen zur Einarbeitung in Matrizen,
die in Anzeigen verwendet werden können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Einer
der Gegenstände
der vorliegenden Erfindung ist damit das Erfüllen dieses Bedürf nisses durch
Fortentwickeln des Stands der Technik elektrochemischer Pixelbauteile
und durch Bereitstellen eines Bauteils mit Handhabungs-, Herstellungs-,
Entsorgungs- und anderen Eigenschaften, die denen des Stands der
Technik überlegen
sind.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen
eines elektrochemischen Pixelbauteils, das auf einen breiten Bereich unterschiedlicher
starrer oder flexibler Substrate durch herkömmliche Druckverfahren aufgebracht werden
kann.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen
eines umweltverträglichen
elektrochemischen Pixelbauteils, so dass die Entsorgung des Bauteils
zusammen mit irgendeinem Träger,
auf den es aufgebracht wurde, nicht zu Handhabungsproblemen führt und
dass der Verwendung des Bauteils keine Sicherheitsbeschränkungen auferlegt
werden müssen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen
einer aktiv adressierten Matrixanzeige, die eine vielfältige und
leichte Konstruktion bietet und eine gute Bildqualität ermöglicht.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Ermöglichen
neuer Anwendungen leitfähiger
organischer Materialien unter Ausnützen mehrerer verschiedener
Eigenschaften derartiger Materialien in Kombination.
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Ein
weiterer Erfindungsgegenstand ist das Bereitstellen von Verfahren
zur Herstellung derartiger Bauteile, wobei die Verfahren herkömmliche
Druckverfahren oder andere Auftragsverfahren nützen, die wohlbekannt, verhältnismäßig wohlfeil
und leicht zu vergrößern sind.
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Die
vorstehend angeführten
Gegenstände werden
durch die in den unabhängigen
Ansprüchen definierte
Erfindung erreicht. Spezielle Ausführungsformen der Erfindung
sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert. Außerdem
weist die vorliegende Erfindung andere Vorteile und Merkmale auf,
die aus der nachstehenden genauen Beschreibung deutlich werden.
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Somit
wird ein elektrochemisches Pixelbauteil bereitgestellt, das die
folgenden Komponenten umfasst:
- (A) ein elektrochemisches
Transistorbauteil umfassend einen Source-Kontakt; einen Drain-Kontakt;
wenigstens eine Gate-Elektrode; ein zwischen und in direktem elektrischen
Kontakt mit den Source- und Drain-Kontakten angeordnetes elektrochemisch
aktives Element, wobei das elektrochemisch aktive Element einen
Transistorkanal umfasst und aus einem Material besteht, das ein organisches
Material mit der Fähigkeit,
seine Leitfähigkeit
durch Wechseln dessen Redoxzustands elektrochemisch zu verändern, umfasst;
und einen festen Elektrolyten in direktem elektrischem Kontakt mit
dem elektrochemisch aktiven Element und der wenigstens einen Gate-Elektrode,
der sich derart dazwischen befindet, dass ein Elektronenfluss zwischen
dem elektrochemisch aktiven Element und der (den) Gate-Elektrode(n)
verhindert wird, wobei der Elektronenfluss zwischen dem Source-Kontakt
und Drain-Kontakt mittels einer an die Gate-Elektrode(n) angelegten
Spannung steuerbar ist, und
- (B) ein elektrochromes Bauteil umfassend wenigstens ein elektrochromes
Element, das (i) wenigstens ein Material, das in wenigstens einem Oxidationszustand
elektrisch leitend ist, und (ii) wenigstens ein elektrochromes Material
umfasst, wobei die Materialien (i) und (ii) gleich oder verschieden
sein können;
wenigstens eine Schicht eines festen Elektrolyten in direktem elektrischen Kontakt
mit dem elektrochromen Element; und wenigstens zwei Elektroden,
die an das Anlegen einer Spannung dazwischen angepasst sind, wobei
jede Elektrode in direktem elektrischem Kontakt mit einer aus der
(den) Elektrolytschicht(en) und dem elektrochromen Element ausgewählten Komponente
steht,
wobei in dem Pixelbauteil einer der Source- und Drain-Kontakte
des elektrochemischen Transistorbauteils A in elektrischem Kontakt
mit einer der Elektroden des elektrochromen Bauteils B steht.
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Somit
beruht die Erfindung auf dem Befund, dass ein so genanntes „intelligentes
Pixel" [„smart
pixel"], das eine
Kombination eines Transistors und einer Farbzelle umfasst, durch
die vorstehend beschriebenen neuen Komponenten aufgebaut werden kann.
In Abhängigkeit
von den elektrochemischen Eigenschaften der in dem elektrochemischen
Transistorbauteil A und dem elektrochromen Bauteil B verwendeten
genauen Materialien, kann das elektrochrome Bauteil B entweder mit
den Source- oder Drain-Kontakten des elektrochemischen Transistorbauteils
A verbunden sein. Das elektrochemische Pixelbauteil ist darin von
Vorteil, dass eine an die elektrochrome Anzeige B zum Färben oder
Entfärben
des elektrochromen Elements angelegte Spannung durch Steuern der
Gate-Spannung des elektrochemischen Transistorbauteils A moduliert
werden kann.
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Diese
vorteilhafte Eigenschaft des elektrochemischen Pixelbauteils der
Erfindung macht es zur Konstruktion von Matrixverbänden aus
derartigen Pixeln geeignet. Die elektrochemischen Pixelbauteile der
Erfindung können
somit zum Bilden einer Matrix verwendet werden, die auf eine an
sich in der Technik bekannte Weise aktiv adressiert werden kann.
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Elektrochemisches Transistorbauteil A:
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Die
Architektur des elektrochemischen Transistorbauteils A in dem erfindungsgemäßen elektrochemischen
Pixelbauteil ist darin von Vorteil, dass sie die Herstellung eines
schichtförmigen
Transistorbauteils mit nur einigen Schichten mit zum Beispiel einer bemusterten
Schicht aus ein leitfähiges
organisches Material umfassendem Material ermöglicht, wobei die Schicht sowohl
Source- und Drain-Kontakte und die Gate-Elektrode(n) als auch das
elektrochemisch aktive Element umfasst. Die Source- und Drain-Kontakte und das
elektrochemisch aktive Element sind dann bevorzugt aus einem kontinuierlichen
Stück des
Materials gebildet. Die Source- und Drain-Kontakte können wahlweise
aus einem anderen elektrisch leitfähigen Material in direktem
elektrischem Kontakt mit dem elektrochemisch aktiven Element gebildet
sein. Die Gate-Elektrode(n) können
auch aus einem anderen elektrisch leitfähigen Material sein. Zum Bereitstellen
der notwendigen elektrochemischen Reaktionen, wodurch die Leitfähigkeit
bei dem aktiven Element geändert
wird, wird ein fester Elektrolyt so angeordnet, dass er in direktem
elektrischem Kontakt sowohl mit dem aktiven Element als auch der
(den) Gate-Elektrode(n) steht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
sind sowohl die Source- und Drain-Kontakte und Gate-Elektrode(n)
als auch das aktive Element alle in einer gemeinsamen Ebene angeordnet,
was die Herstellung des Bauteils durch gewöhnliche Druckverfahren weiter
vereinfacht. Somit verwendet das elektrochrome Bauteil gemäß dieser
Ausführungsform der
Erfindung eine horizontale Bauteilarchitektur. Eine Schicht aus
festem Elektrolyt kann vorteilhafterweise so aufgetragen werden,
dass sie zumindest teilweise sowohl die Gate-Elektrode(n) bedeckt als auch das elektrochemisch
aktive Element bedeckt. Diese Schicht aus festem Elektrolyt kann
zum Teil in Abhängigkeit
davon, welcher der beiden Haupttypen der Transistorarchitekturen
ausgeführt
werden soll (siehe nachstehend), kontinuierlich oder unterbrochen
sein.
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Das
elektrochemische Transistorbauteil A in dem erfindungsgemäßen elektrochemischen
Pixelbauteil erlaubt die Steuerung des Elektronenflusses zwischen
den Source- und
Drain-Kontakten und damit eine Steuerung des Stroms durch das elektrochemische
Element des elektrochromen Bauteils B. Die Leitfähigkeit des Transistorkanals
des elektrochemisch aktiven Elements kann Wechseln des Redoxzustands
des organischen Materials darin verändert werden. Dies wird durch
Anlegen einer Spannung an die Gate-Elektrode(n) bewerkstelligt, was ein
elektrisches Feld in dem Elektrolyten erzeugt. An der Kontaktfläche zwischen
dem Elektrolyten und dem elektrochemisch aktiven Element finden
elektrochemische Reaktionen statt, die die Leitfähigkeit des organischen Materials ändern. Das
organische Material in dem Transistorkanal wird als Ergebnis der
Redoxreaktionen entweder von einem leitenden Zustand in einen nichtleitenden
Zustand verändert
oder es wird von einem nichtleitenden in einen leitenden Zustand verändert.
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Wie
vom Fachmann leicht erkannt wird und in Analogie zu herkömmlichen
Feldeffekttransistoren kann das elektrochemische Transistorbauteil
A in dem elektrochemischen Pixelbauteil der Erfindung durch Kurzschließen der
Gate-Elektrode und des Source-Kontakts
oder der Gate-Elektrode und des Drain-Kontakts leicht dazu veranlasst
werden, als Diode zu arbeiten. Jede Konfiguration des elektrochemischen
Transistorbauteils A kann auf diese Weise als Diode verwendet werden.
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In
Abhängigkeit
von der genauen Bemusterung des leitfähigen organischen Materials
und des Elektrolyten kann das elektrochemische Transistorbauteil
A in dem elektrochemischen Pixelbauteil der Erfindung entweder vom
bistabilen oder dynamischen Typ sein. Bei der Ausführungsform
eines bistabilen Transistors führt
eine an die Gate-Elektrode(n) angelegte Spannung zu einer Leitfähigkeitsänderung
in dem Transistorkanal, die aufrecht erhalten wird, wenn der äußere Stromkreis
unterbrochen wird, d. h. wenn die angelegte Spannung abgebaut wird. Die
durch die angelegte Spannung ausgelösten elektrochemischen Reaktionen
können
nicht rückgängig gemacht
werden, da das elektrochemisch aktive Element und die Gate-Elektrode(n)
mit einander nicht in direktem elektrischem Kontakt stehen, sondern durch
Elektrolyt getrennt sind. Bei dieser Ausführungsform kann der Transistorkanal
durch Anwenden nur kleiner transienter Gate-Spannungen zwischen nichtleitenden
und leitenden Zuständen
geschaltet werden. Der bistabile Transistor kann tagelang und im
bevorzugtesten, idealen Fall unbegrenzt in einem herbeigeführten Redoxzustand
gehalten werden.
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Auf
diese Weise bietet die bistabile Ausführungsform des elektrochemischen
Transistorbauteils A darin eine Speicherfunktion, dass es möglich ist, den
Transistor unter Anwenden nur eines kurzen, an die Gate-Elektrode
angelegten Spannungsimpulses an- und auszuschalten. Der Transistor
verbleibt in dem leitenden oder nichtleitenden Redoxzustand, selbst
nach dem die angelegte Spannung abgebaut wurde. Ein weiterer Vorteil
bei derartigen bistabilen Transistoren ist, dass ein fast Nullleistungsbetrieb
ermöglicht
wird, da die an das Gate angelegten, kurzen Spannungsimpulse nicht
größer als
ein Bruchteil der zum Betrieb eines entsprechenden dynamischen Bauteils
benötigten
Gate-Spannungen
zu sein brauchen.
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Bei
der dynamischen Ausführungsform
des elektrochemischen Transistorbauteils A wird die Änderung
des Redoxzustands des Materials nach dem Abbauen der Gate-Spannung
spontan rückgängig gemacht.
Diese Umkehr wird durch das Bereitstellen eines Redoxsenkenvolumens
neben dem Transistorkanal in dem elektrochemisch aktiven Element
erhalten. Ferner wird eine zweite Gate-Elektrode bereitgestellt
und so angeordnet, dass sich die beiden Gate-Elektroden an jeder
Seite des elektrochemisch aktiven Elements, eine näher zum
Transistorkanal und die andere näher
zu dem Redoxsenkenvolumen befinden. Beide Gate-Elektroden sind durch
den Elektrolyten von dem elektrochemisch aktiven Element getrennt.
Das Anlegen einer Spannung zwischen den beiden Gate-Elektroden führt dazu,
dass das elektrochemisch aktive Element polarisiert wird, wodurch
Redoxreaktionen stattfinden, bei denen das organische Material in
dem Transistorkanal reduziert wird, während das organische Material
in dem Redoxsenkenvolumen oxidiert wird oder umgekehrt. Da der Transistorkanal
und das Redoxsenkenvolumen in direktem elektrischem Kontakt miteinander
stehen, führt
der Abbau der Gate-Spannung zu einer spontanen Umkehr der Redoxreaktionen,
so dass die Anfangsleitfähigkeit
des Transistorkanals wiederhergestellt wird. Es muss betont werden,
dass im Gegensatz zu elektrochemischen Transistoren des Stands der
Technik von dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasste dynamische Transistoren ohne
die Notwendigkeit einer Umkehrspannung zum Anfangszustand der Leitfähigkeit
zurückkehren.
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Elektrochromes Bauteil B:
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Das
elektrochrome Bauteil B in dem erfindungsgemäßen elektrochemischen Pixelbauteil
umfasst ein elektrochromes Element in direktem elektrischem Kontakt
mit einem Elektrolyten. Wenigstens zwei Elektroden einer Spannungsversorgung
befinden sich in direktem elektrischem Kontakt mit entweder dem
Elektrolyten oder elektrochromen Element, um die Zufuhr von Ladungsträgern für elektrochemische
Färbe-
oder Entfärbungsreaktionen
zu ermöglichen.
Die Elektroden können
aus demselben Material wie das elektrochrome Element gebildet sein.
Der Kontakt von Elektroden zu dem elektrochromen Element, entweder
direkt oder über
einen Elektrolyten, kann durch eine horizontale oder vertikale Anordnung
in Abhängigkeit
von der Ausführung
des erfindungsgemäßen elektrochemischen
Pixelbauteils hergestellt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
wird ein elektrochromes Bauteil B des elektrochemischen Pixelbauteils
bereitgestellt, bei dem die Elektroden nebeneinander in einer Ebene
angeordnet sind. Die Elektroden bilden dann eine Elektrodenschicht,
die auf herkömmliche
Weise auf einen Träger
aufgetragen und auf jede gewünschte
Weise bemustert werden kann. Wenn diese Elektrodenanordnung angewendet
wird, sind die mit dem Elektrolyt oder elektrochromen Element gebildeten
Verbindungen bevorzugt mit nur einer Schicht des Elektrolyten oder
elektrochromen Elements ausgeführt.
Wahlweise ist eine der Elektroden seitlich in Bezug auf das elektrochrome
Element angeordnet, während
eine zweite Elektrode darunter angeordnet ist, die durch den Elektrolyten
von dem elektrochromen Element getrennt ist. Ein derartiger vertikaler
Aufbau kann bei der Konstruktion elektrochemischer Pixelbauteile
von Vorteil sein, da bei dieser Anordnung mehrere Komponenten des
elektrochromen Bauteils, ausgenommen selbstverständlich das elektrochrome Element,
vor dem Betrachter verborgen werden können. Diese Anordnung des elektrochromen
Elements oben auf dem Elektrolyten und zweiten Elektrode ist im
Zusammenhang mit einer Matrix aus einer Mehrzahl elektrochemischer
Pixelbauteile besonders vorteilhaft, wobei die Matrix eine Pixelanzeige
bildet. Die Tatsache, dass der Hauptteil der sichtbaren Fläche einer
derartigen Anzeige aus elektrochromen Elementen besteht, ergibt
eine maximale Bildqualität
und Deutlichkeit. Ferner wird die Konstruktion einer Matrix eines
elektrochemischen Pixelbauteils durch diese vertikale Anordnung
der Elektroden des elektrochromen Bauteils B erleichtert, da weniger
Kreuzungen von Leitungen unter einander vorgesehen werden müssen. Dieser
Aspekt der Auslegung des elektrochromen Bauteils B des elektrochemischen
Pixelbauteils der Erfindung wird nachstehend genauer erörtert.
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Bei
einigen Ausführungsformen
der Erfindung liegt der Elektrolyt in dem elektrochromen Bauteil
B in Form einer kontinuierlichen Schicht vor, was zu einem dynamischen
Bauteil führt,
bei dem das Anlegen einer Spannung zu einer Farbänderung führt, die beim Abbauen der Spannung
rückgängig gemacht
wird. Bei anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird ein elektrochromes Bauteil bereitgestellt,
bei dem der Elektrolyt zwischen Elektroden bemustert ist. Die Ionenleitung
in diesem Bauteil wird dann unterbrochen, so dass das Anlegen einer
Spannung an die elektrochemische Zelle des Bauteils zu Reduktions-
und Oxidationsreaktionen führt,
die beim Abbauen der Spannung nicht rückgängig gemacht werden. Auf diese
Weise wird durch diese akkumulator ähnlichen Eigenschaften derartiger Ausführungsformen
des Bauteils ein bistabiles Schalten zwischen Zuständen ermöglicht.
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Bei
Ausführungsformen
der Erfindung wird ein elektrochromes Bauteil bereitgestellt, das
wenigstens ein weiteres elektrochromes Material zum Ergänzen des
elektrochromen Materials in dem elektrochromen Element umfasst.
Dies ermöglicht
das Herstellen von Bauteilen mit mehr als einer Farbe mit zum Beispiel
einer farberzeugenden Oxidationsreaktion und einer farberzeugenden
Reduktionsreaktion, die gleichzeitig an verschiedenen Orten in dem
Bauteil stattfinden. Als weiteres Beispiel können Redoxreaktionen vorgesehen
werden, die zu verschiedenen Farben am selben Ort, aber bei unterschiedlichen
angelegten Spannungen führen.
Dieses weitere elektrochrome Material kann innerhalb des festen Elektrolyten
oder innerhalb des elektrochromen Bauteils vorgesehen werden, das
dann zum Beispiel ein elektrochromes Redoxpaar umfasst.
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Ausführungsformen
des elektrochromen Bauteils B in dem elektrochemischen Pixelbauteil
der Erfindung können
auch ein redoxaktives Material umfassen, das selbst nicht zu elektrochromen
Wirkungen führt.
Ein derartiges Material kann irgendeine der folgenden zwei Aufgaben
oder beide erfüllen:
(i) bei einigen Anordnungen des elektrochromen Bauteils B kann das
elektrochrome Material des gesamten Volumens des elektrochromen
Elements in Abwesenheit einer komplementären Redoxreaktion nicht vollständig oxidiert
oder reduziert werden, vielmehr wird nur ein Teil des Materials
oxidiert beziehungsweise reduziert. Somit ermöglicht der Zusatz eines weiteren
redoxaktiven Materials das vollständige Oxidieren oder Reduzieren
des elektrochromen Materials. (ii) Das elektrochrome Material kann
für eine Überoxidation anfällig sein,
die bei einer zu hohen angelegten Spannung auftritt und das elektrochrome
Material zerstört,
wodurch es unbrauchbar gemacht wird. Ein weiteres, von dem Bauteil
umfasstes redoxaktives Material dient als Schutzfunktion für das elektrochrome
Material vor einer derartigen Überoxidation
durch Beschränken
der elektrischen Polarisation in dem elektrochromen Element auf
einen Wert unter einem Grenzwert. An diesem Grenzwert schützt das
weitere redoxaktive Schutzmaterial anstatt oxidiert zu werden das
elektrochrome Material vor einer Polarisierung, die es sonst zerstören würde. Wie
vom Fachmann im Licht des vorstehend Erörterten leicht erkannt wird,
könnte
ein geeignet gewähltes
redoxaktives Material, das elektrochrome Wirkungen zeigt, die Funktion
des Lieferns einer komplementären,
farberzeugenden Reaktion haben, wobei es gleichzeitig eine der vorteilhaften
Wirkungen des Schutzes vor einer Überoxidation und Ermöglichens
einer vollständigen
Reduktion/Oxidation des ersten elektrochromen Materials oder beide
liefert.
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Bei
einigen Ausführungsformen
des elektrochromen Bauteils B in dem elektrochemischen Pixelbauteil
der Erfindung können
dynamische oder veränderliche
Färbewirkungen
bei dem elektrochromen Bauteil durch Anwenden einer Kombination
verschiedener fester Elektrolyte mit unterschiedlichen Ionenleitfähigkeiten
erzeugt werden. Teile eines elektrochromen Elements oder einige
einer Mehrzahl elektrochromer Elemente können sich dann in direktem elektrischem
Kontakt mit derartigen verschiedenen Elektrolyten befinden. Elektrochrome
Bereiche, die sich im Kontakt mit einem Elektrolyten mit einer höheren Ionenleitfähigkeit
befinden, werden schneller als elektrochrome Bereiche gefärbt/entfärbt, die
sich im Kontakt mit einem Elektrolyten mit einer geringeren Ionenleitfähigkeit
befinden, was unterschiedliche Kombinationen von Bildelementen mit
unterschiedlichen Färbe-
und Entfärbungsgeschwindigkeiten
ermöglicht.
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Wie
vorstehend beschrieben sind bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
die Source- und Drain-Kontakte, das elektrochemisch aktive Element
und die Gate-Elektrode(n) des elektrochemischen Transistorbauteils
A alle aus demselben Material gebildet. Geeigneterweise und vorausgesetzt,
dass das Material elektrochrome Eigenschaften aufweist, wird dieses
Material auch zum Bilden des elektrochromen Elements in dem elektrochromen
Bauteil B und besonders bevorzugt auch zum Bilden der Elektroden
des elektrochromen Bauteils verwendet. Geeigneterweise ist das für die verschiedenen
Komponenten gewählte
gemeinsame Material im Hinblick auf die verschiedenen gewünschten
Eigenschaften dieses Materials ein elektrochromes Polymer, das wenigstens
in einem Oxidationszustand leitfähig
ist. Geeignete derartige Polymere werden in dem nachstehenden Abschnitt „Materialien" aufgeführt.
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Zum
erfolgreichen Betrieb des elektrochemischen Pixelbauteils umfassen
sowohl das elektrochemische Pixelbauteil A als auch das elektrochrome Bauteil
B einen festen Elektrolyten. Bei A ermöglicht der Elektrolyt die elektrochemischen
Reaktionen, die die Leitfähigkeit
in dem Transistorkanal verändern, währen er
in B die elektrochemischen Reaktionen ermöglicht, die zu einer Farbänderung
bei dem elektrochromen Element führen.
Die festen Elektrolyten in A und B können gleich oder verschieden
sein und sind wie im nachstehenden Abschnitt „Materialien" definiert. Aus Gründen der
Verarbeitbarkeit und leichten Ausführung sind die festen Elektrolyten
in A und B bevorzugt dieselben.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt eine Matrix aus vorstehend
beschriebenen elektrochemischen Pixelbauteilen bereit. Die vorteilhaften
Verfahrenseigenschaften des elek trochemischen Pixelbauteils ermöglicht den
Einbau in eine Matrix, die eine Mehrzahl ähnlicher oder identischer Pixelbauteile umfasst,
um eine aktiv adressierte Pixelmatrix zu bilden. Wie dem Fachmann
auf dem Gebiet der Anzeigen, die aktiv adressierte Matrizen enthalten,
bekannt ist, nutzt eine derartige Matrix von Pixeln die durch einen
an ein Pixel gekoppelten Transistor gebotene Möglichkeit aus, den Stromfluss
zu den Farbelementen der Pixel zu steuern. Falls eine Matrix gemäß diesem
Aspekt der Erfindung aus zum Beispiel drei Zeilen und drei Spalten
der hierin beschriebenen neuen elektrochemischen Pixelbauteile besteht,
gibt es neun elektrochrome Bauteile B, deren Farbe einzeln verändert werden
kann. Es gibt auch neun elektrochemische Transistorbauteile A zur
Stromsteuerung. Eine Zeile oder Spalte der Matrix kann jeweils aktualisiert
werden. Anders gesagt sind z. B. alle Transistoren in den beiden
untersten Zeilen in den „Aus"-Zustand versetzt und befinden sich damit
in einem nichtleitenden Zustand. Die Transistoren in der oberen
Zeile sind in den leitenden oder „An"-Zustand versetzt, so dass die Farbe
aller elektrochromen Bauteile in dieser Zeile einzeln geändert werden
kann. Nach Abschluss des Verfahrens für die Anzeigen in der ersten
Zeile werden die Transistoren in der ersten und dritten Zeile in
ihren „Aus"-Zustand versetzt, während die
Transistoren in der zweiten Zeile in ihren „An"-Zustand versetzt werden, damit die
Anzeigen in der zweiten Zeile jetzt einzeln aktualisiert werden können. Durch
Versetzen der Transistoren in einer Zeile in den „Aus"-Zustand nach dem
Aktualisieren dieser Zeile, werden die in die betreffenden elektrochromen
Elemente geladenen Ladungen dort eingefangen, was wiederum bedeutet,
dass ein bestimmtes elektrochromes Element einige Zeit in seinem
Zustand mit geänderter
Farbe verbleiben kann. Zusammengefasst ermöglichen die Transistoren die
Steuerung des an die elektrochromen Elemente angelegten Stroms und
dadurch auch die Auswahl einzelner zu schaltender Anzeigezellen.
Der Fachmann kann durch Anwenden der Lehren hierin ohne übermäßiges Experimentieren
eine Matrix aus erfindungsgemäßen elektrochemischen
Pixelbauteilen mit irgendeiner Pixelzahl schaffen. Spezielle Ausführungsformen,
die alternative Matrixaufbauten und Varianten des in derartigen
Matrizen zu verwendenden elektrochemischen Pixelbauteils zeigen,
werden in der nachstehenden genauen Beschreibung dargestellt. Insbesondere
die elektrochemischen Transistorbauteile A in den Teil einer derartigen
Matrix bildenden Pixeln können
eine oder zwei Elektroden zur Lieferung von Gate-Spannung an den
Transistorkanal aufweisen. Unterschiedliche Eigenschaften werden
in verschiedenen Fällen
erhalten wie nachstehend genauer untersucht wird. Kurz gesagt bietet
ein Aufbau mit zwei Gate-Elektroden
im Allgemeinen eine bessere Kontrolle der Ströme in dem Matrixsystem. Ein
Aufbau mit nur einer Gate-Elektrode verhindert jedoch das Übersprechen
zwischen den zweiten Gate-Elektroden aller Pixel in einer Zeile,
was als Nachteil des Zwei-Gate- Aufbaus
erscheinen kann. Der Ein-Gate-Aufbau trägt auch zu weniger Leitungskreuzungen
bei. Das Problem des Übersprechens zwischen
Gate-Elektroden in einer Zeile kann auch durch die Bereitstellung
von Widerständen
gelöst werden,
die den Strom aus einem bestimmten Pixel daran hindern, sich zu
anderen Pixeln in derselben Zeile auszubreiten.
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Die
Erfindung erstreckt sich in einem weiteren Aspekt auch auf eine
Pixelanzeige, die eine derartige Matrix aus elektrochemischen Pixelbauteilen umfasst.
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Das
erfindungsgemäße elektrochemische Pixelbauteil
ist darin von Vorteil, dass es leicht auf einem Träger wie
etwa einem Polymerfilm oder Papier hergestellt werden kann. So können die
verschiedenen Komponenten mittels herkömmlicher Drucktechniken wie
etwa Siebdruck, Offsetdruck, Tintenstrahldruck und Flexographiedruck
oder Beschichtungstechniken wie etwa Messerbeschichten, Rakelbeschichten,
Extrusionsbeschichten und Florbeschichten wie etwa in „Modern
Coating and Drying Technology" (1992),
Hrsg. E. D. Cohen und E. B. Gutoff, VCH Publishers Inc, New York,
NY, USA, beschrieben, auf den Träger
aufgetragen werden. Bei diesen Ausführungsformen der Erfindung,
die ein Polymer als organisches Material in dem elektrochemischen Transistorbauteil
A oder als elektrochromes Material in dem elektrochromen Bauteil
B (siehe nachstehend zu den Materialanforderungen) nutzen, kann
dieses Material auch durch In-situ-Polymerisation durch Verfahren
wie etwa Elektropolymerisation, UV-Polymerisation, Wärmepolymerisation
und chemische Polymerisation aufgetragen werden. Als Alternative
zu diesen additiven Techniken zum Bemustern der Komponenten ist
es auch möglich,
subtraktive Techniken wie etwa eine örtliche Materialzerstörung durch chemisches
oder Gasätzen,
durch mechanische Mittel wie etwa Kratzen, Ritzen, Schaben und Fräsen oder
durch irgendein anderes in der Technik bekanntes subtraktives Verfahren
anzuwenden. Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung stellt derartige
Verfahren zur Herstellung eines elektrochemischen Pixelbauteils
aus den hierin genauer beschriebenen Materialien ein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird das elektrochemische Pixelbauteil zum Schutz des
Bauteils zum Teil oder zur Gänze eingeschlossen.
Das Einschließen
hält alles
Lösungsmittel
zurück,
das z. B. für
den Betrieb des festen Elektrolyten notwendig ist, und hält ferner
Sauerstoff vom Stören
der elektrochemischen Reaktionen in dem Bauteil ab. Das Einschließen kann
durch Flüssigphasenverfahren
bewerkstelligt werden. So kann ein Flüssigphasenpolymer oder organisches
Monomer mittels Verfahren wie etwa Sprühbeschichten, Tauchbeschichten
oder irgendeine vorstehend aufgeführte herkömmliche Drucktechnik auf dem
Bauteil aufgetragen werden. Nach dem Auftragen kann das Einschlussmittel
zum Beispiel durch Ultraviolett- oder Infrarotstrahlung, durch Lösungsmittelverdampfung, durch
Kühlen
oder durch die Verwendung eines Zweikomponentensystems wie etwa
ein Epoxykleber, bei dem die Komponenten direkt vor dem Auftragen
zusammengemischt werden, gehärtet
werden. Wahlweise wird das Einschließen durch Laminieren eines
festen Films auf das elektrochemische Pixelbauteil bewerkstelligt.
Bei bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen die Komponenten des elektrochemischen Pixelbauteils
auf einem Träger
angeordnet sind, kann dieser Träger
als unterstes Einschlussmittel wirken. In diesem Fall wird das Einschließen bequemer
dadurch ausgeführt,
dass nur die Oberseite des Bogens mit Flüssigphaseneinschlussmittel
bedeckt oder mit einem festen Film laminiert werden muss.
-
Weitere
Gegenstände
und Zwecke der vorliegenden Erfindung werden aus den folgenden Zeichnungen
und der genauen Beschreibung spezieller Ausführungsformen davon deutlich.
Diese Ausführungen
und Zeichnungen sind als Veranschaulichungen der beanspruchten Erfindung
bestimmt und sind in keiner Weise als einschränkend anzusehen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
eine Draufsicht von Elementen einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen elektrochemischen
Pixelbauteils.
-
2 ist
ein Diagramm, das den Strom während
des Färbens
eines Pixels wie in 1 dargestellt zeigt. Vds = 2 V, Vg = 0
V.
-
3 ist
ein Diagramm, das die Ströme
während
des Entfärbens
eines Pixels wie in 1 dargestellt zeigt. A: Vg = 1,4 V. B: Vg =
0 V.
-
4 ist
ein Diagramm, das den Strom während
des Entfärbens
eines Pixels wie in 1 dargestellt zeigt. Vg = 1,4 V während der ersten 50 Sekunden,
danach Vg = 0 V.
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5 zeigt
eine Draufsicht einer 5×1
Matrix aus elektrochemischen Pixelbauteilen wie dem in 1 gezeigten.
-
6 zeigt
eine Draufsicht einer 5×5
Matrix aus elektrochemischen Pixelbauteilen wie dem in 1 gezeigten.
-
7 zeigt
eine Draufsicht einer 3×3
Matrix aus elektrochemischen Pixelbauteilen gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
-
8A–8D veranschaulichen
einen alternativen Aufbau einer 3×3 Matrix aus elektrochemischen
Pixelbauteilen gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung mit einem vertikalen, dreischichtigen Aufbau. 8A zeigt
eine Draufsicht nur der unteren Schicht. 8B zeigt
eine Draufsicht nur der mittleren Schicht. 8C zeigt
eine Draufsicht nur der oberen Schicht. 8D ist
ein Querschnitt von der die drei Schichten der 8A–8C,
die zum Bilden der elektrochemischen Pixelbauteilmatrix übereinander
gestapelt sind, zeigenden Seite aus.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
-
Definitionen:
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Source-Kontakt:
ein elektrischer Kontakt, der Ladungsträger an einen Transistorkanal
liefert.
-
Drain-Kontakt:
ein elektrischer Kontakt, der Ladungsträger aus einem Transistorkanal
annimmt.
-
Gate-Elektrode:
ein elektrischer Kontakt, wovon sich jeder Teil dessen Oberfläche in direktem elektrischem
Kontakt mit festem Elektrolyten und daher in ionischem Kontakt mit
dem elektrochemisch aktiven Element befindet.
-
Elektrochemisch
aktives Element: ein „elektrochemisch
aktives Element" gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Stück
eines Materials, das ein organisches Material mit einer Leitfähigkeit
umfasst, die durch Andern des Redoxzustands des organischen Materials
elektrochemisch verändert
werden kann. Das elektrochemisch aktive Element befindet sich über einen
festen Elektrolyten in ionischem Kontakt mit wenigstens einer Gate-Elektrode. Das elektrochemisch
aktive Element kann weiterhin mit jedem Source- und Drain-Kontakt
einzeln oder mit beiden davon, die sich aus demselben oder verschiedenen Materialien
zusammensetzen, integriert werden. Das elektrochemisch aktive Element
in dem elektrochemischen Transistorbauteil A in dem elektrochemischen
Pixelbauteil der Erfindung umfasst einen Transistorkanal.
-
Transistorkanal:
der „Transistorkanal" des elektrochemisch
aktiven Elements stellt den elektrischen Kontakt zwischen den Source-
und Drain-Kontakten her.
-
Redoxsenkenvolumen:
bei bestimmten Ausführungsformen
des elektrochemischen Transistorbauteils A umfasst das elektrochemisch
aktive Element weiter ein „Redoxsenkenvolumen". Dies ist ein Teil
des elektrochemisch aktiven Elements neben einem Transistorkanal
und in direktem elektrischem Kontakt dazu, der dem Transistorkanal
Elektronen zuführen
oder davon annehmen kann. So wird jede Redoxreaktion innerhalb des Transistorkanals
durch Gegenreaktionen innerhalb des Redoxsenkenvolumens ergänzt. Redoxzustand:
wenn auf Änderungen des „Redoxzustands" des elektrochemisch
aktiven Elements oder elektrochromen Elements Bezug genommen wird,
soll dies sowohl Fälle,
bei denen das Material in dem Element entweder oxidiert oder reduziert
wird, als auch Fälle
einschließen,
bei denen eine Umverteilung von Ladungen innerhalb des Elements stattfindet,
so dass ein Ende reduziert wird und das andere Ende oxidiert wird.
Im letzten Fall behält
das Element als Ganzes seinen Gesamtoxidationszustand, aber sein
Redoxzustand hat sich nichtsdestotrotz nach der hierin verwendeten
Definition aufgrund der inneren Umverteilung von Ladungsträgern geändert.
-
Elektrochromes
Element: ein „elektrochromes
Element" in den
Bauteilen der Erfindung ist ein kontinuierlicher geometrischer Körper, der
in unterschiedlicher Form bemustert werden kann und setzt sich aus
einem Material oder einer Kombination von Materialien zusammen.
Das (die) Material(ien) können
organisch oder anorganisch, molekular oder polymer sein. Wenn auch
sich ein derartiges elektrochromes Element aus einem Material zusammensetzt
oder eine Gesamtheit aus mehr als einem Material ist, so vereint
es die folgenden Eigenschaften: wenigstens ein Material ist in wenigstens
einem Oxidationszustand elektrisch leitfähig und wenigstens ein Material
ist elektrochrom, d. h. zeigt eine Farbänderung als Ergebnis elektrochemischer
Redoxreaktionen innerhalb des Materials.
-
Fester
Elektrolyt: für
die Zwecke der Erfindung bedeutet „fester Elektrolyt" einen Elektrolyten, der
bei der Temperatur, bei der er verwendet wird, ausreichend fest
ist, dass Teilchen/Flocken darin durch die hohe Viskosität/Starrheit
des Elektrolyten im wesentlichen immobilisiert werden und dass er nicht
fließt
oder ausläuft.
Im bevorzugten Fall weist ein derartiger Elektrolyt die geeigneten
rheologischen Eigenschaften auf, um das leichte Aufbringen dieses
Materials auf einem Träger
in einem ganzen Bogen oder in einem Muster zum Beispiel durch herkömmliche
Druckverfahren zu gestatten. Nach dem Auftragen sollte die Elektrolytformulierung
nach dem Verdampfen des Lösungsmittels
oder aufgrund einer durch zusätzliche
chemische Reagenzien oder eine physikalische Wirkung wie etwa Ultraviolett-,
Infrarot- oder Mikrowellenstrahlung verursachten chemischen Vernetzungsreaktion,
Kühlen
oder irgendetwas anderes derartiges fest werden. Der feste Elektrolyt
umfasst bevorzugt ein wässriges
oder organisches, lösungsmittelhaltiges
Gel wie etwa Gelatine oder ein polymeres Gel. Feste polymere Elektrolyte
werden jedoch ebenfalls in Betracht gezogen und fallen unter den
Umfang der vorliegenden Erfindung. Weiterhin umfasst die Definition
auch flüssige
Elektrolytlösungen,
die von einem geeigneten Matrixmaterial wie etwa Papier, einem Gewebe
oder einem porösen
Polymer aufgesaugt oder auf irgendeine andere Weise beherbergt werden.
Bei einigen Ausfüh rungsformen der
Erfindung ist dieses Material tatsächlich der Träger, auf
dem das elektrochemische Pixelbauteil angeordnet ist, so dass der
Träger
einen wesentlichen Teil des Betriebs des Bauteils bildet.
-
Elektroden: „Elektroden" in erfindungsgemäßen Bauteilen
sind Strukturen, die sich aus einem elektrisch leitfähigen Material
zusammensetzen. Derartige Elektroden erlauben das Anlegen einer äußeren Spannung
an den Elektrolyten, wodurch ein elektrisches Feld innerhalb des
festen Elektrolyten über einen
Zeitraum aufrecht erhalten wird, der lang genug ist, damit die gewünschten
elektrochemischen Reaktionen erfolgen.
-
Direkter
elektrischer Kontakt: direkter physikalischer Kontakt (gemeinsame
Grenzfläche)
zwischen zwei Phasen (zum Beispiel Elektrode und Elektrolyt), der
den Ladungsaustausch über
die Grenzfläche
erlaubt. Ein Ladungsaustausch über
die Grenzfläche
kann die Übertragung
von Elektronen zwischen elektrisch leitenden Phasen, die Übertragung
von Ionen zwischen ionisch leitenden Phasen oder die Umwandlung
zwischen einem elektrischen Strom und ionischen Strom durch Elektrochemie
an einer Grenzfläche
zwischen zum Beispiel der Elektrode und dem Elektrolyt, dem Elektrolyt
und elektrochromen Element oder Elektrolyt und elektrochemisch aktiven
Element oder durch Auftreten kapazitiver Ströme aufgrund der Aufladung der
Helmholtz-Schicht an einer derartigen Grenzfläche umfassen.
-
Farbänderung:
wenn auf eine „Farbänderung" Bezug genommen wird,
soll dies auch Änderungen
bei der optischen Dichte oder des Reflexionsgrads bedeuten, so dass
bei einer „Farbänderung" zum Beispiel Änderungen
von blau nach rot, blau nach farblos, dunkelgrün nach hellgrün, grau
nach weiß oder
dunkelgrau nach hellgrau gleichermaßen in Betracht gezogen werden.
-
Materialien
-
Vorzugsweise
umfasst der feste Elektrolyt in einem oder beiden des elektrochemischen
Transistorbauteils A und des elektrochromen Bauteils B ein Bindemittel.
Es ist bevorzugt, dass dieses Bindemittel Geliereigenschaften aufweist.
Das Bindemittel wird bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Gelatine, einem Gelatinederivat, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Poly(vinylpyrrolidon),
Polysacchariden, Polyacrylamiden, Polyurethanen, Polypropylenoxiden,
Polyethylenoxiden, Poly(styrolsulfonsäure) und Poly(vinylalkohol)
und Salzen und Copolymeren davon besteht und kann gegebenenfalls
vernetzt sein. Der feste Elektrolyt umfasst bevorzugt weiter ein
ionisches Salz, vorzugsweise Magnesiumsulfat, wenn das eingesetzte
Bindemittel Gelatine ist. Der feste Elektrolyt enthält bevorzugt
weiter ein hygroskopisches Salz wie etwa Magnesiumchlorid zum Erhalt
des Wassergehalts darin.
-
Das
organische Material zur Verwendung in dem elektrochemischen Transistorbauteil
A in dem elektrochemischen Pixelbauteil der vorliegenden Erfindung
umfasst bevorzugt ein Polymer, das in wenigstens einem Oxidationszustand
elektrisch leitend ist, und umfasst gegebenenfalls weiter eine Polyanionenverbindung.
Kombinationen aus mehr als einem Polymermaterial umfassenden organischen
Materialien wie etwa Polymermischungen oder mehrere Schichten aus
Polymermaterialien, bei denen die verschiedenen Schichten aus demselben
Polymer oder verschiedenen Polymeren bestehen, werden ebenfalls
in Betracht gezogen. Leitfähige
Polymere zur Verwendung in dem elektrochemischen Transistorbauteil
der Erfindung werden bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Polythiophenen, Polypyrrolen, Polyanilinen, Polyisothionaphthalinen,
Polyphenylenvinylenen und Copolymeren davon besteht wie etwa von
J. C. Gustafsson et al. in Solid State Ionics, 69, 145–152 (1994);
Handbook of Oligo- and Polythiophenes, Kap. 10.8, Hrsg. D. Fichou,
Wiley-VCH, Weinheim (1999); von P. Schottland et al. in Macromolecules,
33, 7051–7061
(2000); Technology Map Conductive Polymers, SRI Consulting (1999); von
M. Onoda in Journal of the Electrochemical Society, 141, 338–341 (1994);
von M. Chandrasekar in Conducting Polymers, Fundamentals and Applications,
a Practical Approach, Kluwer Academic Publishers, Boston (1999),
und von A. J. Epstein et al. in Macromol. Chem., Macromol. Symp.,
51, 217–234 (1991),
beschrieben. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das organische Material ein Polymer oder Copolymer eines 3,4-Dialkoxythiophens,
bei dem zwei Alkoxygruppen gleich oder verschieden sein können oder
zusammen eine gegebenenfalls substituierte Oxyalkylenoxybrücke darstellen.
Bei der bevorzugtesten Ausführungsform
ist das Polymer ein Polymer oder Copolymer eines 3,4-Dialkoxythiophens,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Poly(3,4-methylendioxythiophen), Poly(3,4-methylendioxythiophen)derivaten,
Poly(3,4-ethylendioxythiophen), Poly(3,4-ethylendioxythiophen)derivaten,
Poly(3,4-propylendioxythiophen), Poly(3,4-propylendioxythiophen)derivaten, Poly(3,4-butylendioxythiophen),
Poly(3,4-butylendioxythiophen)derivaten
und Copolymeren damit besteht. Die Polyanionenverbindung ist dann
bevorzugt Poly(styrolsulfonat).
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das elektrochrome Element zur Verwendung in dem elektrochromen
Bauteil B in dem elektrochemischen Pixelbauteil der vorliegenden
Erfindung als elektrochromes Material ein elektrochromes Polymer,
das in wenigstens einem Oxidationszustand elektrisch leitfähig ist
und umfasst gegebenenfalls auch eine Polyanionenverbindung. Elektrochrome Polymere
zur Verwendung in dem elektrochromen Element des elektrochromen
Bauteils der Erfindung werden bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt, die aus
elektrochromen Polythiophenen, elektrochromen Polypyrrolen, elektrochromen
Polyanilinen, elektrochromen Polyisothionaphthalinen, elektrochromen Polyphenylenvinylenen
und Copolymeren davon besteht wie etwa von J. C. Gustafsson et al.
in Solid State Ionics, 69, 145–152
(1994); Handbook of Oligo- and Polythiophenes, Kap. 10.8, Hrsg.
D. Fichou, Wiley-VCH, Weinheim (1999); von P. Schottland et al.
in Macromolecules, 33, 7051–7061
(2000); Technology Map Conductive Polymers, SRI Consulting (1999); von
M. Onoda in Journal of the Electrochemical Society, 141, 338–341 (1994);
von M. Chandrasekar in Conducting Polymers, Fundamentals and Applications,
a Practical Approach, Kluwer Academic Publishers, Boston (1999),
und von A. J. Epstein et al. in Macromol. Chem., Macromol. Symp.,
51, 217–234 (1991),
beschrieben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das elektrochrome
Polymer ein Polymer oder Copolymer eines 3,4-Dialkoxythiophens, bei
dem zwei Alkoxygruppen gleich oder verschieden sein können oder
zusammen eine gegebenenfalls substituierte Oxyalkylenoxybrücke darstellen.
Bei der bevorzugtesten Ausführungsform
ist das elektrochrome Polymer ein Polymer oder Copolymer eines 3,4-Dialkoxythiophens,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Poly(3,4-methylendioxythiophen), Poly(3,4-methylendioxythiophen)derivaten,
Poly(3,4-ethylendioxythiophen), Poly(3,4-ethylendioxythiophen)derivaten,
Poly(3,4-propylendioxythiophen), Poly(3,4-propylendioxythiophen)derivaten, Poly(3,4-butylendioxythiophen),
Poly(3,4-butylendioxythiophen)derivaten und Copolymeren damit besteht.
Die Polyanionverbindung ist dann bevorzugt Poly(styrolsulfonat).
Wie vom Fachmann leicht erkannt wird, umfasst das elektrochrome
Material bei alternativen Ausführungsformen
der Erfindung irgendein nicht-polymeres Material, eine Kombination verschiedener
nicht-polymerer Materialien oder eine Kombination von Polymermaterialien
mit nicht-polymeren Materialien, die in wenigstens einem Oxidationszustand
eine Leitfähigkeit
als auch elektrochromes Verhalten zeigen. Elektrochrome Elemente,
die Kombinationen aus mehr als einem Polymermaterial wie etwa Polymermischungen
oder mehrere Schichte elektrochromer Materialien umfassen, wobei
die verschiedenen Schichten aus demselben Material oder verschiedenen
Materialien bestehen, z. B. eine Schicht jeweils aus zwei verschiedenen
elektrochromen Polymeren, werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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Zum
Beispiel kann ein Verbund aus einem elektrisch leitfähigen Material
und einem elektrochromen Material wie etwa elektrisch leitfähige Teilchen wie
etwa Zinnoxid-, ITO- oder ATO-Teilchen mit polymeren oder nicht-polymeren
elektrochromen Materialien wie etwa Polyanilin, Polypyrrol, Polythiophen, Nickeloxid,
Polyvinylferrocen, Polyviologen, Wolframoxid, Iridiumoxid, Molybdänoxid und
Preußischblau (Eisen(III)-ferrocyanid)
verwendet werden. Als nicht beschränkende Beispiele elektrochromer
Elemente zur Verwendung in dem Bauteil der Erfindung können ein
Stück PEDOT-PSS,
das sowohl leitfähig
als auch elektrochrom ist; ein Stück PEDOT-PSS mit Fe2+/SCN–, wobei PEDOT-PSS leitfähig und
elektrochrom ist und eine zusätzliche
elektrochrome Komponente ist (siehe nachstehend); ein Stück, das
sich aus einem kontinuierlichen Netzwerk aus leitfähigen ITO-Teilchen
in einer isolierenden polymeren Matrix in direktem elektrischem
Kontakt mit einer elektrochromen WO3-Beschichtung
zusammensetzt, und ein Stück
angeführt
werden, das sich aus einem kontinuierlichen Netzwerk aus leitfähigen ITO-Teilchen
in einer isolierenden polymeren Matrix in Kontakt mit einer in einem
Elektrolyten gelösten
elektrochromen Komponente zusammensetzt.
-
Einige
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen ein weiteres elektrochromes Material zur Herstellung
von Pixelbauteilen mit mehr als einer Farbe. Dieses weitere elektrochrome
Material kann innerhalb des elektrochromen Elements oder des festen
Elektrolyten des elektrochromen Bauteils B bereitgestellt werden,
das dann zum Beispiel ein elektrochromes Redoxsystem wie etwa das
Redoxpaar aus farblosem Fe2+- und SCN–-Ionen
einerseits und aus dem roten Komplex Fe3+(SCN)(H2O)5 andererseits
umfasst. Als weiteres, nicht begrenzendes Beispiel können derartige
Materialien aus verschiedenen Phenazinen wie etwa DMPA – 5,10-Dihydro-5,10-dimethylphenazin,
DEPA – 5,10-Dihydro-5,10-diethylphenazin
und DOPA – 5,10-Dihydro-5,10-dioctylphenazin,
aus TMPD – N,N,N',N'-Tetramethylphenylendiamin,
TMBZ – N,N,N',N'-Tetramethylbenzidin,
TTF – Tetrathiafulvalen,
Phenanthrolin-Eisen-Komplexen, Erioglaucin A, Diphenylaminen, p-Ethoxychrysoidin,
Methylenblau, verschiedenen Indigos und Phenosafraninen als auch
Gemischen davon ausgewählt
werden.
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Wie
vorstehend beschrieben kann das elektrochrome Bauteil B in dem elektrochemischen
Pixelbauteil der Erfindung aus anderen Gründen als zusätzliche
Farbwirkungen ein redoxaktives Material umfassen. Dieses redoxaktive
Material kann dasselbe wie irgendein unmittelbar zuvor aufgeführtes elektrochromes
Material oder davon verschieden sein. So kann jedes geeignete Antioxidationsmittel
oder Antireduktionsmittel verwendet werden; zum Beispiel organische
Substanzen wie Vitamin C, Alkohole, Polyalkohole (z. B. Glycerin)
oder Zucker, wobei die Alkohole, Polyalkohole oder Zucker gegebenenfalls
bei hohem pH vorliegen, konjugierte Polymere, Oligomere und Einzelmoleküle, anorganische
Substanzen wie Salze, die Spezies umfassen, die oxidiert werden können (z.
B. Fe2+ zu Fe3+,
Sn2+ zu Sn4+), Metallcluster
(z. B. ein Cu-Cluster oder ein Fe-Cluster) oder Salze, die Spezies
umfassen, die reduziert werden können
(z. B. Fe3+ zu Fe2+,
Sn4+ zu Sn2+), metallorganische
Komplexe wie Ferrocene, Phthalocyanine, Metalloporphyrine.
-
Bei
elektrochemischen Pixelbauteilen der Erfindung ist es bevorzugt,
dass sowohl das organische Material in dem elektrochemischen Transistorbauteil A
ein Polymer ist und dass das elektrochrome Material in dem elektrochromen
Bauteil B ein elektrochromes Polymer umfasst. Im bevorzugtesten
Fall ist das elektrochrome Polymer in dem elektrochromen Bauteil
B dasselbe Material wie das Polymer in dem elektrochemischen Transistorbauteil
A.
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Der
Träger
wird bei einigen Ausführungsformen
des elektrochemischen Pixelbauteils der vorliegenden Erfindung bevorzugt
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Polyethylenterephthalat, Polyethylennaphthalindicarboxylat,
Polyethylen, Polypropylen, Papier, beschichtetem Papier, das z.
B. mit Harzen, Polyethylen oder Polypropylen beschichtet ist, Papierlaminaten,
Pappe, Wellpappe, Glas und Polycarbonat besteht. Der Träger ist
ferner vorzugsweise reflektierend.
-
Ausführungsform
eines elektrochemischen Pixelbauteils
-
Ein
typisches elektrochemisches Pixelbauteil gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung wird in 1 schematisch dargestellt. Das
elektrochemische Pixelbauteil 1 wird durch Bemustern eines
geeigneten Materials (siehe vorstehend) aufgebaut und umfasst ein
elektrochemisches Transistorbauteil (2–5, 10–11)
und ein elektrochromes Bauteil (6–9). Das elektrochemische
Transistorbauteil umfasst einen Source-Kontakt 2 und einen
Drain-Kontakt 3. Zwischen dem Source- und Drain-Kontakt
und in direktem elektrischem Kontakt damit ist ein elektrochemisch
aktives Element 4 angeordnet, dessen Leitfähigkeit
durch Anlegen einer Gate-Spannung an eine positive Gate-Elektrode 5 verändert werden
kann. Das elektrochemisch aktive Element 4 und ein Teil der
positiven Gate-Elektrode 5 sind mit einer Schicht aus festem
Elektrolyt 10 bedeckt. Bei dieser Ausführungsform sind der Source-
und Drain-Kontakt 2, 3 und das elektrochemisch
aktive Element 4 alle aus einem ununterbrochenen Stück des Materials
gebildet. Dieses Stück
ist durch einen engen Spalt von der Gate-Elektrode 5 getrennt,
so dass kein direkter elektrischer Kontakt zwischen dem elektrochemisch
aktiven Element 4 und der Gate-Elektrode 5 besteht.
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Das
elektrochrome Bauteil umfasst sowohl ein elektrochromes Element 6 als
auch zwei Elektroden 7, 8. Das elektrochrome Element 6 und
die erste Elektrode 7 bedeckt eine Schicht aus festem Elektrolyt 9.
Es besteht kein direkter elektrischer Kontakt zwischen der ersten
Elektrode 7 und dem elektrochromen Element 6,
aber zwischen dem e lektrochromen Element 6 und der zweiten
Elektrode 8. Die erste Elektrode 7 des elektrochromen
Bauteils ist in direktem elektrischem Kontakt mit dem Source-Kontakt 2 des
elektrochemischen Transistorbauteils beziehungsweise fällt damit
zusammen.
-
Beim
Betrieb des elektrochemischen Pixelbauteils 1 wird dem
elektrochromen Element 6 durch Anlegen einer Spannung zwischen
dem Drain-Kontakt 3 und der Elektrode 8, die einer
Drain-Source-Spannung Vds entspricht, ein
Färbe-
oder Entfärbungsstrom
zugeführt.
Der dem elektrochromen Element 6 tatsächlich zugeführte Strom
wird durch die Leitfähigkeit
in dem elektrochemisch aktiven Element 4 gesteuert. Diese
Leitfähigkeit
wird wiederum durch eine Gate-Spannung Vg an der positiven Gate-Elektrode 5 gesteuert.
Die Gate-Spannung Vg kann bei bestimmten Ausführungsformen zwischen der positiven
Gate-Elektrode 5 und einer zweiten, negativen Gate-Elektrode 11 angelegt
werden, die mit dem elektrochemisch aktiven Element 4 in
direktem elektrischem Kontakt stehen kann oder nicht. Wahlweise wird
die Gate-Spannung zwischen der positiven Gate-Elektrode 5 und
entweder dem Source-Kontakt 2 oder dem Drain-Kontakt 3 angelegt.
-
Bei
einem Versuch unter Verwenden dieser Ausführungsform eines erfindungsgemäßen elektrochemischen
Pixelbauteils wurde das Bauteil wie folgt hergestellt: ein Ausgangsmaterial
aus im Handel von Agfa erhältlicher
OrgaconTM-Folie, die das leitfähige und
elektrochrome Polymer PEDOT-PSS (mit Poly(styrolsulfonat) dotiertes
Poly(3,4-ethylendioxythiophen)) enthielt, wurde verwendet. Das Bemustern des
PEDOT-PSS-Substrats erfolgte unter Verwenden eines mit einem Skalpell
ausgestatteten Plotterwerkzeugs. Der verwendete Elektrolyt war im
Handel von Apoteksbolaget, Schweden, erhältliches BlågelTM.
Das Gel wurde unter Anwenden von Siebdruck mit einer 45 μm dicken,
bemusterten Vinylfolie als Schablone aufgebracht. Wahlweise können 10%
Hydroxyethylcellulose in Wasser als Elektrolytgel verwendet werden.
-
PEDOT-PSS
ist ein Material, das in seinem natürlichen, teiloxidierten Zustand
eine sehr schwache, blassblaue Farbe und gute Leitfähigkeit
zeigt. Wenn das PEDOT-PSS reduziert wird, nimmt seine Leitfähigkeit
stark ab und das Material färbt
sich tiefblau. Bei derartigen PEDOT-PSS-Pixelbauteilen wie dem unmittelbar
zuvor beschriebenen mit einer wie in 1 dargestellten
Architektur wird das elektrochrome Bauteil B typischerweise mit
Spannungen Vds zwischen 1,5 und 2 V betrieben
und die Anzeigefläche schwankt
zwischen 1 und 2 cm2. Das elektrochrome Element 6 wird
in diesem Fall reduziert und zu einer tiefblauen Farbe geschaltet.
Eine Elektrode 7, die oxidiert wird, ist ebenfalls vorhanden,
da das elektrochrome Element sonst durch Überoxidation zerstört werden
könn te.
Diese Gegenelektrode ist nicht immer vorteilhaft, da sie die aktive
Anzeigefläche
verringert, aber ein Weg zum Ausführen einer vertikalen Architektur
anstatt des in 1 dargestellten horizontalen
Aufbaus wurde zum Lösen
dieses Problems erkundet (siehe nachstehend bei der Beschreibung bezüglich der 8A–8D).
-
Bei
Versuchen mit dem PEDOT-PSS-Pixel war der durch das elektrochrome
Bauteil hindurchgehende Strom zu Beginn etwa 200–300 μA bei einer Vds von
2 V und einer Fläche
des elektrochromen Elements von 1–2 cm2.
Nach ungefähr
10 s war es vollständig
geschaltet und gesättigt.
Der durch das elektrochrome Bauteil in diesem gesättigten
Zustand fließende
Strom war etwa 50 μA.
Der Grund für
diesen Strom selbst im reduzierten, nichtleitenden Zustand von PEDOT-PSS
ist ein Leck aus der Anzeigezelle.
-
Bei
diesen Versuchen wurde das elektrochemische Transistorbauteil mit
Gate-Spannungen zwischen 0 und 1,5 V betrieben. Bei einer Gate-Spannung
von 0 V war das elektrochemisch aktive Element vollständig leitend
und bei 1,5 V war es in seinem „Aus"-Zustand. Bereits bei 0,3–0,4 V war
aus dem Auftreten einer Blaufärbung
ersichtlich, dass der Transistorkanal reduziert wurde, was einem
erhöhten Widerstand
entspricht. Der Widerstand in dem Transistorkanal war ungefähr etwa
10 kΩ in
seinem leitenden Zustand, was einem Strom von 200 μA bei 2 V entspricht.
Im abgeschalteten Zustand war der Widerstand bei einer Gate-Spannung
von um 1,5 V stark erhöht.
Es wurden Stromwerte von um 200 nA erreicht, was einem Widerstand
von 10 MΩ entspricht.
Das An/Aus-Verhältnis
für das
elektrochemische Transistorbauteil als Teil des elektrochemischen Pixelbauteils
war damit in diesem Fall 1000. Weiterhin wurden in dem elektrochemischen
Transistor extreme An/Aus-Verhältnisse
von 105 mit auf alternative Weise hergestellten
Komponenten erreicht.
-
Einige
Betriebseigenschaften dieses elektrochemischen Pixelbauteils:
- – Der
Transistorkanal war bei einer Gate-Spannung Vg von
0 V leitend und bei einer Vg von 1 V im
Wesentlichen nichtleitend.
- – Falls
das elektrochrome Element bereits reduziert war, entfärbte es
sich bei einer Vg von 0 V, ansonsten geschah
nichts. Bei einer Vds von 2 V erfolgte eine
Elektrochemie und das elektrochrome Element änderte sich zu seinem reduzierten,
tiefblauen Zustand und blieb solange in diesem Zustand wie die Spannung
angelegt war.
-
Wirkungen
vier möglicher
Kombinationen an das Pixel angelegter Spannungen:
Vg = 0 V, Vds = 0
V; es geschah nichts oder das Pixel entfärbte sich, wenn es von Anfang
an reduziert wurde,
Vg = 0 V, Vds = 2 V; färbt das Pixel, das dann in
diesem Zustand verbleibt,
Vg = 1 V,
Vds = 0 V; der Transistorkanal wird nichtleitend
gemacht. Falls das Pixel bereits reduziert ist, hält die erhöhte Impedanz
in dem Kanal die Ladungen innerhalb der Pixelfläche.
Vg =
1 V, Vds = 2 V; es geschieht nichts.
-
2–4 sind
Diagramme von Messungen, die an einem PEDOT-PSS-Pixelbauteil mit
dem in 1 dargestellten Aufbau ausgeführt wurden. 2 zeigt
das Färben
des elektrochemischen Bauteils unter Anwenden einer Vds von
2 V. Der Transistorkanal befand sich im „An"-Zustand, d. h. Vg =
0 V. Der Strom durch den Kanal war etwa 150 μA am Anfang und nahm dann wegen
der Reduktion zu einem nichtleitenden Zustand des elektrochemischen
Elements in der Anzeigezelle ab. Die Fläche des elektrochromen Elements
war bei dieser Messung 64 mm2 und die Fläche der
Gegenelektrode war 90 mm2. Nach etwa fünf Sekunden
war das Pixel vollständig geschaltet.
-
3 ist
ein Diagramm, das das Entfärben eines
Pixels in zwei verschiedenen Fällen
zeigt. Die obere Kurve A entspricht dem Strom aus dem elektrochromen
Element bei einer Vg von 1,4 V, d. h. bei geschlossenem
Transistorkanal. Die untere Kurve B zeigt den Strom aus dem elektrochromen
Element bei einer Vg von 0 V, d. h. bei
offenem Transistorkanal.
-
4 zeigt
das Entfärben
eines Pixels bei verschiedenen Werten von Vg.
Der Transistorkanal war die ersten 50 s geschlossen (Vg =
1,4 V), worauf er die letzten 10 s geöffnet war (Vg =
0 V). Nach 50 s Entfärben
bei geschlossenem Transistorkanal befand sich wie aus 4 ersichtlich
in dem elektrochemischen Element noch immer eine Menge Ladungen.
Als der Transistorkanal geöffnet
wurde, d. h. die Gate-Spannung auf 0 V eingestellt wurde, trat eine Entfärbungsstromspitze
auf. Die Größe dieses
Peaks war fast 20 μA,
was mit den einige hundert nA Leckstrom zu vergleichen ist, als
der Kanal geschlossen war.
-
Horizontale Matrizen elektrochemischer
Pixelbauteile
-
Mehrere
unterschiedliche Matrizen elektrochemischer Pixelbauteile wurden
unter Verwenden derselben Materialien wie bei der im vorherigen
Abschnitt beschriebenen Ausführungsform
des elektrochemischen Pixelbauteils hergestellt.
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In 5 wird
eine Spalte von 5 derartigen Pixeln oder eine 5×1 Matrix dargestellt. Unter
Verwenden der Bezugszeichen der 1 wird der Drain-Kontakt 3 jedes
der fünf
Pixel mit einem Leiter zum gleichzeitigen Anlegen von Vds an
alle Pixel verbunden. Die Gate-Elektroden 5 und 11 sind
im Gegensatz dazu so angeordnet, dass eine individuelle Gate-Spannung
unabhängig
an jedes Pixel angelegt werden kann.
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Eine
komplexere und auch brauchbarere Matrix elektrochemischer Pixelbauteile
wird in 6 dargestellt. Hier sind fünf Spalten
aus fünf
Pixeln in einer 5×5
Matrix kombiniert. Die Kontakte zu den Zeilen und Spalten ermöglichen
das Anlegen einer färbenden
oder entfärbenden
Vds an eine Spalte, während die Gate-Elektroden der
Transistoren so verbunden werden, dass das Anlegen von Vg und auf diese Weise das Einstellen aller
Transistoren in einer Spalte unabhängig von den Transistoren in
den anderen Spalten auf „an" oder „aus" ermöglicht wird.
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Zur
Vereinfachung des Aufbaus, um die Anzahl der Kreuzungen zwischen
den verschiedenen Elektroden und Kontakten Strom zuführenden
Leitungen auf ein Mindestmass zurückzuführen, wurde eine Variante des
elektrochemischen Pixelbauteils zum Bilden einer wie in 7 veranschaulichten
3×3 Matrix
verwendet. Bei dieser Variante wird keine negative Gate-Elektrode 11 verwendet,
was bedeutet, dass eine Leitung weniger benötigt wird. Weiterhin können bei
Matrizen von Bauteilen, die zwei Gate-Elektroden verwenden, Probleme
mit einem Übersprechen
zwischen Pixeln über
die die negative Gate-Elektrode verbindenden Leitungen auftreten. Die
Verwendung nur einer Gate-Elektrode je Pixelbauteil ist eine Art
und Weise, sich dieses Problems anzunehmen. Eine weitere Alternative
ist das Bereitstellen eines Widerstands auf jeder negativen Elektrode 11 (dies
wird im Zusammenhang mit einem vertikalen Matrixaufbau nachstehend
veranschaulicht).
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Vertikale Matrix elektrischer Pixelbauteile
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Unter
Bezug auf 8A–8D wird
nun eine 3×3
Matrix identischer elektrochemischer Pixelbauteile mit einem vertikalen
Aufbau dargestellt. Die Matrix ist aus drei unterschiedlichen Schichten
gebildet und eine Sandwichstruktur aus diesen zusammengelegten Schichten
bildet die Gesamtheit elektrochemischer Pixelbauteile. Die in 8A dargestellte
unterste Schicht I umfasst das elektrochemisch aktive Element 4 jedes
Transistorbauteils. Ferner befinden sich in dieser Schicht positive
(5) und negative (11) Gate-Elektroden und die Gate-Elektroden jeder
Zeile verbindende Leitungen. Um das Überspre chen auf ein Mindestmass
zurückzuführen, werden
alle negativen Elektroden 11 mit einem Widerstand versehen,
was in den Figuren als jede negative Elektrode 11 unterbrechende
Linie dargestellt wird. Die Source- und Drain-Kontakte 2, 3 des
elektrochemischen Transistorbauteils und einer Elektrode 7 des
elektrochromen Bauteils sind ebenfalls in dieser Schicht vorhanden.
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Die
mittlere Schicht II oder Abstandsschicht wird in 8B dargestellt.
Diese Schicht umfasst die Elemente des festen Elektrolyten, die
für die
elektrochemischen Reaktionen in dem elektrochemischen Pixelbauteil
notwendig sind. Der Elektrolyt 9 für das elektrochrome Bauteil
B wird so bereitgestellt, dass er mit der Elektrode 7 der
untersten Schicht I und dem elektrochromen Element 6 der
obersten Schicht III in Kontakt steht, wenn die Schichten zusammengelegt
werden. Auf dieselbe Weise wird der Elektrolyt 10 für das elektrochemische
Transistorbauteil A so bereitgestellt, dass er mit dem elektrochemisch
aktiven Element 4 und der Gate-Elektrode 5 der
untersten Schichten in Kontakt steht, wenn die Schichten zusammengelegt
werden. Die mittlere Schicht II umfasst ferner Durchkontaktierungen 12,
die aus einem elektrisch leitfähigen
Material gebildet sind und dem Zweck des Vermittelns eines Ladungstransports
zu den Drain-Kontakten 3 der untersten Schicht I von der
als nächstes
beschriebenen obersten Schicht III dienen.
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8C veranschaulicht
die oberste Schicht III. Bei dieser Schicht führen Leiter 13 der
obersten Schicht über
die Durchkontaktierungen der mittleren Schicht Vds zu.
Die unterste Schicht umfasst ferner die elektrochromen Elemente 6 der
vertikalen elektrochromen Bauteile. Bei dieser besonderen Ausführungsform
sind die elektrochromen Elemente 6 aller Pixel in einer
Spalte aus demselben Stück
elektrochromem und leitfähigem
Material gebildet und die Elektroden 8 zum Anlegen von
Vds an die elektrochemischen Pixelbauteile
in dieser Spalte können
als die Teile dieses Stücks
angesehen werden, die nicht im Kontakt mit dem Gelelektrolyten darunter
stehen. Diese Anordnung ermöglicht
das Anlegen von Vds an die Drains 3 und
Elektroden 8 auf eine dem Betrieb des in 1 dargestellten
einzelnen, horizontalen elektrochemischen Pixelbauteils ähnliche
Weise. Die oberste Schicht III umfasst ferner Bereiche 14,
die nichtleitend oder isoliert gemacht wurden und im Kontakt mit
den elektrochemischen Transistorbauteilelektrolyten 10 in
der Schicht darüber
stehen und die dem Zweck des Verhinderns von Leckströmen aus den
elektrochemisch aktiven Elementen 4 dienen.
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8D ist
eine einfache Skizze der drei zusammengenommenen Schichten, die
hauptsächlich dazu
bestimmt ist, die Durchkontaktierungen 12 zu veranschaulichen,
die den elektrischen Kontakt zwischen den Komponenten der Schichten
I und III herstellen.