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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verzweigungseinheit
für ein
optisches Übertragungssystem.
Genauer gesagt, bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung
zur Versorgung eines solchen Systems und einer Verzweigungseinheit
mit elektrischer Energie sowie auf ein Betriebsverfahren für diese
Vorrichtung.
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Optische Übertragungssysteme
werden zum Senden von Daten von einem Ort zu einem anderen genutzt.
Typischerweise nutzen sie Lichtleitfasern zum Transportieren eines
modulierten Lichtsignals, wobei die Modulation entsprechend den
gerade übertragenen
Daten gesteuert wird.
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Derartige Übertragungssysteme
können eine
hohe Kapazität
aufweisen und sind daher attraktiv für Kommunikationssysteme mit
hohen Volumina. Unter anderem aus diesem Grund werden sie für Kommunikationssysteme über große Entfernungen eingesetzt,
zum Beispiel für
Seekabelkommunikationssysteme. Die regelmäßige Verstärkung der Lichtsignale wird üblicherweise
unter Verwendung von als "Repeater" bezeichneten Zwischenverstärkern ausgeführt, die
eine Zufuhr von elektrischer Energie erfordern.
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Zusätzlich zu
Repeatern gibt es weitere Einrichtungen im optischen Übertragungssystem,
die elektrische Energie benötigen.
Hierzu gehören
Detektoren zur Anzeige des Status unterschiedlicher Teile des Systems
wie beispielsweise unterschiedliche Längen der Übertragungsleitung und Verzweigungseinheiten.
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Zur
Energieversorgung des Systems ist es erforderlich, über eine
elektrisch leitende Bahn entlang der Lichtleitfasern zu verfügen. Üblicherweise wird
die leitende Bahn als Leiter in Form einer metallischen Ummantelung
um das Bündel
der Lichtleitfasern bereitgestellt.
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Um
eine Stromversorgung der gewünschten Größenordnung
bereitzustellen, wird typischerweise an einem Anschluss der Übertragungsleitung
eine Speisungsvorrichtung verwendet, um den Anschluss auf einer
bestimmten Spannung zu halten, um Energie in den Leiter zu speisen.
Typischerweise wird an den anderen Anschluss eine Spannung mit entgegengesetzter
Polarität
angelegt.
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Zur
Erhöhung
der Zuverlässigkeit
eines optischen Seekabelübertragungssystems
werden manchmal Verzweigungseinheiten verwendet. Diese ermöglichen,
dass ein Hauptübertragungskabel,
z. B. ein Interkontinentalkabel, mit zwei Landanschluss-Übertragungskabeln
verbunden wird. Im Flachwasser und in Ufernähe ist eine Beschädigung an
den Übertragungskabeln
durch Fischereischiffe usw. wahrscheinlicher als in der Tiefsee.
Ein Ausfall oder ein Defekt an einem Landanschlusskabel kann repariert
werden, während
die Datensignale über
das andere Kabel zum und vom Hauptkabel geleitet werden.
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Der
elektrische Strom zur Energieversorgung der mit dem optischen Übertragungssystem verbundenen
elektrischen Einrichtungen kann zwischen einem ersten Zweig der
Verzweigungseinheit und dem Hauptzweig und zwischen einem zweiten Zweig
und dem Hauptzweig geleitet werden.
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Um
eine Überlastung
des Leiters des Hauptkabels zu vermeiden, erfolgt die Speisung aus
nur einem der Landanschlusskabel in das Hauptkabel. Für den Fall
jedoch, dass sich ein Fehler in diesem Landanschlusskabel entwickelt,
muss zur Behebung des Fehlers aufgrund der bei der Speisung auftretenden hohen
Spannung die Speisung des Systems eingestellt werden. Dies kann
sich über
einen längeren Zeitraum
erstrecken, in dem das System nicht betriebsfähig wäre, was nicht wünschenswert
ist. Um das zweite Landanschlusskabel für die Speisung des Systems
zu nutzen, muss die Verbindung zum ersten Landanschlusskabel (zum
Beispiel an der Verzweigungseinheit) getrennt werden, um zu vermeiden, dass
der aus dem zweiten Landanschlusskabel eingespeiste Strom z. B.
zu einem Erdschluss des ersten Landanschlusskabels fließt. Eine
solche Verbindungstrennung ist eindeutig zeitaufwändig und schwierig,
wenn sich die Verzweigungseinheit unter Wasser befindet.
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Das
Dokument
US-A-5 196
984 offenbart eine Verzweigungseinheit zum Einsatz in einem
Seekabelkommunikationssystem, wobei die Einspeisung von elektrischer
Energie, insbesondere ein System unter Verwendung mehrfacher Verzweigungseinheiten,
zum Einsatz kommt. Das Hauptziel der Verzweigungseinheit in diesem
Dokument besteht in der Bereitstellung eines Kathodenschutzes an
allen Leitungen. Die Einheit bildet den Abschluss von drei Leitungskabeln
und einer See-Erdung
und umfasst drei Hochspannungselementrelais, von denen jeweils nur eines
angezogen ist. Wenn elektrische Energie zwischen zwei beliebigen
Leitungskabeln geliefert wird, ist das dritte isoliert und mit der
See-Erdung verbunden. Kurzschluss- oder Unterbrechungsfehler in einem
Leitungskabel können
isoliert und mit der See-Erdung
verbunden werden, während
die Speisung der übrigen
beiden fehlerfreien Leitungskabel möglich ist. Die Einheit ist
polaritätsunempfindlich und
symmetrisch. Dieses Dokument behandelt jedoch nicht das Problem
des effizienten Trennens der Verbindung zu einer fehlerhaften Speisungsleitung, bevor
eine andere Speisung mit dem Hauptzweig verbunden wird.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt eine Verzweigungseinheit
für ein
optisches Übertragungssystem
bereit, wobei die Verzweigungseinheit einen ersten Zweig und einen
zweiten Zweig umfasst, von denen jeder mit einem Hauptzweig verbunden
ist;
ein erstes gerichtetes Stromflussmittel, welches so betrieben
werden kann, dass es einen elektrischen Strom im Wesentlichen nur
in eine Richtung entlang des ersten Zweiges fließen lässt;
ein zweites gerichtetes
Stromflussmittel, welches so betrieben werden kann, dass es einen
elektrischen Strom im Wesentlichen nur in eine Richtung entlang des
zweiten Zweiges fließen
lässt;
wobei
im Gebrauch der elektrische Stromfluss vom ersten Zweig zum zweiten
Zweig und vom zweiten Zweig zum ersten Zweig im Wesentlichen verhindert wird.
Auf diese Weise können
das erste und das zweite gerichtete Stromflussmittel als elektrische Ventile
in der Weise arbeiten, das im Fall eines Fehlers in einem mit der
Verzweigungseinheit verbundenen Landanschlusskabel die elektrische
Energie für den
Hauptzweig aus dem alternativen Zweig geliefert werden kann, ohne
dass der Strom entlang des anderen Zweiges vom Hauptzweig weg zurückfließt.
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Eine
Diode ist ein Beispiel für
ein gerichtetes Stromflussmittel. Allgemeiner ausgedrückt, kann
ein solches Mittel zum Beispiel eine Einrichtung sein, die einen
wesentlichen elektrischen Stromfluss durch sich in einer Richtung
ermöglicht,
die jedoch im Wesentlichen keinen elektrischen Stromfluss durch
sich in der umgekehrten Richtung ermöglicht.
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Vorzugsweise
kann die elektrische Energie zum oder vom Hauptzweig zum oder vom
ersten Zweig oder zum oder vom zweiten Zweig, welches jeweils geeignet
ist, geliefert werden.
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Vorzugsweise
kann der erste Zweig an ein erstes optisches Übertragungskabel an einem ersten Zweiganschlusspunkt
angeschlossen werden, und der zweite Zweig kann vorzugsweise an
ein zweites optisches Übertragungskabel
an einem zweiten Zweiganschlusspunkt angeschlossen werden.
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Vorzugsweise
ist das erste gerichtete Stromflussmittel zwischen dem Hauptzweig
und dem ersten Zweiganschlusspunkt angeordnet. In ähnlicher Weise
ist das zweite gerichtete Stromflussmittel vorzugsweise zwischen
dem Hauptzweig und dem zweiten Zweiganschlusspunkt angeordnet.
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Vorzugsweise
wird ein erster Erdungsanschlusspunkt für den ersten Zweig zwischen
dem ersten Zweiganschlusspunkt und dem ersten gerichteten Stromflussmittel
bereitgestellt. In noch stärker bevorzugter
Weise ist der erste Erdungsanschlusspunkt mit dem ersten Zweig über ein
gerichtetes Stromflussmittel verbunden, welches so gerichtet ist, dass
es im Gebrauch einen Stromfluss zwischen dem ersten Zweig und der
Erdung im Wesentlichen in nur einer Richtung zulässt.
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Vorzugsweise
wird ein zweiter Erdungsanschlusspunkt für den zweiten Zweig zwischen
dem zweiten Zweiganschlusspunkt und dem zweiten gerichteten Stromflussmittel
bereitgestellt. In noch stärker
bevorzugter Weise ist der zweite Erdungsanschlusspunkt mit dem zweiten
Zweig über
ein gerichtetes Stromflussmittel verbunden, welches so gerichtet
ist, dass es im Gebrauch einen Stromfluss zwischen dem zweiten Zweig
und der Erdung im Wesentlichen in nur einer Richtung zulässt.
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Typischerweise
umfasst die Verzweigungseinheit Erkennungsmittel zum Erkennen eines
Fehlers in der Verzweigungseinheit. Zusätzlich oder alternativ umfasst
die Verzweigungseinheit Erkennungsmittel zum Erkennen eines Fehlers
in einem an der Verzweigungseinheit angebrachten Kabel.
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Typischerweise
ist die Verzweigungseinheit eine Untersee-Verzweigungseinheit.
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Vorzugsweise
ist (sind) eines oder mehrere der gerichteten Stromflussmittel ein
Halbleiterbauelement. In noch stärker
bevorzugter Weise ist (sind) eines oder mehrere der gerichteten
Stromflusselemente eine Diode. In noch stärker bevorzugter Weise verfügt (verfügen) eines
oder mehrere der gerichteten Stromflussmittel über eine Durchschlagspannung
in Sperrrichtung von mehr als 1 kV. Die Durchschlagspannung könnte höher sein
und vielleicht sogar bei 20 kV liegen.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein optisches Übertragungssystem
bereit, welches eine Verzweigungseinheit gemäß dem ersten Aspekt aufweist
und welches weiterhin ein erstes optisches Übertragungskabel umfasst, das
mit dem ersten Zweig verbunden ist, ein zweites optisches Übertragungskabel,
das mit dem zweiten Zweig verbunden ist, und ein optisches Hauptübertragungskabel,
das mit dem Hauptzweig verbunden ist, sowie Speisungsvorrichtungen,
die mit den Kabeln verbunden werden können, um die an den Kabeln
angebrachten elektrischen Einrichtungen zu speisen.
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Vorzugsweise
ist die Speisungsvorrichtung, die mit dem zweiten optischen Übertragungskabel verbunden
werden kann, als Reaktion auf die Erkennung eines Fehlers im ersten
optischen Übertragungskabel
von einer Spannung auf eine andere umschaltbar, um das Hauptkabel
mit elektrischer Energie zu versorgen.
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In
einem dritten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Betriebsverfahren
einer Verzweigungseinheit gemäß dem ersten
Aspekt bereit, wobei die Verzweigungseinheit einen Normalbetriebsmodus und
einen Fehlerbetriebsmodus aufweist, wobei
im Normalbetriebsmodus:
der
erste Zweig auf einer ersten Spannung gehalten wird und ein Strom
aufgrund einer Potentialdifferenz zwischen dem ersten Zweig und
dem Hauptzweig durch das erste gerichtete Stromflussmittel fließt;
und
im Fehlermodus:
der zweite Zweig eine zweite Spannung aufweist,
die an ihn angelegt wird, sodass eine Potentialdifferenz zwischen
dem zweiten Zweig und dem Hauptzweig besteht, wobei die Potentialdifferenz
eine Richtung von der Art aufweist, dass ein Strom durch das zweite gerichtete
Stromflussmittel fließt;
und
aufgrund des an den zweiten Zweig angelegten Potentials
die Potentialdifferenz an dem ersten gerichteten Stromflussmittel
in entgegengesetzter Richtung zu derjenigen verläuft, die erforderlich ist,
damit ein wesentlicher Strom durch das erste gerichtete Stromflussmittel
fließen
kann, sodass im Wesentlichen kein Strom zwischen dem Hauptzweig
und dem ersten Zweig fließt;
wodurch
im Fehlermodus im Wesentlichen der gesamte Storm im Hauptzweig entlang
des zweiten Zweiges und nicht entlang des ersten Zweiges fließt.
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Somit
kann die Verzweigungseinheit so betrieben werden, dass sie die Bereitstellung
der Speisung für
den Hauptzweig über
den zweiten Zweig für den
Fall gestattet, dass sich ein Fehler im ersten Zweig entwickelt.
Selbstverständlich
könnte,
wenn im Normalbetrieb die Speisung des Hauptzweigs über den
zweiten Zweig erfolgt, dann die Verzweigungseinheit gestatten, dass
die Speisung des Hauptzweigs aus dem ersten Zweig für den Fall
erfolgt, dass sich ein Fehler im zweiten Zweig entwickelt.
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Vorzugsweise
wird im Normalbetriebsmodus der zweite Zweig auf einer Spannung
von der Art gehalten, dass ein elektrischer Strom zwischen dem zweiten
Zweig und einem Erdungsanschluss an der Verzweigungseinheit fließt, wodurch
die mit dem zweiten Zweig verbundenen elektrischen Einrichtungen
gespeist werden.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren den Schritt des Erkennens eines Fehlers in
dem ersten oder zweiten Zweig. Typischerweise ist der Fehler ein Erdfehler,
die Erfindung ist jedoch auch auf andere Fehlerarten anwendbar,
z. B. Kabelbrüche.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt des Entfernens des Erdfehlers
aus dem ersten Zweig und des anschließenden Anlegens einer Spannung
an den ersten Zweig von der Art, dass ein elektrischer Strom zwischen
dem ersten Zweig und einem Erdungsanschluss an der Verzweigungseinheit
fließt,
wodurch die mit dem ersten Zweig verbundenen elektrischen Einrichtungen
gespeist werden.
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Vorzugsweise
werden optische Datensignale durch die Verzweigungseinheit in der
Weise gelenkt, dass Datensignale entlang des ersten Zweiges oder des
zweiten Zweiges verlaufen, je nachdem, welcher gespeist wird.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nun lediglich als Beispiel unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, auf denen:
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1 eine
schematische Darstellung eines optischen Seekabel-Übertragungssystems
und seines an Land befindlichen Anschlusses zeigt;
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2 eine
schematische Darstellung einer Verzweigungseinheit gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung im Normalbetrieb in einem optischen Übertragungssystem zeigt;
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3 eine
schematische Darstellung der Verzweigungseinheit von 2 im
Fall eines Erdfehlers im Kabel des ersten Zweiges zeigt;
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4 eine
schematische Darstellung der Verzweigungseinheit von 2 zeigt,
wenn die Speisung umgekehrt wird.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines optischen Seekabel-Übertragungssystems
und seines an Land befindlichen Anschlusses. Der Anschluss 10 stellt
den optischen Signaleingang und die Speisung für das optische Übertragungskabel 12 bereit.
Der Anschluss 10 befindet sich an Land 14. Das Kabel 12 wird
von Land ins Meer 16 verlegt und liegt auf dem Meeresboden 18.
Das Kabel 12 weist Repeater 20 zur Zwischenverstärkung des
optischen Signals entlang des Kabels auf. Repeater 20 erfordern eine
Speisung, die bereitgestellt wird, indem eine leitende Ummantelung
des Kabels mit der Speisung im Anschluss 10 verbunden wird.
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Eine
Beschädigung
des Kabels in der Tiefsee ist nicht wahrscheinlich. Das Kabel kann
jedoch im Flachwasser 22 beschädigt werden, zum Beispiel durch
Fischereischiffe oder Anker. Aus diesem Grund werden oft doppelte
Landanschlusskabel verwendet, um ein optisches Hauptübertragungskabel
(in der Tiefsee) mit zwei Landanschlusskabeln zu verbinden. Zur
Herstellung des Anschlusses wird eine Verzweigungseinheit verwendet.
Da es unwahrscheinlich ist, dass beide Landanschlusskabel (Zweige) gleichzeitig
beschädigt
werden oder einen Fehler entwickeln, stattet diese Vorkehrung das
System mit einer gewissen Redundanz aus.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung wird in 2 veranschaulicht. In 2 weist
die Verzweigungseinheit 30 drei elektrische Hauptanschlüsse auf.
Diese sind der erste Zweiganschluss 32, der zweite Zweiganschluss 34 und
der Hauptzweiganschluss 36. Im Gebrauch verbinden diese
die Verzweigungseinheit 30 jeweils mit dem ersten Zweigkabel
(oder ersten Landanschlusskabel) 38, dem zweiten Zweigkabel
(oder zweiten Landanschlusskabel) 40 und dem Hauptkabel 42.
Die Verzweigungseinheit weist auch einen ersten Erdungsanschluss 44 und
einen zweiten Erdungsanschluss 46 auf. Die gestrichelten
Linien in den Kabeln stellen eine größere Entfernung dar. Typischerweise
liegt die Verzweigungseinheit 30 näher (typischerweise um einen
Faktor von etwa 10) an den Anschlüssen 48, 50 als
am Hauptanschluss 52, der sich auf einem anderen Kontinent
als die Anschlüsse 48, 50 befinden
kann. Im Normalbetrieb liefert der erste Anschluss 48 in
diesem Beispiel eine positive Gleichspannung von ungefähr 8 kV.
Der Hauptanschluss 52 liefert eine negative Gleichspannung
von ungefähr –8 kV, was
eine Potentialdifferenz zwischen den Anschlüssen 48 und 50 von
ungefähr 16
kV ergibt. So große
Spannungen sind aufgrund des Widerstandes des Kabelleiters und aufgrund
des Spannungsabfalls an jeder mit Energie versorgten Einrichtung
(z. B. an den in einem Abstand von jeweils 50 Kilometern angeordneten
Repeatern) erforderlich. Selbstverständlich kann die Erfindung weiterhin
betrieben werden, wenn andere Spannungen verwendet werden.
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Die
Speisungsvorrichtung liefert bei dieser Spannung ungefähr 1 A,
wobei die Aufgabe darin besteht, aufgrund des konstanten Strombedarfs
der Repeater und anderer Einrichtungen entlang der Kabel für eine optimale
Systemleistung so weit wie möglich einen
konstanten Strom aufrechtzuerhalten.
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Aufgrund
der erheblichen Länge
des Hauptkabels 42 und unter der Annahme eines ungefähr linearen
Spannungsabfalls entlang des Systems mit der Entfernung vom Anschluss 42 liegt
der Teil des Systems mit null Volt (0 V) irgendwo entlang des Kabels 42.
Deshalb weist während
des Normalbetriebs der Anschluss 36 eine positive Spannung
von typischerweise mehreren kV auf.
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Die
Verzweigungseinheit 30 weist vier Dioden 54, 56, 58, 60 auf.
Als Alternative könnte
jede Schalteinrichtung verwendet werden, vorzugsweise solche, die
automatisch arbeiten und z. B. kein separates Steuersignal benötigen. Eine
ist die Diode des ersten Zweiges 54. In Normalbetrieb ist
sie in Durchlassrichtung gepolt und gestattet, dass ein Strom vom
ersten Zweigkabel 38 zum Hauptzweiganschluss 36 und
in das Hauptkabel 42 fließt. Die erste Erdungsdiode 56 ist
in Sperrrichtung gepolt, und daher fließt hier kein Strom zur oder
von der Erdung. Somit erfolgt die Speisung zum Hauptkabel 42 über den
Anschluss 48.
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Ein
niedrigerer Grenzwert für
ihre Durchbruchspannung in Sperrrichtung könnte bei 1 kV liegen, jedoch
vorzugsweise bei 10 kV.
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Im
Normalbetrieb wird der Anschluss 50 auf –8 kV gehalten.
Die Diode des zweiten Zweiges 58 ist daher in Sperrrichtung
gepolt, und daher fließt
kein Strom durch diese Diode. Deshalb wird kein Strom an das Hauptkabel 42 über die
Diode 58 geliefert. Dies hilft, eine Überlastung des Kabels 42 zu
vermeiden. Da es wünschenswert
ist, die Repeater und andere Einrichtungen, die auf dem zweiten
Zweigkabel 40 angeordnet sind, mit Strom zu versorgen,
wird gestattet, dass ein Strom von der Erdung über die in Durchlassrichtung
gepolte Erdungsdiode 60 zum Speisungsanschluss 50 fließt. Dies
hat keine Auswirkungen auf die Speisung des Hauptkabels aufgrund der
Isolationswirkung der in Sperrrichtung gepolten Diode 58.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung derselben Verzweigungseinheit und
desselben optischen Übertragungssystems,
wie es in 2 gezeigt ist, dieses Mal jedoch
mit einem Erdfehler 62, der sich im ersten Zeigkabel 38 entwickelt
hat. Dieser Fehler (z. B. aufgrund eines freiliegenden Leiters in dem
Kabel) kann molekularen Wasserstoff erzeugen, der für Lichtleitfasern
schädlich
ist. Dementsprechend ist es wichtig, einen Stromfluss über und
von dem Fehler so schnell wie möglich
zu verhindern. Sobald der Fehler erkannt ist, muss die Spannung
des Anschlusses 48 auf Null verringert werden, um den Stromfluss
zu beenden. Selbstverständlich
kann die Erfindung auch mit anderen Fehlern als Erdfehlern umgehen,
ein Erdfehler wird hier jedoch als Beispiel verwendet.
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Aufgrund
der Verringerung des Potentials des Anschlusses 48 ist
der Hauptzweiganschluss 36 aufgrund des Hauptanschlusses 52 nun
leicht negativ. Deshalb sind die Dioden 54 und 56 in
Durchlassrichtung gepolt, und somit fließt etwas Strom von der Erdung
am Erdungsanschluss 44 entlang des Hauptkabels 42.
Die Diode des zweiten Zweiges 58 ist weiterhin in Sperrrichtung
gepolt, und somit fließt
im Wesentlichen kein Strom durch diese Diode.
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Um
eine vollständige
Speisung für
das Hauptkabel 42 wieder herzustellen, muss die Spannung
des Anschlusses 50 von negativ zu positiv umgekehrt werden.
Die Auswirkungen hievon werden in 4 angegeben.
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In 4 liegt
nun die Speisung 50 auf einer Spannung von etwa +8 kV.
Deshalb ist die zweite Erdungsdiode 60 nun in Sperrrichtung
gepolt, und es findet im Wesentlichen kein Stromfluss durch die
Diode 60 statt.
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Die
Diode des zweiten Zweiges 58 ist nun in Durchlassrichtung
gepolt, und aufgrund des an ihr erfolgenden relativ kleinen Spannungsabfalls
ist der Hauptzweiganschluss 36 nun positiv. Ein Strom fließt entlang
des zweiten Zweigkabels 40 durch die Diode des zweiten
Zweiges 58 und entlang des Hauptkabels 42 zum
Hauptanschluss 52.
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Da
der Hauptzweiganschluss 36 nun positiv ist, sind die Dioden 54 und 56 nun
in Sperrrichtung gepolt. Deshalb fließt im Wesentlichen kein Strom durch
diese Dioden. Die gesamte Speisung für das Hauptkabel 42 kommt
im Wesentlichen aus der Speisung 50.
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Die
Datensignale können
entlang des Hauptkabels 42 und des zweiten Zweigkabels 40 gelenkt werden.
Der Fehler im Kabel 38 kann behoben werden, ohne den Datenstrom
entlang des optischen Übertragungssystems
zu beeinträchtigen.
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Eine
Diode ist ein Beispiel eines gerichteten Stromflussmittels. Allgemeiner
ausgedrückt,
kann ein solches Mittel zum Beispiel eine Einrichtung sein, die einen
wesentlichen elektrischen Stromfluss durch sich in einer Richtung
ermöglicht,
die jedoch im Wesentlichen keinen elektrischen Stromfluss durch
sich in der umgekehrten Richtung ermöglicht.
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Der
Vorteil der Verwendung von Dioden an Stelle von beispielsweise Schaltern,
wie beispielsweise Relais, besteht darin, dass eine Diodenschaltung
in einem Hochspannungssystem zu einer deutlich geringeren elektrischen
Belastung in dem System führt
als eine Relaisschaltung. Zusätzlich
erfolgt die Umschaltung der Speisungslenkung bei Verwendung von
Dioden in gewissem Sinne automatisch, sobald die Polarität der zweiten
Speisung 50 umgekehrt wird. Im Gegensatz dazu erfordert
eine Relaisschaltung, dass ein Schaltbefehl an jedes zu schaltende
Relais gesendet wird. Ein solches System wäre komplexer als das hier erklärte Diodensystem und
weist mehr zu wartende Hardware und/oder das Störungsrisiken auf.
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Aufgrund
seiner Länge
weist das Hauptkabel 42 eine "virtuelle Erdung" auf, die irgendwo entlang seiner Länge angeordnet
ist. Dies bietet Redundanz für
den Fall, dass der Speisungsanschluss 52 abschaltet oder
wenn entlang des Hauptkabels 42 ein Nebenschlussfehler
auftritt.
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Selbstverständlich besteht
kein Hindernis für die
Verwendung einer ähnlichen
Verzweigungseinheit am anderen Ende des Hauptkabels 42.
In diesem Fall würde
sich das Hauptkabel 42 in zwei Zweigkabel über eine ähnliche
Verzweigungseinheit wie die Verzweigungseinheit 30 verzweigen.
In dieser Verzweigungseinheit müssten
die Dioden umgekehrt werden, damit die Einheit normal arbeitet,
und zwar mit einer positiven Erdungselektrode an dieser Verzweigungseinheit.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind lediglich als Beispiel beschrieben
worden. Abwandlungen der beschriebenen Ausführungsformen, weitere Ausführungsformen
und Abwandlungen von ihnen werden für dem Fachmann offensichtlich
sein und liegen als solche innerhalb des Geltungsbereichs dieser
Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
definiert ist.