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Technisches Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung, Identifizierung
und strukturellen Analyse von Substanzen, die mit Proteinen interagieren,
die in Zellen von Organismen vorhanden sind, und betrifft auch ein
Verfahren zur Bestimmung des Vorhandenseins bestimmter Proteine
in Zellen von Organismen durch Verwendung von Substanzen, die mit
diesen Proteinen interagieren.
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Technischer Hintergrund
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Von
der Oberflächenschicht
von Zellen oder in Zellen (nachfolgend können beide Zustände einfach
ausgedrückt
werden als "in Zellen") ist bekannt, dass
zahlreiche Proteine vorhanden sind, die unterschiedliche Rollen
in einem lebenden Organismus spielen, wie beispielsweise eine Rolle
als Rezeptoren, eine Rolle als Innenkanäle, eine Rolle als Transporter,
eine Rolle als Antikörper,
eine Rolle als Enzyme, und eine Rolle, die an der intrazellulären Signaltransduktion
beteiligt ist. Es ist ebenfalls bekannt, dass es zahlreiche Substanzen
gibt, die mit diesen Proteinen interagieren, um die Funktion dieser
Proteine zu aktivieren oder zu inhibieren, oder die als Antigene
für Antikörper fungieren,
oder die als Substrate für
Enzyme dienen.
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Jedoch
ist noch nicht alles über
Proteine aufgeklart worden, die in Zellen von Organismen vorhanden
sind, oder über
Substanzen, die mit diesen Proteinen interagieren. Selbst heute
werden Suchen nach neuen Proteinen, oder nach Substanzen, die mit
zahlreichen intrazellulären
Proteinen interagieren, von Forschern in der gesamten Welt energisch durchgeführt.
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Um
die natürliche
Welt nach neuen physiologisch wirksamen Substanzen zu durchsuchen,
die mit bestimmten Proteinen interagieren, sind bis jetzt allgemein
Bioassays unter Verwendung von Proteinen mit bekannten Aktivitäten verwendet
worden. Jedoch haben Bioassays mindestens zwei Probleme eingeschlossen.
Zunächst
werden die Materialien während
der Reinigung von physiologisch aktiven Substanzen verbraucht, so
dass große
Mengen des Ausgangsinhaltsstoffs und natürlich auftretender Gegenstände (einschließlich Organismen)
für die
Extraktion des Inhaltsstoffs benötigt
werden, und um ausreichende Mengen an Materialien für die Strukturbestimmung
zu sichern. Zum zweiten sind die verfügbaren Bioassays limitiert
und mit Standard-Bioassays bleiben viele neue physiologisch wirksame
Substanzen unentdeckt.
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Kürzlich wurde
die Matrix-assistierte Laser-Desorption/Ionization-Flugzeit-Massenspektrometrie
(MALDI-TOF MS), ein wirkungsvolles Werkzeug für die direkte Analyse von Peptidprofilen
aus geringen Stücken
sezierter Gewebe oder aus isolierten Einzelzellen (Garden et al.,
1996; De Mit et al., 1997; Garden et al., 1998; Redeker et al.,
1998). In diesen Experimenten ist es möglich, sehr kleine Bereiche
an Proben zu analysieren und der daraus hervorgehende Peptid-Fingerabdruck
zeigt die Biosynthese und Expression von bioaktiven Peptiden.
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WO 02/12899 offenbart die
Analyse von Peptiden, die von einem Protein in einer Zelle hergestellt
wurden, wobei die Peptide an die Zelloberflächenproteine gebunden sind,
insbesondere MHC-Moleküle.
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WO 99/45150 offenbart Verfahren
zum Analysieren der Interaktion zwischen Liganden und biomolekularen
Zielen.
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MALDI-TOF
wird als geeignete Technik zur Untersuchung großer Biomoleküle erwähnt.
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Shah
et al., 2000, Microbial Ecology in Health and Disease, 12: 241–246 betrifft
die Analyse verschiedener Bakterienstämme unter Verwendung von MALDI-TOF-MS
auf Grundlage speziescharakteristischer Marker.
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Li
et al., 2000, TIBTECH, 18: 151–159
diskutiert die Verwendung von Einzelzellen-MALDI als ein Werkzeug
für die
direkte Peptidprofilierung. Diesem Dokument zufolge kann MALDI-MS
die Peptide und Proteine aus einer Einzelzelle und aus kleinen Gewebeproben
ohne Notwendigkeit einer aufwendigen Probenpräparierung im Profil darstellen,
ausgenommen Zellisolierung und der Matrixapplikation.
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Andererseits
ist On-line Capillary Umkehrphasenhochleistungsflüssigkeitschromatographie mit
massenspektrometrischer Detektion (Kapillar-HPLC/MS und Kapillar-HPLC/MS/MS)
in der modernen Bioanalytik verfügbar.
Dieses Mittel stellt herausragende Information über die Molekulargewichte von
Peptiden in Proben bereit, und das MS/MS-System ermöglicht,
dass die Peptide fragmentiert werden, um Fragmentionen zu erzeugen,
was ermöglicht,
dass deren Aminosäuresequenzen
abgeleitet werden können.
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Es
gab einen Bedarf für
die Entwicklung eines neuen Verfahrens zum Durchmustern von Substanzen,
die mit Proteinen interagieren, die in Zellen vorhanden sind, und
für ein
neues Verfahren zur Bestimmung auf das Vorhandensein bestimmter
Proteine in Zellen unter Verwendung von Substanzen, die mit den
Proteinen interagieren, wobei die neuen Verfahren nicht auf konventionellen
Bioassays beruhen. Als Verfahren sind Methoden, die leicht zu bedienen sind
und in der Lage sind, eine genaue und prompte Bestimmung zu liefern,
erwünscht
gewesen.
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Offenbarung der Erfindung
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Wir,
die Erfinder der vorliegenden Erfindung, haben bereits ein Verfahren
zum direkten Identifizieren der chemischen Struktur einer Substanz
entwickelt, die in einem Gewebe oder in Zellen eines Organismus
vorhanden sind, in dem MALDI-TOF MS verwendet wird, und wir haben
eine Anmeldung hierfür
als japanische Patentanmeldung Nr.
2000-060754 eingereicht. Die vorliegende
Erfindung ist als Ergebnis von tiefgehenden Studien im Hinblick auf
die Ausweitung des Anwendungsbereichs dieser Anmeldung erfüllt worden.
Die vorliegende Erfindung hat es geschafft, ein Verfahren zur Bestimmung
des Vorhandenseins eines Proteins zu entwickeln, welches auf einer
Zellmembran oder in Zellen vorhanden ist, oder des Vorhandenseins
einer Substanz, die mit diesem Protein interagiert, indem das Protein
und die Substanz verwendet werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Liste, die die Ergebnisse der MALDI-TOF-MS-Messung einer Liganden(hANP)gebundenen
Membranfraktion zeigt, welche durch die Verwendung von Zellen mit
exprimiertem GC-A, Rezeptoren für
hANP, in Beispiel 1 hergestellt wurde.
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2 ist
eine Liste, welche die Ergebnisse der MALDI-TOF-MS-Messung einer
Liganden(hANP)gebundenen Membranfraktion zeigt, die unter Verwendung
von leeren Zellen, die frei von jeder Expression von GC-A in Beispiel
1 sind, hergestellt wurde.
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3 ist
eine Liste, welche die Ergebnisse der MALDI-TOF-MS-Messung einer
Liganden-gebundenen Membranfraktion zeigt, welche unter Verwendung eines
Liganden (einer Peptidmischungslösung,
umfassend vier Peptide, einschließlich hANP) und GC-A-exprimierenden
Zellen in Beispiel 2 hergestellt wurde.
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4 ist
eine Liste, die die Ergebnisse der MALDI-TOF-MS-Messung einer Liganden-gebundenen
Membranfraktion zeigt, welche unter Verwendung eines Liganden (einer
Peptidmischungslösung, umfassend
vier Peptide einschließlich
hANP) und leerer Zellen in Beispiel 2 hergestellt wurde.
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5 ist
eine Liste, welche die Ergebnisse der MALDI-TOF-MS-Messung von ausschließlich der Peptidmischungslösung, die
im Beispiel 2 verwendet worden ist, zeigt.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Eine
erste Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung ist, dass wenn ein bekanntes Protein auf einer Zellmembran
oder in Zellen vorhanden ist, die Zellen und eine unbekannte Testsubstanz
in Kontakt gebracht werden, was dazu führt, dass die Testsubstanz
mit den Zellen in irgendeiner Form interagiert, wie beispielsweise
durch Adsorption, Bindung oder Assoziierung. In diesem Zustand wird
die Zelle oder ein Teil der Zelle (beispielsweise eine Zellmembran)
gereinigt, und die Menge der Testsubstanz, die vorhanden ist, wird
unter Verwendung von MALDI-TOF MS bestätigt. Durch dieses Verfahren
kann beurteilt werden, ob die Testsubstanz mit dem bekannten Protein
interagiert.
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Eine
zweite Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren, welches der ersten Ausführungsform
entgegen steht, und ein Verfahren ist, in dem eine bekannte Substanz
verwendet wird, beispielsweise ein Ligand eines bestimmten Rezeptors,
und beurteilt wird, ob ein unbekanntes Protein, das auf einer Zellmembran
oder in Zellen exprimiert ist, vorhanden ist oder nicht. In diesem
Fall werden die Zellen mit dem unbekannten Protein mit der bekannten
Substanz in Kontakt gebracht. Wenn die bekannte Substanz mit den Zellen
in irgendeiner Form interagiert hat, wie beispielsweise durch Adsorption,
Bindung oder Assoziierung, kann beurteilt werden, dass das Protein,
auf das die bekannte Substanz einwirkt, auf der Zellmembran oder
in den Zellen vorhanden ist oder nicht.
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Des
weiteren kann die Aminosäuresequenz des
Proteins, dessen Vorhandensein bestätigt worden ist, durch das
erfindungsgemäße Verfahren
bestimmt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Liganden, welche auf verschiedene Rezeptoren einwirken,
die auf der Kernmembran und der Mitochondrien-Membram wie auch der
Zellmembran exprimiert werden gereinigt, während sie an die Membran adsorbiert
sind, und dann wird die Liganden-gebundene Zellmembran mit einer
Laserstrahl bestrahlt. Durch dieses Verfahren kann der Ligand allein
direkt ionisiert werden, und der Ligand kann durch Massenspektrometrie
analysiert werden.
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Beispiele
für die
Rezeptoren sind Peptidhormonrezeptoren, Innenkanäle, Transporter und Antikörper, die
in Lymphozyten und Makrophagen exprimiert werden. Die Liganden andererseits
schließen nicht
nur zahlreiche natürlich
auftretende physiologisch wirksame Substanzen ein, wie beispielsweise Peptide,
Aminosäuren,
Amine und Steroide, sondern auch synthetische Verbindungen, die
als Liganden dienen. So ist das vorliegende Verfahren wirksam als ein
Mittel zum Suchen nach unbekannten Liganden, die mit derartigen
Rezeptoren interagieren, und es kann verwendet werden, um nach Rezeptoren
auf der Zellmembran zu suchen, welche unbekannte Funktionen haben.
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Massenspektrometrie
für die
Verwendung in dem Analysesystem kann eine Analyse mit einer Zellmembranfraktion
durchführen,
die 104 bis 105 Zellen entspricht,
beispielsweise im Fall von Zellen, oder mit nur einer geringen Menge
einer Probe, die 2 mm × 2 mm × 0,1 mm
Dicke misst, beispielsweise im Fall eines Gewebeschnitts. Das Massenspektrometrieverfahren
kann ebenfalls gleichzeitig und in kurzer Zeit molekulare Information über das
Molekulargewicht, die Arten an Molekülen (Typen, wie beispielsweise Peptidproteine,
Steroide, Ligande, Katechine und Zucker; nachfolgend bezeichnet
als "chemische Spezies") und die Struktur
von Molekülen
gewinnen. Das bedeutet, dass die Verwendung des MALDI-TOF-Modells
als Massenspektrometer zu der Messung des Molekulargewichts des
Liganden führt.
Außerdem
ermöglicht
die vollständige
Verwendung eines μ-Säulen-LC-ESI-QTOF-MS/MS-Analysegeräts mit seinen molekülverwandten
Ionen als Vorläuferinnen,
dass die chemische Spezies der adsorbierten Moleküle und selbst
deren Struktur analysiert werden kann.
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Durch
Kombinieren dieser Verfahren kann das Vorhandensein neuer physiologisch
wirksamer Substanzen oder Rezeptoren, die in kultivierten Zellen
aus Geweben exprimiert werden, vorhergesagt werden. Diese Verfahren
können
teilweise zu der Entdeckung von Weisen-Rezeptoren (orphan receptors)
und Liganden hierfür
beitragen, und sind auch nützlich
als Mittel zum Durchmustern nach neuen Medikamenten, oder sie sind
auch nützlich
zum Suchen nach Krankheitsmarkern.
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Erfindungsgemäß kann das
Verfahren der Erfindung auch nicht nur umfassend auf Kombinationen
aus Rezeptoren und Liganden angewandt werden, sondern auch auf Substanzen,
die mit Proteinen in irgendeiner Form interagieren. Diese Interaktionen schließen beispielsweise
Wirkungen auf Proteine ein, die Innkanäle, Transporter, Antikörper und
Enzyme sind. Substanzen mit derartigen Wirkungen schließen Antigene
für Antikörper, Substrate
für Enzyme
oder Aktivatoren oder Inhibitoren ein.
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Die
vorliegende Erfindung wird beispielsweise unter Bezugnahme auf eine
Ausführungsform
beschrieben, in der ein Ligand für
Zellen, die einen bekannten Rezeptor exprimieren, nachgewiesen und identifiziert
wird.
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Bekannte
Zellen, die bekannte Rezeptoren exprimieren, werden kultiviert,
um die Rezeptoren zu exprimieren. Die kultivierten Zellen werden
als Probe-Zellen verwendet, und in einer Weise behandelt, die unten
beschrieben wird. Zum Vergleich wird die gleiche Art Zellen, die
nicht die Rezeptoren exprimieren, verwendet. Die vorliegende Erfindung
kann nicht nur kultivierte Zellen verwenden, die solche bekannten
Rezeptoren exprimieren, sondern auch Gewebezellen aus Organgeweben,
und dissoziierte Zellen, wie beispielsweise Lymphozyten und intraperitoneale Monozyten.
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Destilliertes
Wasser in einer geeigneten Menge, z. B. in einer Menge von 100 bis
800 μl,
wird zu einer geeigneten Anzahl, beispielsweise 103 bis 105, vorzugsweise 104 bis
105, der Probe-Zellen gegeben. Die Mischung
wird bei Raumtemperatur für
3 bis 30 Minuten inkubiert, vorzugsweise für 5 bis 20 Minuten, um die
Zellen aufzuschließen.
Das System wird zentrifugiert, um die Zellmembranen zu präzipitieren,
oder das System wird filtriert, um die Zellmembranen abzutrennen.
Die Zellmembranen werden mit destilliertem Wasser gewaschen und
wieder zentrifugiert oder filtriert, um das Zytoplasma zu entfernen, wodurch
eine Rezeptor exprimierende Zellmembranfraktion gewonnen wird.
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Zu
der resultierenden Membranfraktion wird eine Lösung einer Substanz gegeben,
die ausreicht, um eine nicht spezifische Adsorptionsportion der Membranfraktion
abzudecken, welche die Wirkung hat, die unspezifische Adsorption
einer Substanz zu verhindern, beispielsweise 1 pmol/μl an Albumin (BSA),
in einer Menge von 200 bis 500 μl,
und das System wird dispergiert. Die Dispersion wird bei Raumtemperatur
für 3 bis 30
Minuten inkubiert, vorzugsweise für 5 bis 20 Minuten, um den
nicht-spezifischen Adsorptionsteil der Membranfraktion mit Albumin
abzudecken. Die Membranfraktion wird durch Zentrifugation oder Filtration
geerntet und mit destilliertem Wasser gewaschen, um das überschüssige Albumin
zu entfernen.
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Ein
Ligand in einer ausreichenden Menge, um die Rezeptoren zu binden,
beispielsweise 100 μl einer
10 pmol/μl
Ligandenlösung
wird zu der gewaschenen Albumin-beschichteten Membranfraktion zugegeben,
und das Gemisch wird bei Raumtemperatur für 3 bis 30 Minuten inkubiert,
vorzugsweise für 5
bis 20 Minuten. Dann wird das System einer Waschbehandlung unterworfen,
die das Waschen mit destilliertem Wasser einschließt, gefolgt
von Zentrifugation (oder Filtration). Diese Waschbehandlung wird zweimal
oder mehr, vorzugsweise 4- bis 5-mal wiederholt, um Fraktionen zu
entfernen, die nicht den überschüssigen Liganden
adsorbiert haben.
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Eine
geeignete Menge, beispielsweise 5 bis 20 μl an destilliertem Wasser wird
zu der resultierenden Ligandenadsorbierten Zellmembran hinzugegeben,
und das System wird durch einen Votex suspendiert. Die Suspension
(0,5 bis 3 μl)
wird in eine Platte für
MALDI eingefüllt
und luftgetrocknet. Eine α-Cyan-4-hydroxycinnaminsäure (αCHCA) Matrixlösung wird
zu der luftgetrockneten Suspension zugegeben, und eine MALDI-TOF-MS-Messung
durchgeführt. Diese
Messung wird gleichermaßen
für Zellmembran zum
Vergleich durchgeführt,
die die Rezeptoren nicht exprimiert. Die Ergebnisse dieser Messungen
werden verglichen, wobei der Ligand, der an die bekannten Rezeptoren
gebunden ist, identifiziert werden kann, und wobei das Molekulargewicht
als Indikator genommen wird.
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Erfindungsgemäß ermöglicht die
vollständige
Verwendung eines μ-Säulen-LC-ESI-QTOF-MS/MS-Meters – unter
Verwendung von laserionisierten molekülverwandten Ionen, welche für die Massenspektrometrie
als Vorläuferinnen
verwendet worden sind – dass
die chemische Spezies der adsorbierten Moleküle und selbst ihre Struktur
analysiert werden kann.
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Erfindungsgemäß kann ein
Protein, das auf einer Oberflächenschicht
der Zellen oder in Zellen vorhanden ist oder eine Substanz, die
mit dem Protein interagiert, nachgewiesen, identifiziert oder durch die
nachfolgend beschriebenen Schritte analysiert werden.
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Das
obige Ziel kann erreicht werden durch ein Verfahren, das umfasst:
- (1) Einen Schritt des Inkontaktbringens der
Zellen mit einer Substanz, die mit einem Protein auf der Oberflächenschicht
von Zellen, oder in den Zellen interagiert, und dazu führt, dass
die Substanz mit den Zellen interagiert;
- (2) den Schritt des Reinigens der Zellen, wobei die Zellen und
die Substanz in einem interagierenden Zustand vorliegen;
- (3) den Schritt des Bestrahlens der gereinigten Zellen mit einem
Laser, mit der Substanz im interagierenden Zustand, um die Substanz
direkt zu ionisieren; und
- (4) den Schritt des Analysierens der ionisierten Substanz durch
Massenspektrometrie.
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Die
vorliegende Erfindung kann ebenfalls eine Substanz, die mit einem
Protein, welches auf einer Oberflächenschicht von Zellen oder
in Zellen vorhanden ist, screenen, wobei das Protein eine bekannte
Aktivität
besitzt, indem ein Verfahren verwendet wird, das die unten beschriebenen
Schritte umfasst.
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Ein
Massenspektrum, das erhalten wird durch
- (1)
den Schritt des Inkontaktbringens einer Testsubstanz mit Zellen,
auf denen ein bekanntes Protein bekanntermaßen vorhanden ist, um eine
Interaktion zu verursachen;
- (2) den Schritt des Reinigens der Zellen, die mit der Testsubstanz
interagiert haben, oder einer Fraktion davon;
- (3) den Schritt des Bestrahlens der gereinigten Zellen oder
der Fraktion davon mit einem Laser, wodurch die Substanz, die mit
den Zellen interagiert hat, direkt ionisiert wird; und
- (4) den Schritt des Analysierens der ionisierten Substanz durch
Massenspektrometrie;
wird verglichen mit einem Massenspektrum,
das durch Durchführen
der Schritte (1) bis (4) unter Verwendung von Zellen gewonnen wird,
bei denen das Protein nicht vorhanden ist. Wenn das zuvor erwähnte Massenspektrum
zeigt, dass die Menge der Testsubstanz ansteigt, kann geurteilt werden,
dass die Testsubstanz eine Substanz ist, die mit dem Protein interagiert.
Die Identifizierung der Substanz macht es möglich, die Substanz auszumustern
und zu identifizieren, die mit dem bekannten Protein interagiert,
welches auf einer Oberflächenschicht
der Zellen oder in Zellen vorhanden ist.
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Des
Weiteren können
gemäß der vorliegenden
Erfindung Expressionszellen oder Expressionsgewebe für Rezeptoren,
die mit einem bekannten Liganden interagieren, beispielsweise durch
das unten beschriebene Verfahren, durchmustert werden.
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Dieses
Verfahren umfasst das Vergleichen eines Massenspektrums, welches
gewonnen wurde durch
- (1) den Schritt des Inkontaktbringens
eines bekannten Liganden mit Gewebe oder Zellen, bei denen das Vorhandensein
oder die Abwesenheit von Rezeptoren für den Liganden zu bestätigen ist,
um eine Interaktion zu verursachen;
- (2) den Schritt des Reinigens der Gewebe oder der Zellen, die
mit dem Liganden in Kontakt gebracht wurden;
- (3) den Schritt des Bestrahlens des gereinigten Gewebes oder
der Zellen mit einem Laser, wodurch der vorhandene Ligand direkt
ionisiert wird; und
- (4) den Schritt des Analysierens des ionisierten Liganden durch
Massenspektrometrie,
mit einem Massenspektrum,
das
durch Durchführen
von nur dem Schritt (2) und den anschließenden Schritten, ohne Durchführung des
Schritts (1) gewonnen wird, bei dem der bekannte Ligand mit dem
Gewebe oder den Zellen in Kontakt gebracht wird. Wenn das erstgenannte
Massenspektrum zeigt, dass die Menge an Ligand zunimmt, kann daraus
gefolgert werden, dass die Rezeptoren, die mit dem Liganden interagieren,
in dem Gewebe oder den Zellen vorhanden sind.
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Die
vorliegende Erfindung wird in weiteren Details unter Bezugnahme
auf die unten angebotenen Beispiele beschrieben.
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[Beispiel 1]
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Experimente zur Bindung zwischen menschlichem, atrialem,
natriuretischem Peptid (nachfolgend bezeichnet als "hANP") und dem hANP-Rezeptor
GC-A
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Die
kultivierten Zellen waren Rezeptor-exprimierende Zellen und leere
Zellen. CHO/GC-A, d. h. CHO-Zellen (Ovarzellen des Chinesischen
Hamsters), die den hANP-Rezeptor GC-A exprimieren, wurden als Rezeptor-exprimierende
Zellen verwendet. CHO-Wirtszellen wurde als leere Zellen verwendet.
MALDI-TOF-MS-Messungsproben wurden durch das gleiche Verfahren in
der folgenden Weise hergestellt:
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Schritt 1. Herstellung der Membranfraktion
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Destilliertes
Wasser (500 μl)
wurde zu 7,5 × 105 kultivierten Zellen (GC-A-exprimierende
Zellen und leere Zellen) gegeben, und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur
für 10
Minuten inkubiert. Die erhaltene Suspension wurde zentrifugiert,
um Pellets zu gewinnen. Destilliertes Wasser (500 μl) wurde
zusätzlich
zu den Pellets zugegeben, und das Gemisch wurde wiederum zentrifugiert,
gefolgt vom Entfernen des Überstands,
um eine Membranfraktion zu gewinnen.
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Schritt 2. Albuminbeschichtung
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Zu
der erhaltenen Membranfraktion wurden 500 μl einer 1 pmol/μl wässrigen
Albuminlösung
hinzugegeben, und das Gemisch wurde für 10 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Die erhaltene Suspension wurde zentrifugiert, um Pellets
zu gewinnen. Destilliertes Wasser (500 μl) wurde zusätzlich zu den Pellets gegeben
und das Gemisch wurde, wird er zentrifugiert, um eine Albumin-beschichtete
Membranfraktion zu gewinnen.
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Schritt 3. Bindung des Liganden (hANP)
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Zu
der erhaltenen Albumin-beschichteten Membranfraktion wurden 100 μl einer wässrigen
10 pmol/μl
hANP-Lösung
gegeben und das Gemisch wurde für
10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die erhaltene Suspension
wurde zentrifugiert, um Pellets zu gewinnen. Die erhaltenen Pellets
wurden ferner mit 500 μl
destillierten Wassers gewaschen, und die Zentrifugation wurde erneut
durchgeführt,
um eine Liganden(hANP)-gebundene Membranfraktion zu erhalten.
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Schritt 4. MALDI-TOF-MS-Messung
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Destilliertes
Wasser (10 μl)
wurde zu der erhaltenen Liganden-gebundenen Membranfraktion gegeben,
und die Mischung wurde suspendiert. Die Suspension (1 μl) wurde
in eine Platte zur Analyse eingefüllt und luftgetrocknet. Dann
wurden 1 μl α-Cyan-4-hydroxycinnaminsäure (α-CHCA) gesättigter Lösung (Methanol:Wasser
= 1:1, 0,1% Trifluoressigsäure)
zu der luftgetrockneten Suspension zugegeben und eine MALDI-TOF-MS-Messung (Voyager Elite)
wurde durchgeführt.
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Wie
in 1 und 2 gezeigt ist, war das nachgewiesene
hANP in den GC-A-exprimierenden Zellen (1) dreimal
mehr als in den leeren Zellen (2). Aus
diesen Befunden kann geurteilt werden, dass hANP mit GC-A-Rezeptoren
interagiert.
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[Beispiel 2]
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Experimente bezüglich der Selektivität
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Schritt 1. Herstellung einer Membranfraktion
und Schritt 2. Albuminbeschichtung
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Eine
Albumin-beschichtete Membranfraktion (CHO/GC-A-Zellen und CHO-Wirtszellen)
wurde auf gleiche Weise wie in Schritt 1 und Schritt 2 des Beispiels
1 erhalten.
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Schritt 3. Bindung des Liganden (Peptidmischung)
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Zu
der erhaltenen Albumin-beschichteten Membranfraktion wurden 100 μl einer Peptid-Mixlösung gegeben,
d. h. einer wässrigen
Lösung
einer Mischung aus 10 pmol/μl
hANP, 10 pmol/μl
Angiotensin I, 10 pmol/μl
Substanz P (SP), und 10 pmol/μl
Melanozyten-stimulierendes Hormon (α-MSH) gegeben, und die Mischung
wurde für
10 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die erhaltene Suspension
wurde zentrifugiert, um Pellets zu gewinnen. Die erhaltenen Pellets
wurden mit 500 μl
destilliertem Wasser zusätzlich
gewaschen und eine Zentrifugation wurde wiederum durchgeführt, um
eine Liganden-gebundene Membranfraktion zu erhalten.
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Schritt 4. MALDI-TOF-MS-Messung
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Die
MALDI-TOF-MS-Messung wurde auf gleiche Weise wie im Schritt 4 des
Beispiels 1 durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in 3 (GC-A-Rezeptoren wurden exprimiert)
und 4 (die Leerprobe ohne Expression des GC-A-Rezeptors)
gezeigt. Zum Vergleich wurde die MALDI-TOF-MS-Messung nur an 1 μl der Peptidmischlösung durchgeführt (10 pmol/μl hANP, 10
pmol/μl
Angiotensin I, 10 pmol/μl SP
und 10 pmol/μl α-MSH) (5).
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Es
wurde herausgefunden, dass hANP an die GC-A-Rezeptor exprimierende
Zellmembranfraktion fünfmal
stärker
oder mehr selektiv als die drei anderen Peptide gebunden wurde.
Auf diese Weise kann geurteilt werden, dass nur hANP mit GC-A-Rezeptoren interagiert,
und dass die anderen Peptide, d. h. Angiotensin I, Substanz P und α-MSH nicht
mit GC-A-Rezeptoren
interagieren.
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[Gewerbliche Anwendbarkeit]
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Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung kann, wenn ein bekanntes Protein auf
einer Zellmembran oder in Zellen vorhanden ist, die Zellen und eine
unbekannte Testsubstanz in Kontakt gebracht werden, was die Testsubstanz
veranlasst, mit den Zellen in irgendeiner Form zu interagieren,
wie beispielsweise mittels Adsorption, Bindung oder Assoziierung.
In diesem Zustand werden die Zellen oder Teile der Zelle (z. B.
Zellmembranen) gereinigt, und die Menge an Testsubstanz, die vorhanden
ist, wird durch die Verwendung von MALDI-TOF MS festgestellt. Durch
dieses Verfahren kann beurteilt werden, ob die Testsubstanz mit
dem bekannten Protein interagiert.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, welches das Gegenteil
des obigen Verfahrens ist, und welches eine bekannte Substanz verwendet,
z. B. einen Liganden für einen
bestimmten Rezeptor, und das beurteilt, ob ein unbekanntes Protein
auf einer Zellmembran oder in Zellen vorhanden ist oder nicht. In
diesem Fall werden die Zellen mit dem unbekannten Protein mit der bekannten
Substanz in Kontakt gebracht. Wenn die bekannte Substanz mit den
Zellen in irgendeiner Form interagiert hat, wie beispielsweise durch
Adsorption, Bindung oder Assoziierung, kann geurteilt werden, dass
das Protein, auf welches die bekannte Substanz einwirkt, auf der
Zellmembran oder in den Zellen vorhanden ist. Des Weiteren kann
die Aminosäuresequenz
des Proteins, dessen Vorhandensein bestätigt worden ist, durch das
erfindungsgemäße Verfahren
bestimmt werden.
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Diese
Verfahren sind leicht durchzuführen und
sind zu einer genauen und schnellen Beurteilung in der Lage. Auf
diese Weise kann ein großer
Bereich an Anwendungen derselben erwartet werden.