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BEZUGNAHME AUF VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung nimmt die Priorität
und die Vorteile von 10/046499, eingereicht am 26. Oktober 2001,
in Anspruch.
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ERKLÄRUNG
BEZÜGLICH
DER RECHTE AN ERFINDUNGEN, DIE IN BUNDESSTAATLICH GEFÖRDERTER
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG GEMACHT WERDEN
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Diese
Erfindung wurde mit Regierungsunterstützung unter Bewilligungsnummer
N00014-99-0357 gemacht, gewährt
durch das Büro
für Schifffahrtsforschung.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika kann gewisse Rechte
an dieser Erfindung haben.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Gebiete der Mikroelektronik und
der Molekularelektronik. Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung
den Aufbau einer neuartigen Architektur, die für eine molekulare elektrochemische
Speichervorrichtung verwendet werden kann.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es
gibt seither ein großes
Interesse an der Entwicklung von Nanoliter- bis Pikoliter-Mikroampullen
in der analytischen Chemie. Anordnungen von Ampullen, die Nanoliter-
bis Pikolitervolumina enthalten, sind zur Probeneinführung bei
der Kapillar-Elektrophorese und Massenspektroskopie in Silicium
geätzt
worden (Clark und Ewing (1998), Anal. Chem., 70: 1119–1125; Clark
et al. (1997) Anal. Chem., 69: 259–263).
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Bisherige
Ansätze
stellen jedoch kein geeignetes Verfahren zur Regulierung der in
den Ampullen exponierten relativen Oberfläche der Elektroden bereit,
sind bisher nicht geeignet für
die Herstellung großer
genau angeordneter Anordnungen solcher Ampullen oder sind für die Anfertigung
von Submikrometerstrukturen bisher nicht brauchbar.
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WO 99/60392 beschreibt
ein Mikroelektrodensystem, das für
die Verwendung in der präparativen
analytischen Chemie geeignet ist, wobei die Wände, die das Mikroelektrodensystem
umfassen, offene obere Enden haben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein elektrochemischer Speicher bereitgestellt, wie
in Anspruch 1 nachstehend definiert.
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In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung einen molekularen Speicher bereit.
Der molekulare Speicher umfasst eine oder mehrere elektrochemische
Zellen im Nanobereich (zum Beispiel eine elektrochemische Zellenanordnung).
Elektrochemische Zellen und/oder elektrochemische Zellenanordnungen schließen diejenigen
hierin beschriebenen Zellen oder Zellenanordnungen ein, wo eine
oder mehrere redoxaktive Spezies mit einer oder mehreren Elektrode(n)
elektrisch gekoppelt sind, die eine elektrochemische Zelle im Nanobereich
umfasst bzw. umfassen. Bevorzugte redoxaktive Spezies schließen die
hierin angegebenen ein, zum Beispiel einen Porphyrin-Makrozyklus,
ein Metallocen, ein lineares Polyen, ein zyklisches Polyen, ein heteroatomsubstituiertes
lineares Polyen, ein heteroatomsubstituiertes zyklisches Polyen,
ein Tetrathiafulvalen, ein Tetraselenafulvalen, einen Metallkoordinationskomplex,
ein Fulleren, ein Triarylamin, ein 1,4-Phenylendiamin, ein Xanthen,
ein Flavin, ein Phenazin, ein Phenothiazin, ein Acridin, ein Chinolin,
ein 2,2'-Bipyridyl, ein
4,4'-Bipyridyl,
ein Tetrathiotetracen, ein Peri- Brückennaphthalendichalcogenid,
usw. sind aber nicht darauf beschränkt. Bevorzugte Speichervorrichtungen
umfassen mindestens 100 Zellen.
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DEFINITIONEN
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Der
Begriff „Oxidation" bezeichnet den Verlust
eines oder mehrerer Elektronen in einem Element, einer Verbindung
oder einem/einer chemischen Substituent/Untereinheit. Bei einer
Oxidationsreaktion verlieren Atome des/der an der Reaktion beteiligten
Elements/Elemente Elektronen. Die Ladung in diesen Atomen muss dann
positiver werden. Die Spezies, die einer Oxidation unterliegen,
verlieren die Elektronen, und so erscheinen bei einer Oxidationsreaktion
Elektronen als Produkte. Eine Oxidation findet bei der Reaktion
Fe2+(aq) → Fe3+(aq)
+ e– statt,
weil die oxidierte Spezies, nämlich
Fe2+(aq), Elektronen verliert, ungeachtet
der scheinbaren Erzeugung von Elektronen bei Oxidationsreaktionen
als „freie" Gebilde. Umgekehrt
bezeichnet der Begriff „Reduktion" den Gewinn eines
oder mehrerer Elektronen durch ein Element, eine Verbindung oder
einen/eine chemische(n) Substituent/Untereinheit.
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Ein „Oxidationszustand" bezeichnet den elektrisch
neutralen Zustand oder den Zustand, der durch den Gewinn oder Verlust
von Elektronen durch ein Element, eine Verbindung oder einen/eine
chemische(n) Substituent/Untereinheit erzeugt wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform
bezeichnet der Begriff „Oxidationszustand" Zustände einschließlich des
neutralen Zustandes und jedes anderen als des neutralen Zustandes, die
durch den Gewinn oder Verlust von Elektronen (Reduktion oder Oxidation)
erzeugt werden.
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Der
Begriff „mehrere
Oxidationszustände" bedeutet mehr als
einen Oxidationszustand. In bevorzugten Ausführungsformen können die
Oxidationszustände
den Gewinn von Elektronen (Reduktion) oder den Verlust von Elektronen
(Oxidation) widerspiegeln.
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Der
Begriff „unterschiedlich
und unterscheidbar" bedeutet,
wenn er zwei oder mehr Oxidationszustände bezeichnet, dass die Nettoladung
in dem Gebilde (Atom, Molekül,
Aggregat, Untereinheit und so weiter) in zwei unterschiedlichen
Zuständen
existieren kann. Die Zustände
werden „unterscheidbar" genannt, wenn die Differenz
zwischen den Zuständen
größer als
die thermische Energie bei Raumtemperatur (zum Beispiel 0°C bis etwa
40°C) ist.
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Der
Begriff „eng
gekoppelt" bezeichnet,
wenn er in bezug auf eine Untereinheit eines (zum Beispiel polymeren)
Speichermoleküls
gemäß der vorliegenden
Erfindung mit mehreren Untereinheiten verwendet wird, die Positionierung
der Untereinheiten relativ zueinander, so dass die Oxidation einer
Untereinheit das/die Oxidationspotential(e) der anderen Untereinheit
verändert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
reicht die Veränderung
dafür aus,
dass der/die (nichtneutrale(n)) Oxidationszustand/-zustände der
zweiten Untereinheit von den nichtneutralen Oxidationszuständen der
ersten Untereinheit verschieden und unterscheidbar sind. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die enge Kopplung durch eine kovalente Bindung (zum Beispiel
Einfach-, Doppel-, Dreifachbindung und so weiter) erreicht. Jedoch
kann in gewissen Ausführungsformen
die enge Kopplung durch einen Linker mittels einer Ionenwechselwirkung,
mittels einer hydrophoben Wechselwirkung, durch Koordination eines
Metalls oder durch einfache mechanische Überlagerung erfolgen. Es versteht sich,
dass die Untereinheiten so eng gekoppelt sein können, dass die Redoxprozesse
diejenigen eines einzigen Supermoleküls sind.
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Der
Begriff „Elektrode" bezeichnet jegliches
Medium, das zum Transportieren von Ladungen (zum Beispiel Elektronen)
zu und/oder von einem Speichermolekül imstande ist. Bevorzugte
Elektroden sind Metalle oder leitfähige organische Moleküle. Die
Elektroden können
zu buchstäblich
jeder zweidimensionalen oder dreidimensionalen Form (zum Beispiel
diskrete Linien, Polster, Platten, Kugeln, Zylinder und so weiter)
hergestellt werden.
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Der
Begriff „feststehende
Elektrode" soll
die Tatsache widerspiegeln, dass die Elektrode in bezug auf das
Speichermedium im wesentlichen stabil und unbeweglich ist. Das heißt, die
Elektrode und das Speichermedium sind in einer im wesentlichen feststehenden
geometrischen Beziehung zueinander angeordnet. Man wird natürlich anerkennen,
dass sich die Beziehung aufgrund von Ausdehnung und Schrumpfung
des Mediums bei Temperaturänderungen
oder aufgrund von Gestaltänderungen
der Moleküle,
welche die und/oder das Speichermedium umfassen, ein wenig verändert. Nichtsdestoweniger
bleibt die gesamte räumliche
Anordnung im wesentlichen unveränderlich.
In einer bevorzugten Ausführungsform
soll dieser Begriff Systeme ausschließen, in denen die Elektrode
eine bewegliche „Sonde" (zum Beispiel ein
Schreib- oder Aufzeichnungs-„Kopf", die Spitze eines
Atomkraftmikroskops (AFM), die Spitze eines Rastertunnelmikroskops
(STM) und so weiter) ist.
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Der
Begriff „Arbeitselektrode" wird verwendet,
um eine oder mehrere Elektroden zu bezeichnen, die verwendet werden,
um den Zustand eines Speichermediums und/oder eines Speichermoleküls zu setzen
oder zu lesen.
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Der
Begriff „Referenzelektrode" wird verwendet,
um eine oder mehrere Elektroden zu bezeichnen, die eine Referenzgröße (zum
Beispiel eine bestimmte Referenzspannung) für Messungen, die von der Arbeitselektrode
aufgezeichnet werden, bereitstellen. In bevorzugten Ausführungsformen
sind die Referenzelektroden in einer Speichervorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung auf dem gleichen Potential, obwohl dies in einigen Ausführungsformen
nicht der Fall sein muss.
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Der
Begriff "elektrisch
gekoppelt" bezeichnet,
wenn er in bezug auf ein Speichermolekül und/oder ein Speichermedium
und eine Elektrode verwendet wird, eine Zuordnung zwischen diesem
Speichermedium oder -molekül
und der Elektrode, so dass Elektronen sich vom Speichermedium/-molekül zur Elektrode
oder von der Elektrode zum Speichermedium/-molekül bewegen und dadurch den Oxidationszustand
des Speichermediums/-moleküls
verändern.
Elektrische Kopplung kann direkte kovalente Bindung zwischen dem
Speichermedium/-molekül
und der Elektrode, indirekte kovalente Bindung (zum Beispiel mittels
eines Linkers), direkte oder indirekte Ionenbindung zwischen dem
Speichermedium/-molekül
und der Elektrode oder eine andere Bindung (zum Beispiel hydrophobe
Bindung) aufweisen. Außerdem
kann es sein, dass keine wirkliche Bindung erforderlich ist und
das Speichermedium/-molekül
einfach mit der Elektrodenoberfläche
in Kontakt gebracht werden kann. Es muss auch nicht unbedingt irgendeinen
Kontakt zwischen der Elektrode und dem Speichermedium/-molekül geben,
wo die Elektrode hinreichend nahe am Speichermedium/-molekül ist, um
eine Tunnelung von Elektronen zwischen dem Medium/Molekül und der
Elektrode zuzulassen.
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Der
Begriff „redoxaktive
Einheit" oder „redoxaktive
Untereinheit" bezeichnet
ein Molekül
oder eine Komponente eines Moleküls,
das bzw. die imstande ist, durch Anlegen einer geeigneten Spannung
oxidiert oder reduziert zu werden.
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Der
Begriff „redoxaktives" Molekül bezeichnet
ein Molekül
oder eine Komponente eines Moleküls,
das bzw. die imstande ist, durch Anlegen einer geeigneten Spannung
oxidiert oder reduziert zu werden.
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Der
Begriff „Untereinheit", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet eine redoxaktive Komponente eines Moleküls.
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Die
Begriffe „Speicherungsmolekül" oder „Speichermolekül" bezeichnen ein Molekül mit einem
oder mehreren Oxidationszuständen,
das zur Speicherung von Information verwendet werden kann (zum Beispiel ein
Molekül,
das eine oder mehrere redoxaktive Untereinheiten umfasst). Bevorzugte
Speichermoleküle
haben zwei oder mehr unterschiedliche und unterscheidbare nichtneutrale
Oxidationszustände.
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Der
Begriff „Speichermedium" bezeichnet eine
Zusammensetzung, die zwei oder mehr Speichermoleküle umfasst.
Es kann sein, dass das Speichermedium nur eine Spezies von Speichermolekülen enthält, oder
es kann zwei oder mehr unterschiedliche Spezies von Speichermolekülen enthalten.
In bevorzugten Ausführungsformen
bezeichnet der Begriff „Speichermedium" eine Ansammlung
von Speichermolekülen.
Bevorzugte Speichermedien umfassen eine Vielzahl (mindestens 2)
von unterschiedlichen und unterscheidbaren (vorzugsweise nichtneutralen)
Oxidationszuständen.
Die Vielzahl von unterschiedlichen und unterscheidbaren Oxidationszuständen kann
durch die Kombination unterschiedlicher Spezies von Speichermolekülen erzeugt werden,
wobei jede Spezies zu der Vielzahl von unterschiedlichen und unterscheidbaren
Oxidationszuständen beiträgt und jede
Spezies einen einzigen nichtneutralen Oxidationszustand hat. Alternativ
oder zusätzlich
kann das Speichermedium eine oder mehrere Spezies von Speichermolekülen mit
einer Vielzahl von nichtneutralen Oxidationszuständen umfassen. Das Speichermedium
kann vorrangig eine Spezies von Speichermolekülen enthalten oder es kann
eine Anzahl von unterschiedlichen Speichermolekülen enthalten. Die Speichermedien können außerdem andere
Moleküle
als Speichermoleküle
enthalten (zum Beispiel um für
chemische Stabilität und/oder
geeignete mechanische Eigenschaften zu sorgen, um Ladungsverlust
zu verhindern und so weiter).
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Der
Begriff „elektrochemische
Zelle" bezeichnet
normalerweise eine Referenzelektrode, eine Arbeitselektrode, ein
redoxaktives Molekül
(zum Beispiel ein Speichermedium) und bei Bedarf gewisse Mittel
(zum Beispiel ein Dielektrikum) zur Bereitstellung elektrischer
Leitfähigkeit
zwischen den Elektroden und/oder zwischen den Elektroden und dem
Medium. In einigen Ausführungsformen
ist das Dielektrikum eine Komponente des Speichermediums.
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Die
Begriffe „Speicherelement", „Speicherzelle" oder „Speicherungszelle" bezeichnen eine
elektrochemische Zelle, die zur Speicherung von Information verwendet
werden kann. Bevorzugte „Speicherzellen" sind diskrete Bereiche
eines Speichermediums, die durch mindestens eine und vorzugsweise
durch zwei Elektroden (zum Beispiel eine Arbeitselektrode und eine
Referenzelektrode) adressiert werden. Die Speicherzellen können individuell
adressiert werden (zum Beispiel ist jedem Speicherelement eine eindeutige
Elektrode zugeordnet), oder, insbesondere wo die Oxidationszustände unterschiedlicher
Speicherelemente unterscheidbar sind, können mehrere Speicherelemente
durch eine einzige Elektrode adressiert werden. Das Speicherelement
kann optional ein Dielektrikum (zum Beispiel ein mit Gegenionen
imprägniertes
Dielektrikum) aufweisen.
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Der
Begriff „Speicherstelle" bezeichnet eine(n)
diskrete(n) Domäne
oder Bereich, in der/dem sich ein Speichermedium befindet. Wenn
sie mit einer oder mehreren Elektroden adressiert wird, kann die
Speicherstelle eine Speicherzelle bilden. Wenn jedoch zwei Speicherstellen
das gleiche Speichermedium enthalten, so dass sie im wesentlichen
die gleichen Oxidationszustände
haben, und beide Speicherstellen gemeinsam adressiert werden, können sie
eine funktionale Speicherzelle bilden.
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„Adressierung" eines bestimmten
Elements bezeichnet die Zuordnung (zum Beispiel elektrische Kopplung)
dieses Speicherelements zu einer Elektrode, so dass die Elektrode
verwendet werden kann, um den Oxidationszustand bzw. die Oxidationszustände dieses
Speicherelements eigens zu bestimmen.
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Die
Begriffe „Lesen" oder „Abfragen" bezeichnen die Bestimmung
des Oxidationszustandes bzw. der Oxidationszustände eines oder mehrerer Moleküle (zum
Beispiel Moleküle,
die ein Speichermedium umfassen).
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Der
Begriff „Wiederauffrischen", wenn er in bezug
auf ein Speichermolekül
oder ein Speichermedium verwendet wird, bezeichnet das Anlegen einer
Spannung an das Speichermolekül
oder Speichermedium, um den Oxidationszustand des Speichermoleküls oder
Speichermediums in einen vorbestimmten Zustand zurückzuversetzen
(zum Beispiel ein Oxidationszustand, in dem das Speichermolekül oder Speichermedium
unmittelbar vor einem Lesevorgang war).
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Der
Begriff „E1/2" bezeichnet
die praktische Definition des formalen Potentials (E0)
eines Redoxprozesses, wie es durch E = E0 +
(RT/nF)·ln(Dox/Dred) definiert
ist, wobei R die Gaskonstante ist, T die Temperatur in K (Kelvin)
ist, n die Anzahl der am Prozess beteiligten Elektronen ist, F die
Faradaykonstante (96,485 Coulomb/Mol) ist, Dox der
Diffusionskoeffizient der oxidierten Spezies ist und Dred der
Diffusionskoeffizient der reduzierten Spezies ist.
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Eine „Spannungsquelle" ist jegliche Quelle
(zum Beispiel Molekül,
Vorrichtung, Schaltung und so weiter), die imstande ist, eine Spannung
an ein Ziel (zum Beispiel eine Elektrode) anzulegen.
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Der
Ausdruck „Ausgangsgröße eines
integrierten Schaltkreises" bezeichnet
eine Spannung oder ein Signal, die bzw. das durch einen oder mehrere
integrierte Schaltkreise und/oder eine oder mehrere Komponenten
eines integrierten Schaltkreises erzeugt wird.
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Eine „voltammetrische
Vorrichtung" ist
eine Vorrichtung, die zum Messen des Stroms imstande ist, der in
einer elektrochemischen Zelle infolge des Anlegen einer Spannung
oder einer Spannungsänderung
erzeugt wird.
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Eine „amperometrische
Vorrichtung" ist
eine Vorrichtung, die zum Messen des Stroms imstande ist, der in
einer elektrochemischen Zelle infolge des Anlegen eines spezifischen
Potentialfeldpotentials („Spannung") erzeugt wird.
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Eine „potentiometrische
Vorrichtung" ist
eine Vorrichtung, die zum Messen des Potentials über einer Grenzfläche imstande
ist, das aus einer Differenz der Gleichgewichtskonzentrationen von
Redoxmolekülen
in einer elektrochemischen Zelle resultiert.
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Eine „coulometrische
Vorrichtung" ist
eine Vorrichtung, die zum Bestimmen der Nettoladung imstande ist,
die während
des Anlegen eines Potentialfeldes („Spannung") an eine elektrochemische Zelle erzeugt
wird.
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Ein „Impedanzspektrometer" ist eine Vorrichtung,
die zum Bestimmen der Gesamtimpedanz einer elektrochemischen Zelle
imstande ist.
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Ein „Sinusvoltammeter" ist eine voltammetrische
Vorrichtung, die zur Bestimmung der Frequenzbereicheigenschaften
einer elektrochemischen Zelle imstande ist.
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Der
Begriff „Porphyrin-Makrozyklus" bezeichnet ein Porphyrin
oder Porphyrinderivat. Solche Derivate schließen Porphyrine ein, bei denen
zusätzliche
Ringe an den Porphyrinkern ortho-anelliert oder ortho-perianelliert
sind, Porphyrine mit einer Substitution eines oder mehrerer Kohlenstoffatome
des Porphyrinrings durch ein Atom eines anderen Elements (Skelettsubstitution),
Derivate mit einer Substitution eines Stickstoffatoms des Porphyrinrings
durch ein Atom eines anderen Elements (Skelettsubstitution von Stickstoff),
Derivate, bei denen sich andere Substituenten als Wasserstoff an
den Peripherie-(meso-, β-)
oder Kernatomen des Porphyrins befinden, Derivate mit Sättigung
einer oder mehrerer Bindungen des Porphyrins (Hydroporphyrine, zum Beispiel
Chlorine, Bakteriochlorine, Isobakteriochlorine, Dekahydroporphyrine,
Corphine, Pyrrocorphine und so weiter), Derivate, die durch koordinative
Anlagerung eines oder mehrerer Metalle an ein oder mehrere Porphyrinatome
gewonnen wurden (Metalloporphyrine), Derivate, bei denen ein oder
mehrere Atome, einschließlich
Pyrrol- und Pyrromethenyleinheiten, in den Porphyrinring eingefügt sind
(expandierte Porphyrine), Derivate, bei denen eine oder mehrere
Gruppen aus dem Porphyrinring entfernt wurden (kontrahierte Porphyrine, zum
Beispiel Corrin, Corrol), und Kombinationen der vorerwähnten Derivate
(zum Beispiel Phthalocyanine, Sub-Phthalocyanine und Porphyrin-Isomere).
Bevorzugte Porphyrin-Makrozyklen umfassen mindestens einen 5-gliedrigen Ring.
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Der
Begriff „Porphyrin" bezeichnet eine
zyklische Struktur, die normalerweise aus vier Pyrrolringen zusammen
mit vier Stickstoffatomen und zwei austauschbaren Wasserstoffatomen,
für die
verschiedene Metallatome ohne weiteres substituiert werden können, besteht.
Ein typisches Porphyrin ist Hämin.
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Der
Begriff „Multiporphyrinanordnung" bezeichnet eine
diskrete Anzahl von zwei oder mehr kovalent verbundenen Porphyrin-Makrozyklen.
Die Multiporphyrinanordnungen können
linear, zyklisch oder verzweigt sein.
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Der
Begriff „Sandwich-Koordinationsverbindung" oder „Sandwich-Koordinationskomplex" bezeichnet eine
Verbindung nach der Formel L
nM
n-1,
wobei jedes L ein heterozyklischer Ligand ist (wie nachstehend beschrieben),
jedes M ein Metall ist, n gleich 2 oder mehr ist, besonders bevorzugt
2 oder 3, und jedes Metall zwischen einem Paar Liganden positioniert
und an ein oder mehrere Heteroatome (und normalerweise eine Vielzahl
von Heteroatomen, zum Beispiel 2, 3, 4, 5) in jedem Ligand gebunden
ist (abhängig
vom Oxidationszustand des Metalls). Somit sind Sandwich-Koordinationsverbindungen
keine organometallischen Verbindungen wie etwa Ferrocen, bei denen
das Metall an Kohlenstoffatome gebunden ist. Die Liganden in der
Sandwich-Koordinationsverbindung sind im allgemeinen in einer stapelweisen
Ausrichtung angeordnet (das heißt, sie
sind im allgemeinen parallelflächig
orientiert und axial zueinander ausgerichtet, wenngleich sie in
bezug aufeinander um diese Achse gedreht sein können oder nicht) (siehe zum
Beispiel Ng und Jiang (1997), Chemical Society Reviews, 26: 433–442). Sandwich-Koordinationsverbindungen
schließen „Doppeldecker-Sandwich-Koordinationsverbindungen" und „Dreidecker-Sandwich-Koordinationsverbindungen" ein, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Die Synthese und Verwendung von Sandwich-Koordinationsverbindungen
ist im
US-Patent 6212093
B1 ausführlich
beschrieben.
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Der
Begriff „Doppeldecker-Sandwich-Koordinationsverbindung" bezeichnet eine
Sandwich-Koordinationsverbindung
wie oben beschrieben, wobei n gleich 2 ist, so dass sie die Formel
L1-M1-L2 hat,
wobei L1 und L2 gleich
oder unterschiedlich sein können
(siehe zum Beispiel Jiang et al. (1999), 1 Porphyrins Phthalocyanines
3: 322–328).
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Der
Begriff „Dreidecker-Sandwich-Koordinationsverbindung" bezeichnet eine
Sandwich-Koordinationsverbindung
wie oben beschrieben, wobei n gleich 3 ist, so dass sie die Formel
L1-M1-L2--M2–L3 hat,
wobei L1, L2 und
L3 gleich oder unterschiedlich sein können und
M1 und M2 gleich
oder unterschiedlich sein können (siehe
zum Beispiel Arnold et al. (1999), Chemistry Letters, 483–484).
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Ein „Linker" ist ein Molekül, das verwendet
wird, um zwei unterschiedliche Moleküle, zwei Untereinheiten eines
Moleküls
oder ein Molekül
an ein Substrat zu koppeln.
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Ein „Substrat" ist ein vorzugsweise
festes Material, das für
die Anlagerung eines oder mehrerer Moleküle geeignet ist. Substrate
können
aus Materialien gebildet werden, die Glas, Kunststoff, Silicium,
Germanium, Mineralien (zum Beispiel Quarz), halbleitende Materialien
(zum Beispiel dotiertes Silicium, dotiertes Germanium und so weiter),
Keramiken, Metalle und so weiter aufweisen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
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Der
Begriff „Aryl-" bezeichnet eine
Verbindung, deren Moleküle
die Ringstruktur haben, die für
Benzen, Naphthalin, Phenanthren, Anthracen und so weiter (das heißt, entweder
der 6-Kohlenstoffatome-Ring
des Benzens oder die kondensierten 6-Kohlenstoffatome-Ringe der
anderen aromatischen Derivate) charakteristisch ist. Zum Beispiel
kann eine Arylgruppe Phenyl- oder Naphthyl-(C10H9) sein. Man wird anerkennen, dass die Arylgruppe,
während
sie als Substituent fungiert, ihrerseits zusätzliche Substituenten (zum
Beispiel die in den verschiedenen Formeln hierin für Sn bereitgestellten Substituenten) haben kann.
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Der
Begriff „Alkyl-" bezeichnet eine
Paraffin-Kohlenwasserstoffgruppe, die von einem Alkan durch Abziehen
eines Wasserstoffatoms von der Formel abgeleitet werden kann. Beispiele
sind Methyl-(CH3-), Ethyl-(C2H5-), Propyl-(CH3CH2CH2-), Isopropyl-((CH3)2CH3-).
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Der
Begriff „Halogen" bezeichnet ein oder
die elektronegative(n) Element(e) der Gruppe VIIB des Periodensystems
(Fluor, Chlor, Brom, Iod, Astat).
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Der
Begriff „Nitro-" bezeichnet die NO2-Gruppe.
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Der
Begriff „Amino-" bezeichnet die NH2-Gruppe.
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Der
Begriff „Perfluoralkyl-" bezeichnet eine
Alkylgruppe, wo jedes Wasserstoffatom durch ein Fluoratom substituiert
ist.
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Der
Begriff "Perfluoraryl-" bezeichnet eine
Arylgruppe, wo jedes Wasserstoffatom durch ein Fluoratom substituiert
ist.
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Der
Begriff „Pyridyl-" bezeichnet eine
Arylgruppe, wo eine CH-Einheit durch ein Stickstoffatom substituiert
ist.
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Der
Begriff „Cyano-" bezeichnet die CN-Gruppe.
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Der
Begriff „Thiocyanato-" bezeichnet die SCN-Gruppe.
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Der
Begriff „Sulfoxyl-" bezeichnet eine
Gruppe der Zusammensetzung RS(O)-, wobei R irgendeine Alkyl-, Aryl-,
Cycloalkyl-, Perfluoralkyl- oder Perfluorarylgruppe ist. Beispiele
schließen
Methylsulfoxyl-, Phenylsulfoxyl- und so weiter ein, sind aber nicht
darauf beschränkt.
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Der
Begriff „Sulfonyl-" bezeichnet eine
Gruppe der Zusammensetzung RSO2-, wobei
R irgendeine Alkyl-, Aryl-, Cycloalkyl-, Perfluoralkyl- oder Perfluorarylgruppe
ist. Beispiele schließen
Methylsulfonyl-, Phenylsulfonyl-, p-Toluolsulfonyl- und so weiter
ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Der
Begriff „Carbamoyl-" bezeichnet die Gruppe
der Zusammensetzung R1(R2)NC(O)-,
wobei R1 und R2 H
oder irgendeine Alkyl-, Aryl-, Cycloalkyl-, Perfluoralkyl- oder
Perfluorarylgruppe sind. Beispiele schließen N-Ethylcarbamoyl-, N,N-Dimethylcarbamoyl-
und so weiter ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Der
Begriff „Amido-" bezeichnet die Gruppe
der Zusammensetzung R1CON(R2)-,
wobei R1 und R2 H oder
irgendeine Alkyl-, Aryl-, Cycloalkyl-, Perfluoralkyl- oder Perfluorarylgruppe
sind. Beispiele schließen
Acetamido-, N-Ethylbenzamido- und so weiter ein, sind aber nicht
darauf beschränkt.
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Der
Begriff „Acyl-" bezeichnet eine
organische Säuregruppe,
in der das OH der Carboxylgruppe durch irgendeinen anderen Substituent
ersetzt ist (RCO-). Beispiele schließen Acetyl-, Benzoyl- und so
weiter ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen,
wenn ein Metall mit „M" oder „Mn" bezeichnet
ist, wobei n eine ganze Zahl ist, wird man anerkennen, dass das
Metall mit einem Gegenion assoziiert sein kann.
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Der
Begriff „Substituent", wie er in den Formeln
hierin verwendet wird, insbesondere mit S oder „Sn" bezeichnet, wobei
n eine ganze Zahl ist, bezeichnet in einer bevorzugten Ausführungsform
redoxaktive Gruppen (Untereinheiten), die verwendet werden können, um
das/die Redoxpotential(e) der betreffenden Verbindung einzustellen.
Bevorzugte Substituenten schließen
Aryl-, Phenyl-, Cycloalkyl-, Alkyl-, Halogen-, Alkoxy-, Alkylthio-,
Perfluoralkyl-, Perfluoraryl-, Pyridyl-, Cyano-, Thiocyanato-, Nitro-,
Amino-, Alkylamino-, Acyl-, Sulfoxyl-, Sulfonyl-, Amido- und Carbamoyl-
ein, sind aber nicht darauf beschränkt. In bevorzugten Ausführungsformen
ist eine substituierte Arylgruppe an ein Porphyrin oder einen Porphyrin-Makrozyklus
angelagert, und die Substituenten an der Arylgruppe sind aus der
Gruppe ausgewählt,
die aus Aryl-, Phenyl-, Cycloalkyl-, Alkyl-, Halogen-, Alkoxy-,
Alkylthio-, Perfluoralkyl-, Perfluoraryl-, Pyridyl-, Cyano-, Thiocyanato-,
Nitro-, Amino-, Alkylamino-, Acyl-, Sulfoxyl-, Sulfonyl-, Amido-
und Carbamoyl- besteht.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen
schließen
4-Chlorphenyl, 3-Acetamidophenyl und 2,4-Dichloro-4-Trifluormethyl ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Bevorzugte Substituenten stellen einen Redoxpotentialbereich von
weniger als etwa 5 Volt bereit, vorzugsweise weniger als etwa 2
Volt, besonders bevorzugt weniger als etwa 1 Volt.
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Der
Ausdruck „stellen
einen Redoxpotentialbereich von weniger als X Volt bereit" bezeichnet die Tatsache,
dass, wenn ein Substituent, der einen solchen Redoxpotentialbereich
bereitstellt, in eine Verbindung eingebaut wird, die Verbindung,
in die er eingebaut wird, ein Oxidationspotential von X Volt oder
weniger hat, wobei X ein numerischer Wert ist.
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Der
Ausdruck „schnell
entfernt", wenn
er in bezug auf ein Lösungsmittel
verwendet wird, welches das organische Molekül umfasst, das an das Element
der IV. Hauptgruppe angelagert werden soll, bezeichnet ein Lösungsmittel,
das unter bestimmten Bedingungen (zum Beispiel bei einer bestimmten
Temperatur, im Vakuum und so weiter) innerhalb von etwa 1 Stunde
im wesentlichen oder völlig
entfernt wird, mehr bevorzugt innerhalb von etwa 20 Minuten, noch
mehr bevorzugt innerhalb von etwa 10 Minuten und besonders bevorzugt innerhalb
von etwa 5 Minuten, 2 Minuten oder 1 Minute.
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Ein „hochsiedendes
Lösungsmittel" bezeichnet ein Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt, der höher
als etwa 130°C
liegt, vorzugsweise höher
als etwa 150°C,
mehr bevorzugt höher
als etwa 180°C
und besonders bevorzugt höher
als etwa 200°C.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
eine Ausführungsform
einer dreidimensionalen Molekülloch-Anordnung
dar.
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2 stellt
eine Schnittansicht dreier Moleküllöcher aus
einer Molekülloch-Anordnung
dar.
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3 stellt
eine Draufsicht dreier Moleküllöcher aus
einer Molekülloch-Anordnung
dar, wo alle drei Moleküllöcher eine
gemeinsame Zählerelektrode 16 gemeinsam
nutzen und jedes Molekülloch
eine individuelle Arbeitselektrode 14 hat.
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4 stellt
eine Draufsicht dreier Moleküllöcher am
einer Molekülloch-Anordnung
dar, wo jedes Molekülloch
eine individuelle Zählerelektrode 16 hat
und jedes Molekülloch
eine individuelle Arbeitselektrode 14 hat.
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5 stellt
einen Kanal dar, der gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgeführt
ist.
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6 stellt
einen Herstellungsprozess zur Herstellung einer in Molekularmulden
eingebetteten Architektur gemäß der vorliegenden
Erfindung dar.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Aufbau und die Herstellung einer
neuartigen Architektur, die für eine
molekulare elektrochemische Speichervorrichtung, einen Sensor und
eine Vielfalt von anderen Anwendungen verwendet werden kann. Die
einzigartige Architektur besteht in gewissen Ausführungsformen
aus zwei oder mehr Anordnungen von Leitern (zum Beispiel Elektroden),
die so angeordnet sind, dass die Leiter einander kreuzen oder überschneiden.
Die Leiter sind normalerweise durch eine dielektrische Schicht getrennt.
An jedem Schnittpunkt einer oberen und einer unteren Elektrode (zum
Beispiel obere und untere Querverbindung) wird eine Mulde hergestellt.
Die Mulde durchdringt die Elektroden, so dass die Elektroden einen
Abschnitt der Seite und/oder des Bodens der Mulde bilden.
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Moleküle (zum
Beispiel organische Moleküle)
werden an eine oder mehrere der freigelegten Leiteroberflächen in
den Mulden angelagert. Jede Mulde kann dann als eine elektrochemische
Zelle fungieren, die elektrochemische Messungen an den gebundenen
Molekülen
oder an anderen Molekülen,
die an die gebundenen Moleküle
angelagert sind, ermöglicht.
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Die
Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung unterstützen die
Herstellung von Mulden im Nanobereich oder von Anordnungen, die
hunderte, tausende oder Millionen solcher Mulden (elektrochemischer
Zellen) mit genau definierten Merkmalen (zum Beispiel Muldenvolumen,
Größe der Elektrodenoberfläche und
so weiter) umfassen. Diese Mulden und Muldenanordnungen sind für die Herstellung
elektrochemischer Speichervorrichtungen, Sensoren und dergleichen
nützlich.
Die hierin beschriebenen Herstellungsansätze vermitteln zahlreiche Vorteile,
wie nachstehend erläutert
wird.
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KONSTRUKTION VON MOLEKÜLLOCH-ANORDNUNGEN
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ARCHITEKTUR
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
einer Molekülloch-Anordnung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in 1 dargestellt. Wie in dieser
Figur gezeigt, umfasst die Architektur eine Reihe von leitenden
oder halbleitenden Drähten
(zum Beispiel verarbeitetes Metall, organischer Leiter oder Halbleiter),
die unter Verwendung alternierender isolierender Schichten zwischen
jedem leitenden Draht in drei Dimensionen übereinandergeschichtet und
getrennt sind. In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist bzw. sind
eine oder mehrere Molekülspezies
(vorzugsweise ein organisches Molekül) an einen oder mehrere Leiter
(Elektroden), die eine Wand des Moleküllochs umfassen, gekoppelt.
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In
der dargestellten Ausführungsform
werden Gold und Silber verwendet, um die alternierenden Komponenten
der Leiteranordnung herzustellen. Die erste Anordnung von Silberschichten
wird direkt auf einem in Frage kommenden Substrat, zum Beispiel
Glas, thermisch aufgewachsenem Siliciumdioxid, einem Halbleiter, einem
Kunststoff, einem Mineral und dergleichen, hergestellt. Die isolierende
(zum Beispiel dielektrische) Schicht bedeckt die Silber-Leiterschicht
vollständig.
Die Goldanordnung wird auf die Oberseite der isolierenden Abstandsschicht
aufgebracht, entweder parallel zur Silberanordnung oder in einem
Winkel zur Silberanordnung (zum Beispiel senkrecht zur Anordnung).
Die Goldanordnung wird dann durch einen weiteren Nichtleiter (zum
Beispiel ein weiteres Dielektrikum) isoliert.
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Die
Mulden werden in Bereichen strukturiert, wo die Gold-Leiteranordnung
die Silber-Leiteranordnung überschneidet,
und geätzt,
zum Beispiel unter Verwendung von Nassätzen, Reaktiv-Ionenätzen (RIE)
oder chemisch unterstütztem
Ionenstrahlätzen
(CAIBM). Die Ausbildung der Mulden führt zur Erzeugung von Leiterringen
(in diesem Fall Gold- und Silberringen) in den Wänden und/oder Böden der
Mulden. Die Leiterbereiche in den Wänden sind durch eine oder mehrere
Isolierschicht(en) getrennt. Durch Variieren der Dicke des/der Leiter
und/oder des Isolators bzw. der Isolatoren kann die freigelegte
Fläche
jedes Leiters und Isolators genau reguliert (bestimmt) werden. In
bevorzugten Ausführungsformen
ist jede Mulde in der Anordnung individuell von benachbarten Mulden
isoliert. Ein Molekül
(zum Beispiel ein organisches Molekül) kann dann an die Oberfläche eines
oder mehrerer Leiter (Elektroden), die jedes Molekülloch umfasst,
gekoppelt werden.
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Ein
Querschnitt dreier solcher Mulden ist in 2 dargestellt.
In der Ausführungsform,
die in dieser Figur dargestellt ist, ist ein Substrat 10 mit
einem ersten Leiter 12, einem zweiten Leiter 14 und
einem dritten Leiter 16 beschichtet, mit einer Isolierschicht 18 zwischen
jeder leitenden Schicht. In dieser Figur sind drei Mulden gezeigt,
die durch die leitenden Schichten, die Isolierschichten 18 und
teilweise durch die leitende Schicht 12 geätzt sind.
Dadurch entsteht eine Mulde (Molekülloch) mit drei unterschiedlichen
leitenden Oberflächen: einer
unteren leitenden Oberfläche
(Leiter 12) und zwei leitenden Oberflächen (Leiter 14 und 16)
an den Seiten der Mulde. Organische Moleküle 20, zum Beispiel
ein redoxaktives Molekül,
ein Bindungspartner und so weiter, sind am Leiter 14 angelagert
gezeigt, der dann als Arbeitselektrode für elektrochemische Messungen
verwendet werden kann. Jede Mulde bildet somit eine elektrochemische
Zelle mit einer separaten Arbeitselektrode, die jede Zelle eindeutig
adressiert. Elektrochemische Messungen können ohne weiteres an jeder
individuellen Zelle oder an Kombinationen von Zellen durchgeführt werden.
Der dritte Leiter 16 ist optional, aber wenn vorhanden,
kann er einfach verwendet werden, um eine Zelle oder Kombinationen
von Zellen vorzuspannen.
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3 stellt
eine Draufsicht dreier Moleküllöcher dar.
In dieser Ansicht ist zu sehen, dass die Leiter-(Elektroden-)anordnungen,
die Leiter 14 und 16, senkrecht zueinander angeordnet
sind. In diesem Fall wird jede Zelle mit einem Leiter 14 adressiert,
der als eine eindeutige Arbeitselektrode fungieren kann, und alle
drei Zellen werden mit einem Leiter 16 adressiert, der
als eine gemeinsame Zählerelektrode
fungieren kann.
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Wenngleich
die Leiter 14 und 16 in einer senkrechten Ausrichtung
in bezug aufeinander dargestellt sind, können die verschiedenen Leiter
oder Leiteranordnungen grundsätzlich
in jedem Winkel angeordnet werden. Weil jeder Leiter auf einem anderen
Niveau (zum Beispiel Position auf der z-Achse) in der Architektur
liegt (siehe zum Beispiel 2), können die
Leiter oder Leiteranordnungen sogar parallel und einander überschneidend
sein. Somit könnte
zum Beispiel der in 2 gezeigte Querschnitt sowohl
entlang der Längsachse
des Leiters 14 als auch des Leiters 16 gesehen
sein.
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3 stellt
Moleküllöcher dar,
die einen gemeinsamen Leiter 16 gemeinsam nutzen und individuelle Leiter 14 aufweisen.
Es ist in gewissen Ausführungsformen
möglich,
dass jede Zelle durch jeden Leiter, der zu dieser Zelle Kontakt
hat, eindeutig adressiert wird. Diese Ausführungsform ist in 4 dargestellt,
wo jede Zelle durch einen eindeutigen Leiter 14 und einen
eindeutigen Leiter 16 adressiert wird. In einer einzelnen
Molekülloch-Anordnung
ist es möglich,
dass gewisse Zellen durch eine oder mehrere Leiter eindeutig adressiert werden,
während
andere Zellen (zum Beispiel Gruppen von Zellen) einen oder mehrere
gemeinsame Leiter gemeinsam nutzen.
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Die
Mulden (Moleküllöcher) können in
grundsätzlich
jeder Form hergestellt werden. Solche Formen schließen regelmäßige Vielecke
(zum Beispiel Kreise, Quadrate, Oktagone und so weiter) oder jede
erwünschte
unregelmäßige Form
ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
haben die Mulden eine Querschnittsfläche von weniger als etwa 1 μm2, vorzugsweise weniger als etwa 100 nm mal
100 nm und besonders bevorzugt weniger als etwa 50 nm mal 50 nm.
Die Mulden können
grundsätzlich
jede angemessene Tiefe haben. In bevorzugten Ausführungsformen
haben die Mulden ein Volumen von etwa 100 Femtolitern (100 × 10–15 l)
oder weniger, vorzugsweise etwa 10 Femtoliter (10 × 10–15 l)
oder weniger und besonders bevorzugt etwa 1 Femtoliter (1 × 10–15 l).
In gewissen Ausführungsformen
könnte
es nur eine einzige Mulde geben. Andere Ausführungsformen ziehen Ansammlungen
(zum Beispiel Anordnungen) von Mulden in Betracht. Bevorzugte Anordnungen
von Mulden umfassen mindestens etwa 2 Mulden, vorzugsweise mindestens
etwa 10 Mulden, mehr bevorzugt mindestens etwa 100, 500 oder 1.000
Mulden und besonders bevorzugt mindestens etwa 10.000, 100.000 oder
1.000.000 Mulden.
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Wo
die Mulden ein Molekül
umfassen (zum Beispiel eine redoxaktive Spezies, einen Bindungspartner und
so weiter), das an einen oder mehrere Leiter angelagert ist, umfasst
in gewissen Ausführungsformen
jede Mulde eine andere Spezies von Molekülen. In anderen Ausführungsformen
umfassen mehrere Mulden oder auch alle Mulden die gleiche Molekülspezies.
In gewissen Ausführungsformen
umfassen Molekülloch-Anordnungen
mindestens eine Spezies eines redoxaktiven Moleküls oder Bindungspartners, vorzugsweise
mindestens zwei Spezies, mehr bevorzugt mindestens fünf oder
zehn Spezies und besonders bevorzugt mindestens etwa 50, 100, 500,
1.000, 10.000 unterschiedliche Spezies.
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In
gewissen Ausführungsformen
sind die Moleküllöcher nicht
auf diskrete Mulden beschränkt.
Andere Geometrien sind ebenfalls verfügbar. Somit werden die Moleküllöcher in
einer bevorzugten Ausführungsform in
Wirklichkeit als Kanäle
hergestellt (siehe zum Beispiel 5). Wenn
der Kanal längs
eines oder mehrerer Leiter(s) ausgerichtet ist, stellt der Leiter
eine freigelegte Oberfläche
entlang des gesamten Kanals bereit (siehe zum Beispiel Leiter 16 in 5).
Wo der Kanal hingegen einen Leiter schneidet, stellt der Leiter
genau an diesem Ort eine Oberfläche
bereit. Wenn der Kanal eine Anzahl von Leitern schneidet, stellt
jeder Leiter eine Oberfläche
an einem diskreten Ort entlang des Kanals bereit (siebe zum Beispiel
Leiter 14 in 5).
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Solche
Kanäle
sind besonders nützlich
bei der Herstellung von Lab-on-Chip-(Labor-im-Chip-)Vorrichtungen. In bevorzugten
Ausführungsformen
solcher Vorrichtungen ist ein organisches Molekül 20, bei dem es sich
um einen Bindungspartner handelt (zum Beispiel ein Antikörper, eine
Nukleinsäure,
ein Lectin, ein Rezeptor und so weiter) an eine oder mehrere Elektroden
gekoppelt, welche die Wände
des Kanals umfassen. Wenn Analyte durch den Kanal 24 strömen, werden
bestimmte Analyte durch den bzw. die Bindungspartner 20 eingefangen
und der bzw. die eingefangene(n) Analyt(e) kann bzw. können elektrochemisch
detektiert werden. Bevorzugte Kanäle haben eine Breite von etwa
1 μm oder
weniger, vorzugsweise etwa 100 nm oder weniger und besonders bevorzugt
etwa 50, 25 oder 10 nm oder weniger.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden die Moleküllöcher oder
Kanäle
der vorliegenden Erfindung so hergestellt, dass zwei Leiter stark
unterschiedliche Oberflächengrößenbeträge dem Inneren
des Moleküllochs
oder Kanals aussetzen. In einer elektrochemischen Zelle mit zwei
Elektroden steuert die Elektrode mit der kleinsten Fläche die
Reaktion. Indem die Oberfläche
der Arbeitselektrode relativ zur Zählerelektrode klein gemacht
wird, wird die Reaktion der elektrochemischen Zelle durch die elektrochemischen
Prozesse dominiert, die an der Oberfläche der Arbeitselektrode stattfinden.
Somit wird, indem die Oberfläche
der Zählerelektrode
relativ zur Arbeitselektrode groß gemacht wird, der Rauschabstand
einer elektrochemischen Messung verbessert (das heißt, das
elektrochemische Verhalten der Zelle wird durch die elektrochemischen
Charakteristika der an die Arbeitselektrode angelagerten Komponenten
dominiert). Normalerweise hat die Zählerelektrode mindestens zweimal,
vorzugsweise mindestens fünfmal,
mehr bevorzugt mindestens zehnmal und besonders bevorzugt mindestens
20-mal, 50-mal oder
mindestens 100-mal mehr Oberfläche
als die Arbeitselektrode.
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Indem
die Dicke der aufgebrachten Leiterschichten verwendet wird, um die
Größe der Elektrodenoberfläche zu bestimmen,
statt die Oberseiten, Unterseiten oder Enden von Drähten zu
verwenden, ermöglicht die
vorliegende Erfindung eine extrem präzise Regulierung der Größe der freigelegten
Elektrodenoberflächen. Obendrein
können
zwei Elektroden mit sehr unterschiedlichen Größen der freigelegten Oberfläche in einer
extrem kleinen Mulde untergebracht werden. Die Elektrodenfläche ist
durch den Muldendurchmesser (bei einer runden Mulde) und die Dicke
der aufgebrachten Metallschicht bestimmt, wodurch die Elektrode
auf Nanometer-Dimensionen bemessen wird. Wenn zum Beispiel der Zylinderdurchmesser
und die Dicke der Metallschicht 1 nm bzw. 100 nm betrügen, was
durch Photolithographie und Vakuumverdampfung erreichbar sein kann,
würde die
Elektrodenfläche
etwa 314 nm2 betragen.
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Außerdem vermeidet
es diese Architektur, Metall direkt auf der molekularen Schicht
aufzubringen, wodurch jegliche Beschädigung der monomolekularen
Schicht verhindert wird, die in anderen vorgeschlagenen Architekturen
ein erhebliches Problem werden könnte.
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Die
effektive Kapazität
an jeder Verbindungsstelle wird durch die Beseitigung einer großen Fläche der dielektrischen
Abstandsschicht zwischen den beiden Metallelektroden an jedem Schnittpunkt
vermindert. Dies kann Auswirkungen auf die Gesamtkapazität des Metalldrahts
haben; jedoch sollte es den Widerstand des Drahtes nicht erheblich
beeinflussen, wenn der Metalldraht dick genug ist.
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Außerdem ermöglicht der
Aufbau die physische Isolation jeder elektrochemischen Zelle, wodurch
jegliches elektrische Übersprechen
zwischen benachbarten Zellen verhindert wird.
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HERSTELLUNG VON MOLEKÜLLOCH-ANORDNUNGEN
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Die
Moleküllöcher oder
Molekülloch-Anordnungen
der vorliegenden Erfindung können
aus irgendeinem am einer Anzahl von geeigneten und gut bekannten
Materialien hergestellt werden. Geeignete Leitermaterialien schließen Kupfer,
Silber, Wolfram, Nickel, Palladium, Eisen, Zinn, Zink, Cadmium,
Indium, Chrom, Gold, Platin, Aluminium, Silicium, Germanium, Galliumarsenid,
Ruthenium, Titan, Tantal, Kohlenstoff-Nanoröhren, Kohlenstoff-Nanobänder, ein
leitfähiges
Polymer und dergleichen ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Leitfähige Polymere
schließen
eigenleitende Polymere (Polymere, die elektrische Ströme ohne
Hinzufügen
von leitfähigen
(anorganischen) Substanzen leiten) und dotierte leitfähige Polymere
ein. Leitfähige
Polymere sind dem Fachmann bekannt (siehe zum Beispiel
US-Patente 5096586 ,
5358556 und „The Handbook of Conducting
Polymers", 2. Auflage,
945, 1997). Ein bekanntes und handelsübliches eigenleitendes Polymer ist
Polyanilin (PAni) (ORMECON
TM).
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Halbleiter
können
ebenfalls als die „Leiter" in den Moleküllöchern und
Molekülloch-Anordnungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Geeignete Halbleiter
schließen
Silicium, Germanium, n- oder
p-dotiertes Silicium oder Germanium, verschiedene dotierte Kohlenstoff-Nanoröhren oder
-Nanobänder
und dergleichen ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Bevorzugte
halbleitende Materialien schließen
Silicium, dichtes Siliciumcarbid, Borcarbid, Fe3O4, Germanium, Silicium-Germanium, Siliciumcarbid,
Wolframcarbid, Titancarbid, Indiumphosphid, Galliumnitrid, Galliumphosphid,
Aluminiumphosphid, Aluminiumarsenid, Quecksilbercadmiumtellurid,
Tellur, Selen, ZnS, ZnO, ZnSe, CdS, ZnTe, GaSe, CdSe, CdTe, GaAs,
InP, GaSb, InAs, Te, PbS, InSb, PbTe, PbSe, Wolframdisulfid und
dergleichen ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Isolierende
Materialien sind dem Fachmann ebenfalls bekannt. Solche Materialien
schließen
Kunststoffe mit hohem Widerstand, isolierende Oxide oder Sulfide
der Übergangsmetalle
im Periodensystem der Elemente, Keramik, Glas und dergleichen ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Beispiele für
bevorzugte Isolatoren schließen
durch chemische Aufdampfung erzeugte Isolatormaterialien (zum Beispiel
Siliciumnitrid, Siliciumdioxid und so weiter) und aufgeschleuderte
Isolatormaterialien (zum Beispiel aufgeschleudertes Glas) ein. In
verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
ist der Isolator ein Dielektrikum oder weist eine dielektrische
Schicht auf. Geeignete Dielektrika schließen Nafion, Zelluloseacetat,
Polystyrolsulfonat, Poly(vinylpyridin), elektronisch bedingt leitende
Polymere, wie etwa Polypyrrolsäure
und Polyanilin, und so weiter ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
hierin beschriebene Molekülloch-Architektur
wird unter Verwendung standardmäßiger Verfahren hergestellt,
die in der Elektronik- und Mikrobearbeitungsindustrie bekannt sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Molekülloch-Architektur
unter Verwendung von Elektronenstrahl-Vakuumaufdampfungs-, Photolithographie-,
plasmagestützten
chemischen Aufdampfungs-(PECVD-), RIE- und/oder CAIBM-Methoden hergestellt.
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Eine
Herstellungsprozedur ist in 6 dargestellt.
Substrate (zum Beispiel Glas, thermisch oxidierte Siliciumwafer
und so weiter) werden unter Verwendung in der Halbleiterindustrie üblicher
Verfahren hergestellt (siehe zum Beispiel Choudhury (1997), „The Handbook
of Microlithography, Micromachining, and Microfabrication", Soc. Photo-Optical
Instru. Engineer; Bard & Faulkner
(1997), „Fundamentals
of Microfabrication",
und dergleichen). In einer Ausführungsform
werden die Wafer vor Gebrauch mit einer heißen Piranha-Lösung gesäubert. Dann
wird eine leitende Schicht (zum Beispiel eine Silberschicht) auf
die Waferoberfläche
aufgebracht, zum Beispiel nach dem Aufbringen einer dünnen Chromschicht
unter Verwendung von Elektronenstrahl-Vakuumverdampfung. Ein Positiv-Fotolack
wird auf die Silberschicht aufgeschleudert. Der Lackfilm wird unter
Verwendung einer Kontaktmodus-Belichtungsanlage
mit UV-Licht durch eine Fotomaske belichtet, in einem Lackentwickler
entwickelt und in deionisiertem Wasser abgespült. Die Silberschicht und die
Chrom-Unterschicht, die durch die Fotolackstruktur freigelegt worden
sind, werden mit Silber- bzw. Chrom-Ätzmitteln geätzt. Dem
folgt das Entfernen der Fotolackstruktur unter Verwendung eines
Fotolack-Abbeizmittels. Die resultierende Silberstruktur besteht
am einer Anordnung von Silberlinien mit Kontaktanschlüssen.
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Eine
dielektrische Schicht wird unter Verwendung von plasmagestützter chemischer
Aufdampfung (PECVD) auf die Silberstruktur aufgebracht. Eine Chrom-Unterschicht
und eine Goldschicht werden durch Elektronenstrahl-Vakuumaufdampfung
auf die dielektrische Schicht aufgebracht. Die Gold-Anordnung von
Linien wird unter Verwendung der gleichen Photolithographie- und
Nassätzprozesse
hergestellt, die für
die Silberschicht verwendet werden. In einer Ausführungsform
ist die Gold-Anordnung senkrecht zur Silber-Anordnung unter der dielektrischen Schicht.
Eine zweite dielektrische Schicht wird auf die Oberseite der Gold-Anordnung
durch PECVD aufgebracht.
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Eine
auf der zweiten dielektrischen Schicht hergestellte Fotolackstruktur
legt Bereiche für
die Anschlüsse
und ein kleines Loch auf der Oberseite jedes Schnittpunkts frei.
Unter Verwendung von Reaktiv-Ionenätz-(RIE-) und chemisch unterstützten Ionenstrahlätz-(CAIBM-)Methoden
wird eine Mulde (zum Beispiel eine zylinderförmige Mulde) an jedem Schnittpunkt
ausgebildet, indem die dielektrischen und metallischen Schichten
bis ganz hinunter zum Basissubstrat geätzt werden. Die dielektrischen
Schichten, welche die Anschlüsse
bedecken, werden ebenfalls beseitigt.
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Dieses
Herstellungsverfahren dient nur zur Veranschaulichung. Unter Verwendung
der hierin bereitgestellten Lehren können auch zahlreiche andere
photolithographische und/oder Mikrobearbeitungsmethoden verwendet
werden, um individuelle Moleküllöcher oder
Molekülloch-Anordnungen gemäß der vorliegenden
Erfindung herzustellen. Die oben beschriebenen Mikrobearbeitungsmethoden
sowie viele andere sind dem Fachmann bekannt (siehe zum Beispiel
Choudhury (1997), „The
Handbook of Microlithography, Micromachining, and Microfabrication", Soc. Photo-Optical
Instru. Engineer; Bard & Faulkner
(1997), „Fundamentals
of Microfabrication").
Zusätzlich
sind Beispiele für
die Verwendung von Mikrobearbeitungsmethoden auf Silicium- oder
Borsilikatglas-Chips
in den
US-Patenten 5194133 ,
5132012 ,
4908112 und
4891120 zu finden.
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Verschiedene
Moleküle
(zum Beispiel redoxaktive Moleküle,
Bindungspartner und so weiter) können unter
Verwendung von standardmäßigen Methoden,
die dem Fachmann bekannt sind, an eine oder mehrere Elektroden in
der Mulde gekoppelt werden. In bevorzugten Ausführungsformen werden die Moleküle an die Arbeitselektrode(n)
in einer Zelle elektrisch gekoppelt.
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Der
Begriff „elektrisch
gekoppelt" wird
verwendet, um Kopplungsprinzipien zu bezeichnen, die ermöglichen,
dass das angelagerte Molekül
(zum Beispiel redoxaktives Molekül
oder Bindungspartner) Elektronen von der Elektrode gewinnen oder
an sie abgeben kann. Die Kopplung kann eine direkte Anlagerung des
Moleküls
an die Elektrode oder eine indirekte Anlagerung (zum Beispiel mittels
eines Linkers) sein. Die Anlagerung kann eine kovalente Bindung,
eine Innenbindung, eine Wasserstoffbrückenbindung sein oder kann
keine tatsächliche
chemische Anlagerung einbeziehen, sondern einfach eine Überlagerung
der Elektrode mit dem Molekül.
In einigen Ausführungsformen
kann die Elektrode in einer gewissen Entfernung (zum Beispiel etwa
5 Å bis
etwa 50 Å)
vom Molekül
sein und die elektrische Kopplung kann durch Elektronentunnelung
erfolgen.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
wird ein „Linker" verwendet, um das
bzw. die Molekül(e) an
der Elektrode anzulagern. Der Linker kann elektrisch leitend sein,
oder er kann kurz genug sein, dass Elektronen direkt oder indirekt
zwischen der Elektrode und einem Molekül des Speichermediums übergehen
können.
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Die
Art und Weise des Bindens einer großen Vielfalt von Verbindungen
an verschiedene Oberflächen ist
bekannt und ist in der Literatur zur Genüge dargestellt. Mittel zur
Kopplung der Moleküle
wird der Fachmann anerkennen. Die Bindung des Speichermediums an
eine Oberfläche
kann kovalent sein oder durch Ionen- oder andere nicht kovalente
Wechselwirkungen erfolgen. Die Oberfläche und/oder das bzw. die Molekül(e) können eigens
derivatisiert werden, um geeignete Bindungsgruppen (zum Beispiel
Schwefel-, Hydroxyl-, Amino- und so weiter) bereitzustellen.
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Der
Linker kann als eine Komponente des/der Molekül(e) oder separat bereitgestellt
werden. Wenn sie nicht mit den zu bindenden Molekülen verbunden
sind, sind Linker oft entweder hetero- oder homo-bifunktionale Moleküle, die
zwei oder mehr reaktive Zentren enthalten, die jeweils eine kovalente
Bindung mit dem jeweiligen Bindungspartner (das heißt Oberfläche oder
redoxaktives Molekül)
ausbilden können.
Wenn sie als eine Komponente des anzulagernden Moleküls oder
an eine Substratoberfläche
angelagert bereitgestellt werden, sind die Linker vorzugsweise Abstandshalter
mit einem oder mehreren reaktiven Zentren, die zur Bindung an die
jeweilige Oberfläche
bzw. das jeweilige Molekül
geeignet sind.
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Linker,
die zum Verbinden von Molekülen
geeignet sind, sind dem Fachmann bekannt und schließen irgendeinen
aus einer Vielfalt von gerad- oder verzweigtkettigen Kohlenstofflinkern
oder heterozyklischen Kohlenstofflinkern, Aminosäure- oder Peptidlinkern und
dergleichen ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Besonders bevorzugte Linker
schließen
4,4'-Diphenylethin,
4,4'-Diphenylbutadiin,
4,4'-Biphenyl, 1,4-Phenylen, 4,4'-Stilben, 1,4-Bicyclooctan,
4,4'-Azobenzen,
4,4'-Benzylidenanilin
und 4,4''-Terphenyl ein, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Linker weisen Moleküle
auf, die ein oder mehrere Moleküle
des Speichermediums an die Elektrode(n) binden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden die Moleküle
(zum Beispiel redoxaktive Moleküle,
Bindungspartner und so weiter) verwendet, die sich von selbst an
der erwünschten
Elektrode anlagern. Zum Beispiel lagern sich da, wo die Arbeitselektrode
aus Gold ist, Moleküle,
die Thiolgruppen tragen oder Linker mit Thiolgruppen tragen, von
selbst an der Goldoberfläche
an. Wo es mehr als eine Goldelektrode gibt, können die Elektronen zu der
erwünschten
Oberfläche
gezogen werden, indem eine geeignete (zum Beispiel anziehende) Ladung
auf der Elektrode plaziert wird, an der sie angelagert werden sollen,
und/oder indem eine „abstoßende" Ladung auf der Elektrode
plaziert wird, die nicht derartig gekoppelt werden soll.
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Wo
die Elektroden ein Element der IV. Hauptgruppe (zum Beispiel Silicium,
Germanium und so weiter) umfassen, werden die Moleküle ohne
weiteres an die Oberfläche
gekoppelt, wenn sie entweder mit einer Thiolgruppe oder einem Alkohol
oder mit einem Linker, der eine Thiolgruppe oder einen Alkohol umfasst,
versehen sind. Verfahren zur Kopplung eines Moleküls mit einem
Alkohol oder einer Thiolgruppe an ein Element der IV. Hauptgruppe
sind in der gleichzeitig anhängigen
Anmeldung USSN 10/040059 mit dem Titel „Formation of Self-Assembled
Monolayers an Silicon Substrates" beschrieben,
die am 26. Oktober 2001 eingereicht wurde. Grundsätzlich bezieht
das Verfahren die folgenden Schritte ein: Halogenieren der Oberfläche des
Elements der IV. Hauptgruppe; Bereitstellen einer Lösung, die
das Molekül
umfasst, das an die Oberfläche
gekoppelt werden soll, wobei das Molekül eine endständige Alkoholgruppe
aufweist (zum Beispiel eine endständige Alkoholgruppe, die aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus folgendem besteht: einem primären Alkohol, einem sekundären Alkohol,
einem tertiären
Alkohol, einem Benzylalkohol und einem Arylalkohol) oder eine endständige Thiolgruppe
aufweist (zum Beispiel ein primäres
Thiol, ein sekundäres
Thiol, ein tertiäres
Thiol, ein Benzylthiol, ein Arylthiol und so weiter) und in einem
Lösungsmittel
vorliegt, und wobei das organische Molekül mit endständiger Alkoholgruppe in einem
Lösungsmittel
(zum Beispiel Mesitylen, Duren, o-Dichlorbenzen, 1,2,4-Trichlorbenzen,
1-Chlornaphtalin,
N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, N,N-Dimethylpropionamid,
Benzonitril, Anisol und so weiter) vorliegt; und Inkontaktbringen
der Lösung
mit der Oberfläche
des Elements der IV. Hauptgruppe unter Bedingungen, wo das Lösungsmittel
rasch von der Oberfläche
entfernt wird, wodurch das organische Molekül durch eine E-O- oder eine
E-S-Bindung an die Oberfläche
gekoppelt wird, wobei E das Element der IV. Hauptgruppe (zum Beispiel
Silicium, Germanium, dotiertes Silicium, dotiertes Germanium und
so weiter) ist. Die Reaktion wird vorzugsweise in Gegenwart einer
Base (zum Beispiel 2,4,6-Collidin, 2,6-Lutidin, 2,6-di-tert-Butylpyridin,
4-Dimethylaminopyridin, Trimethylamin, Triethylamin, Tributylamin, N-N-Diisopropylethylamin,
1,8-Bis(dimethylamino)naphthalin, 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en, 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en,
Na2O3, NH3 und so weiter) durchgeführt. Normalerweise wird die
Oberfläche
auf eine Temperatur von mindestens 70°C erwärmt.
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Unter
Verwendung der hierin bereitgestellten Lehren können andere Verfahren zur Kopplung
eines Moleküls
an eine oder mehrere Elektroden, die dass Molekülloch oder die Molekülloch-Anordnung
umfassen, durch den Fachmann routinemäßig implementiert werden.
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ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN
VON MOLEKÜLLÖCHERN UND
MOLEKÜLLOCH-ANORDNUNGEN
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Die
hierin beschriebenen Mehrfachelektrodenanordnungen (Molekülloch-Anordnungen)
können
als eine integrierte Speicherkomponente in einem auf Molekülen beruhenden
elektronischen Bauelement verwendet werden. Außerdem können die Nanomulden als Nanoelektroden
verwendet werden, um die Geschwindigkeiten der Elektronenübertragung
von elektroaktiven Monomolekularschichten zu messen, oder als molekulare Schalter,
indem ein einzelnes gebundenes elektroaktives Molekül in einer
einzelnen Mulde suspendiert wird.
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Die
mehrfach integrierte Molekularmulde findet auch bioanalytische Anwendungen.
Diese Architektur ist zur Derivatisierung und Erfassung von Proteinen
und DNA sowie zur Einzelzellanalyse unter Verwendung elektrochemischer
Detektion oder Fluoreszenz geeignet. Solche elektrochemischen Zellenanordnungen
sind gut für
Analyseprinzipien mit hohem Durchsatz geeignet, die zahlreiche elektroaktive
Analyte oder nicht elektroaktive Analyte durch indirekte Detektionsprinzipien
verwenden. Der Aufbau ist leicht in bestehende Mikrofluidsysteme
auf Chips zu integrieren.
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AUF MOLEKÜLLÖCHERN BERUHENDE SPEICHERELEMENTE
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Die
Mehrfachelektroden-Moleküllochanordnungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind gut zur Verwendung als Speicherelemente in molekülgestützten elektronischen
Vorrichtungen geeignet. In „Molekularspeicher"-Elementen werden
redoxaktive Moleküle
(Moleküle
mit einem oder mehreren von null verschiedenen Oxidationszuständen), die
an eine Elektrode (zum Beispiel die Arbeitselektrode) in einem Molekülloch gekoppelt
sind, verwendet, um Bits zu speichern (zum Beispiel kann in gewissen
Ausführungsformen
jeder Oxidationszustand ein Bit oder eine Kombination von Bits darstellen).
Das redoxaktive Molekül,
das an die Elektrode (zum Beispiel Silicium oder Germanium) angelagert
ist, bildet eine Speicherzelle, die imstande ist, in verschiedenen
Oxidationszuständen
ein oder mehrere Bits zu speichern. In gewissen Ausführungsformen ist
die Speicherzelle durch eine feststehende Arbeitselektrode gekennzeichnet,
die mit einem „Speichermedium" elektrisch gekoppelt
ist, das ein oder mehrere redoxaktive Moleküle umfasst und eine Vielzahl
von unterschiedlichen und unterscheidbaren Oxidationszuständen hat.
Daten werden in den (vorzugsweise nichtneutralen) Oxidationszuständen durch
Hinzufügen
oder Abziehen eines oder mehrerer Elektronen zu oder von dem Speichermedium
mittels der elektrisch gekoppelten Elektrode gespeichert. Der Oxidationszustand
des/der redoxaktiven Moleküls/Moleküle kann
unter Verwendung elektrochemischer Verfahren (zum Beispiel zyklischer Voltammetrie)
festgelegt und/oder gelesen werden, wie zum Beispiel in den
US-Patenten 6272038 ,
6212093 und
6208553 und in der PCT-Veröffentlichung
WO 01/03126 beschrieben.
Eine Molekülloch-Anordnung mit einer
Vielzahl von Moleküllöchern (elektrochemischen
Zellen) kann eine Speichervorrichtung hoher Kapazität und hoher
Dichte bereitstellen.
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Weil
Elemente der IV. Hauptgruppe, insbesondere Silicium und Germanium,
allgemein bei der Herstellung elektronischer Chips verwendet werden,
eignen sich die hierin bereitgestellten Verfahren ohne weiteres für die Herstellung
von Molekularspeicherchips, die zu bestehenden Verarbeitungs- bzw.
Herstellungstechnologien kompatibel sind. Zusätzlich sind Einzelheiten über den
Aufbau und die Verwendung von Speicherzellen mit redoxaktiven Molekülen in den
US-Patenten 6272038 ,
6212093 und
6208553 und in der PCT-Veröffentlichung
WO 01/03126 zu finden.
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Gewisse
bevorzugte redoxaktive Moleküle,
die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Vielzahl von Oxidationszuständen haben.
Diese Oxidationszustände
werden durch eine oder mehrere redoxaktive Einheiten bereitgestellt.
Eine redoxaktive Einheit bezeichnet ein Molekül oder eine Untereinheit eines
Moleküls,
das bzw. die einen oder mehrere diskrete Oxidationszustände hat,
die durch Anlegen einer geeigneten Spannung gesetzt werden können. Somit
kann zum Beispiel in einer Ausführungsform
das redoxaktive Molekül
zwei oder mehr (zum Beispiel 8) unterschiedliche und unterscheidbare
Oxidationszustände
umfassen. Normalerweise, aber nicht unbedingt, sind solche Moleküle mit mehreren
Zuständen
aus einigen redoxaktiven Einheiten (zum Beispiel Porphyrinen oder
Ferrocenen) zusammengesetzt. Jedes redoxaktive Molekül ist seinerseits
mindestens eine redoxaktive Einheit oder umfasst mindestens eine
redoxaktive Einheit, kann aber ohne weiteres zwei oder mehrere redoxaktive
Einheiten umfassen.
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Bevorzugte
redoxaktive Moleküle
weisen Porphyrin-Makrozyklen auf, sind aber nicht darauf beschränkt. Der
Begriff „Porphyrin-Makrozyklus" bezeichnet ein Porphyrin
oder Porphyrinderivat. Solche Derivate schließen Porphyrine ein, bei denen
zusätzliche
Ringe an den Porphyrinkern ortho-kondensiert oder ortho-perikondensiert
sind, Porphyrine mit einer Substitution eines oder mehrerer Kohlenstoffatome
des Porphyrinrings durch ein Atom eines anderen Elements (Skelettsubstitution),
Derivate mit einer Substitution eines Stickstoffatoms des Porphyrinrings
durch ein Atom eines anderen Elements (Skelettsubstitution von Stickstoff),
Derivate, bei denen sich andere Substituenten als Wasserstoff an
den Peripherie-(meso-, β-)
oder Kernatomen des Porphyrins befinden, Derivate mit Sättigung
einer oder mehrerer Bindungen des Porphyrins (Hydroporphyrine, zum
Beispiel Chlorine, Bakteriochlorine, Isobakteriochlorine, Dekahydroporphyrine,
Corphine, Pyrrocorphine und so weiter), Derivate, die durch koordinative
Anlagerung eines oder mehrerer Metalle an ein oder mehrere Porphyrinatome
gewonnen wurden (Metalloporphyrine), Derivate, bei denen ein oder
mehrere Atome, einschließlich
Pyrrol- und Pyrromethenyleinheiten, in den Porphyrinring eingefügt sind
(erweiterte Porphyrine), Derivate, bei denen eine oder mehrere Gruppen
aus dem Porphyrinring entfernt wurden (kontrahierte Porphyrine,
zum Beispiel Corrin, Corrol), und Kombinationen der vorerwähnten Derivate
(zum Beispiel Phthalocyanine, Sub-Phthalocyanine und Porphyrin-Isomere).
Bevorzugte Porphyrin-Makrozyklen umfassen mindestens einen 5-gliedrigen Ring.
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Der
Begriff „Porphyrin" bezeichnet eine
zyklische Struktur, die normalerweise aus vier Pyrrolringen zusammen
mit vier Stickstoffatomen und zwei austauschbaren Wasserstoffatomen,
für die
verschiedene Metallatome ohne weiteres substituiert werden können, besteht.
Ein typisches Porphyrin ist Hemin.
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Besonders
bevorzugte redoxaktive Moleküle
schließen
ein Porphyrin, ein erweitertes Porphyrin, ein kontrahiertes Porphyrin,
ein Ferrocen, ein lineares Porphyrinpolymer, einen Porphyrin-Sandwich-Koordinationskomplex
und eine Porphyrin-Anordnung ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das redoxaktive Molekül
ein Metallocen, wie in Formel I gezeigt,
wobei L ein Linker ist, M
ein Metall ist (zum Beispiel Fe, Ru, Os, Co, Ni, Ti, Nb, Mn, Re,
V, Cr, W), S
1 und S
2 Substituenten
sind, die unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Aryl-, Phenyl-,
Cycloalkyl-, Alkyl-, Halogen-, Alkoxy-, Alkylthio-, Perfluoralkyl-,
Perfluoraryl-, Pyridyl-, Cyano-, Thiocyanato-, Nitro-, Amino-, Alkylamino-,
Acyl-, Sulfoxyl-, Sulfonyl-, Imido-, Amido- und Carbamoylbesteht.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist eine substituierte Arylgruppe an das Porphyrin angelagert, und
die Substituenten an der Arylgruppe sind aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Aryl-, Phenyl-, Cycloalkyl-, Alkyl-, Halogen-, Alkoxy-, Alkylthio-,
Perfluoralkyl-, Perfluoraryl-, Pyridyl-, Cyano-, Thiocyanato-, Nitro-,
Amino-, Alkylamino-, Acyl-, Sulfoxyl-, Sulfonyl-, Imido-, Amido-
und Carbamoylbesteht.
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Besonders
bevorzugte Substituenten schließen
4-Chlorphenyl, 3-Acetamidophenyl und 2,4-Dichloro-4-Trifluormethyl ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Bevorzugte Substituenten stellen einen Redoxpotentialbereich von
weniger als etwa 2 Volt bereit. X ist aus der Gruppe ausgewählt, die
aus einem Substrat und einem reaktiven Zentrum, das kovalent an
ein Substrat koppeln kann (zum Beispiel ein Alkohol, ein Thiol und so
weiter) besteht. Man wird anerkennen, dass in einigen Ausführungsformen
L-X ein Alkohol oder ein Thiol ist. In gewissen Fällen kann
L-X durch einen anderen Substituenten (S3)
wie S1 oder S2 ersetzt
werden. In gewissen Ausführungsformen
kann L-X vorhanden sein oder fehlen, und wenn vorhanden, handelt
es sich vorzugsweise um 4-Hydroxyphenyl, 4-(2-(4-Hydroxyphenyl)ethynyl)phenyl,
4-(hydroxymethyl)phenyl,
4-Mercaptophenyl, 4-(2-(4-Mercaptophenyl)ethynyl)phenyl, 4-(mercaptomethyl)phenyl,
4-Hydroselenylphenyl, 4-(2-(4-Hydroselenylphenyl)ethynyl)phenyl,
4-(hydroselenylmethyl)phenyl,
4-Hydrotellurophenyl, 4-(2-(4-Hydrotellurophenyl)ethynyl)phenyl
und 4-(hydrotelluromethyl)phenyl.
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Der
Oxidationszustand von Molekülen
nach Formel I wird durch das Metall und die Substituenten bestimmt.
Somit sind bevorzugte Ausführungsformen
durch die nachstehenden Formeln II–VII (der Reihe nach aufgeführt) dargestellt:
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Die
oben in den Formeln II bis VII aufgeführten Ferrocene stellen eine
geeignete Folge von Ein-Bit-Molekülen mit
unterschiedlichen und unterscheidbaren Oxidationszuständen bereit.
Danach haben die Moleküle der
Formeln II bis VII Oxidationszustände (E1/2)
von +0,55 V, +0,48 V, +0,39 V, +0,17 V, – 0,05 V bzw. –0,18 V und
stellen eine geeignete Reihe von Molekülen für die Aufnahme in ein Speichermedium
gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit. Man wird anerkennen, dass die Oxidationspotentiale
der Glieder der Reihe routinemäßig verändert werden,
indem das Metall (M) oder die Substituenten geändert werden.
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Ein
weiteres bevorzugtes redoxaktives Molekül ist ein Porphyrin, das durch
Formel VIII dargestellt ist,
wobei F eine redoxaktive
Untereinheit (zum Beispiel ein Ferrocen, ein substituiertes Ferrocen,
ein Metalloporphyrin oder ein Metallochlorin und so weiter) ist,
J
1 ein Linker ist, M ein Metall ist (zum
Beispiel Zn, Mg, Cd, Hg, Cu, Ag, Au, Ni, Pd, Pt, Co, Rh, Ir, Mn,
B, Al, Ga, Pb und Sn), S
1 und S
2 unabhängig voneinander
aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Aryl-, Phenyl-, Cycloalkyl-, Alkyl-, Halogen-, Alkoxy-,
Alkylthio-, Perfluoralkyl-, Perfluoraryl-, Pyridyl-, Cyano-, Thiocyanato-,
Nitro-, Amino-, Alkylamino-, Acyl-, Sulfoxyl-, Sulfonyl-, Imido-,
Amido- und Carbamoyl- besteht, wobei die Substituenten einen Redoxpotentialbereich
von weniger als etwa 2 Volt bereitstellen, K
1,
K
2, K
3 und K
4 unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus N, O, S,
Se, Te und CH besteht; L ein Linker ist; X aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus folgendem besteht: einem Substrat, einem reaktiven Zentrum,
das kovalent an ein Substrat koppeln kann, und einem reaktiven Zentrum,
das ionisch an ein Substrat koppeln kann. In bevorzugten Ausführungsformen
ist X oder L-X ein Alkohol oder ein Thiol. In einigen Ausführungsformen
kann L-X beseitigt und durch einen Substituenten ersetzt werden,
der aus der gleichen Gruppe wie S
1 oder
S
2 ausgewählt ist.
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Eine
Kontrolle über
die Lochspeicherungs- und Lochsprungeigenschaften der redoxaktiven
Einheiten der redoxaktiven Moleküle,
die in den Speichervorrichtungen gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, erlaubt eine feine Kontrolle über die Architektur der Speichervorrichtung.
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Eine
solche Kontrolle wird durch den synthetischen Aufbau ausgeübt. Die
Lochspeichereigenschaften hängen
vom Oxidationspotential der redoxaktiven Einheiten oder Untereinheiten
ab, die selbst das in den erfindungsgemäßen Vorrichtungen verwendete
Speichermedium darstellen oder die dazu verwendet werden, es aufzubauen.
Die Lochspeichereigenschaften und das Redoxpotential können durch
Wahl des Basismoleküls bzw.
der Basismoleküle,
der assoziierten Metalle und der peripheren Substituenten präzise abgestimmt
werden (Yang et al. (1999), J. Porphyrins Phthalocyanines, 3: 117–147).
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Zum
Beispiel werden im Fall von Porphyrinen Mg-Porphyrine leichter oxidiert
als Zn-Porphyrine, und elektronenziehende oder elektronenliefernde
Arylgruppen können
die Oxidationseigenschaften auf vorhersehbare Weise modulieren.
Lochsprung findet zwischen Porphyrinen gleicher Energie in einer
Nanostruktur statt und wird durch den kovalenten Linker vermittelt,
der die Porphyrine verbindet (Seth et al. (1994), J. Am. Chem. Soc.,
116: 10578–10592;
Seth et al. (1996), J. Am. Chem. Soc., 118: 11194–11207;
Strachan et al. (1997), J. Am. Chem. Soc., 119: 11191–11201;
Li et al. (1997), J. Mater. Chem., 7: 1245–1262; Strachan et al. (1998), Inorg.
Chem., 37: 1191–1201;
Yang et al. (1999), J. Am. Chem. Soc., 121: 4008–4018).
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Der
Aufbau von Verbindungen mit vorhergesagten Redoxpotentialen ist
dem Fachmann bekannt. Grundsätzlich
sind die Oxidationspotentiale redoxaktiver Einheiten oder Untereinheiten
dem Fachmann bekannt und können
nachgeschlagen werden (siehe zum Beispiel Handbook of Electrochemistry
of the Elements). Obendrein addieren sich die Wirkungen verschiedener
Substituenten auf die Redoxpotentiale eines Moleküls im allgemeinen.
Somit kann ein theoretisches Oxidationspotential für irgendein
potentielles Datenspeichermolekül
ohne weiteres vorhergesagt werden. Das tatsächliche Oxidationspotential,
insbesondere das Oxidationspotential des Informationsspeichermoleküls bzw.
der -moleküle
oder des Informationsspeichermediums kann nach standardmäßigen Verfahren
gemessen werden. Normalerweise wird das Oxidationspotential durch
Vergleich des experimentell bestimmten Oxidationspotentials eines
Basismoleküls
und desjenigen eines Basismoleküls,
das einen Substituenten trägt,
vorhergesagt, um die Verschiebung des Potentials aufgrund dieses
bestimmten Substituenten zu bestimmen. Die Summe aus solchen substituentenabhängigen Potentialverschiebungen
für die
jeweiligen Substituenten ergibt dann das vorhergesagte Oxidationspotential.
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Verschiedene
bevorzugte redoxaktive Moleküle
und ihre Synthese sind in den
US-Patenten
6272038 ,
6212093 und
6208553 und in der PCT-Veröffentlichung
WO 01/03126 ausführlich beschrieben.
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SENSOR/ANALYSEANWENDUNGEN
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Die
Mehrfachelektrodenanordnungen oder Molekülloch-Anordnungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind auch gut als Komponenten für Sensoren geeignet, zum Beispiel
in verschiedenen bioanalytischen Anwendungen. Diese Architektur
ist zur Derivatisierung und Erfassung buchstäblich jedes Analyts geeignet, einschließlich Proteine,
DNA, Zucker, Kohlenhydrate, Zellen und dergleichen, aber nicht darauf
beschränkt. Die
elektrochemischen Zellenanordnungen sind besonders gut für Analyseprinzipien
mit hohem Durchsatz geeignet, die zahlreiche elektroaktive Analyte
oder nicht elektroaktive Analyte durch indirekte Detektionsprinzipien
verwenden. Der Aufbau ist leicht in bestehende Mikrofluidsysteme
auf Chips zu integrieren.
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In
solchen Ausführungsformen
ist das an die Arbeitselektrode angelagerte Molekül vorzugsweise
ein Bindungspartner. Wie er hierin verwendet wird, bezeichnet der
Begriff „Bindungspartner" oder ein Glied eines „Bindungspaars" ein Molekül oder eine
Zusammensetzung, die andere Moleküle spezifisch bindet, um einen Bindungskomplex
zu bilden, wie etwa Antikörper-Antigen,
Lectin-Kohlenhydrat, Nukleinsäure-Nukleinsäure, Biotin-Avidin
und so weiter Somit schließen
besonders bevorzugte Bindungspartner Antikörper, Nukleinsäuren, Proteine,
Lectine, Rezeptoren und dergleichen ein, sind aber nicht darauf
beschränkt.
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Der
Bindungspartner kann, wenn er an eine Elektrode in einem Molekülloch oder
einem Kanal gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung gekoppelt ist, verwendet werden, um einen
Ziel-Analyt einzufangen (zu binden) und dadurch zu immobilisieren.
Das Vorhandensein des gebundenen Analyts kann dann durch irgendeines
aus einer großen
Vielfalt von Mitteln detektiert werden. Zum Beispiel kann vor allem
dort, wo der Bindungspartner elektrisch an die Elektrode gekoppelt
ist, die Bindung eines Ziel-Analyts
unter Verwendung elektrochemischer Verfahren (zum Beispiel zyklische
oder Sinus-Voltammetrie, Impedanzspektrometrie, Coulometrie und
so weiter) detektiert werden.
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Andere
Ansätze
können
verwendet werden, um den gebundenen Ziel-Analyt zu detektieren.
Solche Ansätze
schließen
Wettbewerbsanalyseformate ein, wo der oder die gebundenen Ziel-Analyte
ein vorher gebundenes Ziel (zum Beispiel ein markiertes Ziel) verdrängen und
die Menge des freigesetzten Ziels gemessen wird und eine Angabe
für das
Vorhandensein oder die Quantität
von Ziel-Analyten liefert. Andere Analyseformate schließen Sandwichanalysen
ein, bei denen der Ziel-Analyt nach dem Binden an den Bindungspartner dann
seinerseits durch ein zweites Molekül (zum Beispiel einen für alle oder
einen Teil der Ziel-Analyte spezifischen Antikörper) gebunden wird, sind aber
nicht darauf beschränkt.
Das gebundene zweite Molekül
wird dann detektiert und liefert ein Maß für den gebundenen Analyt. Diese
Analyseformate dienen nur zur Veranschaulichung und sind nicht als
Einschränkung
gedacht. Unter Verwendung der hierin bereitgestellten Lehren können andere
Analyseformate ohne weiteres durch den Fachmann entwickelt werden.
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Eine
einzige Spezies eines Bindungspartners kann in jedem Molekülloch (Mulde)
vorhanden sein. Alternativ kann in jedem Molekülloch eine Vielzahl von Bindungspartnern
angelagert werden. Ebenso können alle
einen Bindungspartner umfassenden Moleküllöcher in einer Molekülloch-Anordnung
die gleiche Spezies von Bindungspartner umfassen oder unterschiedliche
Moleküllöcher können unterschiedliche
Bindungspartner umfassen. Gewisse bevorzugte Molekülloch-Anordnungen
umfassen mindestens 2, vorzugsweise mindestens 5, mehr bevorzugt
mindestens 10 und besonders bevorzugt mindestens 20, 50, 100 oder
1.000 unterschiedliche Bindungspartner. Wo eine Vielzahl von Bindungspartnern
verwendet wird, kann der dadurch gebildete Sensor eine Anzahl von
unterschiedlichen Analyten detektieren. Solche Mehranalytsensoren
sind besonders gut für
komplexe Analysen oder für
verschiedene Ausleseprüfungssysteme
mit hohem Durchsatz geeignet.
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Das
Molekülloch
oder die Molekülloch-Anordnung
kann als ein Gefäß oder als
eine Komponente eines Gefäßes oder
als eine Oberfläche
hergestellt werden, in/auf das/die eine Probe appliziert wird. Das
Molekülloch
oder die Molekülloch-Anordnung
kann auch eine feststehende Komponente eines integrierten Detektions- und
Analysesystems oder eine herausnehmbare „Kassette" sein.
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Die
Moleküllöcher oder
Molekülloch-Anordnungen
oder Kanäle
oder Kanalanordnungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind besonders gut für
die Aufnahme organischer Moleküle
(zum Beispiel Bindungspartner) in „chipgestützte" Formate zur schnellen Ausleseprüfung geeignet.
Verschiedene Lab-on-Chip-Formate
sind dem Fachmann bekannt (siehe zum Beispiel
US-Patente 6132685 ,
6123798 ,
6107044 ,
6100541 ,
6090251 ,
6086825 ,
6086740 ,
6074725 ,
6071478 ,
6068752 ,
6048498 ,
6046056 ,
6042710 und
6042709 ) und können ohne weiteres für die Verwendung
mit den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung angepasst werden.
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Bevorzugte
Bindungspartner binden spezifisch an den bzw. die Ziel-Analyt(e).
Der Begriff „spezifisch binden", wie er hierin verwendet
wird, wenn er sich auf einen Bindungspartner (zum Beispiel Protein,
Nukleinsäure,
Antikörper
und so weiter) bezieht, bezeichnet eine Bindungsreaktion, die für das Vorhandensein
eines Ziel-Analyts in einer heterogenen Population von Molekülen (zum
Beispiel Proteine und andere Biomoleküle) charakteristisch ist. Somit
bindet der festgelegte Ligand oder Antikörper unter festgelegten Bedingungen
(zum Beispiel Immunanalysebedingungen im Fall eines Antikörpers oder
zwingende Hybridisierungsbedingungen im Fall einer Nukleinsäure) an
sein bestimmtes „Ziel" (zum Beispiel ein
Protein oder eine Nukleinsäure)
und bindet in keinem nennenswerten Ausmaß an andere Moleküle.
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Der
bzw. die in der vorliegenden Erfindung verwendete(n) Bindungspartner
wird bzw. werden auf der Grundlage der Ziele ausgewählt, die
identifiziert/quantifiziert werden sollen. Somit ist dort, wo das
Ziel eine Nukleinsäure
ist, der Bindungspartner vorzugsweise eine Nukleinsäure oder
ein Nukleinsäure-Bindungsprotein. Wo
das Ziel ein Protein ist, ist der Bindungspartner vorzugsweise ein
Rezeptor, ein Ligand oder ein Antikörper, der dieses Protein spezifisch
bindet. Wo das Ziel ein Zucker oder Kohlenhydrat ist, ist der Bindungspartner
vorzugsweise ein Lectin und so weiter.
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Geeignete
Bindungspartner (Anlagerungsagentien) schließen Nukleinsäuren, Proteine,
Rezeptor-Bindungsproteine,
Nukleinsäure-Bindungsproteine,
Lectine, Zucker, Glycoproteine, Antikörper, Lipide und dergleichen
ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Verfahren zur Synthese
oder Isolierung solcher Bindungspartner sind dem Fachmann bekannt.
Die Bindungspartner können
nach standardmäßigen Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, ohne weiteres so derivatisiert werden,
dass sie eine Thiol- oder Alkoholgruppe tragen. Man beachte, dass
dort, wo der Bindungspartner ein Antikörper oder ein Protein ist,
Cysteine einfach verfügbare Thiolgruppen
liefern, falls vorhanden.
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PRÄPARIEREN
VON BINDUNGSPARTNERN (ANLAGERUNGSAGENTIEN)
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NUKLEINSÄUREN
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Nukleinsäuren zur
Verwendung als Bindungspartner gemäß der vorliegenden Erfindung
können
nach irgendeinem aus einer Anzahl von Verfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, produziert oder isoliert werden. In einer Ausführungsform
kann die Nukleinsäure
eine isolierte, natürlich
vorkommende Nukleinsäure
(zum Beispiel Genom-DNA, cDNA, mRNA und so weiter) sein. Verfahren
zum Isolieren natürlich
vorkommender Nukleinsäuren
sind dem Fachmann bekannt (siehe zum Beispiel Sambrook et al. (1989),
Molecular Cloning – A Laboratory
Manual (2. Auflage), Band 1–3,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York).
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Jedoch
wird in einer bevorzugten Ausführungsform
die Nukleinsäure
de novo, das heißt,
durch chemische Synthese, produziert. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden Nukleinsäuren
(zum Beispiel Oligonukleotide) nach dem durch Beaucage und Caruthers
(1981), Tetrahedron Letts., 22(20): 1859–1862, beschriebenen Festphasen-Phosphoramitid-Triester-Verfahren
chemisch synthetisiert, zum Beispiel unter Verwendung einer automatischen
Syntheseanlage, wie in Needham-VanDevanter et al. (1984), Nucleic
Acids Res., 12: 6159–6168,
beschrieben. Die Reinigung von Oligonukleotiden wird bei Bedarf
normalerweise entweder durch native Acrylamid-Gelelektrophorese
oder durch Anionenaustausch-HPLC
(Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie)
durchgeführt,
wie in Pearson und Regnier (1983), J. Chrom., 255: 137–149, beschrieben. Die
Sequenz der synthetischen Oligonukleotide kann unter Verwendung
des chemischen Degradationsverfahrens nach Maxam und Gilbert (1980)
in Grossman und Moldave (Hrsg.), Academic Press, New York, Meth. Enzymol.
65: 499–560, überprüft werden.
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ANTIKÖRPER/ANTIKÖRPERFRAGMENTE
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Antikörper oder
Antikörperfragmente
zur Verwendung als Bindungspartner (Anlagerungsagentien) können nach
einer Anzahl von Verfahren produziert werden, die dem Fachmann bekannt
sind (siehe zum Beispiel Harlow & Lane
(1988), Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory;
und Asai (1993), Methods in Cell Biology, Band 37: Antibodies in
Cell Biology, Academic Press, Inc., New York). Bei einem Ansatz
werden die Antikörper
produziert, indem ein Tier (zum Beispiel ein Kaninchen) mit einem
Immunogen immunisiert wird, welches das Epitop enthält, das
man zu erkennen bzw. einzufangen wünscht. Eine Anzahl von Immunogenen
kann verwendet werden, um spezifisch reaktive Antikörper zu
produzieren. Ein rekombinantes Protein ist das bevorzugte Immunogen
für die
Produktion von monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern. Natürlich vorkommendes
Protein kann ebenfalls verwendet werden, entweder in reiner oder
unreiner Form. Synthetische Peptide können ebenso unter Verwendung
standardmäßiger Peptidsynthesechemie
produziert werden (siehe zum Beispiel Barany und Merrifield, Solid-Phase
Peptide Synthesis, S. 3–284,
in The Peptides: Analysis, Synthesis, Biology, Band 2: Special Methods
in Peptide Synthesis, Teil A; Merrifield et al. (1963), J. Am. Chem.
Soc., 85: 2149–2156,
und Stewart et al. (1984), Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Auflage,
Pierce Chem. Co., Rockford, Illinois).
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Verfahren
zur Produktion von polyklonalen Antikörpern sind dem Fachmann bekannt.
Kurz gesagt, wird ein Immunogen, vorzugsweise ein gereinigter Zellgerüstbestandteil,
mit einem Adjuvans gemischt, und Tiere werden immunisiert. Die Immunreaktion
des Tiers auf das Immunpräparat
wird überwacht,
indem Testblutproben entnommen werden und der Titer der Reaktivität auf die
Bestandteile des Zellgerüsts
und die Testzusammensetzungen bestimmt wird. Wenn entsprechend hohe
Titer von Antikörpern
gegen das Immunogen gewonnen werden, wird dem Tier Blut abgenommen,
und Antiseren werden präpariert.
Um Antikörper
anzureichern, die auf den Zellgerüstbestandteil reagieren, kann
eine weitere Fraktionierung der Antiseren durchgeführt werden,
falls erwünscht.
(Siehe Harlow und Lane, oben.)
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Monoklonale
Antikörper
können
durch verschiedene Methoden gewonnen werden, die dem Fachmann vertraut
sind. Kurz gesagt, werden Milzzellen von einem Tier, das mit einem
erwünschten
Antigen immunisiert wurde, immortalisiert, üblicherweise durch Fusion mit
einer Plasmozytomzelle (siehe Kohler und Milstein (1976), Eur. J.
Immunol. 6: 511–519).
Alternative Verfahren zur Immortalisierung schließen die
Transformation mit Epstein-Barr-Viren, Onkogenen oder Retroviren
oder andere in der Fachwelt bekannte Verfahren ein. Kolonien, die
aus einzelnen immortalisierten Zellen hervorgehen, werden zur Produktion
von Antikörpern der
erwünschten
Spezifität
und Affinität
für das
Antigen einer Ausleseprüfung
unterzogen, und die Ausbeute der durch solche Zellen produzierten
monoklonalen Antikörper
kann durch verschiedene Verfahren erhöht werden, einschließlich Injektion
in die Bauchfellhöhle
eines Wirbeltierwirts. Alternativ kann man DNA-Sequenzen isolieren,
die einen monoklonalen Antikörper
oder ein Bindungsfragment desselben codieren, indem eine DNA-Bibliothek
aus menschlichen B-Zellen nach dem allgemeinen Protokoll einer Ausleseprüfung unterzogen wird,
das von Huse et al. (1989), Science, 246: 1275–1281, skizziert wurde.
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Antikörperfragmente,
zum Beispiel Einzelketten-Antikörper
(scFv oder andere), können
auch unter Verwendung der Phagendisplaytechnik produziert/selektiert
werden. Die Fähigkeit,
Antikörperfragmente
auf der Oberfläche
von Viren zu exprimieren, die Bakterien infizieren (Bakteriophage
oder Phage), ermöglicht
es, ein einzelnes Bindungsantikörperfragment
aus einer Bibliothek von mehr als 1010 Nichtbindungsklonen
zu isolieren. Um Antikörperfragmente
auf der Oberfläche
eines Phagen zu exprimieren (Phagendisplay), wird ein Antikörperfragment-Gen
in das Gen eingefügt,
das ein Phagen-Oberflächenprotein
(pIII) codiert, und das Fusionsprotein aus Antikörper und pIII erscheint auf
der Phagenoberfläche
(McCafferty et al. ((1990), Nature, 348: 552–554, Hoogenboom et al. (1991),
Nucleic Acids Res., 19: 4133–4137).
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Da
die Antikörperfragmente
auf der Oberfläche
des Phagen funktional sind, kann der Phage, der antigenbindende
Antikörperfragmente
trägt,
von Nichtbindungsphagen durch Antigenaffinitäts-Chromatographie getrennt werden (McCafferty
et al. ((1990), Nature, 348: 552–554). Abhängig von der Affinität des Antikörperfragments
werden Anreicherungsfaktoren vom Zwanzigfachen bis zum Millionenfachen
für einen
einzigen Durchgang der Affinitätsselektion
erzielt. Durch infizieren von Bakterien mit den verdünnten Phagen
können jedoch
mehr Phagen vermehrt und einem weiteren Selektionsdurchgang unterzogen
werden. Auf diese Weise kann eine Anreicherung um das Tausendfache
in einem Durchgang zum Millionenfachen in zwei Durchgängen der
Selektion werden (McCafferty et al. ((1990), Nature, 348: 552–554). Somit
können
auch dann, wenn die Anreicherung niedrig ist (Marks et al. (1991),
J. Mol. Biol., 222: 581–597),
mehrere Durchgänge
der Affinitätsselektion
zur Isolierung von seltenen Phagen führen. Da die Auswahl der Phagen-Antikörperbibliothek
von Antigenen zu einer Anreicherung führt, bindet nach lediglich
drei bis vier Durchgängen
der Selektion die Mehrzahl der Klone ein Antigen. Somit muss nur
eine relativ kleine Anzahl von Klonen (einige hundert) auf Bindung
an das Antigen analysiert werden.
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Menschliche
Antikörper
können
ohne vorherige Immunisierung durch Phagendisplay sehr großer und vielfältiger V-Gen-Vorräte auf Phagen
produziert werden (Marks et al. (1991), J. Mol. Biol., 222: 581–597). In einer
Ausführungsform
wurden natürliche
VH- und VL-Vorräte, die
in menschlichen Lymphozyten des peripheren Bluts vorliegen, aus
nichtimmunisierten Spendern durch PCR isoliert. Die V-Gen-Vorräte wurden
unter Verwendung von PCR auf Zufallsbasis miteinander verspleißt, um ein
scFv-Gen-Vorrat zu erzeugen, der zu einem Phagenvektor geklont wurde,
um eine Bibliothek von 30 Millionen Phagen-Antikörpern zu erzeugen (ebenda). Aus
dieser einzelnen „naiven" Phagen-Antikörperbibliothek
sind Bindungsantikörperfragmente
gegen mehr als 17 unterschiedliche Antigene, einschließlich Haptene,
Polysaccharide und Proteine, isoliert worden (Marks et al. (1991),
J. Mol. Biol., 222: 581–597;
Marks et al. (1993), Bio/Technology, 10: 779–783; Griffiths et al. (1993), EMBO
J., 12: 725–734;
Clackson et al. (1991), Nature, 352: 624–628). Antikörper sind
gegen Eigenproteine, einschließlich
Human-Thyroglobulin, Immunoglobulin, Tumornekrosefaktor und CEA
produziert worden (Griffiths et al. (1993), EMBO J., 12: 725–734). Es
ist auch möglich,
Antikörper
gegen Zelloberflächenantigene
zu isolieren, indem direkt auf intakten Zellen selektiert wird.
Die Antikörperfragmente
sind hoch spezifisch für
das zur Selektion verwendete Antigen und haben Affinitäten im Bereich
von 1: M bis 1: 100 nM (Marks et al. (1991), J. Mol. Biol., 222:
581–597;
Griffiths et al. (1993), EMBO J., 12: 725–734). Größere Phagen-Antikörperbibliotheken führen zur
Isolierung von mehr Antikörpern
höherer
Bindungsaffinität
an einen größeren Anteil
von Antigenen.
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BINDUNGSPROTEINE
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In
einer Ausführungsform
kann der Bindungspartner (Anlagerungsagens) ein Bindungsprotein
sein. Geeignete Bindungsproteine schließen Rezeptoren (zum Beispiel
Zelloberflächenrezeptoren),
Rezeptorliganden, Zytokine, Transkriptionsfaktoren und andere Nukleinsäure-Bindungsproteine,
Wachstumsfaktoren und so weiter ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Das
Protein kann aus natürlichen
Quellen isoliert, aus isolierten Proteinen mutagenisiert oder de
novo synthetisiert werden. Mittel zur Isolierung natürlich vorkommender
Proteine sind dem Fachmann bekannt. Solche Verfahren schließen bekannte
Proteinreinigungsverfahren einschließlich Ammoniumsulfatfällung, Affinitätssäulen, Säulenchromatographie,
Gelelektrophorese und dergleichen ein, sind aber nicht darauf beschränkt (siehe
allgemein R. Scopes (1982), Protein Purification, Springer-Verlag,
New York; Deutscher (1990), Methods in Enzymology, Band 182: Guide
to Protein Purification, Academic Press, Inc., New York).
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Wo
das Protein ein Ziel reversibel bindet, können das Ziel tragende Affinitätssäulen verwendet
werden, um eine Affinitätsreinigung
des Proteins durchzuführen.
Alternativ kann das Protein mit einem HIS-Marker rekombinant exprimiert
und unter Verwendung von Ni2+/NTA-Chromatographie
gereinigt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Protein unter Verwendung standardmäßiger chemischer Peptidsynthesemethoden
chemisch synthetisiert werden. Wo die erwünschten Teilsequenzen relativ
kurz sind, kann das Molekül
als ein einziges durchgehendes Polypeptid synthetisiert werden.
Wo größere Moleküle erwünscht sind,
können
Teilsequenzen separat synthetisiert werden (in einer oder mehreren
Einheiten) und dann durch Kondensation des Aminoendes eines Moleküls mit dem
Carboxylende des anderen Moleküls
verschmolzen werden, wodurch eine Peptidbindung gebildet wird. Dies
erfolgt normalerweise unter Verwendung der gleichen Chemie (zum
Beispiel Fmoc, Tboc), die verwendet wird, um einzelne Aminosäuren in
handelsüblichen Peptidsyntheseeinrichtungen
zu koppeln.
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Festphasensynthese,
bei der die C-endständige
Aminosäure
der Sequenz an eine unlösliche
Trägersubstanz
angelagert wird, gefolgt von der Reihe nach erfolgender Addition
der übrigen
Aminosäuren
in der Sequenz, ist das bevorzugte Verfahren für die chemische Synthese der
Polypeptide gemäß der vorliegenden
Erfindung. Methoden zur Festphasensynthese werden durch Barany und
Merrifield (1962), Solid-Phase Peptide Synthesis, S. 3–284, in
The Peptides: Analysis, Synthesis, Biology, Band 2: Special Methods
in Peptide Synthesis, Teil A; Merrifield et al. (1963), J. Am. Chem.
Soc., 85: 2149–2156;
und Stewart et al. (1984), Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Auflage,
Pierce Chem. Co., Rockford, Illinois, beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Protein auch unter Verwendung der DNA-Rekombinationsmethode synthetisiert
werden. Grundsätzlich
schließt
dies die folgenden Schritte ein: Erzeugen einer DNA-Sequenz, die
das Bindungsprotein codiert, Plazieren der DNA in einer Expressionskassette
unter der Steuerung eines bestimmten Promotors, Exprimieren des
Proteins in einer Wirtssubstanz, Isolieren des exprimierten Proteins
und bei Bedarf Renaturieren des Proteins.
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DNA-codierende
Bindungsproteine oder Teilsequenzen gemäß der vorliegenden Erfindung
können durch
jegliches geeignete Verfahren wie oben beschrieben präpariert
werden, einschließlich
beispielsweise Klonen und Restriktion passender Sequenzen oder direkte
chemische Synthese durch Verfahren wie das Phosphotriester-Verfahren
von Narang et al. (1979), Meth. Enzymol., 68: 90–99; das Phosphodiester-Verfahren von Brown
et al. (1979), Meth. Enzymol., 68: 109–151; das Diethylphosphoramidit-Verfahren
von Beaucage et al. (1981), Tetra. Lett., 22: 1859–1862; und
das Feststoffträgersubstanz-Verfahren
nach dem
US-Patent Nr. 4458066 .
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Die
Nukleinsäuresequenzen,
die das bzw. die erwünschte(n)
Bindungsprotein(e) codieren, können
in einer Vielfalt von Wirtszellen exprimiert werden, einschließlich E.
coli, andere bakterielle Wirte, Hefe und verschiedene Zellen höherer Eukaryioten,
wie zum Beispiel die COS-, CHO- und HeLa-Zellinien und Plasmozytom-Zellinien.
Das rekombinante Proteingen wird an geeignete Expressionssteuerungssequenzen
für jeden Wirt
einsatzfähig
gebunden. Für
E. coli weist dies einen Promotor, wie etwa die T7-, trp- oder lambda-Promotoren,
eine Ribosomen-Bindungsstelle und vorzugsweise ein Transkriptionsterminationssignal
auf. Für
eukaryotische Zellen weisen die Steuerungssequenzen einen Promotor
und vorzugsweise einen aus Immunoglobulingenen, SV40, Zytomegalie-Virus
und so weiter abgeleiteten Enhancer sowie eine Polyadenylisierungssequenz
auf und können
Spleiß-Donor-
und -Akzeptorsequenzen aufweisen.
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Die
Plasmide können
durch bekannte Verfahren, wie etwa Kalziumchlorid-Transformation
für E.
coli und Kalziumphosphatbehandlung oder Elektroporation für Säugetierzellen,
in die gewählte
Wirtszelle übertragen
werden. Durch die Plasmide transformierte Zellen können nach
ihrer Resistenz gegen Antibiotika ausgewählt werden, die durch in den
Plasmiden enthaltene Gene verliehen wird, wie etwa die amp-, gpt-,
neo- und hyg-Gene.
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Wenn
sie exprimiert sind, können
die rekombinanten Bindungsproteine gemäß standardmäßigen Prozeduren nach dem Stand
der Technik gereinigt werden, wie oben beschrieben.
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ZUCKER UND KOHLENHYDRATE
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Andere
Bindungspartner weisen Zucker und Kohlenhydrate auf. Zucker und
Kohlenhydrate können aus
natürlichen
Quellen isoliert, enzymatisch synthetisiert oder chemisch synthetisiert
werden. Ein Weg zur Herstellung spezifischer Oligosaccharidstrukturen
besteht in der Verwendung der Enzyme, die sie in vivo produzieren,
nämlich
der Glykosyltransferasen. Solche Enzyme können als regio- und stereoselektive
Katalysatoren für
die in-vitro-Synthese von Oligosacchariden verwendet werden (Ichikawa
et al. (1992), Anal. Biochem., 202: 215–238). Sialyltransferase kann
in Kombination mit zusätzlichen
Glykosyltransferasen verwendet werden. Zum Beispiel kann man eine
Kombination von Sialyltransferase und Galaktosyltransferasen verwenden.
Es ist eine Anzahl von Verfahren zur Verwendung von Glykosyltransferasen
zur Synthese erwünschter Oligosaccharidstrukturen
bekannt. Beispielhafte Verfahren sind zum Beispiel in
WO 96/32491 , Ito et al. (1993), Pure
Appl. Chem., 65: 753, und in den
US-Patenten
5352670 ,
5374541 und
5545553 beschrieben. Die
Enzyme und Substrate können
in einer Startreaktionsmixtur kombiniert werden, oder alternativ
können
die Enzyme und Reagenzien für
einen zweiten Glykosyltransferase-Zyklus zum Reaktionsmedium hinzugefügt werden, wenn
sich der erste Glykosyltransferase-Zyklus dem Abschluss nähert. Wenn.
zwei Glykosyltransferase-Zyklen in einem einzigen Gefäß nacheinander
durchgeführt
werden, verbessern sich die Gesamtausbeuten gegenüber Prozeduren,
bei denen eine Zwischenspezies isoliert wird.
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Verfahren
zur chemischen Synthese werden durch Zhang et al. (1999), J. Am.
Chem. Soc., 121(4): 734–753
beschrieben. Kurz gesagt, wird bei diesem Ansatz ein Satz von zuckerbasierten
Bausteinen erzeugt, wobei jeder Baustein mit unterschiedlichen Schutzgruppen
vorgeladen wird. Die Bausteine werden nach der Reaktivität jeder
Schutzgruppe geordnet. Ein Computerprogramm bestimmt dann exakt,
welche Bausteine zur Reaktion hinzugefügt werden müssen, so dass die Reihenfolge
der Reaktionen von der schnellsten zur langsamsten die erwünschte Verbindung
produziert.
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TESTBESTECKE
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Testbestecke bereit, die ein Molekülloch, eine
Molekülloch-Anordnung,
einen Kanal oder eine Kanalanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung
verwirklichen. In bevorzugten Ausführungsformen stellt das Testbesteck
das Molekülloch,
die Molekülloch-Anordnung,
den Kanal oder die Kanalanordnung mit zwei oder mehr Leitern in
jedem Molekülloch
oder Kanal bereit, wobei die Leiter nicht an ein Molekül (zum Beispiel
eine redoxaktive Spezies oder einen Bindungspartner) angelagert
sind. Solche Testbestecke weisen bei Bedarf ein oder mehrere Molekül(e) (zum
Beispiel eine redoxaktive Spezies, einen Bindungspartner) zur Anlagerung
in dem/den Molekülloch/Moleküllöchern oder
Kanal/Kanälen
auf.
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Gewisse
Testbestecke stellen ein molekulares Speicherelement bereit, das
eine Molekülloch-Anordnung mit Moleküllöchern, bei
denen redoxaktive Moleküle
an (eine) Arbeitselektrode(n) in den Moleküllöchern angelagert sind, umfasst.
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Es
versteht sich, dass die hierin beschriebenen Beispiele und Ausführungsformen
nur Veranschaulichungszwecken dienen und dass sich unter diesem
Gesichtspunkt dem Fachmann verschiedene Modifikationen oder Änderungen
aufdrängen,
die in den Schutzbereich der Erfindung einzubeziehen sind.