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Hintergrund der Erfindung
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Das
Gebiet der Erfindung betrifft Corona- und Plasmabehandlungsvorrichtungsstationen,
und vor allem betrifft sie das Kühlen
und den selektiven Betrieb dieser Stationen.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Oberflächenbehandlungsvorrichtung
in Übereinstimmung
mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie sie beispielsweise bekannt
ist aus der
DE-A-24
27 933 .
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Materialien,
wie etwa Papier, Polymerbahnen und verschiedene Filme bzw. Dünnschichten, werden
häufig
beim Drucken, Beschichten und Laminieren verwendet. Beispielsweise
besitzen zahlreiche Polymere chemisch inerte Oberflächen mit
geringen Oberflächenenergien,
welche unzureichende Verbindungseigenschaften bereitstellen. Um
das Verbinden bzw. Anbinden zu verbessern, muss die Oberfläche des
Materials behandelt werden, um die Oberflächenspannung zu erhöhen und
dadurch die Auftragung von Kleb- bzw.
Haftstoffen und Tinten zu verbessern. Es existiert eine Anzahl bekannter
Techniken zur Behandlung der Oberfläche von Materialien zu Erhöhung der
Oberflächenenergie,
einschließlich der
Flammenbehandlung, der chemischen Behandlung und Corona- und Plasmabehandlungen.
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Bei
der Coronabehandlung wird das Material üblicherweise durch eine Behandlungszone
zugeführt,
in welcher eine Oberfläche
des Materials mit Ionen bombardiert wird, welche durch ein elektrisches Hochspannungswechselfeld
erzeugt werden, das normalerweise bei Frequenzen von 10 bis 50 kHz
betrieben wird. Das Material wird in der Behandlungszone durch eine
Walze gestützt,
die auch als eine Elektrode bei der Behandlungsvorrichtung dient.
Eine aktive Elektrodenbaugruppe ist in der Behandlungszone getragen
und von der Walze über
Ihre gesamte Länge
gleichmäßig beabstandet.
Bei der aktiven Elektrode kann es sich entweder um eine einzelne
integrale Elektrode handeln, die sich über die gesamte Breite der
Behandlungsvorrichtungsstation erstreckt, oder es kann sich um einen
Satz aus Elektrodensegmenten handeln, die selektiv in einer und
aus einer Behandlungsstellung bewegt werden, um den Ort und die
Breite der Behandlungszone einzustellen, wie im
US Patent Nr. 3,409,537 offenbart.
In jedem Fall ist eine Hochspannungswechselstromversorgung über die
Walze und aktive Elektrode in Verbindung gebracht, um eine Corona
zu erzeugen, durch welche die Bahn hindurch läuft.
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Plasmabehandlungsvorrichtungen
stellen eine gleichförmigere
und besser steuerbare Oberflächenbehandlung
bereit als Coronaoberflächenbehandlungsvorrichtungen.
In Plasmabehandlungsvorrichtungen wird die Behandlungszone mit einem
inerten Gas infundiert, welches durch die mit Strom versorgten Elektroden
partiell ionisiert wird. Frühe
Plasmabehandlungsvorrichtungen haben es erforderlich gemacht, dass
der Druck des ionisierten Gases deutlich unter Atmosphärendruck
verringert wurde. Dies machte teure und aufwendige Unterdruckkammern und
Pumpen erforderlich, um den niedrigen Druck in der Behandlungszone
aufrecht zu erhalten.
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Plasma
in der Behandlungszone bei Atmosphärendruck bildende Behandlungsvorrichtungen wurden
daraufhin entwickelt, wie beispielsweise im
US-Patent 5,456,972 offenbart. Das
Plasma bildet sich bei Atmosphärendruck
unter der Vorraussetzung, dass ein Inertgas, typischerweise Helium
verwendet wird, dass ein Dielektrikum zwischen den Elektroden vorgesehen
ist und dass die Betriebstemperatur und Spannung der Stormquelle
in geeigneter Weise gewählt
sind. In dem System gemäß dem
US-Patent 5,789,145 war
es erforderlich, das Gas zwangsweise durch geeignet bemessene und
beabstandete Öffnungen
in den Elektroden einzuleiten.
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Die
Technik von bei Atmosphärendruck
arbeitenden Plasmabehandlungsvorrichtungen wurde weiter verfeinert
durch das System, das im
US-Patent
6,118,218 offenbart ist, demnach ein Gas oder Gasgemisch
zwangsweise durch aktive Elektroden diffundiert wurde, die aus porösem Metall
bestehen. Dieses Patent erläutert,
dass, wenn das Gas durch die kleinen Poren der Elektroden hindurch
tritt (in der Größenordnung
von einem μm),
ein Hohlkathodeneffekt hervorgerufen wird, der die Ionisierung des
Gases derart erleichtert, dass atmosphärisches Plasma bei niedrigen
Frequenzen erzeugt werden kann.
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Die
US-A-4 194 291 erläutert eine
Vorrichtung zum Überziehen
der Oberfläche
von elektrisch leitfähigen
Substraten mittels eines Verfahrens, bei welchem es sich um eine
reine Plasmabehandlung handelt.
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In
sämtlichen
dieser Systeme besteht ein konstruktives Hauptziel darin, einen
bestimmten Behandlungspegel bei minimalem Eingangsstrom zu erzeugen.
Um höhere
Behandlungspegel mit einer vorgegebenen Behandlungsvorrichtung bei
Atmosphärendruck
zu erzielen wird ein höherer
elektrischer Strom zugeführt.
Höhere
Strom- bzw. Energiepegel erzeugen mehr Wärme und es müssen Verfahren eingesetzt
werden um diese Wärme
zu zerstreuen. Derartige Verfahren umfassen das Kühlen der
aktiven Elektrode mit externer Luft, das Kühlen der aktiven Elektrode
mit Kühlfluiden
unter Zusatz von aktiven Elektroden, die um den Umfang der Rollenelektrode
angeordnet sind, um die Wärme
zu zerstreuen. Sämtliche
dieser Maßnahmen
führen
zu einer Erhöhung
der Komplexität,
der Größe und er
Kosten der Behandlungsvorrichtung. Ferner können in die Elektrodenbaugruppe
Schmutzstoffe eingeleitet werden. Das Kühlen mittels externer Luft
ist für
Plasmabehandlungsvorrichtungen außerdem deshalb nicht geeignet,
weil das Plasma aus der Behandlungszone abgezogen werden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung
mit einem Luftkühlsystem
für eine
oder mehrere rohrförmige
aktive Elektroden mit Einlass- und Auslassanschlüssen in Verbindung mit einem
inneren Hohlraum jeder aktiven Elektrode. Luft kann durch die aktiven
Elektroden von den Einlass- zu den Auslassanschlüssen geleitet werden, um Wärmeenergie
während
des Einsatzes auszutragen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung,
welche in einer beliebigen von drei unterschiedlichen Betriebsarten
betrieben werden kann. Die aktiven Elektroden bilden eine Kammer,
in welche Gas aus einer oder mehreren Versorgungsleitungen gepumpt
werden kann. Das Gas in der Kammer wird entlang den Entladungsflächen der
aktiven Elektroden durch einen Diffusor verteilt, der aus poröser Keramik
besteht. Die Strömung
durch die Versorgungsleitung kann gesteuert werden, um die Nutzungsart
zu wählen.
Insbesondere können
die Versorgungsleitungen derart unterbrochen werden, dass in der
Behandlungszone ausschließlich
während
des Behandlungsprozesses Luft vorliegt. In diesem Fall stellt die
Behandlungsvorrichtung eine Coronabehandlung bereit. Alternativ kann
ein Gas oder Gasgemisch, enthaltend Helium zu der Behandlungszone
geleitet werden, in welchem Fall die Behandlungsvorrichtung eine
Plasmabehandlung in Atmosphäre
bereitstellen kann. Schließlich
kann die Behandlungsvorrichtung in einer „chemischen Corona"-Behandlungsbetriebsart
betrieben werden, in welcher die Behandlungszone mit einem Gas oder
Gasgemisch infundiert wird, das ionisiert ist, jedoch kein Plasma
bildet.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Behandlungsvorrichtung
zu schaffen, welche in einer von drei folgenden Behandlungsbetriebsarten betrieben
werden kann: Einer Coronabe triebsart, einer chemischen Coronabetriebsart
und mit atmosphärischem
Plasma. Die Behandlungsvorrichtung gemäß der Erfindung kann in einer
beliebigen der Betriebsarten betrieben werden, indem in einfacher Weise
die Gasströmung
zu den aktiven Elektroden gesteuert und die geeigneten Energie-
bzw. Stromparameter gewählt
werden. Der durch die aktive Elektrode und die Coronabehandlungsvorrichtung
erzeugte Behandlungspegel kann pro Eingangsenergieeinheit durch
Infundieren von Helium (und einem Heliumgemisch) in die Behandlungszone
zur Erzeugung von Plasma bei einer Atmosphäre mit beträchtlich geringerem Stromverbrauch
verbessert werden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die aktiven Elektroden
ausreichend zu kühlen, ohne
Schmutzstoffe in die Baugruppe zu leiten oder ein Austragsystem
hohen Volumens zu verwenden. Bewerkstelligt wird dies durch Verwenden
hohler undurchlässiger
aktiver Elektroden und Überführen von Wärmeenergie
unter Nutzung eines geringen Volumens an unter Druck stehende Luft,
die dort hindurch zirkuliert.
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Die
vorstehend genannten sowie weitere Vorteile der Erfindung erschließen sich
aus der nachfolgenden Beschreibung. In dieser Beschreibung wird
auf die anliegenden Zeichnungen Bezug genommen, die einen Teil von
ihnen bilden, und in den Zeichnungen ist illustrativ eine bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Diese Ausführungsform definiert nicht
den vollen Umfang der Erfindung. Diesbezüglich wird auf die Ansprüche verwiesen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Stirnansicht eines erfindungsgemäßen Zeitkopfbehandlungsvorrichtungssystems;
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2 zeigt
schematisch eine einzige Kopfbehandlungsvorrichtung unter Darstellung
von elektrischen Elektrodenanschlüssen und Gas- und Luftleitungsanschlüssen zu
den Elektroden;
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3 zeigt
eine partielle Vorderaufrissansicht einer Aktivelektrodenbaugruppe,
die an einem Tragkopf angebracht ist;
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4 zeigt
eine Stirnschnittansicht entlang der Linie 4-4 von 3 unter
Darstellung der Verbindung bzw. des Anschlusses einer Aktivelektrodengruppe;
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5 zeigt
eine Stirnansicht der Aktivelektrodenbaugruppe von 3;
und
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6 zeigt
eine Stirnschnittansicht entlang der Linie 6-6 von 3 unter
Darstellung von Luft- und Gasversorgungsleitungen.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Wie
insbesondere in 1 gezeigt, umfasst eine Mehrbetriebsart-Behandlungsvorrichtungsstation
eine kreisförmige
zylindrische Rollenelektrode bzw. -Walzenelektrode 10 und
eine oder mehrere Aktivelektrodenbaugruppen 12 (in 2 sind
zwei hiervon gezeigt). Jede Aktivelektrodenbaugruppe 12 ist an
einem Kopf 14 angebracht, der bevorzugt aus Aluminium besteht,
und sowohl die Rollenelektrode 10 wie der Kopf 14 sind
durch ein Paar von beabstandeten aufrechten Seitenbaugruppen 16 (nicht
gezeigt) drehbar getragen. Ein Substrat in Form einer Bahn 18 wird
in die Behandlungsvorrichtung an einem Paar von Zuführrollen 20 vorbei
und um die Rollenelektrode 10 zugeführt, wodurch diese in Drehung
versetzt wird. Die Rollenelektrode 10 besteht aus einem
geeigneten Metall, wie etwa Aluminium oder Stahl, das mit einem
wärmebeständigen dielektrischen
Material, wie etwa einer Keramik beschichtet ist. Die Arbeitsfläche bzw.
der Arbeitsbereich der Behandlungsvorrichtung ist durch eine Haube 22 eingeschlossen,
die aus einer Anzahl von metallischen rohrförmigen Elementen und Tafeln
gebildet ist, die bevorzugt aus einem geeigneten Blechmaterial bestehen
und nach oben verschwenkt werden können, um Zugang zu den Aktivelektrodenbaugruppen 12 und
zur Rollenelektrode 10 zu erlangen. Ein Auslassrohr 24,
welches sich von der Innenseite der Haube 22 ausgehend
erstreckt, saugt Ozon, welches durch den Ionisationsprozess erzeugt
wird, in eine chemische Behandlungskammer, wie dies auf diesem Gebiet
hinreichend bekannt ist.
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Wie
in 3, 4 und 5 gezeigt,
enthält
jede Aktivelektrodenbaugruppe 12 einen Elektrodenhalterungsblock 26,
der bevorzugt aus wärmebeständigem,
nicht korrodierendem und nicht leitfähigem Material besteht, wie
etwa aus geeignetem Phenolharz. Zwei Aktivelektroden 28 sind
in Eintiefungen 27 angebracht, die entlang der Länge des
Halterungsblocks 26 verlaufen, um geringfügig von
einander beabstandet und einwärts
verkantet bzw. geneigt zu sein. Jede Aktivelektrode 28 umfasst
ein längliches,
bevorzugt aus Keramik bestehendes Elektrodenrohr 30 mit
allgemein rechteckigem Querschnitt. Das Elektrodenrohr 30 erstreckt
sich über
im Wesentlichen die gesamte Breite der Behandlungsvorrichtung. Jedes
Elektrodenrohr 30 weist nicht leitende Halterungsansätze 33 auf,
die von einander um jeweils 45,7 bis 60,9 cm (18 bis 24 Inch) beabstandet sind,
die in entsprechenden Öffnungen 32 angeordnet
sind. Die Halterungsansätze
bzw. -Zungen 32 besitzen Bohrungen mit Innengewinde für Schrauben 34,
welche die Aktivelektroden 28 am Halterungsblock 26 halten.
Jedes Ende der Elektrodenrohre 30 ist durch eine nicht
leitende Endkappe (nicht gezeigt) verschlossen.
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Jede
Aktivelektrode
28 umfasst außerdem einen metallischen Elektrodenstreifen
36,
der bevorzugt aus elektrisch stark leit fähigem Material, wie etwa Kupfer
besteht, und er liegt entlang dem Boden des Elektrodenrohrs
30.
Wie in
2 gezeigt, ist die Rollenelektrode
10 elektrisch
mit Masse verbunden und der Elektrodenstreifen
36 ist mit
einem Anschluss der Hochspannungsversorgung
37 verbunden,
wie beispielsweise im
US-Patent
4,423,461 offenbart.
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Jede
Aktivelektrode 28 besitzt eine aktive Entladefläche 38,
die zur Rollenelektrode 10 weist. Die Aktivelektroden 28 sind
derart geneigt verlaufend vorgesehen, dass sie der Kreisfläche der
Rollenelektrode 10 folgen und die volle Breite der Entladeflächen 38 unmittelbar
an der Oberfläche
der Rollenelektrode 10 positionieren. Der Halterungsblock 26 ist außerdem so
gebildet, dass er zwischen den Aktivelektroden 28 einen
sich in Längsrichtung
erstreckenden Kanal 40 umfasst, der am Boden durch einen lang
gestreckten Diffusor 42 derart abgedeckt ist, dass eine
zentrale Kammer 43 gebildet ist. Der Diffusor 42 bildet
die poröse
Wand der zentralen Kammer 43 und besteht bevorzugt aus
wärmebeständigem, porösem Material.
In der bevorzugten Ausführungsform
besitzt das poröse
Material eine Porosität
von 2–20 μm, wie etwa
ein poröses
Keramikfilterelement AF6, das 6 μm
aufweist, und das kommerziell erhältlich ist von Refractron Technologies
Corp. Newark, New York.
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Wie
in 3 und 4 gezeigt, trägt jeder Kopf 14 einen
Aktivelektrodenaufbau 12 an Vorsprüngen 44, die an der
Oberseite des Halterungsblocks 26 festgelegt sind. Insbesondere
ist der Halterungsblock 26 an zwei oder mehr ringförmigen Keramikrippenabstandhaltern 46 durch
Schrauben 48 festgelegt. Die Keramikabstandhalter 46 sind
ihrerseits an einem sich in Längsrichtung
erstreckenden Flansch 50 festgelegt, der am Kopf 14 durch
Befestigungselemente angebracht ist, die durch Luftspalteinstellmuttern 52 an
Edelstahlblöcken 53 in
Position gehalten sind. Diese Anordnung erlaubt es, dass die Höhe (und
dadurch der Spalt zwischen den Aktivelektrodenbaugruppen 12 und
der Rollenelektrode 10) eingestellt wird durch Hineindrehen
und Herausdrehen der Luftspalteinstellmuttern 52, so wie
erforderlich. Die Aktivelektrodenbaugruppen 12 sind durch einen
Aluminiumschutz 55 abgedeckt.
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Wie
in 2, 3, 5 und 6 gezeigt,
verlaufen zwei Luftschläuche 54 ausgehend von
Anschlussstücken 56,
die in Bohrungen im Halterungsblock 26 an Einlassöffnungen 58 an
einem Ende der Aktivelektroden 28 angeordnet sind. Die Luftschläuche 54 können aus
einem beliebigen geeigneten festen oder flexiblen Leitungsmaterial
zum Führen
von Luft bestehen, wie etwa aus Polyethylenschläuche. Am gegenüberliegenden
Ende der Aktivelektroden 28 besitzen Auslassöffnungen 60 Anschlussstücke 62,
die in entsprechenden Bohrungen im Halterungsblock 26 angeordnet
sind, der die Auslassrohre 64 in Verbindung bringen, die
sich ausgehend von den Aktivelektrodenbaugruppen 12 in
Pyrexellenbogen 66 erstrecken, der in eine Öffnung im Kopf 14 passt.
Die Auslassleitungen 64 erstrecken sich aus einer oder
mehreren Öffnungen
am Ende des Kopfes 14 heraus.
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Eine
Gasversorgungsleitung 68 verläuft von einem Anschlussstutzen 70 in
einer Einlassöffnung 72 an
einem Ende des Halterungsblocks 26, das zur Kammer 43 führt. Die
Gasversorgungsleitung 68 besteht aus einem Edelstahlrohr
und/oder einem flexiblen Teflonrohr bzw. -Schlauch. Obwohl nicht
gezeigt, kann für
größere Bauformen
(beispielsweise über 150
cm (60 Inch)) eine (nicht gezeigte) zweite Gasversorgungsleitung
zu einer zweiten Einlassöffnung 74 am
gegenüberliegenden
Ende des Halterungsblocks 26 verlaufen, um eine gleichförmigere
Verteilung entlang der Länge
der Aktivelektroden 28 bereitzustellen. Wenn eine zweite
Gasversorgungsleitung nicht benötigt
wird, kann die Einlassöffnung 74 durch einen
geeigneten, nicht leitfähigen
(nicht gezeigten) Stopfen verschlossen sein.
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Die
beiden Luftschläuche 54 und
die Gasversorgungsleitung 68 erstrecken sich ausgehend
von der Aktivelektrodenbaugruppe 12 in einen zweiten Ellenbogen 76 in
einer Öffnung
in der Nähe
des gegenüberliegenden
Endes des Kopfes 14, wo die Luftschläuche 54 und die Gasversorgungsleitung 68 den Kopf 14 verlassen.
Wie in 2 gezeigt, sind die Luftschläuche 54 in geeigneter
Weise mit einer Druckluftquelle 78 verbunden, wie etwa
einem geeignetem Verdichter oder einer Versorgungsleitung von einem
Druckluftsystem einer Produktionsanlage. Die Gasversorgungsleitung 68 verläuft zu einem
Durchsatzeinstellgerät 80 mit
einem Mischventil, welches mit einem oder mehreren Druckgasversorgungstanks 82 verbunden
ist, von denen einer Helium enthält.
Der zusätzliche
bzw. die zusätzlichen
Tanks 82 können
Stickstoff, Sauerstoff, Argon, Kohlendioxyd und Acetylen (oder ein
anderes geeignetes Gas, das für
diesen Zweck an sich bekannt ist) enthalten, die entsprechend dem
zu behandelnden Material ausgewählt
sind.
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Die
Luftquelle 78 pumpt etwa 2 CFM komprimierter Luft bzw.
Druckluft durch die Luftschläuche 54 zum
inneren Hohlraum der Aktivelektrodenrohre 30. Die Druckluft
strömt
von der Einlassöffnung 58 an einem
Ende über
die Länge
der Aktivelektrode 28 und verlässt die Ausgangsöffnung 60.
Die Druckluft ist relativ kühl
im Vergleich den hohen Temperaturen der Aktivelektroden 28,
welche bei 100C° arbeiten. Die
relativ kühle
Luft führt
Wärme von
den Aktivelektroden 28 zum Kühlen der Baugruppe 12 ab.
Die Kühlluft
durchsetzt den gesamten Oberflächenbereich
der Innenwände
der Aktivelektroden 28, wodurch Wärmeübertragung maximal gestaltet
wird. Außerdem
saugt die Druckluft keine Schmutzstoffe aus dem Arbeitsbereich ins
Innere, die anderweitig auf den Aktivelektroden 28 karbonisiert
werden können
und dadurch während
des Gebrauchs Lichtbogen bilden. Ebenso wenig evakuiert die Luft
ionisierte Luft und das ionisierte Gas in der Behandlungszone 81 zwischen
den Aktivelektroden 28 und der Rollenelektrode 10,
was die Qualität
der Behandlung beeinträchtigen
würde.
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Wie
vorstehend angesprochen, kann die Behandlungsvorrichtung in drei
Behandlungsbetriebsarten betrieben werden: In einer Coronabetriebsart,
einer chemischen Coronabetriebsart und einer Plasmabetriebsart.
In jedem Fall wird das Bahnmaterial 18 mit einer bestimmten
Lineargeschwindigkeit durch die Behandlungszone 81 in der
Nähe der
Endladeflächen 38 der
Aktivelektroden 28 zugeführt.
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In
der Coronabehandlungsbetriebsart wird die Gaszufuhr am Durchsatzeinstellgerät 80 derart gestoppt,
dass kein Gas in der Behandlungszone vorliegt. Druckluft kann durch
die Gasversorgungsleitung 68 geschickt werden, und zwar
durch Öffnen des
(in 2 nicht gezeigten) Ventils 86, um Luft
an der Außenseite
der Aktivelektroden 28 durch den Spalt zwischen den Aktivelektroden 28 unter
dem Diffusor 42 zwangsweise vorbeizuleiten. Hierdurch erfolgt
ein zusätzliches
Kühlen
der Aktivelektroden 28, was besonders nützlich ist, um die erhöhten Temperaturen
bei dieser Behandlungsbetriebsart zu verringern, die hervorgerufen
sind durch die höheren
Energieerfordernisse beim Ionisieren von Luft. Keine Schmutzstoffe
werden eingeleitet, weil Luft aus den Aktivelektroden 28 zwangsweise
heraus und von diesen weg geleitet wird, und aufgrund des geringen
Volumens und der Geschwindigkeit der Druckluft.
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Wie
vorstehend angesprochen, hängen
die Energieanforderungen für
die Aktivelektroden 28 von Faktoren ab, wie etwa der Art
und Breite des Materials, das behandelt werden soll, sowie von der
Lineargeschwindigkeit des Prozesses. Üblicherweise arbeiten die Aktivelektroden 28 bei
15–30
kHz und 10 kV, wenn eine Coronabehandlung einer Polymerbahn mit
152,4 cm (60 Inch) vorliegt.
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Die
Coronabehandlung stellt ein geeignetes makroskopisches Glätten der
Materialoberfläche
bereit und erhöht
die Oberflächenspannung
für ein
standartgemäßes Etikettieren,
Einfärben
und Laminieren.
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Der
Behandlungspegel kann in gewissem Umfang verbessert werden durch
betreiben der Behandlungsvorrichtung in der chemischen Coronabetriebsart,
bei welcher Gas in die Behandlungszone infundiert und daraufhin
durch die Aktivelektroden 28 ionisiert wird. Dies erfolgt
durch Betreiben des Durchsatzeinstellgeräts 80 derart, dass
dieses Gas von einem Versorgungstank 84 durch die Gasversorgungsleitung 68 in
die Kammer 43 überträgt. In dieser
Betriebsart ist das Ventil 86 derart geschlossen, dass Luft
nicht durch die Gasleitung 68 geleitet werden kann. Das
Gas in der Kammer 43 wird gleichmäßig über die Länge der Aktivelektroden 28 durch
den Diffusor 42 übertragen.
Das Gas wird in Übereinstimmung
mit dem Material gewählt,
das behandelt werden soll, wie an sich bekannt; beispielsweise wird Stickstoff üblicherweise
für eine
Behandlung von Polypropylenbahnen genutzt. Ein geeignetes Gemisch von
Gasen kann außerdem
in die Behandlungszone infundiert werden. Die Aktivelektroden 28 in
dieser Betriebsart arbeiten unter in etwa denselben Eingangsparametern
wie in der vorstehend genannten Gascoronabetriebsart.
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Das
Infundieren von Stickstoff kann außerdem dazu dienen, die Erzeugung
von Ozon während des
Ionisationsprozesses zu verringern, wodurch potentiell die Luftableitungsvolumenanfordernisse
des Austragssystems verringert sind. Das Infundieren von gasförmigem Stickstoff
in die Corona kann die Energie bzw. den Strom mindern, der erforderlich
ist, einen gegebenen Behandlungspegel zu erzeugen, da dieses einfacher
als Luft ionisiert werden kann.
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In
der Plasmabetriebsart wird das Durchsatzeinstellgerät 80 so
eingestellt, um Helium zu der Behandlungszone derart zu leiten,
dass dann, wenn es ionisiert wird, Plasma in der Behandlungszone 81 gebildet
wird. Es wurde herausgefunden, dass der Heliumgehalt des ionisierten
Gases in der Behandlungszone 80% Helium gering sein muß, damit
Plasma gebildet wird. Wie an sich bekannt, stellt atmosphärische Plasmabehandlung,
die häufig
als „Glühendladungsplasma" bezeichnet wird,
eine verbesserte Behandlung bei geringeren Energieanforderungen
bereit, ohne die Bildung potentiell schädlicher „Streamer" die bei Coronabehandlungen auftreten
können. Materialien
mit Oberflächen,
die mit Plasma behandelt sind, können
nahezu homogen sein; obwohl die Plasmabehandlung nur zur Verwendung
mit herkömmlichem
Polymer, Folien- und Papieranwendungen geeignet ist, ist die Plasmabehandlung
bevorzugt für
Anwendungen, die eine gleichförmigere
und verbesserte Behandlung erfordern, wie etwa photographische Verarbeitung.
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Wenn
die Behandlungsvorrichtung sich in der Plasmabetriebsart befindet,
arbeiten die Aktivelektroden 28 bei in etwa 50–100 kHz
und 2–6
kV, und zwar wiederum abhängig
von den Eigenschaften des zu behandelnden Materials. Um diese Eigenschaften bereitzustellen,
umfasst die Stromversorgung einen zweiten Transformator, abgesehen
von anderen Dingen, mit höherem
Entwicklungsverhältnis,
in etwa 2 zu 1 über
denjenigen, das für
eine Corona- und chemische Coronabehandlung verwendet wird. Der
Behandlungspegel wird teilweise ermittelt durch die Höhe des elektrischen
Stroms bzw. die Höhe
der elektrischen Energie. Üblicherweise
führt die
Anwendung von mehr elektrischer Energie zu einer Erhöhung des
Behandlungspegels. Atmosphärische
Plasmabehandlung liefert jedoch in etwa denselben Behandlungspegel
wie eine Coronabehandlung bei verbesserter Gleichförmigkeit
und bei niedrigerer Energie. Die Behandlungszone 81 (der
Spalt zwischen den Aktivelektroden 28 und der Rollenelektrode 10) kann von
etwa 0,15 (0,06 Inch) für
die Coronabehandlung auf etwa 0,95 cm (0,375 Inch) vergrößert werden,
wodurch der Materialdickenbereich signifikant vergrößert wird,
der behandelt werden kann.
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Die
Erfindung stellt eine Behandlungsvorrichtung bereit, welche in einer
von drei Behandlungsbetriebsarten durch einfaches Steuern der Gasströmung zu
den Aktivelektroden betrieben werden kann. Die Behandlungsvorrichtungsbetriebsart
kann je nach Anwendung gewählt
werden. Beispielsweise kann die Behandlungsvorrichtung in der Coronabetriebsart
für weniger
präzise
Anwendungen laufen gelassen werden, wie etwa zum Laminieren von
Polyolefinmaterial oder in der chemischen Coronabetriebsart für eine verbesserte
bzw. anspruchsvollere Behandlung von Propylenen. Die Behandlungsvorrichtung
kann in der Plasmabetriebsart zur Behandlung von Teflon® oder
in Hochpräzisanwendungen betrieben
werden, wie etwa für
die photographische Prozessführung
oder andere Anwendungen, bei denen eine optische Unzuträglichkeit
besonders unerwünscht
ist. Die Abänderungen
(zwischen den Betriebsarten) kann rasch und problemlos bewirkt werden
durch Betreiben des Durchflusseinstellgeräts zum Ändern der Art des Gases, das
zur Behandlungszone fließt,
oder durch Stoppen der Gasströmung
insgesamt und durch Wählen
geeigneter Energieparameter bzw. Stromparameter von der Stromversorgung 37.
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Außerdem kann
die erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung
ausreichend gekühlt
werden, ohne dass Schmutzstoffe in die Elektrodenbaugruppe eingeleitet
werden. Bewerkstelligt wird dies dadurch, dass hohle Aktivelektroden
verwendet werden und Druckluft durch diese zirkulieren gelassen
wird, um Wärmeenergie
von den Aktivelektroden auf die hindurch tretende Luft zu übertragen.
In der Coronabetriebsart kann Druckluft durch die Gasleitung an den
Außenflächen der
Aktivelektroden für
zusätzliches
Kühlen
gepumpt werden.
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Es
wird bemerkt, dass zahlreiche Abwandlungen der bevorzugten, vorstehend
erläuterten
Ausführungsform
möglich
sind, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen, welche durch die
anliegenden Ansprüche
festgelegt ist. Beispielsweise können die
Aktivelektroden gekühlt
werden durch Pumpen von flüssigem
Kühlmittel,
wie etwa Wasser von der Druckluftquelle durch die Leitung, welche
durch den rohrförmigen
Körper
der Aktivelektroden verläuft.
Zur Interpretation des gesamten Umfangs der Erfindung sollte deshalb
auf die Ansprüche
Bezug genommen werden.