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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine genetisch modifizierte Hefe
sowie deren Nutzung zur Herstellung nützlicher Produkte aus Stoffen,
die den Pentosezucker L-Arabinose enthalten.
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Hintergrund der Erfindung
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L-Arabinose
stellt einen Hauptbestandteil von Pflanzenmaterial dar. Die L-Arabinose-Fermentation
ist daher potentiell auch von biotechnologischem Interesse.
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Pilze,
die L-Arabinose und D-Xylose nutzen können, sind nicht zwangsläufig geeignet
für die
industrielle Anwendung. Zum Beispiel zeigen viele Pentose verwendenden
Hefearten eine geringe Ethanol-Toleranz, weshalb sie für eine Ethanolproduktion
ungeeignet sind. Ein Ansatz wäre
die Verbesserung der industriellen Eigenschaften dieser Organismen.
Ein anderer besteht darin, einem geeigneten Organismus die Fähigkeit
der Nutzung von L-Arabinose und D-Xylose zu verleihen. Es gibt Stoffwechselwege
für D-Xylose
und L-Arabinose, von
denen bekannt ist, dass sie in Bakterien aktiv sind. Für den D-Xylose-Katabolismus
ist es eine Xyloseisomerase, welche D-Xylose in D-Xylulose umwandelt,
und eine Xylulokinase zur Produktion von D-Xylulose-5-Phosphat.
Für den
L-Arabinose-Katabolismus besteht der Weg aus einer Isomerase, einer
Kinase und einer Epimerase, die L-Arabinitol zu L-Ribulose, L-Ribulose-5-Phosphat
und D-Xylulose-5-Phosphat
umwandeln, mit D-Xylulose-5-Phosphat als Intermediat des Pentosephosphat-Weges
(Stryer, 1988). Es wurde versucht, diesen bakteriellen Stoffwechselweg
in der Hefe S. cerevisiae zu überexprimieren,
welcher aber nicht funktionell aktiv war. Die drei Enzyme des L-Arabinose-Stoffwechselweges
wurden exprimiert und zeigten Aktivität. Allerdings wurde kein Wachstum
auf L-Arabinose als alleiniger Kohlenstoffquelle berichtet (Sedlak
und Ho, 2001). Auch die Expression der Xyloseisomerase in einem
Pilz als Wirt war nicht erfolgreich (Sarthy et al. 1987, Chan et
al. 1989, Kristo et al. 1989, Moes et al. 1996, Schründer et
al. 1996). Der Grund dafür
ist nicht geklärt.
Es könnte
sich um eine Speziesbarriere handeln, die die bakterielle Isomerase
an der Funktion in Pilzen hindert. Es könnten auch metabolische Ungleichgewichte
im Wirt sein, die im Spender durch einen unbekannten Mechanismus
gelöst
werden.
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Es
gibt außerdem
einen hypothetischen eukaryotischen, d. h. pilzlichen, Stoffwechselweg,
bei dem L-Arabinose auch zu D-Xylose-5-Phosphat umgewandelt wird,
aber über
einen anderen Weg (siehe 1). Es wurde angenommen, dass
dieser Weg 2 Reduktasen, 2 Dehydrogenasen und eine Ki-kinase nutzt
(Chiang und Knight, 1961, Witteveen et al., 1989). Während die
Gene des bakteriellen Weges seit Jahrzehnten bekannt sind, ist nur
sehr wenig über
diesen hypothetischen Weg in Pilzen bekannt.
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Ein
Stoffwechselweg in Pilzen für
die Nutzung von L-Arabinose wurde von Chiang und Knight (1961) für Penicillium
chrysogenum und von Witteveen et al. (1989) für Aspergillus niger beschrieben.
Er besteht aus einer NADPH-abhängigen Reduktase,
welche L-Arabinitol bildet, einer NAD-abhängigen
Dehydrogenase, welche L-Xylulose bildet, einer NADPH-abhängigen Reduktase,
die Xylitol bildet, einer NAD-abhängigen Dehydrogenase,
die D-Xylolse bildet und einer Xylulokinase. Das Endprodukt ist
D-Xylulose-5-Phosphat, wie beim bakteriellen L-Arabinose-Stoffwechselweg
(siehe 1). Dieser Weg wurde nur für filamentöse Pilze beschrieben, aber
es gibt Hinweise, dass er auch in Hefen auftreten kann. Shi et al.
(2000) beschrieben eine Mutante von Pichia stipitis, die nicht auf
L-Arabinose wachsen konnte. Eine Überexpression der NAD-abhängigen Xylitoldehydrogenase
konnte das Wachstum auf L-Arabinitol wieder herstellen, was darauf
hinweist, dass Xylitol möglicherweise
ein Intermediat des L-Arabinose-Stoffwechselweges ist. Zudem produzierten
Hefestämme,
die L-Arabinose als alleinige Kohlenstoffquelle hatten, L-Arabinitol
und kleine Mengen an Xylitol (Dien et al., 1996), was darauf hinweist,
dass Hefen möglicherweise
diesen Stoffwechselweg nutzen. Die Möglichkeit der L-Arabinose-Fermentation
ist keine allgemeine Eigenschaft von Hefen. Viele Hefearten akkumulieren hauptsächlich L-Arabinitol,
welches aus L-Arabinose gebildet wird (McMillan und Boynton, 1994).
Erst in letzter Zeit wurden Hefearten identifiziert, die L-Arabinose
fermentieren konnten (Dien et al., 1996).
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Der
hypothetische pilzliche L-Arabinose-Weg hat Ähnlichkeiten mit dem pilzlichen
D-Xylose-Stoffwechselweg. Bei beiden Wegen durchlaufen die Pentosezucker
Reduktions- und
Oxidationsreaktionen, bei denen die Reduktionen NADPH-abhängig und
die Oxidationen NAD-abhängig
sind. D-Xylose durchläuft
zwei Reaktionen, eine Reduktions- und eine Oxidationsreaktion, und
L-Arabinose durchläuft
zwei dieser Reaktionspaare. Der Prozess ist redoxneutral, aber verschiedene
Redox-Cofaktoren, d. h. NADPH und NAD, werden verwendet, welche
separat in anderen Stoffwechselwegen regeneriert werden müssen. Im
D-Xylose-Weg wandelt eine NADPH-abhängige Reduktase D-Xylose in
Xylitol um, welches danach durch eine NAD-abhängige Dehydrogenase in D-Xylulose
und durch eine Xylulokinase in D-Xylulose-5-Phosphat umgewandelt
wird. Die Enzyme des D-Xylose-Weges können alle im L-Arabinose-Weg
genutzt werden. Das erste Enzym in beiden Wegen ist eine Aldosereduktase
(EC 1.1.1.21). Die entsprechenden Enzyme in Saccharomyces cerevisiae
(Kuhn et al., 1995) und Pichia stipitis (Verduyn, 1985) wurden charakterisiert.
Sie sind unspezifisch und können
sowohl L-Arabinose als auch D-Xylose nutzen, um mit annähernd derselben
Geschwindigkeit L-Arabinitol bzw. Xylitol zu produzieren. Die Gene,
die für
dieses Enzym codieren, sind bekannt, z. B. für Pichia stipitis (Amore et
al., 1991), Saccharomyces cerevisiae (Kuhn et al., 1995, Richard
et al. 1999), Candida tenius (Hacker et al., 1999), Kluyveromyces
lactis (Billard et al., 1995) und Pachysolen tannophilus (Solen
et al., 1996).
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Die
Xylitoldehydrogenase (auch bekannt als D-Xylulose-Reduktase (EC 1.1.1.9)
und die Xylulokinase (EC 2.7.1.17) sind im D-Xylose- und im L-Arabinose-Weg
von Pilzen gleich. Die Gene für
die D-Xylulose-Reduktase sind bekannt von Pichia stipitis (Kötter et
al. 1990), Saccharomyces cerevisiae (Richard et al., 1999) und Tricoderma
reesei (Wang et al., 1998). Das Gen für eine pilzliche Xylulokinase
ist nur für
Saccharomyces cerevisiae (Ho and Chang, 1998) bekannt.
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Gene,
die für
eine L-Arabinitol-4-Dehydrogenase (EC 1.1.1.12) oder L-Xylulose-Reduktase
(EC 1.1.1.10) codieren, sind nicht bekannt.
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Die
Erfindung zielt darauf ab, eine Expression des Stoffwechselweges
zur Verwertung von L-Arabinose in Hefen zu ermöglichen. Der hypothetische
pilzliche Stoffwechselweg, exprimiert in Saccharomyces cerevisiae,
würde zu
einem Stamm führen,
der nahezu alle Zucker aus Forst- und Landwirtschaftsabfall zu Ethanol fermentieren
kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der Erfindung
wird die Unfähigkeit
einer Hefe L-Arabinose effektiv zu nutzen, durch eine genetische
Modifizierung der Hefe gelöst,
welche gekennzeichnet ist durch die Transformation des Pilzes mit
einem Gen für
L-Arabinitol-4-Dehydrogenase oder einem Gen für L-Xylulose-Reduktase oder beiden
solchen Genen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Hefe mit allen oder einigen Genen die für die Enzyme
des L-Arabinoseweges codieren, z. B. Aldosereduktase, L-Arabinitol-4-Dehydrogenase,
L-Xylulose-Reduktase, D-Xylulose-Reduktase und Xylulokinase, transformiert.
Die entstandene Hefe ist dann in der Lage, L-Arabinose zu nutzen.
Wir offenbaren Gene für
L-Arabinitol-Dehydrogenase
und L-Xylulose-Reduktase. Wir offenbaren, dass, wenn eine Hefe wie
S. cerevisiae, die unfähig
ist, L-Arabinose zu verwerten, mit Genen für Aldosereduktase, L-Arabinitol-4-Dehydrogenase,
L-Xylulose-Reduktase, D-Xylulose-Reduktase und Xylulokinase transformiert
wird, diese fähig
wird, L-Arabinose zu nutzen. Wir offenbaren außerdem, dass, wenn eine Hefe wie
beispielsweise genetisch veränderte
S. cerevisiae, die D-Xylose aber nicht L-Arabinose verwerten kann, mit
Genen für
L-Arabinitol-4-Dehydrogenase und L-Xylulose-Reduktase transformiert
wird, diese L-Arabinose verwerten kann.
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Mit
dem Begriff Verwertung ist hier gemeint, dass der Organismus L-Arabinose
in eine andere Verbindung umwandeln kann, welche eine nützliche
Substanz darstellt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 – Hypothetischer
pilzlicher und bakterieller Stoffwechselweg für die L-Arabinoseverwertung.
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2 – Gensequenz
von L-Arabinitol-4-Dehydrogenase (Sequenz-ID-Nr. 1): Die Sequenz
der genomischen DNA wurde mit den cDNA-Sequenzen der N-terminalen
und C-terminalen Region kombiniert. Die Intronsequenz reicht von
den Nukleotiden 247 bis 315. Das Protein wird codiert von den Nukleotiden
47 bis 1246.
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3 – Sequenz
des cDNA-Klons und Proteinsequenz für die L-Xylulose-Reduktase
(Sequenz-ID-Nr. 2) Das Protein wird von den Nukleotiden 24 bis 821
codiert.
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4 – Ethanolbildung
aus L-Arabinose durch Nutzung eines genetisch modifizierten Pilzes
gemäß der Erfindung
(Stamm H2651) im Vergleich zu einem Kontrollstamm (H2652).
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Die
zentrale Lehre der vorliegenden Erfindung besteht darin, aufzuzeigen,
wie ein pilzlicher Mikroorganismus genetisch modifiziert werden
kann, um L-Arabinose zu verwerten. Mit dem Begriff Verwertung meinen
wir, dass der Organismus L-Arabinose in eine andere Verbindung umwandeln
kann, die eine nützliche Substanz
darstellt. Einige Pilze können
L-Arabinose von Natur aus verwerten, andere nicht. Es kann wünschenswert
sein, die Fähigkeit
zur Verwertung von L-Arabinose auf einen Organismus zu übertragen,
dem diese Fähigkeit
zur Verwertung fehlt, der aber andere erwünschte Eigenschaften besitzt,
beispielsweise die Fähigkeit,
industrielle Bedingungen zu tolerieren oder bestimmte Stoffe wie
Ethanol oder Milchsäure
zu produzieren. Um durch gentechnische Veränderung die Eigenschaft zur
Verwertung von L-Arabinose zu übertragen,
ist es wichtig, alle Gene einer Gruppe von Enzymen zu kennen, die
in einer Wirtszelle benötigt
werden, um L-Arabinose in ein Derivat, z. B. D-Xylulose-5-Phosphat,
umzuwandeln, welches der Wirt abbauen und so nützliche Produkte erzeugen kann.
Diese Gruppe von Enzymen kann dann in einem bestimmten Wirt durch
Transformation dieses Wirts mit dem Gen oder den Genen, die das
fehlende Enzym bzw. die fehlenden Enzyme codieren, vervollständigt werden.
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Ein
Beispiel stellt die genetische Veränderung von S. cerevisiae für die Verwertung
von L-Arabinose dar. S. cerevisiae ist ein guter Ethanolproduzent,
besitzt aber nicht die Fähigkeit
zur Verwertung von L-Arabinose. Andere Beispiele sind Organismen,
die ein nützliches
Merkmal aufweisen, denen aber zumindest ein Bestandteil eines funktionsfähigen L-Arabinose-Stoffwechselweges
fehlt.
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Ein
L-Arabinose-Stoffwechselweg, von dem angenommen wird, dass er in
Pilzen funktionsfähig
ist, ist in 1 dargestellt. Die Gene, die
für die
Aldosereduktase (EC 1.1.1.21), die D-Xylulose-Reduktase (EC 1.1.1.9)
und Xylulokinase (EC 2.7.1.17) codieren, sind bekannt. Um einen
Stamm zu generieren, der L-Arabinose über diesen hypothetischen Stoffwechselweg
nutzen kann, wären
zwei zusätzliche
Gene erforderlich, d. h. die Gene für L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
(EC 1.1.1.12) und L-Xylulose-Reduktase
(EC 1.1.1.10).
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L-Arabinitol-4-Dehydrogenase:
Eine L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
wurde für
Penicillium chrysogenum und Aspergillus niger von Chiang und Knight
(1960) bzw. Witteveen et al (1989) beschrieben. Dieses Enzym wandelt
L-Arabinitol und NAD zu L-Xylulose und NADH um. Es wurde zudem berichtet,
dass es Aktivität mit
NAD und Adonitol (Ribitol) sowie NAD und Xylitol besitzt (Chiang
und Knight, 1960).
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L-Xylulose-Reduktase:
Die L-Xylulose-Reduktase (EC 1.1.1.10) wandelt Xylitol und NADP
in L-Xylulose und NADPH um. Ein anderes Enzym, von dem berichtet
wird, dass es die gleiche Reaktion katalysiert, ist die D-Iditol-2-Dehydrogenase (EC
1.1.1.15) (Shaw, 1956).
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L-Xylulose-Reduktase
wurde in Erwinia uredovora (Doten et al., 1985), Aspergillus niger
(Witteveen et al., 1994) und Meerschweinchen (Hickman und Ashwell,
1959) entdeckt. Eine Präparation
aus Meerschweinchenleber ist kommerziell verfügbar (Sigma-Aldrich). Eine
einzelne Untereinheit des Enzyms aus Aspergillus niger hat eine
Molekülmasse
von 32 kDa, das native Enzym hat eine geschätzte Molekülmasse von 250 kDa (Witteveen
et al., 1994).
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Indes
sind die Aminosäuresequenzen
und die codierenden Gene für
keine L-Arabinitol-Dehydrogenase oder L-Xylulose-Reduktase bekannt. Wir offenbaren nun
solche Gene. Wir offenbaren außerdem,
dass die Transformation dieser Gene in eine Hefe, welche keine L-Arabinose
verwerten kann, aber Xylose verwerten kann, dem transformierten
Pilz die Fähigkeit zur
Verwertung von L-Arabinose verleiht.
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Zur
Identifikation der Gene für
L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
oder L-Xylulose-Reduktase sind unterschiedliche Ansätze möglich, und
ein Fachmann könnte
andere Ansätze
nutzen. Ein Ansatz besteht darin, das Protein mit der entsprechenden
Aktivität
zu reinigen und Informationen über
das Protein zur Klonierung des dazugehörigen Gens zu nutzen. Dies
kann die proteolytische Verdauung des gereinigten Proteins, die
Aminosäuresequenzierung
des proteolytischen Verdaus und die Klonierung eines Teils des Gens
durch PCR mit Primern, die aus der Aminosäuresequenz erhalten wurden,
beinhalten. Der Rest der DNA-Sequenz kann dann auf verschiedenen
Wegen erhalten werden: Eine Möglichkeit
bestünde
darin, eine cDNA-Bibliothek mit PCR-Primern aus dem Bibliotheksvektor
und einem bekannten Teil des Gens zu verwenden. Sobald die komplette
Sequenz bekannt ist, kann das Gen aus der cDNA-Bibliothek amplifiziert
und in einen Expressionsvektor kloniert und in einem heterologen
Wirt exprimiert werden. Dies ist eine hilfreiche Vorgehensweise
falls Screening-Strategien oder homologiebasierte Strategien nicht
geeignet sind.
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Ein
anderer Ansatz, um ein Gen zu klonieren, besteht darin, eine DNA-Bibliothek
zu durchsuchen. Dies ist eine besonders gute und schnelle Vorgehensweise,
wenn eine Überexpression
eines einzelnen Gens einen Phänotyp
verursacht, der einfach zu detektieren ist. Da wir nun offenbart
haben, dass die Transformation einer Xylose verwertenden Hefe mit
Genen für
die L-Arabinitol-Dehydrogenase
und L-Xylulose-Reduktase die Fähigkeit
zum Wachstum auf L-Arabinose verleiht, besteht eine andere Strategie
zum Finden der Gene für L-Arabinitol-4-Dehydrogenase und
L-Xylulose-Reduktase in Folgendem: Eines der beiden Enzyme wird
gereinigt, und das dazugehörige
Gen wird kloniert. Nun sind alle Gene des Stoffwechselweges außer einem
bekannt. In dieser Situation ist eine Screening- Strategie geeignet, um das letzte Gen
des Stoffwechselweges zu finden. Ein Stamm mit allen Genen des Stoffwechselweges
außer
dem einen kann generiert werden, mit einer DNA-Bibliothek transformiert und auf ein
Wachstum auf L-Arabinose hin untersucht werden. Bei dieser Vorgehensweise
kann man erst die L-Arabinitol-4-Dehydrogenase reinigen und dann
nach der L-Xylulose-Reduktase suchen oder erst die L-Xylulose-Reduktase reinigen
und dann nach der L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
suchen.
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Es
gibt andere Wege und Möglichkeiten,
diese Gene zu klonieren:
Man kann beide Enzyme reinigen und
die dazugehörigen
Gene finden.
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Man
kann eine DNA-Bibliothek oder eine Kombination aus zwei DNA-Bibliotheken
durchsuchen, um beide Gene gleichzeitig zu finden.
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Man
kann andere Suchverfahren nutzen, um die individuellen Gene zu finden.
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Man
könnte
beispielsweise nach Wachstum auf L-Xylulose suchen, um die L-Xylulose-Reduktase
zu finden, und danach nach Wachstum auf L-Arabinose oder L-Arabinitol,
um nach L-Arabinitol-4-Dehydrogenase zu suchen.
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Andere
mögliche
Suchverfahren könnten
die Notwendigkeit von Co-Faktoren ausnutzen, z. B. könnte man
unter Versuchsbedingungen, die tödlich
sind, da NADPH entfernt wurde, nach der L-Xylulose-Reduktase in
Gegenwart von Xylitol suchen.
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Man
kann bestehende Datenbanken nach Genen mit Homologien zu Genen von
verwandten Proteinfamilien durchsuchen und untersuchen, ob diese
die gewünschte
Enzymaktivität
codieren. Da wir nun die Sequenzen für die Gene offenbart haben,
die L-Arabinitol-4-Dehydrogenase (Sequenz-ID-Nr. 1) und L-Xylulose-Reduktase (Sequenz-ID-Nr.
2) codieren, ist es für
einen Fachmann einfach, Datenbanken nach Genhomologien zu Sequenz-ID-Nr.
1 und 2 zu durchsuchen. Homologe Gene können auch leicht durch technische Suchverfahren
in DNA-Bibliotheken unter Nutzung von Sonden, die auf den Sequenz-ID-Nr.
1 und 2 basierend, gefunden werden. Geeignete DNA-Bibliotheken beinhalten
DNA, die aus Pilzen oder anderen Mikroben isoliert wurde, welche
L-Arabinose oder L-Xylulose nutzen können.
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Für den Fachmann
gibt es verschiedene Wege, das Gen zu identifizieren, das für ein Protein
mit der gewünschten
Enzymaktivität
codiert. Die hier beschriebenen Verfahren veranschaulichen unsere
Erfindung, aber es können
auch andere in der Fachwelt bekannte Verfahren genutzt werden.
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Sobald
alle Gene des L-Arabinose-Stoffwechselweges identifiziert wurden,
kann dieser Stoffwechselweg in einen neuen Wirtsorganismus, dem
dieser Stoffwechselweg fehlt, eingebracht werden. Es ist nicht immer
nötig,
alle Gene einzubringen. Es kann sein, dass im Wirtsorganismus bereits
Teile des Stoffwechselweges vorliegen. Zum Beispiel benötigt eine
Hefe, die D-Xylose verwerten kann, nur die Enzyme, die L-Arabinitol in
Xylitol umwandeln. Die Expression von L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
und L-Xylulose-Reduktase wäre
demnach ausreichend, um den L-Arabinose-Stoffwechselweg zu vervollständigen.
Enzymtests für
alle Stufen des pilzlichen Arabinose-Stoffwechselweges sind beschrieben
worden (Witteveen et al., 1989), und diese können, falls notwendig, genutzt
werden, um die fehlenden oder ineffizienten Schritte im jeweiligen
Wirt identifizieren zu helfen.
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Der
L-Arabinose-Stoffwechselweg kann in S. cerevisiae eingebracht werden,
um einen Stamm zu generieren, der ein guter Ethanolproduzent ist
und die Pentosen L-Arabinose und D-Xylulose verwerten kann. In einem
solchen Stamm können
die am meisten vorkommenden Hexose- und Pentosezucker zu Ethanol
fermentiert werden.
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In
den Beispielen 3 und 5 wurden die Gene in einen genetisch veränderten
Laborstamm von S. cerevisiae kloniert. Der gleiche ansatz kann mit
einem industriellen Stamm von S. cerevisiae, z. B. mit Bier-, Hochalkohol-
oder Bäckerhefe, genutzt
werden. Industrielle Hefen haben Verfahrensvorteile, wie hohe Ethanoltoleranz,
Toleranz gegenüber
anderen industriellen Belastungen und schnelle Fermentation. Sie
sind meist polyploid, und ihre gentechnische Veränderung ist schwieriger im
Vergleich zu Laborstämmen,
aber Methoden zu ihrer gentechnischen Veränderung sind in der Fachwelt
bekannt (man vergleiche z. B. Blomqvist et al., 1991; Henderson
et al, 1985). Andere Hefen, die L-Arabinose nicht oder nur unzureichend
verwerten können,
könnten
als Wirt genutzt werden, z. B. Schizosaccaromyces pombe oder Pichia
spp., Candida spp., Pachysolen spp., Schwanniomyces spp., Arxula,
spp., Trichosporon spp., Hansenula spp. oder Yarrowia spp..
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In
den Beispielen 3 und 5 wurde von uns ein TPI-Promotor von S. cerevisiae
für die
Expression von L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
und der PGK-Promotor von S. cerevisiae für die Expression von L-Xylulose-Reduktase
verwendet. Beide Promotoren werden als stark und konstitutiv erachtet.
Andere Promotoren, die stärker
oder weniger stark sind, können
verwendet werden. Es ist auch nicht notwendig, einen konstitutiven
Promotor zu verwenden. Induzierbare oder reprimierbare Promotoren
können
verwendet werden und haben möglicherweise
Vorteile, zum Beispiel wenn eine sequentielle Fermentierung von
unterschiedlichen Zuckern gewünscht
wird.
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In
unserem Beispiel wurden zwei Plasmide für die beiden Gene der L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
und L-Xylulose-Reduktase
verwendet. Jedes Plasmid enthielt einen unterschiedlichen Selektionsmarker.
Diese Gene können
auch von einem einzelnen Plasmid mit oder ohne Selektionsmarker
exprimiert werden, oder sie können
in die Chromosomen integriert werden. Die Selektionsmarker wurden
verwendet, um einfacher erfolgreiche Transformationen zu finden
und um das genetische Konstrukt zu stabilisieren. Die Hefestämme wurden erfolgreich
mit den verschiedenen Genen transformiert, und die Transformation
in S. cerevisiae wurde mit dem Lithiumacetat-Verfahren durchgeführt (Gietz
et al. 1992). Dies stellt nur ein Verfahren dar, um das gewünschte genetische
Konstrukt zu erhalten. Alle benötigten
Gene können
gleichzeitig oder nacheinander transformiert werden Andere Transformationsverfahren
sind in der Fachwelt bekannt, wobei einige für einen bestimmten Wirt bevorzugt
werden, und sie können
genutzt werden, um unsere Erfindung auszuführen.
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In
den Beispielen 2 und 4 sind die jeweiligen Nukleotidsequenzen (Sequenz-ID-Nr.
1 and 2) für
T. reesei-Gene offenbart,
die für
die L-Arabinitol-Dehydrogenase und L-Xylulose-Reduktase codieren.
Dies sind geeignete Gene zur Ausführung unserer Erfindung, wie
in den Beispielen 5 und 6 offenbart ist. Es ist allgemein bekannt,
dass Gene von verschiedenen Organismen, die für Enzyme mit der gleichen katalytischen
Aktivität codieren,
Sequenzähnlichkeiten
aufweisen, und diese Ähnlichkeiten
können
von Fachleuten auf verschiedene Weise genutzt werden, um andere
Gene von anderen Organismen mit der gleichen katalytischen Aktivität zu klonieren.
Diese Gene sind ebenfalls zur Ausführung unserer Erfindung geeignet.
Es ist auch allgemein bekannt, dass viele kleine Veränderungen
in der Nukleotidsequenz eines Gens keine signifikante Änderung
der katalytischen Eigenschaften des codierten Proteins bewirken.
Beispielweise führen
viele Änderungen
in der Nukleotidsequenz nicht zu einer Veränderung der Aminosäuresequenz
des codierten Proteins, wobei viele Änderungen in der Aminosäuresequenz
des codierten Proteins keine Veränderung
der funktionellen Eigenschaften eines Proteins bewirken müssen, im
Besonderen das Enzym nicht an der Ausführung seiner katalytischen Funktion
hindern. Wir bezeichnen solche Variationen in der Nukleotidsequenz
von DNA-Molekülen
als "funktionell äquivalente
Variationen", da
sie keine signifikante Änderungen
der Funktion des Gens, zum Codieren eines Proteins mit einer bestimmten
Funktion, z. B. eine bestimmte Reaktion zu katalysieren, bewirken. DNA-Moleküle, die
funktionell äquivalente
Varianten der durch die Sequenz-ID-Nr. 1 und 2 definierten Moleküle darstellen,
können
zur Ausführung
unserer Erfindung verwendet werden.
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Manchmal
besitzen Organismen Gene, die unter für biotechnologisch Anwendungen
günstigen
Bedingungen nicht exprimiert werden. Obwohl beispielsweise früher generell
angenommen wurde, dass S. cerevisiae keine Xylose verwerten kann,
und daher erwartet wurde, dass S. cerevisiae keine Gene enthält, die
für Enzyme
codieren, die für
eine Xylose-Verwertung
befähigen
würden,
konnte dennoch gezeigt werden, dass S. cerevisiae diese Gene enthält (Richard
et al., 1999). Allerdings werden diese Gene normalerweise nicht
adäquat
exprimiert. Daher besteht ein weiterer Aspekt unserer Erfindung
darin, Gene für
L-Arabinitol-4-Dehydrogenase oder L-Xylulose-Reduktase oder beide
in einem Wirtsorganismus selbst zu identifizieren und diese Gene
im selben Organismus zur Expression zu veranlassen, und zwar unter
Bedingungen, die für
einen biotechnologischen Prozess wie beispielsweise die ethanolische
Fermentation von L-Arabinose enthaltender Biomasse geeignet sind.
Wir offenbaren ein Verfahren zur Identifizierung von Kandidaten
für solche
normalerweise nicht exprimierten Gene, welches darin besteht, nach
Analogien zu den Sequenz-ID-Nr. 1 und 2 zu suchen. Dieses Kandidatengen
kann dann in einen Expressionsvektor kloniert und in einem geeigneten
Wirt exprimiert werden, und zellfreie Extrakte aus dem Wirt können auf
entsprechende katalytische Aktivität, wie in den Beispielen 1
und 6 beschrieben, untersucht werden. Wenn bestätigt wurde, dass das normalerweise
nicht exprimierte oder inadäquat
exprimierte Gen für
das gewünschte
Enzym codiert, kann das Gen danach zurück in den Originalorganismus
kloniert werden, aber mit einem neuen Promotor, der eine Expression
des Gens unter biotechnologisch geeigneten Bedingungen bewirkt.
Dies kann auch durch gentechnische Veränderung des Promotors des Gens
im intakten Organismus erfolgen.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der Erfindung können nun die Gene, die L-Arabinitol-Dehydrogenase
und L-Xylulose-Reduktase
aus einem Pilz codieren, darunter solchen Pilzen wie filamentösen Pilzen, welche
die Fähigkeit
zur Verwertung von L-Arabinose aufweisen können, einfach durch Ähnlichkeiten
zu den Sequenz-ID-Nr. 1 und 2 identifiziert werden. Diese Gene können dann
modifiziert werden, beispielweise durch Veränderung ihrer Promotoren zu
stärkeren
Promotoren oder Promotoren mit anderen Eigenschaften, um so die
Fähigkeit
des Organismus zur Verwertung von L-Arabinose zu verbessern.
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Es
ist möglich,
dass eine Hefe nicht von Natur aus Enzyme aufweist, die für eine Milchsäureerzeugung benötigten werden,
oder sie produziert möglicherweise
ineffizient Milchsäure.
In diesen Fällen
kann die Expression des Gens, das für das Laktatdehydrogenase(LDH)-Enzym
codiert, in der Hefe gesteigert oder verbessert werden, und eine
Hefe kann danach Milchsäure
effizienter produzieren (z. B.
WO
99/14335 ). Analog kann mithilfe von in der Fachwelt bekannten
Verfahren eine Hefe, die derart modifiziert wird, dass sie L-Arabinose
effizienter verwertet, wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben,
ferner auch dahingehend modifiziert werden, Milchsäure zu produzieren.
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Die
erfindungsgemäße transformierte
Hefe kann dazu genutzt werden, Ethanol aus L-Arabinose zu produzieren.
Eine Wirtshefe wird mit Genen für
L-Arabinitol-4-Dehydrogenase, L-Xylulose-Reduktase oder beiden transformiert.
Der Wirt kann jede Hefe ohne oder mit nur geringer Fähigkeit
zur Verwertung von L-Arabinose, aber mit der Fähigkeit D-Xylose zu fermentieren,
sein. Beispielsweise kann es ein Saccharomyces cerevisiae-Stamm
sein, der mit Genen transformiert wurde, die die Fermentation von
D-Xylose erlauben. Die Gene für
die L-Arabinitol-4-Dehydrogenase und L-Xylulose-Reduktase können, wie
in den Beispielen 2 und 4 beschrieben, aus T. reesei erhalten werden,
aber auch andere Gene, die für
Enzyme mit diesen katalytischen Aktivitäten codieren, können genutzt werden.
Solche Gene lassen sich nun einfach finden, beispielsweise in Mikroorganismen,
welche L-Arabinose verwerten können,
da die Sequenzen, wie sie als Sequenz-ID-Nr. 1 und 2 offenbart sind, auf verschiedene
in der Fachwelt bekannte Weise ausgenutzt werden können, um ähnliche Gene
zu klonieren. Die Verfahren, die zur Transformation der Wirtshefe
und zur Selektion der Transformanden verwendet werden, können die
gleichen wie in den Beispielen 3 und 5 verwendeten sein, aber auch
andere in der Fachwelt bekannte Verfahren können erfolgreich angewendet
werden, um eine transformierte Hefe gemäß unserer Erfindung bereitzustellen.
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Die
transformierte Hefe wird dann genutzt, um eine Kohlenstoffquelle
zu fermentieren, beispielsweise Biomasse, die landwirtschaftliche
oder Forstprodukte und Abfallprodukte umfasst, die L-Arabinose und
möglicherweise
auch andere Pentosen oder andere fermentierbare Zucker enthalten.
Die Vorbereitung der Kohlenstoffquelle zur Fermentation und die
Fermentationsbedingungen können
gleich denen sein, wie sie für
eine Fermentation derselben Kohlenstoffquelle durch den Wirtspilz
genutzt würden.
Allerdings verbraucht die entsprechend der Erfindung transformierte
Hefe mehr L-Arabinose als die Wirtshefe und produziert eine höhere Ausbeute
an Ethanol aus Kohlenwasserstoffen insgesamt als der Wirtspilz.
Dies ist in Beispiel 7 dargestellt. Es ist allgemein bekannt, dass
die Fermentationsbedingungen, darunter die Vorbereitung der Kohlenstoffquelle,
der Zusatz von Co-Substraten und anderen Nährstoffen und die Fermentationstemperatur,
die Umwälzung, Gaszufuhr,
Stickstoffzufuhr, pH-Kontrolle, die Menge an zugesetzten fermentierenden
Organismen, in Abhängigkeit
von der Art des Rohmaterials, das zu fermentieren ist, und dem fermentierenden
Mikroorganismus, optimiert werden können. Daher kann die verbesserte
Leistung der transformierten Hefe im Vergleich zur Wirtshefe durch
Optimierung der Fermentationsbedingungen im Einklang mit sehr gut
etablierten Prozessen der Verfahrenstechnik weiter verbessert werden.
-
Die
Nutzung einer entsprechend der Erfindung transformierten Hefe zur
Produktion von Ethanol aus Kohlenstoffquellen, die L-Arabinose und
andere fermentierbare Zucker enthalten, hat mehrere industrielle
Vorteile. Diese beinhalten eine höhere Ausbeute an Ethanol pro
Tonne der Kohlenstoffquelle und eine höhere Konzentration von Ethanol
im fermentierten Material, was in beiden Fällen zu einer Verringerung
der Produktionskosten, beispielsweise für destillierten Ethanol zur
Verwendung als Treibstoff, beiträgt.
Weiterhin ist die Abwasserbelastung des Abfallmaterials aus der
Fermentation geringer, da der Gehalt an L-Arabinose vermindert ist, wodurch
ein saubereres Verfahren gegeben ist.
-
Lignozelluloses
Ausgangsmaterial ist in der Natur reichlich vorhanden und bietet
beides, erneuerbare und kostengünstige
Kohlenstoffquellen für
mikrobielle Verfahren. Arabinose beinhaltendes Ausgangsmaterial sind
beispielsweise verschiedene Pektine und Hemizellulosen (wie Xylane),
die Mischungen aus Hexosen und Pentosen (Xylose, Arabinose) beinhalten.
Wertvolles Ausgangsmaterial umfasst Nebenprodukte aus der Papier-
und Zellstoffindustrie, wie Ablauge und Holz-Hydrolysate sowie landwirtschaftliche
Nebenprodukten wie Zuckerbagasse, Maiskolben, Maisfasern, Hafer,
Weizen, Gerste- und
Reishülsen
und Stroh sowie Hydrolysate von diesen. Auch Arabanan- oder Galakturonsäure enthaltendes
Material kann verwertet werden.
-
Beispiele
-
BEISPIEL 1
-
Reinigung und Amniosäuresequenzierung von L-Arabinitol-4-dehydrogenase:
-
Tricoderma
reesei (Rut C-30) wurde in einem Medium aus 40 g/l L-Arabinose,
2 g/l Proteose-Pepton, 15 g/l KH2PO4, 5 g/l (NH4)2SO4, 0,6 g/l Mg2SO4 × 7 H2O, 0,8 g/l CaCl2 × 2H2O und Spurenelementen (Mandels und Weber,
1969) bei 28°C,
pH-Wert 4,0, und 30% gelöstem
Sauerstoff in einem Fermenter (Chepmap CF2000) kultiviert. Die Fermentation
wurde gestoppt, als die Konzentration von L-Arabinose bei 10 g/l
lag. Die Zellen wurden mit einem Plastiknetzsieb geerntet und mit
10 mM Natriumphosphat, pH-Wert 7,0, gewaschen. 500 g der Biomasse
wurden in flüssigem
Stickstoff in Aliquoten zu 100 g eingefroren. Nach dem Auftauen
und Ultraschall-Aufschluss mit einem Spitzen-Ultraschall-Aufschlussgerät wurde
DTT bis zu einer Endkonzentration von 5 mM zugegeben und die Suspension
zentrifugiert (Sorvall SS34, 40 min, 20000 U/min). Der Überstand wurde über Nacht
gegen das 10fache Volumen des Puffers A (10 mM Natriumphosphat,
pH-Wert 7, 5 mM DTT) dialysiert. Das Retentat wurde zentrifugiert
(Sorvall SS34, 40 min, 20000 U/min). Alle Schritte wurden bei 4°C ausgeführt. Der
Rohextrakt hatte einen Proteingehalt von 7 g/l und eine L-Arabinitol-Dehydrogenase-Aktivität von 0,7
nkat/mg extrahierten Proteins. 500 ml dieses Rohextraktes wurden
auf eine Säule
mit 200 ml DEAE geladen und mit einem linearen Gradienten von Puffer
A nach Puffer A mit Zusatz von 100 mM NaCl eluiert. Die höchste Aktivität (16 nkat/mg,
5 mg/ml Protein) wurde bei rund 80 mM NaCl eluiert.
-
Die
L-Arabinose-4-Dehydrogenase-Aktivität wurde gemessen durch Zugabe
der Enzympräperation
zu einem Puffer, der 100 mM TrisHCl, pH-Wert 9,0, 0,5 mM MgCl2, 2 mM NAD enthielt. Die Reaktion wurde
dann durch Zugabe von L-Arabinitol (oder anderen Zucker, wenn spezifiziert)
bis zu einer Endkonzentration von 10 mM gestartet. Die Aktivität wurde
anhand der Änderung
der NADH-Absorption bei 340 nm berechnet. Alle Enzymtests wurden
bei 37°C
in einem automatischen Analysator Cobas Mira (Roche) ausgeführt. Bei
der Rückreaktion
wurde die Aktivität
durch Zugabe der Enzympräperation
zu einem Puffer mit 200 mM NaPO4, pH-Wert 7,0,
0,5 mM MgCl2, 200 μM NADH und 2 mM L-Xylulose gemessen.
Die Aktivität
wurde anhand der Änderung der
NADH-Absorption bei 340 nm berechnet.
-
Das
teilweise gereinigte Enzym wurde auf Aktivität mit anderen Zuckern untersucht.
Keine Aktivität konnte
für D-Arabinitol
gefunden werden. Eine Aktivität
konnte für
L-Arabinitol und Adonitol (Ribitol) gefunden werden. Die Aktivität für Ribitol
betrug rund 80% der Aktivität,
die für
L-Arabinitol gefunden wurde. Es wurde keine Aktivität mit jeweiligen
Zuckern festgestellt, wenn NADP als Co-Substrat verwendet wurde.
-
Bei
der Rückreaktion
mit L-Xylulose und NADH wurde eine Aktivität von 0,8 nkat/mg mit 2 mM
L-Xylulose bei pH-Wert 7,0 festgestellt, im Vergleich zu 6,4 nkat/mg
bei 10 mM L-Arabinitol und 5 nkat/mg bei 10 mM Adonitol (Ribitol).
-
600 μl der Fraktion
mit der höchsten
Aktivität
nach der DEAE-Säule
wurden danach einer Nativ-PAGE (12% Acrylamid, BioRad) unterzogen.
Das Gel wurde dann in einer Zymogramfärbelösung aus 200 mM TrisHCl, pH-Wert
9,0, 100 mM L-Arabinitol, 0,25 mM Nitroblautetrazolium, 0,06 mM
Phenazinmetosulfat und 1,5 mM NAD gefärbt.
-
Die
einzige Bande, die nach der Färbung
sichtbar wurde, wurde ausgeschnitten und über Nacht in 2 ml 100 mM TrisCl,
pH-9,0, 0,1% SDS inkubiert. Danach wurde es auf etwa 80 μl mittels
Centricon (Amicon) konzentriert.
-
Dies
ergab eine fast reine Enzympräperation
mit der Hauptbande bei der SDS-PAGE bei rund 38 kDa. Dieses Protein
wurde dann für
die Aminosäuresequenzierung
des proteolytischen Verdaus genutzt. Die Resultate dieser Sequenzierung
waren folgende:
-
Interne Peptidsequenzen der gereinigten
L-Arabinitol-4-Dehydrogenase:
-
- 1: A T G A A I S V K P N I G V F T N P K
- 2: Y S N T P R
- 3: A F E T S A D P K
- 4: H D L W I S E A E P
-
BEISPIEL 2:
-
Klonierung der L-Arabinitol-4-Dehydrogenase:
-
Klonierung eines Genfragmentes durch Nutzung
der internen Aminosäuresequenzen:
-
Die
internen Peptidsequenzen wurden genutzt, um degenerative Primer
für die
PCR zu entwickeln. Das Template in diesem ersten Ansatz war genomische
DNA von Tricoderma reesei. Eine Sinnstrang-DNA-Sequenz korrespondierend
zu dem Aminosäurefragment
A T G A A I S V K P N I G V F T N P K (Primer 5384: ARCCIAAYATHGGIGTITTYACIAAYCC)
und eine Gegenstrang-DNA-Sequenz korrespondierend zu dem Amniosäurefragment
A F E T S A D P K (Primer 5285: GGRTCIGCIGAIGTYTCRAAIGC) wurden benutzt.
Die PCR-Bedingungen waren: Denaturierung 30 s, 96°C, Annealing
30 s, die ersten beiden Male 37°C und
danach 27-mal 42°C,
Verlängerung
2 min bei 72°C,
letzte Verlängerung
5 min bei 72°C.
Diese Vorgehensweise ergab ein PCR-Produkt von rund einem 1 kb.
Das resultierende Fragment von rund 1 kb wurde dann in einen TOPO-Vektor
(Invitrogen) kloniert.
-
Dieses
Konstrukt wurde danach für
die Sequenzierung genutzt.
-
Die
Sequenz des PCR-Produktes codierte auch für die beiden verbleibenden
Peptidsequenzen (siehe 2).
-
Klonierung des N- und C-Terminus aus einer
cDNA-Bibliothek:
-
Eine
cDNA-Bibliothek in einem Hefeexpressionsvektor (Margolles-Clark
et al., 1996) wurde genutzt, um die verbleibenden Teile des Gens
zu klonieren. In diesem Expressionsvektor wird die cDNA zwischen
dem PGK-Promotor und dem Terminator eingefügt. Um den Teil des Gens zu
klonieren, der mit dem N-Terminus des Proteins korrespondiert, wurde
eine PCR-Reaktion mit der cDNA-Bibliothek als Vorlage und einem
Primer aus der PGK-Promotor-Region und einem Gegenstrang-Primer
aus dem Genfragment der L-Arabinitol-4-Dehydrogenase ausgeführt.
- Primer aus der
PGK-Promotor-Region: (Primer 4196: TCAAGTTCTTAGATGCTT)
- Gegenstrang-Primer aus dem Genfragment: (Primer 5431: CCTTTCCTCCAAACTTGCTGG)
-
Der
Teil des Gens, der mit dem C-Terminus des Proteins korrespondiert,
wurde auf einem ähnlichen Weg
kloniert, mit Primern aus dem Genfragment und einem Anti-Sense-Primer
aus dem PGK-Terminator.
- Gegenstrang-Primer aus der PGK-Terminator-Region:
(Primer 3900: TAGCGTAAAGGATGGGG)
- Primer aus dem Genfragment: (Primer 5430: CTGCATTGGGCCCATGAT)
-
Die
PCR-Bedingungen waren wie oben bereits beschrieben, mit Ausnahme
des Annealings, das 30-mal bei 50°C
durchgeführt
wurde.
-
Der
N-Terminus ergab ein PCR-Produkt von rund 0,8 kb; der C-Terminus
ergab ein PCR-Produkt von rund 0,9 kb. Die PCR-Produkte wurden in
TOPO-Vektoren kloniert, und die resultierenden Vektoren wurden für die Sequenzierung
genutzt.
-
Mit
den Informationen über
den C- und N-Terminus wurde dann der offene Leserahmen per PCR aus der
cDNA-Bibliothek kloniert. Die Primer für den N-Terminus enthielt eine
zusätzliche
EcoRI-Restriktionsschnittstelle (Primer 5526: AGAATTCACCATGTCGCCTTCCGCAGTC).
Der Primer für
den C-Terminus enthielt eine zusätzliche
BamHI-Restriktionsschnittstelle (Primer 5468: ACGGATCCTCTACCTGGTAGCACCTCA).
Das Annealing bei der PCR wurde 30-mal bei 60,5°C durchgeführt. Ansonsten waren die Bedingungen wie
oben beschrieben. Dies ergab ein Fragment von 1,1 kb, welches dann
in einen TOPO-Vektor kloniert und für die Sequenzierung genutzt
wurde.
-
Der
Vergleich der aus genomischer DNA und cDNA abgeleiteten Sequenzen
enthüllte
ein Intron aus 69 Basenpaaren (siehe 2).
-
Der
offene Leserahmen codiert für
ein Protein mit 377 Aminosäuren
und einem berechneten Molekulargewicht von 39806 g/mol.
-
BEISPIEL 3
-
Expression der L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
in S. cerevisiae:
-
Aus
dem TOPO-Vektor wurde das 1,1 kb große EcoRI, BamHI-Fragment in die entsprechenden
Stellen des pYX242-Vektors (R & D
Systems) ligiert. Der pYX242 ist ein Multikopien-Hefe-Expressionsvektor,
mit einem Hefe-TPI-Promotor und LEU2 für die Selektion. Dieses Plasmid
wurde dann in den S. cerevisiae-Stamm CEN.PK 2 (VW1b) transformiert.
Die rekombinanten Hefezellen wurden auf Selektivmedium kultiviert.
Die intrazellulären
Proteine wurden dann aus den Hefezellen durch vortexen mit Glasperlen
extrahiert. Der Extrakt wurde danach auf L-Arabinitol-Dehydrogenase-Aktivität analysiert.
Wir fanden eine L-Arabinitol-4-Dehydrogenase-Aktivität von 0,2 bis 0,3 nkat pro
mg extrahierten Proteins.
-
BEISPIEL 4
-
Suche nach der L-Xylulose-Reduktase:
-
Für die Suche
nach einer L-Xylulose-Reduktase wurde ein S. cerevisiae-Stamm verwendet,
welcher die Gene für
Xylosereduktase (Aldosereduktase EC 1.1.1.21), L-Arabinitol-4-Dehydrogenase (EC
1.1.1.12), D-Xylulose-Reduktase (EC 1.1.1.9) und Xylulokinase (EC
2.7.1.17) enthielt. Die Aldosereduktase, D-Xylulose-Reduktase und
Xylulokinase waren integriert. Dieser Stamm war so konstruiert,
dass Uracil und Leucin immer noch zur Selektion verwendet werden
konnten. Das Plasmid aus Beispiel 3 mit der L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
auf einem Multikopien-Plasmid wurde in den Stamm mit der integrierten
Aldosereduktase, D-Xylulose-Reduktase und Xylulokinase transformiert.
In diesem Stamm war die Uracil-Auxotrophie
immer noch für
die Selektion vorhanden. Eine cDNA-Bibliothek aus T. reesei in einem
Hefeexpressionsvektor mit Uracil- Marker (Margolles-Clark
et al., 1996) wurde dann in diesen Stamm transformiert und auf Wachstum
auf L-Arabinose hin untersucht. Für das Screening der Transformanden
Wurden diese zuerst auf Glukoseplatten angezogen, mit Selektion.
Rund 750000 Transformanden wurden dann auf Selektionsplatten mit
5% L-Arabinose als einziger Kohlenstoffquelle repliziert. Kolonien,
die nach 2 bis 3 Wochen auftraten, wurden erneut auf L-Arabinose ausgestrichen.
Die verbleibenden Kolonien wurden danach auf Glukose kultiviert
und die Plasmide isoliert. Die Plasmide wurden in E. coli-Zellen
transformiert. Da beide Plasmide, das Plasmid mit der L-Arabinitol-4-Dehydrogenase
und das Plasmid aus der cDNA-Bibliothek,
nur eine Ampicillin-Resistenz enthalten, nutzten wir eine Kolonie-PCR,
um die E. coli mit dem Plasmid der cDNA-Bibliothek zu identifizieren.
Zur Kolonie-PCR verwendeten wir Primer aus der PGK-Promotor- und
-Terminator-Region.
Aus 4 unabhängigen
Klonen, welche im L-Arabinose-Screening
auftraten, wurde ein PCR-Produkt von 0,9 kb erhalten. Die entsprechenden
Plasmide wurden dann sequenziert. Die Sequenz der cDNA ist in 3 dargestellt.
Der offene Leserahmen codiert für ein
Protein mit 266 Aminosäuren
und einer berechneten Molekülmasse
von 28,428 Da.
-
BEISPIEL 5
-
Expression der L-Xylulose-Reduktase:
-
Der
Expressionsvektor mit der L-Xylulose-Reduktase, der in Beispiel
4 erhalten wurde, wurde verwendet. Er wurde in den Stamm, der ebenfalls
in Beispiel 4 verwendet wurde, retransformiert, welcher die Gene für die Xylosereduktase
(Aldosereduktase EC 1.1.1.21), L-Arabinitol-4-Dehydrogenase (EC
1.1.1.12), D-Xylulose-Reduktase (EC 1.1.1.9) und Xylulokinase (EC
2.7.1.17) enthielt. Als Kontrolle wurde der leere Klonierungsvektor
pAJ401 anstatt des Vektors mit der L-Xylulose-Reduktase transformiert.
Die Transformanden wurden zuerst auf D-Glukose-Platten kultiviert
und danach auf Platten mit 5% L-Arabinose als alleiniger Kohlenstoffquelle
ausgestrichen. Die Platten enthielten eine Kohlenstoffquelle und
ein Selektivmedium ohne Uracil und Leucin, wie es für die Selektion
erforderlich ist (Sherman et al., 1983). Auf den L-Arabinose-Platten
tauchten nach 2 bis 4 Wochen Kolonien mit den Stämmen mit L-Xylulose-Reduktase
auf, während
keine Kolonien auf der Kontrolle auftraten.
-
BEISPIEL 6
-
Expression der L-Xylulose-Reduktase unter
dem TPI-Promotor:
-
Die
L-Xylulose-Reduktase wurde per PCR unter Verwendung des Vektors
aus Beispiel 5 als Vorlage kloniert. Die Primer waren (LXR-Start
EcoRI: GCCGAATTCATCATGCCTCAGCCTGTCCCCACCGCC) und (LXR-Stop HindIII:
CGCCAAGCTTTTATCGTGTAGTGTAACCTCCGTCAATCAC). Die Bedingungen waren wie
in Beispiel 2, mit Ausnahme der Annealing-Temperatur, die bei 63°C lag. Das
PCR-Produkt wurde mit EcoRI und HindIII verdaut. Der Vektor pXY212
(R & D Systems),
welcher einen Hefeexpressionsvektor mit einem TPI-Promotor darstellt
und das URA3-Gen für
die Selektion enthält,
wurde mit EcoRI und HindIII verdaut. Das PCR-Produkt wurde dann
in den Expressionsvektor ligiert. Der erhaltene Vektor wurde dann
in den Hefestamm CEN.PK2 transformiert. Die rekombinanten Hefezellen
wurden auf Selektivmedium kultiviert. Die intrazellulären Proteine
wurden dann durch vortexen mit Glassperlen extrahiert. Danach wurde
der Extrakt auf L-Xylulose-Reduktase-Aktivität analysiert. Die Aktivität wurde
in einem Medium gemessen, welches 100 mM TrisHCl, pH-Wert 9,0, 1,6 M Xylitol
und 2 mM MgCl2 enthielt. 2 mM NADP (Endkonzentration)
wurden als Startreagenz zugegeben. Die Aktivität wurde aus der Änderung
der NADPH-Absorption bei 340 nm berechnet. Der Test erfolgte bei
37°C in
einem automatischen Analysator Cobas Mira (Roche). Die Aktivität lag zwischen
2 und 5 nkat pro mg extrahierten Proteins.
-
BEISPIEL 7
-
L-Arabinose-Fermentation mit den rekombinanten
Hefestämmen:
-
Ein
Hefestamm, der alle Gene des L-Arabinose-Stoffwechselweges trägt, wurde hergestellt. Zu diesem
Zweck wurde ein Stamm hergestellt, bei dem die Aldosereduktase und
Xylitoldehydrogenase (Toivari et al., 2001) und die Xylulokinase
(Richard et al., 2000) in die Chromosomen integriert waren und die
L-Arabitol-Dehydrogenase und L-Xylulose-Reduktase von Plasmiden
aus exprimiert wurden. Diese Plasmide sind in den Beispielen 3 und
6 beschrieben. Der resultierende Stamm, der alle Gene des L-Arabinose-Stoffwechselweges
trägt,
wurde H2651 genannt. Ein Kontrollstamm (H2652) wurde hergestellt,
welcher gleich dem Stamm H2651 ist, mit der Ausnahme, dass er das
leere Plasmid pYX212 anstatt des lxr1 enthaltenden Plasmids trug.
-
Die
Fermentation wurde als Batch-Kultivierung in zwei separaten Fermentern
ausgeführt,
wobei dem der eine den Stamm H2651 und der andere den Stamm H2652
enthielt. Die Zellen wurden zuerst in Schüttelkolben auf Selektivmedien
mit Glukose als Kohlenstoffquelle (SCD-leu-ura) bis zu einer OD600 von ungefähr 8 angezogen, dann geerntet
und in die Fermenter inokuliert und zwei Tage auf D-Glukose kultiviert.
Nach zwei Tagen hatten die Zellen das gesamte aus der D-Glukose
produzierte Ethanol verstoffwechselt. Danach wurde L-Arabinose zugegeben,
und die Fermentation wechselte in den sauerstoffunabhängigen Stoffwechsel.
Die OD600 der Stämmen H2651 und H2652 nach L-Arabinose-Inokulation
betrug 16,6 beziehungsweise 8,9. 4 zeigt,
dass der Stamm H2651 in den ersten 50 Stunden der Kultivierung auf
L-Arabinose mehr als 0,12 g/l Ethanol produzierte. In der gleichen
Zeit war die Ethanolerzeugung durch den Kontrollstamm fast nicht
detektierbar.
-
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