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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt stabilisierte Formulierungen von GM-CSF zur Verfügung.
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HINTERGRUND
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Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender
Faktor (GM-CSF) ist ein hämatopoetischer Wachstumsfaktor
(Zytokin), der die Proliferation und Differenzierung von verschiedenen
hämatopoetischen Vorläuferzellen
im Knochenmarkstamm stimuliert und außerdem viele der funktionellen
Wirkungen von reifen Neutrophilen, Monozyten, dendritischen Zellen
und Makrophagen aktiviert oder fördert.
GM-CSF ist ein natürliches
Glykoprotein, produziert z. B. durch T-Zellen, Makrophagen, Fibroblasten
und Endothelzellen.
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Da
es sowohl den Bestand als auch die Funktion von Neutrophilen, Monozyten
und dendritischen Zellen beeinflusst, spielt dieses Zytokin eine
entscheidende Rolle beim Vermögen
des Körpers,
eine Immunantwort aufzubauen. GM-CSF wirkt außerdem mit anderen Zytokinen
bei der Förderung
der Proliferation und Differenzierung von megakaryozytären und
erythroiden Vorläuferzellen.
GM-CSF aktiviert oder fördert
viele funktionelle Wirkungen, einschließlich Chemotaxis, Phagozytose
und antikörperabhängiger Zytotoxizität von reifen Neutrophilen,
Monozyten, dendritischen Zellen und Makrophagen.
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Die
humanen GM-CSF codierende cDNA wurde kloniert und das rekombinante
Protein wurde in verschiedenen Expressionssystemen, einschließlich Hefe,
Bakterien (Molgramostim) und Ovarzellen des Chinesischen Hamsters
(Regramostim), hergestellt. Leukine® (Immunex
Corporation, Seattle, Washington, USA) ist eine variante Form von
in Saccharomyces cerevisiae produziertem GM-CSF. Diese variante
Form von GM-CSF wird allgemein „Sargramostim" genannt.
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Es
wurde bewiesen, dass Leukine® dieselben hämatopoetischen
Wirkungen wie jene durch endogenen GM-CSF induzierten besitzt, nämlich die
entlang des Granulozyten-Makrophagen-Weges ausgeübte Stimulation von Vorläuferzellen
zur Bildung von Neutrophilen, Monozyten, Makrophagen und Eosinophilen
(Technische Produktbeschreibung: Leukine®, flüssig, Immunex
Corp., Seattle, Washington, 1997, welche hier durch Bezugnahme aufgenommen
ist). Leukine®,
wie endogener GM-CSF, fördert
ebenso die Differenzierung von Vorläuferzellen, was zu Erythrozyten
und Megakaryozyten führt
(ebd.) Neben der Stimulation der Hämatopoese fördert Leukine® viele
der funktionellen Wirkungen von reifen Neutrophilen, Monozyten und
Makrophagen, wie Chemotaxis, Sekretion von Wachstumsfaktoren, Antitumorwirkung,
antibakterielle und antifungale Wirkung usw. (ebd.).
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Übliche Verwendungen
von Leukine® schließen die
Behandlung von Empfängern
von autologem Knochenmarktransplantat (Non-Hodgkin-Lymphom; Behandlung
akuter lymphoblastischer Leukämie;
Hodgkin-Lymphom); Verwendung bei Patienten mit verzögertem Anwachsen
oder Transplantatversagen nach allogener oder autologer Knochenmarktransplantation;
Behandlung von Empfängern
von allogenem Knochenmarktransplantat von einem HLA-kompatiblen
Spender und Mobilisierung peripherer Blutvorläuferzellen bei Non-Hodgkin-Lymphom,
Hodgkin-Lymphom und Brustkrebspatienten ein.
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GM-CSF
wurde als wirksame Behandlung bei entzündlichen Darmerkrankungen,
einschließlich
Morbus Crohn, vorgeschlagen (WO 00/47195).
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Stabile
Lösungen
von LEUKINE® oder
andere Formen von biologisch aktivem GM-CSF sind für eine Vielzahl
von Verwendungen sehr erwünscht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Zur
Verfügung
gestellt werden hierin Verfahren zur Langzeitsiabilisierung von
in wässriger
Lösung
gelagertem GM-CSF. Die Stabilisierung wird durch Zusetzen eines
Chelatbildners, der zur Bildung von Komplexen mit zweiwertigen Kationen
imstande ist, erreicht.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Wenn
Untersuchungen zur Langzeitstabilität an GM-CSF, das in Fertiginjektionsspritzen
gelagert wurde, durchgeführt
wurden, wurde überraschenderweise
beobachtet, dass sich nach langen Zeitspannen das Protein an seinem
Aminoterminus zum Teil abgebaut hatte (siehe Beispiel 1). In-vitro-Versuche
unter Verwendung einer GM-CSF-sensitiven Zelllinie zeigten, dass
die teilweise abgebauten Zubereitungen einen hohen Grad an Bioaktivität behielten
(siehe Beispiel 1). Trotzdem können
N-terminal abgebaute Formen von GM-CSF unerwünschte Veränderungen ihrer pharmakologischen
Eigenschaften in vivo aufweisen. Beispielsweise ist es möglich, dass
jedes Abbauprodukt ein bisschen anders im Körper des Patienten metabolisiert
wird. Beispielsweise könnte
die Halbwertszeit in vivo von N-terminal abgebauten Formen von der
des Proteins in voller Länge abweichen.
In einem Therapieregime werden die Dosis und Häufigkeit der Verabreichung üblicherweise
eingestellt, um zu gewährleisten,
dass während
des gesamten Behandlungsablaufs ein therapeutisch wirksamer Arzneimittelspiegel
im Körper
des Patienten aufrechterhalten wird. Wenn abgebaute Formen vorliegen,
ist es jedoch möglich,
dass der benötigte
Arzneimittelspiegel nicht erreicht wird und die Wirksamkeit der
Therapie dadurch verringert werden könnte. Außerdem ist es theoretisch denkbar,
dass abgebaute Formen des Proteins Antikörper gegen GM-CSF induzieren
könnten.
Folglich ist es günstig,
Formulierungen von GM-CSF zu haben, bei welchen der N-terminale
Abbau nicht stattfindet. Um dieses Ziel anzusteuern, wurden Untersuchungen durchgeführt, um
einen Weg zur Stabilisierung von Arzneimittelzubereitungen von GM-CSF
zu entwickeln.
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Diese
Erfindung stellt stabile Formulierungen von GM-CSF, die nach Lagerung
bei 2-8°C
hochbeständig
gegen N-terminalen Abbau sind, zur Verfügung. Es wird hierin nachgewiesen,
dass der Zusatz eines Chelatbildners zu einer Lösung von GM-CSF den N-terminalen
Abbau des GM-CSF über
Zeiträume
bis zu 2 Jahren verhindert. Die erfindungsgemäßen Formulierungen sind für alle medizinischen
Zwecke und Forschungszwecke, die GM-CSF einschließen, verwendbar.
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Wenn
die stabilisierten Formulierungen für die therapeutische Verabreichung
an Menschen oder andere Säuger
sind, muss der zur Stabilisierung von GM-CSF verwendete Chelatbildner
physiologisch verträglich
sein, das heißt,
er muss zur Verwendung bei Menschen in den zum Erreichen der Stabilisierung
benötigten Konzentrationen
unschädlich
sein. Der Chelatbildner muss zur Bildung von Komplexen mit zweiwertigen
oder dreiwertigen Kationen, einschließend Ionenformen von Calcium,
Mangan, Magnesium, Eisen, Zink, Blei, Quecksilber, Aluminium, Cadmium,
Kupfer usw., imstande sein. Chelatbildner, die zur Chelatisierung
von zweiwertigen Kationen imstande sind, werden in einer Ausführungsform
der Erfindung verwendet. Ein geeignetes Mittel, das zweiwertige
Kationen chelatisiert, ist Ethylendiamintetraessigsäure, auch „EDTA" genannt. EDTA wird
medizinisch verwendet, z. B. als Therapeutikum zur Behandlung von
Patienten mit Bleivergiftung. Ein anderer geeigneter Chelatbildner
ist Dexrazoxan, welches ein Derivat von EDTA ist, das leicht Zellmembranen durchdringt
und als herzschützendes
Mittel gegen Nebenwirkungen der anthracyclininduzierten Kardiomyopathie
verwendet wird. Weitere zur Verwendung in den betreffenden Formulierungen
geeignete Chelatbildner schließen
Dimercaprol (BAL) oder BAL-Glykosidderivate, Deferoxaminmesylat,
Deferipron und Penicillamin (Dimethylcystein) ein. In einer anderen
Ausführungsform
können
EGTA oder Citrat als Chelatbildner für zweiwertige Kationen gemäß der Erfindung
verwendet werden.
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Geeignete
Konzentrationen des Chelatbildners für die vorliegenden Formulierungen
reichen von 0,05 bis 50 mM. Geeignete Bereiche schließen 0,5
bis 10 mM; 0,05 bis 1 mM und 0,1 bis 5 mM ein. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Chelatbildner in einer Konzentration von 5
mM zugesetzte EDTA. In einer anderen Ausführungsform kann eine Konzentration
von 0,1 mM EDTA verwendet werden. Jede Form von EDTA kann verwendet
werden, z. B. die Dihydratform des Dinatriumsalzes von EDTA. CaNa2-EDTA kann verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen wässrigen
Formulierungen können
in Ampullen oder in Fertiginjektionsspritzen abgepackt werden. In
einer Ausführungsform
ist der GM-CSF in
wässriger
Lösung
in einer Standardampulle zur Injektion enthalten. In einer geeigneten
Formulierung enthalten die Ampullen 1 ml Flüssigkeit, umfassend 500 μg/ml GM-CSF
(wie LEUKINE®,
flüssig,
Immunex Corporation), 1,2 mg/ml TRIS-HCl (auch „Tromethamin" genannt), 40 mg/ml
Mannitol und 10 mg/ml Saccharose bei pH-Wert 7,4. Die vorhergehende Formulierung
kann außerdem
1,1% Benzylalkohol als Konservierungsstoff enthalten, jedoch kann
ein anderer physiologisch verträglicher
Konservierungsstoff den Benzylalkohol ersetzen, falls gewünscht. In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird der GM-CSF zur Lagerung in eine Fertiginjektionsspritze
abgepackt, welche eine Formulierung mit GM-CSF (wie LEUKINE®)
zu 500 μg/ml,
10 mM TRIS-HCl, 40 mg/ml Mannitol und 10 mg/ml Saccharose bei pH-Wert
7,4 enthält.
In Spritzen abgepackter GM-CSF kann außerdem 1,1% Benzylalkohol oder
einen anderen pharmakologisch verträglichen Konservierungsstoff
enthalten. Falls gewünscht, kann
die Konzentration an GM-CSF in derartigen Formulierungen bis zu
einer Konzentration zwischen 500 und 1000 μg/ml oder höher erhöht werden.
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Der
Chelatbildner wird den Lösungen
von GM-CSF auf jeder gewünschten
Stufe der Herstellung der Formulierungen zugesetzt. Beispielsweise
kann eine konzentrierte Lösung
von GM-CSF gemischt werden, um die gewünschte Endkonzentration durch
Zugeben entsprechender Mengen an Wasser, TRIS-HCl, Mannitol, Saccharose
und Chelatbildner genau vor der Abpackung in einzelne Ampullen oder
Spritzen oder genau vor der Lyophilisierung zu erhalten. Standardverfahren
der Lyophilisation können
für diesen
Zweck verwendet werden.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeter GM-CSF schließt
jeden pharmazeutisch sicheren und wirksamen humanen GM-CSF oder
jedes Derivat davon mit der biologischen Aktivität von humanem GM-CSF ein. Die
biologische Aktivität
kann beispielsweise durch Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen
TF-1-Zellassays oder eines anderen geeigneten Bioassays, der auf
dem Fachgebiet bekannt ist, bestimmt werden. Vorzugsweise wird rekombinanter
GM-CSF verwendet.
Ein geeigneter GM-CSF zur Verwendung in den betreffenden Formulierungen
ist der humane GM-CSF, dessen Aminosäuresequenz in SED ID NO: 1
zur Verfügung
gestellt wird. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „rekombinanter
GM-CSF" entweder
auf GM-CSF, der in einer Zelle, in welche eine Nukleinsäure eingeführt wurde,
die das exogene GM-CSF-Gen codiert, oder in einer Zelle, in welcher
das endogene GM-CSF-Gen durch die Einführung regulatorischer Elemente,
die eine hohe Transkriptionsrate des endogenen GM-CSF-Gens induzieren,
zur vermehrten Bildung von GM-CSF stimuliert wurde, synthetisiert
wurde.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der in den betreffenden Formulierungen verwendete GM-CSF
rekombinanter humaner GM-CSF (rhu GM-CSF), wie LEUKINE® (Immunex
Corporation, Seattle, Washington). LEUKINE® (allgemein „Sagramostim" genannt) ist ein
biosynthetischer, aus Hefe stammender, rekombinanter humaner GM-CSF,
der aus einem einzigen Glykoprotein aus 127 Aminosäuren besteht,
der sich von dem in SEQ ID NO: 1 dargestellten endogenen humanen
GM-CSF dadurch unterscheidet, dass er anstatt eines Arginins an
Position 23 ein Leucin aufweist. LEUKINE® wird
in der Hefe Saccharomyces cerevisiae produziert. Anderer natürlicher
und synthetischer GM-CSF und Derivate davon mit der biologischen
Aktivität
von natürlichem
humanen GM-CSF können
ebenso in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendbar sein.
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LEUKINE®,
flüssig,
ist eine sterile injizierbare wässrige
Lösung,
im Allgemeinen in Ampullen von 1 ml vertrieben, mit 500 μg/ml (2,8 × 106 IE) Sagramostim; 40 mg/ml Mannitol; 10
mg/ml Saccharose; 1,2 mg/ml Tromethamin; sterilem Wasser und 1,1%
Benzylalkohol. LEUKINE®, lyophilisiert, wird
ebenfalls vertrieben (Immunex Corporation) und ist üblicherweise
in Ampullen abgepackt, die ein steriles lyophilisiertes Pulver zur
Rekonstitution mit 1 ml sterilem Wasser enthalten. LEUKINE®,
lyophilisiert, kann 250 μg
oder 500 μg
Sargramostim (1,4 × 106 IE oder 2,8 × 106 IE);
40 mg Mannitol; 10 mg Saccharose und 1,2 mg Tromethamin enthalten. LEUKINE®,
flüssig,
und rekonstituierte Lösungen
von LEUKINE®,
lyophilisiert, werden gekühlt
bei 2-8°C
gelagert. Zur Stabilisierung dieser Formulierungen wird ein Chelatbildner
zugesetzt, wie vorstehend beschrieben. Beispielsweise wird EDTA
(oder ein anderer geeigneter Chelatbildner) zu der gewünschten
Konzentration zu der flüssigen
Formulierung hinzugefügt,
bevor sie in Ampullen abgepackt wird. Feste EDTA oder ein anderer Chelatbildner
können
der lyophilisierten Formulierung in Mengen, die die gewünschte Endkonzentration
liefern, wenn das Pulver zur Injektion hydratisiert wird, zugesetzt
werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer stabilisierten
wässrigen
Lösung
des Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktors zur Verfügung gestellt.
Dieses Verfahren schließt
das Zusammenmischen von EDTA in einer Konzentration von 0,1 bis
50 mM, 500 μg/ml Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierendem
Faktor, 10 mM TRIS-HCl, 40 mg/ml Mannitol und 10 mg/ml Saccharose
ein. Die verschiedenen Bestandteile des Gemisches können gleichzeitig
oder der Reihe nach in wässriger
Lösung
zugegeben werden. Das Gemisch kann andere physiologisch verträgliche Bestandteile
enthalten, falls so gewünscht.
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GM-CSF,
wie LEUKINE® oder
Molgramostim, kann außerdem
zu Hydrogelen zur topischen Anwendung, wie den in US-Patent Nr.
6.120.807 beschriebenen Hydrogelen, formuliert werden. Zur Formulierung
geeigneter Hydrogele verwendete Polymere schließen Polysaccharide, Polyacrylsäuren, Polyphosphazene,
Polyethylenglykol-PLGA-Copolymere und andere synthetische, biologisch
abbaubare Polymere ein. Zur Stabilisierung von in einem derartigen
Hydrogel dispergiertem GM-CSF wird ein Chelatbildner wie EDTA in
einer Konzentration von 0,05 bis 50 mM oder in einer Konzentration
von 0,1 bis 5 mM zugesetzt. In bestimmten Ausführungsformen wird eine Konzentration
von 0,1 oder 5 mM verwendet.
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In
einer Ausführungsform
der betreffenden Erfindung wird Sargramostim formuliert, wie vorstehend
für LEUKINE®,
flüssig,
beschrieben, außer
dass EDTA zu einer Konzentration von 5 mM zugegeben wird. In einer anderen
Ausführungsform
wird Sargramostim formuliert, wie vorstehend für LEUKINE®, lyophilisiert,
beschrieben, außer
dass 5 mM EDTA zu der Lösung
vor der Lyophilisation hinzugefügt
wird. In noch einer anderen Ausführungsform
wird trockenes EDTA-Pulver in geeigneten Mengen mit lyophilisiertem
LEUKINE® gemischt,
bevor es abgepackt wird.
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Die
stabilen Formulierungen von GM-CSF der betreffenden Erfindung schließen wässrige Lösungen ein,
die auf allen gewünschten
Wegen verabreicht werden können.
Beispielsweise werden die stabilisierten Formulierungen von GM-CSF
durch Injektion verabreicht. Die Injektion kann subkutan, intramuskulär oder durch
intravenöse
Infusion sein.
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Formulierungen
von GM-CSF mit EDTA können
auch durch Inhalation eines Aerosolsprays verabreicht werden. Die
Formulierung kann zunächst
in eine Vorrichtung zur Aerosolabgabe abgepackt werden oder kann
in einen mit dieser Abgabeform kompatiblen Behälter überführt werden. Die Aerosolabgabe
kann zum Dispensieren von Formulierungen, die original in flüssiger Form
abgepackt sind, oder die original als lyophilisiertes Pulver abgepackt
sind, was Rekonstitution vor der Verabreichung erfordert, verwendet
werden. Die Aerosolabgabe ist besonders wirksam zum Befördern von
Sargramostim in die Nasengänge
oder Lungen, kann aber auch zur systemischen Verabreichung des stabilisierten
GM-CSF verwendet werden. In einer Ausführungsform der Erfindung ist
der mit Aerosolspray verabreichte GM-CSF Sargramostim.
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Da
der Glykosylierungsgrad von biosynthetischem GM-CSF Halbwertszeit,
Verteilung und Ausscheidung zu beeinflussen scheint, kann die wirksamste
Dosis von GM-CSF bei den betreffenden Verfahren in Abhängigkeit
von der verwendeten Quelle variieren (Lieschke und Burgess, N. Engl.
J. Med. 1992, 327: 28-35; R. T. Dorr, Clin. Ther. 1993, 15: 19-29;
Horgaard et al., Eur. J. Hematol. 1993, 50: 32-36). Die wirksamste
Dosis und Häufigkeit
der Verabreichung kann wie benötigt
durch den Arzt des Patienten gemäß der medizinischen Praxis
abgestimmt werden und wird vom Alter des Patienten, Gewicht und
zu behandelndem Zustand abhängen.
Wirksame Dosen von GM-CSF
können
von etwa 50 bis 250 μg
pro Dosis reichen. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Dosis genau oder etwa 100 μg. In anderen Ausführungsformen
liegt die verwendete Dosis zwischen 100 und 125 μg. In einer anderen Ausführungsform
wird eine von 125 bis 250 μg
reichende feste Dosis verabreicht. Geeignete feste Dosen schließen 100 μg, 150 μg, 200 μg und 250 μg GM-CSF
ein. Falls gewünscht,
kann die Dosis als Funktion der Körperoberfläche berechnet werden, wie z.
B. 125 bis 250 μg/m2.
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Die
hierin beschriebenen verbesserten GM-CSF-Formulierungen sind zur
Behandlung jedes medizinischen Zustandes verwendbar, bei welchem
die Verabreichung von GM-CSF dabei wirksam ist, eine messbare Verbesserung
mindestens eines Indikators, der allgemein zur Einschätzung der
Schwere dieses Zustandes verwendet wird, herbeizuführen. Beispielsweise
können
die erfindungsgemäßen stabilisierten
Formulierungen in jedem therapeutischen Regime, das LEUKINE® (Sargramostim),
LEUCOMAX® (Molgramostim),
Regramostim, pegylierten GM-CSF oder eine physiologisch verträgliche Wildtyp-Formulierung oder
biologisch aktiven GM-CSF verwendet, ausgetauscht werden. Erkrankungen,
die mit den hierin beschriebenen stabilisierten GM-CSF-Formulierungen behandelt
werden können,
schließen
HIV-Infektion oder andere Virusinfektionen, bakterielle Infektionen,
Krebs, langsam heilende Wunden oder Geschwüre (wie Dekubiti oder diabetische Geschwüre), entzündliche
Darmerkrankung, einschließlich
Morbus Crohn, und alveoläre
Proteinose ein. Krebs kann ebenfalls mit den betreffenden Formulierungen
behandelt werden, einschließend,
aber nicht beschränkt auf
Melanom, Brustkrebs, Gehirntumore, Leukämien, Lymphome, Karzinom und
Adenokarzinom. Außerdem können die
erfindungsgemäßen Formulierungen
als Impfhilfsstoff verwendet werden, der beispielsweise zusammen
mit einem Impfstoff gegen eine Infektionskrankheit oder mit einem
Tumorimpfstoff, einschließlich Peptidimpfstoffen
gegen Melanom, Brustkrebs, Gehirntumore und andere Krebsarten, verabreicht
werden kann.
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Die
betreffenden stabilisierten GM-CSF-Formulierungen können außerdem verwendet
werden zur Herabsetzung des Auftretens einer Infektion bei Krebspatienten,
die eine myelosuppressive Chemotherapie erhalten; zur Förderung
der Erholung von Knochenmarkzellen bei Patienten, die eine myeloablative
Chemotherapie, gefolgt von einer autologen oder allogenen Knochenmarktransplantation,
erhalten haben, als Behandlung gegen Krebsarten, wie Non-Hodgkin-Lymphom,
akute lymphoblastische Leukämie,
Hodgkin-Lymphom, oder andere Krebsarten; zur Förderung der Mobilisierung peripherer
Blutvorläuferzellen
für die
Ansammlung durch Leukapherese vor der Transplantation; zur Verkürzung der
Dauer von Neutropenie und mit Neutropenie in Zusammenhang stehenden
klinischen Folgeerscheinungen bei Krebspatienten, die allogenes
oder autologes Knochenmarktransplantat erhalten haben; und zur Verringerung
der benötigten
Zeit zur Erholung der Neutrophilen bei Krebspatienten, wie Patienten
mit akuter myelogener Leukämie,
nach Chemotherapie. Die hierin beschriebenen stabilisierten Formulierungen
können
auch zur Stimulation der extrakorporalen Expansion von gezüchteten
hämatopoetischen
Stammzellen verwendet werden.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen verwendbare Ausführungsformen
der Erfindung.
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BEISPIEL 1
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N-terminaler Abbau von gelagertem
GM-CSF
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Veränderungen
im Umkehrphasen-HPLC-Profil wurden nach etwa 6 Monaten Lagerung
von LEUKINE® in
CARPUJECT®-Fertiginjektionsspritzen
(AMTEST Laboratories, Redmond, Washington), die mit 1 ml LEUKINE®,
flüssig,
gefüllt
worden waren, beobachtet. Die Umkehrphasen-HPLC für diese
Untersuchungen wurde unter Verwendung einer Protein- und Peptidsäule C18
von Vydac (218TP54), 5 μm,
4,6 × 250
mm, durchgeführt.
Puffer A für
die Umkehrphasenchromatographie war Wasser/TFA 0,1%; Puffer B war
Acetonitril/TFA 0,1% und Puffer C war 1 M NaCl/Wasser/TFA 0,1%.
Der zum Entwickeln der Säule
verwendete Gradient war: 1% B/min für 25-65%, B bei konstanten
20% und C über
40 Minuten bei 1 ml/min. Das Injektionsvolumen betrug 50 μl. Das Elutionsprofil
für das
gelagerte LEUKINE® zeigte eine absteigende
Schulter am Hauptpeak dieses Profils.
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Die
Massenspektrometrie identifizierte diese Schulter als GM-CSF, das
in unterschiedlichem Maße
am N-Terminus gekürzt
wurde. Die Massenspektrometrie (Sciex API 350) wurde unter Entwicklung
der Proben auf C18-Umkehrphasensäulen
wie vorstehend beschrieben durchgeführt, außer dass Natriumchlorid aus
den Puffern weggelassen wurde. Das Eluat aus der C18-Säule wurde
in das Massenspektrometer elektroversprüht. Zur Auswertung der Massenspektren
wurden Masse/Ladung-Spektren (m/z) von dem gesamten GM-CSF-Elutionspeak
aufgenommen und unter Verwendung der Software BioMultiView auf Massen
ausgewertet.
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LEUKINE® ist
in seiner unmodifizierten Formulierung an seinem Aminoterminus heterogen, üblicherweise
65% Protein in voller Länge
und 35% einer etwas kürzeren
Form, beginnend bei Ala3, umfassend. Die Ergebnisse der Massenspektren
der in Spritzen gelagerten Produkte zeigten das Vorhandensein sowohl
der vollentwickelten Ala1-Spezies als auch weiterer, zu Ala3, Arg4,
Ser5, Ser7, Ser9 und Thr10 gekürzter
Spezies. In bei 2-8°C
gelagerten Produkten blieb der Anteil des Proteins in voller Länge (Ala1)
unverändert,
was darauf hinwies, dass die einzige Spezies, die für den durch
Lagerung hervorgerufenen Abbau bei dieser Temperatur anfällig ist,
die Ala3-Spezies ist. Bei 30°C
jedoch wurde selbst die Ala1-Spezies abgebaut. Es sollte erwähnt werden,
dass diese Untersuchungen mit Massenspektren nur auf die unglykosylierten
Spezies gerichtet waren, die spätere
Arbeit aber zeigte, dass auch die glykosylierten Formen gekürzt werden.
Es wird abgeschätzt, dass
die Bestimmungsgrenze (LOQ) bei der Ermittlung des prozentualen
Anteils der Spezies in voller Länge und
der gekürzten
Spezies mit diesem Verfahren etwa 5% ist.
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Weitere
Charakterisierungen legten nahe, dass diese Kürzung auf einen metallionenkatalysierten
Vorgang zurückzuführen war.
Diese Aussage stützten
die folgenden Beobachtungen. Erstens war der Abbau auf den N-Terminus
eingegrenzt. Zweitens konnte die Umkehrphasenschulter durch den
Zusatz einer exogenen α-Aminopeptidase
simuliert werden. Für
diese Simulation wurden 5 Einheiten α-Aminopeptidase (Sigma A8299)
zu LEUKINE®,
flüssig,
hinzugefügt
und dieses wurde 3 Tage bei 37°C
inkubiert. Es wurde nach Massenspektrometrie festgestellt, dass
Formulierungen mit zugesetzter α-Aminopeptidase
die folgenden N-Termini enthielten: Ser5, Gln11 und pGln11 (das
stabile Cyclisierungsprodukt von Gln11). Wenn die Inkubation bis zu
7 Tagen ausgedehnt wurde, fand der Abbau nicht über Gln11 hinaus statt. Der
weitere Abbau kann durch die Cyclisierung von Gln11 gestoppt worden
sein. Drittens konnten wir den beobachteten N-terminalen Abbau von
GM-CSF durch Zusetzen von mM EDTA zu den Formulierungen stoppen.
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Das
Kation, das diesen aminoterminalen Abbau katalysiert, wurde nicht
endgültig
ermittelt. In einem Versuch, dieses Kation zu bestimmen, wurden
Metallionen aus von CARPUJECT®-Spritzen entnommenen Gummistöpseln mittels
Soxhlet-Extraktion
erschöpfend
extrahiert. Das am reichlichsten vorhandene zweiwertige Kation,
das extrahiert wurde, war Zink, wodurch nahegelegt wurde, dass dieses
das katalysierende Kation sein könnte.
Versuche wurden durchgeführt,
wobei Zn2+ zu den Formulierungen von LEUKINE® in
dem Bestreben hinzugefügt
wurde, den N-terminalen Abbau zu beschleunigen, das zugesetzte Zink
hatte aber keine wesentliche Wirkung im Vergleich zu einer Kontrollprobe.
Die Proben wurden jedoch nur etwa einen Monat vor der Untersuchung
gelagert, daher wurden die Ergebnisse nicht als beweiskräftig angesehen.
Gemäß der durch den
Hersteller der CARPUJECT®-Spritzen gelieferten
Angaben, sind viele unterschiedliche Metallionen in kleinen Mengen
in den Gummistöpseln
vorhanden, einschließlich
Calcium, Kupfer, Eisen, Blei, Chrom, Magnesium, Mangan, Molybdän und anderen.
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Bioassays
wurden unter Verwendung der Zelllinie TF-1 durchgeführt, welche
sensitiv auf humanen GM-CSF ist und sich schneller vermehrt, wenn
dieses Zytokin dem Kulturmedium zugesetzt wird (siehe z. B. Kitamura
et al., J. Cell. Physiol. 1989, 140: 323-334). Die Bioaktivität wird durch
Hinzugeben bekannter Mengen an GM-CSF (1 ng/ml) zu den Zellen in
Gegenwart von 3H-Thymidin untersucht. Die
Zellproliferation als Reaktion auf den GM-CSF wird durch Messung
der über
die Zellen in die DNA eingebrachten Menge des mit Tritium markierten
Thymidins quantifiziert. Die Ergebnisse der Bioassays an den gekürzten Formen
von Sargramostim zeigten, wenn es an den Zwischenpositionen gekürzt wurde
(Kombinationen von Arg4, Ser5, Ser7, Ser9 und Thr10) und auch wenn
es vollkommen zu Gln11 gekürzt
wurde, dass keine wesentliche Änderung der
biologischen Aktivität
beobachtet wurde.
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BEISPIEL 2
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Untersuchung der Langzeitstabilität
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Zur
Untersuchung der Langzeitwirkungen der Lagerung in Gegenwart von
EDTA wurde eine Gesamtmenge von 7 Chargen LEUKINE® in
CARPUJECT®-Spritzen
mit und ohne den Zusatz von 5 mM EDTA vorbereitet. Die Spritzen
wurden bei entweder 2-8°C
(übliche
Lagertemperatur) oder 30°C
(zur Herbeiführung
eines beschleunigten Abbaus) gelagert. Jede Spritze enthielt 1 ml
Flüssigkeit
mit 500 μg
LEUKINE®)
und 10 mM TRIS-HCl (1,2 mg/ml), 40 mg/ml Mannitol und 10 mg/ml Saccharose
bei pH-Wert 7,4. Nach Inkubation über unterschiedliche Zeitdauer
wurden die gelagerten Proben auf N-terminalen Abbau untersucht.
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Bei
6 Monaten wurden die Proben mit SDS-PAGE, Umkehrphasen-HPLC, TF-1-Bioassay, Peptidmapping
reduzierter und nicht reduzierter tryptischer Peptide und Massenspektrometrie
(Sciex API 350) analysiert. Für
die SDS-PAGE waren die Probefüllungen
1 μg/Bahn
in 2× nicht
reduzierendem Phosphatprobenpuffer in 16%igen TRIS-Glycin-Gelen
von Novex. Die Gele wurden bei 30 mA in TRIS-Glycin-SDS-Laufpuffer laufen gelassen
und mittels Anfärbungskit
Novex Silver Xpress angefärbt.
Für die
Umkehrphasen-HPLC verwendeten wir eine Protein- und Peptidsäule C18 von Vydac (218TP54),
5 μm, 4,6 × 250 mm.
Puffer A war Wasser/TFA 0,1% und Puffer B war Acetonitril/TFA 0,1%;
Puffer C: 1 M NaCl/Wasser/TFA 0,1%. Der Gradient betrug: 1% B/min
für 25-65%,
B bei konstanten 20% und C über
40 Minuten bei 1 ml/min. Das Injektionsvolumen betrug 50 μl. Die TF-1-Assays
wurden durchgeführt,
wie für
Beispiel 1 beschrieben. Für
die Massenspektrometrie wurden Proben auf C18-Umkehrphasensäulen wie
vorstehend, aber ohne Natriumchlorid entwickelt, dann in das Massenspektrometer
elektroversprüht.
Die Ergebnisse der Massenspektren wurden zur Erstellung von halbquantitativen
Werten über
den Grad des N-terminalen
Abbaus verwendet, obwohl dieses Verfahren nicht validiert war. Es
wird abgeschätzt,
dass die Bestimmungsgrenze bei der Ermittlung des prozentualen Anteils
der Spezies in voller Länge
und der gekürzten
Spezies mit diesem Verfahren etwa 5% ist. Das Peptidmapping reduzierter
tryptischer Peptide weist C-terminale Peptide, die über Disulfid
verknüpft
sind, nach. Das Peptidmapping wurde mit Umkehrphasenanalyse von
trypsiniertem Protein auf C18 vorgenommen.
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Die
Ergebnisse der Sechsmonatsuntersuchungen demonstrierten einen deutlichen
N-terminalen Abbau, wenn LEUKINE® in
Spritzen bei entweder 2-8°C oder 30°C über 6 Monate
in Abwesenheit von EDTA gelagert wurde. Der Abbaugrad schwankte
von Charge zu Charge beträchtlich.
Bei den bei 2-8°C
in Gegenwart von entweder 0,1 oder 0,5 mM EDTA inkubierten Proben
wurde der N-terminale Abbau unterbunden. Bei den bei 30°C in Gegenwart
von entweder 0,1 oder 0,5 mM EDTA inkubierten Proben wurde der N-terminale
Abbau erheblich verringert. Es wurde außerdem beobachtet, dass bei
einer einzigen Charge von LEUKINE® die
bei 30°C
in Gegenwart einer hohen Konzentration an EDTA (5 mM) inkubierten
Proben einen ungeklärten
Masseverlust von ca. 17 Da zeigten, der aber in keiner der anderen
6 Chargen, die untersucht wurden, auftrat.
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Bei
12 Monaten wurden Proben von 7 Chargen, gelagert mit oder ohne EDTA
bei 2-8°C
oder mit oder ohne 5 mM EDTA bei 30°C, untersucht. Dieser Satz von
Proben schloss auch eine Charge ein, die mit 0,1 mM EDTA formuliert
worden war. Diese Proben wurden mit SDS-PAGE (4-20%ige Gels mit
nicht reduzierendem Probenpuffer und Lauf bei 34 mA), Umkehrphasen-HPLC-Lauf
wie bei den Sechsmonatsproben, TF-1-Bioassay (siehe nachstehend)
und Massenspektrometrie analysiert. Die Ergebnisse zeigten im Vergleich
zu den Sechsmonatsergebnissen, dass sich der N-terminale Abbau bei
beiden Temperaturen in den 12 Monate ohne EDTA gelagerten Proben
fortgesetzt hatte. Formulierungen mit EDTA bei einer der Konzentrationen
(0,1 oder 5 mM) wurden bei Lagerung bei 2-8°C vor dem Abbau geschützt. Der
N-terminale Abbau erfolgte in den bei 30°C mit oder ohne zugesetzte EDTA
gelagerten Zwölfmonatsproben.
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Eine
der Testchargen wurde bei 1, 3, 6 und 12 Monaten analysiert. In
dieser speziellen Charge zeigten die bei 2-8°C ohne EDTA gelagerten Proben
einen zeitabhängigen
Verlauf des Abbaus und die Ala3-Spezies war nach 12 Monaten völlig weg.
In einer der 7 untersuchten Chargen wurde kein Rückgang der Ala3-Spezies in Abwesenheit
von EDTA beobachtet, der Grund dafür ist jedoch nicht bekannt.
Kurz dargestellt, zeigten 6 der 7 untersuchten Chargen N-terminalen
Abbau bei Lagerung in Spritzen bei 2-8°C in Abwesenheit von EDTA.
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Für den Zeitpunkt
von 24 Monaten wurden 4 Chargen, gelagert mit oder ohne EDTA bei
2-8°C, und
4 Chargen, gelagert mit EDTA bei 30°C, untersucht. Diese Proben
wurden mit SDS-PAGE, RP-HPLC, SEC, TF-1-Bioassay und Massenspektrometrie
analysiert, wie in Beispiel 1 oder für die Sechsmonatsproben beschrieben.
Bei den 24 Monate bei 2-8°C
gelagerten Proben wurde in Abwesenheit von EDTA ein vollständiger N-terminaler
Abbau der Ala3-Spezies beobachtet. Die bei 2-8°C in Gegenwart von 5 mM EDTA
gelagerten Proben zeigten diesen Abbau nicht. Der Abbau der Spezies
in voller Länge
(Ala1-Spezies) war
zu erkennen, wenn die Proben bei 30°C mit EDTA gelagert wurden.
Es wird geschlussfolgert, dass LEUKINE®-Formulierungen
mit 5 mM EDTA bei Lagerung bei 2-8°C 2 Jahre stabil bleiben können.
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BEISPIEL 3
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Einfluss der EDTA-Konzentration
bei der Stabilisierung von GM-CSF
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Leukine
wurde bei 2-8°C
oder 30°C über 14 Monate
in CARPUJECT®-Spritzen
mit 0; 0,1; 1,5; 5; 10 oder 50 mM EDTA gelagert.
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Nach
6 Wochen wurden einige der Proben mit nicht reduzierender SDS-PAGE,
Umkehrphasen-HPLC, Massenspektrometrie und Peptidmapping reduzierter
und nicht reduzierter Peptide analysiert, wie in den vorstehenden
Beispielen beschrieben. Nach 14 Monaten wurden die restlichen Proben
mit SDS-PAGE, Größenausschlusschromatographie
(SEC) auf BIORAD®-Biosil-Säulen, Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung
einer Protein- und Peptidsäule
C18 von Vydac, TF-1-Bioassay
und Massenspektrometrie analysiert, wie vorstehend beschrieben,
außer
dass für
die Größenausschlusschromatographie
(SEC) 20 μl
jeder Probe in eine Biorad-Biosil-Säule 125 injiziert und unter
Verwendung von 100 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH-Wert 6,8,
bei 1 ml/min als mobile Phase isokratisch eluiert wurden. Die Analysen
nach 14 Monaten schlossen Proben, gelagert bei 2-8°C mit oder
ohne EDTA und gelagert bei 30°C
mit EDTA, ein.
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Die
Ergebnisse bestätigten,
dass EDTA beim Schützen
von LEUKINE® vor
N-terminaler Kürzung in
bei 2-8°C über 14 Monate
gelagerten Proben wirkt. Zu diesem Zeitpunkt standen die bei 30°C mit 10
mM EDTA gelagerten Proben nicht mehr zur Untersuchung zur Verfügung, alle
anderen Proben wurden jedoch mit allen vorstehend beschriebenen
Verfahren, außer
Peptidmappinguntersuchung, analysiert. Die bei 30°C gelagerten Proben
zeigten eine Abnahme des Anteils der Spezies in voller Länge (Ala1-Spezies)
im Vergleich zu den bei 2-8°C
gelagerten Proben, und der N-terminale Abbau war in den ohne EDTA
bei 30°C
gelagerten Probe am schlimmsten. Die bei 30°C gelagerten Proben zeigten
auch eine erhebliche Oxidation, nachgewiesen durch einen großen Anteil
von früh
eluierendem Material, der mit Umkehrphasen-HPLC ersichtlich war.
Für die
bei 2-8°C
gelagerten Proben waren Konzentrationen an EDTA bis 0,1 mM herab
bei der Hemmung des N-terminalen Abbaus von GM-CSF wirksam.
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Nachstehende
Tabelle 1 stellt die auf Massenspektrometrie nach 14 Monaten Lagerung
basierenden Schätzwerte
dar. Die Zahlen in Tabelle 1 geben den analysierten prozentualen
Anteil am Gesamtprotein an, der durch jede der in der Tabelle aufgeführten Spezies
gebildet wurde. Ohne EDTA wurden 24% des bei 2-8°C gelagerten GM-CSF zu Arg4
oder Ser5 verkürzt.
In allen mit EDTA bei 2-8°C
gelagerten Proben wurden, ungeachtet der EDTA-Konzentration, keine
Spezies kleiner als Arg4 beobachtet und nur 5% oder weniger des Leukine
endete bei Arg4. Die in Gegenwart von EDTA bei 2-8°C gelagerten
Proben bestanden aus 57-71% GM-CSF in voller Länge (Ala1). Da 0,1 mM EDTA
so schützend
wie die untersuchten höheren
Konzentrationen war, ist es möglich,
dass Konzentrationen an EDTA geringer als 0,1 mM ebenso wirksam
bei der Verhinderung des N-terminalen Abbaus sind.
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In
allen bei 30°C
gelagerten Proben gab es einen großen Anteil N-terminalen Kürzens, ob
EDTA vorhanden war oder nicht (siehe Tabelle 1). Beispielsweise
wurden in der ohne EDTA bei 30°C
gelagerten Probe 61% des Proteins zu Arg4 oder weiter gekürzt. Bis
zu Trp13 gekürzte
Spezies wurden gefunden. Dagegen wiesen die bei dieser Temperatur
mit EDTA gelagerten Proben nur 20-30% bis Arg4 oder darüber hinaus
gekürzte Spezies,
ohne Kürzungen über Thr10
hinaus, auf. Der Abbau beinhaltete eine erhebliche Verringerung
der Spezies in voller Länge
(Ala1-Spezies), wobei nur 28-39% der Spezies in voller Länge nach
14 Monaten bei 30°C
zurückblieben.
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Die
Proben wurden in dem TF-1-Bioassay untersucht, um die Bioaktivität im Vergleich
zu einer Referenzprobe von GM-CSF zu bewerten. Die ohne EDTA bei
30°C gelagerte
Probe zeigte eine ungewöhnlich hohe
Aktivität.
Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass es in den bei 30°C in Gegenwart
von EDTA gelagerten Proben eine leichte Abnahme der Bioaktivität gegeben
haben kann, aber es gab in keinem Fall einen eindeutigen Trend,
der zeigte, dass sich die Bioaktivität in dieser Gruppe der Proben
mit steigenden Mengen an EDTA erhöhte. Alle bei 2-8°C mit oder
ohne EDTA gelagerten Proben wiesen eine mit der Referenzprobe von
LEUKINE® vergleichbare
Bioaktivität
auf.
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Die
vorstehenden Untersuchungen bestätigten,
dass EDTA bei von 0,1 bis 50 mM reichenden Konzentrationen beim
Schützen
von GM-CSF vor N-terminaler Kürzung
in bei 2-8°C
bis zu 14 Monaten gelagerten Proben wirkt. Die bei 30°C gelagerten
Proben zeigten eine Abnahme des Anteils der Spezies in voller Länge (Ala1-Spezies)
im Vergleich zu den bei 2-8°C
gelagerten Proben, und der N-terminale Abbau war in der ohne EDTA
bei 30°C
gelagerten Probe am extremsten. Die bei 30°C gelagerten Proben zeigten
auch eine erhebliche Oxidation, wie nachgewiesen durch einen großen Anteil
von früh
eluierendem Material, der mit Umkehrphasen-HPLC ersichtlich war. Tabelle
1. Massenspektrometrieanalysen von LEUKINE
®, gelagert
14 Monate bei 2-8°C
oder 30°C
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Während die
beispielhaften Ausführungsformen
der Erfindung vorstehend erläutert
und beschrieben wurden, wird es selbstverständlich sein, dass verschiedene
Veränderungen
darin vorgenommen werden können,
ohne vom Wesen und Umfang der Erfindung abzuweichen.
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