DE60217527T2 - Oberkiefer protraktionsvorrichtung mit kinnkappe - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C7/00—Orthodontics, i.e. obtaining or maintaining the desired position of teeth, e.g. by straightening, evening, regulating, separating, or by correcting malocclusions
- A61C7/06—Extra-oral force transmitting means, i.e. means worn externally of the mouth and placing a member in the mouth under tension
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine modifizierte Oberkieferdauerzugvorrichtung (MMPD), die für die Behandlung eines wachsenden Knochengerüsts und von Fällen eines dentalen offenen Bisses, die von einem Oberkieferentwicklungsdefizit begleitet werden.
- Seit langer Zeit wird akzeptiert, dass die Behandlung von Skelett-Malokklusionen der Klasse III allein unter Verwendung von kieferorthopädischen Verfahren schwierig ist und zu Hartnäckigkeit neigt. Vor den 1970ern wurden die Klasse III – Probleme hauptsächlich als Unterkiefervorstände definiert, und der Oberkiefer wurde in der Literatur nicht besonders hervorgehoben. Spätere Studien haben gezeigt, dass ein tatsächlicher isolierter Unterkiefervorstand nur 20 bis 25% der Klasse III – Fälle bildet.
- Nach Sinclair und Proffit (P.M. Sinclair, W.R. Proffit: „Class III Problems: Mandibular Excess/Maxillary Deficiency, in Surgical-Orthodontic Treatment", (ed.) W.R. Proffit, R.P. White, St. Louis: Mosby, 1991, CH.14, Seiten 428–482) zeigten von den Klasse III – Anomalien 20 bis 25% der Klasse III – Gesamtheit nur einen Oberkieferfehler, während 50 bis 60% einen Oberkieferfehler zusammen mit einem Unterkiefervorstand zeigten. Dieser Anteil steigt in der japanischen Gesellschaft auf bis zu 32 bis 43%, wobei das Auftreten der Klasse III – Anomalien ziemlich hoch ist (K. Takada, S. Petdachai, M. Sakuda: „Changes in Dentofacial Morphology in Skeletal Class III Children Treated by a Modified Maxillary Protraction Headgear and a Chincup: A Longitudianl Cephalometric Appraisal", Eur. J. Orthod. 15:211–221, 1993).
- Eine übermäßige vertikale Entwicklung des Unterkiefers sowie seine übermäßige Vorwärtsentwicklung ist in den Klasse III – Anomaliegruppen ziemlich häufig und bildet eine Kombination, die man bei 6% der Patienten sehen kann.
- Der Behandlungsplan für einen Patienten mit einem offenen Biss der Klasse III sollte während seiner/ihrer Wachstumsperiode auf sowohl pfeilrechte als auch vertikale Anomalien abzielen, und ein übermäßiges vertikales Wachstum des Unterkiefers muss verhindert werden, während das Wachstum des Oberkiefers nach vorne und nach unten unterstützt wird.
- Bei den im Stand der Technik benutzten Vorrichtungen ist die Vorwärtsentwicklung des Oberkiefers vorgesehen, und die Vorwärtsentwicklung des Unterkiefers wird verhindert. Da jedoch bei der Verwendung von Oberkieferdauerzugapparaten das Wachstum des Unterkiefers nach unten nicht verhindert wird, wird die Länge des Gesichts größer. Diese Situation kann zu dem „Syndrom eines langen Gesichts" führen, wobei in knochendentalen Fällen eines offenen Bisses chirurgische Kinn/Gesichts-(Gesichtsschädel-)Eingriffe erforderlich sein können. Für einen solchen Eingriff muss der Patient warten, bis er/sie 18 Jahre alt ist, oder es muss eine mehrphasige kieferorthopädische Behandlung angewendet werden, die viele Jahre mit separaten Anwendungen für den Oberkiefer und den Unterkiefer andauern kann. Während der mehrphasigen kieferorthopädischen Behandlung wird zuerst ein Rückwärtskopfmechanismus angewendet, um die Vorwärtsentwicklung des Oberkiefers zu verstärken, der Zustand des vertikalen offenen Bisses kann jedoch durch diese Anwendung nicht gesteuert werden. Deshalb wird die Behandlung des offenen Bisses auf eine spätere Phase verschoben und erfordert die Verwendung einer separaten Vorrichtung.
- Einige Kieferorthopäden erachten es als zweckmäßig, bis zum Wachstumsabschluss der Patienten mit offenem Biss der Klasse III ohne irgendwelche Eingriffe zu warten und beim Abschluss ihres Wachstums chirurgische Verfahren anzuwenden, um die Anomalien zu korrigieren. Im Stand der Technik wird im europäischen Patent Nr. 445492 der Unterkiefer mit Magneten verbunden, die mittels Korrekturhebeln an einem Steuerkasten befestigt sind. Hier wird jedoch auf das Kinn nur eine vertikale Kraft ausgeübt.
- In der spanischen Patentanmeldung Nr. 97/43975 ist eine ähnliche Vorrichtung offenbart, wobei unter Verwendung von Korrekturelementen auf das Kinn nur eine Kraft in der vertikalen Richtung angewendet wird. Ferner besitzen die Korrekturelemente keine Längeneinstellungs- und Bewegungsmöglichkeiten.
- Die US-A-4375,962 offenbart eine weitere kieferorthopädische Behandlungsvorrichtung.
- Bei den beiden Anmeldungen kann eine Konformität zu allen Arten von Patientengesichtern nicht vorgesehen werden.
- Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein übermäßiges vertikales Wachstum des Unterkiefers zu verhindern und ein verstärktes und schnelles Vorwärtswachstum des Oberkiefers vorzusehen, ohne eine Gesichtsverlängerung bei Heranwachsenden mit Anomalien eines offenen Bisses der Klasse III zu verursachen.
- Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gleichzeitige Ausübung einer horizontalen Vorwärtskraft und einer vertikalen Aufwärtskraft vorzusehen.
- Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Fähigkeit, das Ausüben der horizontalen Vorwärtskraft durch Entfernen der Haken zu beenden, wenn zwischen dem Unterkiefer und dem Oberkiefer eine ausreichende Beziehung in der Vorwärts/Rückwärts-Richtung hergestellt ist.
- Es ist eine noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in der Lage zu sein, die Vorrichtung im Einklang mit der Gesichtsstruktur der Person einzustellen.
- Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Behandlung in einer kurzen Zeit zu realisieren, ohne eine Person im Wachstum vielen ermüdenden Prozeduren zu unterziehen.
- Die Oberkieferdauerzugvorrichtung, die zum Lösen der Aufgaben der vorliegenden Erfindung realisiert ist, wurde in den Zeichnungen veranschaulicht. Darin zeigen:
-
1 die perspektivische Explosionsansicht der Oberkieferdauerzugvorrichtung; -
2 die Seitenansicht der Oberkieferdauerzugvorrichtung; -
3 die Perspektivansicht der Oberkieferdauerzugvorrichtung. - Die in den Zeichnungen dargestellten Komponenten wurden separat durchnummeriert, wie nachfolgend aufgelistet:
-
- 1
- Kinnschale
- 2
- vorderer Haken
- 3
- geradliniger Abschnitt des vorderen Hakens
- 4
- gekrümmter Abschnitt des vorderen Hakens
- 5
- seitlicher Haken
- 6
- vordere Ausnehmung
- 7
- seitliche Ausnehmung
- 8
- Befestigungselement
- 9
- Fixierungselement (Schraube)
- 10
- Loch für Fixierungselement (Schraube)
- 11
- Kopfstück
- 12
- Oberkieferdauerzugvorrichtung
- 13
- Verankerungseinheit
- Die Oberkieferdauerzugvorrichtung
12 weist eine Kinnschale1 ; einen oder mehrere vordere Haken/Hebel2 am vorderen Abschnitt der Kinnschale1 , um eine Kraft horizontal und vorwärts auf das Kinn auszuüben; wenigstens zwei seitliche geradlinige Haken5 , die an den Seiten der Kinnschale1 positioniert sind, um auf das Kinn eine Kraft senkrecht nach oben auszuüben; eine feste oder bewegbare Verankerungseinheit13 , die am oberen Gaumen platziert wird; ein Kopfstück11 , das am Kopf platziert wird; vordere Ausnehmungen6 und seitliche Ausnehmungen7 , die zum Eingriff der Haken2 und5 an der Kinnschale1 benutzt werden, in der gleichen Anzahl wie jene der Haken; und Fixierungselemente9 in der gleichen Anzahl wie jene der Haken auf. - Das Kopfstück
11 kann in verschiedenen Formen gemacht sein, vorausgesetzt, dass es eng auf den Kopf passt. Auf der Höhe der Ohren ist das Kopfstück mit einem elastischen Befestigungselement8 versehen, um mit dem seitlichen Haken verbunden zu werden, um auf den Oberkiefer eine Aufwärtskraft auszuüben. - Die Kinnschale
1 hat eine Konstruktion konform zur Kinnstruktur der Patienten. Die Ausnehmungen6 und7 sind zum Eingriff der Haken2 und5 ausgebildet und sind daran mit einem Fixierungselementloch10 versehen, um die eingreifenden Haken2 ,5 in der Ausnehmung6 ,7 zu fixieren. - Der vordere Haken besteht aus einem geradlinigen Abschnitt
3 und einem gekrümmten Abschnitt4 . Der geradlinige Abschnitt3 wird an der vorderen Ausnehmung6 angebracht und mittels des Fixierungselements9 befestigt. - Der Haken
5 mit einer seitlichen geradlinigen Form wird an der seitlichen Ausnehmung7 angebracht und mittels des Fixierungselements9 befestigt. - Die vorderen und die seitlichen Haken sind vorzugsweise aus Metall gemacht. Die vordere Ausnehmung
6 und die seitliche Ausnehmung7 bilden einen Vorsprung an der Kinnschale1 . Die vordere Ausnehmung6 hat eine Länge wenigstens gleich dem geradlinigen Abschnitt3 des vorderen Hakens, während die seitliche Ausnehmung7 wenigstens so lang wie der seitliche geradlinige Haken ist. Die Haken dringen in die Ausnehmungen von einem Ende ein und treten an dem anderen Ende aus. - Die Kinnschale wird mit einem Kopfstück mittels der seitlichen Haken
5 verbunden. Ein Gummistück, das eine Kraft von 400–450 gf ausüben wird, wird zwischen dem Kopfstück und den seitlichen Haken vorgesehen. Die freien Enden der seitlichen Haken werden an den seitlichen Ausnehmungen7 der Kinnschale entsprechend den Gesichtsmaßen des Patienten angebracht und mittels des Fixierungselements9 befestigt. Die lösbare oder feste Verankerungseinheit13 wird am oberen Gaumen platziert. Die oberen Haken werden an der vorderen Ausnehmung6 angebracht, nachdem sie entsprechend der Gesichtsstruktur des Patienten eingestellt sind, und mittels des Fixierungselements9 befestigt. - Ein Befestigungselement aus einem elastischen Material, wie beispielsweise Gummi, wird zwischen die vorderen Haken und die Verankerungseinheit im Mund auf beiden Seiten, d.h. links und rechts, in einer solchen Weise gesetzt, dass es jeweils eine Kraft von 350 gf ausübt.
- Die Behandlung wird fortgesetzt bis ein passendes vertikales und horizontales Schließen zwischen den oberen und den unteren Schneidezähnen erreicht ist. Wenn ein passendes Schließen in horizontaler Richtung erreicht ist, werden die vorderen Haken
2 entfernt, aber da das/die vertikale Wachstum und Entwicklung mehr Zeit benötigen, werden die seitlichen Haken5 für eine längere Zeit verwendet. Die Vorrichtung kann auf eine kleinere Größe angepasst werden, indem die nicht benötigten Haken2 ,5 von der Kinnschale1 entfernt werden. - Mit dieser Erfindung wird bei den skelettalen und dentalen Fällen eines offenen Bisses, die von einem Oberkieferentwicklungsfehler bei Heranwachsenden begleitet werden, die Oberkiefervorwärtsentwicklung erzielt, und das Absenken des Unterkiefers aufgrund eines übermäßigen Wachstums des Unterkiefers in der vertikalen Richtung wird verhindert. Die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist einfach herzustellen und hat geringe Produktionskosten.
Claims (9)
- Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ), gekennzeichnet durch eine Kinnschale (1 ); einen oder mehrere vordere Haken/Hebel (2 ) am vorderen Abschnitt der Kinnschale (1 ), um auf den Oberkiefer eine Kraft horizontal und nach vorne auszuüben; wenigstens zwei seitliche geradlinige Haken (5 ), die an den Seiten der Kinnschale (1 ) angeordnet sind, um auf den Unterkiefer eine Kraft vertikal nach oben auszuüben; vordere und seitliche Ausnehmungen (6 ,7 ), die zum Eingriff der Haken (2 und5 ) an der Kinnschale (1 ), an welcher die vorderen und die seitlichen Haken in einer längeneinstellbaren Weise eingreifen, verwendet werden, in der gleichen Anzahl wie jene der Haken; und Fixierungselemente (9 ) in der gleichen Anzahl wie jene der Haken. - Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine seitliche Ausnehmung (7 ), in welche die seitlichen Haken in einer längeneinstellbaren Weise eingreifen, und ein Fixierungselement (9 ), das zum Befestigen der Haken in der Ausnehmung benutzt wird. - Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ) nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine vordere Ausnehmung (6 ), in welche die vorderen Haken in einer längeneinstellbaren Weise eingreifen, und ein Fixierungselement (9 ), das zum Befestigen der Haken in der Ausnehmung verwendet wird. - Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ) nach Anspruch 1 und 3, gekennzeichnet durch einen längeneinstellbaren vorderen Haken (2 ), der aus den Ausnehmungen gelöst werden kann, falls erwünscht. - Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen längeneinstellbaren seitlichen Haken (51 , der aus den Ausnehmungen gelöst werden kann, falls erwünscht. - Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ) nach einem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen vorderen Haken (21 , der aus einem geradlinigen unteren Abschnitt (3 ) zum Eingriff in die Ausnehmung und einem gekrümmten oberen Abschnitt (4 ) zur Verbindung mit der Verankerungseinheit mittels des Befestigungselements besteht. - Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ) nach einem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen seitlichen Haken (5 ), durch den mittels elastischer Befestigungselemente (8 ), deren eines Ende in das Kopfstück (11 ) eingreift und deren anderes Ende in den seitlichen Haken (5 ) eingreift, auf den Unterkiefer Kräfte vertikal nach oben ausgeübt werden können. - Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ) nach einem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet durch Ausnehmungen (6 ,7 ), deren Tiefe wenigstens gleich dem Durchmesser der geradlinigen Abschnitte (3 ,5 ) der Haken ist. - Oberkieferdauerzugvorrichtung (
12 ) nach einem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Schraubloch (10 ), das sich zur Ausnehmung öffnet, außerhalb des Hakens und mit einer in der Ausnehmung befestigten Schraube (9 ), um den Haken in der Ausnehmung zu befestigen.
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