-
Erfindungsgebiet
-
Die
Erfindung betrifft allgemein das Management des Herzrhythmusses
und bezieht sich im Besonderen auf die Kombination von Herzstimulation
und optimalen Werten für
die Stimulationsparameter
-
Diskussion des Stands
der Technik
-
Zweikammer-Herzschrittmacher
-
Zweikammer-Herzschrittmacher
werden zunehmend bei Patienten mit unterschiedlichen Graden von AV
Blocks, symptomatischen Bradydysrhythmien und medikamenten-refraktärer Kardiomyopathie
angewendet. Die klinischen Vorteile des Zweikammer-Herzschrittmachers
schließen
die Steigerung des vorwärts
gerichteten Blutflusses – eine
Eigenschaft, welche die Symptome der Herzinsuffizienz (Congestive
Heart Failure, CHF) lindern kann – und die Verhinderung von
atrialer Fibrillation bedingt durch die atriale Kontraktion gegen eine
geschlossene Herzklappe (Gadler F, Linde C, Darpo B. Modification
of atrioventricular conduction as adjunct therapy for pacemaker-treated
patients with hypertrophic obstructive cardiomyopathy. Eur Heart
J 1998; 19:132-138) ein.
-
Zweikammer-Stimulation
kann die Hämodynamik
in einigen Patienten mit erweiterter Kardiomyopthie verbessern,
wahrscheinlich wegen der Verhinderung von mitralem Rückfluss
während
der Diastole durch die Einrichtung einer atrialen und ventrikulären mechanischen
Synchronität
(Nishimura R, Hayes D, Holmes D, Tajik A. Mechanism of hemodynamic
improvement by dual-chamber pacing for severe left ventricular dysfunction: An
acute Doppler and catheterization hemodynamic study. J Am Coll Cardiol
1995; 25:281-288). Trotz des Vorteils einer Optimierung der atrioventrikulären (AV-)
Verzögerung
werden Zweikammer-Herzschrittmacher oft in der Grundeinstellung
belassen, welche vom Gerätehersteller
auf ungefähr
170 Millisekunden festgelegt wird (Kindermann M, Frohlig G, Doerr
T, Schieffer H. Optimizing the AV delay in DDD pacemakers with high
degree AVE block: Mitral valve Doppler versus impedance cardiography.
Pacing Clin Electrophysiol 1997; 20: 2453-2462). Es ist die übereinstimmende
Auffassung unabhängiger
Forscher, dass die Optimierung der AV-Verzögerung nicht routinemäßig durchgeführt wird.
Prozeduren für
die Herzschrittmacheroptimierung, speziell die Durchführung von
Messungen des Schlagvolumen bei verschiedenen Einstellungen des
AV-Intervalls mit Hilfe von aortaler Doppler-Echokardiografie, werden
traditionell als benutzerabhängig,
zeitraubend und teuer beurteilt.
-
Das
Ziel der AV-Optimierung ist die Synchronisation des Abschlusses
der end-diastolischen Füllung exakt
mit dem Beginn der ventrikulären
Kontraktion. Es ist offensichtlich, dass, um dieses Ziel zu erfüllen, präzise physiologische
Messungen der Vorgänge
während
des Herzzyklus durchgeführt
werden müssen.
Wegen der großen
Vielfalt an kardiologischen Krankheiten, dem Zustand der Ventrikel
und den das Herz beeinflussenden Medikamenten ist jeder Patient
einzigartig. Leonelli et al. (Leonelli F, Wang K, Youssef M, Brown
D. Systolic and diastolic effects of variable atrioventricular delay
in patients with pacemakers. Eur Heart J 1995; 15:1431-1440) beobachtete,
dass eine optimale Einstellung der AV-Verzögerung das Schlagvolumen um
bis zu 42% verbesserte.
-
Eine
andere Anwendung von Herzschrittmachern wurde erst in letzter Zeit
gefunden: Kürzliche
vorgestellte Berichte machen den Vorschlag, dass biventrikuläre Stimulation
wichtige Möglichkeiten
in der Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz (CHF) bieten
kann. Ein signifikanter Prozentsatz der Patienten mit CHF weist
im EKG Abnormalitäten
in der Reizleitung auf. Diese Abnormalitäten der Reizleitung bewirken
eine abnormale Aktivität
des ventrikulären
Myokards und eine asynchrone Aktivität der Atrien und Ventrikel.
Biventrikuläre
Stimulation versucht den rechten und linken Ventrikel gleichzeitig
zu erregen, um die so genannte „ventrikuläre Resynchronisation" zu bewerkstelligen.
-
Studien
haben die akuten und kurzzeitlichen hämodynamischen Vorteile der
biventrikulären
Stimulation bestätigt.
Zusätzlich
haben Studien die Verbesserung des funktionalen Zustands von Patienten
mit CHF dokumentiert. Zurzeit werden größere, prospektive Studien durchgeführt, welche
die Vorteile der biventrikulären Stimulation
und ihre klinische Implikationen untersuchen.
-
Zusätzlich zu
den symptomatischen und funktionellen Verbesserungen wurden andere
wichtige Veränderungen
bei CHF-Patienten, die mit biventrikulärer Stimulation behandelt werden,
festgestellt. Parameter, welche die Herzfunktion abbilden, wie die
Größe des linken
Ventrikels und der myokardiale Leistungsindex, verbesserten sich
erheblich. Erhöhte
Werte für
Plasma-Norepinephrin, welche mit einer erhöhten Sterblichkeit bei CHF
einhergehen, verbessern sich bei biventrikulärer Stimulation. Es wurde gezeigt,
dass eine Verringerung der Herzratenvariabilität, welche ebenfalls einhergeht
mit einem erhöhten
Risiko des plötzlichen
Herztods, verbessert wurde. Diese Erkenntnisse haben führende Forscher
dazu veranlasst, die Möglichkeiten
der biventrikulären
Stimulation für
die Verbesserung der Überlebensrate
zu hypothetisieren. Es muss aber dazu gesagt werden, dass bisher
noch keine Studie die Verbesserung der Überlebensrate durch die biventrikuläre Stimulation
nachgewiesen hat. Es sind keine darüberhinausgehende Studien bekannt,
welche die Auswirkungen und möglichen
Vorteile einer biventriukulären
Stimulation untersuchen, bei der eine kurze Verzögerung zwischen der Kontraktion
vom rechtem Ventrikel und linkem Ventrikel, oder umgekehrt erzwungen
wird.
-
Optimierungstechniken
-
Soll
die AV-Verzögerung,
oder irgendeine andere Verzögerung
wie die Verzögerung
der Kontraktion zwischen rechtem und linkem Ventrikel, optimiert
werden, so muss diese auf den individuellen Patienten zugeschnitten
sein. Seit fast zwei Jahrzehnten werden Messungen des Schlagvolumens
mit Hilfe der thorakalen elektrischen Bioimpedanz (TEB) als geeignet
für die
Bestimmung der optimalen Herzschrittmachereinstellungen angesehen.
Hayes et al. (Hayes D, Hayes S, Hyberger L. Atrioventricular interval
optimization technique: Impedance measurements vs Echo/Doppler.
Presented at the North American Society for Pacing & Electrophysiology's 19th Annual
Scientific Sessions, San Diego, CA, May 9, 1998) berichteten vor
einiger Zeit, dass hämodynamisches
Monitoring mittels TEB die Bestimmung der optimalen AV-Verzögerung innerhalb
von 15 Minuten unter allen klinischen Gegebenheiten ermöglicht.
-
Trotz
der vielversprechenden Vorteile für den Patienten hat sich die
Verwendung der thorakalen elektrischen Bioimpedanz (TEB), wie auch
jedes andere vorher erwähnte
Verfahren, als ein Standard-Optimierungsverfahren für die Einstellung
der Schrittmacher-Parameterwerte von Zweikammer-Herzschrittmachern nicht
durchgesetzt. Offensichtlich ist das TEB-Verfahren, welches während der
Herzschrittmacher-Nachsorge angewendet wird, zeitraubend und erfordert
aktive Beteiligung des Arztes während
der gesamten Optimierungszeit.
-
Frequenzadaptive
Herzschrittmacher passen die Stimulationsrate den physiologischen
Bedürfnissen entsprechend
der Aktivität
des Schrittmacherpatienten an. Zum Beispiel bestimmen Sensoren die
Haltung und Bewegung des Patienten, oder die Atmung, welche durch
die Atemfrequenz und das Tidalvolumen charakterisiert ist, oder
auch das Schlagvolumen über
die Messung der thorakalen elektrischen Bioimpedanz. Der Herzschrittmacher
stellt die Stimulationsrate entsprechend der durch die Sensoren
ermittelten und durch den Schrittmacher selbst verarbeiteten Informationen
ein. Die Einstellung der Stimulationsrate des Schrittmachers entsprechend
der Aktivität
des Patienten ist nicht Gegenstand der nachfolgenden Optimierungsverfahren
und der Erfindung.
-
Die
amerikanische Patentanmeldung US-A-5,540,727 legt eine Optimierungsvorrichtung
für die
automatische Bestimmung der Stimulationsparameter eines Mehrkammer-Herzschrittmachers
dar. Die Vorrichtung in diesem Dokument weist eine Prozessoreinheit
auf wie in Anspruch 1 definiert.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
neue Vorrichtung, welche in den Patentansprüchen definiert ist, beinhaltet
einen Herzschrittmacher und ein Einrichtung zur Messung der thorakalen
elektrischen Bioimpedanz (TEB). Mit dieser Kombination von diagnostischer
(TEB) and therapeutischer Vorrichtung (Herzschrittmacher) wird ein
geschlossenes System geschaffen, um im Rahmen seiner Beschränkungen
eine optimale Einstellung der Stimulationsparameter zu finden.
-
In
der bevorzugten Ausführung
verändert
ein spezifischer Optimierungszyklus, welcher vom Assistenten oder
nach Beendigung eines festgelegten Zeitintervalls ausgelöst wird,
automatisch im vom Benutzer festgelegten Rahmen die Einstellung
für einen
oder mehrere Stimulationsparameter wie die AV-Verzögerung,
die interatriale Verzögerung,
die interventrikuläre
Verzögerung
oder Stimulationsrate und bestimmt für jede Permutation von Stimulationsparameterwerten
dimensionslose Schlagvolumenindizes der ventrikulären Leistung durch
die Bestimmung der maximalen Änderungsrate
von Bioimpedanz oder Bioadmittanz.
-
Der
Benutzer legt einen oder mehrere Stimulationsparameter fest, wie
die atrioventrikuläre
Verzögerung,
die interatriale Verzögerung,
die interventrikuläre
Verzögerung,
oder Stimulationsrate, welche während des
Optimierungszyklus variiert werden. Zusätrlich definiert der Assistent
die Variationsbereich für
die Werte jedes Stimulationsparameters und die Schrittweite, mit
der der Variationsbereich während
des Optimierungszyklus durchschritten wird. Die Anzahl der zu verändernden
Stimulationsparameter und die tatsächliche Anzahl der Variationsschritte
für jeden
Parameter bestimmt die Anzahl der Permutationen von Stimulationsparametern
und dementsprechend die Sequenz des Optimierungszyklus. Jeder Permutation
von Stimulationsparametern wird für eine vorgewählte Zeit
in der Größenordnung
30 bis 120 Sekunden appliziert. Die Stimulationsparameter, welche
die größten Werte
für einen
hämodynamischen
Parameter, oder eine Kombination derer, ergeben, ist das Ergebnis
des Optimierungszyklus und kann vom Herzschrittmacher für die weitere
Stimulation übernommen
werden.
-
Die
hämodynamischen
Messungen werden durchgeführt
unter Verwendung der Vorrichtung und des Verfahrens von Bernstein
and Osypka, welche im Detail in der europäischen Patentanmeldung
EP 1 247 487 A1 des
gleichen Anmelders, der Osypka Medical GmbH, Berlin, für eine Vorrichtung
und ein Verfahren für
die Bestimmung eines angenäherten
Wertes für
das Herzminutenvolumen und das Schlagvolumen (APPARATUS AND METHOD
FOR DETERMINING AN APPROXIMATE VALUE OF THE STROKE VOLUME AND THE CARDIAC
OUTPUT OF THE HEART) erläutert
werden. Dieses Dokument erfüllt
die Bedingungen des Artikels 54(3) EPÜ.
-
Die
automatische Durchführung
des Optimierungszyklus für
eine Anzahl von Permutationen von Stimulationsparametern für die Ermittlung
der maximalen linksventrikulären
Funktion verbessert erheblich die zeitliche Effektivität eines
ansonsten umständlichen
und zeitraubenden, aber dennoch vorteilhaften Vertahrens. Dieses
automatische Optimierungsverfahren kann während der Analyse des Stimulationssystems
(Pacing System Analysis, PSA) unmittelbar vor der Implantation eines
permanenten Schrittmachers, während
der temporären
Stimulation nach herzchirurgischen Eingriffen, während der Nachsorge für einen
Patienten mit implantierbarem Schrittmacher oder während der
Untersuchung der Effektivität
von Stimulationsalgorithmen für Patienten,
die sich einer Behandlung der Herzinsuffizienz (CHF) unterziehen.
-
Andere
Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ersichtlich.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
1 erläutert eine
erste bevorzugte Vorrichtung, bei der die Optimierungsvorrichtung
und der Herzschrittmacher in ein System integriert sind.
-
2 erläutert eine
zweite bevorzugte Vorrichtung, bei der die Optimierungsvorrichtung
und der Herzschrittmacher getrennte Vorrichtungen sind.
-
3 erläutert ein
Flussdiagramm mit den verschiedenen Schritten des automatischen
Optimierungsprozesses.
-
4 erläutert schematisch
die Wahrnehmungs- und Stimulationssequenzen des AW-Modus.
-
5 erläutert die
Wahrnehmungs- und Stimulationssequenzen des AVAV-Modus.
-
Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausbildungsformen
-
1 veranschaulicht
eine erste bevorzugte Ausführungsform,
welche z.B., aber nicht ausschließlich, in einen Stimulationssystemanalysator
(Pacing System Analyzer, PSA) oder in einem temporären externen Herzschrittmacher
verwendet wird.
-
1 zeigt
einen Patienten 10 und sein stilisiertes Herz mit vier
Herzkammern: dem rechten Atrium 12, dem rechten Ventrikel 14,
dem linken Atrium 16 und dem linken Ventrikel 18.
In der gezeigten bevorzugten Ausführungssform werden EKG-Oberflächenelektroden
als Teil einer Elektrodenkonfiguration an der rechter Seite von
Hals und linken Seite des unteren Brustkorbes des Patienten befestigt.
Die äußeren Oberflächenelektroden 20, 22 sind
mit einer Wechselstromquelle (Alternating Current, AC) 122 des
Herzmonitors 120 verbunden, der einen Teil der Optimierungsvorrichtung 100 darstellt.
Die inneren Oberflächenelektroden 24, 26 sind
mit einem Spannungsmesser 124 des Herzmonitors 120 verbunden.
Der Herzmonitor 120 bestimmt aus dem Verhältnis von 122 angelegtem
Wechselstrom und der durch 124 gemessenen Spannung 124 die
thorakale elektrische Bioimpedanz.
-
Alternativ
bestimmt der Herzmonitor
120 aus dem umgekehrten Verhältnis von
dem durch
122 angelegten Wechselstrom (AC) und der durch
124 gemessenen
Spannung
124 die thorakale elektrische Bioadmittanz. Dieses
Verfahren ist in der vorher erwähnten
europäischen
Patentanmeldung von Osypka
EP
1247487 A1 beschrieben, welche darlegt, wie die kontinuierlichen
Messung der thorakalen elektrischen Bioimpedanz genutzt wird, um
das Schlagvolumen und das Herzminutenvolumen zu bestimmen.
-
Alternativ
kann die thorakale elektrische Bioimpedanz (oder Bioadmittanz) über andere
Elektrodenkonfigurationen gemessen werden, einschließlich einer
zweiten Elektrodenkonfiguration, und Elektroden, welche auf einem Ösophaguskatheter
angeordnet sind, wie beschrieben in Osypka
EP 1247487 A1 .
-
Als
weiteres ist ein in 100 integrierter Herzschrittmacher 130 mit
mindestens zwei Herzkammern aus der Gruppe rechtes Atrium (RA) 12,
rechter Ventrikel (RV) 14, linkes Atrium (LA) 16 and
linker Ventrikel (LV) 18 verbunden. Falls die Optimierungsvorrichtung 100 für die Analyse
von Stimulationssystemen verwendet wird, wird die Verbindung der
Herzkammern und der Vorrichtung über
permanente Stimulationselektroden erfolgen (angedeutet durch den
gestrichelten Teil der Verbindung 30 zum rechten Atrium 12,
den gestrichelten Teil der Verbindung 32 zum rechten Ventrikel 14,
den gestrichelten Teil der Verbindung 34 zum linken Vorhof 16,
und den gestrichelten Teil der Verbindung 36 zum linken
Ventrikel 18), welche alle später mit dem implantierbaren
Herzschrittmacher verbunden werden, und über Verbindungskabel (angedeutet
durch den durchgezogenen Teil der Verbindung 30 zum rechten
Atrium 12, den durchgezogenen Teil der Verbindung 32 zum
rechten Ventrikel 14, den durchgezogenen Teil der Verbindung 34 zum
linken Atrium 16, und den durchgezogenen Teil der Verbindung 36 zum
linken Ventrikel 18).
-
Die
Prozessoreinheit 110 der Optimierungsvorrichtung 100 steuert
die Permutationen der Stimulationsparameterwerte wie Herzrate (HR)
und atrioventrikuläre
(AV), interatriale (AA) und interventrikuläre (W) Verzögerungen, und zeichnet die
dazugehörigen
Messungen von Schlagvolumen, Herzminutenvolumen, Auswurtfraktion
(EF) und anderer Indizes ventrikulärer Leistung auf.
-
Entsprechend
der Erfindung verändert
ein spezifischer Optimierungszyklus, welcher durch einen Benutzer
oder nach Ablauf eines vordefinierten Zeitintervalls ausgelöst wird,
einen oder mehrere der Stimulationsparameter wie AV Verzögerung,
interatriale Verzögerung,
interventrikuläre
Verzögerung
oder Herzrate innerhalb vom Benutzer festgelegter Grenzen und bestimmt
für jede
Parameterkonfiguration einen dimensionslosen Schlagindex der ventrikulären Leistungsfähigkeit
unter Herzunehmen der maximalen Änderungsrate
von Bioimpedanz oder Bioadmittanz. Jede Permutation der festgelegten
Stimulationsparameter kann zum Beispiel, ohne einzuschränken, für eine Zeitdauer
von 30 bis 120 Sekunden appliziert werden. Die Prozessoreinheit zeichnet
die hämodynamischen
Parameter mit jeder Permutation von Stimulationsparametern auf und
gibt nach Abschluss des Optimierungszyklus die Permutation von Stimulationsparametern
an, die zu den höchsten Werten
für einen
dimensionslosen Schlagindex der ventrikulären Leistungsfähigkeit
unter Herzunehmen der maximalen Änderungsrate
der Bioimpedanz oder Bioadmittanz führt.
-
Die
Ergebnisse werden in tabellarischer oder grafischer Form auf einer
Anzeige 140 dargestellt. Falls die Anzeige 140 über eine
berührungsempfindliche
Oberfläche
verfügt,
können
Patientenspezifische Angaben wie Name, Alter und Gewicht über die
berührungsempfindliche
Anzeige eingegeben werden. Alternativ ver fügt die Optimierungsvorrichtung 100 über eine
Schnittstelle 150 zu einer Tastatur oder einen Anschluss, über den der
Datenaustausch mit peripheren Geräten erfolgen kann.
-
Typische
Anwendungen der vorangehend beschriebenen bevorzugten Ausführung sind,
ohne einzuschränken,
die Stimulationssystemanalyse (Pacing System Analysis; PSA) sein,
im Rahmen derer permanente Stimulationselektroden mit der Vorrichtung
verbunden werden, die temporäre
Stimulation (Temporary Pacing; TP) nach herzchirurgischen Eingriffen,
im Rahmen derer temporäre
Myokardelektroden („Herzdrähte") verwendet werden,
und temporäre
Stimulationstherapie von Herzinsuffizienz (Congestive Heart Failure;
CHF).
-
2 erläutert eine
zweite bevorzugte Ausführungsform,
welche zum Beispiel, ohne einzuschränken, aus einer Kombination
von permanentem Herzschrittmacher und dazugehörigem Programmiervorrichtung
für permanente
Herzschrittmacher besteht, mit oder ohne Integration eines Stimulationssystemanalysators
(Pacing System Analyzer; PSA) in die Programmiervorrichtung. Hinsichtlich
der temporären
Stimulation wird diese Ausführung
ohne einzuschränken
zum Beispiel in einer Kombination von temporärem Herzschrittmacher und einer
hämodynamischen
Messeinheit verbunden mit dem Schrittmacher eingesetzt.
-
2 zeigt
den Patienten 10 nach der Implantation eines permanenten
Herzschrittmachers 170. Der Herzschrittmacher 170 ist
mindestens mit zwei Herzkammern aus den Möglichkeiten rechtes Atrium
(RA) 12 über
permanente Stimulationselektrode 172, rechter Ventrikel
(RV) 14 über
permanente Stimulationselektrode 174, linkes Atrium (LA) 16 über permanente
Stimulationselektrode 176, und linker Ventrikel (LV) 18 über permanente
Stimulationselektrode 178. 2 deutet
die Verbindungen zwischen dem permanenten Herzschrittmacher zu den
Herzkammern, d.h. die Stimulationselektroden, als gestrichelte Linien
an, um anzudeuten, dass diese Stimulationselektroden im Patienten
implantiert und nicht Teil der Optimierungsvorrichtung sind.
-
Die
Optimierungsvorrichtung 100 umfasst einen Herzmonitor 120,
eine Anzeige 140, und eine Schnittstelle 150,
welche alle durch die Prozessoreinheit 110 gesteuert werden.
Die Optimierungsvorrichtung kommuniziert mit dem permanenten Herzschrittmacher über die
Schnittstelle 150 und die externe Schrittmacher-Telemetrieeinheit 160,
welche zum Beispiel vom Hersteller des implantierbaren Herz schrittmachers 170 zur
Verfügung
gestellt wird. Alternativ ist die Telemetrieeinheit 160 in
die Optimierungsvorrichtung integriert, welches durch die gestrichelten
Linien 162 angedeutet ist, die die Vorrichtung 100 erweitern.
-
Die
Kommunikation zwischen der Optierungsvorrichtung 100 und
dem permanenten Herzschrittmacher 170 ist wichtig für die Synchronisierung
jeder neuen Permutation von Stimulationsparameters mit den Messungen
der hämodynamischen
Parameter, welche von der Optimierungsvorrichtung 100 durchgeführt wird.
Falls keine Kommunikation erreicht werden kann, muss zumindest der
Arzt, welcher den Herzschrittmacher 170 programmiert und
die Optimierungsvorrichtung 100 bedient, die dazugehörigen Stimulationsparameter
kennen und mit den gemessenen hämodynamischen
Parameters zusammen aufzeichnen.
-
In
der gezeigten bevorzugten Ausführungsform
sind Oberflächen-EKG-ähnliche Elektroden an der rechten
Seite des Halses und an der linken Seite des unteren Brustkorbs
des Patienten angebracht. Die äußeren Oberflächenelektroden 20, 22 sind
mit der Wechselstromquelle 122 des Herzmonitors 120 verbunden, welcher
selbst einen Teil der Optimierungsvorrichtung 100 darstellt.
Die inneren Oberflächenelektroden 24, 26 sind
mit dem Spannungsmesser 124 des Herzmonitors 120 verbunden.
Der Herzmonitor 120 bestimmt die thorakale elektrische
Bioimpedanz aus dem Verhältnis
des durch 122 eingeprägten
Wechselstroms und der durch 124 gemessenen Spannung.
-
Alternativ
bestimmt der Herzmonitor
120 die thorakale elektrische
Bioadmittanz aus dem reziproken Verhältnis des durch
122 eingeprägten Wechselstroms
und der durch
124 gemessenen Spannung. Die zuvor erwähnte europäische Patentanmeldung
von Osypka Medical GmbH
EP
1 247 487 A1 beschreibt, wie die kontinuierliche Messung
der thorakalen elektrischen Bioimpedanz zur Bestimmung von Schlagvolumen
und Herzminutenvolumen verwendet wird.
-
Alternativ
kann die thorakale elektrische Bioimpedanz (oder Bioadmittanz) unter
Verwendung anderer Elektrodenkonfigurationen gemessen werden, einschließlich einer
zweiten Elektrodenanordnung und Elektroden, welche auf einem Ösophaguskatheter
angebracht sind, umfassend beschrieben in der zuvor erwähnten europäischen Patentanmeldung
von Osypka Mediical GmbH
EP
1 247 487 A1 .
-
Typische
Anwendungen für
die zuvor beschriebe bevorzugte Ausführungsform sind, ohne einzuschränken, die
Untersuchung eines Herzschrittmacherpa tienten während der Nachsorge und die
hämodynamische
Optimierung während
temporärer
Stimulation nach herzchirurgischem Eingriff.
-
3 zeigt
ein Flussdiagramm mit den verschiedenen Abläufen des Optimierungsprozesses.
-
3 erläutert in
einem allgemeines Flussdiagramm die vorbereitenden Schritte für den Optimierungszyklus,
das heißt
den Prozess, welcher eine definierte Anzahl von Permutationen von
Herzschrittmacher-Parameterwerten ausführt und zu einer Permutation
von Herzschrittmacherparametern führt, welche die größten Werte
für Schlagvolumen,
Herzminutenvolumen und andere Indices der ventrikulären Leistungsfähigkeit
oder irgendeine Kombination daraus ergibt.
-
Bei
Beginn 300 der Prozedur befindet sich der Patient in Ruhe.
Um, falls notwendig, sofort eine Schrittmachertherapie zu gewährleisten,
wird der Herzschrittmacher, welche ein Teil der Optimierungsvorrichtung oder
auch nicht ist, mit den Stimulationselektroden verbunden. Im dem
Fall einer Patientennachsorge in der Schrittmacherambulanz sind
die Stimulationselektroden bereits eine Teil der implantierten Stimulationssystems.
Der Herzschrittmacher stimuliert nach Bedarf oder asynchron zum
Herzrhythmus mit einer fest eingestellten Stimulationsrate 302.
Der Arzt entscheidet, ob der in die Optimierungsvorrichtung integrierte
Herzmonitor das Vorgehen nach der transthorakalen elektrischen Bioimpedanz
nutzt, bei dem über
Oberflächenelektroden 304 der
Wechselstrom eingeprägt
und die daraus resultierende Spannung gemessen wird. Alternativ kann
bei Patienten, die bereits intubiert sind, das ösophageale Vorgehen genutzt
werden, nach dem über
Elektroden, welche auf einem Ösophaguskatheter 306 angebracht
sind, der Wechselstrom eingeprägt
und die daraus resultierende Spannung gemessen wird.
-
Der
Benutzer definiert zunächst
den Stimulationsparameter Herzrate 310, das heißt legt
den Variationsbereich für
den Wert des Stimulationsparameters fest und die Schrittweite, mit
welcher der Variationsbereich der Herzrate 310 durchschritten
werden soll. Zum Beispiel soll der spätere Optimierungszyklus mit
einer Herzrate von 70 Schlägen
pro Minute beginnen und dann schrittweise um 5 Schläge pro Minute
erhöht
werden (Schrittweite = 5 Schläge
pro Minute), bis eine Herzrate von 80 Schlägen pro Minute ereicht ist.
Alternativ kann die Herzrate auf einen Wert festgelegt werden, ohne
einen Variationsbereich für Änderungen.
-
Der
Assistent legt den Variationsbereich und die Schrittweite für die Variation
für die
atrioventrikuläre (AV)
Verzögerung 312 fest.
In diesem Zusammenhang ist mit AV-Verzögerung die rechtsseitige AV-Verzögerung gemeint,
das heißt
die Zeitverzögerung
zwischen der Wahrnehmung oder der Stimulation im rechten Atrium
und der Stimulation im rechten Ventrikel. Zum Beispiel soll der
spätere
Optimierungszyklus mit einer AV-Verzögerung von 150 ms beginnen,
dann die AV-Verzögerung schrittweise
um 50 ms erhöhen
(Schrittweite = 50 ms), bis eine AV-Verzögerung
von 250 ms erreicht wird. Alternativ kann die AV-Verzögerung auf
einen Wert festgelegt werden, ohne einen Variationsbereich für Änderungen.
-
Der
Assistent legt den Variationsbereich und die Schrittweite für die Variation
der interatrialen (AA) Verzögerung 314 fest.
In diesem Zusammenhang ist mit AA-Verzögerung die Zeitverzögerung zwischen
Wahrnehmung oder Stimulation im rechten Atrium und Stimulation im
linken Atrium gemeint. Zum Beispiel soll der spätere Optimierungszyklus mit
einer AA-Verzögerung
von 0 ms beginnen, dann die AA-Verzögerung schrittweise um 5 ms
erhöhen
(Schrittweite = 5 ms), bis eine AA-Verzögerung
von 10 ms erreicht wird. Alternativ kann die AA-Verzögerung auf
einen Wert festgelegt werden, zum Beispiel 0 ms, ohne einen Variationsbereich
für Änderungen.
-
Der
Assistent legt den Variationsbereich und die Schrittweite für die Variation
der linksseitigen atrioventrikulären
(LAV) Verzögerung 316 fest.
In diesem Zusammenhang ist mit LAV-Verzögerung die linksseitige AV-Verzögerung,
das heißt
die Zeitverzögerung
zwischen Wahrnehmung oder Stimulation im linken Atrium und Stimulation
im linken Ventrikel gemeint. Zum Beispiel soll der spätere Optimierungszyklus
mit einer LAV-Verzögerung
von 150 ms beginnen, dann die LAV-Verzögerung um 50 ms erhöhen (Schrittweite
= 50 ms), bis eine LAV-Verzögerung
von 250 ms erreicht wird. Alternativ kann die LAV-Verzögerung auf
einen Wert festgelegt werden, ohne einen Variationsbereich für Änderungen.
-
Der
Assistent legt den Variationsbereich und die Schrittweite für die Variation
der interventrikulären
(W) Verzögerung 314 fest.
In diesem Zusammenhang ist mit W-Verzögerung die Zeitverzögerung zwischen
Wahrnehmung oder Stimulation im rechten Ventrikel und Stimulation
im linken Ventrikel gemeint. Zum Beispiel soll der spätere Optimierungszyklus
mit einer W-Verzögerung
von 0 ms beginnen, dann die W-Verzögerung schrittweise um 5 ms
erhöhen
(Schrittweite = 5 ms), bis eine W-Verzögerung von 10 ms erreicht wird.
Alternativ kann die W- Verzögerung auf
einen Wert festgelegt werden, zum Beispiel auf 0 ms, ohne einen
Variationsbereich für Änderungen.
-
Der
Assistent legt das Zeitintervall 320 zwischen der Variation
der Stimulationsparameter fest. Nach Beginn einer neuen Permutation
von Stimulationsparameterwerten für die Therapie kann die hämodynamischen
Antwort des Patienten auf die Therapie einige Herzzyklen dauern.
Deshalb muss eine Messung der hämodynamischen
Parameter unmittelbar nach der Einstellung der neuen Permutation
der Stimulationsparameter nicht aktuellen hämodynamischen Änderungen
bedingt durch die geänderte
Stimulationstherapie wiedergeben. Zum Beispiel sollen im nachfolgenden
Optimierungszyklus jede Permutation der Stimulationsparameter für 30 Sekunden
eingestellt bleiben und die Messungen während der ersten Herzzyklen
nach der Einstellung jeder Permutation nicht berücksichtigt werden.
-
Die
Reihenfolge der Einstellung der Variationsbereiche und der Variationsschrittweiten
für Herzrate 310,
AA-Verzögerung 314,
AV-Verzögerung 316,
W-Verzögerung 318 und
Zeitintervall 320 sind willkürlich und können geändert werden. Bei der Wahl
der Variationsbereiche und Variationsschrittweiten wie auch dem
Zeitintervall muss der Arzt bedenken, dass es einen Kompromiss zu
finden gilt zwischen einerseits großen Variationsbereichen und
kleinen Variationsschrittweiten und andererseits der Dauer, die
der Optimierungszyklus benötigt,
das heißt
die Zeit, in die der Patient den Messungen ausgesetzt ist.
-
Bei
der Einstellung der Variationsbereiche und der Variationsschrittweiten
der Stimulationsparameter berechnet die Optimierungsvorrichtung
die benötigte
Dauer für
den automatischen Optimierungszyklus 330 voraus, und zeigt
diese an. Abhängig
von der vorausberechneten Dauer und der durch den Gesundheitszustand
des Patienten oder die Situation bedingte zeitliche Begrenzung kann
der Arzt vorher gewählte
Bereiche und Schrittweiten neu anpassen. Falls die notwendige Dauer
für den
automatischen Optimierungszyklus akzeptabel erscheint, bestätigt der
Arzt den Beginn des automatischen Optimierungszyklus durch die vorher
festgelegten Variationsbereiche und Variationsschrittweiten der
Stimulationsparameter. Die Optimierungsvorrichtung speichert die
aktuelle Einstellung der Stimulationsparameter vor Beginn des Optimierungszyklus,
zu der nach Beendigung des automatischen Optimierungszyklus wieder
zurückgekehrt
werden kann.
-
Nach
Beendigung des Optimierungszyklus 340 werden die ermittelten
hämodynamischen
Parameterwerte zusammen mit den dazugehörigen Permutationen der Stimu lationsparameter
angezeigt. Die Ergebnisse werden in Tabellenform dargestellt, wobei
die Permutation mit den Stimulationsparametern, die zu dem größten Schlagvolumen,
Herzminutenvolumen und anderen Indizes der ventrikulären Leistungsfähigkeit
führen, hervorgehoben.
Alternativ werden zwei- oder dreidimensionale Grafiken verwendet,
um das Spektrum der Stimulationsparameter und ihren therapeutischen
Einfluss auf diesen besonderen Patienten darzustellen.
-
Der
Arzt hat dann die Wahl, die bevorzugte Permutation von Stimulationsparametern
eventuell mit leichten Veränderungen
für die
Schrittmachertherapie zu übernehmen
oder zu der ursprünglich
benutzten und festgehaltenen Einstellung der Stimulationsparameter 350 zurückzukehren.
-
Während der
Stimulationssystemanalyse empfiehlt es sich, mit jeder neuen Elektrodenplatzierung
einen neuen automatischen Optimierungszyklus 360 durchzuführen. Der
Arzt hat die Möglichkeit,
die vorher gewählten
Variationsbereiche und Variationsschrittweiten für die Stimulationsparameter 362 zu
verändern,
oder einen neuen automatischen Optimierungszyklus mit den vorher
verwendeten Variationsbereiche und Variationsschrittweiten zu beginnen 364.
Alternativ kann die Schrittmacheroptimierung beendet werden 370.
-
4 erläutert schematisch
die Wahrnehmungs- und Stimulationssequenz des AW-Modus.
-
4 deutet
schematisch die 4 Herzkammern an und die entsprechenden Wahrnehmungs-
und Stimulationskanäle
an, und zwar das rechte Atrium (RA) 200, den rechten Ventrikel
(RV) 202, das linke Atrium (LA) 204 und den linken
Ventrikel (LV) 206, und einen bevorzugten Betriebsmodus
(AW Mode) des Herzschrittmachers, welcher in die Optimierungsvorrichtung
nach 1 integriert ist. Der Herzschrittmacher übernimmt die
Aufgabe, in jeder Herzkammer die Eigenaktivität des Patienten, sofern vorhanden,
wahrzunehmen und gegebenenfalls einen Schrittmacherimpuls abzugeben.
-
In
diesem Zusammenhang stellt die AV-Verzögerung 210 das programmierte
atrioventrikuläre
Stimulationsintervall dar, welches durch einen atrialen Stimulus
eingeleitet wird. Die W-Verzögerung 214 stellt
das programmierte interventrikuläre
Stimulationsintervall dar, welches durch einen ventrikulären Stimulus
eingeleitet wird.
-
4 erläutert die
aufwändigste
Wahrnehmung bzw. Messung und Stimulationstherapie, welche der AW-Modus
bereitstellt. Durch Abschalten der Stimulation und Wahrnehmung bzw.
Messung in bestimmten Herzkammern kann der aufwändige Funktionsumfang auf bekannte
und bewährte
Stimulationsmodi reduziert werden. Falls keine linksatriale Wahrnehmung
und Stimulation notwendig oder angebracht ist, wird der linksatriale
Kanal abgeschaltet. Die 3 verbleibenden Herzkammern und die dazugehörigen Wahrnehmungs-
und Stimulationskanäle 216,
nämlich
das rechte Atrium (RA) 200, der rechte Ventrikel (RV) 202 und
der linke Ventrikel (LV) 206, sind von besonderem Interesse
für eine
Schrittmachertherapie, welche auf Herzinsuffizienz ausgerichtet
ist, und auch als biventrikuläre
oder CHF-Stimulation bekannt ist. Nach unserem Kenntnisstand wurde die
Anwendung einer W-Verzögerung,
die positive und negative Werte annehmen kann, bisher nicht publiziert oder
untersucht.
-
Nach
dem Abschalten der Stimulation und Wahrnehmung im linken Ventrikel
sind die verbleibenden 2 Herzkammern und die dazugehörigen Wahrnehmungs-
und Stimulationskanäle 218,
nämlich
das rechte Atrium (RA) 200 und der rechte Ventrikel (RV) 202,
von besonderem Interesse in der klassischen physiologischen Stimulationstherapie,
auch bekannt als Zweikammer- oder DDD-Stimulation.
-
5 erläutert schematisch
die Wahrnehmungs- und Stimulationssequenz des AVAV-Modus.
-
5 deutet
schematisch die 4 Herzkammern und die entsprechenden Wahrnehmungs-
und Stimulationskanäle
an, und zwar das rechte Atrium (RA) 200, den rechten Ventrikel
(RV) 202, das linke Atrium (LA) 204 und den linken
Ventrikel (LV) 206, und einen anderen bevorzugten Betriebsmodus
(AVAV Mode) des Herzschrittmachers, welcher in die Optimierungsvorrichtung
nach 1 integriert ist. Der Herzschrittmacher übernimmt
die Aufgabe, in jeder Herzkammer die Eigenaktivität des Patienten,
sofern vorhanden, wahrzunehmen und gegebenenfalls einen Schrittmacherimpuls
abzugeben.
-
In
diesem Zusammenhang stellt die AV-Verzögerung 210 das programmierte
rechtsseitige atrioventrikuläre
Stimulationsintervall dar, welches durch einen atrialen Stimulus
eingeleitet wird. Die AA-Verzögerung 212 stellt
das programmierte interatriale Stimulationsintervall dar, welches
durch einen atrialen Stimulus eingeleitet wird. Die LAV-Verzögerung 220 stellt
das programmierte linksseitige atrioventrikuläre Stimulationsintervall dar,
welches durch einen linksatrialen Stimulus eingeleitet wird. Die
nach einem Abschalten der Stimulation und Wahrnehmung im linken
Atrium (LA) 204 und Ventrikel (LV) 206 verbleibenden
zwei rechten Herzkammern und die dazugehörigen Wahrnehmungs- und Stimulationskanäle 218,
nämlich
das rechte Atrium (RA) 200 und den rechten Ventrikel (RV) 202,
sind von besonderem Interesse für
die klassische physiologische Stimulationstherapie, welche auch
als Zweikammer- oder
DDD-Stimulation bekannt ist.
-
Wie
I Vorhergehenden angedeutet wurde, ist es nicht allein das Schlagvolumen,
welches herangezogen werden kann, um die Stimulationsparameter zu
optimieren, welche dann in den Schrittmacher programmiert werden.
Im Allgemeinen sind für
die Optimierung die meisten Indizes linksventrikulärer Herzleistung
geeignet. Die Optimierungsvorrichtung misst in jedem Fall die Herzrate
(HR). Deshalb kann auch das Herzminutenvolumen (CO) statt dem Schlagvolumen
für den
Optimierungsprozess verwendet werden:
mit
- SV:
- Schlagvolumen, gemessen
in Millilitern
- CO:
- Herzminutenvolumen,
gemessen in Litern pro Minute
- HR:
- Herzrate, gemessen
in Schläge
pro Minute
-
Für die Berechnung
des Schlagvolumen SV kann die folgende Gleichung aus der zuvor erwähnten europäischen Patentanmeldung
Osypka
EP 1 247 487
A1 verwendet werden (ohne einzuschränken):
oder in des speziellen Form
mit
mit
- VEFF
- : Volumen des elektrisch
teilnehrnenden Gewebes
- C1
- : Konstante
-
- Maximale Änderungsrate
der Impedanz
- Z0
- : Grundimpedanz
- TRR
- : RR-Intervall
- TLVE
- : Linksventrikuläre Auswurfzeit
- FTc
- : Korrigierte Flusszeit;
-
V
EFF ist ein für den jeweiligen Patienten
typischer Faktor, weil er unter anderem das Gewicht des Patienten
eingeht. V
EFF wir als quasikonstant betrachtet,
da es entsprechend der bereits erwähnten europäischen Patentanmeldung Osypka
EP 1 247 487 A1 V
EFF auch von der Grundimpedanz Z
0 abhängt. Betrachtet
man den Umfang der möglichen
Anwendungen, welche nur wenige Minuten für den Optimierungsprozess vorsehen,
dann verändert
sich Z
0, wenn überhaupt, nur geringfügig und
hat keinen praktischen Einfluss auf das gemessene SV oder CO. Wenn
Z
0 und im Folgeschluss V
EFF als
Konstante während
der gesamten Anwendung an einem bestimmten Patienten betrachtet
werden, dann kann bei der Optimierung ohne Einschränkung der Genauigkeit
auf die Kenntnis des Gewichts des Patienten und damit auf V
EFF verzichtet werden. Zum Beispiel kann
ein „Schlagindex" SI
1 wie
folgt definiert werden:
mit 0.15 < n < 0.8
und 0 ≤ m ≤ 1.5 entsprechend
der zuvor erwähnten
europäischen
Patentanmeldung von Osypka.
-
Ein
spezieller dimensionsloser „Schlagindex" SI
1 wird
bestimmt mit n = m = 0.5:
-
Der
einzige Nachteil einer solchen Vorgehensweise ist, dass der Benutzer
nicht eine (einfache) absolute Idee von dem Bereich erhält, in dem
sich das Schlagvolumen des Patienten bewegt, während der Patient verschiedenen
Permutationen der Stimulationsparameter ausgesetzt ist. Dafür erhält der Benutzer
relative Werte der „Schlagindizes" zum Vergleich.
-
Betrachtet
man Z
0 als konstant, dann kann Z
0 aus der Gleichung entfernt werden. Die
folgende vereinfachte Gleichung kann verwendet werden, um eine weitere
Form eines „Schlagindex" SI
2 zu
berechnen:
-
Einen
besonderen dimensionslosen Schlagindex SI
2 erhält man mit
n = m = 0.5:
-
Eine
weitere Vereinfachung auf Kosten der Genauigkeit erhält man durch
Substitution der korrigierten Flusszeit mit der linksventrikulären Auswurfzeit
(auch bekannt als systolische Flusszeit) T
LVE oder
durch völliges
Weglassen von FT
c oder T
LVE.
Dementsprechend wird ein „Schlagindex" SI
3 bestimmt:
-
Alternative
kann ein Schlagindex" SI
4 gebildet werden durch eine Normalisierung
von
durch Division durch die
Grundimpedanz Z
0:
-
Wie
bereits angedeutet ist das Weglassen der korrigierten Flusszeit
FTc oder der linksventrikulären Auswurfzeit
(bekant auch als systolische Flusszeit) TLVE eine
Vereinfachung, welche die Genauigkeit einschränkt und eventuell nur für einen
engen Bereich anwendbarer Herzraten geeignet ist.
-
Das
Schlagvolumen, das Herzminutenvolumen und die bereits erwähnten Schlagindizes" sind im Rahmen ihrer
Beschränkungen
passende hämodynamische
Parameter für
die Bestimmung der optimalen Einstellung der Stimulationsparameter.
Alternativ stellt die (linksventrikuläre) Auswurffraktion (EF) einen
mindestens genauso passender hämodynamischen
Index für
die Optimierung der Stimulationsparameter.
-
Falls
die Bioadmittance Y statt der Bioimpedance Z gemessen wird, sind
die folgenden Gleichungen entsprechend den Angaben in der europäischen Patentanmeldung
EP 1 247 487 A1 auf
Seite 14,
wobei mit Y
0 die
Grundadmittanz bezeichnet wird.
-
Die
Gleichungen für
die Bestimmung der Schlagindizes SI unter Verwendung der Bioadmittanz
Y ergeben sich demzufolge zu:
mit
-
- maximale Änderungsrate
der Admittanz,
- Y0
- der Grundadmittanz
und
- Ω
- einer Konstanten.