DE10119395A1 - Erfassung der Ischämie-Herzkrankheit - Google Patents
Erfassung der Ischämie-HerzkrankheitInfo
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Abstract
Implantierbares medizinisches Vorrichtungssystem zur Erfassung von Herzzuständen, wie der langfristigen Ischämie-Herzkrankheit, ein Verschluß einer Koronararterie durch ein Blutgerinnsel oder ein drohender Muskelherzinfarkt. Das implantierbare medizinische Vorrichtungs-(IMD)-System umfaßt einen Sensor, der ein Blutfluß-Geschwindigkeitssignal ausgibt, das eine Geschwindigkeit des Blutflusses durch einen Koronarsinus eines Patientenherzens darstellt. Eine implatierbare medizinische Vorrichtung (IMD) umfaßt einen Mikrocomputerschaltkreis, der dafür konfiguriert ist, das Blutflußgeschwindigkeitssignal zu analysieren und einen Herzzustand in Abhängigkeit von dem Blutflußgeschwindigkeitssignal zu erfassen. Das System kann auch eine implantierbare Leitung umfassen, welche die elektrische Aktivität von dem Patientenherzen abtastet. Der Mikrocomputerschaltkreis überwacht ein ST-Segment des elektrischen Aktivitätssignals und erfaßt einen Herzzustand in Abhängigkeit des Blutflußgeschwindigkeitssignals in Verbindung mit dem elektrischen Aktivitätssignal.
Description
Die Erfindung betrifft allgemein den Bereich implantierbarer medizinischer
Vorrichtungen und genauer betrifft sie implantierbare Herzkontrollvorrichtungen und
Therapieeinsatzvorrichtungen.
Eine große Vielfalt implantierbarer Herzkontrollvorrichtungen und
Therapieeinsatzvorrichtungen sind entwickelt worden, welche Schrittmacher,
Kardioverter/Defibrillatoren, Herzpumpen, Kardiomyostimulatoren, Ischämie-
Behandlungsvorrichtungen und Arzneimittelabgabevorrichtungen umfassen. Die
meisten dieser Herzsysteme umfassen Elektroden zum Abtasten und Abtastverstärker
zum Aufzeichnen und/oder Ableiten von Abtastvorfallssignalen.
Diese Vorrichtungen benutzen typischerweise die Abtastvorfallssignale, um Probleme
mit dem Herzsystem eines Patienten zu erfassen und die Therapie bereitzustellen. Es
gibt mehrere Patentschriften des Standes der Technik, welche Verfahren vorschlagen,
um Herzzustände zu erfassen, einschließlich:
Alle in der oben stehenden Tabelle 1 aufgelisteten Patente werden hiermit durch
Bezugnahme in ihrer jeweiligen Gesamtheit mit einbezogen. Wie die Fachleute leicht
beim Lesen der Zusammenfassung der Erfindung, der detaillierten Beschreibung der
bevorzugten Ausführungen und der unten dargelegten Ansprüche erkennen werden,
können viele der in den Patenten der Tabelle 1 aufgelisteten Vorrichtungen und
Verfahren vorteilhaft unter Verwendung der Lehren der vorliegenden Erfindung
modifiziert werden.
Die Erfindung hat bestimmte Ziele und allgemein liefert sie Lösungen für im Stand der
Technik bestehende Probleme bei der Erfassung des Auftretens eines Herzzustandes.
Einer der gefährlichsten Herzzustände ist ein Herzmuskelinfarkt, bei dem ein Teil des
Herzmuskels aufgrund eines Blutflußverlustes aus einer Koronararterie stirbt. Die
meisten Herzmuskelinfarkte ereignen sich in dem linken Ventrikel und verursachen
einen stechenden Schmerz in der Brust, der sich in die Arme und den Hals ausbreiten
kann. Zusätzlich liefert die Erfindung Techniken zur Erfassung anderer Herzzustände,
wie ein Verschluß einer Koronararterie durch ein Blutgerinsel oder die Ischämie-
Herzkrankheit. Im Gegensatz zu anderen bekannten Techniken, werden gemäß der
Erfindung Herzzustände durch die Überwachung des Blutflusses erfaßt, wenn er das
Koronarsystem durch den Koronarsinus verläßt. Zusätzlich wird die elektrische Aktivität
in dem Herzen auf irgendwelche Unregelmäßigkeiten abgetastet, wie ein erhöhtes ST-
Segment des Herzschlags.
Die Eigenschaften der Erfindung können in eine Vielzahl von Ausführungen
eingebunden werden. In einer Ausführung umfaßt ein System beispielsweise eine
Leitung zur Implantation in den Koronarsinus eines Patientenherzens. Die Leitung
umfaßt einen Sensor zur Messung der Geschwindigkeit des durch den Koronarsinus
fließenden Blutes. Eine implantierbare medizinische Vorrichtung (IMD), die an die
Leitung angeschlossen ist, überwacht ein Blutflußsignal von dem Sensor sowie die
elektrische Aktivität im Herz. Das implantierbare medizinische Vorrichtungssystem
umfaßt einen Mikrocomputerschaltkreis, um das Blutflußsignal und das elektrische
Aktivitätsignal zu analysieren, um Herzzustände zu erfassen.
Gemäß einer Eigenschaft der Erfindung sendet die IMD einen Alarm an den Patienten
oder beginnt mit dem Einsatz der Arzneimitteltherapie, vorzugsweise der Abgabe
schnell wirkender Thrombuszerfallsmittel, in Abhängigkeit von der abgetasteten
elektrischen Aktivität und dem Blutfluß durch den Koronarsinus. Beispielsweise kann
die iMD einen hörbaren Alarm, einen Muskel stimulierenden Alarm oder beide
auslösen. Zusätzlich kann die IMD eine Arzneimittelabgabepumpe für die Abgabe
therapeutischer Arzneimittel oder einen Katheter für den Einsatz einer prophylaktischen
Arhythmie-Therapie umfassen. Das System kann so gebaut sein, daß es die
Behandlung, und insbesondere die Dosierung, gemäß der abgetasteten Erhöhung des
ST-Segmentes und des Blutflusses verändert.
Verschiedene Ausführungen der Erfindung sind in den anliegenden Zeichnungen und
der Beschreibung hiernach dargelegt. Andere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung
werden aus der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen hervorgehen.
Abb. 1 illustriert ein implantierbares medizinisches Vorrichtungssystem in
Übereinstimmung mit einer Ausführung der Erfindung, das in einen menschlichen
Körper implantiert ist.
Abb. 2 illustriert eine Ausführung eines implantierbaren
Schrittmachervorrichtungssystems in Übereinstimmung mit einer Ausführung der
Erfindung, das an ein menschliches Herz angeschlossen ist.
Abb. 3 ist ein Blockdiagramm, das die verschiedenen Komponenten einer
Ausführung einer implantierbaren Schrittmachervorrichtung illustriert, die dafür
konfiguriert ist, in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung zu arbeiten.
Abb. 4 illustriert eine Ausführung eines implantierbaren Schrittmacher-
Kardioverter-Defibrillators in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung, der an
ein menschliches Herz angeschlossen ist.
Abb. 5 ist ein Blockdiagramm, das die verschiedenen Komponenten einer
Ausführung eines implantierbaren Schrittmacher-Kardioverter-Defibrillators illustriert,
der dafür konfiguriert ist, in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung zu
arbeiten.
Abb. 6 ist ein Fließbild, das einen Betriebsmodus einer implantierbaren
medizinischen Vorrichtung illustriert, die erfindungsgemäß arbeitet.
Abb. 7 illustriert die durchschnittliche Blutflußgeschwindigkeit durch den
Koronarsinus über einen ausgedehnten Zeitraum.
Abb. 8 illustriert die durchschnittliche Blutflußgeschwindigkeit durch den
Koronarsinus über einen kurzen Zeitraum sowie die abgetastete elektrische Aktivität im
Herz.
Abb. 1 ist eine vereinfachte schematische Ansicht einer Ausführung einer
implantierbaren medizinischen Vorrichtung ("IMD") 10 der vorliegenden Erfindung, die in
einen menschlichen Körper 6 implantiert ist. IMD 10 umfaßt eine hermetisch
abgedichtete Kapsel 14 und ein Anschlußmodul 12 zum Anschließen der IMD an
Schrittmacher- und Abtastleitungen 16 und 18, die in der Nähe des Herzens 8
implantiert sind. Die Schrittmacher- und Abtastleitungen 16 und 18 tasten elektrische
Signale ab, die zur Depolarisation und Erregungsrückbildung des Herzens 8 beitragen,
und liefern ferner Schrittmacherimpulse, um die Depolarisation des Herzgewebes in der
Nähe ihrer entfernt liegenden Enden zu bewirken. Die Leitungen 16 und 18 können
einpolige oder zweipolige Elektroden darauf angeordnet aufweisen, wie es in der
Technik gut bekannt ist. Beispiele für IMD 10 umfassen implantierbare
Herzschrittmacher, die in dem U.S.-Patent Nr. 5,158,078 von Bennett u. a., dem U.S.-
Patent Nr. 5,312,453 von Shelton u. a., oder dem U.S.-Patent Nr. 5,144,949 von Olson
dargelegt sind, welche hiermit unter Bezugnahme jeweils in ihrer Gesamtheit hierin
eingefügt werden.
Abb. 2 zeigt das Anschlußmodul 12 und die hermetisch abgeschlossene Kapsel
14 der IMD 10, die innerhalb oder nahe des Herzens 8 eines Menschen oder
Säugetiers angeordnet ist. Atrio- und Ventrikelschrittmacherleitungen 16 und 18
erstrecken sich von dem Anschlußverteilermodul 12 zu jeweils dem rechten Vorhof 30
und der rechten Herzkammer 32 des Herzens 8. Vorhofelektroden 20 und 21, die an
dem entfernt liegenden Ende der Vorhofschrittmacherleitung 16 angeordnet sind, sind
in dem rechten Vorhof 30 angeordnet. Ventrikelelektroden 28 und 29 an dem entfernt
liegenden Ende der Ventrikelschrittmacherleitung 18 sind in dem rechten Ventrikel 32
angeordnet. Ein Flußsensor 22 ist auf der Leitung 18 zur Messung der
Blutflußgeschwindigkeit in dem Herzen angeordnet.
Abb. 3 zeigt ein Blockdiagramm, welches die Hauptbestandteile der IMD 10 in
Übereinstimmung mit einer Ausführung der vorliegenden Erfindung illustriert, wobei die
IMD 10 ein Schrittmacher mit einer auf einem Mikroprozessor basierenden Struktur ist.
IMD 10 ist so dargestellt, daß sie einen Blutflußsensor 22 umfaßt, der vorzugsweise ein
elektrochemischer oder Ultraschall-Doppler ist, der fest auf der Leitung x angeordnet ist.
Der Blutflußsensor 22 liefert typischerweise (obwohl nicht unbedingt) ein
Fließgeschwindigkeitssignal, welches die Geschwindigkeit des Blutflusses durch das
Herz darstellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die IMD 10 in Abb. 3 nur mit
der daran angeschlossenen Leitung 18 gezeigt; ähnliche Schaltkreise und Anschlüsse,
die nicht ausdrücklich in Abb. 3 gezeigt sind, gelten für Leitung 16.
IMD 10 in Abb. 3 ist am bevorzugtesten mittels einer externen Programmiereinheit
(nicht in den Abbildungen gezeigt) programmierbar. Einer solcher Programmierer ist der
im Handel erhältliche Medtronic-Programmierer Modell 9790, der auf einem
Mikroprozessor basiert und eine Reihe von codierten Signalen an die IMD 10 liefert,
und zwar typischerweise durch einen Programmierkopf, der mit Radiofrequenz (RF)
codierte Signale an die IMD 10 überträgt oder telemetrisch übermittelt. Solch ein
Telemetriesystem ist in dem U.S.-Patent Nr. 5,312,453 von Wyborny u. a. beschrieben,
das hiermit durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit mit einbezogen wird. Die
Programmiermethodenlehre, die in dem Patent Nr. 5,312,453 von Wyborny u. a.
dargelegt ist, wird hier nur zu illustrativen Zwecken identifiziert. Aus einer Anzahl von
geeigneten Programmier- und Telemetriemethodenlehren, die in der Technik bekannt
sind, kann irgendeine verwendet werden, solange die gewünschten Informationen an
und von dem Schrittmacher übermittelt werden.
Wie in Abb. 3 gezeigt, ist Leitung 18 durch den Eingabekondensator 52 an den
Knoten 50 in der IMD 10 angeschlossen. Der Blutflußsensor 22 ist an einen Flußsignal-
Beschaffungsschaltkreis angeschlossen, der innerhalb der hermetisch
abgeschlossenen Kapsel 14 der IMD 10 angeordnet ist. Das von dem Flußsensor 22
gelieferte Ausgabesignal ist an den Eingabe/Ausgabe-Schaltkreis 54 angeschlossen.
Der Eingabe/Ausgabe-Schaltkreis 54 umfaßt analoge Schaltungen zur
Schnittstellenbildung mit dem Herzen 8, dem Blutflußsensor 22, der Antenne 56 und
Schaltungen zum Aussenden von Stimulationsimpulsen an das Herz 8. Die
Herzgeschwindigkeit 8 wird von Softwareimplementierten Algorithmen gesteuert, die in
dem Mikrocomputerschaltkreis 58 gespeichert sind.
Der Mikrocomputerschaltkreis 58 umfaßt vorzugsweise eine bordinterne Schaltung 60
und eine bordexterne Schaltung 62. Der Schaltkreis 58 kann einem
Mikrocomputerschaltkreis entsprechen, der in dem U.S.-Patent Nr. 5,312,453 von
Shelton u. a. dargelegt ist, welches hiermit durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit mit
eingefügt wird. Die bordinterne Schaltung 60 umfaßt vorzugsweise den Mikroprozessor
64, die Systemtaktgeberschaltung 66 und den bordinternen RAM 68 und ROM 70. Die
bordexterne Schaltung 62 umfaßt vorzugsweise eine RAM/ROM-Einheit. Die
bordinterne Schaltung 60 und die bordexterne Schaltung 62 sind jeweils durch den
Datenübertragungsbus 72 mit einer digitalen Regler/Zeitgeber-Schaltung 74 verbunden.
Der Mikrocomputerschaltkreis 58 kann eine gewöhnliche integrierte
Schaltkreisvorrichtung sein, die mit Standard-RAM/ROM-Komponenten aufgerüstet
worden ist.
In Abb. 3 gezeigte elektrische Komponenten werden von einer geeigneten
implantierbaren Batteriestromquelle 76 in Übereinstimmung mit der in der Technik
üblichen Praxis mit Strom versorgt. Aus Klarheitsgründen ist die Verbindung der
Batteriestromquelle mit den verschiedenen Komponenten der IMD 10 in den
Abbildungen nicht gezeigt. Die Antenne 56 ist an den Eingabe/Ausgabeschaltkreis 54
angeschlossen, um eine Uplink/Downlink-Telemetrie durch einen RF-Transmitter und
eine Telemetrieempfängereinheit 78 zu ermöglichen. Beispielhaft kann die
Telemetrieeinheit 78 derjenigen entsprechen, die in dem U.S.-Patent Nr. 4,566,063 von
Thompson u. a. dargelegt ist, welches hiermit durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit
mit eingefügt wird, oder derjenigen, die in dem oben erwähnten Patent Nr. 5,312,453
von Wyborny u. a. dargelegt ist. Allgemein wird bevorzugt, daß das bestimmte,
ausgewählte Programmier- und Telemetrieschema die Eingabe und Speicherung von
Reaktionsparametern auf die Herzgeschwindigkeit ermöglicht. Die speziellen
Ausführungen der Antenne 56, des Eingabe/Ausgabeschaltkreises 54 und der
Telemetrieeinheit 78, die hier dargestellt sind, sind nur zu illustrativen Zwecken gezeigt,
und sind nicht dazu bestimmt, den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu begrenzen.
Unter weiterer Bezugnahme auf Abb. 3, erzeugt die VREF- und
Vorspannungsschaltung 82 bevorzugt stabile Spannungsreferenz- und
Vorspannungsströme für analoge Schaltungen, die in dem Eingabe/Ausgabeschaltkreis
54 enthalten sind. Die Analog/Digital-Umwandler- (ADC) und Multiplexereinheit 84
digitalisiert analoge Signale und Spannungen, um interkardiale Signale mit "Realzeit"-
Telemetrie und Austauschfunktionen bei Batterieleerzustand (EOL) bereitzustellen.
Betriebsbefehle zum Steuern der Zeiteinstellung der IMD 10 sind über den Datenbus 72
mit der digitalen Regler/Zeitgeber-Schaltung 74 verbunden, wobei digitale Zeitgeber
und Zählwerke das Gesamtausstiegsintervall der IMD 10 sowie verschiedene
refraktorische, Überlagerungs- und andere Zeitgeberfenster erstellen, um den Betrieb
der innerhalb des Eingabe/Ausgabeschaltkreises 54 angeordneten
Peripheriekomponenten zu steuern.
Die digitale Regler/Zeitgeber-Schaltung 74 ist vorzugsweise mit dem Abtastschaltkreis
91 verbunden, welcher den Abtastverstärker 88, die Spitzenabtast- und
Schwellenwertmeßeinheit 90 und den Komparator/Schwellenwertdetektor 92 umfaßt.
Die digitale Regler/Zeitgeber-Schaltung 74 ist ferner vorzugsweise an den
Elektrogramm(EGM)-Verstärker 94 angeschlossen, um verstärkte und verarbeitete
Signale zu empfangen, die von Leitung 18 abgetastet werden. Der Abtastverstärker 88
verstärkt abgetastete elektrische Herzsignale und liefert ein verstärktes Signal an den
Spitzenabtast- und Schwellenwertmeßschaltkreis 90, der wiederum eine Anzeige für
abgetastete Spitzenspannungen und gemessene Schwellenspannungen des
Abtastverstärkers auf der Bündelleiter-Signalleitung 67 an die digitale
Regler/Zeitgeberschaltung 74 überträgt. Ein verstärktes Signal des Abtastverstärkers
wird dann an den Komparator/Schwellenwertdetektor 92 übermittelt. Beispielhaft kann
der Abtastverstärker 88 demjenigen entsprechen, der in dem U.S.-Patent Nr. 4,379,459
von Stein dargelegt ist, welches hiermit durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit mit
eingefügt wird.
Das von dem EGM-Verstärker 94 ausgesandte Elektrogramm-Signal wird eingesetzt,
wenn die IMD 10 von einem externen Programmierer abgefragt wird, um eine
Darstellung eines analogen Herzelektrogramms zu übertragen. Siehe beispielsweise
U.S.-Patent 4,556,063 von Thompson u. a., weiches hiermit durch Bezugnahme in
seiner Gesamtheit mit eingefügt wird. Der Ausgabe-Impulsgenerator 96 liefert
Schrittmacherstimulationen an das Patientenherz 8 durch den Koppelkondensator 98 in
Reaktion auf ein Schrittmacher-Triggersignal, das von der digitalen Regler/Zeitgeber-
Schaltung 74 jedesmal ausgesandt wird, wenn das Ausstiegsintervall ausläuft, ein
extern übertragener Schrittmacherbefehl empfangen wird, oder in Reaktion auf andere
gespeicherte Befehle, wie es in der Schrittmachertechnik gut bekannt ist. Beispielhaft
kann der Ausgabeverstärker 96 allgemein einem Ausgabeverstärker entsprechen, der
in dem U.S.-Patent Nr. 4,476,868 von Thompson dargelegt ist, welches hiermit durch
Bezugnahme in seiner Gesamtheit mit eingefügt wird.
Die speziellen Ausführungen des Eingabeverstärkers 88, des Ausgabeverstärkers 96
und des EGM-Verstärkers 94, die hier dargelegt werden, sind nur zu illustrativen
Zwecken gegeben und sind nicht dazu beabsichtigt, den Rahmen der Erfindung zu
begrenzen. Spezielle Ausführungen solcher Schaltkreise sind für die Durchführung
einiger Ausführungen der vorliegenden Erfindung einsetzbar, solange sie Vorrichtungen
bereitstellen zur Erzeugung eines Stimulationsimpulses, und solange sie in der Lage
sind, Signale zu liefern, die indikativ für die natürlichen oder stimulierten Kontraktionen
des Herzens 8 sind.
In einigen bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung kann die IMD 10 in
verschiedenen nicht auf die Geschwindigkeit reagierenden Modi, einschließlich, aber
nicht begrenzt auf DDD-, DDI-, VVI-, VOO und VVT-Modi arbeiten. In anderen
bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung kann die IMD 10 in
verschiedenen auf die Geschwindigkeit reagierenden Modi, einschließlich, aber nicht
beschränkt auf DDDR-, DDIR-, VVIR-, VOOR- und VVTR-Modi arbeiten. Die Messung
der Blutflußparameter kann beispielsweise zu einem auf die Geschwindigkeit
reagierenden Schrittmachen führen. Einige Ausführungen der vorliegenden Erfindung
sind in der Lage sowohl in nicht auf die Geschwindigkeit reagierenden Modi als auch in
auf die Geschwindigkeit reagierenden Modi zu arbeiten. Außerdem kann die IMD 10 in
verschiedenen Ausführungen der vorliegenden Erfindung programmierbar derart
konfiguriert sein, daß sie so arbeitet, daß sie die Geschwindigkeit, mit welcher sie
Stimulationsimpulse an das Herz 8 sendet, nur in Reaktion auf eine oder mehrere
ausgewählte Sensorausgaben, die erzeugt werden, variiert. Zahlreiche, hier nicht
ausdrücklich erwähnte Schrittmachereigenschaften und -funktionen können in die IMD
10 eingebaut werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf den Rahmen eines Schrittmachers mit einem
einzigen Sensor oder zwei Sensoren begrenzt, und sie ist nicht darauf beschränkt, daß
die IMD nur Aktivitäts- oder Drucksensoren aufweist. Die vorliegende Erfindung ist in
ihrem Rahmen auch nicht auf Einkammer-Schrittmacher, Einkammerleitungen für
Schrittmacher oder Einsensor- oder Zweisensorleitungen für Schrittmacher beschränkt.
Somit können verschiedene Ausführungen der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit beispielsweise mehr als zwei Leitungen oder mit Mehrkammer-Schrittmachern
durchgeführt werden. Wenigstens einige Ausführungen der vorliegenden Erfindung
können genauso gut im Zusammenhang mit Ein-, Zwei-, Drei- oder Vierkammer-
Schrittmachern oder anderen Arten von IMDs eingesetzt werden. Siehe beispielsweise
U.S.-Patent Nr. 5,800,465 von Thompson u. a., welches hiermit durch Bezugnahme in
seiner Gesamtheit mit eingefügt wird, wie es der Fall bei allen hier genannten U.S.-
Patenten ist.
IMD 10 kann auch ein Schrittmacher-Kardioverter-Defibrillator ("PCD") entsprechend
irgendeinem der zahlreichen im Handel erhältlichen, implantierbaren PCDs sein.
Verschiedene Ausführungen der vorliegenden Erfindung können in Verbindung mit
PCDs eingesetzt werden, wie sie in U.S.-Patent Nr. 5,545,186 von Olson u. a., U.S.-
Patent Nr. 5,354,316 von Keimel, U.S.-Patent-Nr. 5,314,430 von Bardy, U.S.-Patent Nr.
5,131,388 von Pless und U.S.-Patent Nr. 4,821,723 von Baker u. a. dargelegt sind,
welche alle hiermit durch Bezugnahme in ihrer jeweiligen Gesamtheit mit eingefügt
werden.
Die Abb. 4 und 5 illustrieren eine Ausführung, in welcher die IMD 10 ein
Mehrstellen-Schrittmachersystem ist, das mehrfache Leitungen zum Aussenden von
Schrittmacherimpulsen an den rechten Vorhof, den rechten Ventrikel und die
Oberfläche des linken Ventrikels umfaßt. In Abb. 4 kann die rechte Ventrikelleitung
1 die Form der Leitungen aufweisen, die in den U.S.-Patenten Nr. 5,099,838 und
5,314,430 von Bardy dargelegt sind, und umfaßt einen langgestreckten isolierenden
Leitungskörper 1, welcher drei konzentrisch aufgewickelte Leiter trägt, die durch
röhrenförmige Isolierhüllen voneinander getrennt sind. Angrenzend an das entfernt
liegende Ende der Leitung 1 sind die Ringelektrode 2, die ausziehbare Spiralelektrode
3, welche einziehbar in den isolierenden Elektrodenkopf 4 angebracht ist, und die
langgestreckte Spulenelektrode 5 angeordnet. Jede der Elektroden ist an einen der
aufgewickelten Leiter innerhalb der Leitung 1 angeschlossen. Die Elektroden 2 und 3
werden zum Herzschrittmachen und zum Abtasten der Ventrikeldepolarisationen
eingesetzt. An dem naheliegenden Ende der Leitung ist das sich in Zweige aufteilende
Verbindungsstück 6 angeordnet, welches drei elektrische Anschlüsse trägt, welche
jeweils an einen der aufgewickelten Leiter angeschlossen sind. Die
Defibrillationselektrode 5 kann aus Platin, Platinlegierung oder anderen bekannten
Materialien hergestellt sein, welche für implantierbare Defibrillationselektroden
verwendet werden können, und sie kann eine Länge von ungefähr 5 cm aufweisen.
Die in Abb. 4 gezeigte rechte Vorhofleitung 7 umfaßt einen langgestreckten
isolierenden Körper, welcher drei konzentrisch aufgewickelte Leiter trägt, die durch
röhrenförmige Isolierhüllen voneinander getrennt sind, entsprechend der Struktur der
Ventrikelleitung. Angrenzend an das J-förmige entfernt liegende Ende der Leitung 7
sind die Ringelektrode 9 und die ausziehbare Spiralelektrode 13, welche einziehbar in
einen isolierenden Elektrodenkopf 15 angebracht ist, angeordnet. Jede der Elektroden
ist an einen der aufgewickelten Leiter innerhalb des Leitungskörpers angeschlossen.
Die Elektroden 13 und 9 werden zum Vorhofschrittmachen und zum Abtasten der Atrio-
Depolarisationen eingesetzt. Die langgestreckte Spulenelektrode 19 ist nahe der
Elektrode 9 vorgesehen und an den dritten Leiter in dem Leitungskörper
angeschlossen. Die Elektrode 19 weist vorzugsweise eine Länge von 10 cm oder länger
auf und ist so konfiguriert, daß sie sich zu der Tricuspidklappe erstreckt. In einer
Ausführung der vorliegenden Erfindung sind ungefähr 5 cm der rechten Vorhof-
Elektrode in dem rechten Vorhofangeordnet, wobei die restlichen 5 cm in dem SVC
angeordnet sind. An dem naheliegenden Ende der Leitung ist das sich in Zweige
aufteilende Verbindungsstück 17 angeordnet, welches drei elektrische Anschlüsse trägt,
welche jeweils an einen der aufgewickelten Leiter angeschlossen sind.
Die in Abb. 4 gezeigte linke Ventrikel-Schrittmacherleitung 41 ist in dem
Koronarsinus und der großen Vene des Herzens 8 angeordnet und kann in einer
Konfiguration Schrittmacherstimuli an eine Oberfläche des linken Ventrikels des
Herzens 8 aussenden. Die linke Ventrikel-Schrittmacherleitung 41 ist derart eingeführt,
daß ein Blutflußsensor 22 innerhalb der Schrittmacherelektrode 41 ein Signal erzeugt,
das die Blutflußgeschwindigkeit durch den Koronarsinus darstellt. In einer Konfiguration
ist die linke Ventrikel-Schrittmacherleitung 41 eine zweipolige Leitung, welche eine
indifferente Elektrode 24 und eine aktive Elektrode 26 umfaßt, um Schrittmacherimpulse
auszusenden. In einer anderen Konfiguration ist die linke Ventrikel-Schrittmacherleitung
41 eine einpolige Leitung mit einer einzigen Schrittmacherelektrode an dem entfernt
liegenden Ende der Leitung. An dem naheliegenden Ende der Leitung ist der
Anschlußstecker 23 angeordnet, der ein elektrisches Anschlußstück trägt, welches an
den aufgewickelten Leiter angeschlossen ist.
Der implantierbare PCD 10 ist in Abb. 4 in Verbindung mit Leitungen 1, 7 und 41
und Leitungsanschlußanordnungen 23, 17 und 6, welche in einen Anschlußblock 12
eingesteckt sind, gezeigt. Wahlweise kann die Isolierung des nach außen gelegenen
Bereiches des Gehäuses 14 des PCD 10 hergestellt werden, indem eine
Kunststoffbeschichtung, wie aus Parylen oder Silikongummi, benutzt wird, wie sie in
einigen einpoligen Herzschrittmachern eingesetzt wird. Der nach außen gelegene
Bereich kann jedoch auch nicht-isoliert belassen werden, oder eine andere Trennung
zwischen isolierten und nicht-isolierten Bereichen kann eingesetzt werden. Der nicht-
isolierte Bereich des Gehäuses 14 dient als subkutane Defibrillationselektrode, um
entweder die Vorhöfe oder die Herzkammern zu defibrillieren. Andere
Leitungskonfigurationen als die in Abb. 4 gezeigten können in Verbindung mit der
vorliegenden Erfindung benutzt werden, wie diejenigen, die in U.S.-Patent Nr.
5,690,686 von Min u. a. gezeigt sind, welches hiermit durch Bezugnahme in seiner
Gesamtheit mit eingefügt wird.
Abb. 5 ist eine Funktionsprinzipskizze einer Ausführung eines implantierbaren
PCD 10 der vorliegenden Erfindung. Die Skizze sollte als beispielhaft für die Art von
Vorrichtung angesehen werden, in welcher verschiedene Ausführungen der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, und nicht als begrenzend, da klar
ist, daß die Erfindung in einer großen Vielfalt von Vorrichtungen eingesetzt werden
kann, einschließlich Kardiovertern und Defibrillatoren, welche keine Anti-Tachykardia-
Schrittmachertherapien liefern.
IMD 10 ist mit einem Elektrodensystem versehen. Wenn die Elektrodenkonfiguration
der Abb. 4 verwendet wird, ist die Entsprechung der illustrierten Elektroden wie
folgt. Elektrode 25 in Abb. 5 umfaßt den nicht-isolierten Bereich des Gehäuses
des PCD 10. Die Elektroden 25, 15, 21 und 5 sind an den Hochspannungs-
Ausgabeschaltkreis 27 angeschlossen, der Hochspannungsschalter umfaßt, welche
über den Steuerbus 31 von einer CV/defib-Verknüpfungssteuerung 79 gesteuert werden.
Innerhalb des Schaltkreises 27 angeordnete Schalter bestimmen, welche Elektroden
eingesetzt werden, und welche Elektroden an die positiven und negativen Ausgänge
der Kondensatorbatterie (welche die Kondensatoren 33 und 35 umfaßt) während des
Aussendens von Defibrillationsimpulsen angeschlossen werden.
Die Elektroden 2 und 3 sind auf oder in dem Ventrikel angeordnet und an den R-
Zacken-Verstärker 37 angeschlossen, der vorzugsweise die Form eines automatischen
leistungsgesteuerten Verstärkers aufweist, der einen einstellbaren Abtastschwellenwert
abhängig von der gemessenen R-Zackenstärke liefert. Ein Signal wird immer dann auf
der R-Ausgangsleitung 39 erzeugt, wenn das zwischen den Elektroden 2 und 3
abgetastete Signal den vorliegenden Abtastschwellenwert überschreitet.
Die Elektroden 9 und 13 sind auf oder in dem Vorhofangeordnet und an den P-Zacken-
Verstärker 43 angeschlossen, der auch vorzugsweise die Form eines automatischen
leistungsgesteuerten Verstärkers aufweist, der einen einstellbaren Abtastschwellenwert
abhängig von der gemessenen P-Zackenstärke liefert. Ein Signal wird immer dann auf
der P-Ausgangsleitung 45 erzeugt, wenn das zwischen den Elektroden 9 und 13
abgetastete Signal den vorliegenden Abtastschwellenwert überschreitet. Die allgemeine
Funktionsweise der R-Zacken- und P-Zackenverstärker 37 und 43 kann derjenigen
entsprechen, die in dem U.S.-Patent Nr. 5,117,824 von Keimel u. a., veröffentlicht am 2.
Juni 1992 unter dem Titel "An Apparatus for Monitoring Electrical Physiologic Signals"
("Vorrichtung zur Überwachung elektrischer physiologischer Signale"), dargelegt ist,
welches hiermit durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit mit eingefügt wird.
Der Fluß-Beschaffungsschaltkreis 94 sorgt für ein Eingabesignal von dem Flußsensor
22, wie einem Ultraschall-Doppler-Transducer oder einem elektrochemischen
Flußsensor, und liefert digitalisierte Flußdaten an den Mikroprozessor 51 für weitere
Blutfluß-Berechnungen.
Die Schaltmatrix 47 wird eingesetzt, um auszuwählen, welche der verfügbaren
Elektroden an den Breitbandverstärker 49 (0,5-200 Hz) zur Verwendung in der digitalen
Signalanalyse angeschlossen werden. Die Auswahl der Elektroden wird von dem
Mikroprozessor 51 über den Daten/Adress-Bus 53 gesteuert, wobei diese Auswahl
nach Wunsch verändert werden kann. Signale von den Elektroden, die für den
Anschluß an den Breitbandverstärker 49 ausgewählt wurden, werden an den
Multiplexer 55 übertragen und danach von dem A/D-Umwandler 57 in digitale Signale
mit mehreren Bits zur Speicherung in dem Arbeitsspeicher 59 unter Steuerung der
Direktzugriffsspeicherschaltung 61 umgewandelt. Der Mikroprozessor 51 kann
Techniken zur digitalen Signalanalyse einsetzen, um die in dem Arbeitsspeicher 59
gespeicherten digitalen Signale zu erkennen und den Herzrhythmus des Patienten zu
klassifizieren, wobei irgendein der zahlreichen Signalverarbeitungsverfahren, die in der
Technik bekannt sind, eingesetzt wird.
Der Rest des Schaltkreises ist für die Durchführung des Herzschrittmachens, und die
Kardioversions- und Defibrillationstherapien bestimmt, und er kann zu Zwecken der
vorliegenden Erfindung einem den Fachleuten bekannten Schaltkreis entsprechen. Die
folgende beispielhafte Vorrichtung ist zur Durchführung von Schrittmacher-,
Kardioversions- und Defibrillationsfunktionen dargelegt. Der
Schrittmacherzeitgeber/Steuer-Schaltkreis 63 umfaßt vorzugsweise programmierbare
digitale Zählwerke, welche die Basiszeitintervalle steuern, die mit den in der Technik gut
bekannten DDD-, DVI-, VDD-, AAI- DDI- und anderen Modi des Ein- und
Zweikammerschrittmachens verbunden sind. Der Schaltkreis 63 steuert vorzugsweise
auch die Ausstiegsintervalle, die mit Anti-Tachyarhythmie-Schrittmachen sowohl im
Atrium als auch im Ventrikel verbunden sind, wobei irgendwelche in der Technik
bekannte Anti-Tachyarhythmie-Schrittmachertherapien eingesetzt werden.
Durch den Schrittmacherschaltkreis 63 definierte Intervalle umfassen Atrio- und
Ventrikel-(AV)-Schrittmacher-Ausstiegsintervalle, die refraktorischen Zeiträume,
während derer abgetastete P-Zacken und R-Zacken unwirksam sind, um ein Zeitgeben
der Ausstiegsintervalle wieder zu beginnen, und die Impulsbreiten der
Schrittmacherimpulse. Die Dauer dieser Intervalle wird von dem Mikroprozessor 51 in
Reaktion auf in dem Speicher 59 gespeicherte Daten bestimmt und über den Adreßbus
53 an den Schrittmacherschaltkreis 63 übermittelt. Wie hiernach in Einzelheiten
beschrieben, steuern der Mikroprozessor 51 und der Schrittmacherschaltkreis 63 die
Schrittmacherintervalle als eine Funktion des von dem Flußsensor 24 der linken
Ventrikel-Schrittmacherleitung 41 empfangenen Blutfluß-Geschwindigkeitssignals. Der
Schrittmacherschaltkreis 63 bestimmt auch die Amplitude der Herzschrittmacherimpulse
unter Steuerung des Mikroprozessors 51.
Während des Schrittmachens werden die Ausstiegsintervallzählwerke innerhalb des
Schrittmacher-Zeitgeber/Steuer-Schaltkreises 63 auf Null gestellt, wenn R-Zacken und
P-Zacken abgetastet werden, wie von Signalen auf den Leitungen 39 und 45 angezeigt,
und in Übereinstimmung mit dem ausgewählten Schrittmachermodus bei der zeitlosen
Trigger-Erzeugung von Schrittmacherimpulsen durch die Schrittmacherausgabe-
Schaltkreise 65 und 67, welche an die Elektroden 9, 13, 2 und 3 angeschlossen sind.
Die Ausstiegsintervallzählwerke werden auch auf Null gestellt bei der Erzeugung von
Schrittmacherimpulsen und steuern dadurch das Basiszeitgeben der
Herzschrittmacherfunktionen, einschließlich des Anti-Tachyarhythmen-Schrittmachens.
Die von Ausstiegsintervallzeitgebern definierten Längen der Intervalle werden von dem
Mikroprozessor 51 über den Daten/Adreßbus 53 bestimmt. Der Wert der in den
Ausstiegsintervallzählwerken vorhandenen Zählung, wenn sie durch abgetastete R-
Zacken und P-Zacken auf Null zurückgestellt werden, kann dazu verwendet werden, die
Längen der R-R-Intervalle, P-P-Intervalle, P-R-Intervalle und R-P-Intervalle zu messen,
wobei die Messungen in Speicher 59 gespeichert und dazu verwendet werden, das
Auftreten von Tachyarrhytmen zu erfassen.
Wie hiernach in Einzelheiten erläutert, regelt die IMD 10 die an das Herz 8
ausgesandten Schrittmacherimpulse als eine Funktion der Geschwindigkeit des durch
den Koronarsinus fließenden Blutes. Bei Zweikammer-Schrittmachersystemen mit einer
Atrio-Schrittmacherleitung 16 und einer Ventrikel-Schrittmacherleitung 18, wie in den
Abb. 2 und 3 illustriert, konfiguriert der Mikroprozessor 64 beispielsweise den
Schrittmacherzeitsteuerungs-Schaltkreis 63, um die AV-Verzögerung zu steuern. Die
AV-Verzögerung ist die Zeitdauer zwischen dem Aussenden eines Atrio-
Schrittmacherimpulses durch Leitung 16 und dem Aussenden eines Ventrikel-
Ausgabeimpulses durch Leitung 18. Die AV-Verzögerung liegt typischerweise in der
Größenordnung von 100 Millisekunden, und liegt oft zwischen 120 und 150
Millisekunden, und ist auch als AV-Intervall bekannt. Bei Mehrstellen-
Schrittmachersystemen, wie in den Abb. 4 und 5 illustriert, konfiguriert der
Mikroprozessor 51 den Schrittmacher Zeit-/Steuer-Schaltkreis 63, um die interne
Ventrikelverzögerung zu steuern. Die interne Ventrikelverzögerung ist die Zeitdauer
zwischen dem Aussenden eines Schrittmacherimpulses an den rechten Ventrikel durch
Leitung 1 und dem Aussenden eines Schrittmacherimpulses an den linken Ventrikel
durch die linke Ventrikel-Schrittmacherleitung 41.
Der Mikroprozessor 51 arbeitet vorzugsweise als eine durch Unterbrechungen
angetriebene Vorrichtung, und er reagiert auf Unterbrechungen von dem Schrittmacher-
Zeitgeber/Steuer-Schaltkreis 63 entsprechend dem Auftreten abgetasteter P-Zacken
und R-Zacken und entsprechend der Erzeugung von Herzschrittmacherimpulsen. Diese
Unterbrechungen werden über den Daten/Adreßbus 53 übermittelt. Irgendwelche
erforderlichen, von dem Mikroprozessor 51 durchzuführenden mathematischen
Berechnungen und irgendwelche Aktualisierungen der Werte oder Intervalle, die von
dem Schrittmacher-Zeitgeber/Steuer-Schaltkreis 63 gesteuert werden, finden nach
solchen Unterbrechungen statt.
Das Erfassen von Atrio- oder Ventrikel-Tachyarhythmien, wie es in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt wird, kann den in der Technik bekannten Tachyarhythmie-
Erfassungsalgorithmen entsprechen. Beispielsweise kann das Vorliegen einer Atrio-
oder Ventrikel-Tachyarhythmie bestätigt werden durch Erfassung einer fortlaufenden
Reihe kurzer R-R- oder P-P-Intervalle mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit, die
indikativ für Tachyarhythmien ist, oder einer ununterbrochenen Reihe kurzer R-R- oder
P-P-Intervalle. Das plötzliche Auftreten der erfaßten hohen Geschwindigkeiten, die
Stabilität der hohen Geschwindigkeiten und eine Anzahl weiterer in der Technik
bekannter Faktoren können auch zu diesem Zeitpunkt gemessen werden. Geeignete
Erfassungsmethoden für Ventrikel-Tachyarhythmien, die solche Faktoren messen, sind
in dem U.S.-Patent Nr. 4,726,380 von Vollmann, dem U.S.-Patent Nr. 4,880,005 von
Pless u. a. und dem U.S.-Patent Nr. 4,830,006 von Haluska u. a. beschrieben, die alle
hiermit durch Bezugnahme in ihrer jeweiligen Gesamtheit mit einbezogen werden. Eine
zusätzliche Gruppe von Methoden zur Erkennung von Tachykardie ist in dem Artikel
"Onset and Stability for Ventricular Tachyarrhythmia Detection in an Implantable Pacer-
Cardioverter-Defibrillator" von Olson u. a., veröffentlicht in Computers in Cardiology, 7.
Oktober 1986, IEEE Computer Society Press, Seiten 167-170 dargelegt, welcher
hiermit auch durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit mit einbezogen wird.
Erfassungsmethoden für Atrio-Fibrillationen sind in der veröffentlichten PCT-
Anmeldungs-Seriennr. US 92/02829, Veröffentlichungs-Nr. WO 92/18198, von Adams
u. a. und in dem Artikel "Automatic Tachycardia Recognition" von Arzbaecher u. a.,
veröffentlicht in PACE, Mai-Juni 1984, Seiten 541-547, dargelegt, welche beide hiermit
durch Bezugnahme in ihrer jeweiligen Gesamtheit mit einbezogen werden.
In dem Fall, wo eine Vorhof- oder Kammer-Tachyarhythmie erfaßt wird und ein
Schrittmacherprogramm gegen Tachyarhythmie gewünscht wird, werden geeignete
Zeitgeberintervalle zur Steuerung der Erzeugung von Anti-Tachyarhythmie-
Schrittmachertherapien von dem Mikroprozessor 51 in den Schrittmacher-Zeitgeber-
und Steuerschaltkreis 63 geladen, um den Betrieb der darin angeordneten Zählwerke
für das Ausstiegsintervall zu steuern und die refraktorischen Zeiträume zu definieren,
während derer die Erfassung der R-Zacken und P-Zacken unwirksam für den Neustart
der Ausstiegsintervall-Zählwerke ist.
Alternativ kann ein Schaltkreis zur Steuerung des Zeitgebens und der Erzeugung von
Schrittmacherimpulsen gegen Tachykardie eingesetzt werden, wie in dem U.S.-Patent
Nr. 4,577,633 von Berkovitis u. a. vom 25. März 1986, dem U.S.-Patent Nr. 4,880,005
von Pless u. a. vom 14. November 1989, dem U.S.-Patent Nr. 4,726,380 von Vollmann
u. a. vom 23. Februar 1988 und dem U.S.-Patent Nr. 4,587,970 von Holley u. a. vom 13.
Mai 1986 beschrieben, welche alle hiermit durch Bezugnahme in ihrer jeweiligen
Gesamtheit mit eingefügt werden.
In dem Fall, wo die Erzeugung eines Kardioversions- oder Defibrillationsimpulses
erforderlich ist, kann der Mikroprozessor 51 ein Ausstiegsintervall-Zählwerk einsetzen,
um das Zeitgeben solcher Kardioversions- und Defibrillationsimpulse sowie zugehörige
refraktorische Zeiträume zu steuern. In Reaktion auf die Erfassung von Vorhof- oder
Kammerflimmern oder -tachyarhythmie, welche einen Kardioversionsimpuls erfordert,
aktiviert der Mikroprozessor 51 den Kardioversions-/Defibrillations-Steuerschaltkreis 79,
welcher das Laden der Hochspannungskondensatoren 33 und 35 über die
Ladeschaltung 69 unter der Steuerung der Steuerleitung 71 für das
Hochspannungsfaden initiiert. Die Spannung auf den Hochspannungskondensatoren
wird über die VCAP-Leitung 73 überwacht, welche durch den Multiplexer 51 läuft, und in
Reaktion auf das Erreichen eines von dem Mikroprozessor 51 eingestellten
vorbestimmten Wertes wird ein logisches Signal auf der "Cap-Full"(CF)-Leitung 77
erzeugt, um das Aufladen zu beenden. Danach wird das Zeitgeben für das Aussenden
des Defibrillations- oder Kardioversionsimpulses durch den Schrittmacher-
Zeitgeber/Steuer-Schaltkreis 63 gesteuert. Nach dem Aussenden der Fibrillations- oder
Tachykardie-Therapie führt der Mikroprozessor 51 die Vorrichtung auf den q-
Herzschrittmachermodus zurück und wartet auf die nächste nachfolgende
Unterbrechung aufgrund des Schrittmachens oder des Auftretens einer abgetasteten
Atrio- oder Ventrikeldepolarisation.
Mehrere Ausführungen geeigneter Systeme für das Aussenden und die
Synchronisierung von Ventrikel-Kardioversions- und -defibrillationsimpulsen und zur
Steuerung der mit ihnen verbundenen Zeitgeberfunktionen sind in dem U.S.-Patent Nr.
5,188,105 von Keimel, dem U.S.-Patent Nr. 5,269,298 von Adams u. a. und dem U.S.-
Patent Nr. 4,316,472 von Mirowski u. a. dargelegt, welche alle hiermit durch
Bezugnahme in ihrer jeweiligen Gesamtheit mit eingefügt werden. Irgendein bekannter
Steuerschaltkreis für Kardioversions- oder Defibrillationsimpulse kann jedoch in
Verbindung mit verschiedenen Ausführungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Beispielsweise kann auch ein Schaltkreis zur Steuerung des Zeitgebens und
der Erzeugung von Kardioversions- und Defibrillationsimpulsen eingesetzt werden, wie
derjenige, der in dem U.S.-Patent Nr. 4,384,585 von Zipes, dem U.S.-Patent Nr.
4,949,719 von Pless u. a., oder dem U.S.-Patent Nr. 4,375,817 von Engle u. a. dargelegt
ist, welche alle hiermit durch Bezugnahme in ihrer jeweiligen Gesamtheit mit eingefügt
werden.
Das Aussenden von Kardioversions- oder Defibrillationsimpulsen wird von der
Ausgabeschaltung 27 unter der Steuerung des Steuerschaltkreises 79 über den
Steuerbus 31 durchgeführt. Die Ausgabeschaltung 27 bestimmt, ob ein einphasiger
oder zweiphasiger Impuls ausgesandt wird, sie bestimmt die Polarität der Elektroden
und welche Elektroden bei dem Aussenden des Impulses mitwirken. Die
Ausgabeschaltung 27 umfaßt auch Hochspannungsschalter, die steuern, ob Elektroden
während des Aussendens miteinander verbunden werden. Alternativ können
Elektroden, welche dafür bestimmt sind, während des Impulses miteinander verbunden
zu sein, einfach dauerhaft miteinander entweder außen oder innen von dem
Vorrichtungsgehäuse miteinander verbunden sein, und die Polarität kann einfach vorab
festgelegt werden, wie bei üblichen implantierbaren Defibrillatoren. Ein Beispiel für
einen Ausgabeschaltkreis zum Aussenden zweiphasiger Impulsmuster an
Mehrelektrodensysteme ist in dem oben erwähnten Patent von Mehra und in dem U.S.-
Patent Nr. 4,727,877 zu finden, welches hiermit durch Bezugnahme in seiner
Gesamtheit mit eingefügt wird.
Ein Beispiel für einen Schaltkreis, der verwendet werden kann, um das Aussenden
einphasiger Impulse zu steuern, ist in dem U.S.-Patent Nr. 5,163,427 von Keimel
dargelegt, welches hiermit auch durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit mit eingefügt
wird. Ein Ausgabesteuerschaltkreis, der ähnlich demjenigen ist, der in dem U.S.-Patent
Nr. 4,953,551 von Mehra u. a. oder dem U.S.-Patent Nr. 4,800,883 von Winstrom
dargelegt ist, welche beide hiermit durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit mit eingefügt
werden, kann auch in Verbindung mit verschiedenen Ausführungen der vorliegenden
Erfindung benutzt werden, um zweiphasige Impulse zu liefern.
Alternativ kann IMD 10 ein implantierbarer Nervenstimulator oder Muskelstimulator sein,
wie derjenige, der in dem U.S.-Patent Nr. 5,199,428 von Obel u. a., dem U.S.-Patent Nr.
5,207,218 von Carpentier u. a. oder dem U.S.-Patent Nr. 5,330,507 von Schwartz
dargelegt ist, oder eine implantierbare Überwachungsvorrichtung, wie diejenige, die in
dem U.S.-Patent Nr. 5,331,966 von Bennet u. a. dargelegt ist, welche alle hiermit durch
Bezugnahme in ihrer jeweiligen Gesamtheit mit eingefügt werden. Die vorliegende
Erfindung kann eine breite Anwendung für irgendeine Form einer implantierbaren
elektrischen Vorrichtung zur Verwendung in Verbindung mit elektrischen Leitungen
finden.
Abb. 6 ist ein Fließbild, das eine Ausführung eines Verfahrens 180 illustriert, bei
welchem IMD 10 das potentielle Auftreten eines Herzzustandes, wie eines
Herzmuskelinfarktes, erfaßt, indem sie den Blutfluß durch den Koronarsinus und die
elektrische Aktivität in dem Herzen überwacht. Der Mikrocomputerschaltkreis 58 tastet
ein von dem Flußsensor 22 der Schrittmacherleitung 41 erzeugtes
Blutflußgeschwindigkeitssignal ab und zeichnet es auf (182). Das
Blutflußgeschwindigkeitssignal stellt die Geschwindigkeit des durch den Koronarsinus
des Herzens 8 fließenden Blutes dar. Da das Blutvolumen, das in das Arteriensystem
fließt, außerdem gleich dem Volumen ist, das aus dem Venensystem herausfließt, kann
die Fließgeschwindigkeit des Blutes, das aus dem Koronarsinus abfließt, als ein
Indikator für die koronare Blutzufuhr verwendet werden. In einer Konfiguration
berechnet der Mikrocomputerschaltkreis 58 ein Integral des
Blutflußgeschwindigkeitssignals, um das Blutvolumen, das durch den Koronarsinus
fließt, zu berechnen.
In einer Konfiguration überwacht die IMD 10 zusätzlich ein Signal, das die von dem
Herzen 8 abgetastete elektrische Aktivität darstellt (184). Beispielsweise tastet der
Mikrocomputerschaltkreis 58 die elektrische Aktivität während des ST-Segmentes des
Herzschlags ab und zeichnet sie auf, d. h. am Ende der Ventrikel-Depolarisation (Ende
der R-Zacke) und zu Beginn der Ventrikel-Erregungsrückbildung (T-Zacke).
Danach analysiert der Mikrocomputerschaltkreis 58 das aufgezeichnete
Flußgeschwindigkeitssignal und das elektrische Aktivitätssignal, um einen Herzzustand
zu erfassen (186). Die aufgezeichneten Daten, welche die Blutflußgeschwindigkeit
durch den Koronarsinus sowie die elektrische Aktivität in dem Herzen darstellen, sind
nützlich für die Erfassung eine Vielzahl von Herzzuständen. In einer Konfiguration
analysiert der Mikrocomputerschaltkreis 58 beispielsweise die aufgezeichneten Daten,
um eine langfristige Ischämie-Herzkrankheit zu überprüfen und zu erfassen. In dieser
Konfiguration überprüft der Mikrocompuerschaltkreis 58 den Blutfluß über einen
Zeitraum und bestimmt, ob der Blutfluß durch den Koronarsinus schrittweise
abgenommen hat. Der Mikrocomputerschaltkreis 58 kann ferner das aufgezeichnete
elektrische Aktivitätssignal überprüfen, um zu erfassen, ob ein Blutgerinnsel eine
Koronararterie verschlossen hat, oder ob ein Herzmuskelinfarkt droht. Der
Mikrocomputerschaltkreis 58 kann diese besonderen Herzzustände erfassen, indem er
einen Abfall in dem Blutfluß durch den Koronarsinus abtastet, dem sehr bald eine
Erhöhung in dem ST-Segment des Herzschlages folgt.
Um die oben beschriebenen Herzzustände zu erfassen, setzt der
Mikrocomputerschaltkreis 58 eine Vielzahl von Techniken ein, um die aufgezeichneten
Daten zu analysieren. Beispielsweise kann der Mikrocomputerschaltkreis 58
Steigungen für das Flußgeschwindigkeitssignal und das elektrische Aktivitätssignal
berechnen, um starke Abweichungen zu erfassen. Zusätzlich kann der
Mikrocomputerschaltkreis 58 die laufenden Werte des Flußgeschwindigkeitssignals und
des elektrischen Aktivitätssignals mit vorbestimmten Triggerpunkten vergleichen. Der
Mikrocompuerschaltkreis 58 kann auch eine Trendanalyse an den aufgezeichneten
Daten durchführen, um zu bestimmen, ob sich das Flußgeschwindigkeitssignal und das
elektrische Aktivitätssignal schrittweise über einen ausgedehnten Zeitraum verändert
haben.
Wenn der Mikrocomputerschaltkreis 58 das Auftreten eines Herzzustandes erfaßt,
sendet die IMD 10 einen Alarm an den Patienten aus (188). In einer Konfiguration
sendet die IMD 10 einen hörbaren Alarm aus, um den Patienten zu warnen, daß ein
Herzzustand erfaßt worden ist, wie ein drohender Herzmuskelinfarkt. In einer anderen
Konfiguration sendet die IMD 10 eine Muskelstimulation an den Patienten aus.
Zusätzlich kann der Mikrocomputerschaltkreis 58 eine Arzneimitteltherapie beginnen,
indem eine Arzneimittelpumpe (nicht gezeigt) angesteuert wird, um ein verschriebenes
Arzneimittel, wie ein thrombolytisches Arzneimittel, abzugeben, das dafür bestimmt ist,
irgendein Blutgerinnsel, das eine Koronararterie verstopfen kann, aufzulösen (189). Der
Mikrocomputerschaltkreis 58 kann auch die Zählwerke in der digitalen Regler-
/Zeitgeber-Schaltung 74 so konfigurieren, daß sie ein prophylaktisches Arhythmie-
Schrittmachen des Herzens 8 initiieren.
Abb. 7 zeigt eine Trendkurve 194, welche graphisch die durchschnittliche, von
dem Flußsensor 22 gelieferte Blutflußgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit
illustriert. Die Kurve 190 illustriert einen schrittweisen Abfall in dem Blutfluß durch den
Koronarsinus über einen ausgedehnten Zeitraum, der indikativ für ein langfristiges
Fortschreiten entweder der Ischämieherzkrankheit oder einer Koronarsinus-Thrombose
ist. Beim Kreuzen eines Triggerpunktes 190 aktiviert der Mikrocomputerschaltkreis 58
einen Alarm, welcher einen erfaßten Herzzustand anzeigt. Der Triggerpunkt 190 kann
ein programmierbarer Flußgeschwindigkeits-Schwellenwert sein, der beispielsweise in
Milliliter pro Minute gemessen wird. Alternativ kann der Triggerpunkt 190 ein
programmierbarer Prozentsatzabfall, wie 25% von einem Maximum der
durchschnittlichen Flußgeschwindigkeit durch den Koronarsinus, sein, wie er von dem
Flußsensor 22 abgetastet wird.
Abb. 8 zeigt die Kurven 196 und 197, welche graphisch jeweils das
durchschnittliche Blutfluß-Geschwindigkeitssignal von dem Flußsensor 22 und den von
dem Herzen 8 abgetasteten ST-Erhöhungstrend illustrieren. Die Kurven 196 und 197
illustrieren einen starken Abfall in dem Blutfluß durch den Koronarsinus, dem schnell ein
starker Anstieg in der Erhöhung des ST-Segmentes des Elektrokardiogramms folgt.
Genauer fällt Kurve 196 unter den Triggerpunkt 200 zu einem Zeitpunkt T1 ab.
Innerhalb eines kurzen Zeitraums T, wie 1 bis 3 Sekunden, steigt die Kurve 197 über
den Triggerpunkt 201 zu dem Zeitpunkt T2. Der starke Abfall in dem durchschnittlichen
Blutfluß durch den Koronarsinus, dem schnell eine Erhöhung in dem ST-Segment folgt,
zeigt an, daß wahrscheinlich ein Blutgerinnsel eine Koronararterie verschlossen hat und
wahrscheinlich ein Herzmuskelinfarkt droht.
Die vorausgehenden speziellen Ausführungen illustrieren die Umsetzung der Erfindung.
Es ist daher klar, daß andere Ausführungen, die den Fachleuten bekannt sind, oder die
hier dargelegt sind, eingesetzt werden können, ohne die Erfindung oder den Rahmen
der anhängenden Ansprüche zu verlassen. Die vorliegende Erfindung ist auch nicht auf
die Erfassung des Vorhandenseins eines Blutgerinnsels oder eines drohenden
Herzmuskelinfarktes begrenzt, sondern kann auch zur Erfassung und Behandlung
anderer Arten von Herzzuständen eingesetzt werden. Die vorliegende Erfindung umfaßt
ferner in ihrem Rahmen Verfahren zur Herstellung und Verwendung der oben
beschriebenen implantierbaren medizinischen Vorrichtung.
In den Ansprüchen sind Vorrichtungs-plus-Funktions-Klauseln dafür bestimmt, die hier
beschriebenen Strukturen derart abzudecken, daß sie die genannte Funktion ausführen
und nicht nur eine strukturelle Äquivalenz aufweisen, sondern auch äquivalente
Strukturen sind. Obwohl ein Nagel und eine Schraube keine strukturelle Äquivalenz
derart aufweisen, daß ein Nagel eine zylindrische Fläche einsetzt, um hölzerne Teile
miteinander zu verbinden, wohingegen eine Schraube eine spiralförmig ausgebildete
Fläche einsetzt, sind ein Nagel und eine Schraube in dem Bereich des Befestigens
hölzerner Teile äquivalente Strukturen.
Diese Anmeldung ist dafür bestimmt, irgendeine Anpassung oder Veränderung der
vorliegenden Erfindung mit abzudecken. Es ist beabsichtigt, daß diese Erfindung nur
durch die Ansprüche und deren Äquivalente begrenzt wird.
Alle Druckschriften, Patentanmeldungen und Patente, auf die hier Bezug genommen
wird, werden hier in ihrer jeweiligen Gesamtheit durch Bezugnahme mit eingefügt.
Claims (16)
1. Verfahren zum Schrittmachen eines Patientenherzens unter Verwendung einer
implantierten medizinischen Vorrichtung mit folgenden Schritten:
Abtasten einer Geschwindigkeit des Blutflusses durch einen Koronarsinus eines Patientenherzens;
Erfassen eines Herzzustandes in Abhängigkeit von dem abgetasteten Blutfluß.
Abtasten einer Geschwindigkeit des Blutflusses durch einen Koronarsinus eines Patientenherzens;
Erfassen eines Herzzustandes in Abhängigkeit von dem abgetasteten Blutfluß.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen des
Herzzustandes das Erfassen der Ischämie-Herzkrankheit umfaßt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen des
Herzzustandes das Erfassen eines Herzmuskelinfarktes umfaßt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen des
Herzzustandes das Erfassen eines Blutgerinnsels umfaßt, das eine Koronararterie
verschließt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein
Berechnen einer Veränderungsgeschwindigkeit für den Blutfluß umfaßt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende weitere Schritte:
Abtasten der elektrischen Aktivität von einem Patientenherzen; und
Erfassen des Herzzustandes in Abhängigkeit von dem abgetasteten Blutfluß durch den Koronarsinus und der abgetasteten elektrischen Aktivität.
Abtasten der elektrischen Aktivität von einem Patientenherzen; und
Erfassen des Herzzustandes in Abhängigkeit von dem abgetasteten Blutfluß durch den Koronarsinus und der abgetasteten elektrischen Aktivität.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein
Berechnen einer Veränderungsgeschwindigkeit für die abgetastete elektrische
Aktivität umfaßt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein
Analysieren einer Erhöhung für ein ST-Segment der abgetasteten elektrischen
Aktivität umfaßt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein Abgeben
eines therapeutischen Arzneimittels umfaßt, wenn der Herzzustand erfaßt wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das therapeutische
Arzneimittel ein thrombolytisches Mittel ist.
11. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein Auslösen
eines Alarms umfaßt, wenn der Herzzustand erfaßt wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslösen eines
Alarms die Aktivierung eines hörbaren Alarms umfaßt.
13. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslösen eines
Alarms das Auslösen eines muskelstimulierenden Alarms umfaßt.
14. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein
Aussenden von Schrittmacherimpulsen in Abhängigkeit von dem abgetasteten
Blutflußgeschwindigkeitssignal und der abgetasteten elektrischen Aktivität umfaßt.
15. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende weitere Schritte:
Protokollieren des abgetasteten Blutflußgeschwindigkeitssignal über einen Zeitraum; und
Analysieren des Protokolls, um den Herzzustand zu erfassen.
Protokollieren des abgetasteten Blutflußgeschwindigkeitssignal über einen Zeitraum; und
Analysieren des Protokolls, um den Herzzustand zu erfassen.
16. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner ein
Berechnen des Integrals des abgetasteten Blutflusses umfaßt.
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