-
Exemplarisches
Verfahren zur Behandlung der Schlafapnoe wird beschrieben, welches
Bestimmungsparameter für
einen kardialen Schrittimpuls umfasst, die zumindest zu einem Teil
auf Daten basieren, die für
die Schlafapnoe charakteristisch sind, wobei der kardiale Schrittimpuls
bestrebt ist, ein hämodynamisches
Ungleichgewicht zu erzeugen. Exemplarisches implantierbares Herzgerät, das programmierbar
ist auf die Erzeugung eines solchen exemplarischen Verfahrens. Weitere
exemplarische Verfahren, Vorrichtungen, und/oder Mittel werden ebenso
offengelegt.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf implantierbare
Herzgeräte,
insbesondere für
die Behandlung der Schlafapnoe bei Patienten, die eine Pacing-Therapie
mittels eines implantierbaren Herzgerätes erfahren.
-
Schlafapnoe
ist eine ernsthafte Krankheit, rangierend an zweiter Stelle nach
der Asomnie als die am weitesten verbreitete Schlafstörung. Symptome
der Schlafapnoe umfassen Schnarchen, Atemstillstand während des
Schlafes, plötzliches
Erwachen mit Hecheln nach Luft, morgendlicher Kopfschmerz, Depression,
Reizbarkeit, Gedächtnisverlust,
Energiemangel und ein hohes Risiko gegenüber Straßen- und Arbeitsunfällen.
-
Eine
Apnoe tritt auf, wenn durch Atemprobleme die Sauerstoffversorgung
des Blutes und des Körpergewebes
einen gefährlich
niedrigen Wert erreicht. Das Gehirn reagiert in vielen Fällen durch
die Freisetzung von Adrenalin, was den apnoischen Patienten wecken
kann. Danach folgt regelmäßiges Atmen
und ein normaler Austausch von Sauerstoff und akkumulierten Kohlendioxiden.
Schwere Schlafapnoe jedoch führt
zu hunderten von Vorfällen
von Sauerstoffunterversorgung während
der 6-8 Stunden des versuchten Schlafes. Der typische Patient mit Schlafapnoe
ist sich über
den Kampf des Sauerstoffes nicht bewusst, fühlt sich jedoch am Morgen müde und krank.
-
Schlafapnoe
unterliegt vieler Klassifizierungen, je nach der Ursache der Disfunktion.
Obstruktive Schlafapnoe entsteht zum Beispiel durch eine mechanische
Blockierung der Atemwege, zum Beispiel bedingt durch das Gewicht
von Fett im Nackengewebe, welches die Luftröhre zusammendrückt. Zentrale Schlafapnoe
entsteht durch eine neurologische Disfunktion. Gemischte Schlafapnoe
ist eine Kombination aus mechanischen und neurologischen Ursachen.
-
Schlafapnoe
kann lebensbedrohlich sein, insbesondere wenn sie zusammen mit der
koronaren Arterienkrankheit (CAD) oder der kongestiven Herzinsuffizienz
(CHF oder „Herzinsuffizienz") auftritt. Schlafapnoe
stellt nicht nur eine gewaltige Belastung direkt für das Herz
und das gesamte Herz-Lungen-System
dar, sondern es verhindert auch den normalen Ablauf des menschlichen
Schlafes, der das Herz indirekt betrifft. Durch Apnoe bedingte Störungen des
Schlafzyklus, auch verminderte Delta-Wellen (tief) und REM-Segmente
(Traum), führen
dazu, dass der Schlaf wirkungslos ist. Ein Teufelskreis aus dauerndem
Schlafmangel und Tagesschläfrigkeit, welche
CAD, CHF und Bluthochdruck verschlimmern, folgt. In der Konsequenz
sind Schlafapnoiker, die aufgrund von Atmungsstörungen während des Schlafes ein geringeres
Sauerstoffniveau im Blut haben, einem erhöhten Risiko von Bluthochdruck,
Arrhythmien, Herzinfarkt, Schlaganfall und plötzlichem nächtlichem Tod ausgesetzt.
-
Etwa
fünfzig
Prozent der Patienten mit Herzinsuffizienz leiden an Schlafapnoe.
Um die zehn Prozent der Patienten mit Herzinsuffizienz leiden an
obstruktiver Schlafapnoe, während
um die vierzig Prozent der Patienten mit Herzinsuffizienz an zentraler Schlafapnoe
leiden. Eine hohe Komorbidität
besteht zwischen Schlafapnoe und einigen Ausprägungen von CHF, welches aus
einem negativen Zusammenspiel des Gasaustauschs, bedingt durch mechanische
Disfunktionen beim Atmen während
der Apnoe und dem Problem der Sauerstoffverteilung, verursacht durch
schwaches Pumpen und Flüssigkeitsaufbau
als Kennzeichen von CHF, entsteht. CHF ist ein Zustand, bei dem
ein schwaches Herz nicht genügend
Blut in die Organe pumpen kann. Myokard-Versagen aufgrund von CHF
kann den Pumpvorgang sowohl der rechten, der linken oder beider
Seiten des Herzes betreffen. Das schwache Pumpen führt zu einem
Rückfluss
in andere Bereiche des Körpers,
sowohl in die Leber, den Verdauungstrakt und die Extremitäten (rechtsseitige
Herzinsuffizienz) oder die Lunge (linksseitige Herzinsuffizienz).
Patienten mit Herzinsuffizienz haben charakteristische Lungenödeme oder
drückbare Ödeme an
den Unterschenkeln.
-
Schlafapnoe
kann behandelt werden durch die Verabreichung von kontinuierlich
positiven Atemwegsdruck (CPAP) über
ein Gerät
oder durch verschiedene andere Behandlungen wie Operation oder Medikamente.
Die Art der Behandlung hängt
ab vom Typus der Schlafapnoe. Allgemein wird davon ausgegangen,
dass die Reduzierung der Symptome der Herzinsuffizienz auch zu einer
Minderung der Apnoe führt,
was dann wiederum die Symptome der Herzinsuffizienz reduziert. Auch
Herzschrittmacher können die
Schlafapnoe beeinflussen. Es besteht der Bedarf an der Verbesserung
der Techniken der Pacing-Therapie durch implantierbare Herzgeräte auf eine
Weise, durch die wirkungsvoll die Schlafapnoe bekämpft wird.
-
EP-A-0
940 155 legt ein implantierbares Gerät für die Behandlung von Patienten
mit Schlafapnoe offen. Das Gerät
nimmt einen Vorfall von Schlafapnoe wahr und erzeugt als Reaktion
einen oder mehrere nicht physiologische Schrittimpulse zur Abgabe an
das Herz des Patienten.
-
Gemäß der Erfindung
wird eine implantierbare Vorrichtung für die Behandlung eines Patienten
mit Schlafapnoe bereit gestellt, wobei diese umfasst: Mittel zum
Wahrnehmen eines Vorfalls von Schlafapnoe; und Erzeugungsmittel,
die auf den Vorfall von Schlafapnoe reagieren, wobei diese einen
oder mehrere nicht physiologische Schrittimpulse zur Abgabe an das
Herz des Patienten erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht
physiologischen Schrittimpulse ventrikuläre Stimulationsimpulse mit
einer atrioventrikulären
Verzögerung
von weniger als etwa 25 Millisekunden umfassen.
-
Vorzugsweise
umfassen die Erzeugungsmittel Mittel zum Erzeugen sich wiederholender
Gruppen von nicht physiologischen Schrittimpulsen. Vorzugsweise
umfassen die Erzeugungsmittel Mittel für alternierende Gruppen von
nicht physiologischen Schrittimpulsen mit Intervallen physiologischer Schrittimpulse.
-
Die
Erfindung erstreckt sich auch auf ein implantierbares System zur
Herzstimulation, wobei dieses ein Gerät wie oben festgelegt umfasst,
enthaltend einen Impulsgenerator, der Herzschrittimpulse zur Abgabe
an das Herz des Patienten erzeugt; einen Schlafapnoe-Detektor, der
betriebsbereit ist, um einen Vorfall von Schlafapnoe festzustellen;
und ein Schlafapnoe-Therapiemodul, welches auf einen Vorfall von
Schlafapnoe reagiert, um den Impulsgenerator anzusteuern, der einen
oder mehrere nicht physiologische Schrittimpulse erzeugt, wobei
der eine oder die mehreren nicht physiologischen Schrittimpulse
ein hämodynamisches
Ungleichgewicht im Patienten bewirken.
-
Vorzugsweise
gibt das Schlafapnoe-Therapiemodul die kardialen Schrittimpulse
wiederholt in Gruppen ab. Vorzugsweise gibt das Schlafapnoe-Therapiemodul
Intervalle physiologischer Impulse zwischen den Gruppen ab, wobei
ein physiologischer Impuls nicht danach strebt, ein hämodynamisches
Ungleichgewicht zu erzeugen. Vorzugsweise erhält das Schlafapnoe-Therapiemodul
Rückmeldung
vom Schlafapnoe-Detektor, um die Größe der Gruppen und die Größe der Intervalle
zu verändern. Vorzugsweise
erzeugt der kardiale Schrittimpuls einen anormalen, das Herz betreffenden,
elektrischen Rhythmus und das Schlafapnoe-Therapiemodul erhält Rückmeldung
vom Schlafapnoe-Detektor, um die Morphologie des anormalen, das
Herz betreffenden, elektrischen Rhythmus zu verändern.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren für
die Behandlung von Patienten mit Schlafapnoe bereit, wobei das Verfahren
umfasst: Erkennung eines Vorfalls von Schlafapnoe; Bestimmung eines
oder mehrerer Parameter für
einen kardialen Schrittimpuls, wobei der eine oder mehrere Parameter
ausgewählt
werden, um ein hämodynamisches
Ungleichgewicht im kardiovaskulären
System des Patienten zu erzeugen; und die Abgabe von mindestens
einem der kardialen Schrittimpulse an das Herz des Patienten.
-
Das
Verfahren umfasst ferner die wiederholte Abgabe von Herzimpulsen
in Gruppen während
einer Sequenz des Herzzyklus, wobei mindestens einer der Herzimpulse
während
jedes Herzzyklus abgegeben wird, und möglichst ein Intervall physiologischer
Schrittimpulse zwischen den Gruppen abgegeben wird, wobei ein physiologischer
Schrittimpuls nicht danach strebt, ein hämodynamisches Ungleichgewicht
zu erzeugen. Vorzugsweise umfasst jede Gruppe etwa 1 bis etwa 20
Herzzyklen, und vorzugsweise beträgt das Intervall physiologischer
Schrittimpulse zwischen etwa 30 und etwa 120 Sekunden. Vorzugsweise
beträgt
das Intervall der Schrittimpulse etwa 20 bis etwa 160 Herzzyklen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst jede Gruppe 1 bis etwa 3 Herzzyklen und das Intervall der
physiologischen Schrittimpulse liegt zwischen etwa 5 und etwa 20
Herzzyklen.
-
Vorzugsweise
erzeugt der Herzimpuls ein hämodynamisches
Ungleichgewicht über
eine verkürzte
AV-Verzögerung.
Vorzugsweise bewirkt der Herzimpuls eine zusätzliche Kontrak tion eines Ventrikels
in einem Herzzyklus. Der Herzimpuls bewirkt, dass ein Ventrikel
kontrahiert, bevor ein Atrium kontrahiert.
-
Die
Erfindung ermöglicht
außerdem
ein Verfahren, das durch ein implantierbares Herzgerät implementiert
ist, wobei dieses umfasst: Abgabe physiologischer Schrittimpulse
an das Herz eines Patienten, wobei ein physiologischer Schrittimpuls
mindestens einen Teil des normalen Herzrhythmus nachahmt; Feststellung
eines Vorfalls von Schlafapnoe beim Patienten; und als Reaktion
auf die Feststellung der Schlafapnoe die Abgabe von mindestens einem nicht
physiologischen Schritt- (NPP) Impuls (NPP), wobei der NPP-Impuls
mindestens einen Teil des anormalen Herzrhythmus nachahmt.
-
Dieses
Verfahren umfasst ferner die Anwendung eines NPP-Zyklus, wobei der NPP-Zyklus mindestens
einen NPP-Impuls umfasst, der während
des Herzzyklus des Herzes des Patienten abgegeben wird, und die
mögliche
Anwendung einer Gruppe von NPP-Zyklen (NPP-Zyklus-Gruppe), wobei
jede NPP-Zyklus-Gruppe
mindestens einen NPP-Zyklus umfasst. Vorzugsweise umfasst jede NPP-Zyklus-Gruppe
etwa 1 bis etwa 20 NPP-Zyklen.
Dieses Verfahren umfasst ferner die Anwendung multipler Gruppen
von NPP-Zyklen, wobei die multiplen Gruppen jeweils durch ein Intervall
des abgegebenen physiologischen Schrittimpulses voneinander getrennt sind.
Das Intervall des pysiologischen Schrittimpulses beträgt zwischen
etwa 30 und etwa 120 Sekunden und/oder zwischen etwa 20 und etwa
160 Herzzyklen. Vorzugsweise umfasst jede NPP-Zyklus-Gruppe etwa
1 bis etwa 20 NPP-Zyklen, und das Intervall der physiologischen
Schrittimpulse liegt zwischen etwa 30 bis etwa 120 Sekunden. Alternativ dazu
umfasst die NPP-Zyklus-Gruppe 1 bis etwa 3 NPP-Zyklen, und das Intervall
der physiologischen Schrittimpulse liegt zwischen etwa 5 bis etwa
20 Herzzyklen. Durch die Anwendung des NPP-Zyklus wird ein hämodynamisches
Ungleichgewicht im kardiovaskulären
System erzeugt. Der NPP-Zyklus bewirkt insbesondere, dass ein Ventrikel
des Patientenherzes weniger als etwa 25 Millisekunden, nachdem ein
Herzvorhof des Patienten kontrahiert hat, zu kontrahieren. Alternativ
dazu umfasst der NPP-Zyklus mindestens einen NPP-Impuls, der das
Herz des Patienten dazu animiert, einen anormalen Herzrhythmus nachzuahmen,
wobei eine atrioventrikuläre
Verzögerung
weniger als 25 Millisekunden beträgt. Alternativ bewirkt der
NPP-Zyklus, dass ein Ventrikel des Patientenherzes weniger als etwa
30 Millisekunden, bevor ein Herzvorhof des Patienten kontrahiert, selbst
kontrahiert. Der NPP-Zyklus umfasst mindestens einen NPP-Impuls,
der das Herz des Patienten anregt, einen anormalen Herzrhythmus
mit einer ventrikulären
Kontraktion, die weniger als etwa 30 Millisekunden vor der atriellen
Kontraktion stattfindet, nachzuahmen.
-
Die
Erfindung ermöglicht
ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten mit Schlafapnoe, wobei das
Verfahren umfasst: Feststellung eines Vorfalls von Schlafapnoe;
Bewirkung einer zusätzlichen
Kontraktion innerhalb eines nachfolgenden Herzzyklus als Reaktion
auf den Vorfall der Schlafapnoe. Bei diesem Verfahren umfasst der
Anstoß zu
einer zusätzlichen
Kontraktion vorzugsweise eine zusätzliche ventrikuläre Kontraktion
innerhalb eines nachfolgenden Herzzyklus.
-
Zusätzlich stellt
die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten mit Schlafapnoe
bereit, wobei das Verfahren umfasst: Feststellung eines Vorfalls
von Schlafapnoe; und als Reaktion auf den Vorfall von Schlafapnoe
die Abgabe eines ventrikulären
Stimulationsimpulses bei einer atrioventrikulären Verzögerung von weniger als etwa
25 Millisekunden nach einem Vorhofevent.
-
Ein
exemplarisches Verfahren zur Behandlung von Schlafapnoe umfasst
die Bestimmung eines Parameters für einen Herzschrittimpuls,
wobei die Herzschrittimpulse danach streben, ein hämodynamisches
Ungleichgewicht im kardiovaskulären
System des Patienten zu erzeugen. Das hämodynamische Ungleichgewicht
im kardiovaskulären
System des Patienten ruft eine korrektive oder kompensatorische
Reaktion hervor, darunter auch eine Fortsetzung der Atmung. Ein
exemplarisches implantierbares Herzgerät kann auf die Durchführung eines
solchen exemplarischen Verfahrens programmiert werden. Andere exemplarische
Verfahren, Geräte und/oder
Medien werden ebenso offengelegt.
-
Die
Parameter für
einen Herzschrittimpuls, der danach strebt, ein hämodynamisches
Ungleichgewicht zu erzeugen, umfassen die Länge der AV-Verzögerung,
den Befehl und das Spacing von atriellen und ventrikulären Vorfällen im
Herzzyklus etc. Ein Herzschrittimpuls, der danach strebt, ein hämodynamisches
Ungleichgewicht zu erzeugen, wird „nicht physiologischer" Schrittimpuls genannt
oder „NPP"-Impuls. Mit anderen
Worten: Ein NPP-Impuls strebt danach, die physiologische Leistung
des Herzes zu verändern,
typischerweise so, dass die kompensatorische und/oder korrektive
Reaktion hervorgerufen wird, um den Vorfall der Schlafapnoe zu beenden.
-
Ein
NPP-Impuls führt
zu einem vorübergehend
nicht wünschenswerten
Zustand. Die hämodynamischen
Ungleichgewichte, die durch die NPP-Impulse hervorgerufen werden,
werden jedoch wahrgenommen und durch afferente Nervenbahnen an das Zentralnervensystem
weitergeleitet, um die kardiovaskulären und/oder respiratorischen
Steuerungszentren anzuregen, Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Die Korrekturmaßnahmen
umfassen eine Bestandsaufnahme des respiratorischen Zustands, die Normalisierung
des Blutdrucks, die Modifizierung des sympathetischen/parathetischen
Herztonus und die Wiederherstellung des neuralen und hormonellen Gleichgewichtes
durch die Wiederaufnahme der Atmung.
-
Die
Erfindung kann über
verschiedene Wege in die Praxis umgesetzt werden und einige Ausführungsformen
werden nun exemplarisch und unter Bezugnahme auf die dazugehörigen Zeichnungen
beschrieben, wobei:
-
1 eine
diagrammartige Darstellung eines implantierbaren Herzgerätes mit
elektrischer Verbindung zum Herz eines Patienten für Multikammer-Sensing
und Abgabe einer Multi-Kammer-Stimulation
ist; ebenso wie die Anwendung einer nicht physiologischen Pacing-Therapie
zur Behandlung der Schlafapnoe;
-
2 ein
funktionelles Blockdiagramm des implantierbaren Multi-Kammer-Herzgerätes ist;
-
3 ein
Flussdiagramm eines exemplarischen Verfahrens zur Behandlung von
Schlafapnoe ist;
-
4 ein
Flussdiagramm eines exemplarischen Verfahrens zur Bereitstellung
einer nicht physiologischen Schlafpnoe-Pacing-Therapie, basierend auf der Rückmeldung,
ist;
-
5 eine
diagrammartige Darstellung ist, die einen Vergleich zwischen einem
physiologischen Pacing-Zyklus und einem exemplarischen ersten Tpyus
eines nicht physiologischen Pacing-Zyklus zeigt;
-
6 eine
diagrammartige Darstellung ist, die einen Vergleich zwischen einem
physiologischen Pacing-Zyklus und einem exemplarischen zweiten Typus
eines nicht physiologischen Pacing-Zyklus zeigt;
-
7 eine
diagrammartige Darstellung ist, die einen Vergleich zwischen einem
physiologischen Pacing-Zyklus und einem exemplarischen dritten Typus
eines nicht physiologischen Pacing-Zyklus zeigt;
-
8 eine
diagrammartige Darstellung einer ersten exemplarischen Ausführungsform
zur Abgabe von physiologischem Pacing und exemplarischem nicht physiologischem
Pacing ist;
-
9 eine
diagrammartige Darstellung einer zweiten exemplarischen Ausführungsform
zur Abgabe von physiologischem Pacing und exemplarischem nicht physiologischem
Pacing ist;
-
10 eine
diagrammartige Darstellung einer dritten exemplarischen Ausführungsform
zur Abgabe von physiologischem Pacing und exemplarischem nicht physiologischem
Pacing ist.
-
Überblick
-
In
der nachfolgenden Diskussion wird eine exemplarische Technik für die Behandlung
von Patienten mit Schlafapnoe beschrieben, die eine Herzschritttherapie
erhalten. Ein exemplarisches implantierbares Herzgerät ist programmierbar
auf die Ausführung
der exemplarischen Technik. Andere exemplarische Verfahren, Geräte und/oder
Medien werden ebenso offengelegt.
-
Zusätzlich zur
Bereitstellung der Herzschritttherapie kann ein exemplarisches Gerät auf die Durchführung der
exemplarischen Technik programmiert werden, wobei dieses die Schlafapnoe
während
des Pacing im Ruhemodus feststellt und ein nicht physiologisches
Pacing („NPP") abgibt, um die Schlafapnoe
zu mindern. Ein nicht physiologischer Schrittimpuls („NPP-Impuls") eines NPPs ist
ein Schrittimpuls, der ein hämodynamisches
Ungleichgewicht erzeugt, wobei das Zentralnervensystem alarmiert
wird, das neurale und hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen,
insbesondere durch die Wiederaufnahme der Atmung. Die Wiederherstellung der
Atmung kommt durch die vorübergehenden
elektrischen und hämodynamischen
Ungleichgewichte, die durch einen oder mehrere NPP-Impulse erzeugt werden,
letztlich dem Herz des Patienten zugute. Während der Abgabe des NPP-Impulses
kann beim wachen Patienten eine abgeschwächte Alarmreaktion auftreten,
NPP-Impulse beim schlafenden Patienten weisen das Zentralnervensystem
darauf hin, die normale Atmung wieder aufzunehmen oder fortzusetzen,
ohne den Patienten zu wecken.
-
Die
NPP-Therapie besteht darin, einen NPP-Impuls oder Gruppen von NPP-Impulsen
während
des Schlafes auszutauschen. Die NPP-Therapie kann während ihrer
Anwendung modifiziert werden, indem die Morphologie jedes einzelnen
Herzzyklus, zu dem NPP-Impulse abgegeben werden, verändert wird.
Auch die Anzahl der NPP-Impulse, die in jeder Gruppe abgegeben werden,
kann modifiziert werden, sowie die Intervalldauer der Basislinie
des Pacing im Ruhemodus zwischen jeder NPP-Gruppe. Die Änderungen
basieren auf der Rückmeldung,
die durch das exemplarische Gerät
empfangen wird.
-
Ein
implantierbares Herzgerät 100 ist
im Allgemeinen gekennzeichnet durch einen Miniatur-Computer, der
in den Körper
eines Patienten implantiert wird, um die Herzaktivität sowie
auch andere Aktivitäten
zu überwachen
und/oder zu korrigieren. Solche Geräte umfassen implantierbare
Herzstimulationsgeräte
(z.B. implantierbare Herzschrittmacher, implantierbare Defibrillatoren),
die die Stimulationstherapie an das Herz abgeben. Die nachfolgende Diskussion
beschreibt zunächst
ein exemplarisches Herzgerät,
das bei der Behandlung von Herzkrankheiten, wie solche in Verbindung
mit Herzinsuffizienz, eingesetzt wird, und beschreibt dann eine
Arbeitsweise, bei der Vorfälle
von Schlafapnoe festgestellt und die NPP-Therapie zur Linderung
der Vorfälle
angewendet wird.
-
Exemplarisches
implantierbares Herzgerät
-
1 zeigt
ein exemplarisches implantierbares Herzgerät 100 in elektrischer
Verbindung zum Herz eines Patienten 102 zur Überwachung
der Herzaktivität
und/oder Anwendung der Stimulationstherapie, z.B. Pacing-Therapie
und NPP-Therapie. Drei Zuleitungen – eine rechtsatrielle Zuleitung 104, eine
koronare Sinus-Zuleitung 104 und eine rechtsventrikuläre Zuleitung – verbinden
das Gerät 100 mit dem
Herz des Patienten 102, um die Multi-Kammer-Detektion und
die Stimulationstherapie zu unterstützen.
-
Die
rechtsatrielle Zuleitung 104 unterstützt eine atrielle Tip-Elektrode 120,
welche typischerweise in den recht-satriellen Apendix des Patienten implantiert
ist. Die rechtsatrielle Zuleitung 104 unterstützt ebenso
eine rechtsatrielle Ringelektrode 121, welche das Gerät aktiviert,
die atriellen Herzsignale wahrzunehmen und die Pacing-Therapie auf die
rechtsatrielle Kammer anzuwenden.
-
Die
koronare Sinus-Zuleitung 106 positioniert eine links-ventrikuläre Tip-Elektrode 122,
anliegend an das linke Ventrikel und/oder zusätzliche Elektrode(n), anliegend
am linken Atrium, so wie eine linksatrielle Ringelektrode 124 und
eine linksatrielle Spiralelektrode 126. Die koronare Sinus-Zuleitung 106 aktiviert
das Gerät 100,
linksatrielle und ventrikuläre
Herzsignale wahrzunehmen und die Pacing-Therapie auf die linke Kammer hin anzuwenden. In
der dargestellten Anordnung wird die linksventrikuläre Tip-Elektrode 122 dazu
verwendet, atrielle und ventrikuläre Herzsignale wahrzunehmen
und eine linksventrikuläre
Pacing-Therapie durchzuführen. Die
linksatrielle Ringelektrode 124 dient der Anwendung der
linksatriellen Pacing-Therapie, und die linksatrielle Spiralelektrode 126 der
Schocktherapie.
-
Die
rechtsventrikuläre
Zuleitung 108 ist elektrisch an eine rechtsventrikuläre Tip-Elektrode 128, eine
rechtsventriku läre
Ringelektrode 130, eine rechtsventrikuläre (RV) Spiralelektrode 132 und
an eine SVC Spiralelektrode 134 gekoppelt. Typischerweise
wird die rechtsventrikuläre
Zuleitung 108 transvenös
in das Herz 102 eingesetzt, um die rechtsventrikuläre Tip-Elektrode 128 in
der rechtsventrikulären Herzspitze
zu platzieren, so dass sich die RV Spiralelektrode 132 im
rechten Ventrikel und die SVC Spiralelektrode 134 in der
oberen Hohlvene befinden. Entsprechend ist die rechtsventrikuläre Zuleitung 108 in
der Lage, Herzsignale aufzunehmen, und Stimulation in Form von Pacing-
und Schocktherapie an das rechte Ventrikel abzugeben.
-
2 zeigt
ein exemplarisches vereinfachtes Blockdiagramm, das verschiedene
Komponenten des implantierbaren Herzgerätes 100 darstellt.
Die Komponenten sind im Gehäuse 200 untergebracht, welches
auch als „Gefäß", „Behälter", „Umhüllung" oder „Elektrodenköcher" bezeichnet wird,
und das so programmiert werden kann, dass es als Neutralelektrode
im unipolaren Modus arbeitet. Das Gehäuse 200 kann ferner
als Neutralelektrode allein oder in Kombination mit einer oder mehreren
Spiralelektroden 126, 132 und 134 zur
Stimulation verwendet werden. Das Gehäuse 200 umfasst ferner
einen Anschluss (nicht gezeigt), enthaltend mehrere Terminals 202, 204, 206, 208, 212, 214, 216,
und 218 (schematisch dargestellt, wobei zur Einfachheit
die Namen der Elektroden, die an die diese angeschlossen sind, neben
den Terminals stehen), umfassend:
- – rechtsatrielles
Ringterminal (AR RING) 201 für die atrielle
Ringelektrode 121;
- – rechtsatrielles
Tip-Terminal (AR TIP) 202 für die atrielle
Tip-Elektrode 120;
- – linksventrikuläres Ringterminal
(VL TIP) 204 für die linksventrikuläre Ringelektrode 122;
- – linksatrielles
Ringterminal (AL RING) 206 für die linksatrielle
Ringelektrode 124;
- – linksatrielles
Schockterminal (AL COIL) 208 für die linksatrielle
Spiralelektrode 126;
- – rechtsventrikuläres Ringterminal
(VR TIP) 212 für die rechtsventrikuläre Ringelektrode 128;
- – rechtsventrikuläres Ringterminal
(VR RING) 214 für die rechtsventrikuläre Ringelektrode 130;
- – rechtsventrikuläres Schockterminal
(RV COIL) 216 für
die RV Spiralelektrode 132; und
- – SVC
Schockterminal (SVC COIL) 218 für die SVC Spiralelektrode 134.
-
Das
implantierbare Herzgerät 100 umfasst einen
programmierbaren Mikrocontroller 220, der verschiedene
Tätigkeiten
des implantierbaren Herzgerätes
steuert, inklusive Herzüberwachung
und Stimulationstherapie. Der Mikrocontroller 220 umfasst einen
Mikroprozessor (oder ein entsprechendes Steuerungsdiagramm), RAM-
und/oder ROM-Speicher, logisches Zeitendiagramm, Maschinenstatus-Diagramm
und I/O-Schaltkreis.
-
Das
Gerät 100 umfasst
ferner einen atriellen Impulserzeuger 222 und einen ventrikulären Impulserzeuger 224,
welche Impulse zur Pacing-Stimulation zwecks Abgabe durch die rechtsatrielle
Zuleitung 104, sowie die koronare Sinus-Zuleitung 106 und/oder die
rechtsventrikuläre
Zuleitung 108 über einen
Schalter zur Elektrodenkonfiguration 226 erzeugen. Der
Schalter 226 umfasst verschiedene Schalter für den Anschluss
der gewünschten
Elektroden an die geeigneten I/O-Schaltkreise, wobei die Elektroden
vollständig
programmierbar sind. Dementsprechend bestimmt der Schalter 226 als
Reaktion auf ein Kontrollsignal 227 aus dem Mikrocontroller 220 die
Polarität
der Stimulationsimpulse (z.B. unipolar, bipolar etc.) durch jeweiliges
Schließen
der entsprechenden Schalterkombination.
-
Zur
Bereitstellung der Stimulationstherapie in jeder der vier Herzkammern
umfassen die atriellen und ventrikulären Impulserzeuger 222 und 224 dafür vorgesehene
unabhängige
Impulserzeuger, gebündelte
Impulserzeuger oder geteilte Impulserzeuger. Die Impulserzeuger 222 und 224 werden
durch den Mikrocontroller 220 über ein entsprechendes Steuerungssignal 228 bzw. 230 gesteuert,
um die Stimulationsimpulse auszulösen oder zu blockieren.
-
Der
Mikrocontroller 220 ist dargestellt als enthaltend: eine
Zeitschaltung 232, um die zeitliche Steuerung des Stimulationsimpulses
(z.B. Pacing Rate, atrioventrikuläre (AV)-Verzögerung,
interatrielle (A-A)-Verzögerung
oder interventrikuläre
(V-V)-Verzögerung,
nativer atrieller Vorfall bei nativer oder stimulierter ventrikulärer (P-V)-Verzögerung bei
einem Vorfall, (AV/PV Verzögerung
etc.) zu kontrollieren. Die Zeitschaltung wird verwendet für die zeitliche Steuerung
von renitenten Perioden, das Löschen
von Intervallen, für
Fenster für
die Geräuschfeststellung, für Fenster
hervorgerufener Reaktionen, Warnintervalle, Zeitsteuerung für den Markierungskanal
und so weiter.
-
Der
Mikrocontroller 220 ist außerdem versehen mit einem Arrhythmie-Detektor 234,
einem Morphologie-Detektor 236, einem Schlafapnoe-Detektor 238,
einer Pacing-Testeinheit 239, und einem Therapiemodul für die Pacing-Therapie
der Schlafapnoe 240. Der Schlafapnoe-Detektor 238 ist
so konfiguriert, dass er Vorfälle
von Schlafapnoe feststellt. Bei einigen Ausführungen kann der Schlafapnoe-Detektor 238 auch
so programmiert sein, dass er den Beginn einer Schlafapnoe antizipiert,
was die Messung der Schlafapnoe vereinfacht. Ein Ansatz zur Feststellung
der Schlafapnoe geht direkt über
die Messung durch einen Parameter, der auf Schlafapnoe reagiert. Der
Detektor kann zum Beispiel Veränderungen
der Atmung, der Herzschlag-Rate, der Unterleibsbewegungen, Zucken
der Beine und/oder Minutenventilation feststellen, da diese auf
die Schlafapnoe hinweisen. Ein anderer Ansatz geht von einem Schlafapnoe-Detektor 238 aus,
der gleichzeitige Veränderungen
von zwei oder mehreren Parametern, die auf den Beginn einer Schlafapnoe
hinweisen, feststellt. Zum Beispiel antizipiert ein exemplarischer
Detektor einen beginnenden Vorfall von Schlafapnoe, wenn der Patient
während
des Ruhens einen Abfall der Minutenventilation zusammen mit einer
sinkenden Herzrate erfährt.
Bei einem anderen Ansatz arbeitet der Schlafapnoe-Detektor 238 unter
Verwendung einer Strukturanalyse, um die Schlafapnoe zu antizipieren. Der
Detektor vergleicht aktuelle physiologische Parameter mit Strukturen
der gleichen Parameter, die während
früherer
Vorfälle
von Schlafapnoe aufgezeichnet wurden und bestimmt dadurch, ob der
aktuelle Parameter auf den Beginn einer Schlafapnoe hinweist.
-
Bei
einer Implementierung wendet das Modul für die Pacing-Therapie 240 zur
Behandlung von Schlafapnoe die NPP-Therapie an. Dieses Modul kann
optional verwendet werden, um verschiedene exemplarische Verfahren,
die im Folgenden beschrieben werden, zu implementieren, unter anderem
solche, die mit Bezug auf die 3-10 beschrieben
werden.
-
Jeder
der Komponenten 234-240 kann in die Hardware als
Teil des Mikrocontrollers 220 eingebaut werden oder als
Software-/Firmware-Anweisungen, die in das Gerät einprogrammiert sind und
die durch den Mikrocontroller 220 in unterschiedlichen
Betriebsarten ausgeführt
werden. Obwohl nicht aufgezeigt, umfasst der Mikrocontroller 220 ferner
einen weiteren entsprechenden Schaltkreis und/oder Firmware-/Software-Komponenten,
die dazu beitragen, die verschiedenen Zustände des Patientenherzes zu überwachen
und die Pacing-Therapien
durchzuführen.
-
Atrielle
Sensing-Diagramme 244 und ventrikuläre Sensing-Diagramme 246 können wahlweise an
die rechtsatrielle Zuleitung 104, die koronare Sinus Zuleitung 106 und
die rechtsventrikuläre
Zuleitung 108 durch den Schalter 226, der feststellt,
ob in jeder der vier Herzkammern Herzaktivitäten vorhanden sind, angeschlossen
werden. Die Sensing-Diagramme 244 und 246 umfassen
adäquate
Wahrnehmungsverstärker,
Verstärker
mit gebündelter
Energie oder geteilte Verstärker.
Der Schalter 226 legt die „Sensing-Polarität" der Herzsignale
fest, indem er die entsprechenden Schalter schließt. Auf
diese Weise kann der Arzt die Sensing-Polarität unabhängig von der Stimulations-Polarität einprogrammieren.
-
Jedes
Sensing-Diagramm 244 und 246 arbeitet mit einem
oder mehreren Niederstrom-Präzisionsverstärkern mit
programmierbarer und/oder automatischer Verstärkerregelung, Bandpassfilter
und einem Diagramm zur Schwellenwerterkennung, um die jeweiligen
Herzsignale wahrzunehmen. Die automatische Verstärkerregelung aktiviert das
Gerät 100, schwache
Schwingungssignale, die bei Aterien- oder Herzkammerflimmern charakteristisch
sind, wahrzunehmen.
-
Die
Ausgänge
der atriellen und ventrikulären Sensing-Diagramme 244 und 246 sind
gekoppelt an den Mikrocontroller 220, der wiederum in der
Lage ist, die atriellen und ventrikulären Impulsgeneratoren 222 und 224 in
Erwartung einer Reaktion auf die Ab- oder Anwesenheit von Herzaktivitäten in den
jeweiligen Herzkammern auszulösen
oder zu blockieren. Die Sensing-Diagramme 244 und 246 erhalten
vom Mikrocontroller 220 über die Signallinien 248 und 250 Steuerungssignale,
um die Zunahme, den Schwellenwert und die Abnahme der Polarisationsladung (nicht
gezeigt) sowie die zeitliche Steuerung aller Blockschaltungen (nicht
gezeigt), die an die Eingänge
der Sensing-Diagramme gekoppelt sind, zu steuern.
-
Herzsignale
werden weitergegeben an ein analog-digitales (A/D) System zur Datenerhebung 252,
welches so konfiguriert ist, dass es die Signale der intrakardialen
Signale des Elektrogramms aufnimmt, die analogen Rohdaten in digitale
Signale umwandelt und die digitalen Signale für die spätere Weiterbearbeitung und/oder
telemetrische Übertragung an
ein externes Gerät 254 erfasst.
Das Datenerhebungssystem 252 ist über den Schalter 226,
der Herzsignale über
alle Paare der entsprechenden Elektroden abtastet, an die recht-sartriale Zuleitung 104,
die koronare Sinus Zuleitung 106 und die rechtsventrikuläre Zuleitung 108 gekoppelt.
-
Das
Datenerhebungssystem 252 ist an den Mikrocontroller 220 oder
an eine andere Erkennungsschaltung gekoppelt, um als Reaktion auf
einen Stimulus, der auch als „Erkennungserfassung" bekannt ist, bei
der Feststellung einer vom Herz 102 hervorgerufenen Reaktion
unterstützend
tätig zu sein.
Die Erfassung findet dann statt, wenn ein elektrischer Stimulus,
der auf das Herz angewandt wird, über genügend Energie verfügt, um das
Herzgewebe zu depolarisieren, wobei der Herzmuskel dadurch angeregt
wird, zu kontrahieren. Der Mikrocontroller 220 stellt ein
Depolarisationssignal während
eines Stimulationsimpulses, der auf ein Fenster folgt, fest, woraus
hervorgeht, dass die Erfassung stattgefunden hat. Der Mikrocontroller 220 aktiviert
die Erfassung durch Auslösen
des ventrikulären
Impulsgenerators 224, der einen Stimulationsimpuls erzeugt
wobei die Erfassung durch ein Detektions-Fenster unter Verwendung
der Zeitsteuerung 232 im Mikrocontroller 220 sowie
durch Aktivieren des Datenerhebungssystems 252 über das
Kontrollsignal 256, das das Herzsignal, das im Detektions-Fenster
erfasst wird, aufzunehmen sowie desweiteren, und basierend auf dem
Verstärker,
zu bestimmen, ob die Erfassung stattgefunden hat.
-
Der
Mikrocontroller 220 ist ferner an einen Datenspeicher 260 durch
einen entsprechenden Daten/Adressbus 262 gekoppelt. Die
programmierbaren Betriebsparameter, mit denen der Mikrocontroller 220 arbeitet,
werden in einem Datenspeicher 260 abgespeichert und dazu
verwendet, die Arbeitsweise des Gerätes 100 an den Bedarf
eines jeden Patienten anzupassen. Solche Betriebsparameter definieren
zum Beispiel die Amplitude der Pacing-Impulse, die Impulsdauer,
die Elektrodenpolarität,
die Rate, die Empfindlichkeit, automatische Funktionen, Kriterien
zur Feststellung einer Arrhythmie sowie die Amplitude, Wellenform
und den Vektor eines jeden Schockimpulses, der an das Herz des Patienten 102 in
der entsprechenden Therapiestufe abgegeben wird.
-
Die
Betriebsparameter des implantierbaren Gerätes 100 sind nichtinvasiv
in den Speicher 260 über
eine Telemetrie-Schaltung 264 einprogrammiert,
die in telemetrischer Verbindung 266 mit dem externen Gerät 254 wie
zum Beispiel Programmierer, lokaler Empfänger oder diagnostischer Systemanalyser
steht. Der Mikrocontroller 220 aktiviert die Telemetrie-Schaltung 264 mit
einem Kontrollsignal 268. Die Telemetrie-Schaltung 264 ermöglicht es,
dass das interkardiale Elektrogramm und die Statusinformation in
Bezug auf das Gerät 100 (insofern
enthalten im Mikrocontroller 220 oder im Datenspeicher 260),
an das externe Gerät 254 über eine
stehende Nachrichtenverbindung 266 gesendet werden.
-
Das
implantierbare Herzgerät 100 umfasst ferner
einen oder zwei physiologische Sensoren 270. Solche Sensoren
sind allgemein bekannt als „Frequenz-responsive" Sensoren, da sie
typischerweise verwendet werden, um die Frequenzen der Pacing-Stimulation
entsprechend des körperlichen
Zustandes des Patienten anzupassen. Der physiologische Sensor 270 kann
jedoch auch verwendet werden, um Veränderungen der Herzleistung,
Veränderungen
des physiologischen Zustands des Herzes oder tagesbedingte Veränderungen
der Herzaktivität (z.B.
Feststellung von Schlaf- und Wachzuständen) zu bestimmen. Entsprechend
reagiert der Mikrocontroller 220 durch Anpassung der verschiedenen
Pacing-Parameter (wie Frequenz, AV-Verzögerung, V-V-Verzögerung etc.),
bei denen die atriellen und ventrikulären Impulsgeneratoren 222 und 229 Stimulationsimpulse
erzeugen. Obwohl der/die physiologische(n) Sensor(en) als im Gerät 100 befindlich
dargestellt ist/sind, befindet/befinden sich er/sie außerhalb
des Gerätes 100,
und müssen
noch in den Patienten implantiert oder von diesem getragen werden.
-
Zwei
Beispiele physiologischer Sensoren werden aufgezeigt: ein Aktivitäts-/Positionssensor 272 (z.B.
Beschleuniger, Aktivitätssensor
etc.) zur Feststellung von Bewegungen in der Position des Patienten
und einen Sensor für
die Minutenventilation (MV), um Minutenventilationen wahrzunehmen.
Minutenventilation ist das Gesamtvolumen an Luft, das in und aus
der Lunge des Patienten pro Minute strömt. Der MV-Sensor 274 arbeitet mit transthorakaler
Impedanz, welche eine Messung der Impedanz quer über den Brustkorb darstellt,
um Luftbewegungen wahrzunehmen. Lungen, die mit Luft gefüllt sind, haben
eine höhere
Impedanz als leere Lungen. Deshalb steigt beim Einatmen die Impedanz
an und sinkt beim Ausatmen. Andere Beispiele physiologischer Sensoren
können
Sensoren umfassen, die zum Beispiel die Respirationsrate, den pH-Wert
im Blut, den ventrikulären
Gradienten und so weiter wahrnehmen.
-
Signale,
die durch physiologische Sensoren erzeugt werden, werden zur Analyse
durch den Schlafapnoe-Detektor 236 an den Mikrocontroller 220 weitergegeben.
Solche Signale können
dazu verwendet werden, festzustellen, ob der Patient ruht oder ob
der Patient einen Vorfall von Schlafapnoe erleidet sowie ob eine
der Therapien, die das Pacing-Therapiemodul 240 als Reaktion
darauf vorsieht, angewandt werden soll.
-
Das
implantierbare Herzgerät 100 umfasst zusätzlich eine
Batterie 276, die alle in 2 gezeigten
Komponenten mit Strom versorgt. Die Batterie 276 ist in
der Lage, während
einer langen Zeitspanne (z.B. weniger als 10 μA) mit Niederstromkondensaten zu
arbeiten und Hochspannungsimpulse (für den Ladekondensator) abzugeben,
wenn der Patient einen Schockimpuls benötigt (z.B. bei mehr als 2A,
bei Spannungen über
2 V, bei Zeitspannen von 10 Sekunden und mehr). Die Batterie 276 hat
vorzugsweise ein berechenbares Entlademerkmal, so dass die entsprechende
Austauschzeit errechnet werden kann. Beispielsweise arbeitet das
Gerät 100 mit
Lithium-/Silber-Vanadium-Batterien.
-
Das
Gerät 100 kann
ferner eine magnetische Erkennungsschaltung (nicht gezeigt) umfassen,
die an den Mikrocontroller 220 angeschlossen ist, um festzustellen,
ob ein Magnet auf das Stimulationsgerät 100 gelegt wird.
Ein Magnet kann von einem Arzt verwendet werden, um verschiedene
Testfunktionen des Stimulationsgerätes 100 durchzuführen und/oder um
dem Mikrocontroller 220 mitzuteilen, dass der externe Programmierer 254 dabei
ist, Daten an den Mikrocontroller 220 über den Telemetrie-Schaltkreis 264 zu
empfangen oder zu senden.
-
Das
Gerät 100 umfasst
ferner eine Impedanz-Messschaltung 278, die vom Mikrocontroller 220 über ein
Steuerungssignal 280 aktiviert wird. Die Impedanz-Messschaltung 278 wird
für viele
Dinge verwendet, darunter: Überwachung
der Impedanz der Zuleitungen während
akuter oder chronischer Phasen zum Zweck der Positionierung oder
der Entfernung der Zuleitungen; Bestimmung betriebsbereiter Elektroden
und automatische Umschaltung auf ein betriebsbereites Paar im Zuge
der Entfernung der Zuleitungen; Messung der Atmung oder Minutenventilation;
Messung der thorakalen Impedanz zur Bestimmung der Schock-Schwellenwerte;
Feststellung, dass das Gerät
implantiert wurde; Messung des Schlagvolumens; und Feststellung
der Öffnung
der Herzventile; und so weiter. Die Impedanz-Messschaltung 278 ist
an den Schalter 226 gekoppelt, damit jede gewünschte Elektrode
verwendet werden kann.
-
Das
Gerät 100 kann
als implantierbares Kardioverter-/Defillibrator-Gerät (ICD)
betrieben werden, welches den Vorfall einer Arrhythmie feststellt
und automatisch eine passende Elektroschock-Therapie auf das Herz
hin anwendet, um die festgestellte Arrhythmie zu beenden. Zu diesem
Zweck steuert der Mikrocontroller 220 ferner eine Schockschaltung 282 über ein
Steuerungssignal 284. Die Schockschaltung 282 erzeugt über den
Mikrocontroller 220 Schockimpulse von niedriger (z.B. bis
0,5 Joule), mittlerer (z.B. 0,5 bis 10 Joule) oder hoher Spannung
(z.B. 11 bis 40 Joule). Solche Schockimpulse werden an das Herz des
Patienten 102 über
mindestens zwei ausgewählte
Schock-Elektroden weitergegeben, zum Beispiel über die linksatrielle Spiralelektrode 126,
die RV-Spiralelektrode 132, und/oder die SVC-Spiralelektrode 134.
Wie schon erwähnt,
dient das Gehäuse 2000 als Aktivelektrode
in Kombination mit der RV-Elektrode 132 oder als Teil eines
geteilten elektrischen Vektors unter Verwendung der SVC-Spiralelektrode 134 oder der
linksartriellen Spiralelektrode 126 (d.h. unter Verwendung
der RV-Elektrode als einer gebräuchlichen Elektrode).
-
Kardioversionsschocks
haben im Allgemeinen ein mittleres Energieniveau (um Schmerzen beim
Patienten zu minimieren), und/oder sind synchronisiert mit einer
R-Welle und/oder gehören
zur Behandlung der Tachykardie. Defibrillations-Schocks haben im Allgemeinen ein mittleres
bis hohes Energieniveau (d.h. entsprechend der Schwellenwerte im Bereich
von z.B. 5-40 Joule), werden asynchron abgegeben (da R-Wellen zu desorganisiert
sind) und werden ausschließlich
zur Behandlung der Fibrillation verwendet. Entsprechend ist der
Mikrocontroller 220 in der Lage, die synchrone und ansynchrone
Abgabe der Schock-Impulse zu steuern.
-
Das
implantierbare Herzgerät 100 kann
so programmiert werden, dass es mittels der Pacing-Therapie sowohl
Herzinsuffizienz als auch Schlafapnoe behandelt. Zur Behandlung
von Herzinsuffizienz gibt das Gerät Pacing-Impulse bei einer niedrigen
Spannung über
eine Zuleitung in den linksseitigen Venen ab.
-
Verallgemeinert
kann das Gerät 100 so
programmiert werden, dass es über
die gleiche Zuleitung/das gleiche Elektrodensystem verschiedene Muskelgruppen
stimuliert. Das Gerät 100 kann
so programmiert werden, dass es die Ausgangsspan nung verschiedener
Impulse abwandelt, um verschiedene Herzmuskeln wirksam zu stimulieren, selbst
wenn sich die Platzierung der Zuleitung und der Elektroden nicht ändert.
-
Nicht physiologische
Pacing-Therapie bei Schlafapnoe
-
Die
NPP-Therapie zur Behandlung von Schlafapnoe umfasst ein exemplarisches
Verfahren zur Bestimmung der Parameter eines kardialen Schrittimpulses,
der zumindest zum Teil auf Informationen beruht, die für die Schlafapnoe
kennzeichnend sind, wobei der kardiale Schrittimpuls ein hämodynamisches
Ungleichgewicht erzeugt, d.h. der kardiale Schrittimpuls ist ein
nicht physiologischer (NPP)-Impuls. Wie oben beschrieben, strebt
der NPP-Impuls danach, eine korrektive und/oder kompensatorische Reaktion
in Bezug auf einen vorübergehenden
nicht wünschenswerten
hämodynamischen
Zustand auszulösen.
Ein Gerät,
das auf die Anwendung der NPP-Therapie programmiert ist, wie z.B.
das exemplarische Gerät 100,
kann hämodynamische
Ungleichgewichte, die durch NPP-Impulse hervorgerufen werden, überwachen,
um eine sichere NPP-Therapie zu gewährleisten.
-
3 zeigt
ein exemplarisches Verfahren 300 zur Durchführung der
Schlafapnoe-Therapie während
der kardialen Pacing-Therapie. Entsprechend dieses exemplarischen
Verfahrens 300 ist ein geeignetes implantierbares Herzgerät (z.B.
das exemplarische Herzgerät 100 etc.)
darauf programmiert, kardiale Schrittimpulse zu erzeugen und die NPP-Therapie
anzuwenden, um Vorfälle
von Schlafapnoe zu behandeln. Obwohl dieses Verfahren 300 in
der Beschreibung mit einem exemplarischen implantierbaren Hergerät 100 der 1 und 2 durchgeführt wird,
können
natürlich
auch andere geeignete Geräte
zur Anwendung des exemplarischen Verfahrens 300 verwendet
werden. Im Flussdiagramm sind die anderen Verfahren in einzelnen Blocks
zusammengefasst. Die Verfahren werden mittels Hardware und/oder
maschinenlesbaren Befeh len (Software oder Firmware), die durch einen
Prozessor ausgeführt
werden können,
durchgeführt.
-
Block 302 bestätigt, dass
bei dem Patienten eine Schlafapnoe stattfindet. Die Bestätigung kann optional
auch durch den exemplarischen Schlafapnoe-Detektor 238 geliefert
werden oder durch andere implantierbare Geräte mittels einer Hardware und/oder
Software, welche die Schlafapnoe wahrnimmt. Alternativ dazu wurde
die Bestätigung
der Schlafapnoe in Block 302 übersprungen, die charakteristischen
Daten der Schlafapnoe können
jedoch für
die Aufnahme in Block 304 wahrgenommen werden.
-
In
Block 304 erleidet der Patient eine Schlafapnoe, worauf
charakteristische Daten zur Schlafapnoe empfangen werden. Ein implantierbares Gerät wie das
exemplarische Gerät 100 kann
so programmiert werden, dass es die Informationen wahrnimmt und/oder
empfängt.
Die Informationen umfassen Zeiterfassung und/oder physiologische
Ablesung wie Startzeit oder wahrscheinlicher Beginn des Vorfalls
der Schlafapnoe, Dauer und Schweregrad des Vorfalls der Schlafapnoe,
Herzrate, Blutgas und pH-Werte, Körperbewegungen, frühere Reaktionen auf
die Schlafapnoe-Therapie etc.
-
In
Block 306 kann ein Parameter eines Herzimpulses verwendet
werden, um ein hämodynamisches
Ungleichgewicht zu erzeugen, d.h. einen NPP-Impuls, der basierend
auf den Informationen zur Schlafapnoe, bestimmt wird. Zu bestimmende Parameter
in Block 306 umfassen nicht nur Parameter von einem NPP-Impuls,
sondern auch Parameter aus dem Kontext der NPP-Therapie, innerhalb
dessen der NPP-Impuls abgegeben wird. Exemplarische Parameter umfassen
die Amplitude der NPP-Impulse, die Morphologie des elektrischen
Herzzyklus, der den oder die NPP-Impuls e) umfasst oder beinhaltet, die
Anwendungsstrukturen zur Abgabe von wiederholten NPP-Impulsen, die
Länge der
NPP-Impulse, die Inter valle zwischen den Gruppen, Pläne zur Änderung
der NPP-Therapie
entsprechend der Rückmeldung
etc.
-
Bei
einer Implementierung führt
ein programmiertes Gerät
wie das exemplarische Gerät 100 die NPP-Therapie
durch, indem es regelmäßig wiederkehrende
NPP-Impulse durch regelmäßige Pacing-Impulse
im Ruhemodus im Rahmen von strukturierten Pacing-Impulsen im Ruhemodus
abgibt. Eine NPP-Gruppe
umfasst gewöhnlich
etwa 1 bis etwa 20 NPP-Impulse. Jeder NPP-Impuls führt zu einer
vorübergehenden
Arrhythmie, die den Herzschlag beeinflusst, der wiederum durch Veränderung
des normalen hämodynamischen
Flusses im Herz und den anliegenden Gefäßen die kardiovaskulären und/oder respiratorischen
Steuerungszentren des Zentralnervensystems erschüttern. Eine Beschreibung, wie
die NPP-Impulse das Zentralnervensystem im Zuge der Behandlung von
Schlafapnoe anregen, folgt.
-
Physiologische
Auswirkungen der nicht physiologischen Pacing-Therapie
-
Die
Art und Weise, wie die NPP-Therapie die kardiovaskulären und/oder
respiratorischen Steuerungszentren des Zentralnervenystems alarmiert,
damit dieses die normale Atmung wieder aufnimmt, ist komplex. Dennoch
wird die folgende Erklärung
bereitgestellt.
-
Wenn
ein exemplarischer NPP-Impuls einem Typus entspricht, der extrasystolische
oder andere ventrikuläre
Anomalien in ventrikulären
Füll- und/oder
Ejektions-Segmenten des Herzzyklus verursacht, kann im Vorhof, der
oberen Hohlvene, der unteren Hohlvene und in den Adern der Lunge
eine plötzliche
Gegendruckwelle erzeugt werden, da die Kontraktion der Ventrikel
die atrioventrikulären
Ventile zu einem ungewöhnlichen
Zeitpunkt gegen das Kontrahieren des Vorhofs verschließt. Die
gleiche Gegendruckwelle kann in der Aorta und in den Lungenarterien
stattfinden, je nach der genauen Stelle im Herzzyklus, wo PVC oder
Extrasystole stattfinden. Der Gegendruckwelle folgen zurückprallende
Niederdruckwellen. Die Gegendruckwellen und ihre Auswirkungen werden
durch die Barorezeptoren und andere Sensoren wahrgenommen.
-
Arterielle
Barorezeptoren, die bei der kurzfristigen Regulierung des Blutdrucks
eine unabdingliche Wahrnehmungsverbindung zum Hirnstamm darstellen,
sollen auch höhere
kortikale Funktionen beeinflussen. Die Barorezeptoren sind dehnbare
Mechanorezeptoren an den elastischen Wänden der großen Gefäße, die
NPP-Impulse, die durch gestörte Hämodynamiken
verursacht werden, wahrnehmen können
und Impulse an die Steuerungszentren des Hirnstammes senden. Das
Ziel bei der Anwendung von NPP-Impulsen ist das Senden von genügend afferenter
Stimulation (die auf eine Störung
hinweist) an den Hirnstamm, um das Zentralnervensystem darauf hinzuweisen,
dass es diese Störung
wahrnehmen und Korrekturen (verbesserter sympathetischer/parasympathetischer
Herz- und Lungentonus, Wiederaufnahme
der Atmung etc.) vornehmen soll, ohne den Patienten aufzuwecken.
-
Jede
Veränderung
des durchschnittlichen Blutdrucks, dem ein NPP-Impulses folgt, regt
einen automatisch ermittelten Barorezeptor dazu an, die Herzleistung
und den gesamten Außenwiderstand
in dem Versuch, den Blutdruck wieder zu normalisieren, anzupassen.
Wie jeder Reflex umfasst der Barorezeptorreflex einen Rezeptor,
einen afferenten Pfad, ein integrierendes Zentrum, d.h. ein kardiovaskuläres Steuerungszentrum,
einen ableitenden Pfad (z.B. die sympathetischen und parasympathetischen
Verzweigungen des autonomen Nervensystems) sowie Erfolgsorgane.
Die wichtigsten an der Moment-zu-Moment-Regulierung des Blutdrucks
beteiligten Barorezeptoren, die Carotid-Sinus- und Aortenbogenrezeptoren,
sind für
Veränderungen
des mittleren Arteriendrucks sowie des Pulsdrucks empfänglich.
Ihre Empfänglichkeit
in Bezug auf Fluktuationen des Pulsdrucks erhöht ihre Sensibilität als Druck-Sensoren, da
kleine Veränderungen
des systolischen oder diastolischen Drucks den Pulsdruck verändern, ohne
den mittleren Druck zu verändern.
Diese Barozeptoren sind strategisch so platziert, dass sie kritische
Daten über
den Blutdruck in den Arterien der Gefäße, die zum Gehirn (der Carotid-Sinus-Barorezeptor)
und zum arteriellen Stamm führen,
liefern, bevor sich diese zur Weiterleitung in den restlichen Körper (Aortenbogen-Barorezeptor)
verzweigen.
-
Das
oben genannte integrierende Zentrum, das die afferenten Impulse
enstprechend des arteriellen Drucks empfängt, d.h. das kardiovaskuläre Steuerungszentrum,
befindet sich am medullären
Teil des Hirnstammes. Wenn der ableitende Pfad das autonome Nervensystem
ist, kann das kardiovaskuläre Steuerungszentrum
das Verhältnis
von sympathetischer und parasympathetischer Aktivität in Bezug
auf die Erfolgsorgane des Herzes und der Blutgefäße stören, um die Selbstregulation
des Blutdrucks aufrecht zu erhalten.
-
Wenn
der Blutdruck unter den Normalwert fällt, selbst wenn dies nur für den Bruchteil
einer Sekunde geschieht, reduzieren die Barorezeptoren die Abgabefrequenz
ihrer zuleitenden Neuronen, wobei das kardiovaskuläre Steuerungszentrum
angeregt wird, die parasympathetische Leistung zu reduzieren und
gleichzeitig die sympathetische Aktivität von Herz und Vasokonstriktornerven
zu erhöhen.
Diese Ableitungsstruktur führt
sowohl zur Erhöhung
der Herzleistung als auch des gesamten Außenwiderstandes, der an die
arterioläre
und venöse
Vasokonstriktion gekoppelt ist. Diese Veränderungen führen zu sowohl einer höheren Herzleistung
als auch einer Erhöhung
des gesamten periphären
Widerstandes, wobei der Blutdruck wieder normalisiert wird. Diese kardiovaskulären Veränderungen
leiten einen Reiz an das respiratorische Steuerungszentrum weiter, die
Atmung wieder aufzunehmen, wodurch der Vorfall der Schlafapnoe beendet
wird.
-
Wenn
ein NPP-Impuls abgegeben wird, schicken neben den Barorezeptoren
noch viele andere Rezeptoren ein Signal an den Hirnstamm, den sie
vor einem Ungleichgewicht warnen. Chemorezeptoren, die sich in den
Carotid- und Aorta-Arterien in enger Verbindung zu den Barorezeptoren
befinden, jedoch von ihnen verschieden sind, sind gegenüber einem niedrigen
Sauerstoffwert oder hohen Säurewerten
im Blut sensibel. Die Hauptfunktion dieser Chemorezeptoren besteht
darin, die Atmungsaktivität
zu erhöhen, um
mehr Sauerstoff zu inhalieren oder mehr säureherstellende Kohlenstoffe
auszustoßen;
auch durch das Versenden von Erregungsimpulsen an das kardiovaskuläre Zentrum
wird der Blutdruck erhöht.
Wenn der abgegebene NPP-Impuls dazu führt, dass sich das Ventrikel
nicht vollständig
füllt,
wird die Herzleistung ineffizient und ein niedriger systolischer
Blutdruck, eine geringe Rejektion und/oder eine fehlende Pumpphase
führen
dazu, dass diese Chemorezeptoren ausgelöst werden, da sie schon kleine
Veränderungen
des Partialdrucks des Kohlendioxids in den arteriellen Blutgasen
feststellen.
-
Um
die Atmung anzutreiben, ist die Bestimmung des Partialdrucks des
Kohlendioxids im medullären
Atmungszentrum des Hirnstammes die wichtigste ankommende Information,
wobei die hauptsächliche
Folge in der Regulierung der Menge der Ventilation im Ruhezustand
besteht. Die Auswirkungen der NPP-Impulse stimulieren die Chemorezeptoren,
die einen Teil ihrer Sensibilität
im Hinblick auf Kohlendioxid verloren haben, so dass die Chemorezeptoren
merken, dass die Hirnaktivität
und der Partialdruck des Kohlendioxids im Blut zu hoch ist, wodurch
der Hirnstamm angeregt wird, das Bikarbonatsystem des Blutes zu
verändern – durch
Wiederaufnahme der Atmung –,
um den Gehalt an Kohlendioxid zu senken.
-
Desweiteren
stimuliert die NPP-Therapie das Gleichgewicht verschiedener Hormone
und Peptide, die bei Schlafapnoe und Herzkrankheiten wie CHF entscheidend
sind. Die Wahrnehmung eines hämodynamischen
Ungleichgewichtes durch einen durch NPP verursachten „übersprungenen
Schlag" oder einen „extra
Schlag" ruft einen
sympathetischen Stimulus hervor, der dazu führt, dass das Zentralnervensystem
eine geringe Freisetzung von Katecholaminen des Adrenalintypus auslöst.
-
Darüber hinaus
sind Lungenödem
und Ödeme
der Extremitäten
allgemein bekannte Auswirkungen von CHF, welches gleichzeitig mit
der Schlafapnoe auftritt. Die Freisetzung von natriuretischen Peptiden
ist bei solchen Ödemen
günstig,
da die Peptide die Salz- und Wasserretention umkehren und eine Vasodilation
hervorrufen, die der Zusammenziehung der Gefäße, die bei Anglotensin-Aldosteron-Bildung stattfindet,
entgegenwirkt. Da die Produktion eines der wichtisten Peptide, des
B-Typ natriuretischen Peptids (BNP), vornehmlich in den Ventrikeln
stattfindet, führt
eine Erhöhung
der Spannung und Ausdehnung der Ventrikelwände zu einer höheren Blutkonzentration
des BNP. Man geht davon aus, dass BNP in großen Mengen synthetisiert wird,
so dass sich die Mengen an BNP in kürzester Zeit, je nach momentanem
hämodynamischen
Gleichgewicht oder Ungleichgewicht des Patienten, verändern können. Insofern
führt die
NPP-Therapie zu hämodynamischen Ungleichgewichten,
die die Produktion des nützlichen
BNPs anregen, welches wahrscheinlich die Schlafapnoe reduziert.
-
Eine
andere Gruppe von Rezeptoren, die als linksatrielle Volumenrezeptoren
bekannt sind, reagieren auf Erhöhungen
des transmuralen Drucks: z.B. durch erhöhtes linksatrielles Volumen.
Impulse, die an osmoregulatorische Zentren des Hypothalamus weitergegeben
werden, führen
zu einer Reduzierung der Sekretion des ADH (antidiuretisches Hormon,
Vasopressin), wodurch der Wasserverlust des Körpers verstärkt wird. Hypotonie der Reflexe
und Bradykardie sind nicht selten die Folge einer linksatriellen Überdehnung.
-
Rezeptoren
können
außerdem
Hormonsekretionen hervorrufen. So besitzen die Vorhöfe bei den
Säugetieren
zum Beispiel sekretorische Körnchen,
die ein anderes Peptid enthalten, das atriellnatriuretische Peptid
(ANP). ANP wird bei der Ausdehnung der Vorhöfe abgesondert. Dieses potente,
kurzlebige Peptid führt
zu einer renalen Sekretion von Natrium und erhöht die Diurese, da es dem Absenken des
Plasmavolumens dienlich ist. ANP scheint die Herzleistung zu senken,
indem es den Systemwiderstand senkt und die Filtration der Kapillare
erhöht.
-
Ventrikuläre Reaktionen,
zumeist im linken Ventrikel, führen
zum Bezold-Jarish-Reflex, der aus einer Ausdehnung der Ventrikelwand,
die die ventrikulären
Mechanorezeptoren anregt, resultiert. Solche Rezeptoren scheinen
nur in Extremsituationen aktiv zu sein, um das Ventrikel vor einer
Volumenüberlastung
zu schützen
(sie rufen Hyoptonie und Bradykardie hervor). Die Reaktion ist eine
durch den Vagusreflex bedingte Verlangsamung des Herzes mit gleichzeitiger
Blockierung der Sympathoadrenalin-Bildung. Der Reflex schützt vor
einer Überbeanspruchung
des Herzes, vor Lungenödemen
und Hypovolämie,
sobald eine Ausdehnung des Herzes übermäßig groß ist (z.B. bei einigen CHF-Patienten). Der
Reflex, der durch afferente Vagus-Fasern übertragen wird, gebraucht seinen
sympathetischen Block mittels der Freisetzung von endogenen Opioden,
wobei diese wahrscheinlich auf die Opiod-Rezeptoren des Delta-Typus
im Gehirn einwirken.
-
Zusammengefasst
ist die respiratorische und kardiovaskuläre Homeostase des Patienten
während eines
Vorfalls von Schlafapnoe unausgeglichen. Ein hämodynamisches Ungleichgewicht
durch NPP-Impulse kann zahlreiche neurale und hormonelle Reaktionen
hervorrufen. Einige der neuralen und hormonellen Reaktionen, die
durch die NPP-Therapie ausgelöst
werden, haben eine sofortige ausgleichende Wirkung auf die unterbrochene
Homeostase des Patienten, während
andere neurale und hormonelle Reaktionen dazu dienen, die respiratorischen Zentren des
Gehirns darauf hinzuweisen, einen Respirationszyklus einzuleiten,
der den Vorfall der Schlafapnoe beendet.
-
Nicht physiologische
Pacing-Therapie bei Schlafapone mit Rückmeldung
-
4 zeigt
ein anderes exemplarisches Verfahren 400 zur Durchführung der
Schlafapnoe-Therapie im Zuge einer kardialen Pacing-Therapie. Entsprechend
des Verfahrens 400 ist ein implantierbares Gerät wie das
exemplarische Gerät 100 so
programmiert, dass es bei Vorfällen
von Schlafapnoe sowohl kardiales Pacing als auch die NPP-Therapie
anwendet. Obwohl dieses exemplarische Verfahren 400 mit dem
implantierbaren Herzgerät 100 der 1 und 2 beschrieben
ist, können
auch andere Geräte benutzt
werden. Im Flussdiagramm sind die Verfahren in Einzelblöcken zusammengefasst.
Die Verfahren können
anhand von Hardware und/oder maschinenlesbaren Anweisungen (Software
oder Firmware), die von einem Prozessor gesteuert werden, ausgeführt werden.
-
In
Block 402 wird bestätigt,
dass der Patient ruht, was als Ruhezustand gekennzeichnet ist. Wenn der
Patient nicht ruht, ist das Pacing für den Ruhezustand nicht aktiv
und Unterbrechungen der Atmung, die vom Gerät 100 festgestellt
werden, können
auf freiwilliges Luftanhalten des Patienten zurückgehen.
-
In
Block 404 wird bestätigt,
dass der Ruhezustand aufrechterhalten wird. Pacing im Ruhezustand geschieht
normalerweise unter Anwendung einer Pacing-Rate von 10-15% welche
geringer als die Pacing-Rate im Wachzustand des Patienten ist; dennoch
kann diese Rate bei Patienten mit Schlafapnoe in Bezug auf die Basisrate
erhöht
sein. Die NPP-Therapie findet im Allgemeinen Anwendung, wenn der Ruhemodus
aktiv ist, was darauf hinweist, dass der Patient schläft oder
einschläft.
-
In
Block 406 wurde ein Vorfall von Schlafapnoe festgestellt.
Wie oben mit Bezug auf den exemplarischen Mikrocontroller 220 in 2 dargelegt,
ist ein exemplarischer Schlafapnoe-Sensor wie der exemplarische
Detektor 238 so konfiguriert, dass er Vorfälle von
Schlafapnoe feststellt und, bei einigen Implementierungen, so programmiert
ist, dass er den Beginn einer Schlafapnoe antizipiert. Wenn ein
Gerät wie
der exemplarische Schlafapnoe-Detektor 238 feststellt,
dass der Patient gerade einen Vorfall von Schlafapnoe erleidet,
schaltet das exemplarische Verfahren 400 zurück zum Pacing
im Ruhezustand, zu Block 404.
-
In
Block 408 wird nach der Feststellung, dass der Patient
einen Vorfall von Schlafapnoe erleidet, die NPP angewendet. Bei
diesem exemplarischen Verfahren 400 überwacht ein exemplarisches
Gerät 100 die
Schlafapnoe und passt die NPP-Therapie
je nach Veränderung
der Schlafapnoe an.
-
In
Block 410 legt ein Gerät
wie das exemplarische Gerät 100 fest,
ob die Schlafapnoe beendet ist. Wenn der Vorfall beendet ist, schaltet
das exemplarische Gerät 100 auf
Pacing im Ruhezustand ohne zusätzliche
NPP-Therapie, wobei es zu Block 409 zurückschaltet. Wenn das exemplarische
Gerät 100 festlegt,
dass der Vorfall nicht beendet ist, bestimmt das exemplarische Gerät 100 ferner,
ob die Schlafapnoe, die im Zuge der Vorfälle stattfindet, abgenommen
hat. Wenn die Schlafapnoe durch die NPP-Therapie abgenommen hat,
kann diese, wie in Block 408 ersichtlich, weitergehen,
und die Schlafapnoe wird zwecks weiterer Verbesserung überwacht.
-
In
Block 414 ist der Vorfall der Schlafapnoe nicht beendet
und die Schlafapnoe hat nicht abgenommen, so dass das exemplarische
Gerät 100 die NPP-Therapie
abändert
und diese abgeänderte
Therapie in Block 408 anwendet. Es gibt eine Vielzahl an Parametern
für die
NPP-Therapie, welche mit dem Ziel, eine Therapie zu finden, die
die Schlafapnoe beendet oder verbessert – so wie es zuvor mit Bezug auf
Block 306, 3, beschrieben ist – modifiziert werden
können.
-
Profile nicht
physiologischer Pacing-Zyklen
-
Ein
Profil eines Pacing-Zyklus („Pacing-Profil") ist eine diagrammartige
Darstellung eines elektrischen Herzzyklus ("Zyklus"). Ein Streifen eines Elektrokardiogramms
des Herzschlags (EKG) ist ein Beispiel eines Pacing-Profils.
-
5 zeigt
einen exemplarischen Vergleich 500 von zwei A-V-Pacing-Profilen:
ein Oberflächen-EKG,
das die Anwendung eines physiologischen Zyklus 502 zeigt
(d.h. eines normalen Pacing-Zyklus im Ruhezustand, der zuvor im
Hinblick auf Block 304 in 3 beschrieben
wurde) und ein Oberflächen-EKG,
das die Anwendung eines exemplarischen NPP-Zyklus 504 zeigt.
Es sollte beachtet werden, dass die zwei Pacing-Profile zum Zweck der Beschreibung stilisiert
sind, tatsächliche
EKGs können
von den in 6 gezeigten EKGs abweichen.
-
Es
gibt viele Parameter im Pacing-Profil des physiologischen Zyklus 502,
die zum Zweck der Erzeugung des NPP-Zyklus 504 abgeändert werden können. Bei
dem dargestellten Vergleich 500 wurde nur ein Parameter,
die atrioventrikuläre
Verzögerung (AV-Verzögerung),
modifiziert. Beim Zweikammer-Pacing entspricht die AV-Verzögerung der
Zeitlänge
(gewöhnlich
programmierbar) zwischen einem in der Kammer wahrgenommenen oder
stattgefundenen Vorfall und der Abgabe eines ventrikulären Leistungsimpulses.
Die AV-Verzögerung
bei einem gesunden Herzrhythmus wurde durch das Gerät 100 unterbrochen,
um das EKG des aufgezeigten NPP-Zyklus 504 vorzunehmen.
-
Die
AV-Verzögerung
wird im EKG des physiologischen Zyklus 502 durch das PR-Segment 506 dargestellt
(das PR-Intervall 506 minus der A-Welle 510).
Das PR-Intervall 508 misst den Zeitpunkt, an dem die Vorhöfe beginnen,
Blut in die Ventrikel zu pumpen bis zu dem Moment, in dem die Ventrikel
die Ejektion beginnen. Die AV-Verzögerung (PR-Segment 506)
stellt ein isoelektrisches Intervall, während dessen kein elektrischer
Strom durch das Herz fließt (außer im AV-Knoten),
zwischen dem Ende der Kontraktion der Vorhöfe und dem Beginn einer ventrikulären Kontraktion,
dar. Eine normale AV-Verzögerung beträgt 140-200
Millisekunden, wohingegen das Gerät die AV-Verzögerung auf
etwa 25 Millisekunden oder weniger verkürzt, um dadurch einen NPP-Zyklus 504 zu
erzeugen.
-
Wenn
das Gerät 100 die
RV-Verzögerung verkürzt, um
einen NPP-Zyklus 504 zu erzeugen, verbleiben die angewendeten
A-Wellen 510, 512 des physiologischen
Zyklus 502 und des NPP-Zyklus 504 in
der gleichen entsprechenden Position in jedem elektrischen Herzzyklus,
wohingegen die hervorgerufene Reaktion 514 (R-Welle) des
NPP-Zyklus 504 hinsichtlich der erwarteten Position der
hervorgerufenen Reaktion 516 in einen physiologischen Zyklus 502 versetzt
wird, d.h. sie folgt der vorangehenden A-Welle 512 des
NPP-Zyklus 504 durch eine Erhöhung 518, die so groß wie die
gesamte AV-Verzögerung sein
kann, in ungewöhnlich
kurzem Abstand. Die Schichterhöhung 518 bei
der hervorgerufenen Reaktion 520, die aufgrund der reduzierten
AV-Verzögerung
stattfindet, führt
zu einem verkürzten PR-Intervall 520 und
einem verkürzten
PR-Segment 522 im NPP-Zyklus 504.
-
Wenn
die AV-Verzögerung,
die normalerweise etwa 160 Millisekunden beträgt, kurz genug ist, verursacht
das durch den NPP-Zyklus 504 eingeleitete hämodynamische
Ungleichgewicht eine Pumpinsuffizienz und unwirksames Füllen und
Ejektion. Die Rezeptoren weisen die kardiovaskulären und/oder respiratorischen
Steuerungszentren des Gehirns darauf hin, korrigierend einzugreifen,
wobei dies den Beginn des respiratorischen Zyklus mit einschließt.
-
6 zeigt
einen anderen exemplarischen Vergleich 600 von zwei A-V-Pacing-Profilen,
wobei ein Oberflächen-EKG
die Anwendung eines physiologischen Zyklus 602 und ein
Oberflächen-EKG
die Anwendung eines exemplarischen NPP-Zyklus 604 des „transponierten
Wellen"-Typus darstellt.
Der Begriff "transponierte
Welle" wird verwendet
zur Kennzeichnung eines Tausches der Positionen der zwei Wellen
innerhalb eines elektrischen Herzzyklus. Mit anderen Worten: Das
gewünschte
hämodynamische Ungleichgewicht
wird innerhalb eines einzigen Herzzyklus durch das Aufeinanderfolgen
einer künstlich erzeugten
Welle von einer anderen Welle, die dieser normalerweise vorangeht
und die künstlich
erzeugte Welle auslöst,
verursacht. Dies kann auch ohne das Pacing vorkommen, wenn bei einigen
Herzkrankheiten der AV-Knoten des Herzes seine eigene Automatizität übernimmt,
anstatt durch einen Sinus-Rhythmus ausgelöst zu werden, wodurch der QRS-Komplex
dazu angeregt wird, der P-Welle voranzugehen, anstatt ihr zu folgen.
Es sollte beachtet werden, dass im dargestellten Vergleich 600 der
zwei Pacing-Profile die EKGs zu deskriptiven Zwecken stilisiert
dargestellt sind, und dass tatsächliche
EKGs von denen in 6 abweichen können.
-
Im
dargestellten Beispiel hat der physiologische Zyklus 602 eine
künstlich
erzeugte A-Welle 606, die von einer durch das Pacing hervorgerufenen
Reaktion 608 (R-Welle) gefolgt wird. Eine physiologisch normale
RV-Verzögerung,
angedeutet durch das PR-Intervall 610 und das PR-Segment 612,
wird innerhalb jedes Herzzyklus durch das Gerät 100 aufrechterhalten.
-
Im
exemplarischen NPP-Zyklus 604 des transponierten Wellentypus
transponiert das Gerät 100 den
Befehl der A-Welle 614 und die hervorgerufene Reaktion 616 innerhalb
des Herzzyklus, um die Ventrikel kurz vor der Stimulation der Vorhöfe zu stimulieren.
Das Gerät 100 schaltet
die hervorgerufene Reaktion 616 auf etwa 30 Millisekunden
vor das künstlich hervorgerufene
antizipierte Erscheinen der A-Welle 614. Die Wellen-Transposition
verursacht ein schwaches oder kein Pumpen und abnormale Schwankungen
des Blutdrucks. Diese Abnormalitäten
rufen das Zentralnervensystem dazu auf, korrigierend einzugreifen,
eine Bestandsaufnahme des Respirationsstatus zu machen und das Atmen
wieder aufzunehmen. Auch viele andere Arten von NPP-Zyklen, die
nicht dem exemplarischen Typus der verkürzten AV-Verzögerung (NPP-Zyklus 504)
und dem tranponierten Wellentypus (NPP-Zyklus 604) entsprechen,
können
durch das Gerät 100 erzeugt
werden.
-
7 zeigt
noch einen anderen exemplarischen Vergleich 700 von zwei ventrikulären Pacing-Profilen,
wobei ein Oberflächen-EKG
die Anwendung des physiologischen Pacing-Zyklus 702 mit einer nativen
P-Welle 706 und einem EKG, das die Anwendung eines exemplarischen
NPP-Zyklus 704 des verkürzten
Typus der AV-Verzögerung
zeigt, darstellt, in diesem Fall jedoch unter Verwendung der stabilen
Automatizität
des patienteneigenen SA-Knotens, um einen regelmäßigen Sinus-Rhythmus herzustellen.
Da die native P-Welle 708 auf natürliche Weise erfolgt, sendet
das Gerät 100 nur
ventrikuläre Stimuli,
um die ventrikuläre
Kontraktion innerhalb eines einzelnen NPP-Zyklus 704 (d.h. „ventrikulärer NPP") zu bestimmen.
-
Das
Gerät 100 verkürzt das
PR-Segment 710, wobei es eine hervorgerufene Reaktion 712 schneller
nach der P-Welle 708 durch eine Erhöhung 714 stimuliert,
als es im physiologischen Zyklus 702 der Fall ist. Da die
Vorhöfe
nicht durch das im Gerät 100 dargestellte
Beispiel des ventrikulären
NPP stimuliert werden, ist die Verwendung des nativen Sinus-Rhythmus
des Patienten zur Erzeugung der NPP-Zyklen des transponierten Wellentypus
(6) nicht verlässlich.
-
Anwendungsbeispiele für die nicht
physiologische Pacing-Therapie
-
8 zeigt
einen EKG-Streifen 802, der eine exemplarische Implementierung
der NPP-Therapie, welche Gruppen von NPP-Zyklen 804, 806 zwischen Intervallen
des normalen Pacing im Ruhezustand 808 umfasst. Ein Anwendungsmuster
der NPP-Therapie 814 zeigt das Verhältnis von NPP-Zyklus-Gruppen 804, 806 zwischen
intervenierenden Intervallen des Pacing im normalen Ruhezustand 808.
-
Die
Impulse, die einen Pacing-Zyklus im normalen Ruhezustand 810 erzeugen
(d.h. einen Herzschlag), sind physiologisch korrekt, das heißt, sie sind
Impulse, die dazu bestimmt sind, einen normalen oder "gesunden" Herzrhythmus nachzubilden. Die
Impulse, die einen NPP-Zyklus 812 in den dargestellten
Gruppen von NPP-Zyklen 804, 806 umfassen, verkürzen die
AV-Verzögerung
und verursachen demzufolge das vorübergehende hämodynamische Ungleichgewicht.
Auch andere Typen von NPP-Zyklen könnten in NPP-Zyklus-Gruppen 804, 806 verwendet
werden, so wie ein NPP-Zyklus 604 der transponierten Wellenform,
der in 6 gezeigt wird.
-
Jede
NPP-Zyklus-Gruppe 804, 806 umfasst typischerweise
etwa 1 bis etwa 20 NPP-Zyklen, wobei die jeweilige verwendete Anzahl
davon abhängt, wie
die Schlafapnoe des Patienten auf die NPP-Therapie anspricht. Bei
einigen Implementierungen, z.B. bei dem Gerät 100, das mit dem
Verfahren aus 4 arbeitet, kann die Anzahl
der NPP-Zyklen 812 in einer Gruppe während der Therapie verändert werden. Wenn
der Vorfall der Schlafapnoe beispielsweise nicht auf die NPP-Therapie anspricht,
kann ein exemplarisches Gerät 100 die
Anzahl der NPP-Zyklen 812 in jeder Gruppe von NPP-Zyklen 802, 804 erhöhen; die
NPP-Zyklus-Gruppen 802, 804 häufiger applizieren (ein kürzeres Intervall
des normalen Pacing im Ruhezustand 808 zwischen den NPP-Zyklus-Gruppen 802, 804);
und/oder die Profile der einzelnen NPP-Zyklen 812, die
appliziert werden, verändern. Bei
anderen Implementierungen ist die Anzahl der NPP-Zyklen 812 in
jeder NPP-Zyklus- Gruppe 804, 806 feststehend,
bis sie von einem Fachmann verändert
wird.
-
In
der dargestellten exemplarischen Implementierung sind drei NPP-Zyklen 812 in
jeder NPP-Zyklus-Gruppe 804, 806 enthalten, wobei
die Gruppen durch Intervalle von sieben physiologischen Pacing-Zyklen 810 voneinander
getrennt sind. Dementsprechend ist das Verhältnis der NPP-Zyklen 812 zu
den physiologischen Zyklen 810 drei zu sieben.
-
Verschiedene
Verhältnisse
des NPP-Zyklus 812 zum physiologischen Zyklus 810 sind
möglich, das
heißt,
sowohl das Intervall des normalen Pacing im Ruhezustand 808 zwischen
jeder NPP-Zyklus-Gruppe 804 als auch die Anzahl der NPP-Zyklen 812 in
jeder NPP-Zyklus-Gruppe 804, 806 kann grob angepasst
werden. Exemplarische Intervalle des normalen Pacing im Ruhezustand 808 zwischen
den NPP-Zyklus-Gruppen 804, 806 belaufen sich
auf etwa 30 Sekunden bis 2 Minuten, sofern sich die Anzahl der NPP-Zyklen 812 in
einer NPP-Zyklus-Gruppe 804, 806 etwa
zwischen 4 bis maximal 20 NPP-Zyklen 812 bewegt.
Bei kleineren NPP-Zyklus-Gruppen 812, die aus 1-3 NPP-Zyklen
pro NPP-Zyklus-Gruppe 804, 806 bestehen, wird
ein exemplarisches Intervall des normalen Pacing im Ruhezustand 808 bequem
durch die Anzahl der Herzschläge
(physiologische Zyklen 810) zwischen den NPP-Zyklus-Gruppen 804, 806 gemessen.
Exemplarische Werte liegen bei etwa 5 bis etwa 20 Herzschlägen zwischen
den NPP-Zyklus-Gruppen 804, 806.
-
9 zeigt
ein anderes NPP-Anwendungsmuster 900, das die NPP-Zyklus-Gruppen 902, 904, 906, 908 umfasst,
welche jeweils drei NPP-Zyklen beinhalten. Die Intervalle des normalen
Pacing im Ruhezustand 910, 912, 914 umfassen
jeweils elf physiologische Zyklen 812. Das Verhältnis von
NPP-Zyklus 812 zum physiologischen Zyklus 810 beträgt aufgrund
der geringfügig
längeren
Intervalle im normalen Pacing im Ruhezustand 910, 912, 914 im
Gegensatz zu dem in
-
8 gezeigten
Intervall drei zu elf. Eine relativ hohe Verhältniszahl kann angewandt werden, wenn
ein Vorfall von Schlafapnoe gerade erst durch das Gerät 100 festgestellt
wurde und scharf bekämpft werden
soll, oder wenn sich die Schlafapnoe als widerspenstig darstellt.
Geringere Verhältniszahlen werden
im Zuge der Aufrechterhaltung oder bei Rückmeldungen, die anzeigen,
dass der entsprechende Patient keine sehr starke NPP-Therapie braucht,
angewandt.
-
10 zeigt
noch ein weiteres exemplarisches NPP-Anwendungsmuster 1000,
wobei die NPP-Zyklus-Gruppen 1002, 1004x NPP-Zyklen 810 für jeden
physiologischen Zyklus 812 enthalten, die wiederum in Intervalle
des Pacing im normalen Ruhezustand 1006, 1008 eingefasst
sind. In dem dargestellten Anwendungsmuster 1000 gibt es
10 NPP-Zyklen 810 für
alle 27 physiologischen Zyklen 812. Das Verhältnis der
NPP-Zyklen 810 zu
physiologischen Zyklen 812 verändert sich, wenn Zeiteinheiten
zur Messung der Intervalle des Pacing im normalen Ruhezustand 1006, 1008 anstelle
von intrinsischen Herzschlägen
angewendet werden. Bei einem Intervall von fünfundzwanzig Sekunden Pacing
im normalen Ruhezustand 1006, 1008 verändert sich
die Anzahl der Herzschläge
in den 25-Sekunden-Intervallen, wodurch sich das Verhältnis von
NPP-Zyklus 810 zu physiologischem Zyklus 812 auch
verändert.
-
Das
Verhältnis
von NPP- zu physiologischen Zyklen, das in 10 gezeigt
wird, entspricht in etwa dem Verhältnis, das in 9 gezeigt
wird. Das Anwendungsmuster 1000 ist in 10 jedoch
heraufgesetzt, so dass NPP-Zyklus-Gruppen 1002, 1004 und
Intervalle von physiologischem Pacing im Ruhezustand 1006, 1008 jeweils
während
größerer Intervalle
ausgeführt
werden. Patienten mit sehr schwerer Schlafapnoe benötigen größere NPP-Zyklus-Gruppen 1002, 1004,
damit das Zentralnervensystem die Korrektur der Schlafapnoe auslöst, als
Patienten mit einer leichten Schlafapnoe. Bei einem Gerät 100,
das mit dem Feedbackverfahren arbeitet wie in 4 arbeitet,
kann anfänglich
ein Anwendungsmuster wie in 10 dargestellt
anwenden, und dann auf ein Anwendungsmuster, wie in 9 aufgezeigt,
schalten, sofern der Patient beginnt, auf die NPP-Therapie anzusprechen.
Bei einigen Patienten kann ein Anwendungsmuster mit kleinen NPP-Zyklus-Gruppen
von 1 bis etwa 2 NPP-Zyklen pro Gruppe, die durch relativ lange
Intervalle des physiologischen Pacing im Ruhezustand unterbrochen
werden, für
Korrektur und /oder Prävention
der Vorfälle
der Schlafapnoe Anwendung finden.