DE60215164T2 - Verfahren zur wiedergewinnung von brennbaren bestandteilen aus einem gasstrom - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von brennbaren Komponenten aus einem Gasstrom, der die brennbaren Komponenten und Sauerstoff enthält, durch selektive Absorption der brennbaren Komponenten in einem Lösungsmittel. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Rückgewinnung von brennbaren Komponenten aus einem Austrittsgasstrom aus einer Oxidationsreaktion mit einer Peroxidkomponente, wobei sich aufgrund der Zersetzung des Peroxids während der Oxidationsreaktion Sauerstoff ansammelt. Die vorliegende Erfindung eignet sich besonders gut für eine Aufarbeitungsstufe in einem Verfahren zur Epoxidierung von Olefinen.
  • Bei zahlreichen Verfahren, bei denen eine Oxidation mit Peroxidverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid, erfolgt, fallen Gasgemische an, die neben molekularem Sauerstoff aus der Zersetzung der Peroxidverbindungen erhebliche Mengen an organischen brennbaren Komponenten enthalten. Aus Sicherheitsgründen müssen diese Verfahren so durchgeführt werden, dass gewährleistet ist, dass der Sauerstoffgehalt unter der Explosionsgrenze liegt. Aus wirtschaftlichen Gründen ist es oft notwendig, die brennbaren Komponenten eines Austrittsgasstroms zurückzugewinnen, da sie wertvolle Verbindungen enthalten können, wie beispielsweise Produktverbindungen oder Komponenten, die zur anfänglichen Reaktionsstufe zurückgeführt werden können. Daher ist vorgeschlagen worden, die brennbaren Komponenten durch selektive Absorption in einem geeigneten Lösungsmittel zurückzugewinnen.
  • Der Sauerstoffgehalt der Gasphase nimmt in der Absorptionseinheit aufgrund der Absorption von organischen brennbaren Komponenten im Lösungsmittel zu. Dies kann zur Folge haben, dass der in die Absorptionseinheit eintretende Gasstrom auch dann, wenn es sich nicht um eine entzündbare Zusammensetzung handelt, während des Absorptionsverfahrens entzündbar werden kann. Daher wird aus Sicherheitsgründen ein Inertgas in die Absorptionseinheit eingetragen, um unter allen Bedingungen die Bildung einer entzündbaren Zusammensetzung in der Absorptionseinheit zu vermeiden.
  • So wird beispielsweise in der EP-A-719 768 ein Verfahren zur Epoxidierung eines Olefins mit Wasserstoffperoxid beschrieben, bei dem ein Gasgemisch aus dem Olefin und Sauerstoff aus der Wasserstoffperoxidzersetzung von der flüssigen Epoxidierungsreaktionsmischung abgetrennt wird, das Olefin in einem flüssigen Absorptionsmittel aus dem Gasgemisch absorbiert wird und dem Sauerstoff ein Inertgas in ausreichender Menge zugesetzt wird, um die Bildung einer entflammbaren Gaszusammensetzung zu verhindern. Unter Bezugnahme auf das Beispiel in EP-A-719 768 wird die Absorptionsflüssigkeit in den oberen Bereich und der Gasstromspülstrom in den unteren Bereich der Absorptionszone eingespeist, um einen Gegenstrom zu gewährleisten. Es wird aber nicht angegeben, ob die flüssige Phase oder die Gasphase die kontinuierliche Phase ist.
  • In der EP-A-583 828 wird ein Verfahren zur Ethylenrückgewinnung bei einem Verfahren zur Direktoxidation von Ethylenoxid beschrieben. Gemäß diesem Verfahren wird das Direktoxidationsprodukt in drei verschiedenen Stufen aufgearbeitet. In der dritten Stufe wird nicht umgesetztes Ethylen durch Absorption unter Verwendung einer hochmolekularen organischen Flüssigkeit, beispielsweise Paraffine, entfernt. Aus den für die Durchführung der Absorption angegebenen Informationen geht nicht hervor, dass die Gasphase in einer kontinuierlichen flüssigen Phase dispergiert wird. Im Gegenteil impliziert die Information, dass die Kontaktoberfläche durch Böden, geordnete Packungen oder Füllkörperschüttungen erzeugt werden kann, für den Fachmann, dass die Gasphase die kontinuierliche Phase ist und die flüssige Phase die dispergierte Phase ist, da sonst die Kontaktoberfläche zwischen Gasphase und flüssiger Phase nicht mit Packungen in der Absorbersäule vergrößert werden kann.
  • Ganz ähnlich wird in der europäischen Patentanmeldung 00102542.8 ein Verfahren zur Aufarbeitung eines Austrittsgasstroms aus der Epoxidierung eines Olefins mit Wasserstoffperoxid, der Olefinoxid, nicht umgesetztes Olefin und Sauerstoff enthält, beschrieben, wobei der Austrittsgasstrom in einer Absorptionseinheit mit dem gleichen Lösungsmittel, das in der Epoxidierungsstufe verwendet wird, in Kontakt gebracht wird, ein mit Olefin und Olefinoxid beladener Lösungsmittelstrom aus der Absorptionseinheit ausgetragen wird und ein sauerstoffhaltiger Ausgangsgasstrom ausgeschleust wird. Zusätzlich wird ein Inertgasstrom in die Absorptionseinheit eingetragen, wobei das Inertgas die Absorptionseinheit zusammen mit dem Sauerstoff im Austrittsgasstrom verlässt. Die Menge an eingetragenem Inertgas wird vorzugsweise in Abhängigkeit von der Menge und Zusammensetzung des die Reaktionsstufe verlassenden Austrittsgasstroms so gewählt, dass der die Absorptionseinheit verlassende Austrittsgasstrom keine entzündbare Zusammensetzung mehr ist. Dadurch werden Maßnahmen getroffen, in allen Stufen in der Absorptionseinheit das Vorliegen einer entzündbaren Zusammensetzung zu vermeiden.
  • Mit dieser Vorgehensweise ist ein erheblicher Nachteil verbunden. Aufgrund der Zugabe von Inertgas wird der Gesamtgasstrom in der Absorptionseinheit drastisch erhöht. Dadurch wird die Effizienz der Absorption verringert, und zur Erzielung der gewünschten Abtrennung von wertvollen organischen Komponenten von dem Austrittsgasstrom einer Reaktionszone sind größere Absorptionseinheiten und größere Mengen an absorbierenden Lösungsmitteln erforderlich.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Verfahrens zur Rückgewinnung von brennbaren Verbindungen aus einem Gasstrom, der brennbare Komponenten und Sauerstoff enthält, der die oben erörterten Nachteile nicht aufweist und gleichzeitig die Sicherheit des Gesamtverfahrens gewährleistet.
  • Diese Aufgabe wurde gelöst durch ein Verfahren zur Rückgewinnung von brennbaren Komponenten aus einem Gasstrom, der die brennbaren Komponenten und Sauerstoff enthält, durch selektive Absorption der brennbaren Komponenten in einem Lösungsmittel, wobei die Gasphase während der Absorption in einer kontinuierlichen flüssigen Phase des Lösungsmittels dispergiert wird.
  • Bei eigenen Arbeiten wurde nun überraschenderweise gefunden, dass dann, wenn die Gasphase, die brennbare Komponenten und Sauerstoff enthält, während der Absorption in einer kontinuierlichen flüssigen Phase des Lösungsmittels dispergiert ist, auch bei einem Anstieg der Sauerstoffkonzentration in der Gasphase über die Explosionsgrenze hinaus aufgrund der Abreicherung an brennbaren Komponenten aus der Gasphase die Gasphase immer noch nicht in der Absorptionseinheit entzündet werden kann, da die Gasphase in der kontinuierlichen flüssigen Phase des Lösungsmittels fein dispergiert ist. Demzufolge ist die Zugabe von Inertgas zur Gasphase vor dem Eintritt in die Absorptionseinheit oder in der Absorptionszone in der Absorptionseinheit nicht mehr notwendig. Daher ist es bevorzugt, dass weder vor dem Eintritt in die Absorptionszone noch in der Absorptionszone ein Inertgas zugegeben wird. Auf diese Art und Weise ist das Absorptionsverfahren sehr effizient, da die Gasphase weniger oder gar kein Inertgas enthält. Folglich können die Abmessungen der Absorptionseinheit verringert werden, wodurch Investitionskosten eingespart werden, und es kann ein verringertes Volumen des Absorptionsfluids, d.h. des Lösungsmittels, verwendet werden, wodurch die zu rezyklierende oder in Aufarbeitungsstufen zu verarbeitende Lösungsmittelmenge erheblich verringert werden kann, was die Gesamtwirtschaftlichkeit des Verfahrens verbessert.
  • Obwohl vor dem Eintritt in die Absorptionszone oder in der Absorptionszone kein Inertgas zugegeben wird, ist die Sicherheit des Verfahrens gewährleistet, da die Gasphase nicht entzündet werden kann, obwohl der Sauerstoffgehalt über der Explosionsgrenze liegen kann.
  • Die Absorptionseinheit wird als Blasensäule betrieben.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform haben die Gasblasen, die in der kontinuierlichen Phase des Absorptionslösungsmittels dispergiert sind, einen Durchmesser von 10 Millimeter oder weniger, vorzugsweise 2–10 Millimeter, ganz besonders bevorzugt höchstens 5 Millimeter.
  • Gemäß einer speziell bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Gasstrom in die Absorptionseinheit in einem unteren Bereich der Absorptionseinheit eingebracht, und die flüssige Lösungsmittelphase tritt in die Absorptionseinheit an einer Stelle oberhalb bezüglich des Orts, an dem der Gasstrom in die Absorptionseinheit eintritt, ein, und die flüssige Lösungsmittelphase verlässt die Absorptionseinheit an einer Stelle unterhalb des Eintritts des Gasstroms in die Absorptionseinheit. Dadurch wird erreicht, dass der Gasstrom und das Lösungsmittel die Absorptionseinheit im Gegenstrom durchlaufen. Die Absorptionseinheit wird als Blasensäule betrieben.
  • Die Durchflussrate der dispergierten Gasphase und der kontinuierlichen flüssigen Lösungsmittelphase kann innerhalb weiter Bereiche variiert werden, solange die Forderung erfüllt ist, dass die flüssige Phase kontinuierlich ist und die Gasphase dispergiert ist.
  • Die querschnittsbezogene Durchflussrate für die Gasphase beträgt vorzugsweise 10–100 m3/m2h, besonders bevorzugt 20–60 m3/m2h und die querschnittsbezogene Durchflussrate für die flüssige Phase beträgt vorzugsweise 50–200 m3/m2h, besonders bevorzugt 100–150 m3/m2h.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Gasstrom mit einem System von Ringdüsen in die Absorptionseinheit eingetragen, um die Gasphase fein in der kontinuierlichen flüssigen Phase zu dispergieren. Die Abmessungen der Absorptionseinheit sowie die Strömungsbedingungen der Gasphase und der kontinuierlichen Lösungsmittelphase werden so gewählt, dass in der kontinuierlichen flüssigen Phase dispergierte Gasblasen mit einem Durchmesser von 10 Millimeter oder weniger, vorzugsweise 2–10 Millimeter, besonders bevorzugt höchstens 5 Millimeter, bereitgestellt werden. Zur Steuerung der oben definierten Blasengröße können mehrere Maßnahmen einzeln oder in Kombination ergriffen werden. So kann man beispielsweise den Querschnitt der Öffnungen der Ringdüsen im Bereich von 0,2–2 mm wählen und/oder in der Absorptionseinheit Siebböden in einem definierten Abstand mit einem Öffnungsquerschnitt von 0,2–2 mm anordnen und/oder die Durchflussrate der flüssigen Phase und der Gasphase wie oben definiert einstellen. Bei Verwendung von Siebböden wird das Verhältnis des freien Querschnitts der Siebböden zum Querschnitt der Absorptionseinheit vorzugsweise so eingestellt, dass eine Durchflussrate der Gasphase durch die perforierten Platten von 0,5–2 m/s gewährleistet ist.
  • Die Absorptionseinheit, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden kann, kann Wärmeaustauschmittel und/oder Gasdispergierungsmittel umfassen. Wärmeaustauschmittel können zur Steuerung der Temperatur in der Absorptionseinheit, insbesondere zur Abführung der Absorptionswärme, nützlich sein. Gasdispergierungs mittel können zur Verbesserung der Gasdispergierung und des Stofftransports zwischen der Gasphase und der kontinuierlichen Lösungsmittelphase vorhanden sein. Als Gasdispergierungsmittel werden vorzugsweise Siebböden und besonders bevorzugt Siebböden mit Ablaufstutzen verwendet.
  • Aus Sicherheitsgründen ist es bevorzugt, in den Kopfraum oberhalb des Flüssigkeitsniveaus in der Absorptionseinheit Inertgas einzutragen. Dadurch wird der die flüssige Lösungsmittelphase verlassende Gasstrom in dem Maße verdünnt, dass die Sauerstoffkonzentration unterhalb der Explosionsgrenze liegt. Da die Gasphase nach dem Verlassen der flüssigen Lösungsmittelphase nicht mehr fein dispergiert ist, wird das Gasgemisch in dem Fall, dass die Sauerstoffkonzentration aufgrund der Verarmung an brennbaren Komponenten während der Absorption oberhalb der Explosionsgrenze liegt, entzündbar.
  • Es kommt jedes beliebige Inertgas in Betracht, das einen Sauerstoffgehalt von weniger als 10 Vol.-% aufweist und keine brennbaren Gemische mit Sauerstoff bildet. Bevorzugte Inertgase sind Stickstoff, Kohlendioxid oder Wasserdampf oder Mischungen davon, wie sie durch übliche Verbrennungsverfahren erhältlich sind.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung trägt man in den Gasstrom vor dem Eintritt in die Absorptionseinheit oder in die Absorptionszone in der Absorptionseinheit kein Inertgas oder nur sehr begrenzte Mengen an Inertgas ein, um die Verringerung der Abmessungen der Absorptionseinheit und des Lösungsmittelvolumens zu erreichen. Eine geeignete Obergrenze für das Verhältnis von vor der Absorption in den Gasstrom oder in die Absorptionszone eingetragenem Inertgas zu in dem Gasstrom vorliegendem Sauerstoff beträgt 5:1. Vorzugsweise wird aber während des Absorptionsverfahrens kein Inertgas in die Absorptions zone eingetragen.
  • Gemäß einer alternativen Ausführungsform wird das Volumen des Kopfraums in der Absorptionseinheit über dem Flüssigkeitsniveau durch Verdrängungskörper verringert und die Absorptionseinheit mit Druckentspannungseinrichtungen und einer Flammenbarriere in der Gasaustrittsleitung ausgerüstet. In diesem Fall kann die in den Kopfraum eingetragene Inertgasmenge erheblich verringert werden, während eine ausreichende Sicherheit des Absorptionsverfahrens gewährleistet ist.
  • Als kontinuierliche Phase in der Absorptionseinheit kann jede beliebige Flüssigkeit verwendet werden, die die zurückzugewinnenden brennbaren Komponenten besser löst als Sauerstoff und die eine leichte Abtrennung der zurückgewonnenen Komponenten erlaubt. Dabei können übliche organische Lösungsmittel, wie Alkohole, aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe oder Ketone, verwendet werden. Vorzugsweise wird ein Lösungsmittel verwendet, das auch bei dem Verfahren, aus dem der Gasstrom vor der Absorption stammt, verwendet wird. Dies ist vorteilhaft, da dann der Lösungsmittelstrom entweder direkt in die Reaktionszone zurückgeführt oder einer Aufarbeitungsstufe nach der Reaktionsstufe zugeführt werden kann.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können beliebige Gasströme von einem Reaktionsschritt, bei dem Sauerstoff erzeugt wird, der brennbare Substanzen enthält, zur Rückgewinnung von wertvollen brennbaren Komponenten verarbeitet werden. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Gasstrom um den gasförmigen Austrittsstrom eines Oxidationsverfahrens unter Verwendung von Peroxidverbindungen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders bevorzugt zur Rückgewinnung von Olefin und Olefinoxid aus dem gasförmigen Austrittstrom aus der Epoxidierung eines Olefins mit Wasserstoffperoxid.
  • Daher betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Epoxidierung von Propen mit Wasserstoffperoxid in einem alkoholischen Lösungsmittel in Gegenwart eines Katalysators, wobei ein Gasstrom, der nicht umgesetztes Propen, Propenoxid und Sauerstoff aus der Zersetzung des Wasserstoffperoxids enthält, aus der Reaktionsmischung abgetrennt wird und die brennbaren Komponenten dieses Gasstroms unter Verwendung des oben beschriebenen Verfahrens zurückgewonnen werden.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform verwendet man beim Rückgewinnungsschritt das gleiche alkoholische Lösungsmittel wie im Epoxidierungsschritt. Der bevorzugte Alkohol ist Methanol.
  • Der Druck in der Absorptionseinheit bei dem erfindungsgemäßen Rückgewinnungsverfahren kann innerhalb weiter Bereiche variiert werden und vorzugsweise zwischen Normaldruck und 50 bar liegen. Im Fall der Absorption von Propen und Propenoxid liegt der Druck vorzugsweise in einem Bereich von 4–30 bar, besonders bevorzugt zwischen 10–25 bar.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur näher erörtert.
  • 1 zeigt eine geeignete Absorptionseinheit für das in Rede stehende Verfahren im Querschnitt.
  • 2 zeigt eine bevorzugte erfindungsgemäße Absorptionseinheit im Querschnitt.
  • Bezugnehmend auf 1 ist eine rohrförmige Absorptionseinheit gezeigt, in der der brennbare Komponenten und Sauerstoff enthaltende Gasstrom 1 über einen in der Nähe des unteren Endes der Absorptionseinheit angeordneten Einlass in die Absorptionseinheit eingetragen wird. Der Einlass für den Lösungsmittelstrom 2, der in der Absorptionszone die kontinuierliche flüssige Phase bildet, befindet sich näher am oberen Ende der Absorptionseinheit. Der Auslass für das mit den absorbierten brennbaren Komponenten beladene Lösungsmittel 3 befindet sich am Boden der Absorptionseinheit. Am oberen Ende der Absorptionseinheit befindet sich eine Einlassöffnung zum Eintragen eines Inertgases 4 zur Verdünnung des Gases vor dem Verlassen der Absorptionseinheit auf eine Sauerstoffkonzentration unter der Explosionsgrenze. Der Sauerstoff, kleine Mengen brennbarer Komponenten und gegebenenfalls Inertgas enthaltende Austrittsgasstrom 5 verlässt die Absorptionseinheit durch einen am Kopf der Absorptionseinheit angeordneten Auslass.
  • Unter Bezugnahme auf 2 wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Gasstrom 1 über ein System von Ringdüsen 9 in die Absorptionseinheit eingetragen, um eine effiziente Dispergierung der Gasphase in der kontinuierlichen flüssigen Phase zu gewährleisten. In der Absorptionszone in der Absorptionseinheit sind Siebböden 6 mit Ablaufstutzen angeordnet, um den Stofftransport zwischen der kontinuierlichen Phase und dem dispergierten Gas zwecks Verbesserung der Absorption zu verbessern. Das Volumen des Kopfraums über dem Flüssigkeitsniveau am oberen Ende der Absorptionseinheit ist durch Einbau von Verdrängungskörpern 7 verringert, und in der Gasaustrittsleitung ist eine Flammenbarriere 8 angeordnet.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von Beispielen näher erläutert.
  • Beispiel 1
  • Ein Rohr mit einem Durchmesser von 76 Millimeter und einer Länge von 1000 Millimeter wurde mit Benzol gefüllt und auf 70°C temperiert. Am unteren Ende wurde reiner Sauerstoff bei einem Druck von 4 bar mit einer Durchflussrate von 200 Liter pro Stunde eingeleitet. Der Anteil der Gasphase in der rohrförmigen Absorptionseinheit betrug 5 Vol.-%, wie durch die Erhöhung des Flüssigkeitsniveaus gemessen. Aufgrund der Flüchtigkeit von Benzol wird die aufsteigende dispergierte Gasphase mit Benzol beladen und erreicht sofort eine entzündbare Zusammensetzung. Ein Glühdraht wurde 10 Zentimeter unter das Flüssigkeitsniveau eingetaucht, und es wurde versucht, durch Anlegen eines elektrischen Pulses von 500 Watt die Gasphase zu entzünden. Es konnte aber keine Entzündung der dispergierten Gasphase beobachtet werden.
  • Beispiel 2
  • Beispiel 1 wurde mit einem Sauerstoffstrom von 170 Liter pro Stunde wiederholt, während der Anteil der dispergierten Gasphase in der flüssigen Gasphase 25 Vol.-% betrug. Auch bei diesem Experiment konnte keine Entzündung der dispergierten Gasphase beobachtet werden.
  • Die Beispiele zeigen, dass eine ein brennbares Material und Sauerstoff in einem Verhältnis, das im Explosionsbereich liegt, enthaltende Gasphase nicht entzündet werden kann, solange die Gasphase fein in einer kontinuierlichen flüssigen Phase dispergiert ist.

Claims (17)

  1. Verfahren zur Rückgewinnung von brennbaren Komponenten aus einem Gasstrom, der die brennbaren Komponenten und Sauerstoff enthält, durch selektive Absorption der brennbaren Komponenten in einem Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasphase während der Absorption in einer kontinuierlichen flüssigen Phase des Lösungsmittels in einer Absorptionseinheit, die als Blasensäule betrieben wird, dispergiert ist und dabei ein organisches Lösungsmittel verwendet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ein kontinuierliches Verfahren ist.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasblasen, die in der kontinuierlichen Phase dispergiert sind, einen Durchmesser von 10 mm oder weniger, vorzugsweise höchstens 5 mm, aufweisen.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasstrom in eine Absorptionseinheit in einem unteren Bereich der Absorptionseinheit eingebracht wird und die flüssige Lösungsmittelphase in die Absorptionseinheit an einer Stelle oberhalb bezüglich des Orts, an dem der Gasstrom in die Absorptionseinheit eintritt, eintritt, wobei der Gasstrom und das Lösungsmittel die Absorptionseinheit im Gegenstrom durchlaufen und die flüssige Lösungsmittelphase die Absorptionseinheit an einer Stelle unterhalb des Eintritts des Gasstroms in die Absorptionseinheit verlässt.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des Kopfraums oberhalb des Flüssigkeitsniveaus der kontinuierlichen Phase durch Verdrängerkörper reduziert ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasstrom, der die flüssige Lösungsmittelphase verlässt, mit einem Inertgas in dem Maße verdünnt wird, dass die Sauerstoffkonzentration unterhalb der Explosionsgrenze ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Inertgas ausgewählt ist aus Stickstoff, Wasserdampf, Kohlendioxid oder Mischungen davon.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 4–7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasstrom in die Absorptionseinheit durch ein System von Ringdüsen eingebracht wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 4–8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsbedingungen innerhalb der Absorptionseinheit so ausgewählt sind, dass sie Gasblasen zur Verfügung stellt, die in der kontinuierlichen flüssigen Phase dispergiert sind und einen Durchmesser von 10 mm oder weniger, vorzugsweise von höchstens 5 mm, aufweisen.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 4–9, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorptionseinheit Wärmeaustauschmittel und/oder Gasdispergierungsmittel enthält.
  11. Verfahren nach Ansprüch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Siebböden innerhalb der Absorptionseinheit angeordnet sind.
  12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasstrom ein gasförmiger Austrittstrom aus einem Oxidationsprozess ist, bei dem Peroxidverbindungen verwendet werden.
  13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel ausgewählt ist aus Alkoholen, aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen und Ketonen.
  14. Verfahren zur Epoxidierung von Propen mit Wasserstoffperoxid in einem alkoholischen Lösungsmittel in Gegenwart eines Katalysators, wobei ein Gasstrom, der nichtumgesetztes Propen, Propenoxid und Sauerstoff aus der Zersetzung des Wasserstoffperoxids enthält, aus der Reaktionsmischung abgetrennt wird und die brennbaren Komponenten dieses Gasstroms unter Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1–13 zurückgewonnen werden.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei in dem Rückgewinnungsschritt dasselbe alkoholische Lösungsmittel wie in dem Epoxidierungsschritt verwendet wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei das Lösungsmittel Methanol ist.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 und 16, wobei die flüssige Lösungsmittelphase, die die zurückgewonnenen brennbaren Komponenten enthält, entweder in den Epoxidierungsschritt zurückgeführt wird oder zu einer Aufarbeitungsstufe nach dem Epoxidierungsschritt zugeführt wird.
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