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Die
Erfindung bezieht sich auf beschichteten bzw. umhüllten Samen,
welcher eine Beschichtung bzw. Umhüllung zur Verbesserung der
Wirksamkeit von Phosphor und gegebenenfalls auch zur Verbesserung
der Wirksamkeit von Spurenelementen in den Pflanzennährstoffen
im Frühstadium
des Pflanzenwachstum aufweist, und auf ein Verfahren zur Beschichtung
bzw. Umhüllung
von Samen und auf ein Verfahren zur Verbesserung der Wirksamkeit
von Phosphor und gegebenenfalls auch zur Verbesserung der Wirksamkeit
von Spurenelementen der Pflanze und zur Förderung des Pflanzenwachstums
im Frühstadium
des Pflanzenwachstums.
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Die
Geschwindigkeit, mit welcher die Wurzeln einer Pflanze das Düngemittel
erreichen, hat große
Bedeutung für
die Fähigkeit
der Pflanze, die Nährstoffe,
die sich im Düngemittel
befinden, aufzunehmen, und für den
Erfolg der anfänglichen
Entwicklung und des Wachstums der Pflanze in den ersten drei Wochen.
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Die
Menge der Hauptnährstoffe
(N, K, P, Ca, S, Mg), welche über
die Düngemittel
in die Pflanzen gelangen, d.h. die Wirksamkeit der Nährstoffe,
variiert gewöhnlich
von einigen Prozent bis zu 70 bis 80 Prozent. Die Wirksamkeit von
Phosphor ist besonders gering, ungefähr 5 bis 20 Prozent. Die Wirksamkeit
von Spurenelementen (B, Co, Cu, Fe, Mn, Mo, Zn, Cl) ist oft noch
geringer als diese.
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Das
Verfahren zum Verteilen eines Düngemittels,
d.h. wie weit entfernt das Düngemittel
von dem Samen aufgetragen wird, beeinflusst die Fähigkeit
der Pflanze, die Nährstoffe
aufzunehmen. Die Nährstoffe
in einem Düngemittel,
welches weit von dem Samen entfernt ist, z. B. in einer Entfernung
von sechs Zentimetern, haben Zeit, mit Bodenmineralien zu reagieren
und schlecht lösliche
Verbindungen zu bilden, bevor die Pflanzenwurzeln die Position des
Düngemittels
erreicht haben.
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Wenn
z. B. die Phosphordüngung
in der oben beschriebenen Art durch konventionelle Verteilung des Düngemittels
auf der Bodenoberfläche
oder durch Einbringen des Düngemittels
in die Oberflächenschicht
des Bodens durchgeführt
wird, liegt die Wirksamkeit des Phosphors bei 5 bis 10 %. Wird das
Düngemittel
durch eine Furcheneinbringung oder Streifeneinbringung mit einer
bestimmten Entfernung vom Samen verteilt, liegt die Wirksamkeit
des Phosphors bei ungefähr
10 %.
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Eine
etwas bessere Wirksamkeit des Phosphors wird erreicht, wenn der
Phosphordünger
in der unmittelbaren Nähe
des Samens eingebracht wird oder wenn der Samen mit dem Düngemittel
beschichtet ist. In diesem Fall liegen die Wirksamkeiten bei 15
bis 20 %.
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Die
Beschichtung von Pflanzensamen aus verschiedenen Gründen ist
seit langem eine bekannte Technologie. Es gibt verschiedene Oberflächenbehandlungen,
beginnend mit einfacher und konventioneller Samenkonditionierung
mit Bioziden, um Pflanzenkrankheiten und schädliche Insekten zu bekämpfen. In
diesem Fall werden die Samen als solche mit einem fein gemahlenen
Wirkstoff oder einer diesen Wirkstoff enthaltenden Pulvermischung
behandelt, oder der Wirkstoff wird in einem geeigneten Lösungsmittel,
zumeist Wasser oder einem organischen Lösungsmittel, gelöst oder
eingeschlämmt,
und die Samen werden dann mit der erhaltenen Lösung oder Einschlämmung behandelt.
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Die
Beschichtung von Samen wurde ebenfalls verwendet, um die Keimung
der Samen zu verzögern. Polymere
wurden als Fixiermittel auch bei der Beschichtung von Samen mit
Substanzen verwendet, welche andere Auswirkungen haben. Die Beschichtung
kann zum Beispiel die Fähigkeit
der Samen verbessern, Trockenheit, Hitze, Bodensalzigkeit oder anderen
externen Stressfaktoren zu widerstehen.
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Mit
Hilfe einer Beschichtung können
zum Beispiel leichte Reissamen schwerer gemacht werden, wodurch
sie nicht so leicht durch Wasser oder Wind davongetragen werden,
siehe zum Beispiel die US-Patentveröffentlichung 4,192,095.
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Es
ist auch allgemein bekannt, Nährstoffe
zu einer Beschichtung hinzuzugeben, um das Pflanzenwachstum zu fördern.
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Grassamen
wurden zum Beispiel mit Kalk oder Talk behandelt, um das Heranwachsen
eines Rasens sicherzustellen (Scott 1975). Die Beschichtung von
Samen mit Nährstoffen
ist in verschiedenen Studien diskutiert worden (z.B. Heydecker und
Coolbear 1977, Rebafka et al. 1983, Scott et al. 1987). Die größten Probleme
waren ein geringer Keimungsprozentsatz der Samen, insbesondere wenn Öl als Fixierungsmittel
verwendet wurde, und eine geringe Anhaftung der Nährstoffe
an der Samenoberfläche,
wenn wässrige
Lösungen verwendet
wurden.
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Ein
großer
Forschungsaufwand wurde durchgeführt,
um diese Probleme zu lösen.
Verschiedene Fixiermittelzusammensetzungen zum Fixieren der Nährstoffe
oder anderer wachstums fördernder
Substanzen oder Zusammensetzungen auf den Oberflächen der Pflanzensamen wurden
untersucht.
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Insbesondere
wurde die Verwendbarkeit von verschiedenen Polymeren untersucht.
Zum Beispiel besteht ein bekanntes Verfahren darin, die Samen mit
wasserlöslichen
Polymeren, wie Stärke,
Methylcellulose und Gummiarabikum, zu beschichteten. Der größte Nachteil
besteht in der mit der Verwendung dieser Polymere verbundenen Menge
an Wasser. Der Umgang mit einer großen Menge an Wasser erfordert
spezielle Vorrichtungen, und das Beschichtungsverfahren ist langsam.
Um das Feuchtwerden der Samen zu vermeiden, müssen die Samen oft bei einer
niedrigen Temperatur getrocknet werden. Die oben erwähnten Polymere
bilden oft eine harte, leicht zerbrechende Beschichtung um die Samen.
Die Patentveröffentlichung
WO 9325078 beschreibt eine für
die Beschichtung von Samen verwendete Zusammensetzung, wobei die
Zusammensetzung ein Polysaccharid-Hydrolysat, zum Beispiel Carboxymethylcellulose
oder Carboxymethylstärke-Hydroxylat,
enthält.
Die wässrigen
Lösungen
dieser Verbindungen können
auch in Form relativ konzentrierter wässriger Lösungen (30%) auf die Samenoberflächen gesprüht werden.
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Auf
der andern Seite erfordert die Verwendung von wasserunlöslichen
Polymeren gewöhnlich
die Verwendung eines organischen Lösungsmittels, wobei eine große Lösungsmittelmenge
die Penetration des Polymers in die Samen fördert. Es ist auch möglich, wässrige Suspensionen
dieser Polymere zur Behandlung der Samen zu verwenden. Zum Beispiel
beschreiben CA PLUS 112: 17756 (PL 146138) und CA PLUS 122: 49097 (PL
159474) eine solche Verwendung.
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Die
US-Patentveröffentlichung
4,251,952 beschreibt Samen, die mit einer Mischung aus einem wasserunlöslichen
Polymer und Zucker beschichtet sind. Die verwendeten Polymere sind
verschiedene kommerzielle Poly- oder Copolymere.
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Zusätzlich zu
den oben bereits genannten Nachteilen können die bekannten Verfahren
auch den Nachteil einer Klebrigkeit der beschichteten Samenoberflächen haben,
wodurch die Samen zusammenkleben und die Samen schlechte Fließeigenschaften
haben. Die für
das Handling der Samen benötigten
Vorrichtungen werden auch leicht verunreinigt. Eine zu feuchte Beschichtung
kann ihrerseits zu einer vorzeitigen Keimung der Samen führen.
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Aus
der nicht veröffentlichten
Anmeldung PCT/FI00/01143 des Anmelders ist eine Samenbeschichtung
bekannt, welche ein wässriges
Fixiermittel, enthaltend ein flüssiges
Nebenprodukt der Landwirtschaft oder Fermentation, insbesondere
Melasse, und gegebenenfalls ein emulgierendes Öl sowie ein Düngemittelpulver,
enthält.
Diese Veröffentlichung
beschreibt Ergebnisse aus Feldversuchen, die mit mit Monokaliumphosphat
beschichteten Gerstensamen sowie mit mit Monokaliumphosphat und
Harnstoffphosphat beschichteten Tomatensamen erhalten wurden. Bezüglich dieser
Veröffentlichung
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, für verschiedene
Pflanzenspezies das optimale Düngemittel
und eine optimale Düngemittelmenge
herauszufinden, welche in Wechselwirkung mit dem wässrigen
Fixiermittel einen optimalen Synergieeffekt zwischen dem Keimungsprozentsatz
und der Phosphoraufnahme herstellt.
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US-A-4,761,423
offenbart einen Samen mit einer Beschichtung, die ein wässriges
Fixiermittel, das ein tierisches oder pflanzliches Öl enthält, sowie
ein Fungizid oder Insektizid enthält.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein beschichteter Samen mit einer Beschichtung zur
Verbesserung der Wirksamkeit von Phosphor in Pflanzennährstoffen
im Frühstadium
des Pflanzenwachstums bereitgestellt, wobei der Samen ein Gersten-,
Weizen-, Sonnenblumen-, Raps-, Erbsen- oder Tomatensamen ist, wobei
die Beschichtung umfasst:
- i) ein wässriges
Fixiermittel, das ein flüssiges
Nebenprodukt der Landwirtschaft oder Fermentation enthält, ausgewählt aus
Melasse, Vinasse oder Sirup oder einer Mischung davon, und gegebenenfalls
ein emulgierendes Öl,
und
- ii) ein Düngemittelpulver,
welches Monokaliumphosphat für
Gerstensamen, Monokaliumphosphat oder Monocalciumphosphat für Weizensamen,
Monokaliumphosphat für
Sonnenblumensamen, Monocalciumphosphat oder Dicalciumphosphat für Rapssamen
Monocalciumphosphat oder Dicalciumphosphat für Erbsensamen oder Monokaliumphosphat
oder Harnstoffphosphat für
Tomatensamen ist.
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Gemäß der Erfindung
ist es ebenfalls möglich,
Mischungen der oben genannten Düngemittel
zu verwenden.
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Die
Größe der Samen,
deren Oberfläche
behandelt wird, und die Art ihrer Oberfläche, welche spezifische Eigenschaften
einer Pflanzenspezies sind, beeinflussen die Menge des Fixiermittels,
welches zum Fixieren der gewünschten
Menge des Düngemittelpulvers
auf der Samenoberflächen
benötigt
wird. Vorzugsweise wird das Fixiermittel in einer Menge von 0,5–5 Gewichtsteilen
(w/w) und das Düngemittel
in einer Menge von 1–25
Gewichtsteilen (w/w) pro 100 Gewichtsteile (w/w) des Samens verwendet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden das Fixiermittel
in einer Menge von 1–3
Gewichtsteilen (w/w) und das Düngemittel
in einer Menge von 3–15
Gewichtsteilen (w/w) pro 100 Gewichtsteile (w/w) des Samens verwendet.
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Besonders
bevorzugte beschichtete Samen gemäß der Erfindung schließen ein:
beschichteten Gerstensamen, welcher Monocalciumphosphat in einer
Menge von 4–10
Gewichts-% enthält,
beschichteten Weizensamen, welcher Monokaliumphosphat oder Monocalciumphosphat
oder eine Mischung davon in einer Menge von 3–6 Gewichts-% enthält, beschichteten
Sonnenblumensamen, welcher Monokaliumphosphat in einer Menge von
8–14 Gewichts-%
enthält,
beschichteten Rapssamen, welcher Monocalciumphosphat oder Dicalciumphosphat
oder eine Mischung davon in einer Menge von 5–20 Gewichts-% enthält, beschichteten
Erbsensamen, welcher Monocalciumphosphat oder Dicalciumphosphat
oder eine Mischung davon in einer Menge von 3–7 Gewichts-% enthält und beschichteten
Tomatensamen, welcher Monokaliumphosphat oder Harnstoffphosphat
oder eine Mischung davon in einer Menge von 5–15 Gewichts-% enthält.
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Das
Fixiermittel kann ein flüssiges
Nebenprodukt der Landwirtschaft oder Fermentation in einer Menge
von 30–100
Gewichts-% (w/w) und Öl
in einer Menge von 0–50
Gewichts-% (w/w), zum Ausgleich bestimmtes Wasser in beliebiger
Menge enthalten. Die Menge des Öls
beträgt
vorzugsweise 0–30
Gewichts-% (w/w). Vorzugsweise enthält das Fixiermittel ein flüssiges Nebenprodukt
der Landwirtschaft oder Fermentation in einer Menge von 30–70 Gewichts-%
(w/w), Öl
in einer Menge von 10–30
Gewichts-% (w/w) und Wasser in einer Menge von 20–60 Gewichts-%.
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Die
Nebenprodukte enthalten schwankende Mengen an Wasser.
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Das
Fixiermittel kann auch Polymere enthalten, die herkömmlich als
Fixiermittel bei der Beschichtung von Samen verwendet werden und
ebenfalls in der Beschreibung zum Stand der Technik erwähnt werden.
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Zusätzlich zu
dem flüssigen
Nebenprodukt der Landwirtschaft oder Fermentation kann das Fixiermittel ein
emulgiertes Öl
enthalten, das typischerweise eine Öl-in-Wasser-Emulsion ist. Eine
derartige Emulsion wird aus Öl,
Wasser und einem Dispergiermittel hergestellt. Herkömmliche
Dispergiermittel, die für
diesen Zweck geeignet sind, können
als Dispergiermittel verwendet werden.
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Das
Fixiermittel kann auch aus nur einem wässrigen, flüssigen Nebenprodukt der Landwirtschaft
und Fermentation hergestellt werden.
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Das
Fixiermittel kann auch herkömmliche
Konservierungsmittel und/oder pH-steuernde Agenzien enthalten.
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Das Öl ist vorzugsweise
ein bioabbaubares oder leicht bioabbaubares Pflanzen- oder Tieröl oder Mineralöl, wie Weißöl, oder
eine Mischung davon.
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Das
Düngemittelpulver
kann zusätzlich
zu den oben genannten spezifischen Düngemitteln zum Beispiel Mikro-Nährstoffe
und/oder Spurenelemente enthalten. Ein Kilogramm eines Düngemittels
kann zum Beispiel 5–200
g Magnesium, 1–50
g Zink, 1–50
g Mangan, 30–200
g Natrium und/oder 1–20
mg Selen enthalten. Das Düngemittelpulver
kann auch andere das Pflanzenwachstum beeinflussende Substanzen,
wie ein Pestizid und/oder ein Wachstumssteuerungsmittel und/oder
einen Wachstumsförderer,
enthalten.
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Die
Korngröße des Düngemittelpulvers
beträgt
typischerweise 1–100 μm, vorzugsweise
10–50μm.
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Gemäß der Erfindung
wird auch ein Verfahren zum Beschichten von Pflanzensamen bereitgestellt, wobei
die Samen Gersten-, Weizen-, Sonnenblumen-, Raps-, Erbsen- oder
Tomatensamen sind, wobei im Verfahren:
- a) die
zu beschichtenden Samen in eine Vorrichtung eingebracht werden,
die zum Behandeln von Samen geeignet ist,
- b) ein flüssiges
Fixiermittel zugesetzt wird, welches ein flüssiges Nebenprodukt der Landwirtschaft
oder Fermentation, ausgewählt
aus Melasse, Vinasse oder Sirup oder einer Mischung davon, und gegebenenfalls
ein emulgierendes Öl
enthält,
so dass eine Fixiermittelschicht auf der Samenoberfläche gebildet
wird,
- c) ein Düngemittelpulver
zugesetzt wird, welches, wenn der beschichtete Samen Gerstensamen
ist, Monokaliumphosphat ist, wenn der beschichtete Samen Weizensamen
ist, Monokaliumphosphat oder Monocalciumphosphat ist, wenn der beschichtete
Samen Sonnenblumensamen ist, Monokaliumphosphat ist, wenn der beschichtete
Samen Rapssamen ist, Monocalciumphosphat oder Dicalciumphosphat
ist, wenn der beschichtete Samen Erbsensamen ist, Monocalciumphosphat
oder Dicalciumphosphat ist, oder, wenn der beschichtete Samen Tomatensamen
ist, Monokaliumphosphat oder Harnstoffphosphat ist.
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Das
Verfahren erfordert keine spezielle Vorrichtung; die Behandlung
der Samen kann in jeder Vorrichtung, die zur Behandlung von Samen
geeignet ist, auch in einem Betonmischer, durchgeführt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
werden in Schritt a) 100 Gewichtsteile (w/w) der zu beschichtenden
Samen, in Schritt b) 0,5–5
Gewichtsteile (w/w), vorzugsweise 1–3 Gewichtsprozent (w/w) des
Fixiermittels, und in Schritt c) 1–25 Gewichtsteile, vorzugsweise
3–15 Gewichtsprozent
(w/w), des Düngemittels verwendet.
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Im
Verfahren gemäß der Erfindung
werden die Fixiermittel und Düngemittelpulver
und Materialmengen wie oben definiert verwendet. Die Samen können nach
bekannten Verfahren, zum Beispiel mit einem Pestizid, auch vor der
Oberflächenbehandlung
gemäß der Erfindung
behandelt werden. Die Zugabe des Pestizids und/oder eines Wachstumsteuerungsmittels
und/oder eines Wachstumsförderers
kann auch nach der Fixiermittelbehandlung gemäß der Erfindung vor der Zugabe
des Düngemittelpulvers
oder nur nach der Behandlung mit Düngemittelpulver oder gleichzeitig
mit ihr stattfinden.
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Gemäß der Erfindung
ist es ebenfalls möglich,
das oben genannte Verfahren gemäß der Erfindung
zu wiederholen, wobei die Dicke der Düngemittelschicht um den Samen
herum verstärkt
werden kann.
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Wenn
das Pelletieren der Samen gewünscht
wird, können
Wasser und ein Tonmineral nach der Behandlung gemäß der Erfindung
oder gleichzeitig mit ihr zugegeben werden.
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Gemäß der Erfindung
wird auch ein Verfahren zur Verbesserung der Wirksamkeit von Pflanzenphosphor
und zur Förderung
des Pflanzenwachstums während
des Frühstadiums
der Pflanze bereitgestellt, bei welchem der Pflanzensamen, der Gersten-,
Weizen-, Sonnenblumen-, Raps-, Erbsen- oder Tomatensamen ist, mit
einer Beschichtung beschichtet wird, die enthält:
- i)
ein wässriges
Fixiermittel, das ein flüssiges
Nebenprodukt der Landwirtschaft oder Fermentation, ausgewählt aus
Melasse, Vinasse oder Sirup oder einer Mischung davon, und gegebenenfalls
ein emulgierendes Öl
enthält,
und
- ii) ein Düngemittelpulver,
welches Monokaliumphosphat ist, wenn der beschichtete Samen Gerstensamen ist,
Monokaliumphosphat oder Monocalciumphosphat, wenn der beschichtete
Samen Weizensamen ist, Monokaliumphosphat, wenn der beschichtete
Samen Sonnenblumensamen ist, Monocalciumphosphat oder Dicalciumphosphat,
wenn der beschichtete Samen Rapssamen ist, Monocalciumphosphat oder
Dicalciumphosphat, wenn der beschichtete Samen Erbsensamen ist,
oder Monokaliumphosphat oder Harnstoffphosphat, wenn der beschichtete
Samen Tomatensamen ist,
wobei die Beschichtung besonders während der
frühen
Entwicklung der Pflanze zum Ersatz eines Teils des bei Pflanzen
benötigten
Phosphor-Düngemittels, üblicherweise
bei der Oberflächen-
oder Furchenanwendung gegeben, verwendet werden kann.
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Bei
diesem Verfahren gemäß der Erfindung
werden die Fixiermittel und Düngemittelpulver
und Materialmengen wie oben definiert eingesetzt.
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Besonders
bevorzugt beschichtete Samen gemäß der Erfindung
sind die Folgenden (die Prozentsätze sind
Gewichts-%, berechnet auf das Samengewicht):
- – Gerstensamen,
enthaltend 1–3
% des Fixiermittels and 4–10
% des MKP
- – Weizensamen,
enthaltend 1–3
% des Fixiermittels and 3–6
% des MKP oder MCP
- – Sonnenblumensamen,
enthaltend 1–3
% des Fixiermittels and 8–14
% des MKP
- – Rapssamen,
enthaltend 1–3
% des Fixiermittels and 5–20
% des MCP oder DCP
- – Erbsensamen,
enthaltend 1–3
% des Fixiermittels and 3–7
% des MCP oder DCP
- – Tomatensamen,
enthaltend 1–3
% des Fixiermittels and 5–15
% des MKP oder Harnstoffphosphat
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung detaillierter beschreiben.
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Beispiel 1
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Wirksamkeit von Melasse,
welche zu einer Öl-in-Wasser-Emulsion
zugegeben wurde, auf die Emergenz von Weizensamen
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Für die Oberflächenbehandlung
von Samen wurde eine Untersuchung zur Wirksamkeit von Melasse in
einer Öl-in-Wasser – Emulsion
auf die Emergenz von Weizensamen mittels Emergenztests auf Feldversuchsböden durchgeführt, wobei
die Samen mit Emulsionen behandelt wurden, welche Melasse, Wasser
und Öl
in verschiedenen Verhältnissen
enthielten.
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Zum
Zwecke des Testens wurde eine Reihe von Öl-in-Wasser-Emulsionen zubereitet,
welche verschiedene Mengen an Melasse enthielten. Jede Emulsion
enthielt 25 Volumenpro zent (v/v) eines bioabbaubaren Öls und zusätzlich so
viel Melasse, dass das Volumenverhältnis von Öl in Wasser zu Melasse in den
vollständigen
Emulsionen 4:0; 3:1; 2:2; 1:3 und 0:4 war.
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Zum
Einwirken der Emulsion auf die Samenoberflächen wurden die Samen in einem
handelsüblichen Test-Samen-Konditionierungsgerät (Hege)
behandelt. Von jedem Oberflächen
behandelten Ansatz der Samen wurden 4 × 100 Samen in einer Tiefe
von 4 cm in 1-Liter Plastikkübeln,
befüllt
mit Feldversuchsboden, ausgesät.
Die Kontrollproben waren 100 unbehandelte, ähnlich gesäte Samen. Jeder Kübel wurde
in festen Intervallen bewässert,
um den Bodenfeuchtigkeitswert aufrecht zu erhalten. Nachdem 11 Tage
nach dem Aussäen vergangen
waren, wurde der Emergenzprozentsatz unter Anwendung des Standards
5.4.A.3, definiert durch ISTA, bestimmt. Die Wirksamkeit der Menge
der Melasse in der Öl-in-Wasser-Emulsion, welche
auf die Samenoberfläche
aufgegeben wurde, auf die Emergenz von Weizensamen ist in der Tabelle
1 gezeigt.
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Tabelle
1 Wirksamkeit
des Mischungsverhältnisses
von wässrigem Öl zu Melasse
auf die Emergenz von Weizen
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Zugabe von Melasse zu der Öl-in-Wasser-Emulsion
die Emergenz von Weizen signifikant förderte. Weiterhin wurde die
Fixierung des Düngemittelpulvers
an der Samenoberfläche
mit den Emulsionen gemäß dem Beispiel
untersucht. Es wurde beobachtet, dass eine Melasse/Öl/Wasser-Emulsion
das Düngemittelpulver
gleichmäßig und
besser als die Öl-in-Wasser-Emulsion
allein fixiert und die technische Qualität höher war.
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Beispiel 2
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Wirksamkeit
der Pflanzenspezies und der Phosphordüngemittelquelle und -menge
auf die Emergenz
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Es
wurde eine Anzahl von Tests mit dem Zweck durchgeführt, für verschiedene
Pflanzenspezies das optimale Düngemittel
und die optimale Düngemittelmenge
im Hinblick auf die Emergenz herauszufinden. In diesen Tests wurden
die Samen von verschiedenen Pflanzenspezies in der Art und Weise,
wie in Beispiel 1 beschrieben, unter Verwendung eines 12,5 Gewichts-%
(w/w) Öl,
37,5 Gewichts-% (w/w) Wasser und 50 Gewichts-% (w/w) Melasse enthaltenden
Fixiermittels behandelt. Das Fixiermittel wurde in einer Menge von
2 Gewichts-%, bezogen
auf den Samen, verwendet. Die so behandelten Samen wurden mit Monokaliumphosphat (MKP),
Monocalciumphosphat (MCP), Dicalciumphosphat (DCP) oder Harnstoffphosphat
(UP) beschichtet. Die verwendeten Düngemittelmengen sind in Prozentsätzen in
Klammern in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigt. Diese Prozentsätze beziehen
sich auf Gewichts-%, berechnet auf das Samengewicht.
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Die
Emergenztests wurden in einem Substrat durchgeführt, welches eine Basisdüngung ergibt
und welches dasselbe sowohl für
die Kontrollproben als auch für
die Testmitglieder war. Die Ergebnisse der Emergenztests sind in
Tabelle 2 gezeigt, worin die Zahlenwerte den Emergenzprozentsatz
angeben. Tabelle 2 gibt mit einem Sternchen Spezies- und Düngemittel-spezifisch
ebenfalls die beste Phosphoraufnahme einer Pflanze an.
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Tabelle
2 Wirksamkeit
der Phosphordüngemittelquelle
auf die Emergenz von verschiedenen Pflanzenspezies, wenn die Samen
gemäß der Erfindung
beschichtet wurden
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die am besten kombinierte Wirkung im Hinblick
auf die Pflanzenemergenz und die Phosphoraufnahme bei Gerste mit
MKP, bei Weizen mit MKP und MCP, bei Sonnenblumen mit MKP, bei Raps
mit MCP und DCP, bei Erbsen mit MCP und DCP und bei Tomaten mit
MKP und Harnstoffphosphat unter Verwendung des Samenbeschichtungsverfahrens
gemäß der Erfindung
erzielt wurde.
-
Literatur
-
- Heydecker, W. und Coolbear, P., 1977, Seed treatments for
improved performance – survey
and attempted prognosis. Seed Sci. and Technol., 5: 353–425.
- Rebafka, F.-P., Batino, A. und Marschner, H., 1993, Phosphorus
seed coating increases phosphorus uptake, early growth and yield
of pearl millet (Pennisetum glaucum (L). R. Br.) grown on an acid
sandy soil in Niger, West Africa. Fert. Res., 35: 151–160.
- Scott, J. M., 1975, Effects of seed coating on establishment.
N. Z. Journal of Agricultural Research, 18: 59–67.
- Scott, J. M., Jessop, R. S., Steer, R. J. und McLachlan, G.
D., 1987, Effect of nutrient seed coating on the emergence of wheat
and oats. Fert. Res., 14: 205–217.
- International Seed Testing Association (ISTA), 1996, Seed Sci. & Technol., 24,
Supplement. International Rules for seed testing. Zürich, Schweiz.