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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf neue Verbindungen und ihre Verwendung
als Antipsychotika. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
Verbindungen mit atypischer Dopaminrezeptoraffinität, Verfahren
zur Herstellung solcher Verbindungen und auf ihre Verwendung für therapeutische
und Arzneimittel-Screening-Zwecke.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
sind derzeit verschiedene Antipsychotika für die reguläre klinische Verwendung erhältlich.
Jedes von ihnen blockiert Dopamin-D2-Rezeptoren
(Seeman und Tallerico 1998). Siehe hierin aufgeführtes Artikelverzeichnis. Dies
umfaßt
die älteren „typischen" sowie neueren „atypischen" Antipsychotika. „Atypisches" Antipsychotikum
ist ein Ausdruck, der zur Definition von Antipsychotika verwendet
wird, bei denen Nebenwirkungen selten oder minimal auftreten. Mit
Ausnahme von ein paar Dopaminabreicherungsmitteln gibt es kein anderes
Rezeptor-Arzneimittelprofil als die D2-Rezeptorblockierung,
das eine antipsychotische Wirkung erzielen kann. Ein zentrales Problem,
daß jedoch
in der Verwendung von Antipsychotika besteht, sind die damit verbundenen
Nebenwirkungen. Die beiden hauptsächlichen Nebenwirkungen von
Belang waren extrapyramidale Nebenwirkungen („EPS") sowie Prolactinerhöhung. Nebenwirkungen schränken die
Anzahl an Patienten ein, die eine Einnahme dieser Medikationen gestatten,
da sie zu einer Abnahme der Verträglichkeit führen und hohe EPS-Niveaus können tatsächlich die
Wirksamkeit der Medikationen verringern.
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Ohne
an eine Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, daß EPS und
eine Prolactinerhöhung
ferner aus einer Dopamin-D2-Blockade resultieren.
Insbesondere wird angenommen, daß die Blockade der D2-Rezeptoren in dem tuberinfundibulären Sys tem
für die
Prolactinerhöhung
verantwortlich ist (Moore 1987), während die Blockade der Dopamin-D2-Rezeptoren im Striatum für EPS verantwortlich
zu sein scheint (Farde et al. 1997). Es wird angenommen, daß die natürliche Folge
einer langanhaltenden Blockade des Dopamin-D2-Systems
ein terminales extrapyramidales Defektsyndrom ist, das auftritt,
wenn Antipsychotika, die EPS verursachen, mehrere Jahre eingenommen
wurden (Casey 1996). Daher ist die Vermeidung solcher Nebenwirkungen
ein zentraler Weg zur Verbesserung von Antipsychotika.
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Der
derzeitige Goldstandard eines atypischen Antipsychotikums ist Clozapin.
Bei einigen Patienten zeigt Clozapin jedoch einen ernsthaften Mangel
von Blutdyskrasien oder Agranulozytose, was bedeutet, daß alle Patienten
auf dieser Medikation ihr Blut regelmäßig untersuchen lassen müssen. Diese
Nebenwirkung ist die Achillesferse von Clozapin. Sie hat die Verwendung
dieses wirksamsten Antipsychotikums dahingehend eingeschränkt (in
bezug auf Wirksamkeit und „Atypikalität"), daß sie aufgrund
dieser fortbestehenden Notwendigkeit der regelmäßigen Blutuntersuchung jedes
Patienten auf dieser Medikation das letztmögliche Arzneimittel ist.
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CH-A-422793
offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Dibenzothiazepinen,
die in Arzneimittelprodukten z. B. zur Behandlung von psychotischen
Zuständen
verwendet werden können.
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US-Patent
Nr. 3,539,573 bezieht sich auf Dibenzodiazepine und Dibenzodiazepine
als Neuroplegika, Neuroleptika, neuroleptische Antidepressiva, Antiemetika
und Analgetika.
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CH-A-450426
und US-Patent Nr. 3,546,226 beziehen sich auf Dibenzodiazepine als
Neuroplegika, Neuroleptika und Analgetika.
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WO-A-9801164
bezieht sich auf radioaktiv markierte Verbindungen, die für die Abbildung
der D4-Rezeptorloci in Hirngewebe nützlich sind.
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US-Patent
Nr. 5,834,459 bezieht sich auf Verbindungen mit hoher Affinität für den D4-Rezeptor
und relativ niedriger Affinität
für den
D2-Rezeptor, was bei der Behandlung von Schizophrenie nützlich ist.
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Waraw,
E. J. et al. J. Med. Chem. 01.02.2001, 44, 372–389 bezieht sich auf Dopaminantagonisten.
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Es
besteht daher der Bedarf nach neuen effektiven antipsychotischen
Arzneimitteln, die minimale Nebenwirkungen aufweisen (z. B. verminderte
oder fehlende EPS, Prolactinerhöhung
und/oder Agranulozytose-Nebenwirkungen).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Neue
tricyclische Piperazinverbindungen wurden hergestellt und es wurde
festgestellt, daß sie
einen hohen Ki (Anmerkung: Ki =
Koff/Kon) für den Dopamin-D2-Rezeptor von mindestens 30 nM, bevorzugt über etwa 40
nM und/oder einen Koff aufweisen, der ausreichend
groß ist,
um eine Interaktion zwischen dem Dopamin-D2-Rezeptor
und der/den neuen Verbindungen) zu ermöglichen, wodurch ihre vorteilhafte „atypische" antipsychotische
Wirksamkeit erhalten wird, d. h., mit stark verminderten oder ohne
Nebenwirkungen, die mit den „typischen" Antipsychotika verbunden
sind. Es wurde gezeigt, daß diese
Verbindungen als atypische Antipsychotika in Tierverhaltensassays
fungierten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher eine Verbindung der Formel (A-6),
wie in Anspruch 1 dargelegt, oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon bereit.
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Gemäß anderen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung weist die obige Verbindung der Formel
(A-6) einen Ki-Wert (Affinität des Dopamin-D2-Rezeptors) auf, wie nachstehend in den
Punkten (1) bis (12) genannt. Ebenso werden die nachstehend bezeichneten
Ki Werte gemäß den in Seeman 1993 beschriebenen Verfahren
(hierin aufgeführt)
unter Verwendung von Racloprid als Standardligand gemessen:
- (1) Ki-Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor von mindestens 30 nM (Nanomol);
- (2) Ki Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von 30 nM bis etwa 500 nM;
- (3) Ki-Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von mindestens etwa 40 nM;
- (4) Ki-Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von etwa 40 nM bis etwa 500 nM;
- (5) Ki Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von etwa 40 nM bis etwa 250 nM;
- (6) Ki-Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von etwa 40 nM bis etwa 180 nM;
- (7) Ki-Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von etwa 40 nM bis etwa 120 nM;
- (8) Ki-Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von etwa 40 nM bis etwa 80 nM;
- (9) Ki-Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von mindestens etwa ½ × (Ki für
Clozapin);
- (10) Ki-Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von etwa ½ × (Ki für
Clozapin) bis etwa 6½ × (Ki für
Clozapin);
- (11) Ki Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von etwa ½ × (Ki für
Clozapin) bis etwa 4 × (Ki für
Clozapin);
- (12) Ki Wert für den Dopamin-D2-Rezeptor
von etwa ½ × (Ki für
Clozapin) bis etwa 2 × (Ki für
Clozapin).
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend eine Verbindung der Formel (A-6) und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
und/oder Verdünnungsmittel.
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Gemäß einem
anderen breiten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Verbindung
der vorliegenden Erfindung bei einem Verfahren zur Behandlung von
neuropsychiatrischen Störungen
(einschließlich
Zustände,
die mit Psychose, emotionalen und Verhaltensstörungen, Schizophrenie und Schizophrenie-Spektrum-Störungen,
psychotischen Störungen
im Zusammenhang mit Affektstörungen,
Depression, Psychosestörungen,
induziert durch Arzneimittel/Medikation (wie Parkinson-Psychose),
Arzneimitel-induzierten Bewegungsstörungen (Dyskinesien bei Parkinson-Krankheit),
Psychose und Verhaltensstörungen
im Zusammenhang mit Demenz und psychotischen Störungen aufgrund allgemeiner
medizinischer Zustände
oder Kombinationen davon verbunden sind oder dazu führen, sind
aber nicht darauf beschränkt)
eingesetzt werden, umfassend die Verabreichung an einen Patienten
oder einen Probanten (z. B. einen Menschen oder ein Lebewesen, wie
einen Hund) der derartiges bedarf einer therapeutisch wirksamen
Menge einer Verbindung der For mel (A-6). Vorzugsweise wird die Verbindung
der Formel (A-6) mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger und/oder Verdünnungsmittel
kombiniert.
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Andere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden ausführlichen Beschreibung
offensichtlich. Es ist jedoch selbstverständlich, daß die ausführliche Beschreibung und die
speziellen Beispiele, während
sie bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung angeben, lediglich zur Veranschaulichung dienen, da
zahlreiche Veränderungen
und Modifikationen im Sinn und Umfang der Erfindung einem Fachmann
aus dieser ausführlichen
Beschreibung offensichtlich werden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1. Definitionen
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Der
Ausdruck „Halogen", wie hierin verwendet,
bedeutet Halogen und umfaßt
Chlor, Fluor, Brom und Iod.
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Der
Ausdruck „C2-5-Alkyl",
wie hierin verwendet, bezeichnet gerad- und verzweigtkettige Alkylreste,
die zwei bis fünf
Kohlenstoffatome enthalten, und umfaßt Ethyl, Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Verbindung(en)
der Erfindung",
wie hierin verwendet, bezeichnet eine Verbindung der Formel (A-6)
und pharmazeutisch verträgliche
Salze davon.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
verträgliches
Salz" bezeichnet
ein Säureadditionssalz,
daß für die Behandlung
eines Patienten oder eines Probanten, wie einen menschlichen Patienten
oder ein Lebewesen, wie einen Hund, geeignet oder damit kompatibel
ist.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
verträgliches
Säureadditionssalz", wie hierin verwendet,
bezeichnet irgendein nicht toxisches organisches oder anorganisches
Salz irgendwelcher Grundverbindungen, dargestellt durch Formel I,
oder irgendeines ihrer Zwischenprodukte. Beispielhafte anorganische
Säuren,
die geeignete Säureadditionssalze
bilden, umfassen Salz-, Bromwasserstoff-, Schwefel- und Phosphorsäure, sowie
Metallsalze, wie Natriummonohydrogenorthophosphat und Kaliumhydrogensulfat.
Beispielhafte organische Säure, die
geeignete Säureadditionssalze
bilden, umfassen Mono-, Di- und Tricarbonsäuren, wie Glykol-, Milch-,
Pyruvin-, Malon-, Bernstein-, Glutar-, Fumar-, Äpfel-, Wein-, Zitronen-, Ascorbin-,
Malein-, Benzoe-, Phenylessig-, Zimt- und Salicylsäure, sowie
Sulfonsäuren,
wie p-Toluolsulfon- und Methansulfonsäure. Entweder die Mono- oder
die Di-Säuresalze
können
gebildet werden und solche Salze können entweder in hydratisierter,
solvatisierter oder im wesentlichen wasserfreier Form vorliegen.
Im allgemeinen sind die Säureadditionssalze
von Verbindungen der Formel I in Wasser und verschiedenen hydrophilen
organischen Lösungsmitteln
löslicher und
weisen im allgemeinen höhere
Schmelzpunkte im Vergleich zu ihren freien Basenformen auf. Die
Auswahl des entsprechenden Salzes wird einem Fachmann bekannt sein.
Andere pharmazeutisch nicht verträgliche Salze, z. B. Oxalate,
können
verwendet werden, beispielsweise bei der Isolierung von Verbindungen
der Formel (A-6) für
die Laborverwendung oder für
die anschließende
Umwandlung in ein pharmazeutisch verträgliches Säureadditionssalz.
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Der
Ausdruck „Solvat", wie hierin verwendet,
bezeichnet eine Verbindung der Formel (A-6) oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz einer Verbindung der Formel I, wobei Moleküle eines geeigneten Lösungsmittels
in das Kristallgitter eingeführt
werden. Ein geeignetes Lösungsmittel
ist bei der verabreichten Dosis physiologisch verträglich. Beispiele
geeigneter Lösungsmittel
sind Ethanol, Wasser und dergleichen. Wenn Wasser das Lösungsmittel
ist, wird das Molekül
als ein „Hydrat" bezeichnet.
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Der
Ausdruck „eine
wirksame Menge" oder „eine ausreichende
Menge" eines Mittels,
wie hierin verwendet, bedeutet eine Menge, die ausreicht, um vorteilhafte
oder gewünschte
Ergebnisse zu erzielen, einschließlich klinischer Ergebnisse,
und daher hängt „eine wirksame
Menge" von dem Rahmen
ab, in dem sie angewendet wird. Beispielsweise beträgt, im Rahmen
der Verabreichung eines Mittels, das als ein atypisches Antipsychotikum
fungiert, eine wirksame Menge eines Mittels beispielsweise eine
Menge, die ausreichend ist, um eine solche Verringerung in bezug
auf Psychosen ohne ungewollte Nebenwirkungen, wie beispielsweise EPS
und Prolactinerhöhung,
im Vergleich zu der Reaktion, die ohne die Verabreichung des Mittels
erhalten wird, zu erreichen. Der Ausdruck „wirksame Menge" umfaßt ferner
die Menge der Verbindung der Formel (A-6), die „therapeutisch wirksam" ist und die unerwünschte Nebenwirkungen,
EPS, Prolactinerhöhung
und/oder Blutdyskrasie vermeidet oder wesentlich mildert.
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Wie
hierin verwendet und ebenso in der Technik selbstverständlich ist „Behandlung" ein Versuch, vorteilhafte
oder gewünschte
Ergebnisse, einschließlich
klinischer Ergebnisse, zu erhalten. Vorteilhafte odergewünschte klinische
Ergebnisse können
eine Linderung oder Milderung eines oder mehrerer Symptome oder Zustände, eine
Verminderung des Ausmaßes
der Krankheit, ein stabilisierter (d. h., sich nicht verschlechternder)
Zustand der Krankheit, das Verhindern des Ausbreitens der Krankheit,
Verzögern
oder Verlangsamen des Fortschreitens einer Erkrankung, Linderung
oder Erleichterung eines Krankheitszustandes und ein Abklingen (ob
teilweise oder vollständig),
ob nachweisbar oder nicht nachweisbar, umfassen, sind aber nicht
darauf beschränkt. „Behandlung" kann ferner eine
Verlängerung
der Lebensdauer im Vergleich zu der erwarteten Lebensdauer, wenn
keine Behandlung eingesetzt wird, bedeuten.
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„Erleichtern" einer Krankheit
oder Störung
bedeutet, daß das
Ausmaß und/oder
die unerwünschten
klinischen Erscheinungen einer Störung oder eines Krankheitszustandes
verringert werden und/oder der zeitliche Verlauf des Fortschreitens
im Vergleich zu einer nicht behandelten Störung verlangsamt oder verlängert wird.
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Eine
Funktion oder Wirkung, wie Psychosen, zu „vermindern" oder „inhibieren" oder „unterdrücken" oder „verringern" bedeutet, die Funktion
oder Wirkung im Vergleich zu anderweitigen gleichen Zuständen, außer bei
einem Zustand oder Parameter von Interesse, oder alternativ im Vergleich
zu einem weiteren Zustand zu verringern.
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Die
Ausdrücke „Lebewesen", „Proband" und „Patient", wie hierin verwendet,
umfassen alle Mitglieder des Tierreiches, einschließlich Säugetiere,
Tiere (z. B. Katzen, Hunde, Pferde, usw.) und Menschen, sind aber nicht
darauf beschränkt.
Das Lebewesen ist bevorzugt ein Mensch.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet „niedrige
Bindungsaffinität" einen relativ hohen
Ki von mindestens 30 nM (oder mindestens
etwa 40 nM) oder von mindestens etwa ½ × (Ki für Clozapin),
der ausreichend ist, um die vorteilhaften antipsychotischen Wirkungen,
die mit „atypischen" Antipsychotika verbunden
sind, mit verringerten oder verminderten oder insgesamt ohne die
nachteiligen Nebenwirkungen „typischer" Antipsychotika, wie
EPS usw., oben beschrieben, zu erreichen. Die „niedrige Bindungsaffinität" kann eine sein,
die in die Bereiche der oben angegebenen Punkte (1) bis (12) fällt, gemessen
unter Verwendung von Racloprid als Standardligand. Wie für einen
Fachmann offensichtlich sein wird, hängen die Ki Werte
von dem Meßverfahren,
dem pH, dem radioaktiven Markierungsverfahren, dem Gewebetyp, der
Temperatur und der Art der verwendeten Wäsche ab. Die größten Differenzen
sind von dem verwendeten Standardliganden, beispielsweise Clozapin, abhängig; ein
Ki von 76 nM ist mit Racloprid als Standard
erhältlich,
aber ein Ki von 180 nM kann erhalten werden,
wenn Spiperon als Standard verwendet wird, sogar unter identischen
Bedingungen. Demgemäß umfassen
Ki und „niedrige Bindungsaffinität", wie hierin verwendet,
dieses Verständnis
und die hierin aufgeführten
Ki Werte basieren auf Ki-Werten, die unter
Verwendung von Racloprid als Standard gemäß dem in Seeman 1993 dargelegten
Verfahren gemessen wurden. Vorzugsweise sollte gleichzeitig eine
Kontroll-Ki-Messung durchgeführt werden,
beispielsweise mit Clozapin, um den gemessenen Ki-Wert
zu standardisieren, um jegliche Wirkungen von Variationen der oben
aufgeführten
Meßbedingungen,
wie pH, Temperatur, Gewebetyp usw., auszugleichen.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet eine „schnelle off-Rate" einen relativ hohen
Koff in der Größenordnung von ungefähr 0,6 min-1 oder größer, ausreichend, um die vorteilhaften
antipsychotischen Wirkungen zu erhalten, die mit „atypischen" Antipsychotika mit
verringerter oder verminderter oder insgesamt ohne nachteilige Nebenwirkungen „typischer" Antipsychotika,
wie EPS usw., oben beschrieben, verbunden sind. Dieselbe Überlegung
trifft in bezug auf Ki und niedrige Bindungsaffinität auch auf
Koff und „schnelle off-Rate" zu. Daher kann die „schnelle
off-Rate" eine sein,
die in Bereiche der oben aufgeführten
Punkte (1)–(12)
fällt,
unter Verwendung von Clozapin als Standard. Siehe Kapur und Seeman
2000a.
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2. Bevorzugte Verbindung
der Erfindung
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Wie
vorstehend beschrieben, wird erwartet, daß eine atypische antipsychotische
Wirkung mit einem Arzneimittel erreicht werden kann, das den Dopamin-D2-Rezeptor mit einem hohen Ki,
vorzugsweise von mindestens 30 nM, und/oder einer schnellen off-Rate
(Koff), vorzugsweise größer als etwa 0,6 min-1, ausreichend blockiert, um vorteilhafte
antipsychotische Wirkungen zu erhalten, die mit „atypischen" Antipsychotika mit
verringerten oder verminderten oder insgesamt ohne nachteilige Nebenwirkungen „typischer" Antipsychotika,
wie EPS usw., oben beschrieben, verbunden sind. Exemplarische Koff-Werte, die zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, umfassen etwa 0,6 min-1 bis
etwa 10,0 min-1, etwa 0,8 min-1 bis
etwa 10,0 min-1, etwa 0,9 min-1 bis
etwa 9,0 min-1, etwa 1,0 min-1 bis
etwa 8,0 min-1, etwa 1,1 min-1 bis
etwa 7,0 min-1, etwa 1,2 min-1 bis
etwa 6,0 min-1, etwa 1,5 min-1 bis
etwa 5,0 min-1 und etwa 1,8 min-1 bis
etwa 3,2 min-1, sind aber nicht darauf beschränkt. Die
Messung für
Koff kann gemäß dem in Kapur und Seeman 2000a
dargelegten Verfahren durchgeführt
werden.
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Es
wird erwartet, daß Verbindungen
der Formel (A-6) eine verringerte Neigung zu der hematologischen
Nebenwirkung, Agranulozytose (Uetrecht et al. 1997), haben. Diese
besondere Nebenwirkung ist für
die eingeschränkte
klinische Verwendung von Clozapin verantwortlich.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung umfassen:
(A-6) 8-Chlor-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin
und
(A-6a) 8-Chlor-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin·HCl;
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3. Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel (A-6)
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Die
Verbindungen der Formel (A-6) können
unter Verwendung von Verfahren hergestellt werden, die analog zu
den in der Technik bekannten sind. Die vorliegende Offenbarung stellt
daher in einem weiteren Aspekt ein Verfahren zur Herstellung einer
Verbindung der Formel (A-6) oder eines Salzes, Solvates oder Hydrates
davon bereit, welches den Schritt des Koppelns eines Reagens der
Formel A mit einem Reagens der Formel B umfaßt, wie in Schema 1 gezeigt,
worin R1 und R2 und
X wie in Formel (A-6) definiert sind. Reagenzien der Formel A können aus
den entsprechen den Lactamen 2, beispielsweise durch Umsetzen mit
Phosphor(V)-oxidchlorid in einem inerten Lösungsmittel, wie Toluol, in
Gegenwart einer organischen Base, wie einem tertiären Amin,
bevorzugt bei Rückflußtemperaturen,
hergestellt werden. Die Reagenzien A müssen nicht isoliert werden,
können
aber statt dessen direkt mit Reagenzien der Formel B in einem inerten
Lösungsmittel, wie
Toluol, bevorzugt bei Rückflußtemperaturen,
umgesetzt werden. Alternativ können
Reagenzien der Formel 2 mit einem Reagens der Formel B in Gegenwart
einer Lewis-Säure,
wie TiCl4 oder BF3Et2O, umgesetzt werden, um Verbindungen der
Formel (A-6) bereitzustellen.
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Lactame
2, worin X = O, könner
gemäß den in
Klunder (J. Med. Chem. 1992, 35: 1887) beschriebenen Verfahren hergestellt
werden. Alternativ können
Lactame 2, worin X O ist, wie in Schema 2 gezeigt, hergestellt werden.
Geeignet 4-substituierte Nitrobenzole 3, worin Y eine geeignete
Abgangsgruppe, wie Halogen, bevorzugt Fluor oder Chlor, ist, können entweder
mit Aldehyd oder Estern 4, worin X O oder S ist, beispielsweise unter
Verwendung von Kaliumfluorid auf Aluminiumoxid und Phasentransferkatalyse
oder durch Behandeln der Reagenzien 4 mit einer starken Base, wie
Natriumhydrid oder Natriumhydroxid, gefolgt von der Zugabe der Reagenzien
3 kondensiert werden. Die Reduktion der Nitrogruppe, beispielsweise
durch Raney-Nickel-katalysierte
Reduktion, gefolgt von Verseifung des Esters oder Oxidation des
Aldehyds ergibt nach dem Ansäuern (wenn
notwenig) ein Zwischenprodukt, Amino säure 5, das zu Lactam 2 durch
Erhitzten unter Rückfluß in einem inerten
Lösungsmittel,
wie Xylolen oder Hexanen, cyclisiert werden kann.
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Reagenzien
der Formel B sind entweder kommerziell erhältlich oder können unter
Verwendung bekannter Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise
können
geeignet mono-geschützte
Piperazine mit einer Verbindung der Formel Y-C2-5-Alkyl
oder Y-(CH2)nOP,
worin Y eine Abgangsgruppe, wie Halogen, ist und P eine geeignete
Schutzgruppe ist, in Gegenwart einer Base in einem inerten Lösungsmittel
umgesetzt werden, gefolgt von Entfernen der Schutzgruppen.
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In
einigen Fällen
müssen
die zuvor dargelegten chemischen Eigenschafen modifiziert werden,
beispielsweise durch die Verwendung von Schutzgruppen, um Nebenreaktionen
aufgrund reaktiver Gruppen, wie reaktiven Gruppen, die als Substituenten
angelagert sind, vorzubeugen. Dies kann mittels konventioneller Schutzgruppen
erreicht werden, wie beispielsweise in „Protective Groups in Organic
Chemistry" McOmie,
J. F. W. Hrsg., Plenum Press, 1973 und in Greene, T. W. und Wuts,
P.G.M., „Protective
Groups in Organic Synthesis",
John Wiley & Sons,
1991 beschrieben.
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Die
Bildung eines gewünschten
Verbindungssalzes wird unter Verwendung von Standardverfahren erreicht.
Beispielsweise wird die neutrale Verbindung mit einer Säure in einem
geeigneten Lösungsmittel
behandelt und das gebildete Salz wird durch Filtration, Extraktion
oder irgendein anderes geeignetes Verfahren isoliert. Die Umwandlung
eines gegeben Verbindungssalzes in ein gewünschtes Verbindungs salz wird
durch Anwendung von Standardverfahren erreicht, worin eine wässerige
Lösung
des gegebenen Salzes mit einer Lösung
einer Base, z. B. Natriumcarbonat oder Natrium- oder Kaliumhydroxid,
behandelt wird, um die freie Base freizusetzen, die dann in ein
entsprechendes Lösungsmittel,
wie Ether, extrahiert wird. Die freie Base wird dann von dem wässerigen
Teil abgetrennt, getrocknet und mit der erforderlichen Säure, wie
oben beschrieben, behandelt, wodurch das gewünschte Salz erhalten wird.
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Die
Bildung von Solvaten der Verbindungen der Erfindung variiert in
Abhängigkeit
der Verbindung und des Solvates. Im allgemeinen werden Solvate gebildet,
indem die Verbindung in dem entsprechenden Lösungsmittel gelöst wird
und das Solvat durch Abkühlen
oder unter Verwendung eines Antisolvents isoliert wird. Das Solvat
wird typischerweise getrocknet oder unter Umgebungsbedingungen azeotrop
destilliert.
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Eine
radioaktiv markiere Verbindung der Erfindung kann unter Verwendung
von in der Technik bekannten Standardverfahren hergestellt werden.
Beispielsweise kann Tritium in eine Verbindung der Erfindung unter Verwendung
von Standardverfahren, beispielsweise durch Hydrieren eines geeigneten
Präkursors
zu einer Verbindung der Erfindung unter Verwendung von Tritiumgas
und einem Katalysator eingeführt
werden.
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4. Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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Die
Verbindungen der Erfindung werden bevorzugt in pharmazeutische Zusammensetzungen
für die Verabreichung
an menschliche Probanden in einer biologisch verträglichen
Form, die für
die Verabreichung in vivo geeignet ist, formuliert. Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, umfassend eine Verbindung der Formel I in
Beimischung mit einem geeigneten Verdünnungsmittel und/oder Träger.
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Die
Zusammensetzungen, die die Verbindungen der Erfindung enthalten,
können
gemäß bekannter Verfahren
für die
Herstellung von pharmazeutisch verträglichen Zusammensetzungen,
die Probanden verabreicht werden können, hergestellt wer den, so
daß eine
wirksame Menge der Wirksubstanz in einem Gemischt mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Trägerstoff
kombiniert wird. Geeignete Trägerstoffe
sind beispielsweise in Remington's
Pharmaceutical Sciences beschrieben (Remington's Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing
Company, Easton, Pa., USA 1985 und jede seiner später veröffentlichen
Auflagen bis zum heutigen Tage). Auf dieser Grundlage umfassen die
Zusammensetzungen, wenn auch nicht ausschließlich, Lösungen der Substanzen in Verbindung
mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln,
und sind in gepufferten Lösungen
mit einem geeigneten pH enthalten und sind mit den physiologischen
Fluiden isotonisch.
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Gemäß den Verfahren
der Offenbarung können
die beschriebenen Verbindungen oder Salze oder Solvate davon einem
Patienten in einer Vielzahl an Formen in Abhängigkeit von dem gewählten Verabreichungsweg
verabreicht werden, wie einem Fachmann offensichtlich sein wird.
Die Zusammensetzungen der Erfindung können oral oder parenteral verabreicht
werden. Die parenterale Verabreichung umfaßt die intravenöse, intraperitoneale,
subkutane, intramuskuläre,
transepitheliale, nasale, intrapulmonale, intrathekale, rektale
und topische Art der Verabreichung. Die parenterale Verabreichung
kann durch Dauerinfusion über
einen gewählten
Zeitraum erfolgen.
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Eine
Verbindung der Erfindung oder ein Salz oder ein Solvat davon kann
oral verabreicht werden, beispielsweise mit einem inerten Verdünnungsmittel
oder mit einem assimilierbaren eßbaren Träger, oder sie/es kann in Gelatinekapseln
mit harter oder weicher Schale eingeschlossen werden oder sie/es
kann in Tabletten gepreßt
werden oder sie/es kann direkt in die Nahrung eingeführt werden.
Für die
orale therapeutische Verabreichung kann die Verbindung der Erfindung
in den Trägerstoff
eingeführt
und in Form von Tabletten zum Einnehmen, bukkalen Tabletten, Pastillen,
Kapseln, Elixieren, Suspensionen, Sirups, Oblaten und dergleichen verwendet
werden.
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Eine
Verbindung der Erfindung kann ferner parenteral oder intraperitoneal
verabreicht werden. Lösungen
einer Verbindung der Erfindung als freie Base oder phar makologisch
verträgliches
Salz oder Solvat können
in Wasser, geeignet gemischt mit einem oberflächenaktiven Mittel, wie Hydroxypropylcellulose,
hergestellt werden. Dispersionen können ferner in Glycerol, flüssigen Polyethylenglykolen,
DMSO und Gemischen davon mit oder ohne Alkohol und in Ölen hergestellt
werden. Unter gewöhnlichen
Bedingungen der Lagerung und Verwendung enthalten diese Präparate ein
Konservierungsmittel, um das Wachsen von Mikroorganismen zu verhindern.
Ein Fachmann wird wissen, wie geeignete Formulierungen hergestellt
werden können.
Konventionelle Verfahren und Inhaltsstoffe zur Auswahl und Herstellung
von geeigneten Formulierungen werden beispielsweise in Remington's Pharmaceutical
Sciences (1990 – 18.
Auflage) und in The United States Pharmacopeia: The National Formulary
(USP 24 NF19), veröffentlicht
1999, beschrieben.
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Die
pharmazeutischen Formen, die für
eine injizierbare Verwendung geeignet sind, umfassen sterile wässerige
Lösungen
oder Dispersionen und sterile Pulver für die unvorbereitete Herstellung
von sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. In allen Fällen
müssen
eine sterile Form und eine Fluidität bis zu einem Ausmaß leichter
Spritzbarkeit vorliegen.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
einem Lebewesen allein oder in Kombination mit pharmazeutisch verträglichen
Trägern
und/oder Verdünnungsmitteln
verabreicht werden, wie zuvor dargelegt, deren Anteil durch die
Löslichkeit
und chemische Beschaffenheit der Verbindung, den gewählten Verabreichungsweg und
die pharmazeutische Standardpraxis bestimmt wird.
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Vorzugsweise
liegt die Zusammensetzung in Einheitsdosierungsform, wie einer Tablette,
Kapsel oder Ampulle, vor. Geeignete Einheitsdosierungen, d. h. therapeutisch
wirksame Mengen, können
während
der klinischen Versuche, die entsprechend für jede der Bedingungen konstruiert
wurden, für
die eine Verabreichung einer gewählten
Verbindung beabsichtigt ist, bestimmt werden und werden natürlich in
Abhängigkeit
des gewünschten
klinischen Endpunktes variieren. Es ist beabsichtigt, daß Dosierungsgrößen, die
für die
Verabreichung der Verbindung der Erfindung geeignet sind, annähernd äquivalent
zu denen sind, die bisher für
Clozapin verwendet werden. Demgemäß kann jede Dosierungseinheit
für die
orale Verabreichung etwa 1 mg bis etwa 500 mg, bevorzugt etwa 5
mg bis etwa 450 mg, stärker
bevorzugt etwa 10 mg bis etwa 400 mg, noch stärker bevorzugt etwa 15 mg bis
etwa 350 mg und am stärksten
bevorzugt etwa 20 mg bis etwa 300 mg betragen und wird so oft verabreicht,
wie für
eine anfängliche
und anhaltende Behandlung geeignet ist. Insbesondere ist es auf
einer üblichen
Grundlage notwendig, die Verbindungen der Formel I in einer hohen
Konzentration, nämlich
der Konzentration, die die Belegung in den gleichen Bereich wie
andere psychotische Arzneimittel bringt, zu verabreichen. Im Körper des
Empfängers
finden Dinge jedoch dynamisch statt und im Hinblick auf dynamische
Flüsse
von Dopamin führen
diese Arzneimittel mit schnellem Koff zu
einem schnelleren Zugang zum Gleichgewicht sowie kompetitiveren
Verdrängung
durch Dopamin.
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5. Verwendungen
-
Die
vorliegende Offenbarung liefert einen neuen Behandlungsbereich für Patienten
mit psychotischen Störungen,
bevorzugt Dopamin-bezogenen neuropsychiatrischen Störungen.
Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung neuropsychiatrischer
Störungen
bereit (einschließlich
Zuständen, die
mit Psychose, emotionalen und Verhaltensstörungen, Schizophrenie und Schizophrenie-Spektrum-Störungen,
psychotischen Störungen
im Zusammenhang mit Affektstörungen,
Depression, Psychosestörungen,
induziert durch Arzneimittel/Medikation (wie Parkinson-Psychose),
Arzneimittel-induzierten Bewegungsstörungen (Dyskinesien bei Parkinson-Krankheit),
Psychose und Verhaltensstörungen
im Zusammenhang mit Demenz und psychotischen Störungen aufgrund allgemeiner
medizinischer Zustände
oder Kombinationen davon verbunden sind oder dazu führen, sind
aber nicht darauf beschränkt),
umfassend die Verabreichung an einen Probanden, der derartiges bedarf,
einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel (A-6). Vorzugsweise ist
der Proband ein Mensch oder ein Tier (z. B. ein Hund) und wird die
Verbindung der Formel I mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
und/oder Verdünnungsmittel
kombiniert, um eine Dosierungszusammensetzung bereitzustellen, wie
vorstehend beschrieben.
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Ohne
an eine Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen, daß es die
niedrige Rezeptorbelegung des D2-Rezeptors
mit einem Arzneimittel ist, das einen hohen Ki und/oder
schnellen Koff aufweist, das die „Atypikalität" der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung erklärt.
Affinität
(genauer, Ki) ist gemäß Definition das Verhältnis von
Koff/Kon (die Rate,
bei der das Arzneimittel sich weg von und hin zu dem Rezeptor bewegt).
Theoretisch könnte
entweder eine Differenz des Kon und/oder
eine Differenz des Koff zu einer niedrigen Affinität führen. Um
zu untersuchen, wo Kon oder Koff die
Differenzen bei der D2-Affinität zwischen
typischen und atypischen Antipsychotika aktivieren, wurde die Affinität, Kon und Koff, für eine Reihe
typischer und atypischer Antipsychotika gemessen (Kapur und Seeman
2000a). Obwohl die Affinität
für den
D2-Rezeptor beinahe tausendfach variierte,
von 0,025 nM für
Nemonaprid bis 155 nm für
Quetiapin, wurden 99 % der Differenz in bezug auf die Affinität der Antipsychotika
durch Differenzen in bezug auf ihren Koff an
dem D2-Rezeptor aktiviert. Differenzen in
bezug auf den Kon wurden nicht für signifikante
Differenzen in bezug auf die Affinität gehalten. Alle Antipsychotika
(typische oder atypische) lagern sich an den D2-Rezeptor
mit gleicher Rate konstant an; sie unterscheiden sich typischerweise
lediglich darin, wie schnell sie sich von dem Rezeptor entfernen.
Es wird vorgeschlagen, daß dieser
Bezug zwischen schnellem Koff und niedriger
Affinität
ein wichtiges zugrundeliegendes molekulares Merkmal ist, das erklärt, warum
eine niedrige Affinität
an dem D2-Rezeptor zu der atypischen antipsychotischen
Wirkung mit verminderter oder ohne die „typische" antipsychotische Nebenwirkung führt. Diese
Theorie erklärt
ferner, warum Arzneimittel, wie Risperidon und Olanzapin, nicht
so atypisch wirken, wie Clozapin (da ihr Kon nicht
so schnell ist). Ferner kann diese Hypothese die Fähigkeit
erklären,
die keine bisherige Hypothese erklären konnte, nämlich warum
Arzneimittel, wie Remoxiprid und Amisulprid, die reine D2/D3-Antagonisten
sind, Merkmale atypischer Antipsychotika darstellen. Es gibt jedoch
eine Grenze, wie schnell ein Koff sein soll.
Wasser hat theoretisch einen der schnellsten Koff an
dem Dopaminrezeptor. Obwohl dies keinen Anstieg der Nebenwirkungen
verursacht, ist es nicht effektiv. Da einige Elemente der D2-Belegung wesentlich sind, um eine antipsychotische
Wirkung zu erreichen, gibt es einen optimalen Wert für Koff, der die Reaktion in bezug auf minimale
Nebenwirkungen maximiert.
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Die
Verbindungen der Formel (A-6) sind nützlich, da sie Merkmale atypischer
antipsychotischer Arzneimittel mit verminderter oder ohne die typische
antipsychotische Nebenwirkung des Arzneimittelprofils darstellen.
Es wird erwartet, daß die
Verbin dungen der Formel (A-6) verbesserte psychotische Symptome
ohne EPS mit sekundärer
Verbesserung in bezug auf die negativen Symptome, Stimmung und Wahrnehmung
liefern. Während
der Bereich an Störungen
bei Lebewesen, die sich verbessern, nicht eingeschränkt werden
soll, wird erwartet, daß Verbindungen
der Formel (A-6) nützlich
bei Zuständen
sind, die mit Psychose und emotionalen und Verhaltensstörungen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Schizophrenie und Schizophrenie-Spektrum-Störungen; psychotische Störungen im
Zusammenhang mit Affektstörungen,
wie Depression; psychotische Störungen,
induziert durch Arzneimittel/Medikation (wie Parkinson-Psychose);
Arzneimittel-induzierte Bewegungsstörungen (Dyskinesien bei der
Parkinson-Krankheit); psychotische und Verhaltensstörungen im
Zusammenhang mit Demenz; und psychotische Störungen aufgrund eines allgemeinen
medizinischen Zustandes, verbunden sind oder dazu führen.
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Wie
hierin bereits zuvor erwähnt,
schränkt
die Nebenwirkung von Agranulozytose die Verwendung von Clozapin,
dem wirksamstem Antipsychotikum (in bezug auf die Wirksamkeit und „Atypikalität") dahingehend ein,
daß es
das letztmögliche
Arzneimittel ist. Der beste bisherige Nachweis läßt darauf schließen, daß Agranulozytose
von Clozapin mit seinen reaktiven Metaboliten verbunden ist (Uetrecht
1996). Ferner ließen
Studien darauf schließen,
daß bei
der Verwendung einer tricyclischen Struktur mit einer Sauerstoff-(Dibenzoxazepin)
oder Schwefelbrücke
(Dibenzothiazepin) anstelle des Stickstoffs (Dibenzazepine) diese
reaktiven Metabolite vermieden werden können (Uetrecht et al. 1997).
Dies wird durch die Tatsache unterstützt, daß Arzneimittel, die Clozapin ähnlich sind,
aber das Dibenzazepin meiden, z. B. die Dibenzoxazepine wie Loxapin
und Amoxapin, nie in Agranulozytose verwickelt waren, obwohl sie
viele Jahre in hohen Dosierungen verwendet wurden (Jegouzo et al.
1999). Es wird nicht erwartet, daß die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung, die Oxazepine und Thiazepine sind, die Agranulozytose-Nebenwirkung
zeigen.
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Wie
hierin zuvor erwähnt,
haben die Erfinder neue Verbindungen der Formel (A-6) hergestellt.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ferner die Verwendung einer Verbindung (A-6) zur Herstellung eines Medikaments
für die
Verwendung bei der Behandlung einer Psychose, stärker bevorzugt Schizophrenie
und Schizophrenie-Spektrum-Störungen.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
allein oder in Kombination mit anderen Mitteln, die antipsychotische
Wirkung zeigen, oder in Kombination mit anderen Behandlungsarten
(die eine antipsychotische Wirkung zeigen können oder nicht) für psychotische
Störungen
verwendet werden. In einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
können
die Verbindungen der Erfindung in Kombination mit anderen Therapien
und Therapeutika zur Behandlung von Schizophrenie und Schizophrenie-Spektrum-Störungen verwendet
werden.
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Zusätzlich zu
den obengenannten therapeutischen Verwendungen sind die Verbindungen
der Erfindung ebenso in diagnostischen Assays, Screeningassays und
als Forschungsinstrumente nützlich.
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Die
vorliegende Erfindung kann bei einem Behandlungsverfahren einer
Psychose, stärker
bevorzugt von Schizophrenie und Schizophrenie-Spektrum-Störungen verwendet
werden, umfassend die Verabreichung an ein Lebewesen, das derartiges
bedarf, einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe der Verbindungen:
(A-6) 8-Chlor-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin;
(A-6a)
8-Chlor-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin·HCl.
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Bevorzugt,
das ist das Lebewesen ein Mensch und wird die Verbindung mit einem
pharmazeutisch verträglichen
Träger
und/oder Verdünnungsmittel
kombiniert, um eine Dosierungszusammensetzung, wie vorstehend beschrieben,
bereitzustellen.
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Die
folgenden nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung:
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BEISPIELE
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Vergleichsbeispiel 1.
8-Trifluormethyl-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)dibenzo[b,f][1,4]oxazepin
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8-Trifluormethyl-10H-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin-11-on
(2, X = O, R1 = CF3)
(2,0 g, 7,16 mmol), Phosphor(V)-oxidchlorid (5 ml, 53 mmol), N,N-Dimethylanilin
(1,0 ml) und Toluol (25 ml) wurden vereinigt und unter Rückfluß für 3 Stunden
erhitzt. Das Gemisch wurde unter Vakuum eingedampft, um das Iminochloridzwischenprodukt
A zu erhalten, (X = O, R1 = CF3).
Dieses wurde im nächsten
Schritt ohne weitere Reinigung verwendet. Toluol 25 (25 ml) wurde
zugegeben, gefolgt von 5 ml (45 mmol) 1-Ethylpiperazin. Dieses Gemisch
wurde unter Rückfluß für 3 Stunden
erhitzt. Nach dem Eindampfen wurde der Rest zu gesättigtem
wässerigem
K2CO3 zugegeben,
welches mit Chloroform extrahiert wurde. Die Chloroformphase wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel
entfernt, wodurch eine viskose Flüssigkeit erhalten wurde. Diese
wurde durch Flashchromatographie auf Kieselgel, unter Elution mit
9 : 1 Hexan : Ethylacetat, dann 1 : 1 Hexan : Ethylacetat und schließlich 100
% Ethylacetat gereinigt.
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Die
Umkristallisierung aus n-Heptan ergab das Produkt als gelbe Kristalle,
Smp. 76–77 °C, 1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 1,16 (t,
3H, J = 7,2 Hz, CH3), 2,55 (q, 2H, J = 7,2
Hz, -CH2-), 2,59 (breit s, 4H, -CH2-), 3,65 (breit s, 4H, -CH2-),
7,20–7,25
(m, 2H), 7,27–7,30
(m, 2H), 7,35–7,39
(dd, J = 1,5 und 7,5 Hz, 1H), 7,43 (breit s, 1H), 7,46–7,52 (ddd,
J = 1,8, 7,2, 8,1 Hz, 1H), MS (EI) m/z 375 (M+,
4,2 %), 304 (8,5), 303 (15,1), 292 (5,8), 291 (25,5), 263 (6,9),
262 (18,4), 84 (100), 70 (5,0). HRMS berechn. für C20H20N3OF3 375,1558,
gefunden 375,1557.
-
Vergleichsbeispiel 2.
8-Trifluormethyl-11-(4-(2'-hydroxyethyΠpiperazin-1-yl)dibenzo-[b,f][1,4]oxazepin
-
Hergestellt
in gleicher Weise wie Vergleichsbeispiel 1 mit 1-(2'-Hydroxyethyl)piperazin.
Smp. 110–111 °C, 1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 1,59 (breit
s, 1H, -OH), 2,61–2,65
(überlappend
breit s und t, 6H), 3,62 (breit s, 4H, -CH2-),
3,67 (t, 2H, -CH2OH), 7,20–7,25 (m,
2H), 7,27–7,30
(m, 2H), 7,35–7,39
(dd, J = 1,5 und 7,5 Hz, 1H), 7,43 (breit s, 1H), 7,46–7,52 (ddd,
J = 1,8, 7,2, 8,1 Hz, 1H), MS (EI) m/z 391 (M+,
2,1 %), 292 (8,20), 291 (34,0), 263 (8,3), 262 (22,4), 113 (45,1),
101 (13,0), 100 (45,1), 101 (13,0), 100 (100), 70 (11,5), 70 (9,8).
HRMS berechn. für
C20H20N3O2F3 391,1508, gefunden
391,1489.
-
Vergleichsbeispiel 3.
8-Trifluormethyl-11-(4-propylpiperazin-1-yl)dibenzo[b,f][1,4]-oxazepin·HCl
-
Hergestellt
in gleicher Weise wie Vergleichsbeispiel 1 unter Verwendung von
1-Propylpiperazin, außer daß der nach
der Flashchromatographie erhaltene Rest in Ethylacetat gelöst und das
HCl-Salz als weißer Feststoff
nach der Zugabe von 1M HCl in Ether ausgefällt wurde. Smp. 110 (zersetzt
sich),1H NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ 0,90 (t,
3H, -CH3), 1,17 (m, 2H, -CH2-),
3,02 (m, 6H, Piperazin -CH2- und Propyl -CH2), 3,51 (breit s, 4H, -CH2),
7,35–7,5
(m, 5H, überlappend
Ar-H), 7,57 (dd, 1H, J = 1,5 Hz und 7,5 Hz), 7,69 (Dublett von Tripletts,
1H, J = 1,5 Hz und 8 Hz), 10,96 (s, 1H, N+H),
MS (EI) m/z 389 (M+ für freie Base, 4,9 %), 303 (13,0), 291
(15,9), 193 (9,3), 111 (64,4), 98 (100), 56 (21,7). HRMS berechn.
für C21H22N3OF3 389,1715, gefunden 389,1713.
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Vergleichsbeispiel 4.
8-Trifluormethyl-11-(4-isopropylpiperazin-1-yl)dibenzo[b,f][1,4]-oxazepin·HCl
-
Hergestellt
gemäß dem Verfahren
von Vergleichsbeispiel 3 unter Verwendung von 1-Isopropylpiperazin
und mit einem Smp. von 270 °C
(zersetzt sich), 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ 1,20
(d, 6H, J = 6,6 Hz), 3,20 (breit s, 4H, -CH2-),
3,45 (überlappend
breit s und Multiplett, 5H, -CH und -CH2-),
7,35–7,45
(m, 5H, überlappend
Ar-H), 7,57 (dd,
1H, J = 1,5 Hz und 7,5 Hz), 7,64 (Dublett von Tripletts, 1H, J =
1,5 Hz und 8 Hz), 10,8 (s, 1H, N+H), MS
(EI) m/z 389 (M+ für freie Base, 10,4 %), 303
(21,0), 291 (16,3), 193 (13,3), 125 (74,1), 111 (58,5), 98 (100),
56 (37,7). HRMS berechn. für
C21H22N3OF3 389,1715, gefunden 389,1715.
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Vergleichsbeispiel 5.
8-Trifluormethyl-11-(4-butylpiperazin-1-yl)dibenzo[b,f][1,4]-oxazepin·HCl
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Hergestellt
gemäß dem Verfahren
von Vergleichsbeispiel 3 mit 1-Butylpiperazin und mit einem Smp. von
240 °C (zersetzt
sich),1H NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ 0,91 (t,
3H, J = 7,5 Hz, -CH3), 1,31 (m, 2H, -CH2), 1,65 (m, 2H, -CH2),
3,10 (breit s, 4H, -CH2), 3,4–3,5 (überlappende
Multipletts, 6H, Piperazinyl -CH2- und Butyl N-CH2), 7,35–7,45
(m, 5H, überlappend
Ar-H), 7,51 (dd, 1H, J = 1,5 Hz und 7,5 Hz), 7,63 (Dublett von Tripletts, 1H,
J = 1,5 Hz und 8 Hz), 10,2 (s, 1H, N+H),
MS (EI) m/z 403 (M+ für freie Base, 6,3 %), 303 (18,5),
291 (17,7), 193 (12,4), 125 (74,1), 112 (100), 70 (37,1), 56 (6,9).
HRMS berechn. für
C22H24N3OF3 403,1871, gefunden 403,1858.
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Beispiel 6. 8-Chlor-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin
(1b) und 8-Chlor-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin·HCl
-
8-Chlor-10H-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin-11-on
(2, X = O, R1 = Cl) (6,0 g, 24,4 mmol),
Phosphor(V)-oxidchlorid (20 ml, 212 mmol), N,N-Dimethylanilin (3,0
ml) und Toluol (100 ml) wurden vereinigt und unter Rückfluß für 3 Stunden
erhitzt. Nach dem Eindampfen wurde der Rest in 50 ml Toluol gelöst, 21,7
ml (170 mmol) 1-Ethylpiperazin wurden zugegeben und das Gemisch
wurde unter Rückfluß für 3 Stunden
erhitzt. Nach dem Eindampfen wurde der Rest zu gesättigtem
wässerigem
K2CO3 zugegeben,
welches mit Chloroform extrahiert wurde. Die Chloroformphase wurde über MgSO4 getrocknet, und nach der Filtration wurde
das Chloroform eingedampft, wodurch eine viskose Flüssigkeit
erhalten wurde, welche durch Flashchromatographie auf Kieselgel (9
: 1 Hexan : Ethylacetat, dann 1 : 1 Hexan : Ethylacetat und schließlich 100
% Ethylacetat) gereinigt wurde. Die rohe freie Basenform des Produktes
war ein niedrig schmelzender Feststoff mit 1H
NMR (300 MHz, CDCl3) δ 1,13 (t, 3H, CH3),
2,45–2,60
(breit m, 6H, Piperazinyl CH2 und Ethyl
CH2), 3,65 (breit s, 4H, CH2),
6,92 (dd, 1H, J = 2,5 und 8,5 Hz), 7,08 (d, 1H, J = 8,5 Hz), 7,14
(d, 1H, J = 2,5 Hz), 7,22 (Dublett von Tripletts, 1H, J = 1,6 und
7,6 Hz), 7,25 (dd, 1H, 1,4 und 8,1 Hz), 7,36 (dd, 1H, J = 1,9 und
7,7 Hz), 7,48 (ddd, 1H, J = 1,9, 7,7, 8,1 Hz). Der Feststoff wurde
zu dem HCl-Salz umgewandelt, indem er in Ethylacetat gelöst und 1N
HCl zugegeben wurde. Dies ergab einen weißen Feststoff (3,8 g, 43 %),
Smp. 280 (zersetzt sich),1H NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ 1,24
(t, 3H, -CH3), 3,18 (q, 2H, CH2),
3,2–3,3
(breit, 4H, Piperazinyl CH2), 3,6–3,7 (breit,
4H, Piperazinyl CH2), 7,07–7,13 (2H,
m, überlappendes
gekoppeltes Paar), 7,26 (dd, 1H, J = 0,9 und 8,0 Hz), 7,36 (Dublett
von Tripletts, 1H, J = 1,5 und 8,2 Hz), 7,43 (dd, 1H, 1,2 und 8,1
Hz), 7,52 (dd, 1H, 1,8 und 8,4 Hz), 7,64 (ddd, 1H, J = 1,8, 8,0
und 8,4 Hz), MS (EI) m/z 341 (M+ für freie
Base, 14,9 %), 269 (15,3), 257 (41,5), 228 (6,8), 193 (24,3), 97
(85,4), 84 (100), HRMS berechn. für C19H20N3OCl 341,1295,
gefunden 341,1297.
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Vergleichsbeispiel 7.
8-Chlor-11-(4-(2'-hydroxyethyl)piperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin
-
Dies
wurde in gleicher Weise wie Beispiel 6 unter Verwendung von 1-(2'-Hydroxyethylpiperazin)
hergestellt. Die durch Flashchromatographie erhaltene freie Base
wurde aus 10 : 1 Hexan : Ethylacetat umkristallisiert, wodurch gelbe
Kristalle mit einem Smp. von 149–150 °C erhalten wurden,1H
NMR (300 MHz, CDCl3), δ 1,66 (s, 1H, OH), 2,65–2,75 (m,
6H, überlappende
-CH2-Peaks), 3,62 (breit s, 4H, Piperazinyl
CH2), 3,68 (t, 2H, J = 5,4 Hz), 6,92 (dd,
1H, J = 2,5 und 8,5 Hz), 7,04 (d, 1H, J = 8,5 Hz), 7,12 (d, 1H,
J = 2,5 Hz), 7,20 (Dublett von Tripletts, 1H, J = 1,6 und 7,6 Hz),
7,24 (dd, 1H, 1,4 und 8,1 Hz), 7,34 (dd, 1H, J = 1,9 und 7,7 Hz),
7,46 (ddd, 1H, J = 1,9, 7,7, 8,1 Hz), MS (EI) m/z 357 (M+, 2,0 %), 229 (6,5), 228 (21,6), 113 (45,9),
101 (10,7), 100 (100), 70 (10,1), 69 (10,8), HRMS berechn. für C19H20N3O2Cl 357,1244, gefunden 357,1254.
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Vergleichsbeispiel 8.
8-Chlor-11-(4-propylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin
-
Hergestellt
in gleicher Weise wie Vergleichsbeispiel 7 mit 1-Propylpiperazin
und mit einem Smp. von 90–91 °C, 1H NMR (300 MHz, CDCl3), δ 0,93 (t,
3H, J = 7,7 Hz, CH3), 1,58 (m, 2H, CH2), 2,39, (t, 2H, CH2N), 2,55–2,65 (breit
s, 4H, Piperazinyl CH2), 3,55–3,65 (breit
s, 4H, Piperazinyl CH2), 6,89 (dd, 1H, J
= 2,5 und 8,5 Hz), 7,03 (d, 1H, J = 8,5 Hz), 7,12 (d, 1H, J = 2,5
Hz), 7,21 (Dublett von Tripletts, 1H, J = 1,6 und 7,6 Hz), 7,24 (dd,
1H, 1,4 und 8,1 Hz), 7,33 (dd, 1H, J = 1,9 und 7,7 Hz), 7,45 (ddd,
1H, J = 1,9, 7,7, 8,1 Hz), MS (EI) m/z 355 (M+,
11,0 %), 269 (15,7), 257 (32,1), 228 (15,7), 193 (21,5), 111 (80,3),
98 (100), HRMS berechn. für C20H22N3OCl
355,1451, gefunden 355,1457.
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Vergleichsbeispiel 9.
8-Chlor-11-(4-isopropylpiperazin-1-yl)dibenzo[b,f][1,4]oxazepin
-
Hergestellt
in gleicher Weise wie Vergleichsbeispiel 7 mit 1-Isopropylpiperazin
und mit einem Smp. von 55–56 °C, 1H NMR (300 MHz, CDCl3), δ 1,08 (d,
6H, J = 6,6 Hz, CH3), 2,55 – 2,65 (breit
s, 4H, Piperzinyl CH2), 2,74 (Septett, 1H,
J = 6,6 Hz, CH), 3,55–3,65
(breit s, 4H, Piperazinyl CH2), 6,89 (dd,
1H, J = 2,5 und 8,5 Hz), 7,02 (d, 1H, J = 8,5 Hz), 7,12 (d, 1H,
J = 2,5 Hz), 7,19 (Dublett von Tripletts, 1H, J = 1,6 und 7,6 Hz),
7,24 (dd, 1H, 1,4 und 8,1 Hz), 7,33 (dd, 1H, J = 1,9 und 7,7 Hz),
7,44 (ddd, 1H, J = 1,9, 7,7, 8,1 Hz), MS (EI) m/z 355 (M+, 7,8 %), 269 (15,7), 257 (17,0), 245 (10,8),
228 (11,8), 193 (19,7), 111 (61,0), 98 (100), 56 (46,5), HRMS berechn.
für C20H22N3OCl
355,1451, gefunden 355,1470.
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Veraleichsbeispiel 10.
8-Chlor-11-(4-butylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin
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Hergestellt
in gleicher Weise wie Vergleichsbeispiel 7 mit 1-Butylpiperazin
und mit einem Smp. von 97–98 °C, 1H NMR (300 MHz, CDCl3), δ 0,93 (t,
3H, J = 7,5 Hz, CH3), 1,35 (Sextett, 2H,
CH2), 1,46 (Quintett 2H, CH2),
2,40 (t, 2H, NCH2), 2,55–2,65 (breit s, 4H, Piperazinyl
CH2), 3,55–3,65 (breit s, 4H, Piperazinyl
CH2), 6,89 (dd, 1H, J = 2,5 und 8,5 Hz),
7,02 (d, 1H, J = 8,5 Hz), 7,12 (d, 1H, J = 2,5 Hz), 7,19 (Dublett
von Tripletts, 1H, J = 1,6 und 7,6 Hz), 7,24 (dd, 1H, 1,4 und 8,1
Hz), 7,33 (dd, 1H, J = 1,9 und 7,7 Hz), 7,44 (ddd, 1H, δ = 1,9, 7,7,
8,1 Hz), MS (EI) m/z 369 (M+, 8,7 %), 291
(30,5), 269 (15,1), 257 (24,8), 228 (13,8), 193 (25,0), 125 (78,9),
112 (100), 70 (40,9), HRMS berechn. für C21H24N3OCl 369,1608,
gefunden 369,1604.
-
Vergleichsbeispiel 11.
8-Fluor-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin
-
Hergestellt
in gleicher Weise wie Vergleichsbeispiel 1, ausgehend von 8-Fluor-10H-dibenzo[b,t][1,4]oxazepin-11-on
(2, X = O, R1 = F) mit 1-Ethylpiperazin.
Diese Verbindung war ein Öl
mit 1H NMR (400 MHz, CDCl3), δ 1,16 (t,
3H, J = 7,2 Hz, CH3), 2,55 (q, 2H, J = 7,2
Hz, -CH2-), 2,55–2,65 (breit s, 4H, Piperazinyl
CH2), 3,55–3,65 (breit s, 4H, Piperazinyl
CH2), 6,64 (ddd, 1H, J = 2,4, 6,6 und 7,2
Hz), 6,82 (dd, 1H, J = 2,1 und 7,5 Hz), 7,12 (dd, 1H, J = 4,2 und
6,2 Hz), 7,21 (Dublett von Tripletts, 1H, J = 0,8 und 6,0 Hz), 7,23 (dd,
1H, J = 0,9 und 6,3 Hz), 7,34 (dd, 1H, J = 1,2 und 5,7 Hz), 7,44
(Dublett von Tripletts, 1H, J = 1,2 und 6,0 Hz).
-
Vergleichsbeispiel 12.
8-Chlor-11-(4-ethylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]thiazepin
-
8-Chlor-10H-dibenzo[b,f][1,4]thiazepin-11-on
2 (X = S und R1 = Cl) (0,5 g, 1,91 mol),
Phosphor(V)-oxidchlorid (5 ml, 53 mmol), Toluol (25 ml) und N,N-Dimethylanilin
(1,0 ml) wurden unter Rückfluß für 3 Stunden
erhitzt. Nach dem Eindampfen der flüchtigen Bestandteile wurden
25 ml Toluol und 5 ml (45 mmol) 1-Ethylpiperazin zugegeben. Die
Aufarbeitung und Reinigung wie in Beispiel 1 beschrieben ergaben
150 mg (22 %) hellgelbe Kristalle, Smp. 100–101 °C, 1H
NMR (300 MHz, CDCl3), δ 1,11 (t, 3H, J = 6,0 Hz, CH3), 2,55 (q, 2H, J = 6,0 Hz, -CH2-),
2,55 – 2,65
(breit s, 4H, Piperazinyl CH2), 3,55 – 3,65 (breit
s, 4H, Piperazinyl CH2), 6,83 (dd, 1H, J
= 1,5 und 6,0 Hz), 7,07 (d, 1H, J = 1,5 Hz), 7,25–7,40 (Mult.,
4H), 7,50 (dd, 1H, J = 7,5 Hz), MS (EI) m/z 357 (M+,
16,1 %), 244 (34,2), 209 (30,1), 97 (93,7), 84 (100), HRMS berechn.
für C19H20N3SCl 357,1066,
gefunden 357,1067.
-
Vergleichsbeispiel 13.
8-Chlor-11-(4-(2'-hydroxyethyl)piperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]thiazpin
-
Hergestellt
gemäß dem Verfahren
von Vergleichsbeispiel 12 unter Verwendung von 1-(2'-Hydroxyethyl)piperazin
und mit einem Smp. von 110–111 °C, 1H NMR (300 MHz, CDCl3), δ 2,55–2,65 (breit
s, 4H, Piperazinyl CH2), 2,64 (t, 2H, J
= 7,5 Hz, CH2-), 3,55–3,65 (breit s, 4H, Piperazinyl
CH2), 3,68 (t, 2H, J = 7,5 Hz, -CH3OH), 6,88 (dd, 1H, J = 1,5 und 6,0 Hz),
7,11 (d, 1H, J = 1,5 Hz), 7,30–7,40
(Mult., 4H), 7,54 (dd, 1H, J = 7,5 Hz), MS (EI) m/z 373 (M+, 6,1 %), 244 (53,9), 209 (47,0), 113 (42,0),
100 (100), HRMS berechn. für C19H20N3OSCl.
-
Vergleichsbeispiel 14.
8-Chlor-11-(4-propylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]thiazepin·HCl
-
Hergestellt
unter Einsatz des Verfahrens von Vergleichsbeispiel 12 unter Verwendung
von 1-Propylpiperazin, wobei das HCl-Salz erhalten wird, indem der
durch Flashchromatographie erhaltene Rest in Ethylacetat gelöst und das
Salz mit 1N HCl in Ether ausgefällt
wird. Das Salz war ein hygroskopisch weißer Feststoff mit 1H
NMR (300 MHz, DMSO-d6), δ 0,90 (t, 3H, CH3),
1,70 (m, 2H, -CH2-), 3,00 (t, 2H, -CH2N), 3,0–3,1
(breit s, 4H, Piperazinyl CH2), 3,5–3,6 (breit
s, 4H, Piperazinyl CH2), 7,00 (dd, 1H, J
= 2,1 und 8,4 Hz), 7,07 (d, 1H, J = 2,1 Hz), 7,40 (d, 1H, J = 8,4
Hz), 7,5–7,6
(m, 4H), 10,7 (s, 1H, N+H), MS (EI) m/z
371 (M+ für freie Base, 55,1 %), 286
(51,0), 244 (30,2), 209 (23,6), 111 (19,1), 97 (100), HRMS berechn.
für C20H22N3SCl
371,1223, gefunden 371,1233.
-
Vergleichsbeispiel 15.
8-Chlor-11-(4-isopropylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]thiazepin·HCl
-
Hergestellt
unter Einsatz des Verfahrens von Vergleichsbeispiel 12 unter Verwendung
von 1-Isopropylpiperazin, wobei das HCl-Salz erhalten wird, indem
der durch Flashchromatographie erhaltene Rest in Ethylacetat gelöst und das
Salz mit 1N HCl in Ether ausgefällt
wird. Das Salz hatte einen Smp. von 140 (zersetzt sich),1H NMR (300 MHz, DMSO-d6), δ 1,31 (d,
6H, CH3), 3,0–3,1 (breit s, 4H, Piperazinyl
CH2), 3,3 (Septett, 1H, CH), 3,5–3,6 (breit
s, 4H, Piperazinyl CH2), 7,02 (dd, 1H, J
= 2,1 und 8,4 Hz), 7,11 (d, 1H, J = 2,1 Hz), 7,43 (d, 1H, J = 8,4
Hz), 7,5–7,6
(m, 4H), 11,0 (s, 1H, N+H), MS (EI) m/z
371 (M+ für freie Base, 7,2 %), 286 (13,1), 244
(18,6), 209 (25,7), 111 (66,8), 98 (100), HRMS berechn. für C20H22N3SCl
371,1223, gefunden 371,1234.
-
Vergleichsbeispiel 16.
8-Chlor-11-(4-butylpiperazin-1-yl)-dibenzo[b,f][1,4]thiazepin·HCl
-
Hergestellt
unter Einsatz des Verfahrens von Vergleichsbeispiel 12 unter Verwendung
von 1-Butylpiperazin, wobei das HCl-Salz erhalten wird, indem der
durch Flashchromatographie erhaltene Rest in Ethylacetat gelöst und das
Salz mit 1N HCl in Ether ausgefällt
wird. Das Salz war ein hygroskopisch weißer Feststoff mit
1H
NMR (300 MHz, DMSO-d
6), δ 0,99 (t, 3H, CH
3),
1,33 (2H, m), 1,69 (2H, m), 3,02 (t, 2H, NCH
2),
3,1–3,2 (breit
s, 4H, Piperazinyl CH
2), 3,5–3,6 (breit
s, 4H, Piperazinyl CH
2), 7,02 (dd, 1H, J
= 2,1 und 8,4 Hz), 7,11 (d, 1H, J = 2,1 Hz), 7,43 (d, 1H, J = 8,4
Hz), 7,5–7,6
(m, 4H), 9,9 (s, 1H, N
+H). Tabelle
1: Zusammenfassung der Beispiele für Verbindungen der Formel 1
Formel 1
-
Vergleichsbeispiel 17.
8-Trifluormethyl-10H-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin-11-on (Formel 2,
X = O, R1 = CF3)
-
- (a) Methylsalicylat (30,4 g, 0,20 mol), 4-Fluor-3-nitrobenzotrifluorid
(41,8 g, 0,20 mol), 18-Krone-6 (10,6 g, 0,04 mol), 40 Gew.-% Kaliumfluorid-aluminiumoxid
und Acetonitril (200 ml) wurden unter Rückfluß für 4 Stunden erhitzt. Nach dem
Abkühlen
wurden je 500 ml Wasser und Diethylether zugegeben und das Gemisch
in einen Trenntrichter überführt. Nach
kräftigem
Mischen wurden die wässerige
Schicht und die Aluminiumoxidsedimente verworfen und die organische
Phase zweimal mit 200 ml gesättigter
Kaliumchloridlösung
gewaschen. Die organische Schicht wurde über MgSO4 getrocknet
und nach der Filtration wurden die flüchtigen Bestandteile durch
einen Rotationsverdampfer entfernt, wodurch 50,9 g (74,6 % Ausbeute) Methyl-O-(2-nitro-4-trifluormethylphenyl)salicylat
erhalten wurden, Smp. 56–57 °C, 1H NMR (300 MHz, CDCl3), δ 3,75 (s,
3H), 6,82 (d, 1H, J = 8,7 Hz), 7,21 (d, 1H, J = 8,7 Hz), 7,40 (t,
1H, J = 7,8 Hz), 7,63 – 7,67 (m,
2H), 8,06 (dd, 1H, J = 1,2 Hz, J = 6,0 Hz), 8,25 (d, 1H, J = 1,5
Hz).
- (b) Methyl-O-(2-nitro-4-trifluormethylphenyl)salicylat (30,0
g, 0,088 mol) wurde in 150 ml Methanol gelöst und über Raney-Nickel (7,5 g) bei
Raumtemperatur und 50 psi Druck für 6 Stunden hydriert. Nach
der Filtration zur Entfernung des Katalysators wurde Methanol entfernt
und der Rest in Tetrahydrofuran (50 ml) und Methanol (50 ml) gelöst, gefolgt
von Behandlung mit 5N NaOH (20 ml) für 3 Stunden. Nach der Konzentration
im Vakuum wurde der Rest auf pH 1–2 mit 6N HCl angesäuert. Die
resultierende Suspension wurde filtriert, wodurch ein Feststoff
erhalten wurde, welcher aus n-Heptan umkristallisiert wurde, wodurch O-(2-Amino-4-trifluormethylphenyl)salicylsäure als
hellgrauer Feststoff, 13,3 g, 50,9 %, Smp. 108–109, bereitgestellt wurde.
- (c) Die Aminosalicylsäure
(17,3 g, 58,2 mmol) wurde unter Rückfluß in 150 ml Xylol für 24 Stunden
bei kontinuierlichem Entfernen von Wasser erhitzt. Das Xylol wurde
entfernt und der Rest wurde aus Methanol umkristallisiert, wodurch
8-Trifluormethyl-10H-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin-11-on
als weißer
Feststoff, Smp. 246–247 °C, erhalten
wurde, 1H NMR (DMSO-d6), δ 7,38–7,66 (m,
7H), 10,7 (s, 1H, NH).
-
Vergleichsbeispiel 18.
8-Chlor-10H-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin-11-on (Formel 2, X = O, R1 = Cl)
-
- (a) Salicylaldehyd (0,386 mol) wurde in wasserfreiem
DMF (300 ml) gelöst
und konnte mit 6,84 g Natriumhydrid (95 %, 0,27 mol) reagieren.
Nachdem die Reaktion beendet war, wurde 2,5-Dichlornitrobenzol (40
g, 0,208 mol) auf einmal zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde
bei 95–100 °C für 22 Stunden
gerührt. Das
DMF wurde entfernt und der Rest wurde mit 800 ml Dichlormethan extrahiert.
Die organische Phase wurde mit 1N NaOH (2 × 500 ml) gewaschen, über MgSO4 getrocknet und zu einem braunen Feststoff, O-(2-Nitro-4-chlorphenyl)salicylaldehyd,
(48,5 g, 83,9 %), eingedampft, Smp. 82–83 °C,1H
NMR (300 MHz, CDCl3), δ 6,88 (d, 1H, J = 8,1 Hz), 7,06
(d, 1H, J = 9,0 Hz,), 7,31 (t, 1H, J = 7,5 Hz), 7,54 (qd, 2H, J
= 1,2 Hz, J = 2,4 Hz), 7,97 (dd, 1H, J = 1,8 Hz, J = 7,8 Hz), 8,04
(d, 1H, J = 2,4 Hz), 10,45 (d, 1H, J = 0,9 Hz, -CHO).
- (b) Zu einer gerührten
Lösung
aus 48,5 g O-(2-Nitro-4-chlorphenyl)salicylaldehyd in 200 ml Aceton
wurden bei Raumtemperatur 180 ml Chromsäurereagens (100 g Na2Cr2O7,
153 g konzentrierte H2SO4,
und ausreichend H2O für ein Gesamtvolumen von 500
ml) über
eine Dauer von 15 min zugegeben. Die Lösung wurde bei 50 °C gehalten,
indem sie während
der Zugabe gekühlt
wurde. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde das Gemisch für 20 Stunden
gerührt.
Das Aceton wurde entfernt, der Rest wurde zu einer gesättigten Na2CO3-Lösung zugegeben.
Nach der Filtration wurde das Filtrat mit konzentrierter HCl neutralisiert,
wodurch ein gelber Feststoff aus O-(2-Nitro-4-chlorphenyl)salicylsäure, 33,74
g (65,8 %) erhalten wurde, Smp. 155–160 °C, 1H
NMR (300 MHz, CDCl3), δ 6,887 (d, 1H, J = 9,0 Hz),
7,04 (dd, 1H, J = 0,9 Hz, J = 8,1 Hz), 7,36 (t, 1H, J = 8,1 Hz),
7,48 (dd, 1H, J = 2,7 Hz, J = 9,0 Hz), 7,60 (dd, 1H, J = 1,5 Hz,
J = 8,1 Hz), 8,01 (d, 1H, J = 2,4 Hz), 8,15 (dd, 1H, J = 1,8 Hz,
J = 8,1 Hz).
- (c) Eine Lösung
aus 33,74 g O-(2-Nitro-4-chlorphenyl)salicylsäure in 150 ml Methanol wurde über Raney-Nickel
(6,8 g) bei Raumtemperatur und 30 psi Druck unter Rühren für 20 Stunden
hydriert. Die rohe Aminosäure,
die beim Eindampfen des Methanols erhalten wurde, wurde unter Rückfluß in 150
ml Xylol für 20
Stunden unter kontinuierlichem Entfernen von Wasser erhitzt. Die
Xylol-Lösung
wurde abgekühlt
und das Xylol wurde entfernt, der Rest wurde mit THF gewaschen,
filtriert und getrocknet, wodurch 8-Chlor-10H-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin-11-on
als grauer Feststoff (13,3 g, 40 %) erhalten wurde, Smp. 260–261 °C. 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6), δ 7,15–7,2 (m,
2H), 7,3–7,4
(m, 3H), 7,64 (ddd, 1H, J = 1,9, 7,8 und 8,4 Hz), 7,78 (dd, 1H,
J = 1,5 und 7,7 Hz), 10,589 (s, 1H, -NH).
-
Vergleichsbeispiel 19.
8-Fluor-10H-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin-11-on (Formel 2, X = O, R1 = F)
-
Dies
wurde gemäß dem Verfahren
von Vergleichsbeispiel 18 unter Verwendung von 2,5-Difluornitrobenzol
anstelle von 2,5-Dichlornitrobenzol in Schritt (a) erhalten. Das
Zwischenprodukt O-(2-Nitro-4-fluorphenyl)salicylaldehyd hatte 1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 6,82 (d,
1H, J = 8,4 Hz), 7,15–7,40
(m, 3H), 7,54 (ddd, 1H, J = 1,9, 7,6 und 8,1 Hz), 7,81 (dd, 1H,
2,3 und 7,6 Hz), 7,97 (dd, 1H, J = 1,7 und 8,8 Hz), 10,50 (d, 1H,
J = 0,9 Hz, -CHO). Das Zwischenprodukt O-(2-Nitro-4-fluorphenyl)salicylsäure hatte 1H NMR (300 MHz, CDCl3) δ 6,95–7,05 (m,
2H), 7,25 – 7,35
(m, 2H), 7,60 (ddd, 1H, J = 1,9, 7,6 und 8,1 Hz), 7,79 (dd, 1H,
2,7 und 7,6 Hz), 8,16 (dd, 1H, J = 1,5 und 8,6 Hz). 8-Fluor-10H-dibenzo[b,f][1,4]oxazepin-11-on
hatte einen Smp. von 228–229 °C und 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6), δ 6,95–7,05 (m,
2H), 7,31–7,42
(m, 3H), 7,60 (ddd, 1H, J = 1,8, 7,6 und 8,12 Hz), 7,79 (dd, 1H,
J = 1,3 Hz und 7,7 Hz), 10,64 (s, 1H, -NH).
-
Vergleichsbeispiel 20.
8-Chlor-10H-dibenzo[b,f][1,4]thiazepin-11-on (Formel 2, X = S, R1 = Cl)
-
- (a) Methylthiosalicylat (5,0 g, 0,0297 mol)
wurde in einer Lösung
aus Natriumhydroxid, 1,18 g (0,030 mol) in Wasser (2,5 ml) und Methanol
(60 ml) gelöst.
Zu der resultierenden roten Lösung
wurden 6,9 g (0,036 mol) 2,5-Dichlornitrobenzol, gelöst in Methanol
(20 ml), zugegeben. Das Gemisch wurde unter Rückfluß für 23 h erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
zwischen gleichen Teilen Diethylether und Wasser verteilt und kräftig geschüttelt. Die
wässerige
Schicht wurde aus dem Trichter abgezogen und die resultierende organische
Phase wurde über
MgSO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum
konzentriert, wodurch gelbe Kristalle von Methyl-S-(2-nitro-4-chlormethylphenyl)thiosalicylat
(9,13 g, 95 %) erhalten wurden,1H NMR (300
MHz, CDCl3), δ 3,822 (s, 3H, -OCH3),
6,95 (d, 1H), 7,26 (s, 1H), 7,49 (dd, 1H, J = 1,5 Hz), 7,45–7,47 (m,
2H), 7,90 (dd, 1H), 8,12 (d, 1H).
- (b) Eine Lösung
aus 9,0 g (27,8 mmol) Methyl-S-(2-nitro-4-chlormethylphenyl)thiosalicylat
in 100 ml Methanol wurde über
Raney-Nickel (1,12 g) bei Raumtemperatur und 30 psi Druck unter
Rühren
für 17
Stunden hydriert. Der Rest, der beim Eindampfen des Methanols erhalten
wurde, wurde in Chloroform gelöst,
filtriert, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum
konzentriert, wodurch Methyl-S-(2-amino-4-chlormethylphenyl)thiosalicylat
als weißer
Feststoff (8,16 g, 55,6 %) erhalten wurde, 1H
NMR (300 MHz, CDCl3) δ 4,00 (s, 3H, -OCH3),
4,40 (s, 2H, -NH2), 6,77 (dd, 1H, J = 1,2
Hz), 6,79 (dd, 1H, J = 2,1 Hz), 6,84 (dd, 1H, J = 2,4 Hz), 7,15 – 7,20 (m,
1H), 7,28–7,34
(m, 1H), 7,40 (d, 1H, J = 8,1 Hz), 8,006 (dd, 1H, J = 1,5 Hz).
- (c) 8,16 g Methyl-S-(2-Amino-4-chlormethylphenyl)thiosalicylat
wurde in THF (50 ml) und Methanol (50 ml) gelöst und mit 5N Natriumhydroxidlösung (20
ml) unter Rühren
bei Raumtemperatur für
17 h behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde im Vakuum konzentriert,
mit Wasser verdünnt
und auf pH 1–2
mit 6N Salzsäure
angesäuert.
Die resultierende Suspension wurde filtriert und aus n-Heptan umkristallisiert,
wodurch S-(2-Amino-4-chlormethylphenyl)thiosalicylsäure als
ein hellgrauer Feststoff erhalten wurde, 1H
NMR (300 MHz, CDCl3), δ 6,77 (dd, 1H, J = 2,7 Hz, J
= 2,1 Hz), 6,83 (d, 1H, J = 2,1 Hz), 7,18 (t, 1H), 7,367 (s, 1H), 7,32
(t, 1H), 7,38 (d, 1H, J = 8,4 Hz), 8,13 (d, 1H, J = 1,8 Hz).
- (d) S-(2-Amino-4-chlormethylphenyl)thiosalicylsäure wurde
unter Rückfluß in 150
ml Xylol für
21 h unter kontinuierlichem Entfernen von H2O
erhitzt. Das Xylol wurde entfernt, der Rest wurde mit 95%igem Ethanol gewaschen,
filtriert und getrocknet, wodurch 8-Chlor-10H-dibenzo[b,f][1,4]thiazepin-11-on
als ein weißer Feststoff
mit dem Smp. von 163–165 °C erhalten
wurde, 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6), δ 7,22 (dd,
1H, J = 2,4 und 8,5 Hz), 7,28 (d, 1H, J = 2,4 Hz), 7,44–7,53 (m,
3H), 7,58 (d, 1H, J = 8,4 Hz), 7,68 (m, 1H), 10,80 (s, 1H).
-
Beispiel 21: Bindungsaffinität und Koff
-
Ein
wünschenswertes
Merkmal einer Verbindung der vorliegenden Erfindung ist eine niedrige
Affinität und
ein schneller K
off (wie durch niedrige Affinität vorhergesagt).
Wie vorstehend beschrieben, liegt eine bevorzugte Affinität (K
i) über
etwa 40 nM. Die Verbindungen der Erfindung wurden hinsichtlich ihrer
Affinität
unter Verwendung der in Seeman et al. (1993) unter Verwendung von
3H-Racloprid als Ligand beschriebenen Verfahren
untersucht. Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 angegeben. Tabelle
2: Zusammenfassung der Bindungsdaten
-
Beispiel 22: D2-Rezeptorbelegung und Katalepsie
-
Um
die Tatsache zu dokumentieren, daß die Verbindungen die Blut-Hirn-Schranke
kreuzen, wurde die Belegung an den Dopamin-D2-Rezeptoren
unter Verwendung von in-vivo-Belegungsmessungen bei Ratten untersucht.
Die Testverbindung wurde subkutan injiziert, 30 Minuten später gefolgt
von einer intravenösen
Injektion von 3H-Racloprid. Die Tiere wurden
1 Stunde nach der Arzneimittelverabreichung getö tet. Bei Tieren, die sowohl
Belegung als auch Katalepsie aufweisen, wurden Raten nach Katalepsie
10 Minuten vor dem Töten untersucht.
Die Tiere wurden durch Köpfen
getötet.
Striata und Cerebella wurden schnell durchtrennt, verarbeitet und,
wie von Kapur et al. (2000) beschrieben, analysiert. Verbindungen,
die die Blut-Hirn-Schranke kreuzten
und vorhersagbare Dosis-Wirkungs-Beziehungen aufwiesen, wurden dann
untersucht, um zu erkennen, ob sie Katalepsie aufwiesen. Katalepsie
ist das herkömmliche
Tiermodell zum Vorhersagen der Neigung von Verbindungen, um einen
Anstieg der extrapyramidalen Nebenwirkungen beim Menschen hervorzurufen. Katalepsie
wurde unter Verwendung eines Rastertests durch einen Bewerter, der
keine Kenntnis von den Behandlungsbestimmungen hatte, gemessen.
Die Zeit, die Tiere unbeweglich waren, wurde als ein Index der Katalepsie
verwendet, indem Rohwerte in Katalepsiewerte umgewandelt wurden,
wobei ein Wert von 1 fragwürdige
Katalepsie bedeutet und Werte von 2–5 die Stärke der Katalepsie widerspiegeln
(Ahlenius S et al. 1986). Zur Bestätigung dieses Verfahrens wurde
zunächst
dokumentiert, daß Haloperidol
(ein Arzneimittel, daß für einen
Anstieg der motorischen Nebenwirkungen beim Menschen bekannt ist)
einen Anstieg der robusten Katalepsie bei Dosen über 0,25 mg/kg/sc verursachte,
während
Clozapin (ein Arzneimittel, daß keinen
Anstieg der motorischen Nebenwirkungen beim Menschen verursacht)
keinen Anstieg der Katalepsie bei Dosen bis zu 20 mg/kg/sc verursachte.
-
Die
Verbindung von Beispiel 6 zeigte eine Dosis-abhängige Erhöhung bei der D2-Belegung
(Dosis 1–40
mg/kg/sc in angesäuerter
Salzlösung;
Belegung 5–81
%, mit einem ED50 von etwa 5 mg/kg). Keines
der Tiere gab einen Nachweis in bezug auf die motorischen Nebenwirkungen
bei dieser Verbindung.
-
Die
Verbindung von Vergleichsbeispiel 7 zeigte eine Dosis-anhängige Erhöhung bei
der D2-Belegung (Dosis 1–40 mg/kg/sc in angesäuerter Salzlösung; Belegung
22–75
% mit einem ED50 von 10 mg/kg). Keines der
Tiere gab einen Nachweis in bezug auf die motorischen Nebenwirkungen
bei Dosen bis zu 40 mg/kg/sc mit dieser Verbindung.
-
Beispiel 23: trainierte
Meldereaktion
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Alle
Antipsychotika zeigen eine Inhibierung der trainierten „Meide-"reaktion (CAR) bei
Dosen, die keine Katalepsie verursachen und keine Ausweichdefizite
verursa chen. Daher wurden die neuen Verbindungen hinsichtlich der
Aktivität
in diesem Modell untersucht. Für
eine trainierte Meidereaktion wurden Ratten in einer computergestützten Zwei-Wege-Aktiv-Reaktion
(Pendelbox) mit einem 80 dB weißen
Rauschen als bedingten Reiz, zehn Sekunden später gefolgt von einem 0,6 mA
Schock als unbedingten Reiz trainiert und untersucht. Details des
Verfahrens wurden woanders beschrieben (Wadenberg ML et al. 2000).
Die Untersuchungen wurden zunächst
bestätigt,
indem dokumentiert wurde, daß Haloperidol
(> 0,05 mg/kg/sc)
und Clozapin (> 10 mg/kg/sc)
einen Anstieg in bezug auf die robuste Inhibierung der Vermeidung
ohne Katalepsie oder Ausweichdefizite verursachen.
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Die
Verbindung von Beispiel 6 zeigte > 50
% Inhibierung von CAR bei Dosen von 10 mg/kg/sc. Die Verbindung
von Vergleichsbeispiel 7 zeigte > 50
% Inhibierung von CAR bei Dosen von 20 mg/kg/sc.
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Beispiel 24: FOS-Immunohistochemie
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Man
vermutet, daß das
Arzneimittel-induzierte unmittelbar frühe Genprodukt FOS einen stichhaltigen Marker
zur Identifikation von Antipsychotika liefert, die keinen Anstieg
der extrapyramidalen Nebenwirkungen verursachen. Insbesondere induzieren
alle Antipsychotika FOS in den Regionen des Nucleus accumbens, während die,
die wahrscheinlich einen Anstieg der motorischen Nebenwirkungen
verursachen, FOS auch in dem dorsolateralen Striatum induzieren
(Robertson et al. 1994). Für
eine Untersuchung der Verteilung von FOS-Protein durch die Testverbindung
wurde die Testverbindung Ratten injiziert und zwei Stunden später wurden
die Tiere stark mit Natriumphenobarbitol (100 mg/kg i. p.) anästhesiert
und transkardial perfundiert, die Gehirne entfernt und nachfixiert.
Die immunologische Markierung wurde an unabhängigen Vierzig-Mikrometer-Abschnitten
mit einem Kaninchen-gezüchteten
polyklonalen primären
Anti-FOS-Antiserum (1 : 250 verdünnt
und 48 Stunden bei 4 °C
inkubiert)(4–17
Aminosäuren
von menschlichem Fos; Oncogene Research Products, Cambridge, MA,
USA) durchgeführt.
Das Aussetzen einem sekundären
biotinylierten Ziege-anti-Kaninchen-Antikörper (1 : 600, Vector Laboratories,
Burlingame, CA, USA), gefolgt von der Inkubation mit einem Meerrettichperoxidase-Avidin-Biotinkomplex
(Vector Laboratories, Vector Laboratories, Burlingame, CA, USA) wurde
verwendet, um die FOS-Färbung
sichtbar zu machen. Die FOS-immunoreaktiven Kerne wurden in einem
Raster von 400 × 400 μm bei einer
100fachen Vergrößerung der
Hülle von
Nucleus accumbens und dorsolateralem Striatum gezählt. Dieses
Verfahren wurde validiert, indem gezeigt wurde, daß sowohl
Haloperidol als auch Clozapin robuste FOS-Induktion im Nucleus accumbens
bereitstellten, jedoch nur Haloperidol zu FOS im dorsolateralen
Striatum führte.
Bei Untersuchungen der FOS-Proteininduktion
zeigte die Verbindung von Beispiel 6 eine robuste Induktion des
FOS-Proteins im Nucleus accumbens ohne Induktion des FOS-Proteins im
dorsolateralen Striatum.
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