-
1. Gebiet
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf das Gebiet
der Digitalisierung von Analogsignalen. Insbesondere bezieht sich
die vorliegende Erfindung auf die Unterdrückung des Alias-Effektes bei
Signalabtastungen mit einer Frequenz, die beträchtlich geringer als die obere
Frequenz des betreffenden Analogsignals ist. Ein verfahren und eine
Vorrichtung entsprechend der Erfindung sind dafür vorgesehen, um hochfrequente
Signale bei Anwendungen zu digitalisieren, die sich auf vielseitige
digitale Signalverarbeitungen beziehen, beispielsweise Oszilloskope.
-
2. Beschreibung des Standes
der Technik
-
Für viele
Arten von Analog-Digital-Wandlern (A/D) übersteigt die obere Frequenzgrenze
FBW der Begrenzungsbandbreite die zulässige maximale
Abtastungsrate FS deutlich. Zum Beispiel
ist der Analog-Digital-Wander AD9433 von "Analog Divices, Inc." mit einer Bandbreite von FBW =
700 MHz gekennzeichnet durch eine maximale Abtastrate FS = 125
MHz. In den Fällen,
in denen derartige Analog-Digital-Wandler in elektronische Schaltungen
eingebaut werden, die auf einer üblichen äquidistanten gleichmäßigen oder
periodischen Abtastung basieren, ist die obere Frequenz des Analogsignals
am Eingang des Wandlers auf einen wert mit einem Niveau von FS/2 begrenzt, die dem Niquistkriterium entspricht,
um das digitalisierte Signal gegen Alias-Effekte zu schützen.
-
Der
Alias-Effekt ist bekannt. Die Folge dieses Effektes ist die Tatsache,
daß in
Fällen,
in denen das ursprüngliche
Analogsignal Frequenzen aufweist, die die Hälfte der Abtastrate übersteigen,
eine Frequenzüberlagerung
derart auftritt, daß unterschiedliche Frequenzen
durch genau den gleichen Satz von Daten wiedergegeben werden und
daß im
Allgemeinen das digitale Ausgangssignal keine richtige Beziehung zum
aktuellen Eingangssignal besitzt. Zur Vermeidung von Alias-Effekten
im Falle des vorstehend erläuterten
Beispieles muß die
obere Frequenz des Eingangsanalogsignals auf 62,5 MHz begrenzt werden,
so daβ die
Frequenz 11 mal geringer als die bereitgestellte Bandbreite dieses
Analog-Digital-Wandlers ist. Mit anderen Worten führt das
bekannte Verfahren zur Abtastung und Verarbeitung der äquidistant
abgetasteten Signale häufig
zu einer wesentlichen mangelnden Ausnutzung der Bandbreiteneigenschaften
des eingesetzten Analog-Digital-Wandlers.
-
Es
ist bereits bekannt, daß eine
Signalabtastung mit vorgegebenen ungleichmäßig beabstandeten Abtastzeitpunkten
für die
Abtastung von Analogsignalen angewandt werden kann, um eine wesentliche
Unterdrückung
der Alias-Effekte zu erreichen, selbst wenn die Hauptabtastfrequenz
FSA wesentlich geringer als FBW ist.
Dies wird beschrieben in I. Bilinskis, A. Mikelsons, Randomized
Signal Processing, Prentice Hall, 1992, 329 p. und in "Anti-aliasing dithered
method and apparatus for low frequency signal sampling"; US-A-5,115,189.
Gemäß dem vorstehend spezifizierten
Verfahren ist die obere Frequenz FBW des
Spektrums des anlagogen Eingangssignals begrenzt durch das minimale
digitale Inkrement D der Variation des Abtastintervalls, so daß FBW < 1/2D
gilt. von BILINSKIS I. et al: "Digital
alias-free signal processing in the Ghz frequency range", IEE COLLOQUIUM
ON ADVANCED SIGNAL PROCESSING FOR MICROWAVE APPLICATIONS (REF.NO.1996/226),
LONDON, UK, 29 NOV. 1996, pages 6/16, XP001133893 1996, London,
UK, IEE, UK, ist ein Verfahren zur Abtastung von analogen Eingangssignalen
bekannt, das die Generierung einer Sequenz von Abtastpulsen entsprechend
der Formel tk = tk-1 +
Tk beinhaltet, wobei Tk eine
Zufallsvariable ist und bei dem ein Digitalisierer zur Abtastung
eines analogen Eingangssignals ausgebildet ist, bei welchem Tk durch einen Pseudo-Zufallsprozeß generiert wird.
-
Die
bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur ungleichmäßigen Signalabtastung
zu vorgegebenen Zeitpunkten sind auf vollständige digitale Implementierungen
ausge richtet, die auf der Anwendung einer speziellen digitalen Vorrichtung
basieren, die den Abtastprozeß mit
einer vorgegebenen Abtastfrequenz Fclk in
einer Art und weise steuert, daß der
erreichbare minimale Wert von D, der die obere Frequenz des Spektrums
des Eingangssignals bestimmt, direkt vom Maximum der Abtastfrequenz
Fclk abhängig
ist, mit der der verwendete logische Schaltkreis noch korrekt arbeiten
kann. Zum Beispiel sollte diese maximale Abtastfrequenz Fclk mindestens 1,4 GHz sein, um die Möglichkeit
bereitzustellen, die vollständige
Bandbreite von 700 MHz des erwähnten Analog-Digital-Umwandlers
auszunutzen. Da Bandbreiten derzeit verwendeter Analog-Digital-Umwandler
sehr viel höher
als diese 700 MHz liegen können, würde die
Unterdrückung
von Alias-Effekten im gesamten Frequenzbereich ihrer Bandbreite,
basierend auf dem ungleichmäßigen Abtastverfahren,
die Verwendung einer wesentlich höheren Abtastfrequenz im Bereich
von GHz erforderlich machen. Eine derartige Anforderung ist nicht
akzeptabel, da die zugehörigen
elektronischen Realisierungen sehr kompliziert und teuer sein würden, wenn
eine Realisierung überhaupt
möglich
ist.
-
Um
die Unterdrückung
von Alias-Effekten bei der Digitalisierung von breitbandigen analogen
Signalen zu erreichen, muß das
Problem einer Reduzierung des Wertes des kleinsten digitalen Inkrementes D
des Abtastintervalls zu ausreichend kleinen Werten in einer Art
und Weise erfüllt
werden, daß der
Wert von D nicht direkt von der verwendeten Abtastfrequenz Fclk abhängig
ist. Zur Digitalisierung von Signalen mit oberen Frequenzen im Bereich
von hunderten von MHz und sogar GHz ist es erforderlich, daß die Werte
von D offensichtlich derart klein sein müssen, daß sie im Bereich von einigen
zehn oder hundert Picosekunden liegen.
-
Lösung des
Problems
-
Die
vorliegende Erfindung löst
dieses Problem der Steigerung der oberen Frequenz des analogen Signals,
das derart digitalisiert werden soll, daß Alias-Effekte unterdrückt werden,
durch die Abtastung des Eingangssignals zu Zeitpunkten, die zu pseudozufällig ausgewählten Abtastzeitpunkten
korrespondieren, welche zusätzlich
durch Pseudozufallswerte verzögert
sind. Hieraus folgt, daß die
obere Signalfrequenz nur durch das minimale Inkrement der Variation
der Verzögerung
der Abtastzeitpunkte beschränkt
ist.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Digitalisierung von hochfrequenten Analogsignalen mit Unterdrückung des
Alias-Effektes bereit, die eine Abtastung des Signals mit einer
variablen Varianz bei Frequenzen beinhaltet, die deutlich geringer
als die oberen Frequenzen innerhalb des Spektrums des Signals sind.
Ein Zeitgeber erzeugt eine Folge von elektrischen Pulsen mit einer
vorgegebenen Frequenz Fclk. Diese Folge wird
durch einen pseudozufälligen
ganzzahligen Wert A dividiert, um einen Puls aus jeder Serie von Taktpulsen
A auszuwählen.
Ein digital steuerbarer Verzögerungsblock
verzögert
den ausgewählten Puls
durch eine pseudozufällige
Verzögerung
DxB, wobei D ein konstantes Inkrement der Verzögerung und B ein pseudozufälliger ganzzahliger
Wert ist. Ein Analog-Digital-Wandler
(A/D) tastet das Eingangssignal zum Zeitpunkt des verzögerten Pulses
ab. Ein Speicher nimmt den digitalen Abtastwert von Ausgang des
Analog-Digital-Wandlers
auf und speichert diesen. Die ganzzahligen Werte A und B werden nach
jedem Abtastereignis geändert.
-
Eine
wesentliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, um bei einer Digitalisierung von
Analogsignalen ohne Auftreten von Alias-Effekten die obere Frequenz
wesentlich zu erhöhen.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Vorrichtung bereitzustellen, um den wesentlichen Inhalt
der Erfindung derart zu adaptieren, daß Eingangssignale mit einer
höchsten
Abtastrate digitalisiert werden können.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
2 zeigt
ein vereinfachters Blockschaltbild, das die Art und Weise veranschaulicht,
in der das Eingangssignal abgetastet wird und die erzeugten digitalen
Abtastwerte im Speicher entsprechend einer Ausführungsform gemäß dem Stand
der Technik abgespeichert werden, die für die Realisierung eines üblichen
Verfahrens verwendet wird, um eine Signalabtastung mit Unterdrückung des
Alias-Effektes durchzuführen
(siehe das Buch "Randomized
Signal Processing",
wie bereits oben erwähnt,
Seite 92).
-
Um
einen Abtastpuls zu erhalten, wird die Folge der Taktpulse digital
durch einen vorgegebenen pseudozufälligen ganzzahligen Wert A
derart dividiert, daß ein
letzter Puls aus jeder Serie von Taktpulsen A ausge wählt wird.
Die Variable A nimmt einen Wert zwischen K bis K + N an, wobei K
der konstante Teil des ganzzahligen Wertes A ist, der das Minimum
K/Fclk des Intervalles zwischen jedem Paar von
zwei benachbarten Pulsen am Ausgang der Teilungseinheit bestimmt.
In der speziellen Ausführungsform
einer derartigen Lösung
gemäß dem Stand
der Technik wird der Wert K in einer Art und Weise definiert, die
sicherstellt, daß das
Interavall K/Fclk das Minimum 1/FS des Abtastintervalls, das für jeden
verwendeten Analog-Digital-Wandler spezifiziert ist, übersteigt.
Der Wert N bestimmt die Variationsbreite der Zufallswerte für diese
Abtastintervalle. Die betreffende Weite ist an die Bedingungen der
jeweiligen Anwendung angepaßt.
Zum Beispiel wird der Wert von N nahe von K gewählt, wenn das zu digitalisierende
Signal breitbandig ist. Jeder der Abtastwerte des Eingangssignals,
der durch das Abtastverfahren erhalten und in ein gegebenes digitales Format
umgesetzt wird, wird in einem Speicher abgespeichert.
-
Die
Folge dieses Verfahrens gemäß dem Stand
der Technik ist eine begrenzte Bandbreite des Eingangssignals für die eine
derartige Abtastung realistischerweise angewendet werden kann. Selbst
im besten Fall kann die Taktfrequenz Fclk,
die das Zeitinkrement D des Abtastintervalls bestimmt, einige hunderte
von MHz nicht übersteigen.
Dies begrenzt die Bandbreite des digitalisierten analogen Signals auf
die Hälfte
dieses Wertes.
-
Ein
Blockschaltbild für
die Realisierung der vorliegenden Erfindung ist in 1 dargestellt.
Im Vergleich mit dem Blockschaltbild zum Verfahren gemäß dem Stand
der Technik liegt der Hauptunterschied in der Verwen dung eines digital
steuerbaren verzögerungsblockes.
Dieser Block verzögert
die Pulse zusätzlich
am Ausgang des Teilungsblockes um ein Zeitintervall DxB, wobei das
Verzögerungsinkrement
D gleich 1/Fclk(M + 1) ist und B einen pseudozufälligen ganzzahligen
Wert im Bereich zwischen 0 und M darstellt. Der ganzzahlige Wert
B wird parallel mit dem ganzzahligen wert A generiert. Das analoge
Eingangssignal wird zu Zeitpunkten abgetastet, die durch die geteilten
und verzögerten
Taktimpulse bestimmt sind. Die erhaltenen Abtastwerte werden in ein
vorgegebenes digitales Format umgesetzt und in einem Speicher abgespeichert. 3 veranschaulicht
die Art und Weise, wie die Folge von Abtastpulsen gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildet werden (für
K = 3, N = 3 und M = 3).
-
Es
ist erkennbar, daß das
minimale digitale Inkrement D der Variation des Abtastintervalles
in diesem Fall ein Viertel des Taktintervalles 1/Fclk ist.
Im allgemeinen kann der wert von D in dieser Art und Weise reduziert
werden auf einige zehn Picosekunden, wenn M wesentlich größer als
1 gewählt
wird. In der Praxis kann dies dadurch erreicht werden, daß beispielsweise
der programmierbare Verzögerungsbaustein
MC10EP195 von "ON
Semiconductor" verwendet
wird. Folglich kann die Bandbreite des Eingangssignals, die ohne
Auftreten des Alias-Effektes digitalisiert
werden kann, ausgeweitet werden auf mindestens einige GHz. Dies
ist wesentlich mehr, als durch die gegenwärtigen Anlagog-Digital-Wandler bereitgestellt
werden kann. Andererseits kann der minimale wert der Abtastintervalle
in einfacher Art und weise an die zulässige Abtastraten des spezifizierten
Analog-Digital-Wandlers
angepaßt
werden.
-
Die
maximale Abtastrate FS von Hochgeschwindigkeits-Analog-Digital-Wandlern
ist in vielen praktischen Fällen
nahe der höchsten
Taktfequenz Fclk, die für technische Anwendungen der
Generatoren für
Abtastimpulse zulässig
ist. In diesen Fällen wird
der ganzzahlige Wert A in einem minimalen Bereich (von 1 bis 2)
variiert, um das analoge Signal mit der höchsten Rate abzutasten. Dies
resultiert in einem minimalen Abtastintervall, das deutlich kleiner als
1/Fclk ist. Mit anderen Worten sollte die
Frequenz Fclk deutlich geringer als FS gewählt
werden. Zur Anpassung der vorliegenden Erfindung an die Abtastung
von analogen Signalen mit der höchsten
Abtastrate wird der ganzzahlige wert A = 1 gewählt, wenn der ganzzahlige wert
B größer als
der vorangehende wert ist. Anderenfalls wird der Wert zu 2 gewählt. 4 veranschaulicht
die Anwendung dieser zusätzlichen
Regel für
den Fall mit M = 3.
-
Wie
bereits gezeigt, ist der minimale Wert der Abtastintervalle immer
gleich 1/Fclk (unabhängig vom Wert M).
-
Eine
Anwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Signalabtastung
ohne Alias-Effekte basiert auf der Anwendung von üblichen
elektronischen Schaltkreisen. Insbesondere umfangreich verwendete
Generatoren für
Pseudozufallsfolgen können
zur Steuerung des Taktteilers und der Pulsverzögerungsblöcke verwendet werden. Zur Sicherstellung,
daß die
Parameter der Folge von erzeugten Abtastpulsen die Anforderung der
spezifischen Anwendung erfüllen,
kann ein Datenspeicher (der Daten der erforderlichen Folge von Abtastpulsen
enthält),
als Quelle für
die erforderlichen Zufallszahlen verwendet werden. In diesem Fall
ermöglicht
die vorliegende Er findung die Synthetisierung eines weiten Feldes
von unterschiedlichen Typen von Folgen von Abtastpulsen, die an
die spezifischen Anforderungen der digitalen Signalabtastung angepaßt sind.
-
Die
obenstehenden Erläuterungen
veranschaulichen eine Anzahl von Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung. Andere Anordnungen oder Ausführungsformen können unter
Verwendung der Lehre der Erfindung und den Definitionen in den folgenden
Patentansprüchen
angewendet werden.