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HINTERGRUND
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Pulverbeschichtungszusammensetzung,
welche befähigt
ist, einen Lack mit mattem oder geringem Glanz auf einer Vielfalt
von Substraten bereitzustellen. In bezug auf Lacke wird der Glanz
einer gehärteten
Pulverbeschichtung gewöhnlich
unter Verwendung von Begriffen, umfassend „matt", „geringer
Glanz" und „mittlerer
Glanz" beschrieben.
Allgemein wird Glanz als Anteil an Intensität des reflektierten Lichts
in bezug auf die Intensität
des einfallenden Lichts in einem spezifischen Winkel zwischen dem
einfallenden Lichtstrahl und der ebenen Prüfoberfläche ausgedrückt. Die Begriffe „matt", „geringer
Glanz" und „mittlerer
Glanz" sind hierin
entsprechend dem gemäß ASTM D523
in einem Winkel von 60° gemessenen
Glanz definiert. Insbesondere weist ein „matter" Lack einen 60°-Glanz von weniger als 20 Einheiten
auf, ein Lack mit „geringem
Glanz" weist einen
60°-Glanz
von 20 bis weniger als 40 Einheiten auf, und ein Lack mit „mittlerem
Glanz" weist einen
60°-Glanz
von 40 bis weniger als 60 Einheiten auf.
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Eine
Glanzverringerung in Pulverbeschichtungen kann durch Herstellen
einer feinen Oberflächenmorphologie
erreicht werden, die einfallendes Licht streut, wodurch ein geringerer
Anteil an reflektiertem Licht erzielt wird. Dieser geringe Anteil
an reflektiertem Licht stellt das Aussehen von mattem oder vermindertem Glanz
bereit. Eine Vielzahl an Verfahren sind zum Bereitstellen von Pulverbeschichtungen
mit geringem Glanz entwickelt worden, einschließlich den Einschluß von Füllmitteln
oder Streckmitteln, den Einschluß von inkompatiblen Inhaltsstoffen
wie Wachsen, das Trockenmischen von verschiedenen Formulierungen
und den Einschluß von
Mattierungsmitteln.
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Der
Einschluß von
Füllmitteln
oder Streckmitteln ist zur Glanzerzeugung im Bereich von mittlerem Glanz
verwendet worden, aber durch dieses Verfahren lassen sich nicht
leicht Beschichtungen mit einem glatten, matten Lack oder einem
Lack mit geringem Glanz herstellen. Des weiteren kann der Einschluß von Füllmitteln
aufgrund von verringerten Bindemittelkonzentrationen zu Beschichtungen
mit verminderten physikalischen Eigenschaften, einschließlich Stoßfestigkeit,
Flexibilität
und Haftung führen.
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Der
Einschluß von
inkompatiblen Inhaltsstoffen wie Wachsen wird ebenfalls häufig zur
Herstellung von Lacken mit mittlerem Glanz verwendet. Wie beim Einschluß von Streckmitteln
lassen sich durch dieses Verfahren nicht leicht Beschichtungen mit
mattem Glanz oder solche mit geringem Glanz erhalten. Der Einschluß von Wachsen
führt häufig zur
Bildung eines Oberflächenfilms,
da Wachse über
die Zeit hinweg migrieren, und durch Entfernen des Oberflächenfilms
kann die darunter liegende Hochglanzfläche freigelegt werden.
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Das
Trockenmischen von zwei Pulvern, die unterschiedliche Reaktionsvermögen aufweisen
oder nicht mischbar sind, wird wie beispielsweise in dem US-Patent
Nr. 3,842,035 von Klaren beschrieben. Trockenmischen erfordert einen
zusätzlichen
Herstellungsschritt, und die resultierenden trockengemischten Komponenten
können
sich bei einem konventionellen Pulverbeschichtungsaufbringungsverfahren
und einem Kreislaufverfahren über
die Zeit hinweg trennen. Die Trennung von Komponenten während des
Aufbringungs- und Kreislaufverfahrens kann zu Schwankungen des Glanzes
und der Härtungseffizienz
führen.
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Der
Einschluß von
Mattierungsmitteln ist ebenfalls zum Bereitstellen einer Beschichtung
mit mattem Glanz oder einer Beschichtung mit geringem Glanz verwendet
worden. Das zugrunde liegende Verfahren ist als ein Verfahren von
Konkurrenzreaktionen oder von unterschiedlichen Geschwindigkeiten
von Trennungsreaktionen beschrieben worden. Die Verwendung reaktionsfähiger Mattierungsmittel
wird beispielsweise in den europäischen
Patentanmeldungen Nr. 72,371 A1 von Holderegger et al. und 44,030
A1 von Gude et al.; den europäischen
Patenten Nr. 165,207 B1 und 366,608 B1 von Lauterbach: den US-Patenten
Nr. 5,684,067 von Muthiah et al., 5,786,419 von Meier-Westhues et
al.; D. H. Howell in „The
Technology, Formulation and Application of Powder Coatings", J. D. Sanders,
Hrgs., John Wiley and Sons in Zusammenarbeit mit SITA Technology
Limited: London, England 2000, Bd. 1, S. 152–178; C. Grob und C. Rickert
(2000), Water-Borne, Higher-Solids, and Powder Coatings Symposium,
New Orleans, 1. bis 3. März
2000, S. 337–349;
P. A. Chetcuti, B. Dreher und P. Gottis, Mod Paint Coatings (1995),
Bd. 85, Nr. 7, S. 28–32;
J. J. Salitros und R. Patarcity, Proc. Water-Borne, Higher-Solids,
Powder Coat. Symp. (1992), 19., S. 517–526; und J. Schmidhauser und
J. Havard, Proc. Int. Waterborne, High-Solids, Powder Coat. Symp.
(2001), 28., 391–404,
beschrieben.
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In
Epoxypulverbeschichtungssystemen ist der Glanz unter Verwendung
von reaktionsfähigen
Mattierungsmitteln wie cyclischen Amidinen und Amidinsalzen verringert
worden, wie beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung Nr.
44,030 von Gude et al., und in Ciba-Geigy Product Literature „Matting
Agent/Hardeners for Powder Coatings" beschrieben. Dieses Verfahren ist allgemein
als „Veba"-Technik bekannt.
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Ein
anderer Ansatz besteht in der Zugabe von Säureanhydrid-enthaltenden Materialien,
der Zugabe von mehrwertigen Säuren
oder dem Trockenmischen von zwei Pulverbeschichtungen mit unterschiedlichen Reaktionsvermögen, wie
in dem US-Patent Nr. 3,842,035 von Klaren beschrieben. Howell, vorstehend
zitiert, bezieht sich auf den Einschluß von reaktionsfähigen Mattierungsmitteln
in Pulverbeschichtungen zum Erhalt eines geringen Glanzes und erklärt, daß ein Glanzgehalt
von weniger als 20 % zwar erreichbar ist, aber von den Härtungsbedingungen
abhängt,
die genau kontrolliert werden müssen,
um eine Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.
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Beispiele
für Säure-funktionelle,
reaktionsfähige
Mattierungsmittel, die in Epoxysystemen und Polyester/Epoxyhybridsystemen
verwendet werden, umfassen Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere oder
veresterte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere,
wie in den vorstehend zitierten Dokumenten Salitros et al. und Schmidhauser
et al. beschrieben. Die Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere wirken
laut der Beschreibungen als Mattierungsmittel in Polyester/Epoxyhybridsystemen
bei Härtungstemperaturen
von mindestens 400 °F.
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Es
besteht weiterhin Bedarf an einer Beschichtungszusammensetzung,
die einen geringen Glanz bei niedrigen Härtungstemperaturen und einen
geringen Glanz oder matten Glanz über einen breiten Temperaturbereich
bereitstellt.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorstehend beschriebenen sowie weitere Hindernisse und Nachteile
des Stands der Technik werden durch eine härtbare Pulverbeschichtungszusammensetzung
gemindert, umfassend: ein wärmehärtbares Epoxyharz
bzw. Epoxy-wärmehärtbares
Harz und ein Mattierungsmittel, ausgewählt aus Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
mit einer Glasübergangstemperatur
von weniger als 105 °C
und einer Säurezahl
von 110 bis 210 mg KOH/g.
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Weitere
Ausführungsformen,
einschließlich
eines Verfahrens des Bildens einer gehärteten Pulverbeschichtung,
werden nachstehend ausführlich
beschrieben.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine
Ausführungsform
ist eine Pulverbeschichtungszusammensetzung, umfassend: an wärmehärtbares
Epoxyharz und ein Mattierungsmittel, ausgewählt aus Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
mit einer Glasübergangstemperatur
von weniger als 105 °C.
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Die
Zusammensetzung umfaßt
ein wärmehärtbares
Epoxyharz, hierin nachstehend als ein Epoxyharz bezeichnet. Die
Glasübergangstemperatur
(Tg) der Epoxyharze ist vorzugsweise so hoch, das die Teilchen nicht
miteinander verschmelzen oder bei Temperaturen sintern, wie sie
wahrscheinlich beim Transport und der Lagerung vorzufinden sind.
Vorzugsweise beträgt
die Tg mindestens 50 °C,
stärker
bevorzugt mindestens 60 °C.
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Geeignete
Epoxyharze umfassen solche, die aliphatische oder aromatische Hauptketten
mit einer Oxiran-Funktionalität
enthalten. Sie können
durch Umsetzen eines Diols und eines Halogenhydrins gebildet werden.
Beispiele umfassen die Diglycidyl etherkondensationspolymere, erhalten
durch Umsetzen von Epichlorhydrin mit einem Bisphenol in Gegenwart
eines alkalischen Katalysators. Bisphenol-A wird am häufigsten
verwendet, aber die Bisphenole B, F, G, AF, S und H sind ebenfalls
geeignet. Allgemein können
die Bisphenol-A-Epoxyharze in der 1- bis 9-Form vorliegen, wobei
Typ 3, der eine geringe Viskosität
aufweist, oder Typen mit noch geringerer Viskosität bevorzugt
sind. Durch Kontrollieren der Arbeitsbedingungen und Variieren des Verhältnisses
der Reaktanten können
Produkte mit verschiedenen Äquivalentgewichten
hergestellt werden. Eine Epoxyäquivalentgewicht
(EEW) von 400 bis 2.250 Atommasseeinheiten (AMU) kann bevorzugt
sein. In diesem Bereich kann ein EEW von mindestens 550 AMU bevorzugt
werden. Ebenso kann in diesem Bereich ein EEW von bis zu 1.100 AMU
bevorzugt, und ein EEW von bis zu 750 stärker bevorzugt werden.
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Epoxyharze
sind aus den vielfältigsten
Quellen im Handel erhältlich.
Geeignete Epoxyharze umfassen die Bisphenol-A-Epoxyharze, erhältlich von
Vantico als ARALDITE® GT-7004, GT-7013 (Typ
3), GT-7014, GT-7072 (Typ 2), GT-7074, GT-7097, und dergleichen.
Bisphenol-A-Epoxyharze umfassen ferner solche, erhältlich von
Shell Chemical Company als EPON® 1007F,
EPON® 1009F,
EPON® 1004,
und dergleichen. Geeignete Epoxyharze umfassen ferner die Epoxyphenolnovolakharze,
erhältlich
von Vantico als ARALDITE® GT-7220, und die Epoxycresolnovolakharze,
erhältlich
von Vantico als ARALDITE® GT-6259.
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Die
Pulverbeschichtungszusammensetzung umfaßt außerdem ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harz mit
einer Glasübergangstemperatur
(Tg) von weniger als 105 °C.
Eine Tg von 40 °C
bis 105 °C
ist bevorzugt. In diesem Bereich kann die Tg vorzugsweise mindestens
45 °C betragen.
Ebenso in diesem Bereich kann die Tg vorzugsweise bis zu 100 °C, stärker bevorzugt
bis zu 90 °C,
noch stärker
bevorzugt bis zu 80 °C
betragen. Das Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harz
kann vorzugsweise ein Molverhältnis
von Styrol : Maleinsäureanhydrid von
1 : 1 bis 4 : 1 aufweisen.
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Geeignete
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harze
umfassen unmodifizierte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harze, teilweise
oder vollständig
einfach veresterte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harze (bei denen
eines der zwei Carbonyle an jedem Maleinsäurean hydrid als eine teilweise
oder vollständig
veresterte Carbonsäure
und das andere als eine freie Carbonsäure vorliegt), teilweise oder
vollständig
zweifach veresterte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harze (bei denen
beide Carbonyle an jedem Maleinsäureanhydrid
als teilweise oder vollständig veresterte
Carbonsäuren
vorliegen) und Gemische, umfassend mindestens eines der vorstehenden
Harze. Bevorzugte Estergruppen können
durch Umsetzen eines unmodifizierten Styrol-Maleinsäureanhydrids
mit einem Alkohol mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen gebildet werden.
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Die
Säurezahl
des Styrol/Maleinsäureanhydrid-Harzes
beträgt
mindestens 110 mg KOH/g und bis zu 210 mg KOH/g.
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Geeignete
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harze
umfassen beispielsweise die teilweise einfach veresterten Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere,
erhalten als SMA® 1440 von Sartomer, mit
einem Molverhältnis von
Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 1 : 1, einer Glasübergangstemperatur
von 55 °C,
einer Säurezahl
von 165 bis 205, einer einfachen Veresterung von 55 bis 75 % und
Schmelzviskositäten
von 300 Poise bei 160 °C, 110
Poise bei 180 °C
und 70 Poise bei 200 °C;
das teilweise einfach veresterte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, erhalten
als SMA® X.10840
von Sartomer, mit einem Molverhältnis
von Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 1 : 1, einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 2.640 AMU,
einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 5.600 AMU, einer
Glasübergangstemperatur
von 85 °C,
einer Säurezahl
von 240, einer einfachen Veresterung von 65 % und Viskositäten von
1.700 Poise bei 160 °C,
420 Poise bei 180 °C
und 140 Poise bei 200 °C;
das teilweise einfach veresterte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, erhalten als SMA® X.11825
von Sartomer, mit einem Molverhältnis
von Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 1 : 1, einer Glasübergangstemperatur
von 110 °C,
einer Säurezahl
von 315, einer einfachen Veresterung von 25 %, einem Gewichtsmittel
des Molekulargewichts von 3.200 AMU und einem Zahlenmittel des Molekulargewichts
von 6.800 AMU; und das teilweise veresterte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
erhalten als SMA® X.11850 von Sartomer,
mit einem Molverhältnis
von Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 1 : 1, einer Glasübergangstemperatur von
90 °C, einer
Säurezahl
von 215, einer einfachen Veresterung von 50 %, einem Zahlenmittel
des Molekulargewichts von 3.800 AMU und einem Gewichtsmittel des
Mo lekulargewichts von 8.300 AMU. Bevorzugte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harze
umfassen das teilweise einfach veresterte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
erhalten als SMA® 1440 von Sartomer.
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Die
Zusammensetzung kann das Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harz in einer Menge
von 3 bis 30 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Epoxyharzes
umfassen. In diesem Bereich kann die Menge des Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harzes
vorzugsweise mindestens 5 Gewichtsteile betragen. Ebenso in diesem
Bereich kann die Menge des Styrol-Maleinsäureanhydrids vorzugsweise bis
20 Gewichtsteile betragen.
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Die
Zusammensetzung kann gegebenenfalls ein Härtungsmittel umfassen. Geeignete
Härtungsmittel umfassen
beispielsweise Imidazole, Amine und Phenole. Obgleich die Harze
selbsthärtend
sind, kann zur Erhöhung
der Härtungsgeschwindigkeit
auf einen handelsüblich
erwünschten
Wert die Zugabe eines Härtungsmittels
nützlich
sein.
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Geeignete
Härtungsmittel
für Epoxyharze
umfassen Epoxyaddukte eines Imidazols mit der Formel
worin R
1 bis
R
4 jeweils unabhängig Wasserstoff, C
1-C
12-Alkyl, C
6-C
18-Aryl, C
7-C
18-Arylalkyl,
C
7-C
18-Alkylaryl oder
dergleichen sind. Beispiele für
geeignete Imidazole umfassen Imidazol, 2-Methylimidazol und 2-Phenylimidazol.
Die Imidazole selbst sind im Handel beispielsweise als 2-Phenylimidazol
von SKW Chemical Co. erhältlich.
Geeignete Addukte solcher Imidazole mit einem Bisphenol-A-Epoxyharz
sind im Handel beispielsweise als EPON
® P-101
von Resolution und ARALDITE
® HT-3261 von Vantico erhältlich.
Gemische von Imidazoladdukten können
auch verwendet werden. Obwohl sich die Anmelder nicht auf eine bestimmte Theorie
begrenzen möchten,
nehmen sie an, daß die
Imidazoladdukte durch Öffnen
des Epoxyrings, was zu einer Epoxy-Sauerstoff-Bindung an die C=N-Bindung
des Imidazolrings führt,
die Härtung
von Epoxyharzen katalysieren. Das adduzierte Imidazol wirkt als
ein Katalysator, der sich von einer Epoxygruppe zu einer anderen
bewegt, was die Öffnung
des Epoxyrings und die Härtungsreaktionen
erleichtert. Die Imidazole sind zwar an sich die wirkenden Katalysatoren,
doch sind sie in Epoxyharzen meist unlöslich. Daher erzielt das Adduzieren
eines Imidazols an ein Epoxyharz eine bessere Kompatibilität mit dem
Epoxysystem.
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Geeignete
Härtungsmittel
für Epoxyharze
umfassen ferner Organoboratsalze mit der Formel
worin
Z P, As oder N ist; jedes R
5 unabhängig C
1-C
12-Alkyl, C
2-C
12-Alkenyl, C
6-C
18-Aryl, C
7-C
18-Arylalkyl, C
7-C
18-Alkylaryl oder
dergleichen ist; jedes R
6 unabhängig C
1-C
12-Alkyl, C
6-C
18-Aryl, C
7-C
18-Arylalkyl,
C
7-C
18-Alkylaryl,
Br, Cl, I, F oder dergleichen ist; und jedes R
7 unabhängig Wasserstoff,
C
1-C
12-Alkyl, C
2-C
12-Alkenyl, C
6-C
18-Aryl, C
7-C
18-Arylalkyl,
C
7-C
18-Alkylaryl,
C
2-C
12-Aryl, Aldehyd,
Carboxylat, Cyano, Nitro oder dergleichen ist. Spezielle Beispiele
für diese
Verbindungen und Verfahren zu dessen Herstellung sind in dem US-Patent Nr.
3,859,379 von Kitamura et al. angegeben.
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Geeignete
Härtungsmittel
umfassen ferner Polyaminhärtungsmittel
wie beispielsweise Ethylendiamin, Isophorondiamin, Cyclohexylendiamin
und fluorierte Diamine wie 4,4'-Hexafluorisopropyliden-bis-anilin.
In einer bevorzugten Ausführungsform
können
sie von ihrem gewöhnlichen
flüssigen
Zustand in einen krümeligen Feststoff,
der pulverisiert werden kann, umgewandelt werden. Ein krümeliges,
festes Niedrigtemperaturhärtungsmittel
kann aus einem Blockpolyamin wie einem Addukt eines Epoxyharzes
mit einem Äquivalentgewicht von
400 bis 800 AMU und einem aliphatischen Polyamin mit einer primären, sekundären und/oder
tertiären Aminogruppe
ausgewählt werden.
Der Epoxyharzanteil des Addukts kann aromatisch oder aliphatisch
sein, wie an den vorstehend genannten Harzen auf Basis von Bisphenol
bzw. deren aliphatischen Analoga beispielhaft dargestellt wurde.
Das Cyclohexanolanalogon des Harzes auf Basis von Bisphenol-A ist
unter dem Handelsnamen KUKDO 4100 erhältlich. Polyamine mit höherem Molekulargewicht
sind dann bevorzugt, wenn Epoxyharze mit einem geringen Äquivalentgewicht
verwendet werden. Geeignete Härtungsmittel,
abgeleitet von Polyaminen mit einer primären Aminogruppe, sind beispielsweise
als HT 835 von Ciba-Geigy und ANCAMINE® 2337
XS von Air Products erhältlich.
Bei weißen
und hellen Beschichtungen kann ein Epoxyaddukt eines aliphatischen
Polyamins mit einer sekundären
Aminogruppe, wie ANCAMINE® 2014 AS von Air Products,
bevorzugt sein.
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Weitere
Härtungsmittel,
die zur Verbesserung der Härtungseigenschaften
verwendet werden können, umfassen
Dicyandiamid oder o-Tolylbiguanid. Ein geeignetes Dicyandiamidhärtungsmittel
ist unter dem Handelsnamen DYHARD® 100M
von SKW Chemicals erhältlich.
Ein geeignetes o-Tolylbiguanidhärtungsmittel
ist unter dem Handelsnamen CASAMINE® OTB
von Swan Chemical erhältlich.
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Weitere
geeignete Härtungsmittel
umfassen Phenolhärtungsmittel
mit mindestens zwei endständigen Hydroxylgruppen.
Geeignete Härtungsmittel,
die in der Praxis der Erfindung nützlich sind, werden an Phenolhärtungsmitteln,
wie Bisphenol-A-end-gruppengeschützter Diglycidylether
von Bisphenol-A, der das Reaktionsprodukt von Diglycidylether von
Bisphenol-A und Bisphenol-A ist, exemplarisch dargestellt, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Bei den Epoxyharzkomponenten umfassen Beispiele für bevorzugte
Phenolhärtungsmittel diejenigen,
erhältlich
von Dow Chemical Company unter den Handelsnamen D.E.H.® 87,
D.E.H.® 85
und D.E.H.® 84,
von denen angenommen wird, daß sie
alle Bisphenol-A-endgruppengeschützte
Diglycidylether von Bisphenol-A sind. Weitere Phenolhärtungsmittel
umfassen Phenol- und Cresolnovolakhärtungsmittel, erhältlich von
Georgia Pacific, Reichhold Chemicals und Ciba-Geigy. Das Härtungsmittel
weist ein Hydroxyäquivalentgewicht
(HEW) von 180 bis 1000 AMU auf. In diesem Bereich kann eine HEW
von mindestens 200 AMU bevorzugt sein. Ebenso in diesem Bereich
kann eine HEW von bis zu 450 AMU bevorzugt sein.
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Es
können
auch Gemische von Härtungsmitteln
verwendet werden. Es kann beispielsweise ein Phenolhärtungsmittel
in Verbindung mit einem Imidazol wie 2-Methylimidazol oder 2-Phenylimidazol,
vordispergiert bei 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamthärtungsmittel,
verwendet werden.
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Wenn
ein Härtungsmittel
vorliegt, kann es in einer Menge von 0,1 bis 30 Gewichtsteilen pro
100 Gewichtsteile des wärmehärtbaren
Harzes verwendet werden. Die Wahl der Menge an Härtungsmittel, die sich leicht
von einem Fachmann bestimmen läßt, wird
unter anderen Faktoren von der Identität des Härtungsmittels, der Identität des Epoxyharzes
und den erwünschten
Eigenschaften der gehärteten
Beschichtung abhängen.
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Die
Zusammensetzung kann gegebenenfalls ein oder mehrere in der Technik
bekannte Additive umfassen. Solche Additive umfassen beispielsweise
Verlaufmittel, Trockenverlaufmittel, Antioxidationsmittel, Pigmente,
optische Aufheller, Streckmittel, Kombinationen, umfassend mindestens
eines der vorstehenden Additive, und dergleichen.
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Beispiele
für Verlaufmittel
umfassen die MODAFLOW® Poly(alkylacrylat)-Produkte,
erhältlich
von Monsanto, und die SURFYNOL®-Acetylendiole (z. B.
P200), erhältlich
von Air Products, die Hydroxyl-, Carboxyl- oder andere funktionelle
Gruppen enthalten. Die funktionalisierten Fließadditive unterstützen ebenso
die Haftung zwischen Grundierungs- und Deckschicht in dem Fall,
daß eine
Ausbesserung oder Reparatur der Pulverbeschichtung notwendig ist.
Die Fließadditive
können
einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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Verlaufmittel,
manchmal Egalisierungsmittel genannt, sind zum Beschleunigen der
Bildung einer kontinuierlichen Beschichtung nützlich. Geeignete Verlaufmittel
umfassen Polyacrylester, nicht-ionische, fluorierte oberflächenaktive
Alkylester, nichtionische Alkylarylpolyetheralkohole, Silicone und
dergleichen, und Kombinationen, umfassend mindestens eines der vorstehenden
Verlaufmittel. Verlaufmittel sind gewöhnlich Flüssigkeiten, welche durch Absorption
auf Siliciumdioxidmaterialien zu einer Pulverform umgewandelt worden
sind. Ein bevorzugtes Verlaufmittel ist unter dem Handelsnamen RESIFLOW® P-67
Acrylharz von Estron Chemical, Inc., das ein 2-Propensäure-ethylesterpolymer
ist, erhältlich.
Ein weiteres bevorzugtes Verlaufmittel ist unter dem Handelsnamen
Benzoin von DSM, Inc., das ein kristalliner 2-Hydroxy-1,2-diphenylethanonfeststoff
ist, von dem angenommen wird, daß er die geschmolzene Beschichtung
für eine
geeignete Zeitdauer geöffnet hält, wodurch
ein Stattfinden der Entgasung vor Bildung des starren Films ermöglicht wird.
Wenn das Verlaufmittel vorliegt, kann es in einer Menge von 1 Gewichtsteil
bis 5 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile an Epoxyharz verwendet
werden.
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Geeignete
Trockenverlaufmittelumfassen Quarzstaub und Aluminiumoxidpulver.
Ein Beispiel für Quarzstaub
ist unter dem Handelsnamen CAB-O-SIL® von
Cabot Corporation erhältlich.
Ein Beispiel für
Aluminiumoxidpulver ist unter dem Handelsnamen Aluminum Oxide C
von Degussa Corporation erhältlich.
Wenn das Trockenverlaufmittel vorliegt, kann es in einer Menge von
0,05 Gew.-% bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
verwendet werden.
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Pigmente
können
zum Einstellen von Farbe und Trübung
verwendet werden. Geeignete Pigmente umfassen beispielsweise Titandioxid,
Ruß, Phthalocyaninblau,
Phthalocyaningrün,
Chinacridonrot, Perylenrot, Isoindolongelb, Dioxazinviolett, Scharlach-3B-Farblack,
Rot-188-Azorot, Azopigment Gelb 83, Eisenpigmente und dergleichen.
Wenn ein Pigment vorliegt, kann es in einer Menge von bis zu 100
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile an Epoxyharz verwendet werden.
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Die
wärmehärtbaren
Pulverbeschichtungszusammensetzungen können als weitere Komponente
ein Streckmittel oder Füllmittel
enthalten. Geeignete Streckmittel umfassen Calciumcarbonat, Bariumsulfat,
Dolomit, Wollastonit, Talk, Glimmer und dergleichen. Wenn ein Streckmittel
vorliegt, kann es in einer Menge von bis zu 120 Gewichtsteilen pro
100 Gewichtsteile an Epoxyharz verwendet werden. In diesem Bereich
ist eine Menge an Streckmittel von mindestens 10 Gewichtsteilen
bevorzugt. Ebenso in diesem Bereich ist eine Menge an Streckmittel
von bis zu 80 Gewichtsteilen bevorzugt.
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Antioxidationsmittel
verhindern ein Verfärben
der Beschichtungen. Geeignete Antioxidationsmittelumfassen beispielsweise
Natriumhypophosphit, Tris-(2,4-di-t-butylphenyl)phosphit (erhältlich als
IRGAFOS® 168 von
Ciba-Geigy), Calciumbis([monoethyl(3,5-di-t-butyl-4-hydroxybenzyl)phosphonat]
(erhältlich
als IRGANOX® 1425
von Ciba-Geigy) und dergleichen. Es können auch Gemische von Antioxidationsmitteln
verwendet werden. Das Natriumhypophosphit kann ebenso als Puffer
gegen die Wirkung von Spuren an Chlor, freigesetzt durch Epichlorhydrinreste
in den Epoxyharzen, wirken. Wenn Antioxidationsmittel vorliegen,
können
sie in einer Menge von 0,5 bis 2,0 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile
an Epoxyharz verwendet werden.
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Geeignete
optische Aufheller umfassen beispielsweise 2,2'-(2,5-Thiophendiyl)bis-[5-t-butylbenzoxazol],
erhältlich
als UVITEX® OB
von Ciba-Geigy. Wenn optische Aufheller vorliegen, können sie
in einer Menge von 0,1 bis 0,5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile
des Epoxyharzes vorliegen.
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Das
Verfahren zum Bilden der härtbaren
Zusammensetzung ist nicht besonders eingeschränkt. Bevorzugte Verfahren umfassen
das Schmelzmischen, wobei die Trockenbestandteile in einen Chargenmischer
eingewogen werden und mit einem Horizontal-Gegenstrom-Tellermischer
mittlerer Intensität
oder einem Trommelmischer geringerer Intensität gemischt werden. Die Mischzeiten
reichen von 1 bis 3 Minuten bei Mischern hoher Intensität bis zu
30 bis 60 Minuten bei den Trommelmischern. Die Vormischung kann
dann weiter gemischt und compoundiert werden, wenn das Harz entweder
in einem Einschnecken- oder einem Doppelschneckenextruder für 0,5 bis
1 Minute geschmolzen wird. Das Extrudat kann schnell abgekühlt und
in kleine Späne gespalten
werden, die zur Vermahlung geeignet sind.
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Die
härtbare
Pulverbeschichtungszusammensetzung kann zum Beschichten von Glas,
Keramik und mit Graphit-gefüllten
Verbundstoffen, sowie Metallsubstraten wie Stahl und Aluminium verwendet
werden. Die Zusammensetzung ist besonders zum Beschichten von wärmempfindlichen
Substraten wie Kunststoffen, Papier, Karton und Holz nützlich.
Holz ist hierin als irgendein lignocellulosehaltiges Material definiert,
wobei unwesentlich ist, ob es von Bäumen oder von anderen Pflanzen
stammt und ob es in seinen natürlichen
Formen vorliegt oder in einer Sägemühle geformt,
in Blätter
getrennt und zu Sperrholz verarbeitet oder zerhackt und zu Spanplatten
verarbeitet wurde, oder ob seine Fasern getrennt, gefilzt, oder
verdichtet wurden. Es werden Bauholz, Tafeln, Zierleisten, Bretterverkleidungen,
orientierte Faserbündelplatten,
Karton, Holzfaserplatten mittlerer Dichte (MDF) und dergleichen
exemplarisch genannt. Holzfaserplatten, die eher ein Muster wie
eine auf ihrer Oberfläche
gemalte imitierte Holzmaserung, als ein auf diese Oberfläche laminiertes
Papier aufweisen, mit einer Pulverbeschichtung gemäß dieser
Erfindung über
dem Muster vermittelt das Aussehen von natürlichem Holz. MDF ist ein besonders
nützliches
Beschichtungssubstrat. Substrate können vorzugsweise einen Feuchtigkeitsgehalt
von 3 bis 10 Gew.-% aufweisen. Das Substrat kann behandelt werden,
um seine elektrische Leitfähigkeit
zu erhöhen.
Somit kann ein poröses
Substrat wie eine Spanplatte, die mit einer leitfähigen, flüssigen Beschichtungszusammensetzung
vorbeschichtet und gehärtet
wurde, ebenso als ein Substrat für das
Beschichtungspulver dienen. Eine glatte, 2 bis 3 mil dicke Pulverbeschichtung
wird beispielsweise auf einer 0,5 bis 1 mil dicken UV-gehärteten oder
wärmegehärteten Vorbeschichtung
erreicht. Die härtbare
Pulverbeschichtungszusammensetzung ist ebenso zum Beschichten von
Kunststoffteilen für
das Innere und Äußere von
Kraftfahrzeugen nützlich.
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Das
Beschichtungspulver kann auf Substrate durch konventionelle Mittel,
einschließlich
elektrostatische Fließbetten,
elektrostatische Spritzpistolen, triboelektrische Pistolen und dergleichen,
aufgebracht werden. Die Beschichtungsdicke kann 1,0 mil bis 25 mil
betragen. In diesem Bereich ist eine Beschichtungsdicke von mindestens
1,5 mil bevorzugt. Ebenso in diesem Bereich ist eine Beschichtungsdicke
von bis zu 4 mil bevorzugt.
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Die
Härtungstemperatur
kann 200 °F
bis 500 °F
betragen. In diesem Bereich kann die Härtungstemperatur vorzugsweise
mindestens 220 °F,
stärker
bevorzugt mindestens 250 °F
betragen. Ebenso in diesem Bereich kann die Härtungstemperatur vorzugsweise
bis zu 450 °F,
stärker
bevorzugt bis zu 400 °F
betragen. Ein Vorteil der härtbaren
Zusammensetzungen ist ihre Fähigkeit,
matte Lacke und Lacke mit geringem Glanz bei geringen Härtungstemperaturen
wie Härtungstemperaturen
von nur 350 °F,
stärker
bevorzugt von nur 300 °F,
noch stärker
bevorzugt von nur 250 °F
zu erzeugen. Ein weiterer Vorteil der härtbaren Zusammensetzungen ist
ihre Fähigkeit, matte
Lacke und Lacke mit geringem Glanz über einen weiten Bereich von
Härtungstemperaturen
zu erzeugen. Solche Lacke können
beispielsweise über
den gesamten Temperaturbereich von 300 °F bis 400 °F, stärker bevorzugt 250 °F bis 400 °F erzeugt
werden.
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Eine
Ausführungsform
ist eine härtbare
Pulverbeschichtungszusammensetzung, umfassend: 100 Gewichtsteile
eines Bisphenol-A-Epoxyharzes, 5 bis 20 Gewichtsteile eines teilweise
einfach veresterten Styrol-Maleinsäureanhydrid-Harzes mit einer
Glasübergangstemperatur
von weniger als 105 °C
und einer Säurezahl
von mehr als 110 mg KOH/g und 1 bis 6 Gewichtsteile eines Imidazolhärtungsmittels.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist eine gehärtete
Pulverbeschichtungszusammensetzung, umfassend das Reaktionsprodukt
von: einem wärmehärtbaren
Epoxyharz und einem Mattierungsmittel, ausgewählt aus Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren
mit einer Glasübergangstemperatur
von weniger als 105 °C.
Eine weitere Ausführungsform
ist ein Gegenstand, umfassend die obige gehärtete Pulverbeschichtungszusammensetzung.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren des Bildens einer gehärteten Pulverbeschichtung,
umfassend: das Erwärmen
einer härtbaren
Pulverbeschichtungszusammensetzung bei einer Temperatur von bis zu
350 °F und
einer Zeitdauer von bis zu 60 Minuten, um eine gehärtete Pulverbeschichtung
zu bilden, welche einen 60°-Glanzwert
von weniger als 30 Einheiten, gemessen gemäß ASTM D523, zeigt, wobei die
härtbare Pulverzusammensetzung
ein wärmehärtbares
Epoxyharz und ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
mit einer Glasübergangstemperatur
von weniger als 105 °C
umfaßt.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren des Bildens einer gehärteten Pulverbeschichtung,
umfassend: das Erwärmen
einer härtbaren
Pulverbeschichtungszusammensetzung bei einer Temperatur von 250 °F bis 400 °F und einer
Zeitdauer von 1 Minute bis 60 Minuten, um eine gehärtete Pulverbeschichtung
zu bilden, welche einen 60°-Glanzwert
von weniger als 30 Einheiten, gemessen gemäß ASTM D523, zeigt; wobei die
härtbare
Pulverzusammensetzung ein wärmehärtbares
Epoxyharz und ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
mit einer Glasübergangstemperatur
von weniger als 105 °C
umfaßt,
und wobei der spezifische Glanz über
den Härtungstemperaturbereich
von 250 °F
bis 400 °F
erhalten wird.
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Die
Erfindung wird weiter anhand der folgenden nicht-einschränkenden
Beispiele erläutert.
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ALLGEMEINE
METHODIK
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Alle
Komponenten waren im Handel erhältlich.
Ein Diglycidylether von Bisphenol-A-Epoxyharz mit einem Gewicht pro Epoxid
von zwischen 650 und 725 g wurde als ARALDITE® GT-7013
von Vantico erhalten. Ein Diglycidylether von Bisphenol-A-Epoxyharz mit einem
Gewicht pro Epoxid von zwischen 550 und 700 g wurde als ARALDITE® GT-7072
von Vantico erhalten. Ein Imidazoladdukt mit einem Diglycidylether
von Bisphenol-A-Epoxyharz wurde als ARALDITE® HT
3261 von Vantico erhalten. Ein Monosalz von einer Polycarbonsäure und
einem cyclischen Amidin wurde als VESTAGON® B68
von Creanova, Inc. erhalten. Ein Acryl-Fießregler, absorbiert auf Kieselsäuregel,
wurde als RESIFLOW® P-67 von Estron Chemical.
Inc. erhalten. Bariumsulfat wurde als Barite 1075 von Polar Minerals
erhalten. Rußpigmente
wurden als Raven Black 22, Raven Black 500, Raven Black 1250 Beads
und Raven Black 1255 von Columbian Chemicals, Inc. erhalten. Calciumcarbonat
wurde als QUINCY WHITE® 6 von Omya erhalten.
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Quarzstaub
wurde als CAB-O-SIL® M5 von Cabot Corporation
erhalten. Aluminiumoxidpulver wurde als Aluminum Oxide C von Degussa
erhalten. Ein substituiertes Dicyandiamid wurde als DYHARD® 100M
von SKW Chemicals, Inc. erhalten. 2-Methylimidazol wurde als DYHARD® MI
von SKW Chemicals, Inc. erhalten. 2-Hydroxy-2-phenylacetophenon
wurde als Benzoin M von DSM erhalten.
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Ein
teilweise einfach verestertes Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer wurde
als SMA® 1440
von Sartomer erhalten; dieses Material wies ein Molverhältnis von
Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 1 : 1, eine Glasübergangstemperatur
von 55 °C,
eine Säurezahl
von 165 bis 205, eine einfache Veresterung von 55 bis 75 % und Schmelzviskositäten von
300 Poise bei 160 °C,
110 Poise bei 180 °C
und 70 Poise bei 200 °C
auf. Ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
wurde als SMA® 3000A
von Sartomer erhalten; dieses Material weist ein Molverhältnis von
Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 3 : 1, eine Glasübergangstemperatur
von 125 °C, eine
Säurezahl
von 285 und Schmelzviskositäten
von 17.300 Poise bei 180 °C,
1.650 Poise bei 200 °C
und 300 Poise bei 200 °C
auf. Ein teilweise einfach verestertes Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
wurde als SMA® X.10840
von Sartomer erhalten; dieses Material weist ein Molverhältnis von
Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 1 : 1, ein Zahlenmittel des Molekulargewichts von 2.640 AMU,
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 5.600 AMU, eine Glasübergangstemperatur
von 85 °C,
eine Säurezahl
von 240, eine einfache Veresterung von 65 % und Viskositäten von
1.700 Poise bei 160 °C,
420 Poise bei 180 °C
und 140 Poise bei 200 °C
auf. Ein teilweise einfach verestertes Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
wurde als SMA® X.11825
von Sartomer erhalten; dieses Material weist ein Molverhältnis von
Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 1 : 1, eine Glasübergangstemperatur
von 110 °C,
eine Säurezahl
von 315, eine einfache Veresterung von 25 %, ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichts von 3.200 AMU und ein Zahlenmittel des Molekulargewichts
von 6.800 AMU auf. Ein teilweise verestertes Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
wurde als SMA®11850
von Sartomer erhalten; dieses Material weist ein Molverhältnis von
Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 1 : 1, eine Glasübergangstemperatur
von 90 °C,
eine Säurezahl
von 215, eine einfache Veresterung von 50 %, ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts von 3.800 AMU und ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 8.300 AMU auf. Ein teilweise einfach verestertes Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer wurde als
SMA® 31890
erhalten; dieses Material weist ein Molverhältnis von Styrol : Maleinsäureanhydrid
von 3 : 1, eine Glasübergangstemperatur
von 45 °C,
eine Säurezahl
von 110, eine einfache Veresterung von 85 %, ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts von 6.200 AMU, ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 15.000 AMU und Viskositäten
von 150 Poise bei 140 °C,
40 Poise bei 160 °C
und 20 Poise bei 180 °C
auf. Ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
wurde als SMA® EF32
von Sartomer erhalten; dieses Material weist eine Glasübergangstemperatur
von 123 °C und
eine Säurezahl
von 285 und Viskositäten
von 1.110 Poise bei 160 °C,
165 Poise bei 180 °C
und 35 Poise bei 200 °C
auf. Ein Styrol-Acrylsäure-Copolymer
wurde als MOREZ® 101
von Rohm and Haas Company erhalten; dieses Material weist eine Glasübergangstemperatur
von 93 °C
und eine Säurezahl
von 205 auf. Ein Styrol-Acrylsäure-Copolymer
wurde als SCX-848 von Johnson Polymers erhalten; dieses Material
weist eine Glasübergangstemperatur
von 67 °C,
eine Säurezahl
von 215, ein Zahlenmittel des Molekulargewichts von 1.419 AMU, ein
Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 4.572 AMU und eine Viskosität von 23
Poise bei 200 °C
auf.
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Wenn
nicht anders angegeben, sind alle Komponentenmengen in Gewichtsteilen
ausgedrückt.
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Beschichtungspulver
wurden durch anfängliches
Mischen mit der Hand von allen Komponenten außer dem Aluminiumoxidpulver
oder Quarzstaub für
1 Minute hergestellt. Die Mischung wurde dann in einem 30-mm-Baker
Perkins-Doppelschneckenextruder mit einem bei 180 °F gehaltenen
Vorderbereich und einem unbeheizten Hinterbereich schmelzgemischt.
Das Extrudat wurde dann zerkleinert und mit 0,1 bis 0,2 Gew.-% an
Aluminiumoxidpulver oder Quarzstaub zu einem feinen Pulver vermahlen,
das durch ein 140-mesh-Sieb (US-Standard) hindurchfiel.
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Vorgereinigte
Stahlprüfbleche
(von „Q" Panel Co.) mit einer
Größe von 3
Zoll × 6
Zoll × 0,032
Zoll (7,6 × 15,2 × 0,08 cm)
wurden unter Verwendung von elektrostatischen Standardspritzverfahren
beschichtet und in einem Ofen bei den spezifizierten Temperaturen
und Zeitdauern getempert, wodurch eine Beschichtung mit einer Dicke
von 1,5 bis 2,5 mil erhalten wurde.
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Die
Vorwärtsstoßfestigkeit
wurde gemäß ASTM G
14 unter Verwendung eines 5/8-Zoll-Indenters gemessen.
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Die
Methylethylketonbeständigkeit
(MEK-Beständigkeit),
eine Bewertung der Lösungsmittelbeständigkeit
und ein Meßwert
der Vernetzungsdichte, wurde folgendermaßen gemessen. Ein Wattetupfer
wurde in MEK getränkt
und unter Druck 50mal durch Streichbewegungen vor und zurück gerieben.
Eine relative Bewertung wurde auf einer Skala von 1 bis 5 angegeben,
wobei eine Bewertung von 5 höchste
Lösungsmittelbeständigkeit
angab und eine Bewertung von 1 dann begründet war, wenn die Beschichtung
während
des Verfahrens vollständig
entfernt werden konnte, um ein blankes Substrat freizulegen. Genauer
entspricht eine Bewertung von 5 keinem Abrieb, 4 einem leichten
Abrieb, 3 einem mittleren Abrieb, 2 einem starken Abrieb und 1 dem vollständigen Abrieb über das
Substrat.
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Der
Glanz wurde bei 60° gemäß ASTM D523
gemessen.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Die
Zusammensetzung von Vergleichsbeispiel 1 ist in Tabelle 1 aufgeführt. Die
in Tabelle 4 angegebenen Testergebnisse zeigen, daß ein matter
Lack dann erhalten werden kann, wenn die Härtung bei Temperaturen von
300 °F oder
mehr durchgeführt
wird. Bei Temperaturen unterhalb 300 °F härtet das Beschichtungssystem
jedoch nicht ausreichend, selbst wenn die Härtungszeiten auf 60 Minuten
ausgedehnt werden. Dadurch hängt
der Endoberflächenglanz
von Härtungstemperaturen
zwischen 10 bis 100 Einheiten ab, da die Temperaturen von 250 bis
300 °F schwanken. Ähnliche
Beschichtungen sind in Product Literature von Ciba unter dem Titel „Matting
Agents/Hardeners for Powder Coatings" (1998) beschrieben. In dieser Literatur
lehrt Ciba einen Minimalhärtungsablauf
von 356 °F
(180 °C)
für 20
bis 25 Minuten. Tabelle
1
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BEISPIELE 1 – 4, VERGLEICHSABEISPIELE
2 – 7
-
Die
Zusammensetzungen der Beispiele 1 bis 4 und der Vergleichsbeispiele
2 bis 7 sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Die Testergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben.
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Vergleichsbeispiel
2 enthielt kein reaktionsfähiges
Mattierungsmittel. Ein hoher Glanz wurde bei Härtungstemperaturen von 250,
300 und 400 °F
erhalten.
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In
den Vergleichsbeispielen 4 und 5 wird die Verwendung von Styrol-Acrylsäure-Copolymeren
erläutert,
welche konventionelle reaktionsfähige
Mattierungsmittel sind und verwendet werden, um den Oberflächenglanz
in Epoxyharzen zu verringern. In diesen Vergleichsbeispielen schwankt
der 60°-Glanz
erheblich mit der Härtungstemperatur,
und zwar im Bereich von 10 bis mehr als 50 Einheiten über einen
Härtungstemperaturbereich
von 250 bis 400 °F.
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Die
Vergleichsbeispiele 3, 6 und 7 verwendeten Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere
oder veresterte Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere
als reaktionsfähige
Mattierungsmittel. In Vergleichsbeispiel 3 zeigen die Ergebnisse,
daß bei
Verwendung von SMA® 3000A ein matter Lack
dann erhalten wurde, wenn die Härtungsreaktionen
bei einer Temperatur von 400 °F
durchgeführt
wurden; jedoch wurde ein matter Lack nicht bei Temperaturen von
weniger als 300 °F
und bei dem angegebenen 60°-Glanz
von 60 Einheiten bei einer Härtungstemperatur
von 250 °F
erhalten. Die Ergebnisse aus den Vergleichsbeispielen 6 und 7 zeigen,
daß SMA® 31890
und SMA® EF32
selbst bei hohen Temperaturen keine sehr wirksamen Mattierungsmittel
waren. Beispielsweise wurden, wenn die Härtung bei 400 °F durchgeführt wurde,
60°-Glanzwerte
von 33 und 45 Einheiten mit SMA® 31890
bzw. SMA® EF32
erhalten.
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In
den Beispielen 1 bis 4 wurden spezielle teilweise einfach veresterte
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymere
mit Glasübergangstemperaturen
von 110 °C
oder weniger verwendet. Jedes der Beispiele 1 bis 4 zeigte die Fähigkeit,
einen matten Epoxylack bei Härtungstemperaturen
von weniger als 300 °F
bereitzustellen. Sie erzielten außerdem eine konsistentere Oberflächenerscheinung,
wenn die Härtungstemperaturen
von 250 bis 400 °F
schwankten. Beispiel 4 erzielte beispielsweise einen 60°-Oberflächenglanz
im Bereich von 3 bis 7 Einheiten, als die Härtungstemperaturen von 250
bis 400 °F
schwankten. Über
diesen Temperaturbereich erzielten die Beispiele 1 bis 3 60°-Glanzbereiche
von 6 bis 19, 4 bis 14 bzw. 9 bis 17 Einheiten.
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BEISPIELE 5 – 7, VERGLEICHSBEISPIEL
8
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Die
Zusammensetzungen der Beispiele 5 bis 7 und des Vergleichsbeispiels
8 sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben. Beispiel 5 zeigt die
Verwendung eines reaktionsfähigen Mattierungsmittels,
in dem ein Imidazoladdukt als das Härtungsmittel verwendet wird,
in Epoxysystemen. In diesem Beispiel reichte der 60°-Oberflächenglanz
von 5 bis 9, als die Härtungstemperaturen
von 250 °F
bis 400 °F
schwankten. Dasselbe System ohne reaktionsfähiges Mattierungsmittel, gezeigt
in Vergleichsbeispiel 8, wies einen hohen Glanz über den gleichen Härtungstemperaturbereich
auf. Beispiel 6 zeigt die Fähigkeit, eher
einen geringen Glanz zu erzielen, als Lacke mit matter Oberfläche, wenn
die Härtung
bei Temperaturen von 250 °F
durch einfaches Einstellen des Gehalts an reaktionsfähigem Mattierungsmittel
durchgeführt
wird. Mit anderen Worten, ein Glanzlack kann durch einfaches Einstellen
der Menge des Mattierungsmittels ausgewählt werden. Ein Vergleich von
Beispiel 5 und Beispiel 7 veranschaulicht die Fähigkeit, eine verbesserte Stoßfestigkeit
und eine stärkere
Unempfindlichkeit des Glanzes gegen die Härtungstemperatur zu erhalten.
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