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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nanopartikel-Strukturen wie etwa
die Anordnung von Metall- und/oder
Halbleiter-Nanopartikeln auf der Oberfläche kristalliner Substrate.
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Partikel
in Nanogröße, so genannte
Nanopartikel, sind vielversprechend als hochentwickelte Materialien
mit neuen elektronischen, magnetischen, optischen und thermischen
Eigenschaften sowie mit neuen katalytischen Eigenschaften. Ein Grund
dafür ist
der Quantengrößeneffekt,
der von der dramatischen Reduzierung der Anzahl freier Elektronen
in Partikeln im Bereich von 1-0 nm herrührt. Außerdem können ihre Eigenschaften oft über die
funktionalen Gruppen, die an der Partikeloberfläche zum Vorschein kommen, eingestellt werden.
Jedoch ist die genaue Steuerung der Partikelgröße wichtig für die Schaffung
neuartiger physikalischer und/oder chemischer Eigenschaften. Funktionale
Gruppen können über Liganden
eingeführt
werden, die oft an das Nanopartikelmaterial gebunden sind, um die
Nanopartikel zu stabilisieren.
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Außerdem sind
geordnete Anordnungen von Nanopartikeln mit festgelegten 2-dimensionalen und/oder
3-dimensionalen räumlichen
Konfigurierungen angedacht, um neuartige Eigenschaften hervorzubringen,
die in isolierten Partikeln nicht vorhanden sind.
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Bisherige
Verfahren zur Herstellung 2-dimensionaler und 3-dimensionaler Strukturen
beinhalteten die Benutzung von Nanopartikeln durch die Abscheidung
einiger Tropfen ihrer Dispersion auf einem Substrat oder durch Eintauchen
des Substrats in die Dispersion, und es wurde über die Bildung 2-dimensionaler einlagigen Au-
und Ag-Schichten berichtet. Ein anderer Ansatz besteht darin, externe
Kräfte
zur Erzielung von einlagigen Nanopartikel-Schichten zu nutzen, wie
etwa eine elektrophoretische Abscheidung, Mikrofluidik, Langmuir-Blodgett-Technik
und DNA-Hybridisierung. Dennoch ist die Steuerung der Größe und des
Wachstums von Nanopartikel-Anordnungen in bestimmten Anwendungen
wichtig und dies hat sich als schwierig erwiesen. Ein Verfahren
zur Steuerung der Größe von Nanopartikel-Aggregaten war es
bisher, sie innerhalb anderer Matrizen, z.B. Polymeren, zu bilden.
Während
dies jedoch zur Steuerung der Größe von Nanopartikel-Anordnungen
dienlich sein mag, ist nicht klar, wie solche Nanopartikel geordnet
werden könnten,
beispielsweise in feine Linien in Nanometerdimensionen.
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Bisherige
Verfahren zur Produktion einer breiten Palette verschiedener Arten
von Nanopartikeln und zur Änderung
ihrer Oberflächeneigenschaften
solcherart, dass sie gute Dispersionen in verschiedenen Lösungsmitteln
bilden, sind auf dem Fachgebiet bekannt. Oberflächeneigenschaften können durch
Liganden gesteuert werden, die an das Nanopartikelmaterial binden,
wie etwa ein Metall, und die eine spezifische Gruppe mit wünschenswerten
physikalischen und chemischen Eigenschaften an die äußere Oberfläche der
Partikel bringen. Beispielsweise können mit der Verwendung von
langkettigen Alkylthiolen als Oberflächenbeschichtung für Gold-Nanopartikel
die Nanopartikel in nicht polaren Lösemitteln wie etwa Toluol löslich und
in Wasser schlecht löslich
gemacht werden, während
mit polaren Thiolen wie Tiopronin die Gold-Nanopartikel in Wasser löslich, in
polaren Lösemitteln
jedoch unlöslich
gemacht werden können.
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WO-A-0069887
betrifft proteinbeschichtete Mikrokristalle und ihr Herstellungsverfahren.
Insbesondere betrifft WO-A-0069887 wasserlösliche Partikel, die ein biologisches
Makromolekül
umfassen, und ein Verfahren zur Isolierung eines biologischen Makromoleküls aus einer
wässrigen
Lösung
mit gleichzeitiger Dehydrierung des Proteins, um Partikel aus Protein
und dem biologischen Makromolekül
zu erzielen.
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WO-A-0077281
betrifft ein Verfahren zur Herstellung beschichteter Kristalle durch
Beschichtung von Kristallmatrizenpartikeln mit abwechselnden Schichten
aus entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten und/oder Nanopartikeln.
Das Verfahren umfasst einen zweistufigen Vorgang des Bereitstellens
einer Dispersion aus Kristallmatrizenpartikeln in einem Lösungsmittel
und anschließend
des Beschichtens der Partikel mit einer mehrlagigen Schicht, die
abwechselnde Schichten aus entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten und/oder
Nanopartikeln umfasst.
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Es
ist daher offenkundig, dass auf dem Fachgebiet ein Bedarf danach
besteht, neuartige Nanopartikel-Strukturen wie etwa geordnete Anordnungen
beispielsweise aus Metall- oder Halbleiter-Nanopartikeln und einfache und effiziente
Verfahren zu deren Herstellung bereitzustellen.
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Es
ist eine Aufgabe mindestens eines Aspektes der vorliegenden Erfindung,
mindestens eines der genannten Probleme zu vermeiden und/oder zu
mildern.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Allgemein
ausgedrückt
basiert die vorliegende Erfindung auf der Feststellung der Erfinder,
dass das gemeinsame Niederschlagen einer Lösung oder Dispersion aus Nanopartikeln
zusammen mit einem Kristalle bildenden Material Kristalle ergibt,
deren Oberflächen
mit einem Array (d.h. einer Anordnung) von Nanopartikeln beschichtet
sind.
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Gemäß einem
ersten Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen von mit Nanopartikeln
beschichteten Kristallen bereitgestellt, welches die folgenden Schritte
umfasst:
- (a) Bereitstellung einer Mischung,
welche Nanopartikel und eine Lösung
eines Kristalle bildenden Materials enthält; und
- (b) ein gemeinsames Niederschlagen der Nanopartikel und des
Kristalle bildenden Materials derart, dass Kristalle gebildet werden,
von denen eine Oberfläche
oder Oberflächen
mindestens teilweise mit Nanopartikeln beschichtet sind; und
wobei
die Nanopartikel als eine Dispersion oder als eine Lösung bereitgestellt
werden und aus einem oder aus einer Kombination von beliebigen der
nachfolgenden Stoffe bestehen: Metalle, Metalllegierungen, Halbmetalle,
Halbleiter, Kohlenstoffallotrope, Isolatoren und Mischungen derselben.
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Ohne
den Wunsch, an Theorien gebunden zu sein, wird angenommen, dass
die Nanopartikel an die Kristalloberfläche gebunden sind, wobei sie über nicht
valente Wechselwirkungen an die Kristalloberfläche gebunden sind, beispielsweise
mittels van-der-Waals-Kräften
und elektrostatischer Wechselwirkung. Gemeinsames Niederschlagen
bedeutet, dass sowohl das Kristalle bildende Material als auch Nanopartikel
zusammen aus der Lösung
ausgefällt
werden.
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Jedes
schnelle Niederschlagsverfahren wie etwa die Verwendung eines Nicht-Lösungsmittels,
Lösungsmittelverdampfung,
Temperatuneduktion usw. ist geeignet. Ein im Allgemeinen schnelles
Niederschlagen ist jedoch für
den Vorgang wesentlich. Beispielsweise kann ein großer Überschuss
eines Nicht-Lösungsmittels
schnell mit der wässrigen
Lösung
von Nanopartikeln und Kristalle bildenden Materialien gemischt werden.
Alternativ kann die Mischung aus Nanopartikeln und dem Kristalle
bildenden Material tropfenweise oder über eine Sprühtechnik
zu einem Nicht-Lösungsmittel
gegeben werden.
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Es
sollte verstanden, dass der Begriff „gemeinsames Niederschlagen" den Vorgang bezeichnet,
in dem sowohl die Nanopartikel als auch das Kristalle bildende Material
zusammen aus der Lösung niedergeschlagen
werden, so dass Kristalle gebildet werden, von denen eine Oberfläche oder
Oberflächen
mindestens teilweise mit Nanopartikeln beschichtet sind. Der Begriff
Kristall soll eine dreidimensionale Form bedeuten, die ebene Flächen umfasst
und somit von allgemein kugelförmigen
oder kugelähnlich
geformten, amorphen Partikeln unterschieden werden.
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Die
Nanopartikel in Lösung
können
eine einlagige Schutzbeschichtung aufweisen (z.B. aus einem Liganden)
an ihrer äußere Oberfläche aufweisen.
Die Schutzbeschichtung verhindert, dass sich die Nanopartikel vereinigen.
Die Nanopartikel weisen im Allgemeinen einen maximalen Querschnitt
von etwa 0,5 nm-250 nm, 1-20 nm oder etwa 2-10 nm auf, mit einer
Größenverteilung
von etwa einem Mittelwert von 20%, vorzugsweise von etwa ± 50%.
Durch Variation der chemischen Beschaffenheit der Beschichtung können die
Nanopartikel in einer Anzahl verschiedener Lösungsmittel gelöst oder
für verschiedene
Anforderungen angepasst werden. Der Ligand kann ein beliebiges O-,
S- oder N-haltiges organisches Molekül sein, besonders geeignet
sind Alkohole mit langen Alkylketten, Thiole oder Amine wie etwa
stickstoffhaltige Liganden: Alkylamine, Cetyltrimethylammoniumbromid
und andere kationische Tenside, die Sauerstoff enthalten: Polyethylenoxidpolymere,
Cyclodextrine, anionische Tenside und auch Alkylphosphine. Vorzugsweise
besteht die Beschichtung aus einem Thiol wie etwa ein N-(2-mercaptopropionyl)glycin
(d.h. Tiopronin).
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Typischerweise „passen" die Löslichkeiten
des Kristalle bildenden Materials und der Nanopartikel zueinander,
d.h. beide sind recht gut in einem Lösungsmittel löslich, und
beide sind fast unlöslich
in dem Nicht-Lösungsmittel.
Das Lösungsmittel,
in dem das Kristalle bildende Material und die Nanopartikel zusammen
gelöst sind,
sollte vollständig
oder teilweise mit dem Nicht-Lösungsmittel
mischbar sein, das bei dem gemeinsamen Niederschlagen verwendet
wird.
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Die
Nanopartikel in Lösung
können
typischerweise einen Zustand zwischen dem eines Kolloids und dem
einer echten Lösung
(Langmuir, 1999, 15, 66-76) bilden.
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Je
nach dem Verhältnis
von Nanopartikeln zu dem Kristalle bildenden Material kann die Beschichtung entweder
die Form einer eng gepackten Anordnung von Nanopartikeln oder alternativ
offenere Strukturen wie etwa in der Form einer gemusterten Anordnung
annehmen. Es versteht sich, dass der Begriff „gemusterte Anordnung" bedeuten soll, dass
sich die Nanopartikel in 2-dimensionale oder 3-dimensionale Strukturen anordnen wie
etwa Linien mit gleichmäßiger Breite,
die gerade, gekrümmt,
verzweigt sein können
und/oder rechtwinklige oder winklige Kreuzungspunkte besitzen, oder
Linien, die parallel zu anderen Linien verlaufen, sich wiederholende
Muster, Gitter, Rippen, Blöcke
und dergleichen. Der Prozentsatz der Oberflächenbedeckung kann zwischen
10-100% variieren und kann in der Form einer einlagigen, zweilagigen
oder mehrlagigen Schicht vorliegen. Vorzugsweise ist die Oberflächenbedeckung
größer als
20%, 50% oder 80%.
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Werden
die Nanopartikel als Linien abgeschieden, können die Linien aus Nanopartikeln
eine Breite von 0,5 bis 100 nm und/oder eine Höhe von 0,5 bis 100 nm und/oder
eine Länge
von 1 bis 5000 nm aufweisen. Die Linien können aus zusammenhängenden
oder nicht zusammenhängenden
Ketten von Nanopartikeln derart bestehen, dass die Breite und Höhe von dem
Durchmesser der Nanopartikel abhängen.
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Während eines
typischen Vorgangs des gemeinsamen Niederschlagens können > 1012 Kristalle,
die mit Nanopartikeln beschichtet sind, gebildet werden. Dies macht
den Vorgang sehr viel effizienter als andere Verfahren, die nur
eine sehr begrenzte Anzahl von Oberflächen auf einmal beschichten.
Ein weiterer Vorteil ist die viel größere Fläche der Oberfläche, die
bedeckt wird. Weiterhin kann der Prozentsatz der Oberflächenbedeckung
durch Variation des Verhältnisses
Nanopartikel zu Kristallen geändert
werden.
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Die
Kristalle können
günstig
vollständig
mit Nanopartikeln beschichtet sein, obschon dies nicht der Fall sein
muss und in bestimmten Ausführungsformen
nur Abschnitte der Kristalle beschichtet sein können.
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Ohne
den Wunsch, an Theorien gebunden zu sein, wird angenommen, dass
der Beschichtungsmechanismus darüber
eintritt, dass die Nanopartikel anfänglich in einer niedergeschlagenen
Aggregatmasse aus Kristalle bildendem Material gefangen sind. Mit
der Bildung von Kristallen aus dem instabilen Aggregat werden somit
die Nanopartikel an die Oberfläche
des Kristallgitterstrukturen gedrückt. Die so gebildete Nanopartikelbeschichtung
hemmt dann jedes weitere Wachstum der Kristallstrukturen.
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Ferner
können
die Nanopartikel so organisiert sein, dass sie entweder selbst oder
in Kombination mit funktionalen Molekülen eine gemusterte Anordnung
bilden.
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Die
Nanopartikel können
beispielsweise als Dispersion oder Lösung bereitgestellt werden
und aus Metallen, Metalllegierungen, Halbmetallen, Halbleitern,
Kohlenstoffallotropen, Isolatoren und Mischungen derselben bestehen.
Alternativ können
die Nanopartikel als Pulver bereitgestellt werden, das mit der Lösung aus Kristalle
bildendem Material gemischt wird. Beispiele geeigneter Metalle,
Legierungen oder Halbmetalle umfassen Gold, Silber, Platin, Palladium
und Kobalt und Legierungen daraus.
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Geeignete
Halbleiter umfassen CdS und ZnS.
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Der
Kohlenstoff kann beispielsweise in Form von Fullerenen (z.B. C60) oder Kohlenstoff-Nanoröhren vorliegen.
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Isolatoren
können
die Form organischer oder anorganischer Dendrimere oder hyperverzweigter
Polymere wie etwa Starbust (eingetragenes Warenzeichen) PAMAM Dendrimer
Generation 4 (aminoterminiert) und Starbust (eingetragenes Warenzeichen)
(PAMAM) Dendrimer Generation 4.5 (Carboxylterminiert) vorliegen.
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Es
kann jedes geeignete, Kristalle bildende Material verwendet werden,
vorausgesetzt, dass durch Niederschlag nach dem Mischen oder dem
Zugeben zu einem Nicht-Lösungsmittel
oder einem schwachen Lösungsmittel
Kristalle gebildet werden können.
Bevorzugte Kristalle bildende Materialien sind tendenziell solche mit
hohen Gitterenergien und schneller Kristallisationskinetik. Hohe
Gitterenergien und schnelle Kristallisationskinetik drücken die
Nanopartikel an die Oberflächen
der Metalle (wie oben beschrieben).
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Auf
diese Weise können
die Kristalle beispielsweise wasserlösliche ionische Materialien
sein, wie etwa anorganische Salze (z.B. KCL, K2SO4), hochpolare oder ionische Verbindungen
wie etwa Zwitterionen (z.B. Aminosäuren), organische Salze (z.B.
Natriumglutamat) und Zucker (z.B. Lactose). Ferner sind auch anorganische
oder organische Salze geeignet, die in polaren oder organischen
Zwischenlösungsmitteln
löslich,
in nichtpolaren Lösungsmitteln
aber nicht löslich
sind (z.B. LiClO4, NaBF4).
Alternativ können
die Kristalle Materialien sein, die in organischen Lösungsmitteln
wie etwa aromatischen Verbindungen (z.B. Naphthalen) löslich sind.
Das Kristalle bildende Material kann als eine im Wesentlichen gesättigte oder
nahezu gesättigte
oder hoch konzentrierte Lösung
bereitgestellt werden.
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Typischerweise
liegen die Kristalle in dem Dimensionsbereich von Nanometern-Mikrometern
vor. Das heißt,
jede Fläche
des Kristalls kann eine Größenordnung
von 50 nm-100 μm,
wie etwa 50 nm-10 μm im
Querschnitt aufweisen. Die Kristalle können jede beliebige Form haben,
z.B. kubisch, rhombisch und dergleichen.
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In
einigen Fällen,
beispielsweise bei Gold-Nanaopartikeln, die mit kurzen Thiolketten
beschichtet sind und auf K2SO4-Kristalle
beschichtet sind, ist es möglich,
benachbarte Nanopartikel an der Kristalloberfläche zu verschmelzen, indem
sie auf recht moderate Temperaturen wie etwa mehr als etwa 230°C erhitzt
werden. Dies kann erfolgen, weil Nanopartikel im Allgemeinen relativ
hohe Oberflächenenergien
aufweisen, die durch die Oberflächenbeschichtungen
stabilisiert werden, d.h. sie wollen verschmelzen, werden aber von
der Beschichtung getrennt gehalten. Wenn genügend Wärme zugeführt werden kann, um die Aktivierungsenergie
zu überwinden,
ohne den darunter liegenden Kristall zu schmelzen, verschmelzen
die Nanopartikel spontan mit den benachbarten Partikeln auf der
Oberfläche.
Darauf kann eine dynamische Differenzkalorimetrie (DSC) folgen. Nach
der Verschmelzung der Nanopartikel, die auf die Kristalle beschichtet
sind, kann der Kristall aufgelöst werden,
indem er in ein geeignetes Lösungsmittel
gegeben wird, so dass hohle kristallförmige Strukturen aus Nanopartikeln
zurückbleiben,
wie etwa draht- oder rohrähnliche
Strukturen, Blätter,
Gitter oder Kästen.
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Das
Nicht-Lösungsmittel/schwache
Lösungsmittel
kann beispielsweise aus Folgenden ausgewählt sein: organische Flüssigkeiten,
welche polare Lösungsmittel
umfassen (z.B. Ethanol, Propanol, Aceton, Acetonitril, Dimethylformamid),
Zwischenlösungsmittel
(z.B. Ethylacetat, Tetrahydrofuran) oder nichtpolare Lösungsmittel
(z.B. Toluol, Hexan) und Mischungen derselben, nahezu kritische
und superkritische Fluide (z.B. Kohlenstoffdioxid) und/oder Säuren und
Basen wie etwa wässrige
Säuren
(z.B. HCL (aq.)), wässrige
Basen (z.B. NaOH), organische Säuren
(z.B. Essigsäure)
und organische Basen (z.B. Pyridin). Die Nanopartikel und das Kristalle
bildende Material sollten im Wesentlichen in dem Nicht-Lösungsmittel, das während des
Vorgangs verwendet wird, unlöslich
sein, so dass beide Komponenten gemeinsam niederschlagen, wenn die
Lösung
aus Nanopartikeln und Kristalle bildendem Material schnell mit dem
Nicht-Lösungsmittel
gemischt wird. Ist das Kristalle bildende Material anfänglich teilweise
in dem Nicht-Lösungsmittel
löslich,
ist es vorzuziehen, das Nicht-Lösungsmittel
mit dem Kristalle bildenden Material vorzusättigen, bevor der Vorgang durchgeführt wird. In ähnlicher
Weise ist es möglich,
das Lösungsmittel
mit den Nanopartikeln vorzusättigen.
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Verbesserte
Ergebnisse können
bei dem gemeinsamen Niederschlagen aus Wasser erzielt werden, wenn
das Nicht-Lösungsmittel
anfänglich
geringe Anteile Wasser enthält
(0,5-2%) und dann mit den Stoffen zum gemeinsamen Niederschlagen
gesättigt
wird. Dies verhält
sich so, weil die Löslichkeit
der Stoffe zum gemeinsamen Niederschlagen häufig gegenüber trockenem Lösungsmittel
erhöht
ist, und es ist vorzuziehen, sicherzustellen, dass sich das Lösungsmittel
während
des gesamten Niederschlagsvorgangs nahe der Sättigung mit Stoffen zum gemeinsamen
Niederschlagen befindet. Dies gewährleistet, dass das Niederschlagen schnell
und fast vollständig
erfolgt.
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Die
geordnete Anordnung von Nanopartikeln, die auf die Oberfläche der
Kristalle beschichtet worden sind, ist ohne Weiteres zugänglich für eine Modifikation
durch chemische, biochemische oder photochemische Reaktionen. Beispielsweise
können
einige oder alle Oberflächengruppen
an den Nanopartikeln ausgetauscht oder mit Verbindungen in Lösung und
in der Gasphase verreagiert werden. Dies kann die physikalischen
Eigenschaften der Partikel (d.h. sowohl der Nanopartikel als auch
des beschichteten Kristallpartikels) verändern, wie beispielsweise die
Gesamtladung.
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Geordnete
Anordnungen von Nanopartikeln können
auch als Vorlagematrize für
die Organisation von Sekundärlagen
aus Nanopartikeln oder von Molekülen
wirken, die aus der Lösung
oder aus der Gasphase absorbiert werden. Beispielsweise können Halbleiter-Nanopartikel
mit den richtigen komplementären
Oberflächeneigenschaften
dazu gebracht werden, auf oder zwischen die Linien aus Metall-Nanopartikeln absorbiert zu
werden. Dies führt
zu komplexen Nanostrukturen mit ungewöhnlichen elektronischen Eigenschaften.
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Weitere
Schritte können
das Beschichten verschiedener Nanopartikel aus einer anderen Lösung und entsprechendes,
gemeinsames Niederschlagen und/oder das Verschmelzen weiterer Moleküle mit den
Nanopartikeln umfassen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Im
Folgenden werden lediglich als nicht verbindliches Beispiel Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung anhand der dazugehörigen Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
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1 eine
Darstellung eines Standard-Kristallisierungsvorgang nach dem Stand
der Technik;
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2 eine
Darstellung des tatsächlichen
Verlaufs des erfindungsgemäßen gemeinsamen
Niederschlagens;
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3 eine
Darstellung zweier erwarteter Verläufe des gemeinsamen Niederschlagens;
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4 ein
Bild einer ersten Gruppe von mit Gold-Kolloid beschichteten Kristallen,
aufgenommen mit einem Transmissionselektronenmikroskop;
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5a ein
Bild einer zweiten Gruppe von mit Gold-Nanopartikeln beschichteten
Kristallen, aufgenommen mit einem Transmissionselektronenmikroskop;
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5b eine
vergrößerte Ansicht
eines Teils der 5a;
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5c eine
nochmals vergrößerte Ansicht
eines Teils der 5a;
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6 ein
Bild einer dritten Gruppe von größeren, mit
Gold-Nanopartikeln beschichteten Kristallen, aufgenommen mit einem
Transmissionselektronenmikroskop;
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7 ein
Bild eines einzelnen, mit Gold-Nanopartikeln beschichteten Kristalls,
aufgenommen mit einem Transmissionselektronenmikroskop;
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8 ein
Bild einer weiteren Gruppe von mit Gold-Nanopartikeln beschichteten
Kristallen nach dem Verschmelzen, aufgenommen mit einem Transmissionselektronenmikroskop;
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9 ein
Bild von mit Gold-Nanopartikeln beschichteten Valin-Kristallen,
aufgenommen mit einem Rasterelektronenmikroskop;
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10a ein Bild von mit Gold-Nanopartikeln beschichteten
Rubidiumsulfat-Kristallen, aufgenommen mit einem Rasterelektronenmikroskop;
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10b eine vergrößerte Ansicht
eines Teils der 10a;
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10c ein Bild eines Transmissionselektronenmikroskops
von mit Gold-Nanopartikeln beschichteten Rubidiumsulfat-Kristallen;
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10d eine vergrößerte Ansicht
eines Teils der 10c;
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11 eine
Darstellung einer gemischten Nanopartikelanordnung auf einer Mikrokristalloberfläche, die
eine Vernetzung durchläuft;
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12 eine
Darstellung einer zweilagigen Schicht vernetzter Nanopartikel;
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13a eine Darstellung einer herkömmlichen
Kombination zweier verschiedener Arten von Nanopartikeln;
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13b eine Darstellung des Kombinierens zweier verschiedener
Nanopartikel, um gemäß der Erfindung
anisotrope Partikel zu bilden;
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14a eine Darstellung eines herkömmlichen
Verfahrens, um die Bildung von Nanopartikeln an einer Polymeroberfläche zu versuchen;
und
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14b eine Darstellung der Bildung von Nanopartikeln
an einer Polymeroberfläche
unter Verwendung von mit Nanopartikeln beschichteten Mikrokristallen
gemäß der Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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1a ist eine Darstellung eines Standardkristallisierungsvorgangs.
Auf der linken Seite der 1 sind Nanopartikel 10 durch
Kugeln und das Kristalle bildende Material 12 durch Würfel dargestellt.
Auf der linken Seite des Vorgangs sind die Nanopartikel 10 und
das Kristalle bildende Material 12 in einem „guten" Lösungsmittel 14 gelöst, das
es dem Kristalle bildenden Material 12 ermöglicht,
eine Lösung
zu bilden. Die Kristallisation des Kristalle bildenden Materials 12 tritt
ein, wenn dem „guten" Lösungsmittel 14 ein
schlechtes Lösungsmittel 16 zugesetzt
wird. Die Kristallisation ist auf der rechten Seite der 1 dargestellt,
bei der das Kristalle bildende Material 12 große Metallstrukturen 18 bildet,
wobei die Nanopartikel 10 in der Mischung aus dem „guten" Lösungsmittel 14 und
dem schlechten Lösungsmittel 16 suspendiert
sind.
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2 ist
eine Darstellung des erfindungsgemäßen gemeinsamen Niederschlagens.
Auf der linken Seite des in 2 dargestellten
Vorgangs des gemeinsamen Niederschlagens sind die Nanopartikel 10 und das
Kristalle bildende Material 12 dargestellt, wie sie in
einem „guten" Lösungsmittel 14 gelöst sind.
Wie auf der rechten Seite des Vorgangs des gemeinsamen Niederschlagens
dargestellt, kristallisiert nach der Zugabe zu einem Nicht-Lösungsmittel 22 das
Kristalle bildende Material 12, wobei es eine größere Kristallstruktur
bildet, und die Nanopartikel 10 werden auf die äußere Oberfläche des
Kristalls 20 beschichtet. Es wird angenommen, dass die
Nanopartikel 10 beispielsweise durch van-der-Waals-Kräfte an das
Kristall 20 gebunden werden. Die Nanopartikel 10 sind
daher nicht valent gebunden.
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Ohne
den Wunsch, an eine Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass
sich das gemeinsame Niederschlagen über ein Zwischenprodukt 24 vollzieht,
bei dem die Nanopartikel 10 anfänglich in den Kristallen 20 eingeschlossen
sind und dann thermodynamisch an die äußere Oberfläche der gebildeten Kristallstruktur 20 gedrückt werden.
Die mit Nanopartikeln beschichtete Struktur wird in einem einzigen
Schritt der Selbstorganisation gebildet.
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Die
Bildung der mit Nanopartikeln beschichteten Kristalle in einem einzigen
Schritt des gemeinsamen Niederschlagens ist ein Beispiel für einen
einzelnen Selbstorganisationsvorgang. Solche Selbstorganisationsvorgänge werden
auf dem Fachgebiet als Schlüssel
zum so genannten Bottom-Up-Approach
zur Bildung nanostrukturierter Materialien betrachtet. In einem
Selbstorganisationsvorgang ist jede Komponente, die einen Teil des
Materials bildet, so zugeschnitten, dass sie eine bestimmte chemische
oder physikalische Eigenschaft aufweist, die seine Organisation
in das Endmaterial in Bezug auf die anderen Komponenten fördert. Im
vorliegenden Fall ist die Komponente, aus dem das Kristalle bildende
Material besteht, so gewählt,
dass sie eine hohe Kristallgitterenergie aufweist, so dass sie bevorzugt Nanopartikel
aus dem Inneren des Kristalls ausschließt. Die Nanopartikelkomponente
ist so zugeschnitten, dass sie in mindestens einem Lösungsmittel
löslich
ist, in dem auch das Kristalle bildende Material löslich ist,
und unlöslich
in mindestens einem Nicht-Lösungsmittel
für das
Kristalle bildende Material ist, und wobei das Lösungsmittel und das Nicht-Lösungsmittel im
Wesentlichen mischbar oder teilweise mischbar sind.
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Die
mit Nanopartikeln beschichteten Mikrokristalle zeigen im Allgemeinen
drei Ebenen der Selbstorganisation. Erstens werden die Nanopartikel
und das Kristalle bildende Material phasengetrennt, so dass sich die
Nanopartikel fast ausschließlich
an der äußere Oberfläche des
kristallinen Kernmaterials befinden, statt in das Kristallgitter
eingeschlossen zu sein. Zweitens werden die Nanopartikel in eine
Schicht an der Oberfläche der
Mikrokristalle gebunden, statt separate Aggregate aus Nanopartikeln
zu bilden. Drittens können
die Nanopartikel benachbart zueinander an der Oberfläche der
Mikrokristalle geordnet sein. Diese Ordnung hängt von folgenden Faktoren
ab:
- i) den physikalischen und chemischen Oberflächeneigenschaften
der Nanopartikel;
- ii) der Affinität
der Nanopartikel, aneinander zu binden;
- iii) der chemischen Struktur und Raumgruppe des Kristallkerngitters;
- iv) physikalischen Merkmalen an der Oberfläche des Kristalls, wie etwa
Defekte und Stufen,
und - v) der Affinität der Nanopartikel
oder der Nanopartikelanhäufungen
zur Kristalloberfläche.
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Änderungen
an physikalischen Parametern oder Bedingungen, die die Eigenschaften
eines beliebigen der oben genannten Faktoren ändern, können den Selbstorganisationsvorgang ändern und
die Anordnung oder den Grad der Ordnung ändern. Beispielsweise verändern Änderungen
im pH-Wert der Lösung,
die die Mischung aus Nanopartikeln und Kristalle bildendem Material
enthält,
die Faktoren i), ii) und v).
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3 ist
eine Darstellung zweier Wege, wie das gemeinsame Niederschlagen
entsprechend den vorherigen Erwartungen ablaufen könnte. Auf
der linken Seite der 3 sind Nanopartikel 10 und
Kristalle 12 in einem „guten" Lösungsmittel 14 gelöst dargestellt.
Bei der Zugabe zu einem Nicht-Lösungsmittel 16 konnte möglicherweise
erwartet werden, dass das Kristalle bildende Material 12 große Kristallstrukturen 22 bildet
und die Nanopartikel 10 Agglomerate 24 bilden.
Alternativ konnte möglicherweise
erwartet werden, dass die Nanopartikel 10 in eine Kristallstruktur
eingeschlossen würden,
die aus dem Kristalle bildenden Material 12 gebildet wurde. Überraschend
war dies nicht das, was erzielt wurde.
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Nanopartikel,
die an die Oberfläche
von mikrokristallen gebunden sind, können chemisch modifiziert werden.
Es kann entweder die Modifizierung des Liganden, der an die Oberfläche gebunden
ist, oder des inneren Kernmaterials erreicht werden. Chemische Agenzien
können
dem trockenen Pulver der mit Nanopartikeln beschichteten Kristalle über die
Gasphase zugeführt
oder in ein Lösungsmittel
eingeleitet werden, in dem die Mikrokristalle suspendiert sind.
Dies ermöglicht,
dass an den Nanopartikeln Chemie in einem Lösungsmittel stattfindet, in
dem sich die Nanopartikel normalerweise nicht lösen würden. Beispielsweise können wasserlösliche Nanopartikel
in einem nichtpolaren Lösungsmittel
mit schlecht wasserlöslichen
Verbindungen modifiziert werden, wie etwa mit fluoreszierenden Farbstoffen
oder Arzneimitteln. Mindestens eine Seite des Nanopartikels wird
teilweise von dem chemischen Agens abgeschirmt, da sie den Mikrokristall
berührt.
Dies ermöglicht
auch, dass Nanopartikel mit anisotropen Eigenschaften erzeugt werden,
weil die Oberfläche,
die dem Lösungsmittel
mehr ausgesetzt ist, tendenziell leichter verreagiert wird. Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn große, massige chemische Agenzien
verwendet werden. Nach Abschluss einer Reaktion und der Entfernung von überschüssigem chemischem
Agens durch Spülen
des mit Nanopartikeln beschichteten Mikrokristalls können die
Mikrokristalle in einem anderen Lösungsmittel erneut gelöst werden.
Auf diese Weise können
Nanopartikel zeitweilig an die Oberfläche von Mikrokristallen gebunden,
chemisch modifiziert und dann durch einfache Lösung freigesetzt werden. Anisotrop
modifizierte Nanopartikel, die auf diesem Weg hergestellt wurden, weisen
vielen Anwendungsmöglichkeiten
auf. Beispielsweise können
sie als Tenside, Oberflächenmodifikatoren
oder als Bausteine für
die Selbstorganisation komplexerer Strukturen verwendet werden.
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Die
Triebkraft für
den Selbstorganisationsvorgang ist die Bildung des Kristallgitters,
und daher durchlaufen auch synthetische Moleküle mit Abmessungen, die größer als
die Elementarzelle des Kristallgitters sind, und mit den richtigen
Löslichkeitseigenschaften
denselben Prozess. Vorzugsweise ist der durchschnittliche Durchmesser
des Moleküls
in einer kompakten Formation mehr als 50% größer als die kleinste Abmessung der
Elementarzelle des Kristallgitters, das von den Stoffen zum gemeinsamen
Niederschlagen gebildet wird. Dies minimiert den Einschluss von
Molekülen
in die Arten von Kristallen mit höheren Gitterenergien, die für den Vorgang
des gemeinsamen Niederschlagens bevorzugt werden. Moleküle können allein
oder als Mischung mit einem oder mehreren anderen Nanopartikeln,
wie etwa Metallen oder Halbleitern, zu Nanostrukturen geformt werden.
Die Moleküle
können
funktionale Eigenschaften aufweisen, wie etwa die Empfindlichkeit
gegenüber Umweltveränderungen
wie etwa Lösungsmittel
oder Licht, oder sie können
therapeutische Wirkstoffe sein. Im letzteren Fall bietet dann der
Oberflächeninhalt
und die daraus resultierende hohe Löslichkeit der Partikel Nutzen
in Anwendungen der Arzneimittelverabreichung. Eine weitere Nutzung
der Moleküle
besteht in der Bereitstellung von Abstandshaltereinheiten mit festgelegten
Abmessungen zwischen Nanopartikeln an der Oberfläche der Mikrokristalle. Beispiele
geeigneter Abstandshaltereinheiten sind synthetische DNA oder spiralförmige Peptide
mit genau festgelegter Länge
oder Dendrimere einer bestimmten Generation. Der Einschluss von
Abstandshaltereinheiten kann verwendet werden, um die Komplexität der Strukturen
zu erhöhen,
die an der Oberfläche
der Mikrokristalle gebildet werden. Nach der Bildung der gemischten
Nanostrukturen können
die molekularen Abstandshaltereinheiten verwendet werden, um zwei
oder mehr Nanopartikel dauerhaft miteinander zu verbinden. Dies
kann durch chemische Aktivierung von Gruppen entweder an dem Molekül oder an
dem Nanopartikel erreicht werden oder durch das Einführen von
Vernetzungsmitteln. Die Aktivierung oder Vernetzung kann in einer
Suspension der Mikrokristalle in einem Lösungsmittel oder als trockenes
Pulver erfolgen. Beschichtete Mikrokristalle, die mit einer Kombination
aus Metall-Nanopartikeln
und therapeutischen Molekülen
gebildet sind, bieten einen Weg zum Immobilisieren therapeutischer
Wirkstoffe auf hochdichten Partikeln zur Verabreichung von Arzneimitteln
auf Wegen wie der Injektion ohne Nadel. Alternativ können mit
Nanopartikeln beschichtete Mikrokristalle durch das gemeinsame Niederschlagen
eines kristallinen Arzneimittelmaterials mit Nanopartikeln gebildet
werden. Wenn hochdichte Nanopartikel wie etwa Gold verwendet werden,
so bietet dies einen Weg zur Erhöhung
der Gesamtdichte des gebildeten Arzneimittelpartikels. Hochdichte
Arzneimittelpartikel sind für
Injektionen ohne Nadel verwendbar.
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Mit
Nanopartikeln beschichtete Mikrokristalle weisen einen sehr großen Oberflächeninhalt
auf. Metall-Nanopartikel können
zum Katalysieren vieler Reaktionen verwendet werden. Ein Beispiel
ist das Züchten von
Kohlenstoff-Nanoröhren.
Diese können
aus der Oberfläche
von Metall-Nanopartikeln gezüchtet
werden, wobei der Durchmesser des Nanopartikels die Art und die
Abmessungen der gebildeten Kohlenstoff-Nanoröhre bestimmt. Anordnungen aus
Nanopartikeln können
verwendet werden, um Anordnungen von Kohlenstoff-Nanoröhren zu
züchten.
Solche ausgerichteten Nanoröhren
könnten
in Anzeigeanwendungen genutzt werden, wobei die Abmessungen der
Mikrokristalle die Fläche
des Elements bestimmen. Es könnten
auch Mischungen aus reaktiven und inerten Metall-Nanopartikeln verwendet
werden, die nach der Verschmelzung nicht-reaktive Kontakte zu den
Kohlenstoff-Nanoröhren
bereitstellen würden,
welche aus den reaktiven Zentren gezüchtet wurden.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: HERSTELLUNG
VON GOLD-KOLLOID
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Zuerst
wurden Gold-Nanopartikel hergestellt, die in Wasser löslich, jedoch
in einer Anzahl von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln unlöslich sind.
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0,155
g Tetrachlorgoldsäure
(HAuCl4) wurde in 8,8 ml Methanol/Essigsäure (Verhältnis 6:1)
gelöst. 0,19
g N-(2-mercapto-propionyl)glycin (d.h. Tiopronin) wurde separat
in weiteren 8,8 ml Methanol/Essigsäure (Verhältnis 6:1) gelöst. Die
Kristalle bildende Tiopronin-Lösung
wurde der HAuCl4-Lösung
unter gründlichem Rühren schnell
zugegeben. Der Lösung
wurde 20-25 Sekunden lang ermöglicht,
sich zu mischen, in welchem Zeitraum sich die Farbe langsam von
hellgelb zu einem tieferen Orange änderte. Danach wurde unter
Rühren schnell
eine vorab hergestellte Lösung
von KBH4-Nicht-Lösungsmittel
(mit 0,432 g KBH4 in 7,5 ml reinem Wasser)
zugegeben.
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Die
Suspension wurde abgekühlt,
in Zentrifugenröhren überführt und
wiederholt mit Methanol gewaschen und herunterzentrifugiert, um
alle löslichen,
organischen Verunreinigungen zu entfernen. Das daraus resultierende
dunkle Nanopartikel-Pulver wurde dann mit einem Spatel aus dem Kolben
entfernt und über
Nacht in einem Vakuum-Trockengerät
getrocknet. UV-Spektren einer wässrigen
Lösung
zeigten ein Maximum bei 520 nm, was Nanopartikel mit einem durchschnittlichen
Kerndurchmesser von 4±2
nm anzeigt. Bilder des Transmissionselektronenmikroskops bestätigten dies.
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BEISPIEL 2: HERSTELLUNG
VON MIT GOLD BESCHICHTETEN WASSERLÖSLICHEN KRISTALLEN
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Die
nachfolgend dargestellte Technik ist typisch für jene, die verwendet werden,
um Kristalle aus K2SO4 herzustellen,
welche mit den oben beschriebenen wasserlöslichen Gold-Nanopartikeln
beschichtet sind.
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Es
wurde eine Mischung K2SO4 und
Gold-Nanopartikeln hergestellt, indem 0,01 g des Gold-Nanopartikel-Pulvers
zu 1000 μl
einer gesättigten
wässrigen
K2SO4-Lösung hinzugegeben
wurden. 200 μl
der daraus resultierenden Lösung
wurden dann zu 3 ml trockenem Acetonitril-Nicht-Lösungsmittel
gegeben und kräftig
geschüttelt.
Sofort bildete sich ein hellgrauer Niederschlag, der sich durch
Stehen am Boden absetzte. Der Niederschlag wurde dann durch das
Abdekantieren des Acetonitrils gewonnen und über Nacht in ein Vakuum-Trockengerät gegeben.
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Bei
dem Mischen der wässrigen
Mischung von Gold-Nanopartikeln und gesättigter K2SO4 mit Acetonitril wurden beide Komponenten
gleichzeitig ausgefällt.
Dies verhält
sich so, weil sie beide in Wasser löslich, in Acetonitril jedoch
kaum löslich
sind. Das gleichzeitige gemeinsame Niederschlagen führt zur
Bildung von mit Nanopartikeln beschichteten Milkrokristallen. K2SO4 ist in der Lage,
schnell zu nukleieren und Mikrokristalle zu bilden, und die Nanopartikel
sind vom Inneren derselben durch die hohe Gitterenergie ausgeschlossen.
Da die Nanopartikel in dem Lösungsmittel
unlöslich
sind, bilden sie eine Schicht auf der Oberfläche des Kristalls. Sehr überraschend
sind die Nanopartikel in dieser Schicht in der Lage, organisierte
Anordnungen zu bilden, und auf vielen Kristallen werden charakteristische
Muster aus Linien beobachtet, die in ähnlichen Winkeln zueinander angeordnet
sind. Die deutet an, dass das darunter liegende Kristallgitter in
der Lage ist, die Organisation der Nanopartikel in einem Prozess
zu beeinflussen, der dem Aufwachsen einer Halbleiterschicht ähnelt.
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4 ist
eine erste Darstellung von Gold-Nanopartikeln, die auf K2SO4-Kristalle beschichtet
sind.
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Wie
in 5a dargestellt, bilden die Nanopartikel eine Beschichtung
auf der Oberfläche
der Mikrokristalle. Wie erwartet, ist ein intensiverer Kontrast
um die Ränder
der Kristalle sichtbar, wo der Strahl durch Nanopartikel unterbrochen
wird, die überall
auf den Oberflächen
liegen, welche parallel zum Strahl verlaufen. 5b,
die eine vergrößerte Ansicht
der 5a ist, zeigt, dass die Nanopartikel ein charakteristisches
Muster aus Linien auf der Oberfläche
bilden. Dies deutet an, dass statt einer zufälligen Beschichtung der Nanopartikel auf
die Kristalloberfläche
die Beschichtung in geordneter Weise angeordnet ist. 5c ist
eine weitere vergrößerte Ansicht.
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Mit
dem vorliegend beschriebenen Prozess können mit Nanopartikeln beschichtete
Mikrokristalle in einer Größenordnung
von 1012 bis 1015 gleichzeitig
hergestellt werden, wobei etwa 1 Liter der Reaktionsmischung verwendet
wird, welche aus dem Metallkolloid und der Salzlösung besteht. Bei Verwendung
von etwa 1 Liter Reaktionsmischung können etwa 10-10000 m2 Kristalloberfläche mit Nanopartikeln beschichtet
werden.
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6 zeigt,
dass größere K2SO4-Kristalle ebenfalls
mit einer gemusterten Anordnung von Gold-Nanopartikeln beschichtet werden können.
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7 ist
ein Bild eines Transmissionselektronenmikroskops eines einzigen
Gold-Nanopartikel-K2SO4-Kristalls.
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Röntgenbeugungsdaten
zeigten, dass die Nanopartikel an der Goldoberfläche das Kristallgitter nicht störten oder
verzerrten. Röntgenbeugungsergebnisse
zeigten, dass K2SO4,
das mit den Nanopartikeln und ohne sie niedergeschlagen wurde, dieselbe
Arkanitstruktur aufweist. Tabelle 1 unten zeigt Ergebnisse von K2SO4-Kristallen mit
Nanopartikeln und ohne.
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TABELLE
1 Mit
verfeinerten Elementarzellenparametern der beiden Pulverproben ist
die Form Arkanit, das die Raumgruppe Pmcn aufweist.
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BEISPIEL 3: VERSCHMELZEN
VON GOLD-NANOPARTIKELN AUF DER KRISTALLOBERFLÄCHE
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Die
hergestellten geordneten Anordnungen sind für die weitere Verarbeitung
geeignet. Zum Beispiel ist es möglich,
die Linien aus Gold-Nanopartikeln auf der Mikrokristalloberfläche miteinander
zu verschmelzen, um Nanodrähte
zu bilden.
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Die
dynamische Differenzkalorimetrie einer Probe von Gold-Nanopartikeln,
die wie in Beispiel 1 hergestellt wurden, zeigte ein Exotherm bei
210°C. Dies
bleibt bei der Verschmelzung zwischen Partikeln bestehen, die zu
einem insgesamt geringeren Oberflächeninhalt führt.
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Etwa
100 mg der trübgrauen,
mit Nanopartikeln beschichteten Mikrokristalle, die wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt wurden, wurden mit einem 20-fachem Gewichtsüberschuss
reiner K2SO4-Mikrokristalle gemischt,
welche mit derselben Prozedur ausgefällt wurden. Dieser Verdünnungsprozess
wurde vorgenommen, um die Möglichkeit
der Verschmelzung zwischen Kristallen zu minimieren. Das gemischte
Pulver wurde auf einen Keramiktiegel versetzt und in einen Ofen
unter langsamem Stickstoffstrom gegeben. Die Temperatur wurde mit
10°C pro
Minute auf eine Endtemperatur von 330°C erhöht, wonach die Probe 3 Stunden
lang zum Abkühlen
in dem Stickstoffstrom belassen wurde. Bei der Begutachtung des
erhitzten Pulvers wurde ersichtlich, dass es seine Farbe von trübgrau zu
lila verändert
hatte, was anzeigt, dass eine wesentliche Veränderung an den Gold-Nanopartikel
aufgetreten war.
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Wie
in 8 dargestellt, zeigte das TEM der verschmolzenen
Kristalle, dass dieselbe Art Muster aus Linien erhalten blieb. Wurden
die verschmolzenen Kristalle in Wasser gegeben, löste sich
der Salzkern sofort auf.
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BEISPIEL 4: HERSTELLUNG
VON MIT GOLD-NANOPARTIKELN BESCHICHTETEN VALIN-MIKROKRISTALLEN
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Entsprechend
der in Beispiel 1 beschriebenen Technik wurden Gold-Nanopartikel
(AuNP) hergestellt. Es wurde eine gesättigte wässrige Lösung von DL-Valin bei Raumtemperatur
hergestellt und durch einen 20-Mikron-Filter geleitet, um ungelöstes Material
zu entfernen. Eine abgewogene Probe der Gold-Nanopartikel wurde
so in der Valin-Lösung
gelöst,
dass sich eine Konzentration des AuNP von 1 mg/100 Mikroliter ergab. 360
Mikroliter dieser wässrigen
Valin-AuNp-Mischung wurden dann tropfenweise und unter schnellem
Rühren in
15 ml trockenem THF gegeben. Sofort nach der Zugabe bildete sich
ein grauer Niederschlag aus AuNP-Valin-Mikrokristallen. Die dunkle
Farbe, die für
die Au-Nanopartikel
in der wässrigen
Lösung
charakteristisch ist, hängt
vollständig
mit den Mikrokristallen zusammen und kann quantitativ nach der erneuten
Lösung
der isolierten Mikrokristalle in Wasser wiederhergestellt werden.
REM-Bilder des Niederschlags wie in 9 dargestellt,
zeigen, dass regelmäßige, plattenähnliche
Valin-Mikrokristalle mit größten Abmessungen
von weniger als 10 Mikron gebildet wurden. Es sind keine Anhäufungen
ungebundener Nanopartikel sichtbar. TEM-Untersuchungen sind nicht
möglich,
da die mit Gold beschichteten Valin-Mikrokristalle schnell im Strahl
schmelzen.
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BEISPIEL 5: HERSTELLUNG
VON MIT GOLD-NANOPARTIKELN BESCHICHTETEN RB2SO4-MIKROKRISTALLEN
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Entsprechend
der in Beispiel 1 beschriebenen Technik wurden Gold-Nanopartikel
(AuNP) hergestellt. Es wurde eine gesättigte wässrige Lösung von Rb2SO4 hergestellt und durch einen 20-Mikron-Filter geleitet, um
ungelöstes
Material zu entfernen. Eine abgewogene Probe der Nanopartikel wurde
so in der gesättigten Rb2SO4-Lösung gelöst, dass
sich eine Konzentration des AuNP von 1 mg/100 Mikroliter ergab.
210 Mikroliter dieser wässrigen
Rb2SO4-AuNp-Mischung
wurden dann tropfenweise und unter schnellem Rühren in 15 ml trockenem DMF
gegeben. Sofort nach der Zugabe bildete sich ein grauer Niederschlag
aus AuNP-Rb2SO4-Mikrokristallen.
Die dunkle Farbe, die für
die Au-Nanopartikel in der wässrigen
Lösung
charakteristisch ist, hängt vollständig mit
den Mikrokristallen zusammen und kann quantitativ nach der erneuten
Lösung
der isolierten Mikrokristalle in Wasser wiederhergestellt werden.
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REM-Bilder
des Niederschlags, wie in 10a und 10b dargestellt, zeigen, dass regelmäßig geformte
(quaderförmige)
Mikrokristalle mit größten Abmessungen
von 10 Mikron gebildet wurden. Es sind keine Anhäufungen ungebundener Nanopartikel
sichtbar. 10c ist ein TEM-Bild der AuNP-Rb2SO4-Mikrokristalle, das die typischen „Halos" zeigt, die erwartet
werden, wenn ein Bild eines Materials mit geringem Kontrast (Rb2SO4), das mit dem
hochkontrastiven Gold beschichtet ist, aufgenommen wird. 10d ist eine vergrößerte Ansicht der 10c. Bei geringerer Oberflächenbedeckung ist es möglich, Linienmerkmale
und -Muster festzustellen, die von den Nanopartikeln gebildet werden, ähnlich denen,
die bei K2SO4 sichtbar
waren. Die TEM-Bilder von Mikrokristallen, welche mit höheren Verhältnissen
von AuNP:Rb2SO4 hergestellt
wurden (z.B. 3 mg/100 Mikroliter), ergeben dichter beschichtete
Mikrokristalle.
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BEISPIEL 6: HERSTELLUNG
VON MIT DENDRIMER BESCHICHTETEN MIKROKRISTALLEN UNTER VERWENDUNG
VON STARBUST (EINGETRAGENES WARENZEICHEN) PAMAM GENERATION 4
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Es
wurden Starbust (eingetragenes Warenzeichen) PAMAM Dendrimer Generation
4 (aminoterminiert) und Starbust (eingetragenes Warenzeichen) (PAMAM)
Dendrimer Generation 4.5 (Carboxylterminiert) von Aldrich Chemicals
als Lösungen
bezogen und Proben bis zur erforderlichen Trockenheit eingedampft.
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17,2
mg getrocknetes Dendrimer Starbust (eingetragenes Warenzeichen)
PAMAM Generation 4 wurden in 860 Mikroliter gesättigter K2SO4-Lösung
gelöst.
Die Probe wurde 5 Minuten lang sonifiziert, um zu gewährleisten,
dass das gesamte Dendrimer gelöst
war. Mit einer 250-Mikroliter-Kanüle und unter kräftigem Rühren wurde
dann die Dendrimer/Salz-Lösung
tropfenweise zu zwei Chargen von 15 ml Isopropanol gegeben (wobei
die Hälfte
der Lösung
jeweils 15 ml Lösungsmittel
zugegeben wurde). Sofort nach der Zugabe bildete sich ein feiner
weißer
Niederschlag aus Mikrokristallen.
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Um
festzustellen, dass das Dendrimer tatsächlich an der Oberfläche der
Kristalle vorlag, wurde eine der Proben genommen und in Isopropanol
suspendiert. Zu der Suspension wurden etwa 10 Tropfen eines Amin-spezifischen
Testreagens, Trinitrobenzensulfonsäure (TNBS), gegeben. Als die
Säure der
Probe zugesetzt wurde, nahmen die Mikrokristalle eine leuchtend
orangene/rote Farbe an, was deutlich die Reaktion von TNBS mit den
freien Aminen an der Oberfläche
des Dendrimers anzeigte, das sich auf den Mikrokristallen befand.
Die Suspension wurde kurz zentrifugiert, um die Kristalle abzusetzen.
In dem Lösungsmittel
wurde kein positiver Amin-Test beobachtet.
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BEISPIEL 7: HERSTELLUNG
VON MIT DENDRIMER BESCHICHTETEN MIKROKRISTALLEN UNTER VERWENDUNG
VON STARBUST (EINGETRAGENES WARENZEICHEN) PAMAM GENERATION 4.5
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Als
der Versuch in Beispiel 6 mit dem Dendrimer Starbust (eingetragenes
Warenzeichen) PAMAM Dendrimer Generation 4.5 (das Carboxylat- statt
Amino-Endgruppen aufweist) wiederholt wurde, wurde keine orangene
Farbe festgestellt, was anzeigte, dass der positive Amin-Test nur
dem Dendrimer Starbust (eingetragenes Warenzeichen) PAMAM Dendrimer
Generation 4 zugeschrieben werden kann, das im ersten Versuch verwendet
wurde, und keinem anderen Teil in dem System.
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Zusammen
stellen die Ergebnisse, die in Beispiel 6 und 7 dargestellt sind,
eindeutig heraus, dass nach dem gemeinsamen Niederschlagen das Dendrimer
fest mit den Mikrokristallen verbunden ist. Um zu beweisen, dass
sich Starbust (eingetragenes Warenzeichen) PAMAM Generation 4.0
und 4.5 an der Oberfläche
der Mikrokristalle befinden, wurde ein weiterer Test durchgeführt. Die
Suspension wurde zentrifugiert und das Isopropanol-Lösungsmittel
abdekantiert, wobei ein Pfropfen aus orangefarbenen Kristallen zurückblieb.
Diesem wurden unter kräftigem
Schütteln
2 ml gesättigter
wässriger
K2SO4 zugesetzt.
Nach 2 bis 3 Minuten Stehen schlugen sich schwachgelbe K2SO4-Kristalle am
Boden des Fläschchens
nieder, wobei eine klare orange-/rotfarbene Aufschwemmung zurückblieb.
Dieses Ergebnis zeigt, dass sich die Dendrimere tatsächlich an
der Oberfläche
des Kristalls befanden, da sie sich ohne Weiteres in die wässrige Lösung hinein
lösen,
während die
Salzmikrokristalle (in gesättigter
wässriger
K2SO4 unlöslich) unbeeinflusst
blieben.
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Beispiel
6 und 7 demonstrieren die Bildung von Mikrokristallen, die mit Nanopartikeln
beschichtet sind und ein isolierendes Kernmaterial und eine positive äußere Oberfläche aufweisen.
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BEISPIEL 8: BILDUNG VON
MIKROKRISTALLEN, DIE MIT EINER MISCHUNG AUS GOLD-NANOPARTIKELN UND PAMAM DENDRIMER GENERATION
4.5 BESCHICHTET SIND
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In
diesem Versuch wurde eine Mischung aus zwei verschiedenen Arten
von Nanopartikeln in einer Salzlösung
gelöst
und alle drei wurden zusammen ausgefällt.
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Wie
in Beispiel 1 hergestellte Gold-Nanopartikel und Dendrimer Starbust
(eingetragenes Warenzeichen) PAMAM Generation 4.5 wurden in einer
gesättigten
K2SO4-Lösung gelöst (9,9
mg Dendrimer und 4,2 mg AuNP wurden in 1410 Mikrolitern K2SO4-Lösung gelöst). Dies
ergab eine klare dunkle Lösung,
die mit der identisch war, die in Beispiel 2 mit Gold-Nanopartikeln
erzielt wurde.
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Die
Probe wurde, wie in Beispiel 2 beschrieben, zu 15 ml Isopropanol
gegeben. Nach der Zugabe zu Isopropanol wurde sofort ein grauer/blauer
Niederschlag aus Mikrokristallen beobachtet. Die Farbe dieser Mikrokristalle
unterscheidet sich von der, die vorher in den Versuchen sowohl mit
dem einzelnen Dendrimer als auch mit AuNP festgestellt wurde, und
zeigt deutlich, dass die Nanopartikel in einer anderen Umgebung
an die Mikrokristalle gebunden sind. Die Zugabe von Trinitrobenzensulfonsäure zu der
Suspension gab den Kristallen eine dunkelorangene Farbe, was zeigt,
dass das Aminhaltige PAMAM-Dendrimer
ebenfalls an der Kristalloberfläche
vorliegt.
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Dieses
Beispiel demonstriert die Bildung von Mikrokristallen, die mit einer
Mischung aus zwei verschiedenen Arten von Nanopartikeln beschichtet
sind; eine Art isolierend (positive Oberfläche) und die andere leitend
(negative Oberfläche).
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BEISPIEL 9: HERSTELLUNG
EINER NANOPARTIKEL-ANORDNUNG AUF DER MIKROKRISTALLOBERFLÄCHE
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11 ist
eine schematische Darstellung zweier verschiedener Arten von Nanopartikeln 10, 11,
die auf ein Kristall 20 beschichtet sind. Die Nanopartikel 10, 11 werden
dann entweder mit Hilfe eines bifunktionalen Moleküls oder
eines Aktivierungsmittels vernetzt. Die vernetzte Struktur kann
als Vorlagematrize verwendet werden, um anschließende Schichten aufzubauen,
wie in 12 dargestellt, die eine Darstellung
einer zweilagigen Schicht aus Nanopartikeln 10, 11 ist.
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BEISPIEL 10: HERSTELLUNG
ANISOTROPER NANOPARTIKEL
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13a ist eine Darstellung der Standardreaktion
zweier verschiedener Nanopartikel 10, 11, wobei bei
der Reaktion eine Anzahl verschiedener Kombinationen der Nanopartikel 10, 11 gebildet
werden. In dieser Reaktion gibt es keine Selektivität.
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13b stellt ein Verfahren zur selektiven Bildung
regelmäßiger anisotroper
Nanopartikel dar. Zuerst werden, wie im Vorhergehenden beschrieben,
Nanopartikel 10 auf die Oberfläche eines Kristalls 20 beschichtet.
Ein Überschuss
eines zweiten Nanopartikels 11 wird dann einer Lösung der
Nanopartikel 10, die auf die Oberfläche des Kristalls 20 beschichtet
sind, zugegeben. Bei Zugabe der Nanopartikel 11 binden
sich die Nanopartikel 11 kovalent an eine Seite des Nanopartikels 10.
Bei dem Abspülen
von überschüssigem Reagens und
dem erneuten Lösen
des Kristalls 20, binden sich fest definierte Abmessungen
von Nanopartikeln 10 kovalent an die Nanopartikel 11.
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Regelmäßige anisotrope
Partikel, die nach diesem Verfahren gebildet werden, können beispielsweise als
Tenside, Oberflächenmodifikatoren
oder als Bausteine für
die Selbstorganisation komplexerer Strukturen verwendet werden.
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BEISPIEL 11: BILDUNG VON
NANOPARTIKEL AN EINER POLYMEROBERFLÄCHE
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14a ist eine Darstellung der Standardreaktion
eines Nanopartikels 10 mit einem Monomer. Obwohl es, wie
in 14a dargestellt, wünschenswert ist, dass sich
die Nanopartikel 10 auf der Oberseite eines gebildeten
Polymersubstrats 30 bilden, bauen sich die Nanopartikel 10 für gewöhnlich in
das Polymersubstrat 30 ein.
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14b jedoch zeigt, dass, wenn wir Nanopartikel 10 verwenden,
die erfindungsgemäß auf die
Oberfläche
eines Kristalls 20 beschichtet sind, und diese mit der
Monomermischung mischen, das Kristall nach der Polymerisation auf
das Polymer gebunden sein wird. Beim Spülen lösen sich die Kristalle 20 und
die Nanopartikel sind notwendig an der Oberfläche einer Leerstelle freigelegt,
die durch den Verlust des Kristalls zurückbleibt. Diese Leerstelle
kann sich an der Außenseite
oder der Innenseite des Polymers befinden.
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Durch
die Bildung der Nanopartikel 10 an der Oberfläche des
Polymersubstrats 30 wird ein sehr großer Flächeninhalt der Nanopartikel 10 gebildet,
der für
die Katalyse, Chromatographie, Diagnostik, Abscheidungstechnik und
Analyse verwendbar ist.