DE60212412T2 - Von aussen erreichbare thermische erdung für eine taktische rakete - Google Patents

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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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    • F28D15/00Heat-exchange apparatus with the intermediate heat-transfer medium in closed tubes passing into or through the conduit walls ; Heat-exchange apparatus employing intermediate heat-transfer medium or bodies
    • F28D15/02Heat-exchange apparatus with the intermediate heat-transfer medium in closed tubes passing into or through the conduit walls ; Heat-exchange apparatus employing intermediate heat-transfer medium or bodies in which the medium condenses and evaporates, e.g. heat pipes

Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steuern von Temperaturen in elektronischen Komponenten und insbesondere ein Steuern der Temperaturen von elektronischen Komponenten in einer taktischen Rakete.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Während des Flugs einer Rakete wird durch die Führungs- und Steuersysteme Abwärme erzeugt. Diese Wärme muss abgeleitet werden. Falls die Wärme nicht aus den Systemen entfernt wird, können sie überhitzen und versagen. Während eines Überschallflugs ist die Außenfläche der Rakete zu heiß, um als Strahler zu wirken. Dementsprechend muss die überschüssige Wärme intern absorbiert werden.
  • Eine Flugzeit taktischer Raketen ist typischerweise ziemlich kurz, und zwar in der Größenordnung von höchstens 5 oder 6 Minuten. Während dieser Zeit erzeugen die Elektronikbaugruppen, die beim Steuern des Flugs beteiligt sind, eine wesentliche Wärmemenge. Diese Wärme ist durch geeignet dimensionierte Metallwärmefallen bzw. -senken innerhalb der Rakete absorbiert worden. Typischerweise kann ein Computerchip eine Kupfer- oder Aluminiumplatte, mit oder ohne Finnen, aufweisen, die daran befestigt ist, um überschüssige Wärme zu speichern und wieder abzustrah len. Solche Wärmefallen können für die kurze, für den Flug benötigte Zeit die Temperatur der Elektronikbaugruppen unterhalb nicht akzeptabler Niveaus halten, obwohl sie Gewicht hinzufügen, welches eine Leistung nicht direkt erhöht.
  • Die Verwendung von Wärmefallen für jede wärmeempfindliche Komponente ignoriert die Wärmekapazität der anderen internen Komponenten der Rakete, wie z.B. des strukturellen Rahmens, der die Rakete zusammenhält und den Treibstoff speichert. Ein Wärmeverwaltungssystem, das die Wärmekapazität dieser internen Komponenten nutzt, könnte die Größe von vielen individuellen Wärmefallen innerhalb der Rakete verringern oder sie vollständig eliminieren.
  • Taktische Raketen werden auch umfassend auf Prüfständen getestet und reprogrammiert. Dieses Testen und Reprogrammieren kann wesentlich länger dauern als die tatsächliche Flugzeit, insbesondere wenn es wiederholte Simulationen von Kampfsituationen gibt. Die für einen sechsminütigen Flug geeigneten Wärmefallen können die Elektronikbaugruppen für einen sehr langen Test oder ein Reprogrammieren nicht ausreichend kühl halten.
  • In der Vergangenheit wurden die Elektronikkomponenten während eines Testens und Reprogrammierens durch kurzes Testen und Reprogrammieren kühl gehalten und anschließend ließ man die Komponenten abkühlen. Dies hat den Nachteil von ausgedehnten Test- und Reprogrammierzeiten.
  • Bei einem anderen Ansatz wurden die Komponenten durch Herstellen temporärer mechanischer Verbindungen zwischen den internen Wärmefallen und dem Raketengehäuse (Haut) während eines Testens gegen ein Überhitzen geschützt. Diese mechanischen Verbindungen wurden mit Wärmedioden hergestellt, die eine Wärme von der Wärmefalle zu dem Gehäuse fließen lassen, solange das Gehäuse kühler als die Wärmefalle ist. Solche Wärmedioden verschlechtern eine Raketenleistung, indem Gewicht und Kosten hinzugefügt werden.
  • Aktive Kühlschleifen wurden ebenfalls verwendet. Diese Kühlschleifen liefern während eines Testens und Reprogrammierens eine interne Kühlung, indem ein Fluidwärmetransfermedium durch Durchgänge innerhalb der Rakete zirkuliert wird. Während dies ein Kühlen der Elektronik während eines Testens und Reprogrammierens ermöglicht, ist der durch das Kühlsystem besetzte Raum während eines taktischen Flugs verloren, wodurch eine Raketenleistung verringert wird.
  • Manchmal wird eine spezifische Hardware geschaffen, um die gesamte Rakete während eines Testens und Reprogrammierens zu kühlen. Dies ist im Labor oder in der Fabrik effektiv, jedoch lässt sich das Kühlgerät nicht einfach während eines Kampfs für eine Reprogrammierung auf das Feld bringen.
  • Das Dokument US 4000776 offenbart den Oberbegriff des Anspruchs 1 und dient als Basis für Anspruch 14.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung ist durch die Merkmale des Raketensystems des Anspruchs 1 und durch die Merkmale des Verfahrens des Anspruchs 14 gekennzeichnet.
  • Die Erfindung schafft eine Wärmeerdungsebene ("thermal ground plane") innerhalb einer Rakete. Die Wärmeerdungsebene verbindet alle thermisch signifikanten Komponenten innerhalb der Rakete und hält sie auf einer gleichmäßigen Temperatur. Während des Raketenflugs absorbiert die Erdungsebene überschüssige Wärme, was Komponenten kühl hält, und verteilt Wärme rasch an wärmeabsorbierende Komponenten innerhalb der Rakete. Während eines Testens und Reprogrammierens ist die Erdungsebene an einer externen Wärmeableitvorrichtung durch eine Öffnung in der Haut der Rakete befestigt. Hohe Wärmeflussraten durch die Erdungsebene und ihre externe Kühlvorrichtung halten die Elektronik während eines Testens und Reprogrammierens auf einer gleichbleibenden Temperatur unterhalb der unsicheren Betriebstemperaturgrenze.
  • Die Wärmeerdungsebene wird innerhalb der Rakete unter Verwendung eines Wärmerohrs errichtet. Diese Vorrichtung vertraut auf die Zirkulation und eine Phasenänderung eines Fluids, um Wärme von heißeren Bereichen zu kühleren Bereichen zu bewegen. Das Wärmerohr ist mit allen internen Vorrichtungen, die eine Kühlung benötigen, und mit jeder internen Struktur verbunden, die Wärme absorbieren kann. Während eines taktischen Flugs liefert die Phasenänderung des Fluids von flüssig zu gasförmig und seine erneute Kondensation in kühleren Bereichen des Wärmerohrs, wo Energie absorbiert wird, eine ausreichende Wärmekapazität, um die Komponenten vor einer Überhitzung zu bewahren. Überschüssige Wärme wird schnell an strukturelle, wärmeabsorbierende Komponenten der Rakete übertragen. Während eines Testens ist die externe Kühlvorrichtung an den Kühlbereich des Wärmerohrs angeschlossen, um überschüssige Wärme aus der Rakete zu ziehen.
  • Die Erfindung verbessert eine Raketenleistung, da es keine Verlustkomponenten, die während eines taktischen Flugs getragen werden, und wenig verlorenen Raum gibt. Außerdem kann Abwärme eher umfassend als auf einer Komponente-um-Komponente-Basis verwaltet werden.
  • Die Erfindung verwendet ein Wärmerohr, um die Wärmeerdungsebene zu errichten. Wärmerohre weisen eine sehr hohe thermische Leitfähigkeit auf, wodurch Wärme schnell bewegt wird. Wie eine elektrische Erdungsebene, die gegenüber dem Elektrizitätsfluss einen minimalen Widerstand aufweist, zeigt ein Wärmegrund einen minimalen Widerstand gegenüber einem Wärmefluss. Bspw. kann ein Wärmerohr eine 10 Mal so große Wärmeleitfähigkeit wie ein ähnlich konfigurierter Kupferbus aufweisen. Eine hohe thermische Leitfähigkeit ist ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung, und andere Vorrichtungen und Materialien, die eine hohe thermische Leitfähigkeit zeigen, könnten anstatt des Wärmerohrs verwendet werden. Eingekapselte Graphitfaserbündel könnten z.B. verwendet werden. Das Wärmerohr kann Zweige umfassen, die sich von ihm erstrecken, um Wärme von Komponenten mit hoher Wärme zu absorbieren. Die Zweige können aus Metall hergestellt sein, wie z.B. Kupfer, oder können selbst Wärmerohre sein.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die verschiednen Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung können unter Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen einfacher verstanden werden.
  • Die Figur zeigt den vorderen Endteil einer taktischen Rakete in einem vertikalen Querschnitt, um interne wärmeerzeugende und wärmeabsorbierende Komponenten zu zeigen, die miteinander durch ein Wärmerohr und eine entfernbare externe Wärmeableitvorrichtung verbunden sind, und zwar alles gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Die in der Zeichnungsfigur gezeigte Rakete 10 ist eine taktische Rakete, die für einen Flug von höchstens fünf oder sechs Minuten bei Überschallgeschwindigkeit gedacht ist. Die Rakete 10 weist eine zylindrische Form mit einer abgerundeten Nase auf. Der Rakete 10 bekommt ihre äußere Form durch eine Haut oder Hülle 12 gegeben. Die Rakete 10 umfasst einen internen strukturellen Rahmen, der schematisch als Querwände bzw. Schotte 14a-14c gezeigt ist. Innen weist die Rakete 10 einen Treibstoff 16, eine Energieversorgung 18 und verschiedene elektronische Komponenten 20a-20f auf, die zum Steuern ihres Flugs verwendet werden.
  • Die Rakete 10 umfasst auch ein Wärmerohr 22, das einige, aber nicht alle, Komponenten innerhalb der Rakete verbindet. Das Wärmerohr 22 bildet eine thermische Erdungsebene, die alle Komponenten 14, 16 und 20, die mit ihr verbunden sind, auf nahezu der gleichen Temperatur hält, so wie ein elektronischer Erdungsbus es für elektrische Potenziale tut.
  • Die Figur zeigt eine externe Wärmeableitvorrichtung 24, die nachfolgend beschrieben ist. Diese Vorrichtung wird während eines Testens und Reprogrammierens der Rakete verwendet, um die thermische Erdungsebene, die durch das Wärmerohr 22 errichtet ist, auf einer akzeptablen kühlen Temperatur zu halten.
  • Das Wärmerohr 22 ist ein herkömmliches Wärmerohr, einschließlich einen hohlen Metallzylinders 30 mit einem Docht 32, der seine Innenfläche auskleidet. Ein Wärmeübertragungsfluid wird in den ausgekleideten Zylinder 30 gebracht, und der Zylinder wird verschlossen bzw. abgedichtet. Im Stand der Technik ist es wohl bekannt, dass Wärmerohre durch Absorbieren von Wärme funktionieren, wenn das Arbeitsfluid verdampft, und Wärme abgeben, wenn das Arbeitsfluid kondensiert. Das Arbeitsfluid bewegt sich in seinem flüssigen Zustand von kälteren Bereichen zu wärmeren Bereichen durch eine Kapillarwirkung in dem Docht 32, während der Dampf in einem offenen Kern in der Mitte des Wärmerohrs von den heißeren Bereichen zu den kühleren Bereichen frei nach unten wandert. Geeignete Dochtmaterialien und Fluide sind dem Fachmann bekannt, wenn die Anwendung in einem sich rasch bewegenden Objekt und die anzutreffenden Temperaturbereiche berücksichtigt wird.
  • Das Wärmerohr 22 ist mit allen wärmeerzeugenden Vorrichtungen 20a-20f, die vor einem Überhitzen bewahrt werden müssen, und mit jeder vorhandenen Wärmefalle 14, 16 innerhalb der Rakete verbunden. Verschiedene Techniken werden verwendet, um die Wärmequellen mit dem Wärmerohr 22 zu verbinden. Jede Verbindung ist geeignet, solange sie eine hohe thermische Leitfähigkeit aufweist und ein so schnelles Übertragen von Wärmeenergie an das Wärmerohr zulässt, wie sie erzeugt wird. Elektronische Baugruppen 20a und 20b sind z.B. geformt, um zumindest um einen Teil des Äußeren des Wärmerohrs 22 zu passen. Sie können an dem Wärmerohr 22 unter Verwendung jedes geeigneten Zements oder einer Bindeanordnung angebracht werden, die eine hohe thermische Leitfähigkeit aufweist. Leiterplatten 20c können Halteflansche 34 aufweisen, um die Leiterplatte an dem Wärmerohr 22 zu befestigen. Die Halteflansche 34 sind wiederum mit Metallwärmefallen (nicht gezeigt) verbunden oder einstückig damit ausgebildet, die mit den Leiterplatten verbunden sind, um Wärme von Wärmequellen, wie z.B. Computerchips, an den Flansch zu leiten. Für besonders heiße Komponenten können radiale Zweige 36, 38 verwendet werden. Ein Zweig 36 ist selbst ein Wärmerohr, dessen eines Ende mit der wärmeerzeugenden Komponente 20d verbunden ist und dessen anderes Ende mit dem mittigen Wärmerohr 22 verbunden ist. Die Verbindung wird durch jedes geeignete Mittel hergestellt, das dem Fachmann bekannt ist und einen schnellen Wärmefluss von dem Zweigwärmerohr 36 zu dem mittigen Wärmerohr 22 zulässt. Jeder Zweig des mittigen Wärmerohrs 22 kann ein flaches Plattenwärmerohr 38 sein, wenn eine zusätzliche Effizienz beim Wärmeübertragen erforderlich ist, oder wenn die Wärmequellen weiter verteilt sind.
  • Das Wärmerohr 22 ist auch mit allen möglichen Wärmefallen innerhalb der Rakete verbunden. Diese umfassen im Wege eines Beispiels die Querwände 14a-14c und den Treibstoff 16. Es wird bevorzugt, die wärmeerzeugenden Elemente 20a-20f und die wärmeabsorbierenden Elemente 16 innerhalb der Rakete 10 derart anzuordnen, dass die Wärmeerzeugenden sich an einem Ende befinden und dass sich wärmeabsorbierende Elemente an dem anderen Ende des Wärmerohrs befinden. In der Zeichnung befinden sich die wärmeerzeugenden Elemente 20a-20f in Richtung des vorderen Endes der Rakete, während der wärmeabsorbierende Treibstoff 16 achtern angeordnet ist. Die Querwände 14a-14c befinden sich aus strukturellen Gründen zwischen den zwei Enden des Wärmerohrs 22. Ein Anordnen der heißesten Elemente bei einem Ende des Wärmerohrs 22 und der kühlsten Elemente bei dem anderen erleichtert einen kapillaren Fluss des flüssigen Arbeitsfluids von dem kühleren Bereich zu dem heißeren Bereich.
  • Einige Komponenten, wie z.B. die Wärmebatterie 18, sind gegenüber dem Wärmerohr isoliert. Dies stellt eine geeignete Behandlung für jede Komponente dar, die Wärme erzeugt, jedoch durch sie nicht entgegenwirkend beeinflusst wird. Aus ähnlichen Gründen sind die Querwände 14 nicht direkt mit der Haut 12 verbunden. Bei Überschallgeschwindigkeiten erwärmt sich die Haut 12 durch Reibung mit der Luft. Diese Wärme wird von den Komponenten 14, 16, 18 und 20 innerhalb der Rakete teilweise abgehalten, indem die Haut nicht direkt an die Querwände 14 gekoppelt wird, sondern anstatt dessen isolierende Verschlusssysteme (nicht gezeigt) verwendet werden.
  • Das Wärmerohr 22 weist eine hohe thermische Leitfähigkeit auf, die ungefähr zehn Mal so groß wie die ist, die ein vergleichbar dimensionierter und geformter Kupferbus erzielen würde. Die tatsächliche Leistung des Wärmerohrs 22 hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich dem gewählten Arbeitsfluid, dem Material und Durchmesser des Wärmerohrs und dem Temperaturbereich, über dem das Wärmerohr arbeiten muss.
  • Das Wärmerohr 22 arbeitet auf eine zu einem elektrischen Erdungsebenenkreis analoge Weise, wobei alles damit Verbundene auf einer gemeinsamen Temperatur gehalten wird. Das Wärmerohr 22 weist eine exzellente thermale Leitfähigkeit auf. Sobald Hitze durch eine an dem Wärmerohr 22 befestigte Komponente erzeugt wird, wird die Wärme zuerst durch ein Verdampfen des Fluids innerhalb des Wärmerohrs absorbiert. Dieses Fluid bewegt sich im Wärmerohr 22 nach unten zu kühleren Bereichen, wo es kondensiert, wobei es Wärme an z.B. Querwände 14 und den Treibstoff 16 oder an irgendein anderes Element in der Rakete 10 abgibt, das Wärme absorbieren kann und das mit dem Wärmerohr verbunden ist. Aufgrund der schnellen Wärmeübertragung bedeutet ein Verwenden des Wärmerohrs 22, das die Verwaltung von überschüssiger, durch die Elektronikkomponenten erzeugten Wärme virtuell auf der Wärmekapazität der gesamten Rakete 10 (strukturelle Komponenten, z.B., 14, Treibstoff 16 und Wärmerohr 22) und nicht nur auf spezifische Wärmefallen für individuelle wärmeerzeugende Komponenten basiert werden kann. Mit der Fähigkeit, die gesamte Rakete als Wärmefalle zu verwenden, ist es einfacher, kritische Elektronikkomponenten unterhalb einer maximalen zulässigen Temperatur, z.B. 85°C, zu halten.
  • Statisches Testen und Reprogrammieren einer Rakete 10 kann eine wesentliche Zeitdauer in Anspruch nehmen. Eine externe Wärmeableitvorrichtung 24 wird vorgesehen, um das Wärmerohr 22 auf einer stabilen, akzeptablen kühlen Temperatur zu halten. Die externe entfernbare Wärmeableitvorrichtung 24 ist analog zu einem elektrischen Erdungsdraht zu sehen, der mit der Rakete und anderer elektrischer Ausrüstung verbunden ist, um Schläge, Funken oder den Aufbau einer statischen elektrischen Ladung zu verhindern.
  • Die externe Wärmeableitvorrichtung 24 erstreckt sich durch eine Öffnung 40 in der Raketenhaut und bildet eine Wärmeverbindung mit dem Wärmerohr 22. Die externe Wärmeableitvorrichtung 24 kann Wärme schnell aus dem Wärmerohr 22 ziehen. Das Wärmerohr 22 weist einen Vorsprung 42 auf, um einen vergrößerten Bereich zum Berühren der und zum Übertragen von Wärme an die externe Wärmeableitvorrichtung 24 zu schaffen. Eine konische Bohrung 44 in dem Vorsprung 42 dient diesem Zweck, andere Formen sind jedoch auch möglich. Ein Mechanismus, wie z.B. ein Schraubgewinde oder eine Klemme (nicht gezeigt) halten die externe Wärmeableitvorrichtung 24 in Kontakt mit dem Wärmerohr 22, um eine gute Wärmeverbindung sicherzustellen.
  • Die externe Wärmeableitvorrichtung 24 könnte z.B. ein (nicht gezeigtes) mit einem dadurch laufenden Kühlmittel sein. Das Kühlmittel kann durch eine herkömmliche Kühlmaschine gekühlt werden. Die externe Wärmeableitvorrichtung 24 könnte auch ein anderes Wärmerohr 46 sein. In diesem Fall weist das externe Wärmeableitvorrichtungs-Wärmerohr 46 eine große Oberfläche auf, wie z.B. die Finnen 48 auf ihrem externen Endteil, um Wärme zu übertragen. Ein externer Lüfter 50 kann verwendet werden, um eine Luftströmung zu erzwingen und eine Wärmeübertragung zu erhöhen. Ein Verwenden eines Wärmerohrs 46 und eines externen Lüfters 50 als externe Wärmeableitvorrichtung hat den Vorteil einer Einfachheit und Wirtschaftlichkeit gegenüber einer mit einem Kühlmittel gekühlten Sonde und ist einfach erhältlich zur Verwendung in diesem Gebiet. Mit der befestigten externen Wärmeableitvorrichtung 24 kann die Rakete ohne Überhitzung getestet und/oder reprogrammiert werden. Die externe Wärmeableitvorrichtung 24 zieht Wärme von dem Wärmerohr, wobei die Elektronikkomponenten 20, die Wärme erzeugen, unterhalb eines kritischen Maximums gehalten werden. Wenn die Rakete 10 für einen Flug bereit ist, kann die externe Wärmeableitvorrichtung 24 entfernt werden und die Öffnung 40 in der Haut 12 kann mit einem geeigneten Stopfen geschlossen werden.
  • Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bewahren von Elektronikkomponenten 20 gegenüber einer Überhitzung sowohl während kurzen Raketenflügen als auch während eines ausgedehnten Prüfstand testens oder Reprogrammierens der Rakete bewahrt, und zwar mit einem kleinen Opfer hinsichtlich einer Raketenleistung. Es versteht sich auch, dass die beschriebenen Ausführungsformen lediglich illustrativ für einige der vielen spezifischen Ausführungen sind, die Anwendungen der Prinzipien der vorliegenden Erfindung repräsentieren. Viele andere Anordnungen können von einem Fachmann auf einfache Weise ersonnen werden, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.

Claims (15)

  1. Raketensystem (10) mit einem Raketengehäuse (12), einer Elektronikbaugruppe (20), die eine Wärmequelle umfasst und innerhalb des Gehäuses (12) angeordnet ist, und einem Wärmerohr (22), welches mit der Wärmequelle verbunden und in dem Gehäuse (12) angeordnet ist; einem Anschlussport (40) durch das Gehäuse (12) an das Wärmerohr (22), einer entfernbaren Wärmeableiteinrichtung (24), die mit dem Wärmerohr (22) durch den Anschlussport (40) verbunden ist, gekennzeichnet durch einen Verschluss zum Schließen des Anschlussports (40) beim Entfernen der Wärmeableiteinrichtung (24).
  2. Raketensystem (10) nach Anspruch 1, einschließlich zweier oder mehrerer Elektronikbaugruppen (20a-20f), die mit dem Wärmerohr (22) verbunden sind.
  3. Raketensystem (10) nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, das des Weiteren Wärme absorbierende Materialien (14, 16) innerhalb des Raketengehäuses (12) umfasst, wobei die Wärme absorbierenden Materialien (14, 16) mit dem Wärmerohr (22) verbunden sind.
  4. Raketensystem (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Wärme absorbierenden Materialien Strukturelemente (14) der Rakete umfassen.
  5. Raketensystem (10) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wärme absorbierenden Materialien Treibstoff (16) umfassen.
  6. Raketensystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das des Weiteren zumindest einen Zweig (36, 38) umfasst, der sich von dem Wärmerohr (22) erstreckt und mit einer Wärmequelle verbunden ist.
  7. Raketensystem (10) nach den vorhergehenden Ansprüchen, wobei der Zweig ein Wärmerohr (38) umfasst.
  8. Raketensystem (10) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zweig einen metallischen Wärmeleiter (38) umfasst.
  9. Raketensystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rakete eine taktische Rakete ist.
  10. Raketensystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die entfernbare Wärmeableiteinrichtung (24) ein Wärmerohr (46) aufweist.
  11. Raketensystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Wärmerohr (22) ein erstes Endteil und ein zweites Endteil umfasst, und wobei zumindest zwei Wärmequellen mit dem ersten Endteil des Wärmerohrs (22) verbunden sind.
  12. Raketensystem (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei zumindest zwei Wärmetanks mit dem zweiten Endteil des Wärmerohrs (22) verbunden sind.
  13. Raketensystem (10) nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, wobei die entfernbare Wärmeableiteinrichtung (24) mit dem zweiten Endteil des Wärmerohrs (22) verbunden ist.
  14. Verfahren zum Temperaturregeln in dem Raketensystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Verbinden der entfernbaren Wärmeableiteinrichtung (24) mit dem Wärmerohr (22) während eines Testens und/oder Programmierens; und Entfernen der entfernbaren Wärmeableiteinrichtung (24) vor dem Flug.
  15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, das des Weiteren den Schritt eines Schließens des Anschlussports (40) vor dem Flug aufweist.
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