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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Isolieren von membrangebundenen
Komplexen, wobei die Mikroumgebung eines membrangebundenen Proteins, welches
von einem spezifischen Liganden gebunden ist, bewahrt wird. Genauer
gesagt, betrifft die Erfindung die nicht-destruktive Präparation
und Isolierung von membrangebundenen, speziell Zelloberflächen-, Rezeptoren
zusammen mit den Molekülen,
mit welchen sie assoziiert sind.
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Technischer
Hintergrund
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Eine
Vielzahl von Vorgehensweisen für
die Isolierung von Proteinen ist verfügbar und wird im Fachgebiet
ausgeübt.
Für lösliche Proteine,
wie diejenigen, welche im Zytoplasma auftreten, ist eine direkte
Anwendung dieser Technik möglich,
da es nicht notwendig ist, Schritte zum Freimachen dieser Proteine
von ihren Umgebungen vorzunehmen. Jedoch haben Proteine oder Lipide,
welche membrangebunden sind, eine harschere Behandlung erfordert,
um sie aus der Membran freizusetzen. Eine üblicherweise angewandte Technik
ist die Solubilisierung unter Verwendung von Detergenzien oder anderen
harschen Reagenzien, wie chaotropen Mitteln oder anderen denaturierenden
Verbindungen, wie Harnstoff; siehe zum Beispiel Molloy, M. P., et
al., Electrophoresis (1998) 19: 837–834; Chevallet, M., et al.,
Electrophoresis (1998) 19: 1901–1909.
Ein Nachteil solcher Verfahren besteht darin, dass das Isolationsverfahren
zu weit geht, d. h. das Protein im Wesentlichen als solches gewonnen
wird und nicht von den zellulären
Membrankomponenten begleitet wird, welche normalerweise mit ihm
assoziiert sind und welche häufig
entscheidend für
seine biologische Funktion sind. Die Aufklärung der biologischen Rolle
solcher Proteine erfordert die Kenntnis der Substanzen, welche an
der Transduktion von Signalen beteiligt sind, die aus einer Bindung
des Proteins an seinen spezifischen Liganden resultieren. Somit
wäre es
extrem nützlich, diese
Membranproteine zusammen mit ihren Begleitsubstanzen zu gewinnen,
so dass die Natur dieser Substanzen und die biologische Rolle des Proteins
und seiner assoziierten Substanzen bestimmt werden kann. Es ist
festzustellen, dass die Begleitsubstanzen selbst mit der Membran
assoziiert sein können
oder mit dem Rezeptor im Zytoplasma assoziiert sein können.
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Ein
anderer Nachteil der Verfahren des Stands der Technik besteht darin,
dass in manchen Fällen
die Membranen ausreichend durch die harschen Reagenzien aufgebrochen
werden, so dass kryptische Rezeptoren exponiert werden und zufällig an
Liganden von Interesse binden. Daher wird der Fachmann zum Analysieren
eines Rezeptors in Bezug auf einen Liganden verleitet, wenn der
Rezeptor in Wirklichkeit für
die biologische Funktion des fraglichen Liganden irrelevant ist.
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Eine
Beschreibung eines Verfahrens zum Erhalten von Lektin-Rezeptoren
aus Erythrozyten ohne die Verwendung von Detergenzien wurde von
Jakobovits, A., et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. (1981) 100:
1484–1490,
beschrieben. In diesem Verfahren wurden Erythrozyten mit Neuraminadase
und dann mit Lektin-beschichteten, d.h. Erdnuss-Agglutinin-beschichteten,
Sepharosekügelchen
behandelt, was somit zur Kopplung der Erythrozyten an die Kügelchen über eine
Wechselwirkung zwischen Lektin und den entsprechenden Rezeptoren
auf der Zelloberfläche
führte.
Nicht-gebundene Zellen wurden entfernt, und das Pellet von Erythrozyten-bedeckten Kügelchen
wurde mit einer Pasteur-Pipette heftig pipettiert. Die Kügelchen
wurden dann gewaschen, um jedwede Erythrozyten zu entfernen, welche
geschert worden waren, und es wurde festgestellt, dass die meisten
Erythrozyten durch Wiederholung dieser Behandlung entfernt werden
konnten. Jedwede verbleibenden gebundenen Zellen konnten durch rasches Verwirbeln
und anschließendes
Waschen entfernt werden. Während
die Erythrozyten entfernt wurden, blieben die an Lektin gekoppelten
Rezeptoren an die Sepharosekügelchen
gebunden. Diese "abgepflückten" Rezeptoren wurden
dann von den Kügelchen durch
Kochen oder durch kompetitive Elution mit Galactose freigesetzt.
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Die
Elution der gebundenen Komponenten führte zur Gewinnung der Lektin-bindenden
Komponenten, welche als Asialoglycophorine bezeichnet werden. Diese
Arbeit zeigte, dass Zellen ohne Zellkerne, bei Behandlung zum Exponieren
der relevanten Zucker, über
Kohlenhydrate auf ihren Oberflächen
an Agglutinine (d. h. Lektine) gebunden werden konnten, und dass
die Kohlenhydrat-enthaltenden Einheiten, welche an die Agglutinine
gebunden waren, von den Zellmembranen durch mechanische Disruption
entfernt werden konnten. Es wurde keine Beschreibung von jedweden
nicht-kovalent assoziierten Komponenten, welche zusammen mit den
Glycoproteinrezeptoren per se entfernt wurden, angegeben. Ferner
gibt es keine Beschreibung von Zellen, welche nicht behandelt worden
waren, um die relevanten Zucker zu exponieren, noch gab es einen
Vorschlag, andere Liganden als Lektine zu verwenden. Wie nachstehend
erwähnt,
sind Lektine relativ nicht-spezifisch und werden daher an eine Vielzahl von
glycosylierten Proteinen binden, wobei bei einigen davon deren biologische
Funktionen hinsichtlich der spezifischen Natur des Lektins irrelevant
sind.
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Ein
weiteres Experiment, worin Lektin-Rezeptoren von Maus-Thymocyten "abgepflückt" wurden, wurde in
einem Kapitel beschrieben, welches in einer Doktorarbeit enthalten
war, die zur Verleihung eines Doktor-Titels an der Feinberg Graduate
School an den Anmelder der vorliegenden Erfindung eingereicht und
vom "Scientific
Council of the Weizmann Institute of Science" am 6. Juni 1983 zugelassen wurde. In
diesem Experiment wurden Thymocyten auf verschiedenen Wegen markiert
und mit Lektinderivatisierten Kügelchen,
gemäß des oben
beschriebenen allgemeinen Vorgehens, behandelt. Dies führte zur Gewinnung
eines komplexen Musters von markierten Proteinen, von denen viele
Rezeptoren repräsentierten,
welche von den verwendeten Lektinen gebundene Zucker einschließen, wodurch
ein relatives Fehlen von Spezifität beim Extrahieren relevanter
Rezeptoren unter Verwendung von Lektin als einem Bindemittel aufgezeigt
wird.
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Obgleich
eine effektive Bindung von Zellen einfacher durch die Verwendung
von Lektinen als mittels der spezifischen Liganden der vorliegenden Erfindung
erreicht werden kann, gibt das Resultat keine Information hinsichtlich
biologisch relevanter Rezeptoren, und zwar wegen der Nicht-Spezifität der Lektin-Bindung.
Manche Lektine erzeugen biologische Antworten, und Lektine sind
spezifisch hinsichtlich der Kohlenhydrate, an welche sie binden,
aber die individuellen Kohlenhydratziele sind wahllos in Hinsicht
auf die Rezeptoren, in welchen sie vorkommen. Daher geht im Hinblick
auf individuelle Rezeptoren die Spezifität der Bindung verloren.
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Beschreibung
der Erfindung
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Es
ist nun festgestellt worden, dass proteinhaltige Oberflächenrezeptoren,
insbesondere in nukleierten Zellen, zusammen mit nicht-kovalent
assoziierten komplexierten Komponenten durch spezifische Bindung
dieser Rezeptoren an Gegenstück-Liganden
und anschließendes
Scheren der Masse der Zellen oder der relevanten Membran aus dem
Ligand/Rezeptor-Komplex entnommen werden können. Im Allgemeinen kann dieses
Verfahren als "Deracination" bzw. Entwurzelung
des Rezeptors und seiner Mikroumgebung bezeichnet werden. Falls
gewünscht,
kann der Rezeptor zusammen mit seinen assoziierten zellulären Komponenten
von dem spezifischen Liganden dissoziiert werden, zum Beispiel unter
Verwendung von kompetitiver Bindung durch den Rezeptor selbst oder
seiner Analoge oder einer Anzahl anderer Techniken.
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Die
Erfindung sieht ein Verfahren zum raschen und spezifischen Isolieren
von membrangebundenen Komponenten wie Zelloberflächenrezeptoren in ihrer nativen
Konformation und in ihren nativen Mikroumgebungen unter Bedingungen,
bei welchen der Zustand der Komponente oder des Rezeptors bewahrt
wird, vor, wodurch Einblicke in die Funktion des Rezeptors gewährt werden,
die nicht erhältlich
sind, wenn herkömmliche
Verfahren zur Isolation eingesetzt werden. Solche herkömmlichen
Verfahren beinhalten typischerweise Detergenzien oder chaotrope
Mittel, welche die Membran und die zytoplasmatische Umgebung, welche
den Rezeptor umgibt, verzerren und/oder zerstören und daher Information in
Hinsicht auf die Umgebung und Funktion des Rezeptors selbst verwischen.
Das erfindungsgemäße Verfahren
liefert somit Information, welche Zelloberflächenziele identifiziert und
charakterisiert, die mit Stimuli/Liganden wechselwirken, sowie für die Identifizierung
und das Design von Molekülen,
welche mit diesen Zielen wechselwirken. Die Identifizierung und das
Design von Molekülen,
welche mit diesen Zielen wechselwirken, einschließlich Molekülen, welche
diese inhibieren, wird durch das Verständnis weiter erhellt, welches
durch die Verfahren der Erfindung verfügbar gemacht wird, welche die
Funktionsweise und zusätzliche
zelluläre
Komponenten, die mit den Zielen assoziiert sind, aufklären.
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Somit
richtet sich die Erfindung in einem Aspekt, auf ein Verfahren zum
Isolieren eines membrangebundenen Rezeptors wie einem Zelloberflächenrezeptor,
zusammen mit seiner Mikroumgebung, wobei das Verfahren das Vorsehen
eines festen Trägers,
der an einen Liganden gekoppelt ist, welcher für den gewünschten Rezeptor spezifisch
ist, an welchen den Rezeptor tragende Membranen gebunden worden
sind durch Assoziation mit dem Liganden unter Bildung eines Ligand/Rezeptor-Komplexes,
und danach das Scheren der Zellen aus dem Ligand/Rezeptor-Komplex
umfasst. Der "Ligand" kann zum Beispiel
ein Hormon oder Wachstumsfaktor sein oder kann ein Antikörper oder
ein relevantes Fragment davon sein, solange er spezifisch für das angezielte
Protein ist. Der so gewonnene Rezeptor wird mit seiner Mikroumgebung
assoziiert bleiben. Die Mikroumgebung kann selbstverständlich eigentlich
keinerlei assoziierten zellulären
Komponenten einschließen,
und der Rezeptor wird allein zurückgewonnen
werden. Dies ist ebenfalls eine wertvolle Information in Bezug auf
die Natur des Rezeptors. Hieran kann sich wahlweise die Dissoziierung
des Ligand/Rezeptor-Komplexes (umfassend den Rezeptor und dessen
Mikroumgebung) von dem festen Träger
und/oder die Dissoziierung des Liganden von dem Rezeptor/Mikroumgebung,
zur Gewinnung des Rezeptors/Mikroumgebung selbst, anschließen. In jedem
Fall ist es, wenn die Mikroumgebung mit dem Rezeptor assoziiert
bleibt, ein zusätzlicher
Schritt, der innerhalb der Erfindung zum Analysieren der Mikroumgebung
eingeschlossen werden kann, festzustellen, welche Komponenten selbige
enthält,
falls überhaupt.
Zahlreiche Verfahren sind für
eine solche Analyse verfügbar,
einschließlich
zum Beispiel chromatographische Analyse, Massenspektroskopie, 2-dimensionale
Gele und Western-Blots.
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In
dem Verfahren der Erfindung ist der Ligand spezifisch für den Rezeptor
an sich und zeigt keine Kreuzreaktion mit Rezeptoren, welche hinsichtlich
der biologischen Aktivität
des Zielrezeptors irrelevant sind. Wie hierin nachstehend definiert
wird, schließen,
in einer Ausführungsform,
für Rezeptoren spezifische
Liganden für
den größten Teil
keine Lektine ein. Lektinen fehlt im Allgemeinen die erforderliche
Fähigkeit,
nur an einzigartige biologisch signifikante Rezeptoren zu binden.
Die Lektine sind im Allgemeinen in der Lage, an mit Proteinen assoziierte Kohlenhydrate
zu binden, und sind daher kreuzreaktiv mit glycosylierten Proteinen
im Allgemeinen. Lektine fallen nur dann in die Definition von "Liganden" hierin, wenn sie
ausreichend spezifisch sind, um eine Deracination eines besonderen
Rezeptors zu bewirken, im Gegensatz zu ihrem typischen gat tungsspezifischen
Verhalten. Im Allgemeinen binden Lektine an höhere Dichten von Rezeptoren
auf Zellen im Vergleich zu spezifischeren Liganden, wie Antikörpern. Es
sollte bemerkt werden, dass Antikörper oder Fragmente davon,
welche als Liganden verwendet werden, zu irgendeiner biologischen
Antwort führen
können,
aber dies an sich nicht müssen;
allerdings zielen sie spezifisch auf Rezeptoren ab, deren Liganden eine
Antwort hervorrufen.
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Ferner
können
Lektine, um zu binden, eine Vorbehandlung der Oberfläche der
Membran erfordern, um die Kohlenhydrateinheiten, die sie binden, zu
exponieren. Ein bevorzugtes Verfahren der Erfindung verwendet Membranen,
welche nicht irgendeiner Oberflächenbehandlung
unterzogen worden sind, welche die auf der Zelloberfläche exponierten Kohlenhydrate
modifiziert. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht ein Vorteil
darin, dass die Membran in einem realistischeren nativen Zustand
verwendet wird. In diesem bevorzugten Verfahren erfolgt keine Oberflächenbehandlung
der Membranen vor Kontaktieren derselben mit dem spezifischen Ligand.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
jedoch Lektine zumindest als Teil des Vorgehens-Schemas verwendet
werden. Wo es verstanden wird, dass die Kohlenhydratverteilung in
einem besonderen Zelltyp verschieden sein wird, kann es möglich sein,
Lektine vorzusehen, welche spezifisch für einen Zelloberflächenrezeptor
sind, und in diesem speziellen Fall können solche Lektine als Liganden verwendet
werden. Es wird zum Beispiel verstanden, dass mit Tumorzellen assoziierte
Rezeptoren verschiedene Glycosylierungsmuster zu denjenigen aufweisen,
die mit normalen Zellen assoziiert sind. Wo der Unterschied in der
Kohlenhydrat-Assoziation ausreichend ist, um einen jeweiligen Rezeptor
zu differenzieren, zum Beispiel auf einer Tumorzelle, kann, selbst
wenn eine Zellbehandlung benötigt
wird, um das differenzierende Kohlenhydrat zu exponieren, ein für dieses
Kohlenhydrat spezifisches Lektin als ein hinreichend spezifischer
Ligand verwendet werden.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die Membranen
assoziiert mit oder abgeleitet aus einer nukleierten Zelle oder
einer bakteriellen Zelle, vorzugsweise einer nukleierten Zelle. Nukleierte
Zellen sind stellvertretend für
praktisch alle typischen eukaryotischen Zellen mit Ausnahme von
roten Blutkörperchen.
Die Membranen auf der Oberfläche
von, oder enthalten in, nukleierten Zellen sind inhärent komplexer
als diejenigen, welche beispielsweise mit roten Blutkörperchen
assoziiert sind. Ferner vollführen
nukleierte Zellen komplexere metabolische Funktionen als rote Blutkörperchen
und bieten damit ein fruchtbareres Substrat für das Auffinden von Rezeptoren.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform schließt das Verfahren
der Erfindung die oben beschriebenen aktiven Schritte ein, um die
Mikroumgebung zu analysieren, in welcher der Rezeptor enthalten
ist. Die Mikroumgebung kann in der Membran selbst oder in der näheren Umgebung
des Rezeptors im Zytoplasma bestehen. Wie oben angegeben, muss die
Mikroumgebung nicht irgendwelche nah assoziierten Komponenten enthalten,
und daher wird das Verfahren der Erfindung zur Isolierung des Rezeptors
an sich führen.
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In
einem anderen Aspekt richtet sich die Erfindung auf ein Verfahren
zum Erhalten einer Bibliothek von membrangebundenen Rezeptoren,
wobei das Verfahren das Bereitstellen von festen Trägern, gekoppelt
an eine Vielzahl an Liganden; das Kontaktieren der festen Träger mit
einer Probe von Membranen, vorzugsweise aus oder assoziiert mit
nukleierten Zellen, unter Bedingungen umfasst, bei welchen Rezeptoren
in den Membranen oder auf den Zellen an einen oder mehrere der Liganden
auf den festen Trägern
gekoppelt sind, so dass ein Ligand einen Komplex mit seinem zugehörigen Rezeptor
formt. Die Membranen oder Zellen werden dann von den Ligand/Rezeptor-Komplexen,
welche den Rezeptor und die Mikroumgebung umfassen, dissoziiert.
Die Membranabgeleiteten Rezeptoren (mit Mikroumgebungen) werden
gegebenenfalls, entweder allein oder gemeinsam mit ihren Liganden,
von dem festen Träger
zurückgewonnen.
Der Rezeptor/Mikroumgebung kann dann analysiert werden, um zu bestimmen,
welche Komponenten, falls überhaupt,
mit dem isolierten Rezeptor assoziiert sind.
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In
zusätzlichen
Aspekten richtet sich die Erfindung auf mit Mikroumgebungen assoziierte
isolierte Rezeptoren, hergestellt durch das Verfahren der Erfindung,
und dadurch identifizierte neue Rezeptoren. Die gewonnenen Rezeptoren
können
in Screening-Assays
verwendet werden, um Verbindungen zu identifizieren, welche mit
ihnen zusammenwirken oder ihnen entgegenwirken. Die gewonnen Rezeptoren
können
ferner, wenn die Rezeptoren als assoziiert mit unerwünschten
oder erkrankten Zellen identifi ziert werden, beim Entwurf von Antikörpern, Pharmazeutika
oder Impfstoffen zum Abzielen auf diese Zellen verwendet werden.
Die Rezeptoren können sowohl
aus normalen als auch aus erkrankten Zellen gewonnen werden.
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Die
Erfindung schließt
auch Rezeptorprofile von Membran- oder Zellproben ein. Wie nachstehend weiter
beschrieben wird, kann das Verfahren der Erfindung in einem Hochdurchsatz-System
verwendet werden, um Muster von Rezeptoren an der Zelloberfläche, oder
enthalten in der Membran, zu bestimmen.
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Somit
ist ein bedeutender Aspekt der Erfindung das Vermögen, Wechselwirkungen
mit Rezeptoren und die mit ihren Funktionen assoziierten zellulären Netzwerke
zu charakterisieren.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1 zeigt
die Ergebnisse von Flusszytometrie zum Nachweisen von EGFR auf der
Oberfläche
von A431-Zellen. A431-Zellen wurden mit 1 μg von entweder Kontroll-Maus-IgG oder Anti-EGFR-Maus-IgG2aκ-Antikörper 528
während
30 Minuten bei 4°C
gefärbt.
Die Zellen wurden dann in PBS + 1% fötalem Rindeserum gewaschen,
mit FITC-konjugiertem sekundärem
Anti-Maus-Antikörper
gefärbt und
durch Flusszytometrie analysiert. Die Ergebnisse zeigen eine starke
Expression von EGFR auf der Zelloberfläche von A431-Zellen.
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Die 2 zeigt
Western-Blots von EGFR, der mittels Anti-EGFR-Mab und WGA-Lektin
deraciniert wurde. Das 170 kDa große EGFR-Protein wurde ohne
Weiteres in den deracinierten Produkten aus A431-Zellen unter Anwendung
der Anti-EGFR- und der WGA-beschichteten
Kügelchen
detektiert.
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Die 3 zeigt
einen Western-Blot von deraciniertem aktiviertem EGFR und seinen
assoziierten Phosphoproteinen, nachgewiesen durch Anti-Phosphotyrosin.
Die Bande bei 170 kDa entspricht aktiviertem EGFR. (Die Bande bei
50 kDa entspricht einer Kreuzreaktivität des sekundären Antikörpers mit von
den Kügelchen
abgelöster
Maus- Schwerkette (mlgH)
des Maus-528-Antikörpers).
Die restlichen Banden repräsentieren
assoziierte Proteine.
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Die 4A und 4B zeigen
Western-Blots von Proteinen, assoziiert mit deraciniertem EGRF,
d. h. Vav2 und Grb2. Dies zeigt sowohl EGFR-assoziiertes Vav-2 als
auch Grb2 in den 528-Mab-Deracinationsmaterialien. (Die Bande, welche
bei einem Molekulargewicht von 50 kDa detektiert wird, entspricht der
Kreuzreaktivität
des sekundären
Antikörpers
mit der Maus-Schwerkette (mlgH) des 528-Antikörpers, welche von den Kügelchen
abgelöst
worden war.)
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5 zeigt
einen Western-Blot von EGFR-assoziierten Shc-Proteinen, welche mittels
Anti-EGFR-528-Mab deraciniert wurden.
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Die 6A–6F sind Flusszytometrie-Diagramme, welche
die Bindung von Anti-PSCA 1G8-Mab
und WGA an die Oberfläche
von PC3-Zellen zeigen, welche mit einem PSCA-Expressionssystem transfiziert
wurden. Die Zellen wurden mit Kontrollantikörper oder 1 μg von entweder
1G8-Anti-PSCA-Maus-IgG1-Antikörper,
gefolgt von FITC-konjugiertem
sekundärem
Anti-Maus-Antikörper,
oder mit FITC-konjugiertem WGA-Lektin
30 Minuten lang bei 4°C
gefärbt.
Die Zellen wurden dann durch Flusscytometrie analysiert. 1G8-Mab
bindet nur an PC3-PSCA-Zellen; WGA-Lektin bindet sowohl an PC3-
als auch PC3-PSCA-Zellen.
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Die 7A und 7B sind
Western-Blots, welche die spezifische Deracinierung von PSCA, aber nicht
EGFR, mittels Anti-PSCA-1G8-Mab als Ligand zeigen. WGA vermittelte
eine Deracination sowohl von PSCA als auch EGFR aus PC3-PSCA und
von EGFR aus PC3-, PC3-PSCA- und A431-Zellen, aber eine Deracination
mit 1G8-Anti-PSCA-Mab
deracinierte nur PSCA (nicht EGFR) aus PC3-PSCA. (Die bei einem
Molekulargewicht von 50 kDa und 25 kDa detektierten Banden entsprechen
der Kreuzreaktivität
des sekundären
Antikörpers
mit Maus-Schwerkette (mlgH) und -Leichtkette (mlgL) des 1G8-Antikörpers, welche
von den Kügelchen
abgelöst
wurden.)
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Die 8A und 8B sind
Western-Blots, welche eine Deracination von PSCA mit WGA-Lektin
zeigen. Die Ergebnisse zeigen eine WGA-vermittelte Deracination
von PSCA auf PC3-PSCA-Zellen, aber das Deracinat schließt nicht
das intrazelluläre
Protein Grb2 ein.
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Arten zur
Ausführung
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt erstmalig ein Verfahren bereit, durch das wenigstens
drei wichtige Ziele erreicht werden. Zuerst gestattet das Verfahren
die Isolation von membrangebundenen Rezeptoren, welche spezifisch
an einen Liganden binden, direkt aus intakten Zellen in einer Form,
welche ihre nativen Konformationen und assoziierten Einheiten beibehält, wodurch
eine außerordentliche
Menge an Informationen über
die Rezeptoren und die Komponenten, mit denen die Rezeptoren assoziiert
sind, und somit die Funktionen und Rollen der gewonnenen Rezeptoren bereitgestellt
wird, welche früher
nicht zugänglich
gewesen ist. Durch Ermittlung der Natur der Einheiten, welche nativ
mit den Rezeptoren assoziiert sind, kann die Rolle des Rezeptors
in zellulären
Pfaden, wie Proliferation, Differenzierung, Überleben, Apoptose, Transformation
und dergleichen, bestimmt werden. Sobald solche Rollen bestimmt
sind, kann der Rezeptor selbst in dem Entwurf von angemessenen Strategien
zum Steuern der relevanten Funktion eingesetzt werden. Zweitens,
und verwandt mit dem ersten Ziel, wird die Gewährleistung ermöglicht,
dass die gewonnenen Rezeptoren nicht Artefakte des Experiments sind,
indem die Verwendung von Mitteln vermieden wird, welche kryptische
Moleküle
enthüllen würden, die
nicht von biologischer Bedeutung sind, aber die zufällig den
verwendeten Liganden binden. Zum Dritten bietet das Verfahren der
Erfindung ein Hochdurchsatz-System zur raschen Identifizierung von
membrangebundenen Rezeptoren durch ein einfaches System zum Rückgewinnen
dieser Rezeptoren aus Membranen. Einige identifizierte Rezeptoren können früher unbekannt
gewesen sein.
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Die
Identifizierung und Charakterisierung von Protein-Protein-, Protein-Lipid-
oder jeglichem anderen Typ von Wechselwirkung, der von den Rezeptoren
aufgezeigt wird, ist bedeutsam bei der Auswertung der biologischen
Rolle des Rezeptors und somit der biologischen Rolle von Liganden,
an welche er gebunden sein kann.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich "Rezeptor" auf jedwede Einheit,
welche spezifisch an einen zugehörigen
Liganden bindet. Typischerweise sind Rezeptoren Proteine und können weiter
derivatisiert sein, wie durch Glycosylierung, Phosphorylierung,
Lipidierung, Kopplung an zusätzliche
Strukturkomponenten und dergleichen, oder nicht. "Rezeptoren" wird hierin als
ein generischer Ausdruck verwendet und ist nicht auf Proteine beschränkt, welche
notwendigerweise mit einem zellulären Pfad assoziiert sind. Membran-assoziierte
Rezeptoren schließen
zum Beispiel G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, Zytokinrezeptoren,
Ionenkanäle,
Opioid-Rezeptoren, Hormonrezeptoren, Retinoidrezeptoren, Steroidrezeptoren,
Wachstumsfaktorrezeptoren, Integrine, Immunglobuline, T-Zell-Rezeptoren,
MHC-Klasse I und II und, im Allgemeinen, jedwedes membrangebundene Protein,
welches eine ausreichende Exposition an der Oberfläche der
Membran zum spezifischen Binden an einen Ligand umfasst, ein.
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Der "Ligand" kann jegliches zugehörige Bindemittel,
verschieden von einem nichtspezifischen Lektin, sein, wobei das
Mittel spezifisch für
eine membrangebundene Rezeptorkomponente ist, wobei die Komponente
charakteristisch für
einen oder, in manchen Fällen,
mehrere Rezeptoren) ist. (Eine charakteristische Komponente kann
mehreren Rezeptoren gemeinsam sein, von denen nicht alle die gleiche
biologische Funktion aufweisen müssen,
obwohl dies angenommenermaßen
der Ausnahmefall ist.) D. h., der Ligand sollte nur mit Rezeptoren
wechselwirken, welche er spezifisch, als ein Agonist oder Antagonist,
erkennt oder, im Falle von Antikörpern oder
ihren Fragmenten oder anderen Nachahmern des nativen Liganden, nur
mit dem Rezeptor, welcher von dem nativen Ligand, welcher nachgeahmt
wird, aktiviert wird. Im Allgemeinen sind Lektine aus der Definition
von Liganden ausgeschlossen, weil sie verhältnismäßig nichtspezifisch sind. Da
viele Proteine glycosyliert sind, binden Lektine große Zahlen
von Proteinen in nicht-spezifischer Weise. Darüber hinaus kann die Verwendung
von Lektinen eine Behandlung der Membranen vor dem Kontakt erfordern,
um Kohlenhydratreste, welche, zum Beispiel durch Sialinsäurereste,
maskiert sind, zu exponieren. Somit schließt "Ligand", wie hierin definiert, einen Bereich von
Substanzen ein, welche hochspezifisch an einen besonderen Rezeptor
binden, im Gegensatz zu Lektinen, welche an eine Vielzahl von Rezeptoren
binden können.
Während
Lektine Kohlenhydrate binden, sind nicht alle Proteine, welche Kohlenhydrate binden,
Lektine. Zum Beispiel können
Antikörper spezifische
Kohlenhydrat-Epitope binden.
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Der
Ligand kann ein Ligand sein, welcher für den Rezeptor nativ ist – zum Beispiel
ein Zytokin, welches normalerweise einen Zytokinrezeptor bindet,
aber kann auch eine synthetische Verbindung sein, welche für eine spezifische
Bindung entworfen ist, einschließlich Antikörpern oder Fragmenten davon.
In Hinsicht auf ihre chemische Natur, kann der Ligand ein Protein,
ein Lipid, ein Zucker oder ein kleines Molekül sein. Der Ligand kann andere
kennzeichnende Merkmale aufweisen, wie das Umfassen einer Immunglobulin-Struktur
oder eines Fragments davon, Aktivität als ein Toxin, Enzym, oder
eine andere biologische Aktivität.
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Mit
der Ausnahme von Lektinen, wie oben erwähnt, beziehen sich daher, wie
hierin verwendet, "Rezeptor" und "Ligand" einfach auf ein
zugehöriges Bindungspaar,
wobei der Rezeptor mit einer Membran assoziiert ist, und der Ligand
dies typischerweise nicht ist.
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"Protein", "Peptid" und "Polypeptid" werden, ungeachtet
der Länge
der eingeschlossenen Aminosäuresequenz,
austauschbar verwendet.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "Mikroumgebung" des Rezeptors auf die Moleküle in der
unmittelbaren Umgebung des Rezeptors, und mit welchen dieser nicht-kovalent
assoziiert ist. Diese Moleküle
können
an der Transduktion von Signalen aus einer Wechselwirkung des Rezeptors
mit seinem Liganden beteiligt sein, oder können Moleküle sein, welche durch Wechselwirkung
mit dem Rezeptor aktiviert oder deaktiviert werden. Diese Moleküle können konstitutiv
mit dem Rezeptor wechselwirken oder können nur bei dessen Bindung
an einen Liganden eine Wechselwirkung aufweisen. Diese Moleküle können in
der Membran selbst befindlich sein oder können mit dem Rezeptor im Zytoplasma assoziiert
sein. Es ist die Natur dieser Moleküle in der unmittelbaren Mikroumgebung
des Rezeptors, welche bedeutende Informationen hinsichtlich der
Rolle, des Wirkmechanismus und/oder der Kinetik des Rezeptors in
der zellulären
Funktion bereitstellt. Diese Auswertung kann ausschlaggebend bei
einer Entscheidung sein, ob die Wirkung des Rezeptors agonistisch
unterstützt
oder ihr entgegengewirkt werden soll, und ob es nützlich ist,
Antikörper,
Proteine, Zellen, Pharmazeutika oder Impfstoffe zu konstruieren, welche
spezifisch mit dem Rezeptor wechselwirken oder eine Immunantwort
dagegen hervorrufen. Darüber
hinaus wird ein Verständnis
der mit dem Rezeptor assoziierten Moleküle beim Entwurf von Screening-Assays
zur Identifikation von nützlichen
therapeutischen und prophylaktischen Mitteln helfen.
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Die
als das Ausgangsmaterial in der Erfindung verwendeten Membranen
können
ihre Assoziation mit ihren Ursprungszellen beibehalten oder davon
abgetrennt sein. Zur Verwendung als Ausgangsmaterialien in dem Verfahren
der Erfindung, wird es unnötig
gewesen sein, die Membranen irgendeiner "Oberflächenbehandlung" zu unterziehen,
wie sie beispielsweise abgeschirmte Kohlenhydrate oder kryptische
Rezeptoren exponieren würde.
Eine "Oberflächenbehandlung" bedeutet eine Behandlung,
welche ausgelegt ist, um Bereiche des Rezeptors freizulegen, welche
nativ nicht von der Membran präsentiert
werden. Solche Oberflächenbehandlungen
können
zum Beispiel die Behandlung mit Neuraminadase zum Exponieren von
Kohlenhydratresten einschließen;
eine derartige Beahndlung wäre
innerhalb des Kontexts der vorliegenden Erfindung unnötig, da
Lektine, wie obenstehend beschrieben, von den Liganden, welche spezifisch
Rezeptoren binden, ausgeschlossen sind. Tatsächlich ist einer der Nachteile
von Verfahren des Stands der Technik zum Gewinnen von Membran-präsentierten
Rezeptoren, dass die Behandlung mit Detergenzien oder anderen harschen
Reagenzien kryptische Einheiten exponieren kann, welche den in dem
Verfahren verwendeten Liganden binden, wodurch ein Artefakt erzeugt
wird, das für
die native Funktion des Liganden uncharakteristisch ist. Somit wird
eine "Oberflächenbehandlung" vermieden, um zu
gewährleisten,
dass die Membran nur die Bereiche der Rezeptoren präsentiert,
welche im nativen Zustand der Membran präsentiert werden.
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Allerdings
kann die "Mikroumgebung" tatsächlich frei
von jedweden wechselwirkenden Substanzen sein. In diesem Fall wird
der Rezeptor in Abwesenheit jedweder assoziierten Materialien isoliert werden,
d. h., die Mikroumgebung ist ein Leerraum. Somit sollte "Mikroumgebung" nicht so verstanden werden,
dass sie die Gegenwart von zusätzlichen Substanzen
unterstellt, wenn der Rezeptor durch das Verfahren der Erfindung
gewonnen wird. Wenn der "Rezeptor" in irgendeiner bedeutungsvollen
Weise mit zusätzlichen
Substanzen nicht-assoziiert ist, wird er an sich isoliert werden,
und dies liefert ebenfalls wertvolle Information.
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Typischerweise
ist die Membran, mit welcher der Rezeptor assoziiert ist, eine Zelloberflächenmembran.
Allerdings ist die Erfindung auch auf die Gewinnung von Rezeptoren
anwendbar, welche mit anderen zellulären Membranen assoziiert sind,
wie Zellkernmembranen, endoplasmatischem Retikulum, Golgi-Apparat,
Mitochondrien oder anderen zellulären Organellen. Bei der Anwendung
des Verfahrens auf intrazelluläre
Rezeptoren werden Zellkerne oder andere Organellen zuerst isoliert
und dem Verfahren der Erfindung, anstelle intakter Zellen, unterzogen. Zelloberflächenmembranen
können
ebenfalls aus den Zellen isoliert werden; allerdings können, im
Fall von Zelloberflächenmembranen,
auch intakte Zellen verwendet werden.
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Jedweder
Typ von Zelle oder Gewebe, welcher exponierte Rezeptoren enthält, kann
in dem Verfahren der Erfindung verwendet werden. Solche Zellen schließen im Allgemeinen
eukaryotische Zellen, wie Hefezellen, Pilzzellen im Allgemeinen,
aus Wirbellosen abgeleitete Zellen und Bakterienzellen ein. Allerdings
sind die in der Erfindung verwendeten Zellen vorzugsweise nukleierte
Zellen und können
jedwede Zelle einschließen,
welche Rezeptoren an ihrer Oberfläche aufzeigt. Vorzugsweise
sind solche Zellen Wirbeltier-Zellen, und am meisten bevorzugt Säugerzellen.
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Eine
große
Vielzahl derartiger Zellen wird angewandt, einschließlich, ohne
Einschränkung,
Zellen aus Adiposegewebe, areolarem Gewebe, Bindegewebe, elastischem
Gewebe, Epithel-, Neural-, Schleimhaut-, Retikulargeweben etc. Die
Zellen können
aus Verdauungs-, Brust-, Kardiovaskulär-, Kutan-, Endokrin-, Gastrointestinal-,
hämatopoetischen, hepatobiliären, lymphoiden,
lymphoreticulären,
Muskel-, männlichen
oder weiblichen Reproduktions-, respiratorischen, skelettalen oder
Harnwegs-Geweben sein. Somit können
die Zellen hämatopoetische
Zellen, einschließlich
Lymphozyten verschiedener Typen, Vorläuferzellen, Stammzellen, Makrophagen, Granulocyten
umfassen. Die Zellen können
Endothelzellen, myeloide Zellen, Tumorzellen, aus verschiedenen
Zelllinien abgeleitete Zellen und Zellen, abgeleitet aus einer Vielzahl
von Organen, wie Harnblase, Gehirn, Brust, Dickdarm, Herz, Niere,
Leber, Lunge, Knochenmark, Eierstock, Pankreas, Prostata, Haut,
Magen, Hoden und dergleichen, umfassen. In hohem Maße gewebespezifische
Zellen, wie diejenigen, welche abgeleitet sind aus der Retina, Cornea oder
der Choroidea, können
ebenfalls verwendet werden. Spezialisierte Zellen des Immunsystems, oder
mit Tumoren assoziierte Zellen, welche Tumor-assoziierte Antigene
an ihren Oberflächen
enthalten, können
ebenfalls verwendet werden.
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Somit
sind Rezeptoren, welche mit Membranen assoziiert sind, die in oder
auf Tumorzellen enthalten sind, wie diejenigen, abgeleitet aus gutartigen oder
bösartigen
Tumorzellen von Prostata, Blase, Niere, Dickdarm, Brust, Pankreas,
Knochen, Eierstock, Lunge, Gehirn oder nicht-soliden Tumoren, wie
Lymphomen und Leukämien,
für die
Gewinnung und Untersuchung gemäß des Verfahrens
der Erfindung verfügbar.
Darüber
hinaus werden Membranen, abgeleitet aus Zellen, die mit verschiedenen
Krankheitszuständen
assoziiert sind, einschließlich
infizierten Zellen, Zellen, die eine Autoimmunantwort aufzeigen,
oder Zellen mit anderen Abnormaliltäten, für die Aufklärung von Pfaden und Rezeptoren,
welche für diese
Zellen einzigartig sind, verfügbar
gemacht.
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Ein
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine große Vielzahl
an Zelltypen hinsichtlich der präsentierten
Typen von Rezeptoren untersucht werden kann, und daher die Rolle
dieser Rezeptoren bei der Zelldifferenzierung und beim Wachstum
weiter aufgeklärt
werden kann. Die Verfahren der Erfindung gestatten auch eine Profilerstellung
des Rezeptormusters auf besonderen Typen von Zellen, und eröffnen die
Möglichkeit,
das Membranrezeptorprofil in Zellen, welche mit besonderen Geweben
assoziiert sind, oder an besonderen Stadien der Differenzierung,
Alterung, oder welche als abnormal betrachtet werden, wie erkrankte
Zellen oder Tumorzellen, zu vergleichen. Als ein Beispiel einer
solchen Anwendung können
Lektine verwendet werden, um die Rezeptoren, die auf einem besonderen
Typ von normalem Gewebe exprimiert werden, zu profilieren, und selbiges dem
Rezeptorprofil eines Tumorgewebes vom selben Typ gegenüberzustellen.
Daher führt
dies zur Identifizierung derjenigen Rezeptoren, welche in den erkrankten
Tumorgeweben differenziell exprimiert werden.
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In
einer Anwendung der Erfindung wird ein Einzelrezeptor zusammen mit
seiner Mikroumgebung aus der Zelloberfläche oder einer anderen Zellmembran
nach Wahl entfernt. In dieser Ausführungsform wird zuerst ein
fester Träger
bereitgestellt, an welchen ein Ligand für den gewünschten Rezeptor gebunden wird.
Wenn der Rezeptor bekannt ist, kann ein zweckmäßiger Ligand ein Antikörper oder
ein Fragment davon, welches für
den Rezeptor immunspezifisch ist, sein. Solche Antikörper können durch Immunisierung mit
dem zuvor isolierten Rezeptor (wobei eine derartige vorhergehende
Isolierung im Allgemeinen die Mikroumgebung des Rezeptors zerstört hat)
oder mit Zellen, welche den Rezeptor aufzeigen, unter Anwendung
von Standardimmunisierungstechniken oder unter Anwendung von Phagen-Display-Technologie
hergestellt werden. Polyklonale Antikörper, welche immunspezifisch
für den Rezeptor
sind, können
dann aus den Seren eines immunisierten Subjektes gewonnen werden,
oder monoklonale Antikörper
können
aus dem Subjekt präpariert
werden. Antikörper
können
auch rekombinant in verschiedenen Formen, wie Einzelkettenantikörper, hergestellt
werden. Fragmente der Antikörper,
wie Fab, Fab' und
F(ab')2 können ebenfalls
verwendet werden. Jedweder Bereich des Antikörpers, der immunspezifisch
ist, kann als der Ligand zur Gewinnung des Rezeptors verwendet werden.
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Selbst
wenn der Rezeptor nicht bekannt ist, können Antikörper hergestellt werden, welche
zur Isolierung des früher
unbekannten Rezeptors zusammen mit seiner Mikroumgebung führen, welche
beliebige Komponenten enthält,
die die Mikroumgebung einschließen
kann. Beispielsweise können
Zellen zur Immunisierung verwendet werden, und monoklonale Antikörper aus
dem Subjekt der Immunisierung präpariert
und durch Hybridomtechnologie oder unter Anwendung standardmäßiger rekombinanter
Techniken, einschließlich
Phagen-Display, hergestellt werden. Die individuellen monoklonalen
Antikörper
können
dann als Liganden verwendet werden, um zuvor unbekannte Rezeptoren
aus den Zelloberflächen oder
aus Membranen, welche aus diesen Zellen abgeleitet worden sind,
aufzuspüren.
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Zusätzlich zu
Antikörpern
können
Aptamere, welche den Rezeptor spezifisch binden, erhalten werden,
wobei SelexTM-Vorgehensweisen zum Einsatz
kommen, wie es im Fachgebiet verstanden wird. Alternativ dazu kann
es sich bei dem Liganden um einen Liganden handeln, welcher für den Rezeptor
nativ ist, oder es kann sich um einen willkürlich gewählten Liganden handeln, der
beispielsweise aus einer kombinatorischen Bibliothek gewonnen wurde,
einschließlich
Bibliotheken, welche kleine Moleküle, Peptide, Antikörper und
dergleichen enthalten.
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Der
nun gewählte
Ligand wird an einen festen Träger
gekoppelt, so dass ein Rezeptor, an welchen der Ligand komplexiert
wird, gewinnbar ist. Der feste Träger kann in irgend einer zweckdienlichen Form
vorliegen, einschließlich
beispielsweise Kügelchen,
aufgebaut aus Polystyrol, Latex, Sephadex, Polyacrylamid und dergleichen.
Ebenfalls anwendbar sind magnetische Kügelchen, Fasern und andere
geometrische Konfigurationen. Besonders zweckmäßig sind Mehrfachvertiefungsplatten.
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Der
Ligand wird durch irgendeine zweckmäßige Methode an den festen
Träger
gekoppelt, wobei die Bindung ausreichend fest ist, um einem Zerbrechen
durch Scherung zu widerstehen. Vorzugsweise, aber nicht notwendig,
wird der Ligand kovalent an den Träger gebunden. Abhängig von
der Auswahl des Liganden und der chemischen Natur des Trägers, werden
Verknüpfungstechniken
ausgewählt, um
die gewünschte
Bindung zu erhalten. Derartige Verknüpfungstechniken schließen beispielsweise Kopplung über CNBr
oder Kopplung über
Linker, wie diejenigen, welche von Pierce Chemical Co. Rockford,
IL, verfügbar
sind, ein. Die Kopplung kann durch Peptidverknüpfungen, Disulfidverknüpfungen,
Vernetzung über
Glutaraldehyd, Biotin/Avidin-Bindung und dergleichen erfolgen. Die
Linker können
ebenfalls Mittel zum Dissoziieren des Liganden von dem festen Träger einschließen. Zum
Beispiel kann der Linker einen photoabspaltbaren Bereich oder einen Bereich
einschließen,
welcher durch spezifische Enzyme oder in Antwort auf ein vorbestimmtes
Reagenz, welches hinsichtlich des Liganden oder des zu gewinnenden
Rezeptors harmlos ist, spaltbar ist. Protein A kann ebenfalls verwendet
werden, um Antikörper
zu binden, gegebenenfalls gefolgt von einer weiteren Verknüpfungs-Vorgehensweise.
Die Auswahl von Verknüpfungstechniken
wird dem Fachmann auf dem Gebiet offensichtlich sein.
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Der
feste Träger,
welcher mit, vorzugsweise, kovalent gebundenem Ligand ausgestattet
worden ist, wird dann mit den Zellen, Geweben oder Membranen, die
den gewünschten
Rezeptor enthalten, behandelt. Die Membran kann in einer intakten
Zelle oder einem Gewebe, einem intakten Zellkern oder Organell eingeschlossen
sein oder kann als eine isolierte Membran per se hergestellt werden.
Der Liganden-derivatisierte feste Träger wird dann mit der Membran
behandelt, welche den Rezeptor enthält, unter Bedingungen, bei
welchen ein Komplex zwischen dem Rezeptor und dem gekoppelten Ligand gebildet
wird. Diese Bedingungen sind typischerweise physiologische Bedingungen
von neutralem pH, Raumtemperatur oder geringfügig höher oder tiefer, und wenn intakte
Zellen verwendet werden, vorzugsweise passendem osmotischem Druck.
Die Kontakt zeit variiert, kann aber so kurz wie eine Minute oder so
lang wie mehrere Stunden oder über
Nacht sein. Nachdem ausreichend Zeit verstrichen ist, so dass ein
Komplex zwischen Ligand und Rezeptor gebildet wird, wird der feste
Träger
aus der Probe, welche die Membranen enthält, entfernt, und gegebenenfalls
gewaschen, um ungebundene Membran, Zellen oder Organellen zu entfernen.
Das Waschen erfolgt im Allgemeinen unter standardmäßiger physiologischer Temperatur
und auch pH. Der nun gewonnene feste Träger enthält somit Ligand, komplexiert
an Rezeptor, wobei der Rezeptor in der Membran der/des intakten
Zelle, Zellkerns oder Membran-Präparation eingebettet
bleibt.
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Der
nächste
Schritt besteht darin, den Rezeptor/Ligand-Komplex aus der Membran
zu dissoziieren, in welcher sich der Rezeptor befindet. Um diesen
Schritt auszuführen,
wird eine sanfte Kraft, wie eine Scherkraft, angewandt. Diese Kraft
kann in einer Vielzahl von Weisen erhalten werden, einschließlich Verwirbelung,
Extrusion, wie durch heftiges wiederholtes Pipettieren, Schütteln, Beschallung
unter milden Bedingungen, Rühren
oder jedwedes andere Verfahren, um eine sanfte Scherkraft auszuüben. Die Scherung
ist derartig, dass der Rezeptor/Ligand-Komplex intakt bleibt, während der
Rezeptor, zusammen mit assoziierten Einheiten, vorsichtig aus der
Membran entfernt wird, in welcher er sich befunden hat. Der Rezeptor
ist daher fortgesetzt mit den Molekülen assoziiert, mit welchen
er in situ interagiert. Wenn intakte Zellen oder Gewebe verwendet worden
sind, bleiben die Zellen oder Gewebe intakt und lebensfähig. Die
Tatsache, dass sie nicht lysiert werden, gestattet die Vermeidung
einer Kontamination mit Zelltrümmern,
welche aus lysierten Zellen oder Geweben freigesetzt werden. Dieser
Schritt kann als "Deracination" bezeichnet werden.
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Nachdem
der Rezeptor zusammen mit seiner Mikroumgebung derartig aus der
Membran entfernt worden ist, können
der Rezeptor und seine assoziierten Komponenten, entweder auf dem
festen Träger
oder nach Entfernen davon, analysiert und identifiziert werden.
Das Entfernen des Rezeptors von dem festen Träger kann zum Beispiel bewirkt werden
durch kompetitives Dissoziieren des Ligand/Rezeptor-Komplexes, durch
Abspaltung des gesamten Ligand/Rezeptor-Komplexes von dem Träger mittels
Freigeben des Liganden von dem Träger, oder durch Vorsehen von
Dissoziierungsbedingungen, bei welchen der Ligand/Rezeptor-Komplex
aufgebrochen wird. Wenn der Ligand zum Beispiel ein Antikörper ist,
kann ein Antigen, welches den Antikörper im Wettbewerb mit dem
Rezeptor bindet, verwendet werden, um den Rezeptor von der Bindung
an den festen Träger
hinweg zu kompetieren. Eine solche Dissoziierung kann auch erzielt
werden durch Ändern
der Bedingungen, so dass der Ligand nicht länger an einen Rezeptor bindet,
zum Beispiel durch Veränderung
des pH-Wertes. Wenn die Verknüpfung, welche
verwendet wurde, um den Liganden an den festen Träger zu koppeln,
ausgelegt worden ist, um einen photoabspaltbaren Bereich einzuschließen, kann
der gesamte Komplex durch Exposition an eine geeignete Lichtwellenlänge entfernt
werden. Wenn die Verknüpfung
des Liganden entworfen worden ist, um eine Enzymspaltungsstelle
einzuschließen,
wird der feste Träger
dann mit dem passenden Enzym behandelt. Alternative Wege zum Dissoziieren
des Ligand/Rezeptor-Komplexes zum Freisetzen des Rezeptors und seiner
Mikroumgebung allein würden, gleichwohl
wie kompetitive Bindung, Behandlung mit hohen Temperaturen oder
mit Lösungsmitteln
oder pH-Bedingungen,
welche zur Dissoziierung führen, einschließen. Allerdings
wird kompetitive Wechselwirkung bevorzugt, da alternative Verfahren
für die Dissoziierung
des Komplexes auch den Rezeptor von den Komponenten seiner Mikroumgebung
dissoziieren können.
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Die
weitere Analyse und Identifikation des Rezeptors und seiner assoziierten
Komponenten wird dann durch allgemein im Fachgebiet bekannte Methoden
durchgeführt.
Das Protein kann sequenziert werden, und das Protein, seine posttranskriptionalen
Modifizierungen und die begleitenden Materialien der Mikroumgebung
können
durch chromatographische Verfahren, NMR, Massenspektrometrie, Infrarotspektrometrie
und dergleichen analysiert werden. Eine Vielzahl von analytischen
Werkzeugen ist heute zum Charakterisieren des Proteins an sich und seiner
Mikroumgebung verfügbar.
Zweidimensionale Elektrophorese, Western-Blot und Massenspektrometrie,
und analytische Methoden, welche Protein-Protein-Wechselwirkungen
erkennen, können
zum Einsatz kommen; siehe zum Beispiel Rudert, F., et al., Biotechnol.
Ann. Rev. (2000) 5: 45–86;
Link, A. J., et al., Nature Biotechnol. (1999) 17: 676–682; Neubauer,
G., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1997) 94: 385–390.
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Skizzenhaft
dargestellt, ist eine veranschaulichende Ausführungsform der Erfindung, wie
folgend beschaffen: Kügelchen
werden mit einem Antikörper beschichtet,
der spezi fisch für
ein Antigen ist, welches an einer zellulären Oberfläche exprimiert wird. Die Antikörper-beschichteten
Kügelchen
werden an die Antigen-exprimierenden Zellen exponiert, was zur Bildung
von Komplexen zwischen dem Antikörper und
den Antigenen an der Zelloberfläche
führt.
Die Zellen, welche an Kügelchen
gebunden sind, werden dann zum Beispiel unter Verwendung von Scherung entfernt,
wobei der Antikörper,
komplexiert an das Antigen und seine assoziierten Membrankomponenten,
welche somit aus den Zellen deraciniert werden, zurückgelassen
wird. Die Zellen, welche aus dem Komplex abgeschert werden, sind
typischerweise vollständig
lebensfähig.
Das Antigen mit seinen assoziierten Membrankomponenten wird dann
aus dem Antikörper/Antigen-Komplex eluiert und
einer Analyse, zum Beispiel durch Massenspektrometrie, unterzogen,
um das Antigen und die damit assoziierten Komponenten, wie oben
beschrieben, zu identifizieren.
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Das
Verfahren der Erfindung kann für
die Gewinnung und Analyse sowohl bei Rezeptoren, deren Gegenwart
bereits im Allgemeinen bekannt war, als auch zur Gewinnung von Rezeptoren,
welche davor unidentifiziert waren, angewandt werden. Um unidentifizierte
Rezeptoren zu gewinnen, kann der spezifische Ligand willkürlich gewählt werden
und kann eine Vielzahl von willkürlich
gewählten
Rezeptoren umfassen. Zum Beispiel kann es wünschenswert sein, jedweden
membraneingebetteten Rezeptor zu gewinnen, welcher mit einem besonderen
Steroid oder mit einem besonderen Zytokin oder mit einem besonderen
Opioid oder mit einem besonderen Antigen oder Antikörper komplexieren
kann.
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Alternativ
dazu kann es wünschenswert
sein, eine Vielzahl von Rezeptoren nichtspezifisch zu gewinnen.
Dies kann bewerkstelligt werden unter Anwendung des Verfahrens der
Erfindung durch Versehendes Bereichs des Rezeptors, der auf der
Membran exponiert ist, mit einem Mitglied eines spezifischen Bindungspaars,
wie generischem Biotinylierem der Proteine an der Membranoberfläche und
danach Verwenden von Avidin als dem Liganden. Die gewonnenen Rezeptoren
werden dann durch Elektrophorese getrennt und wie hierin beschrieben
analysiert.
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Das
Verfahren der Erfindung kann auch an ein Hochdurchsatz-Screening
angepasst werden, um die Identifikation von Rezeptoren für eine Vielzahl von
Liganden zu gestat ten. Zum Beispiel können getrennte Bereiche eines
festen Trägers
an eine Vielzahl von Liganden gekoppelt werden, und die Vielzahl
von Liganden wird dann mit einer Probe von Membranen interagieren
gelassen, welche, wie zuvor, intakte Zellen, intakte Zellkerne,
intakte Organellen oder Membranpräparationen per se umfassen kann.
Das Rezeptorprofil der Membranpräparation kann
dann in Einzelheiten ermittelt werden.
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Anfänglich kann
das Array von Liganden, welche von der Membranpräparation gebunden werden, durch
Markieren der Membranen (oder Zellen oder Zellkerne) und Detektieren
des Vorhandenseins von Markierung auf einem festen Träger ermittelt werden.
Dies kann zum Beispiel vorgenommen werden durch Verwenden von fluoreszierenden,
colorimetrischen, radioaktiven Markierungen oder anderen gut bekannten
Techniken, um die Membranen detektierbar zu machen, oder durch sekundäres Markieren der
Membranen durch Reaktion mit markierten Reagenz, wie markiertem
Antikörper.
Das Verfahren der Erfindung zum Gewinnen des Rezeptors, welcher seine
Mikroumgebung aus den Membranen enthält, kann dann weiter angewandt
werden, um nicht nur das Array von Liganden-bindenden Rezeptoren
aufzuklären,
sondern auch die Natur der Rolle des präsentierten Rezeptors im Leben
der Zelle. Somit können
charakteristische Profile für
eine Vielzahl von Zellen erhalten werden, und Unterscheidungen zwischen
verschiedenen differenzierten Zellen, normalen Zellen, erkrankten
Zellen, Tumorzellen und dergleichen können vorgenommen werden.
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Eine
besonders nützliche
Anwendung des Verfahrens der Erfindung ist die Gewinnung und Identifizierung
von Peptiden, welche mit der HLA-Klasse-I- und Klasse-II-Präsentation
assoziiert sind. In dieser Anwendung werden zugehörige Liganden,
wie Antikörper,
welche gegen Antigene gerichtet sind, die von spezifischen MHC-Haplotypen codiert werden,
an den festen Träger
gekoppelt und mit Antigenpräsentierenden
Zellen inkubiert. Als ein Ergebnis wird ein Komplex zwischen dem
Antigen der MHC-Klasse I oder Klasse II, das ein Peptid trägt, und
dem zugehörigen
Ligand gebildet. Der Komplex-enthaltende feste Träger wird
dann einer mechanischen Disruption unterzogen, um den Komplex von
den Zellen zu dissoziieren, wobei der Komplex aus HLA und gebundenem
Peptid auf dem Träger
zurückgelassen
wird; das Peptid kann dann zweckmäßig aus dem Komplex entfernt
und analysiert werden. Dieses Verfahren kann auch zum Beispiel auf
Tumorzellen angewandt werden, um an der Oberfläche präsentierte Peptide zu identifizieren,
welche dann verwendet werden können,
um eine cytotoxische T-Zell-Antwort gegen den Tumor hervorzurufen,
da Tumorassoziierte Antigene durch MHC restringiert sind.
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Andere
Anwendungen schließen
die Gewinnung von Antigenen, die für besondere Zellen spezifisch
sind, wie Prostata-Stammzell-Antigen (PSCA), Prostatamembranspezifisches
Antigen (PMSA), verschiedene Lymphozytenmarker, wie CD34, CD8, CD4,
CD10 und dergleichen, Immunglobuline, welche für B-Zellen charakteristisch
sind, Retinoid-Rezeptoren, Opioid-Rezeptoren, Wachstumsfaktor-Rezeptoren,
Ionenkanäle,
Integrine und dergleichen, ein.
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Somit
kann das Verfahren der Erfindung angewandt werden, um zelluläre Komponenten
zu identifizieren, welche mit Signaltransduktionswegen assoziiert
sind, wie diejenigen, welche mit der EGF-Aktivierung des EGF-Rezeptors
assoziiert sind. Antikörper
werden verwendet, um den EGF-Rezeptor zusammen mit seiner Mikroumgebung
zu erhalten, und die mit dem EGF-Rezeptor assoziierten Komponenten
werden analysiert, um sie zu identifizieren und zu charakterisieren.
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Die
folgenden Beispiele sind zur Veranschaulichung, aber nicht zur Einschränkung der
Erfindung beabsichtigt.
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Beispiel 1
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Deracination von EGF-Rezeptor
(EGFR) durch Anti-EGFR-Mab und Weizenkeim-Agglutinin(WGA)-Lektin
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Die
Deracination von EGFR in seiner nativen Konfiguration direkt aus
der Zelloberfläche
von menschlichen Tumorzellen wurde erzielt unter Verwendung von
Kügelchen,
die mit Anti-EGFR-Mab, und, als einer Kontrolle, mit Weizenkeim-Agglutinin(WGA)-Lektin
gekoppelt waren. Die Deracination wurde auf den menschlichen epidermoiden
Karzinomzellen A431 ausgeführt,
welche hohe Spiegel an EGFR exprimieren, in der Größenordnung
von 1 × 106 Rezeptoren pro Zelle, wie gezeigt durch
Flusszytometrie (1) und durch frühere Untersuchungen (Sato
et al., Mol Biol Med (1983) 1: 511–529; Gill et al., J Biol Chem
(1984) 259(12): 7755–7760).
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Die
spezifische Deracination von EGFR erfolgte unter Verwendung des
Maus-IgG2aκ-Anti-EGFR-528 Mab
(Santa Cruz Biotechnology Inc.), welcher eine Affinität von etwa
1 × 10–9 M
gegenüber EGFR
aufzeigte, welcher auf Zellen präsentiert
wird. Zum Vergleich wurde auch WGA, ein Lektin, welches an N-Acetylglucosamin-Kohlenhydratreste
von Zelloberflächenproteinen
einschließlich
EGFR bindet (Zeng, et al., Mol Cell Biochem (1995) 142(2): 117), verwendet.
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Cyanobromid(CNBr)-aktivierte
Sepharose 6 MB (Amersam Pharmacia Biotech)-Kügelchen
wurden mit dem Maus-Anti-EGFR-Antikörper 528 (IgG2aκ) gemäß den Anweisungen
des Herstellers gekoppelt. Ungefähr
0,1 Gramm entweder 528-beschichtete Kügelchen oder WGA-beschichtete
Kügelchen
(Amersham Pharmacia Biotech) wurden mit 5 × 106 A431-Tumorzellen
inkubiert, mit oder ohne vorherige Stimulation mit 1 μg/ml EGF
während
5 Minuten. Nach 15 Minuten Inkubation bei Raumtemperatur wurden überschüssige ungebundene
Zellen dreimal mit PBS durch Absetzenlassen der Kügelchen
und Verwerfen der Zellen im Überstand
gewaschen.
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An
die Kügelchen
gebundene Zellen wurden durch 5- bis 6-maliges Pipettieren mit einer
Pasteurpipette entfernt. Die Kügelchen
wurden sich absetzen gelassen, und die freigegebenen Zellen im Überstand
wurden verworfen. Das Vorgehen wurde 4- bis 5-mal wiederholt. Die übrig gebliebenen
Zellen, welche an Kügelchen
gebunden waren, wurden durch vorsichtige Verwirbelung entfernt.
Die entfernten Zellen waren gezeigtermaßen lebensfähig. Die Kügelchen wurden pelletieren
gelassen, und der Überstand
wurde verworfen.
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Die
Kügelchen
wurden unter Lichtmikroskopie sichtbar gemacht, um die vollständige Entfernung von
Zellen zu bestätigen,
in Probenpuffer (0,06 M Tris-HCl, pH 6,8, 10% Glycerol, 2% SDS,
5% β-ME, 0,001%
Bromphenolblau) resuspendiert, 3 Minuten lang gekocht, und der Überstand
wurde auf ein SDS-PAGE-Polyacrylamidgel aufgetragen. Das Gel wurde
auf Nitrozellulosemembran überführt und
geblottet.
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Die
Blots wurden gefärbt
mit Kaninchen-Anti-EGFR-Antikörper,
gefolgt von HRP-konjugiertem Anti-Kaninchen-Antikörper, und
unter Anwendung des ECL-Chemo lumineszenz-Kits (Amersham Pharmacia)
entwickelt (2). Das 170 kDa große EGFR-Protein
wurde ohne weiteres als eine scharte Bande in dem Material, welches
aus A431-Zellen unter Anwendung des Anti-EGFR deraciniert worden war,
nachgewiesen. In dem Material von WGA-beschichteten Kügelchen
waren die Banden diffuser, weil mehr Protein deraciniert wird. Diese
Ergebnisse zeigten die erfolgreiche Deracination von EGFR aus A431-Zellen
durch den Mab bzw. monoklonalen Antikörper 528. Wie erwartet, wurden ähnliche
Spiegel an EGFR-Proteinen aus Zellen deraciniert, welche in Abwesenheit
oder Gegenwart von EGF kultiviert worden waren.
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Beispiel 2
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Deracination
von EGFR-assoziierten Proteinen durch Anti-EGFR-Mab und WGA-Lektin
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Die
Bindung von EGF an seinen Rezeptor, EGFR, löst eine Kaskade von zellulären biochemischen
Ereignissen aus, einschließlich
der Rezeptor-Tyrosin-Autophosphorylierung sowie der Phosphorylierung
von mehreren cytoplasmatischen Molekülen (Pandey of al., PNAS (2000)
97: 179–184).
Die EGFR-Autophosphorylierung führt
zu dessen Wechselwirkung mit cytoplasmatischen Signalleitungsproteinen,
enthaltend src-Homologiedomänen (SH2) und
Phosphotyrosin-Wechselwirkungsdomänen (PID), wie Grb2- und Shc-Proteinen
(O'Bryan et al.,
J Biol. Chem (1998) 273(32): 20431). Die Assoziation von Grb2- und
Shc-Proteinen mit EGFR wurde durch Fluoreszenzresonanz-Energietransferanalyse
(Sorkin et al., Current Biology (2000) 10: 1395), durch Immunpräzipitation
(Hashimoto et al., J Bio. Chem (1999) 274(29): 20139–10143;
Kimoto et al., Genes Cells (2000) 5: 749–764) und Massenspektrometrie (Pandey
et al., PNAS (2000) 97: 179–184)
demonstriert. Die Kombination von Immunpräzipitation mit Massenspektrometrie
identifizierte, dass ein anderes EGFR-wechselwirkendes Protein,
Vav-2, bei EGF-vermittelter Stimulation tyrosinphosphoryliert wird
(Pandey et al., PNAS (2000) 97: 179–184).
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Um
aktivierten EGFR und EGFR-assoziierte Proteine in ihrer nativen
Konfiguration zu isolieren, wurde eine Deracination an mit EGF stimulierten A431-Zellen
durchgeführt,
wobei Anti-EGFR-Mab-beschichtete Kügelchen, wie beschrieben in Beispiel
1, verwendet wurden. Die Deracinationsprodukte wurden auf einem
SDS-PAGE-Gel laufen ge lassen, und die Membranen wurden mit Maus-Anti-Phosphotyrosin-Antikörper (Santa
Cruz Biotechnology Inc.), gefolgt von HRP-konjugiertem Anti-Maus-Antikörper, gefärbt.
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Wie
gezeigt in der 3, führte eine Deracination von
EGFR durch den 528-Mab aus EGF-aktivierten A431-Zellen zur Isolierung
von in hohem Maße
tyrosin-phosphoryliertem EGFR, im Vergleich zu den Proben, welche
aus unstimulierten Zellen deraciniert wurden, und zu A431-Zelllysat.
Der Nachweis einer Niedrigspiegel-EGFR-Phosphorylierung in unstimulierten
Zellen bestätigt
frühere
Veröffentlichungen,
welche zeigen, dass Anti-EGFR-528-Mab selbst fähig zum Stimulieren von EGFR-Phosphorylierung
und -Aktivierung ist (Gill et al., J Biol Chem (1984) 259: 7755–7760).
Die Analyse detektierte auch zusätzliche
tyrosinphosphorylierte Proteine mit ungefähren Molekulargewichten von
95, 90, 85, 70, 65 und 60 kDa, von denen die meisten (90, 85, 70,
65 und 60 kDa) signifikant hinsichtlich den Deracinationsprodukten
von EGF-stimulierten Zellen, im Vergleich zu den unstimulierten
Zellen, angereichert waren. Die meisten dieser tyrosinphosphorylierten
Proteine stehen in Übereinstimmung
mit denjenigen, von welchen früher
mittels Immunpräzipitationsuntersuchungen
bestimmt wurde, mit EGFR assoziiert zu sein, einschließlich Grb2,
Vav-2 und Shc-Proteinen (25, 110 bzw. 46/52/66 kDa). (Die bei einem
Molekulargewicht von ∼ 50
kDa nachgewiesene Bande entspricht Kreuzreaktivität des sekundären Antikörpers mit
von den Kügelchen
abgelöster
Maus-Schwerkette
(mlgH) von 528-Mab).
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Die
weitere Charakterisierung der deracinierten Proben wurde durch Western-Blot-Analyse unter Anwendung
von Nachweis-Antikörpern
ausgeführt, die
spezifisch gegen Vav-2 (4A), Grb2
(4B) und Shc-Proteine (5)
waren.
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Eine
Western-Blot-Analyse von 528-Mab-deracinierten Proben unter Verwendung
des Anti-Vav-2-Antikörpers
detektierte ohne weiteres Vav-2-Protein (ungefähr 110 kDa), wobei dessen Assoziation
mit EGFR sowohl in stimulierten als auch unstimulierten A431-Zellen
angezeigt wurde (4A). In ähnlicher
Weise wurde auch Grb2-Protein (25 kDa) in den Anti-EGFR-Mab-deracinierten Materialien
ohne weiteres nachgewiesen (4B). Es
ist zu bemerken, dass die bei einem Molekulargewicht von ∼ 50 kDa detektierte
Bande einer Kreuzreaktivität
des sekundären
Antikörpers
mit von den Kügelchen
abgelöster
Maus-Schwerkette (mlgH) des 528-Antikörpers entspricht.
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Die
Isolierung von EGFR-assoziiertem Protein Vav-2 und Grb2 sowohl in
unstimulierten als auch EGF-stimulierten Zellen könnte erklärt werden durch
die Beobachtung, dass Anti-EGFR selbst fähig zur Aktivierung von EGFR
ist, was zur Wechselwirkung mit Vav-2 in Abwesenheit von EGF-Stimulation führen kann
(Gill et al., J Biol Chem (1984) 259: 7755–7760).
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Shc-Proteine
können
in 3 Isoformen existieren, P46, P52 und P66. Sie sind Adaptor-Proteine, welche
gezeigtermaßen
mit EGFR assoziieren und eine Stromabwärts-Signalleitung vermitteln, welche zu
JNK-Aktivierung führt
(Hashimoto et al., J Bio Chem (1999) 274(29): 20139–10143).
Die Assoziation von Shc-Proteinen mit EGFR in den deracinierten Proben
wurde unter Verwendung von Anti-Shc-Antikörpern untersucht (Santa Cruz
Biotechnology Inc.). Die 5 zeigt, dass eine Deracination
mit 528-Mab zur Isolierung der 3 Isoformen von Shc führte. Interessanterweise
wurden die Isoformen P46 und P66 von Shc bei ähnlichen Spiegeln in den Deracinationsprodukten
und Gesamtzelllysat detektiert. Allerdings war das P52-Produkt weniger
häufig
in den Deracinationsprodukten von unstimulierten Zellen, verglichen zu
Gesamtzelllysat, und noch weniger häufig in den stimulierten Zellen,
verglichen zu unstimulierten Zellen. Diese Beobachtung legt eine
differenzielle Bindung von Shc-Proteinen an den EGFR-Rezeptor im Anschluss
an EGF-Stimulation nahe.
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Zusammengenommen
zeigen diese Daten, dass die Deracination unter Verwendung eines
Rezeptor-spezifischen Mab oder eines Lektins (WGA) zur Isolierung
des Rezeptors zusammen mit dessen spezifisch interagierenden Proteinen
führt.
Die Ligandenspezifische Deracination von EGFR unter Verwendung des
528-Mab führt
zur spezifischen Isolierung des EGFR-Rezeptors in seiner nativen
Konfiguration, ohne Verwendung von Detergenzien, sowie zu seinen
wechselwirkenden Adaptorproteinen.
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Beispiel 3
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Deracination
von PSCA unter Verwendung von Anti-PSCA-Antikörpern und WGA-Lektin
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Prostata-Stammzell-Antigen
(PSCA) (Reiter et al., PNAS (1998) 95: 1735–1740; Wu et al., Oncogene
(2000) 19: 1288–1296)
ist immunreaktiv mit 1G8-Mab (Reiter et al., PNAS (1998) 95: 1735–1740).
Der 1G8-Mab bindet an den PSCA-Rezeptor mit einer Affinität von ungefähr 1 × 10–9 M,
wohingegen WGA spezifisch an N-Acetylglucosamin-Einheiten von PSCA, sowie derartige
Einheiten auf anderen Zelloberflächenmolekülen, wie
EGFR, bindet. Die Experimente wurden unter Verwendung der Prostata-Tumorzelllinie PC3
durchgeführt,
welche den PSCA-Rezeptor nicht exprimiert, oder mit PC3, stabil
transfiziert mit der cDNA, welche PSCA codiert (PC3-PSCA) (Wu et
al., Oncogene (2000) 19: 1288–1296).
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Die 6 zeigt
eine Flusszytometrie von unbehandelten PC3- und PC3-PSCA-Zellen
und diesen Zellen, welche mit Antikörper oder Lektin behandelt worden
sind. Es wird gezeigt, dass PSCA auf der Oberfläche von PC3-PSCA-Zellen exprimiert
wird (6E), aber nicht auf PC3-Zellen
(6B), durch Färbung mit 1G8-Mab. Die Bindung
von WGA an lösliches
PSCA wurde mittels ELISA (Daten nicht gezeigt) verdeutlicht, und
die Bindung an sowohl PC3- als auch PC3-PSCA-Zellen wurde durch
Flusszytometrie demonstriert (6C und 6F).
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Eine
Deracination wurde an PC3-, PC3-PSCA- oder den PSCA-negativen A431-Kontrollzellen entweder
unter Verwendung von 1G8-Mab- oder WGA-beschichteten Kügelchen
durchgeführt,
wie beschrieben in Beispiel 1. Die Deracinationsprodukte wurden
auf einem SDS-PAGE-Gel laufen gelassen, und die Membranen wurden
mit Maus-Anti-PSCA-Antikörper 3C5
(IgG2aκ;
Wu et al., Oncogene (2000) 19: 1288–1296), gefolgt von HRP-konjugiertem
Anti-Maus-IgG2a-Antikörper,
gefärbt
und dann unter Verwendung des ECL-Chemolumineszenz-Kits entwickelt.
Wie gezeigt in der 7A, wurde das hoch-glycosylierte
PSCA-Protein, ähnlich
zu demjenigen, das in PC3-PSCA-Lysaten
detektiert wurde, lediglich in den Produkten nachgewiesen, welche von
PC3-PSCA sowohl
durch 1G8-MAb als auch WGA deraciniert wurden, aber nicht von der
Elternzelllinie PC3 oder den A431-Zellen.
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Die
Entwicklung des Blots mit Kaninchen-Anti-EGFR-Antikörper zeigte,
dass eine Deracination von EGFR lediglich unter Verwendung von WGA-Lektin-,
aber nicht mittels Anti-PSCA-beschichteten Kügelchen nebenbei erhalten wurde
(7B). Der höhere Spiegel an EGFR-Protein,
welcher aus A431-Zellen im Vergleich zu PC3- und PC3-PSCA-Zellen deraciniert
wurde, steht in Übereinstimmung
mit den höheren
Zelloberflä chenspiegeln
von EGFR auf A431-Zellen im Vergleich zu PC3-Zellen. Die Deracination
von PSCA, aber nicht EGFR, unter Verwendung des 1G8-Anti-PSCA-Mab
demonstriert die Spezifität
der Deracination unter Verwendung der Mab-beschichteten Kügelchen
und das Fehlen von nicht-spezifischer Kontamination durch zusätzliche Membranproteine,
welche nicht mit PSCA assoziiert sind.
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Die
Ergebnisse einer an PC3- und PC3-PSCA-Zellen durchgeführten Deracination
unter Verwendung von WGA-beschichteten Kügelchen sind in den 8A und 8B gezeigt.
Western-Blots der Deracinationsprodukte wurden gefärbt, entweder
mit Maus-Anti-PSCA-3C5-Mab
(8A) oder Kaninchen-Anti-Grb2-Antikörper (8B). PSCA wurde in den Deracinationsprodukten
von PC3-PSCA aber nicht PC3 detektiert. Die Entwicklung des Blots
mit Anti-Grb2-Antikörper
detektierte das cytoplasmatische Protein Grb2 in den Lysaten sowohl
von PC3- als auch PC3-PSCA-Zellen, aber nicht in den Produkten,
welche von WGA-beschichteten Kügelchen deraciniert
worden waren. Dies weist darauf hin, dass, anders als bei EGFR,
Grb2 nicht mit PSCA assoziiert ist, einem GPI-verankerten Protein
(Reiter et al., PNAS (1998) 95: 1735–40).