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Die
vorliegende Erfindung betrifft die kosmetische Verwendung von Magnesiumaspartat
als Erfrischungsmittel zur Herstellung einer kosmetischen Zusammensetzung
sowie die Verwendung von Magnesiumaspartat zur Herstellung einer
dermatologischen Zusammensetzung, die eine erfrischende Wirkung
ausübt.
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Bei
der Herstellung kosmetischer Zusammensetzungen, insbesondere bei
Zusammensetzungen zur Beruhigung und/oder zum Schutz empfindlicher
Haut, als Feuchtigkeitsspender für
trockene Hauttypen und/oder zur Verlangsamung der Hautalterung ist
die Verwendung von Magnesiumaspartat und Kaliumaspartat bekannt.
Dieser Präparattyp
wird insbesondere im Dokument FR-A-2.771.632 beschrieben. Das Patent SU-A-1.486.168
beschreibt eine kosmetische Zusammensetzung, die ein Gemisch aus
Kaliumasparaginat, Magnesiumasparaginat, Aminosäuren und Proteinhydrolysaten
enthält,
deren Ziel es ist, die Nebenwirkungen der Aminosäuren zu vermindern. Die Verwendung
von Kaliumaspartat und Magnesiumaspartat zur Verbesserung der Stabilität einer
kosmetischen Zusammensetzung auf Olivenölbasis wird im Patent SU-A-1.033.138 beschrieben.
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Vor
allem ist die Beschreibung des Dokuments FR-A-2.779.059 bekannt,
das sich mit einer kosmetischen Zusammensetzung zur Bekämpfung von
Hautalterungserscheinungen befasst, in der ein Salz eines zweiwertigen
Metalls, z.B. Magnesiumaspartat, verwendet wird. In diesem Fall
wird Magnesiumaspartat als Mittel zur Unterstützung der Adhäsion von
Keratinozyten aus der Basisschicht der Epidermis zur Verbindung zwischen
Dermis und Epidermis verwendet. Eine derartige Zusammensetzung,
die dieses Adhäsionsmittel einbindet,
wird als Mittel dargestellt, das eine Verringerung der Tiefe von
Falten, eine Verzögerung
des Auftretens derselben und/oder eine Wiederherstellung von Spannung
und Elastizität
der Haut ermöglicht.
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Magnesiumaspartat
ist in kosmetischen Zusammensetzungen auch dafür bekannt, eine erfrischende und
entspannende Wirkung auf die oberen Schichten der Epidermis auszuüben.
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Nach
dem Stand der Technik sind auch kosmetische Zusammensetzungen bekannt,
die ein Gefühl von
Kühle vermitteln,
wenn sie auf die Haut aufgetragen werden. Diese Zusammensetzungen
können
beispielsweise Menthol oder von Menthol abgeleitete Produkte oder
auch Produkte mit einer Struktur auf Mentholbasis, wie z.B. Menthoxypropandiol,
umfassen. Im Allgemeinen wird solch ein Gefühl der Kühle für Zusammensetzungen angestrebt,
die darauf ausgerichtet sind, Hautgewebe neue Spannkraft zu verleihen.
Dieses Kühlegefühl kann
auch in beruhigenden dermatologischen Zusammensetzungen nützlich sein,
vor allem für topische
oder äußere Anwendungen
in Form von After-Sun-Lotionen. Dieses Kühlegefühl wird angestrebt, um die
strapazierte Haut des Benutzers in gewisser Weise zu entspannen.
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Kosmetische
und dermatologische Zusammensetzungen, die Menthol oder ein Derivat
davon umfassen, erzeugen jedoch lokal auch gewisse Empfindungen
von Unwohlsein sowie Hautreizungen in jenen Bereichen, in denen
die Zusammensetzung aufgetragen wurde. Darüber hinaus weist Menthol auch
andere Nachteile auf.
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Beispielsweise
werden häufig
lokale und oberflächliche
Gefäßverengungen
in der Epidermis beobachtet, denen im Allgemeinen Gefäßerweiterungen
folgen, um eine normale Temperatur der Haut wiederherzustellen.
Diese Art von Reaktion führt
zu unangenehmer übermäßiger Durchblutung.
Die Gefäßerweiterungen führen zu
Hautrötungen
in dem Bereich, in dem die Zusammensetzung aufgetragen wurde. Handelt
es sich bei der kosmetischen Zusammensetzung um eine Reinigungsmilch,
so stellt das Auftreten von Rötungen
vor allem im Bereich rund um die Augen eine inakzeptable Eigenschaft
des Produkts dar.
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Es
scheint, dass die Zusammensetzungen, die ein Gefühl von Kühle vermitteln, insofern Probleme
bereiten, als bestimmte der von den Benutzern verzeichneten Empfindungen
zu Unwohlsein führen
können.
Das Ziel der Erfindung ist, eine kosmetische und/oder dermatologische
Zusammensetzung bereitzustellen, die eine erfrischende Wirkung ausübt. Erfrischende
Wirkung unterscheidet sich maßgeblich
von kühlender
Wirkung. Sie ist weniger heftig, oberflächlicher und führt darüber hinaus
auf bzw. in der Haut, auf die die Zusammensetzung, die diese Wirkung
von Frische erzielt, aufgetragen wird, zu keinerlei Irritation,
Gefäßerweiterung
oder Gefäßverengung.
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In
diesem Sinne erkannte die Anmelderin, dass die Gegenwart von Magnesiumaspartat
in kosmetischen und/oder dermatologischen Zusammensetzungen diese
erfrischende Wirkung erzielt und gleichzeitig die Nachteile von
Menthol umgeht.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Magnesiumaspartat zur Herstellung
einer dermatologischen Zusammensetzung, die erfrischende Wirkung
ausübt,
sowie die kosmetische Verwendung von Magnesiumaspartat als Erfrischungsmittel
zur Herstellung einer kosmetischen Zusammensetzung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung einen Anteil an Magnesiumaspartat zwischen
0,1 und 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 Gew.-% der Zusammensetzung, noch
bevorzugter zwischen 0,2 und 1,0 Gew.-%.
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Zusätzlich zu
Magnesiumaspartat enthält
die Zusammensetzung vorteilhafterweise γ-Oryzanol. γ-Oryzanol kann vor allem aus
Reiskleieöl
erhalten werden. γ-Oryzanol,
das für
seine Fähigkeit
bekannt ist, die Blutzirkulation zu stimulieren und dabei eine übermäßige Durchblutungswirkung
beizubehalten, ermöglicht
eine Verstärkung
der erfrischenden Wirkung, die durch die Gegenwart von Magnesiumaspartat
in der Zusammensetzung erzeilt wird. Vorzugsweise macht γ-Oryzanol
zwischen 0 und 5 Gew.-%, insbesondere etwa 0,1 Gew.-%, der Zusammensetzung
aus.
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Gemäß einem
bevorzugten Merkmal der vorliegenden Erfindung umfasst das Präparat einen
oder mehrere Fettalkohole. In diesem Fall ist das Präparat vorzugsweise
eine Emulsion. Diese Emulsion liegt in flüssiger oder halbflüssiger Form
vor, sodass ihre Viskosität
relativ gering ist. So kann die Emulsion leicht großflächig auf
die Hautoberfläche
aufgetragen werden.
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Der
Fettalkohol kann aus natürlichen
oder synthetischen Fettalkoholen mit unverzweigter oder verzweigter
Kette, beispielsweise aus Behen-, Butyl-, Stearyl-, Capryl-, Lauryl-,
Myristyl-, Cetearyl-, Oleyl- und Cetylalkohol, ausgewählt sein.
Diese Alkohole können
alleine oder als Gemische eingesetzt werden.
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Gemäß einem
anderen bevorzugten Merkmal der Erfindung umfasst das Präparat im
Falle von Emulsionen eine Fettphase in einem Anteil im Bereich von
3 bis 40 Gew.-%.
Die Komponenten, die die Fettphase bilden, können aus Fettalkoholen, Triglyceriden
und Pflanzenölen
ausgewählt
sein. Pflanzenöle
können
vor allem aus Jojobaöl,
Maisöl,
Vaselinöl,
gehärtetem
Kokosöl,
Carthame-Öl,
gehärtetem
oder ungehärtetem
Kopra-Öl,
Haselnussöl
und Borretschöl
ausgewählt
sein. Die Öle
können
auch aus Silikonölen
wie z.B. Dimethicon, Cyclomethicon, und Cyclomethicon/Dimethicon-Copolyol
ausgewählt
sein. Zusätzlich
zu Pflanzenölen
kann die Zusammensetzung Ester, Kohlenwasserstoffe, Squalan, Silikone,
Wachsarten oder auch Lecithin enthalten.
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Die
in den Fetten enthaltenen Fettalkohole machen im Allgemeinen zwischen
0,5 und 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, aus.
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Es
kann ebenfalls von Vorteil sein, ein Ergänzungsmittel in die Zusammensetzung
einzubinden, um das Verhalten der Haut zu verbessern, wie z.B. Tocopherol.
Tocopherol oder ein Derivat davon wie z.B. Tocopherolacetat ist
besonders in Anbetracht seiner Fähigkeit
als Fänger
für freie
Radikale und zur Verhinderung der Oxidation von Fettkörpern in
der Emulsion nützlich.
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Die
Zusammensetzung kann ferner verschiedene Adjuvanzien und Arzneimittelträger enthalten,
die zur Zeit in den Verfahren zur Herstellung kosmetischer und dermatologischer
Zusammensetzungen eingesetzt werden. Sie kann beispielsweise Konservierungsmittel,
Verdickungsmittel, hydrophile oder lipophile Geliermittel, Emulgatoren,
Viskosität
verleihende Mittel, Antioxidanzien, hydratisierende Mittel, oberflächenaktive
Mittel, Duftstoffe und verschiedene andere Zusätze, deren Ziel es ist, die
physikalischen Eigenschaften der Zusammensetzung zu verbessern,
enthalten.
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Geliermittel
oder Verdickungsmittel können
beispielsweise aus Acrylat- und Acrylsäure-Copolymeren, Cellulose-Derivaten,
wie z.B. Pflanzenschleimarten, vor allem Pflanzenschleim von Acacia
angustifolia, oder Naturkautschukarten ausgewählt sein.
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Das
hydratisierende Mittel oder Befeuchtungsmittel kann aus Polyolen,
Sorbit, Maltit, Pentaerythrit, Glycerin, Glykol, Phenoxyethanol,
Glycerylpolyacrylaten und -polymethacrylaten, Glycerin oder Glycerinderivaten
ausgewählt
sein. Allgemein gesprochen kann jedes hydratisierende Mittel, das
für kosmetische
oder dermatologische Zusammensetzungen geeignet ist, in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Das Befeuchtungsmittel wird günstigerweise
bei der Herstellung der Emulsion in die wässrige Phase eingeführt. Der Gehalt
an Befeuchtungsmittel liegt im Allgemeinen im Bereich zwischen 0,1
und 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion, er kann
jedoch bis zu 20 Gew.-% und sogar 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Emulsion, ausmachen, vor allem, wenn die Befeuchtungsmittel
aus Polyolen oder Glykolen ausgewählt sind, beispielsweise Butylenglykol
oder Glycerin sind.
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Im
Rahmen der Erfindung können übliche Konservierungsmittel
auf dem Gebiet der kosmetischen oder dermatologischen Zusammensetzungen
eingesetzt werden, beispielsweise Alkohole, wie z.B. Ethylalkohol,
Benzylalkohol und Isopropanol, oder auch Benzophenon, Phenoxyethanol,
Benzoesäure
und Methyl- und/oder Propyl-p-hydroxybenzoate,
alleine oder in Kombination.
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Mittel,
die gegen Ultraviolettstrahlen schützen, können ebenfalls verwendet werden,
insbesondere, wenn die Zusammensetzung lichtempfindliche Vinyl-
und Acrylderviate enthält.
Diese Schutzmittel können
beispielsweise Sonnenfilter wie z.B. Benzophenon oder ein Benzophenonderivat
oder auch Cinnamat und insbesondere Octylmethoxycinnamat (Parsol®)
sein.
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Farbstoffe
können
ebenfalls eingebunden werden. Es kann beispielsweise in Betracht
gezogen werden, Perlmuttarten oder Titan zuzusetzen, um einen besonderen
Perlmuttglanz zu erzielen.
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Die
Zusammensetzungen können
in Form von Cremes, Öl-in-Wasser-Emulsionen
oder Wasser-in-Öl-Emulsionen,
Cremes, Milchformulierungen und Gelen vorliegen.
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Diese
verschiedenen galenischen Formen werden gemäß herkömmlichen Verfahren hergestellt.
Diese Zusammensetzungen können
in Form von Pflege- oder Schminkartikeln vorliegen, beispielsweise
als Feuchtigkeitsgel oder Reinigungsemulsion.
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Die
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus
der folgenden Beschreibung, die auf bevorzugte Ausführungsformen
Bezug nimmt, noch besser hervorgehen. In diesen Beispielen sind
die Anteile und Prozentsätze,
sofern nicht speziell anderslautend angeführt, stets auf das Gewicht
bezogen angegeben.
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Beispiel 1
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Es
wird ein Gesichtsgel gemäß der oben
beschriebenen Vorgehensweise unter Verwendung von Verfahren, die
auf dem Gebiet der Kosmetikindustrie und der Industrie für dermatologische
Produkte üblich
sind, hergestellt. Phase
A:
entmineralisiertes
Wasser | 48,00
g |
Benzophenon
4® | 0,10
g |
Polymer
in Emulsionsform: | |
Acrylate/Palmeth-25-acrylat-Copolymer
(30%ige Lösung) | 2,00
g |
Phase
B:
Dimethicon-Copolyol | 8,00
g |
Cyclomethicon | 5,00
g |
Dimethicon-Polymer | 3,00
g |
PEG
1500 | 3,00
g |
Glycereth
7 | |
(Glycerin
mit 7 mol Ethylenoxid) | 5,00
g |
Phase
C:
reine
Kaliumhydroxid-Plätzchen | 0,16
g |
entmineralisiertes
Wasser | 6,00
g |
Phase
D:
Mika-Perlmutt
+ | 4,40
g |
Titan – vernetztes
Methylmethacrylat | 3,00
g |
Polymethylsilsesquioxan | 3,00
g |
Nylon
12 | 5,00
g |
Phase
E:
Pflanzenschleim
von Acacia angustifolia | 3,00
g |
Phase
F:
Extrakt
von Thea Chinensis | 0,50
g |
Phase
G:
Phase
H:
Alkohol | 2,00
g |
Phenoxyethanol | 0,40
g |
Methyl-p-hydroxybenzoat | 0,30
g |
Duftstoff | 0,50
g |
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Die
Produkte der Phase A werden bei Umgebungstemperatur vermischt. Nach
Homogenisierung der Phase B wird diese in Phase A eingebunden. Gleichermaßen wird
Phase C homogenisiert, bevor sie in das obige Gemisch miteinbezogen
wird. Phase C ermöglicht
ein Neutralisieren der Komponenten von Phase A.
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Jede
der Phasen D, E, F, G und H wird, sofern erforderlich, vor deren
nacheinander erfolgenden Zumischung zum Hauptgemisch bei Umgebungstemperatur
homogenisiert. Phase F umfasst allgemein einen Radikalhemmer, der
beispielsweise Polyphenolfunktionen aufweist.
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Die
in Beispiel 1 erhaltene Zusammensetzung dient vorzugsweise zur Herstellung
eines feuchtigkeitsspendenden Gels.
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel wird eine Emulsion mit der nachstehend angegebenen
Zusammensetzung hergestellt. Phase
A:
Fettalkohol | 6,50
g |
Pflanzenöle | 7,50
g |
Perhydrosqualen | 3,40
g |
γ-Oryzanol | 0,10
g |
Tocopherol | 1,20
g |
Phase
B:
Butylenglykol-1,3 | 3,00
g |
Phenoxyethanol | 0,40
g |
Gemisch
aus p-Hydroxybenzoaten | 0,30
g |
Natrium-EDTA | 0,10
g |
Wasser,
auf 100 | |
Phase
C:
Zitronensäure (10%ige
Lösung) | 0,10 |
Phase
D:
Magnesiumaspartat | 0,50
g |
entmineralisiertes
Wasser | 2,00
g |
Phase
E:
Extrakt
von Persea gratissima | 4,00
g |
Phase
F:
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Die
Komponenten der Phase A werden im Wasserbad auf 75°C erhitzt.
Phase B wird bis zur Homogenisierung auf 77°C erhitzt und anschließend Phase
A zugeführt.
Dem Gemisch aus Phase A und Phase B wird Wasser hinzugefügt, um eine
Masse von 100 g Gesamtgemisch zu erhalten. Daraufhin wird dieses
Gemisch abkühlen
gelassen, und es wird Phase C zugesetzt, sobald das obige Gemisch
auf eine Temperatur von 40°C
abgesunken ist. Die Komponenten der Phasen D, E und F werden in das
obige Gemisch miteinbezogen, sobald jenes eine Temperatur von 35°C erreicht
hat. Phase E enthält
Persea gratissima, was eine Verbesserung der Hautfunktionen ermöglicht.
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Anschließend wird
auf Umgebungstemperatur abkühlen
gelassen. Diese Emulsion kann als Reinigungsmilch verwendet werden.