-
Die
vorliegende Erfindung betrifft pestizide Verbindungen und ihre Verwendungsverfahren
als pestizide Mittel. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
Pyridin-3-sulfonylverbindungen, Zusammensetzungen und Verfahren
zu ihrer Verwendung als Pestizide.
-
Trotz
der derzeit im Handel verfügbaren
Pestizide treten nach wie vor durch Insekten und Nematoden verursachte
Schäden
an wachsenden und geernteten Kulturpflanzen auf. So sind zum Beispiel
Blattläuse Schädlinge von
Gemüse,
Feldfrüchten
und Obstbäumen
sowie fast allen Zimmerpflanzen für den Innen- und Außenbereich. Ähnlich können auch
Milben Ernteverluste verursachen, und zwar als solche oder in Kombination
mit anderen bodenbürtigen
Organismen wie Viren, Pilzen und Bakterien, wodurch Krankheitsentwicklungen
in Pflanzen gefördert
werden. Es müssen
daher nach wie vor neue, wirksamere pestizide Mittel entwickelt werden.
In der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß gewisse Pyridin-3-sulfonylverbindungen
nützliche pestizide
Eigenschaften aufweisen.
-
Wie
im vorliegenden Text ausgeführt
und in großen
Zügen beschrieben
betrifft ein Aspekt der vorliegenden Erfindung Verbindungen der
Formel (I)
und deren Isomere oder Salze,
wobei die Substituenten näher
in der genauen Beschreibung beschrieben werden.
-
Außerdem beinhaltet
die vorliegende Erfindung Verbindungen der Formel (II)
und deren Isomere oder Salze,
wobei die Substituenten näher
in der genauen Beschreibung beschrieben werden.
-
Weiterhin
können
die Verbindungen der Formel (II) in Zusammensetzungen mitverwendet
werden, die zusätzlich
zu der Verbindung einen landwirtschaftlich annehmbaren Träger beinhalten.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Bekämpfung von
Insekten oder Nematoden, bei dem man ein Insekt oder einen Nematoden
oder deren Nahrungsquelle, Lebensraum oder Brutstätten mit
einer pestizidwirksamen Menge einer Verbindung der Formel (II) in
Kontakt bringt.
-
Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Schutz
von wachsenden Pflanzen gegen Angriff durch bzw. Befall mit Insekten
oder Nematoden, bei dem man auf das Blattwerk der Pflanzen oder
auf den Boden bzw. das Wasser, in dem sie wachsen, eine pestizidwirksame
Menge einer Verbindung der Formel (II) ausbringt.
-
Vorteile
der Erfindung werden teilweise in der folgenden Beschreibung dargelegt
werden und teilweise dem Fachmann aus der Beschreibung selbstverständlich sein
oder aus der Durchführung
der Erfindung hervorgehen.
-
Ein
besseres Verständnis
der vorliegenden Erfindung ist durch Bezugnahme auf die folgende
genaue Beschreibung von beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung
und den darin enthaltenen Beispielen möglich.
-
In
der vorliegenden Beschreibung und in den darauf folgenden Ansprüchen werden
verschiedene Begriffe erwähnt
werden, deren Bedeutung folgendermaßen definiert werden soll:
Der
Begriff „Alkenyl" bedeutet im vorliegenden
Zusammenhang eine verzweigte, geradekettige oder cyclische ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe,
die mindestens eine Doppelbindung enthält. Ein oder mehrere Wasserstoffatome
der Alkenylgruppe können
durch eine oder mehrere funktionelle Gruppen in einer beliebigen Stellung
der Alkenylgruppe ersetzt sein. C2-C4-Alkenyl beinhaltet ohne Einschränkung Ethenyl,
1-Propenyl, 2-Propenyl,
1-Butenyl, 2-Butenyl, 3-Butenyl und dergleichen. Geometrische Strukturen
wie (AB)C=C(CD) sollen alle Isomere beinhalten.
-
Der
Begriff „Alkyl" bedeutet im vorliegenden
Zusammenhang eine verzweigte, geradkettige oder cyclische gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe.
Ein oder mehrere Wasserstoffatome der Alkylgruppe können durch eine
oder mehrere funktionelle Gruppen in einer beliebigen Stellung der
Alkylgruppe ersetzt sein. Genau gesagt beinhaltet C1-C4-Alkyl ohne Einschränkung Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl und dergleichen.
-
Der
Begriff „Alkinyl" bedeutet im vorliegenden
Zusammenhang eine verzweigte, geradkettige oder cyclische ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe,
die mindestens eine Dreifachbindung enthält. Ein oder mehrere Wasserstoffatome
der Alkinylgruppe können
durch eine oder mehrere funktionelle Gruppen in einer beliebigen Stellung
der Alkinylgruppe ersetzt sein. Insbesondere beinhaltet C2-C4-Alkinyl Ethinyl,
1-Propinyl, 2-Propinyl, 1-Butenyl,
2-Butinyl, 3-Butenyl und dergleichen. Geometrische Strukturen wie
(AB)C=C(CD) sollen alle Isomere beinhalten.
-
Ein
oder mehrere Wasserstoffatome der Phenylgruppe können durch eine oder mehrere
funktionelle Gruppen ersetzt werden. Solche Substituenten können in
einer beliebigen Stellung, also der Ortho-, Meta- oder Para-Stellung, vorhanden
sein.
-
„Halogen" soll Fluor, Chlor,
Brom und Iod bedeuten.
-
Im
allgemeinen bedeutet „pestizidwirksame
Menge" diejenige
Wirkstoffmenge, die erforderlich ist, um eine beobachtbare Wirkung
auf das Wachstum zu erzielen, darunter auch die Auswirkungen Nekrose,
Absterben, Verlangsamung, Vorbeugung, sowie Entfernung, Zerstörung oder
anderswie Verringerung des Auftretens und der Tätigkeit des Zielorganismus.
Dem Durchschnittsfachmann wird klar, daß die Wirksamkeit und daher eine „pestizidwirksame
Menge" zwischen
den verschiedenen in der Erfindung, verwendeten Verbindungen/Zusammensetzungen
schwanken kann.
-
Unter „Ort" versteht man eine
Pflanze, Saatgut, einen Boden, eine Fläche, eine Substanz oder eine Umwelt,
in der ein Insekt wächst
oder wachsen kann. Zu Pflanzen und Samen zählen zum Beispiel Kulturpflanzen
und ihre Samen oder Nüsse,
wie Schlinggewächse,
Weizen, Gerste, Äpfel,
Tomaten, Roggen, Sojabohnen, Hafer, Reis, Mais, Rasen, Bananen,
Baumwolle, Kaffee, Zuckerrohr, Weintrauben, Fruchtarten, Zierpflanzen,
Gurken, Bohnen, Tomaten, Kartoffeln und Kürbisgewächse.
-
Unter „Milben" versteht man pflanzenfressende
Milben, darunter Tetranychidae spp., wie Tetranychus urticae, Tetranychus
pacificus, Tetranychus kanzawai, Panonychus ulmi, Panonychus citri
und Oligonychus pratensis; Tarsonemidae spp., wie Phytonemus pallidus
und Polyphagotarsonemus latus; Eriophyidae spp., wie Aculus schlechtendali,
Phyllocop-trataoleivora und Eriophyes sheldoni; und Tenuipalpidae
spp., wie Brevipalpus phoenicis, was jedoch keine Einschränkung darstellen
soll. Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen besonders
für die
Bekämpfung
von Tetranychus urticae, Panonychus ulmi, Panonychus citri und Brevipalpus
phoenicis.
-
Im
vorliegenden Zusammenhang beinhaltet „Insekten" verschiedene Insekten, darunter Milben,
Lepidopteren, wie die Tabakknospeneule, „Cabbage Loopers", Baumwollkapselwürmer, Zuckerrübeneulen, „Southern
Armyworms" und Kohlschaben;
Coleopteren wie Kapselwürmer,
Kartoffelkäfer, „Southern
Corn Rootworms", „Western
Corn Rootworms" und
Meerrettichkäfer;
Homopteren wie verschiedene Zikaden, Weiße Fliegen sowie Blattläuse, darunter
Blattläuse
an Beerenobst, wie A. forbesi, A. grossulariae, A. schneideri, Chaetosiphon
fragaefolii, Cryptomyzus ribis und Hyperomyzus lactucae; was jedoch
keine Einschränkung
darstellen soll; Blattläuse
an Kernobst, wie A. pomi, Dysaphis plantaginea, D. pyri, Melanaphis
pyrarius und Rhopalosiphum insertum; Blattläuse an Pflaumen wie Brachycaudus
helichrysi, B. persicae, B. prunicola, Hyalopterus pruni, Myzus
cerasi, M. persicae, M. varians, Phorodon humuli; Blattläuse an Citrusgewächsen wie
Aphis spiraecola und Toxoptera aurantii; Blattläuse an Getreide wie Metopolophium
dirhodum, Rhopalosiphum padi und Sitobion avenae; Schädlinge an
sonstigen Feldfrüchten
wie Acyrthosiphon pisum, Aphis gossypii, Aphis fabae, Aulacorthum
solani, Brachycaudus cardui, Brevicoryne brassicae, Capitophorus
horni, Macrosiphum euphorbiae, Myzus ascalonicus und Nasonovia ribis-nigri.
-
„Salz" bedeutet im vorliegenden
Zusammenhang diejenigen Verbindungen, die mit z.B. Aminen, Metallen,
Erdalkalimetallbasen oder quartären
Ammoniumbasen, darunter Zwitterionen, bilden können. Zu geeigneten Metall-
und Erdalkalimetallhydroxiden als Salzbildnern zählen die Salze des Bariums,
Aluminiums, Nickels, Kupfers, Mangans, Kobalts, Zinks, Eisens, Silbers,
Lithiums, Natriums, Kaliums, Magnesiums oder Kalziums. Zu weiteren
Salzbildnern zählen
Chlorid, Sulfat, Acetat, Carbonat, Hydrid und Hydroxid. Zu wünschenswerten
Salzen zählen
Maleinsäure,
Dimaleinsäure
und Methansulfonsäure.
-
Im
gesamten vorliegenden Text soll der Begriff „Inkontaktbringen" bedeuten, daß das Insekt,
die Pflanze und/oder der Boden bzw. das Wasser, in dem die Pflanze
wächst,
nach einer beliebigen fachbekannten Ausbringungsmethode in Kontakt
mit der/den vorliegenden Verbindung(en) oder Zusammensetzung(en)
steht. Als solches beinhaltet der Begriff „Inkontaktbringen" sowohl den direkten
Kontakt (Ausbringen der Verbindung/Zusammensetzung direkt auf das
Insekt und/oder die Pflanze) und indirekten Kontakt (Ausbringen
der Verbindung/Zusammensetzung auf den Ort, an dem sich das Insekt
und/oder die Pflanze befindet).
-
Zu
den pestiziden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zählen Verbindungen
der Formel (I)
in der
R
1 Trifluormethyl
bedeutet,
R
2, R
3 und
R
4 jeweils unabhängig Wasserstoff, Nitro, C
1-C
4-Alkyl, C
2-C
4-Alkenyl, C
2-C
4-Alkinyl oder
Phenyl bedeuten, wobei die Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- und Phenylgruppen
durch mindestens ein Halogen oder mindestens ein Cyano substituiert
sein können;
R
5 Halogen oder NH-R
6 bedeutet;
R
6 C
1-C
4-Alkyl,
C
2-C
4-Alkenyl, C
2-C
4-Alkinyl oder
Phenyl bedeutet, wobei die Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- und Phenylgruppen
durch mindestens ein Halogen oder mindestens ein Cyano substituiert
sein können;
und
deren Isomere oder Salze.
-
In
einer Ausführungsform
bedeutet R5 Halogen. In einer weiteren Ausführungsform
beinhalten Verbindungen der Formel (I) 4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonylchlorid.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
bedeutet R
5 NH-R
6,
wie dies in Formel, (II) dargestellt ist,
in der R
1,
R
2, R
3, R
4 und R
6 wie für Formel
(I) definiert sind.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
bedeuten R2, R3 und
R4 jeweils unabhängig Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, das durch
mindestens ein Halogen substituiert sein kann; R5 bedeutet
NH-R6 und R6 bedeutet C1-C4-Alkyl, C2-C4-Alkenyl oder
C2-C4-Alkinyl, wobei
die Alkyl-, Alkenyl- und Alkinylgruppen durch mindestens ein Halogen
oder mindestens ein Cyano substituiert sein können.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
bedeuten R2, R3 und
R4 jeweils unabhängig Wasserstoff, Nitro, C1-C4-Alkyl, C2-C4-Alkenyl oder C2-C4-Alkinyl, wobei die Alkyl-, Alkenyl- und
Alkinylgruppen durch mindestens ein Halogen oder mindestens ein
Cyano substituiert sein können.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
bedeutet R6 C1-C4-Alkyl,
das durch mindestens ein Halogen oder mindestens ein Cyano substituiert
sein kann.
-
Die
Verbindungen der Formeln (II) können
dazu verwendet werden, um den Befall von Kulturpflanzen durch Insekten
dadurch zu verhindern, daß man
die Kulturpflanze mit einer pestizidwirksamen Menge einer Verbindung
der Formel (II) behandelt. Weiterhin können Insekten dadurch bekämpft werden,
daß man
eine pestizidwirksame Menge der Verbindung der Formel (II) auf das
Zielinsekt oder den Ort, an dem es sich aufhält, ausbringt. Die Anwendung
als solche kann vor oder nach der Erfindung des Orts, der wachsenden
Kulturpflanzen oder der geernteten Kulturpflanzen durch Insekten
durchgeführt
werden.
-
Eine
pestizidwirksame Menge der erfindungsgemäßen Verbindung/Zusammensetzung
hängt von
den vorherrschenden Bedingungen, wie der erwünschten Pestizidwirkung und
Dauer, dem Wetter, der Zielart, dem Ort, der Ausbringungsart und
dergleichen ab. Im allgemeinen kann die Aufwandmenge der erfindungsgemäßen Verbindung
und/oder Aufwandmenge für
die Behandlung von Nutzpflanzen im Bereich von ungefähr 0,1 g
bis ungefähr
4000 g pro Hektar, wünschenswerterweise
von ungefähr 25
g bis ungefähr
600 g pro Hektar als Wirkstoff, noch wünschenswerter von ungefähr 50 g
bis ungefähr
500 g pro Hektar liegen. Für
die Behandlung von Samen beträgt
die typische Aufwandmenge ungefähr
1 g bis ungefähr
500 g pro Kilogramm Samen, wünschenswerterweise
ungefähr
2 g bis ungefähr
300 g pro Kilogramm Samen, stärker
wünschenswert
ungefähr 10
g bis ungefähr
200 g pro Kilogramm Samen. Übliche
Aufwandmengen im Materialschutz sind zum Beispiel ungefähr 0,001
g bis ungefähr
2 kg, wünschenswerterweise
ungefähr
0,005 g bis ungefähr
1 kg, Wirkstoff pro Kubikmeter behandeltes Material.
-
Die
vorliegenden Verbindungen können
formuliert oder nicht formuliert ausgebracht werden. Typische Formulierungen
enthalten den Wirkstoff im Bereich von ungefähr 0,1 ppm bis ungefähr 10 000
ppm und können
auch noch einen Träger
enthalten. Bei dem Träger
kann es sich um einen beliebigen landwirtschaftlich annehmbaren
Träger
handeln, darunter um natürliche
und synthetische organische und anorganische Bestandteile, die die
Verteilung der Zusammensetzung oder Verbindung und den Kontakt mit
dem Ziel der Pestizidbehandlung erleichtern. Der Träger kann
fest sein (z.B. Tone, synthetische Silikate, Siliziumdioxid, Harze, Wachse,
Kaolin, Bentonit, Dolomit, Calciumcarbonat, Talk, Magnesiumoxidpulver,
Fuller-Erde, Gips, Diatomeenerde, Tonerde und deren Kombinationen);
er kann flüssig
sein (z.B. Wasser, wäßrige Lösungen,
N-Methylpyrrolidon, Kerosin, Cyclohexanon, Methylethylketon, Acetonitril,
Methanol, Ethanol, Isopropylalkohol, Aceton, „butyl cellosolved", 2-Ethyl-1-hexanol,
Cyclohexanon, Methylcellulose, Polyvinylalkohol, Natriumligninsulfonate,
polymere Alkylnaphthalinsulfonate, Natriumnaphthalinsulfonat, Polymethylenbisnaphthalinsulfonat,
Natrium-N-methyl-N-(Langkettensäure)laurate,
Kohlenwasserstoffe und sonstige nicht mit Wasser mischbare Ether,
Ester und Ketone, und deren Kombinationen); oder sie können eine
Kombination von festen und flüssigen
Trägern
sein.
-
Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch ein oder mehrere
oberflächenaktive
Bestandteile enthalten, um die biologische Wirksamkeit des Wirkstoffs
zu erhöhen.
Zu geeigneten oberflächenaktiven
Bestandteilen zählen
Tenside, Emulgatoren und Netzmittel. Es sind verschiedenste Tenside
verfügbar,
und diese können
vom Fachmann leicht aus „The
Handbook of Industrial Surfactants", 2. Ausgabe; Gower (1997) entnommen
werden, das in seiner Gesamtheit durch Bezugnahme für alle Zwecke
in dem vorliegenden Text aufgenommen wird. Bezüglich der Art oder der chemischen
Klasse des Tensids, das verwendet werden kann, besteht keine Einschränkung. Alle
nichtionischen, anionischen, kationischen und amphoteren Arten oder
Kombinationen von mehr als einer dieser Arten eignen sich für bestimmte
Situationen.
-
Unter
den nichtionischen Tensiden zählen
zu beispielhaften Klassen Polyoxyethylenalkyl-, -alkin-, -alkinyl-
oder -alkylarylether, wie primäre
oder sekundäre
Polyoxyethylenalkohole, Alkylphenole oder Acetylendiole; Polyoxyethylenalkyl-
oder -alkinester, wie ethoxilierte Fettsäuren; gegebenenfalls ethoxilierte
Sorbitanalkylester; Glycerylalkylester; Saccharoseester; und Alkylpolyglycoside.
Zu Beispielen von anionischen Tensidklassen zählen Fettsäuren, Sulfate, Sulfonate, sowie
Phosphatmono- und -diester von Alkoholen, von Alkylphenolen, von
Polyoxyethylenalkoholen und von Polyoxyethylenalkylphenolen, sowie
Carboxylate von Polyoxyethylenalkoholen und Polyoxyethylenalkylphenolen.
Diese können
in ihrer Säureform
verwendet werden, werden jedoch typischerweise als Salze, zum Beispiel
als Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze verwendet.
-
Zu
kationischen Tensidklassen zählen
tertiäre
Alkylamine oder Alkenylamine von Polyoxyethylen, wie ethoxylierte
Fettamine, quartäre
Ammoniumtenside oder Polyoxyethylenalkyletheramine. Zu repräsentativen Einzelbeispielen
von solchen kationischen Tensiden zählen Polyoxyethylen (5), Cocoamin,
Polyoxyethylen(15)talgamin, Distearyldimethylammoniumchlorid, N-Dodecylpyridinchlorid
und Polyoxypropylen(8)ethoxytrimethylammoniumchlorid. Es ist in
der Fachwelt bekannt, daß sich
viele kationische quartäre
Ammoniumtenside mit unterschiedlichen Strukturen in Kombination
mit Wirkstoffen eignen und in im Vorliegenden in Betracht gezogenen
Zusammensetzungen verwendet werden können.
-
Zu
geeigneten Emulgatoren und Netzmitteln zählen u.a. ionische und nichtionische
Arten, wie Polyacrylamidsäuresalze,
Ligninsulfonsäuresalze,
Phenolsulfon- oder Naphthalinsulfonsäuren, Polykondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit Fettalkoholen, Fettsäuren oder Fettaminen, substituierte
Phenole (insbesondere Alkylphenole oder Arylphenole), Sulfobernsteinsäureestersalze,
Taurinderivate (insbesondere Alkyltaurate), Phosphorester von Alkoholen
oder Polykondensationsprodukten von Ethylenoxid mit Phenolen, Ester
von Fettsäuren
mit mehrwertigen Alkoholen, sowie Derivate der obengenannten Komponenten,
die Sulfat-, Sulfonat- und Phosphatgruppen aufweisen.
-
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
noch weitere Wirkstoffe enthalten, zum Beispiel weitere Pestizide;
Insektizide; Dünger
wie Ammoniumnitrat, Harnstoff, Kali und Superphosphat; pflanzenschädigende
Mittel und Pflanzenwachstumsregulatoren; Safener; sowie Nematizide.
Diese zusätzlichen
Bestandteile können
nacheinander oder in Kombination mit den oben beschriebenen Zusam mensetzungen
verwendet werden. So kann man zum Beispiel die Pflanze(n) mit einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
entweder vor oder nach der Behandlung mit weiteren Wirkstoffen besprühen. Solche
Anwendungen, die nacheinander durchgeführt werden, können dadurch,
daß man
die Kombination von Wirkstoffen einzeln innerhalb eines Tags oder
weniger ausbringt durchgeführt
werden, zum Beispiel eine getrennte Ausbringung der einzelnen Pestizide innerhalb
von weniger als 1 Stunde, weniger als 5 Stunden, weniger als 10
Stunden, weniger als 14 Stunden oder weniger als 17 Stunden.
-
Weitere
gegebenenfalls vorhandene Komponenten können mit den vorliegenden Zusammensetzungen
vermischt werden, um die Ausbringung und/oder Wirksamkeit des Wirkstoffs
zu erleichtern. Zu diesem Zweck zählen zu gegebenenfalls vorhandenen
Komponenten, die zugegeben werden können, Schaumhemmer, darunter
Schaumhemmer auf Silikongrundlage; Verdickungsmittel wie pyrogene
Kieselsäuren;
antimikrobielle Mittel; Antioxidantien; Puffer; Farben; Geruchsstoffe;
Stabilisatoren; sowie Gefrierschutzmittel. Zu Beispielen für Gefrierschutzmittel
zählen
Glykole wie Propylenglykol und Ethylenglykol, N-Methylpyrrolidon,
Cyclohexanon, sowie Alkohole wie Ethanol und Methanol, was jedoch
keine Einschränkung
darstellen soll.
-
Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
als beliebige wirksame Formulierung vorliegen, darunter Stäubemittel
oder -granulat; dispergierbares Pulver, Granulat oder Korn; wäßrige Dispersion; Suspension;
Paste; oder Emulsion, was jedoch keine Einschränkung darstellen soll. Die
Zusammensetzung als solche kann nach einem beliebigen wirksamen
Verfahren ausgebracht werden, darunter Spritzen, Sprühen, Stäuben, Streuen
oder Gießen,
was jedoch keine Einschränkung
darstellen soll.
-
Pulver,
darunter auch Stäubepulver
oder -granulate und dispergierbare Pulver, Granulate oder Körner, enthalten
mindestens einen Wirkstoff und ein inertes festes Streckmittel bzw.
einen inerten festen Träger,
wie Kaolin, Bentonit, Dolomit, Kalziumcarbonat, Talk, Magnesiumoxidpulver,
Fuller-Erde, Gips, Diatomeenerde und Tonerde. Dispergierbare Pulver,
Granulate und Körner
beinhalten typischerweise auch ein oder mehr Netz- und Dispergiermittel,
wie Tenside.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann aus Granulaten, die 0,5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 30
Gew.-%, Wirkstoff der vorliegenden Erfindung als Aktivbestandteil,
1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%, Tensid und 40 bis
98,5 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 96 Gew.-%, festen Träger umfassen,
bestehen. Als Staub formuliert, kann die Zusammensetzung 0,5 bis
40 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 35 Gew.-% Aktivbestandteil und 99,5
bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 99 bis 65 Gew.-%, feinteiligen festen
Träger
beinhalten.
-
Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann auch als Paste,
die 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, Aktivbestandteil,
1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%, Tensid und 60 bis
98,9 Gew.-%, vorzugsweise 80 bis 97 Gew.-%, Pastengrundlage umfaßt, formuliert
werden. In einer Spritzpulverformulierung beinhaltet die Zusammensetzung
typischerweise 5 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-%, der
neuen Verbindungen der vorliegenden Erfindung als Wirkbestandteil,
1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, Tensid und 4 bis
44 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 85 Gew.-%, festen Träger, wobei
es sich bei dem festen Träger
vorzugsweise um Ammoniumsulfat handelt.
-
Die
wäßrigen Dispersion
oder Emulsionen können
dadurch hergestellt werden, daß man
den Wirkbestandteil in einem organischen Lösungsmittel, das gegebenenfalls
Netzmittel, Dispergiermittel oder Emulgator(en) enthält, löst und dann
die Mischung zu Wasser gibt, die ebenfalls Netzmittel, Dispergiermittel
oder Emulgator(en) enthalten kann. Geeignete organische Lösungsmittel
sind Kerosin, Cyclohexanon, Methylethylketon, Aceton, Methanol,
Acetonitril und dergleichen. Die Zusammensetzungen können auch
in Form von flüssigen
Präparaten
als Tauchmittel oder Sprays vorliegen, bei denen es sich im allgemeinen
um wäßrige Dispersionen
oder Emulsionen handelt, die den Wirkbestandteil in Gegenwart von
einem oder mehreren Netzmittel(n), Dispergiermittel(n), Emulgator(en)
oder Suspendiermittel(n) enthalten.
-
Typische
flüssige
Lösungen
beinhalten den Wirkbestandteil, einen Träger sowie gegebenenfalls ein Tensid.
Die verdünnten
Lösungen
der vorliegenden Zusammensetzungen enthalten im allgemeinen 0,1
bis ungefähr
50 Teile Wirkbestandteil, ungefähr
0,25 bis ungefähr
50 Teile Träger
und ungefähr
0 bis ungefähr
94 Teile Tensid, wobei alle Teile Gewichtsteile sind und sich auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung beziehen. Ähnlich beinhalten die konzentrierten
Zusammensetzungen typischerweise ungefähr 40 bis ungefähr 95 Teile
Wirkbestandteil, ungefähr
5 bis ungefähr
25 Teile Träger
und ungefähr
0 bis ungefähr
20 Teile Tensid.
-
Emulsionen
sind üblicherweise
Lösungen
von Pestiziden in mit Wasser unmischbaren oder teilweise mit Wasser
mischbaren Lösungsmitteln
als Träger
sowie dem mindestens einen Tensid. Zu geeigneten Lösungsmitteln
für die
erfindungsgemäßen Wirkbestandteile
zählen
Kohlenwasserstoff und mit Wasser nicht mischbare Ether, Ester oder
Ketone, was jedoch keine Einschränkung
ist. Die Emulsionszusammensetzungen enthalten im allgemeinen 5 bis
95 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.-% erfindungsgemäßen Wirkstoff
als Wirkbestandteil, 1 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%,
Tensid und 4 bis 94 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 75 Gew.-%, flüssigen Träger.
-
Die
Verbindungen, die sich für
die vorliegende Erfindung eignen, lassen sich nach Techniken, mit
denen der Fachmann der organischen Synthese im allgemeinen vertraut
ist, leicht herstellen, zum Beispiel mit denen, die von R.V. Hoffmann
in „Organic
Syntheses", Coll.
Band 7, S. 508–511
beschrieben werden, wo die Herstellung von m-Trifluormethylbenzolsulfonylchlorid
beschrieben wird und was in dem vorliegenden Text in seiner Gesamtheit
für alle
Zwecke durch Bezugnahme aufgenommen wird. Beispiele für Syntheseverfahren sind
im Versuchsteil gezeigt.
-
Die
vorliegenden Zusammensetzungen können
auf bekannte Weise hergestellt werden, zum Beispiel dadurch, daß man den
Wirkbestandteil bzw. die Wirkbestandteile mit andere Bestandteilen
homogen vermischt oder vermahlt. Weitere Bestandteile können der
Zusammensetzung zu jedem beliebigen Zeitpunkt während des Verfahrens zugemischt
werden, darunter auch während
und/oder nach einem beliebigen Mischschritt der Komponenten.
-
Versuchsteil:
-
Die
folgenden Beispiele dienen dem Durchschnittsfachmann als vollständige Offenlegung
und Beschreibung der Herstellung und Auswertung der im vorliegenden
Text beanspruchten Verbindungen, Zusammensetzungen und Verfahren.
Falls nicht anders erwähnt
bedeutet Prozent Gewichtsprozent in bezug auf die Komponente und
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Die Temperatur ist in °C angegeben
oder Raumtemperatur, und der Druck ist Atmosphärendruck oder ungefähr Atmosphärendruck.
-
Herstellung von 4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonylchlorid
-
4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonylchlorid
wurde wie in Schema (I) gezeigt hergestellt.
-
-
Eine
Lösung
von 37% HCl (4,7 ml) und Essigsäure
(2 ml) wurde mit 4-Trifluormethylpyridin-3-ylamin (2,27 g) in Essigsäure (2 ml)
versetzt, wodurch man eine homogene Lösung erhielt. Die Lösung wurde
auf (–5)°C gekühlt und
tropfenweise mit Natriumnitrit (0,97 g) in Wasser (2 ml) versetzt,
wobei die Temperatur der exothermen Reaktion bei oder unter 0°C gehalten
wurde. Nach Beendigung der Zugabe wurde die Reaktionstemperatur
30 Minuten lang zwischen (–5)°C und (–10)°C gehalten,
wodurch man eine gelbe Aufschlämmung erhielt.
-
In
einem andere Reaktionsgefäß wurde
Schwefeldioxid durch 50 ml Essigsäure so lang durchgeperlt, bis
diese gesättigt
war. Unter Rühren
und Durchperlen von weiterem Schwefeldioxid wurde portionsweise
mit Kupfer(II)-chlorid-dihydrat (1,0 g) versetzt. Es wurde mit Kupfer(I)-chlorid
(0,2 g) versetzt und noch 20 Minuten gerührt und Schwefeldioxid durchperlen
gelassen. Diese Mischung wurde auf 5°C gekühlt und im Lauf von 10 Minuten
portionsweise mit der oben beschriebenen gelben Aufschlämmung versetzt.
Die Reaktionstemperatur wurde im Verlauf von 1 Stunde auf Raumtemperatur
ansteigen gelassen, wobei sich ein Gas entwickelte. Dann wurde auf
Wasser und Eis gegossen und dreimal mit Ether extrahiert. Die Etherfraktionen
wurden vereinigt, mehrmals mit gesättigtem Natriumdicarbonat gewaschen
und dann mit Magnesiumsulfat getrocknet. Das Trocknungsmittel wurde
abfiltriert und der Ether abgedampft, wodurch man 0,95 g 4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonylchlorid
erhielt, was mittels LC/ms bestätigt
wurde, wo Sulfonsäure
an der Lösungsmittelfront
bei 10,52 min auftrat, was ein MG von 227 ergibt.
-
Herstellung von 4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonsäureprop-2-inylamid
(Verbindung 1)
-
4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonsäureprop-2-inylamid
wurde wie in Schema (II) hergestellt.
-
-
4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonylchlorid
(0,45 g) wurde in Dioxan (3 ml) gelöst, und der Ansatz wurde mit
Propargylamin (0,63 ml) versetzt und über Nacht bei Raumtempertur
stehengelassen. Es wurde mit 0,5%iger HCl verdünnt und tropfenweise mit 37%iger
HCl versetzt, bis der Ansatz sauer wurde. Nun wurde dreimal mit
Essigester extrahiert. Die Essigesterfraktionen wurden vereinigt,
mit gesättigtem
Natriumbicarbonat gewaschen und mit Magnesiumsulfat getrocknet.
Das Trocknungsmittel wurde abfiltriert und das Lösungsmittel eingedampft, wodurch
man 0,13 g rohes 4-Trifluormethyl pyridin-3-sulfonsäureprop-2-inylamid
erhielt, was an Silikagel mit Essigester und Methylenchlorid chromatographiert
wurde, wodurch man 0,08 g gereinigtes 4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonsäureprop-2-inylamid
erhielt. LC/ms-Analyse mit RT = 1,36 min ergab eine Reinheit von
98% m+/m– 264,8/262,9.
Eine Prüfung
des Schmelzpunkts der gereinigten Verbindung ergab 97–98°C.
-
Herstellung von 4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonsäurecyanomethylamid
(Verbindung 2)
-
4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonsäurecyanomethylamid
wurde wie in Schema (III) gezeigt hergestellt.
-
-
4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonylchlorid
(0,45 g) wurde in Dioxan (3 ml) gelöst, und der Ansatz wurde mit
Aminoacetonitril (1,0 g) versetzt und über Nacht bei Raumtemperatur
stehengelassen. Es wurde mit 0,5%iger HCl verdünnt und mit 37%iger HCl tropfenweise
solange versetzt, bis der Ansatz sauer wurde. Dann wurde dreimal
mit Essigester extrahiert. Die Essigesterfraktionen wurden vereinigt,
mit gesättigtem
Natriumdicarbonat gewaschen und mit Magnesiumsulfat getrocknet.
Das Trocknungsmittel wurde abfiltriert und das Lösungsmittel eingedampft, wodurch
man 0,14 g rohes 4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonsäurecyanomethylamid erhielt,
das mit Methylenchlorid an Silikagel chromatographiert wurde, wodurch
man 0,06 g gereinigtes 4-Trifluormethylpyridin-3-sulfonsäurecyanomethylamid
erhielt. Die LC/ms-Analyse mit RT = 1,12 min ergab eine Reinheit
von 99% m+/m– 265,87/263,88.
Eine Prüfung
des Schmelzpunktes der gereinigten Verbindung ergab 158–159°C.
-
Beispiel 1: Insektizide
Auswertung von Testverbindungen
-
Testverbindungen
wurden hergestellt und mit Aceton zu wäßrigen Formulierungen formuliert.
Die Formulierungen wurden an den folgenden Zielarten geprüft:
- • SAW-L52-PRODER
(„Southern
Armyworm"), Larven
im 2.–3.Stadium,
Blattimmersion, 4 Tage
- • CA-H43-APHIGO
(Grüne
Baumwollblattlaus), gemischte Entwicklungsstadien, Blattimmersion
- • BA-H40-APHIFA
(Schwarze Bohnenblattlaus), gemischte Entwicklungsstadien, Einweichen
der Pflanzen
- • GPA-H52-MYZUPE
(Grüne
Pfirsichblattlaus), gemischte Entwicklungsstadien, Blattimmersion
- • SLWF-H45-BEMIAR
(„Silver
Leaf Whitefly"),
Adulte, Blattimmersion
- • TSMR-A42-TETRUR
(Rote Spinne, P-resistente Herkunft), gemischte Entwicklungsstadien,
Blattimmersion
-
Für die in
Tabelle 1b gezeigten Ergebnisse wurden die folgenden Protokolle
verwendet. In Tabelle 1a ist das Boniturschema beschrieben.
-
Testprotokolle
für den „Southern
Armyworm" (Spodoptera
eridania) (SAW-Blattbehandlung):
Es wurden 7 Tage alte, im
Gewächshaus
herangezogene Limabohnen in 2-Inch-Töpfen, die zwei Pflanzen mit 2,5–3 Inch
langen Blättern
enthielten, ausgewählt.
Die Testlösungen
wurden je nach Bedarf mit 50:50 Aceton:Wasser und 100 ppm Kinetic® Tensid
angesetzt.
-
Die
Blätter
wurden so in die Testlösungen
eingetaucht, daß die
Blattoberflächen
völlig
bedeckt waren. Die behandelten Pflanzen wurden im Abzug trocknen
gelassen. Es wurde ein Topf/Behandlung verwendet.
-
Die
Töpfe mit
den behandelten Pflanzen wurden in eine mit Löchern versehene durchsichtige
Plastiktüte
gegeben, und die Tüten
wurden in ansteigender Reihenfolge der Behandlungsnummern im 3 × 5-Verband von
Pflanzenhalterungskistchen aufgestellt. Jede Tüte wurde mit zehn Larven des „Southern
Armyworm" im 2. Larvenstadium
besiedelt und dann geschlossen. Die Kistchen mit den Tüten wurden
bei 25 ± 2°C, 20–40% relativer
Luftfeuchtigkeit und Dauerlicht 4 Tage lang in den Aufbewahrungsraum
gestellt.
-
Die
Tüten wurden
zweimal mit einem spezialangefertigten Gerät für das Durchlöchern von
8–10 Beuteln
mit 180 Löchern/Tüte (Durchmesser
1 mm) perforiert, wodurch die Tüte
mit 360 Luftlöchern
versehen wurde. Die Larven wurden mit Hilfe einer Pinzette oder
eines Insektenabsauggeräts
in die Beutel gegeben.
-
Die
Anzahl der überlebenden
Larven wurde gezählt
und die Zahlenwerte wurden mit Hilfe der in Tabelle 1a bereitgestellten
Werte in Mortalitätsbonituren
umgewandelt.
-
Die
Behandlungen werden, ohne daß die
Beutel geöffnet
werden, beurteilt, wenn zumindest sechs gesund aussehende Larven
(den Vergleichslarven vergleichbar) sichtbar sind. Waren weniger
als sechs Larven sichtbar, oder wenn die Larven sich bezüglich ihres
Aussehens von den Vergleichslarven unterschieden, wurde die Tüte in ein
Seziertablett ausgeleert, so daß die
Morbidität
gezählt
und/oder bestimmt werden konnte.
-
Im
Sterben liegende Larven wurden als tot betrachtet. Die Morbidität wurde
definiert als die Unfähigkeit,
sich in die Ventralstellung zurückzurichten
(was ein verzögertes
Zurückrichten
im Vergleich zu Vergleichslarves beinhaltet).
-
Testprotokolle
für die
Grüne Baumwollblattlaus
(Aphis gossypii) (CA-Blattimmersion):
Es wurden Baumwollpflanzen
auf das Keimblattstadium ausgewählt
(eine Pflanze pro Topf). Ein stark befallenes Keimblattpaar, auf
dem sich ungefähr
100 Blattläuse
aus Laborzucht befanden, wurden oben auf jede Testpflanze gelegt.
Die Blattläuse
wurden auf die Testpflanzen übersiedeln
gelassen (über
Nacht). Die trocknenden Keimblätter
wurden vor der Immersionsbehandlung von den Testpflanzen entfernt.
-
Die
Testlösungen
wurden je nach Bedarf mit 50:50 Aceton:Wasser und 100 ppm Kinetic® Tensid
angesetzt. Die infizierten Blätter
der ganzen Pflanze wurden so in die Testlösungen eingetaucht, daß die Blattoberflächen völlig bedeckt
waren. Sie wurden an einem gut belüfteten Ort zum Trocknen aufgestellt.
-
Das Überleben
der Blattläuse
wurde in Relation zu der durchschnittlichen Anzahl Blattläuse geschätzt und
gemäß Tabelle
Ia in eine Mortalitätsbonitur
umgewandelt.
-
Testprotokolle
für die
Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) (SBL-Blattbehandlung):
Ungefähr 5 Tage
alte Kapuzinerkressekeimlinge (im Stadium der entfalteten Keimblätter), die
in Metro-Mix in Pikierkistchen im Glashaus herangezogen worden waren,
wurden in „Rootcubes", die in Pikierkistchen fixiert waren,
umgesetzt. Der Samen (der noch an dem Keimling anhaftete) wurde
in die mittige Vertiefung jedes Würfels hineingedrückt. Die
umgesetzten Keimlinge wurden ungefähr 3 Tage lang zwecks Vergrößerung der
Keimblätter
im Gewächshaus
aufbewahrt.
-
Im
Insektizid-Screening-Labor wurden die Keimlinge infiziert. Ein Farbrollergitter
wurde oberhalb der 72 Pflanzen in jedem Kistchen so angeordnet,
daß das
Sieb in Kontakt mit dem Blattwerk der Testpflanzen stand. Ungefähr 50 infizierte
Kapuzinerkressestengel und -blätter
(von ungefähr
2–3 Torftöpfchen mit
Blattläusen
aus Laborzucht) wurden auf jedem Gitter ausgebreitet. Das Kistchen
mit den Keimlingen wurde in ungefähr 1/2 Inch Wasser über Nacht
im Labor aufbewahrt (wobei das Licht im Labor brennen gelassen wurde).
Bis zum Morgen waren die Blattläuse
auf die Testpflanzen übergesiedelt.
Das Gitter mit den trocknenden Blättern wurde von den Testpflanzenkistchen
entfernt, und die Blätter
wurden entsorgt.
-
Die
Testlösungen
wurden je nach Bedarf mit 50:50 Aceton:Wasser und 100 ppm Kinetic® Tensid
angesetzt. Es wurden Pflanzen für
die Immersion ausgewählt,
die ungefähr
2–30 Blattläuse pro
Pflanze aufwiesen. Jede Pflanze wurde so in die Testlösungen eingetaucht,
daß Blattwerk,
Stengel, herausstehende Samenoberfläche und umgebende Würfeloberfläche völlig bedeckt
waren. Die behandelten Pflanzen wurden im Abzug trocknen gelassen.
Es wurde ein Topf/Behandlung verwendet. Für ein routinemäßiges Screening
wurde eine Pflanze/Behandlung verwendet.
-
Die
behandelten Pflanzen wurden in Bioassaykistchen gestellt und zwar
1 Pflanze/Vertiefung. Jede Vertiefung wurde voll mit Wasser gefüllt. Auf
diese Weise wurden die Pflanzen über
die Wurzeln bewässert, was
keine Auswirkung auf die Blattbehandlung hatte, und ein mögliches Überwandern
der Blattläuse
von einer Behandlung auf die andere reduziert. Die behandelten Pflanzen
wurden bei Raumtemperatur auf dem Insektizid-Screening-Labortisch aufbewahrt, und
zwar 3 Tage lang unter Röhren-Dauerlicht.
-
Die
Verringerung der lebenden Population im Vergleich zur Kontrolle
wurde als Prozentsatz anhand des in Tabelle 1a dargestellten Schemas
visuell geschätzt.
-
Testprotokoll
für GPB
= Grüne
Pfirsichblattlaus (Myzus persicae)-Blattimmersion:
Es wurden
Paprikapflanzen (eine Pflanze pro Topf) im Stadium des zweiten Blattpaars
ausgewählt,
wobei das erste Blattpaar eine Abmessung von 6–10 cm von Spitze zu Spitze
aufwies. Die Keimblätter
wurden entfernt. Infizierte Paprikablätter oder Blattabschnitte wurden
oben auf die Testpflanzen gelegt, wobei ungefähr 60 im Labor gezüchtete Blattläuse pro
Pflanze veranschlagt wurden. Die Blattläuse wurden (über Nacht)
von den Blattabschnitten auf die Testpflanzen übersiedeln gelassen, so daß eine Besiedelungsdichte
von mindestens 40 Blattläusen
pro Pflanze erzielt wurde, und die Blattabschnitte wurden anschließend entfernt.
-
Die
Testlösungen
wurden je nach Bedarf mit 50:50 Aceton:Wasser und 100 ppm Kinetic® Tensid (STP#1A)
angesetzt. Die Blätter
der infizierten Pflanze wurden so in die Testlösungen eingetaucht, daß die Blattoberflächen völlig bedeckt
waren. Sie wurden an einem gut belüfteten Ort zum Trocknen aufgestellt.
Die Testpflanzen wurden fünf
Tage lang unter Röhrenlicht
(24-Stunden-Fotoperiode) bei 25 ± 2°C und 20–40% relativer Feuchtigkeit
aufbewahrt, und dann wurde das Überleben
der Blattläuse
bestimmt (siehe Tabelle 1a).
-
Testprotokoll
für „Silverleaf
Whitefly" (Bemisia
arzentifolii) (SLWF):
Es wurden Baumwollpflanzen, die bis zum
Keimblattstadium herangezüchtet
worden waren, ausgewählt
(eine Pflanze pro Topf). Die Testlösungen wurden je nach Bedarf
mit 50:50 Aceton:Wasser und 100 ppm Kinetic® Tensid
angesetzt. Die Keimblätter
der ganzen Pflanze wurden so in die Testlösungen eingetaucht, daß die Blattoberflächen völlig bedeckt
waren. Sie wurden an einem gut belüfteten Ort zum Trocknen aufgestellt.
-
Jeder
Topf mit dem behandelten Keimling wurde in einen 16 Ounces fassenden
klaren Plastikbecher (TP 16 Solo(D) gestellt und 10 bis 12 adulte
Weiße
Fliegen (ungefähr
3–5 Tage
alte Adulte) wurden eingebracht. Die Insekten werden mit einem mit
dem hauseigenen Vakuumsystem betriebenen, mit 1/4-Inch nichttoxischem
Tygon®-Schlauch (R-3603),
der mit einer Barriere-Pipettenspitze
verbunden ist, versehenen Absauggerät gefangen. Die Vakuumsaugkraft
wurde dadurch eingestellt, daß man
die Spitze an die Haut des Betreibers anlegte, bis die Saugkraft
gerade beginnt, an der Haut zu ziehen. Die Spitze, die die eingefangenen Insekten
enthielt, wurde dann vorsichtig in den Boden, der die behandelte
Pflanze enthielt, eingebracht, wodurch die Insekten aus der Spitze
herauskriechen konnten, um so zwecks Nahrungsaufnahme auf das Blattwerk
zu gelangen. Die Becher wurden mit einem wiederverwendbaren mit
Gitter versehenen Deckel (1,5 × 1,5 Inch
aus 150-μm-Mesh
Polyester-Gitter „PeCap" von Tetko Inc.)
abgedeckt.
-
Die
Testpflanzen wurden drei Tage lang im Aufbewahrungsraum bei 25 ± 2°C und 20–40% relativer Feuchtigkeit
aufbewahrt, wobei eine direkte Beleuchtung mit dem Röhrenlicht
(24-Stunden-Fotoperiode) vermieden wurde, um einen Hitzestau innerhalb
des Bechers zu vermeiden. Das Überleben
der Weißen
Fliegen wurde in 3 Tagen nach der Behandlung der Pflanzen beurteilt
(Boniturschema siehe Tabelle 1a).
-
Testprotokoll
für die
Rote Spinne (Tetranychus uriticae) RS-Blattimmersion:
Es wurden
Limabohnenpflanzen (eine Pflanze pro Topf), die solange herangezogen
wurden, bis das erste Blattpaar eine Spanne von 7–12 cm erreicht
hatte, ausgewählt.
Abschnitte eines stark infizierten Blatts (im Labor herangezogene
Milben) wurden auf die Testpflanzen gelegt. Die Milben wurden von
den Blattabschnitten auf die Testpflanzen übersiedeln gelassen (mindestens
zwei Stunden), so daß mindestens
100 Milben pro Blatt vorhanden waren. Die Blattabschnitte wurden
vor der Immersion von den Testpflanzen entfernt.
-
Die
Testlösungen
wurden je nach Bedarf mit 50:50 Aceton:Wasser und 100 ppm Kinetic® Tensid
angesetzt. Die infizierten Blätter
der ganzen Pflanze wurden so in die Testlösungen eingetaucht, daß die Blattoberflächen völlig bedeckt
waren. Sie wurden an einem gut belüfteten Ort zum Trocknen aufgestellt.
-
Die
Testpflanzen wurden fünf
Tage lang im Aufbewahrungsraum unter Röhrenlicht (24-Stunden-Fotoperiode)
bei 25 ± 2°C und 20–40% relativer
Feuchtigkeit aufbewahrt.
-
Der
Prozentsatz toter Milben (Nymphen und Adulte) wurde in Relation
zu der Gesamtpopulation an den behandelten Blättern abgeschätzt und
in die Mortalitätsbonitur
von Tabelle 1a umgewandelt.
-
Tabelle 1a: Boniturschemata
-
Aktivitätsbonitur
für Tests
mit Blattläusen
und Milben
-
-
- 9
- = 100% Verringerung
der lebenden Population im Vergleich zur Kontrolle
- 8
- = 86–99% Verringerung
der lebenden Population im Vergleich zur Kontrolle
- 7
- = 75–85% Verringerung
der lebenden Population im Vergleich zur Kontrolle
- 5
- = 50–74% Verringerung
der lebenden Population im Vergleich zur Kontrolle
- 3
- = 25–49% Verringerung
der lebenden Population im Vergleich zur Kontrolle
- 0
- = 0–25% Verringerung
der lebenden Population im Vergleich zur Kontrolle
-
Mortalitätsbonitur
für Assays
mit Würmern
und Weißer
Fliege
-
Beobachtungen
-
-
- R
- = Reduzierte Nahrungsaufnahme
aus verschiedenen Gründen
(z.B. Repellant-Wirkungen)
-
Tabelle
1b: Versuchsergebnisse von Beispiel 1
-
In
der gesamten vorliegenden Anmeldung wird auf verschiedene Veröffentlichungen
Bezug genommen. Diese Veröffentlichungen
werden hiermit durch Bezugnahme voll inhaltlich für alle Zwecke
in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.