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TECHNISCHES GEBIET:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren
zur nachträglichen
bzw. anschließenden
Auswertung eines Verfahrens in einem Kraftfahrzeug, wobei eine Sicherheitseinrichtung
im Fahrzeug, beispielsweise ein Airbag, nicht ausgelöst wurde.
Die Erfindung ist insbesondere zur Verwendung in Verbindung mit
in Lastwagen vorgesehenen Airbags vorgesehen, aber kann natürlich auch
in anderen Arten von Kraftfahrzeugen und anderen Arten von Sicherheitseinrichtungen
angewendet werden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG:
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Viele
Kraftfahrzeugarten, beispielsweise Lastwagen sind mit verschiedenen
Arten an Sicherheitseinrichtungen versehen, wie beispielsweise Airbags,
welche durch eine Steuereinrichtung bei bestimmten Arten von bestimmten
Prozessen bzw. Verfahren oder dann ausgelöst werden, wenn ein oder mehrere
Parameter einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, welcher zuvor
eingestellt wird.
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Um
eine anschließende
Auswertung dessen zu ermöglichen,
was sich in einem Fahrzeug ereignet hat, wenn eine Sicherheitseinrichtung
ausgelöst
wurde, sind die Steuereinrichtungen für die Sicherheitseinrichtungen
oft mit der Fähigkeit
zum Speichern einer Anzahl von verschiedenen Parametern während solch
einem Verfahren, beispielsweise einer Kollision, fähig. Ein
Nachteil in Bezug auf solche Einrichtungen ist, dass sie nicht die
Möglichkeit
liefern zu analysieren was sich in Verbindung mit einem Verfahren ereignet
hat, bei welchem die Sicherheitseinrichtung nicht ausgelöst wurde,
selbst wenn sich das Fahrzeug in einer Situation befand, in welcher
die Sicherheitseinrich tung fast ausgelöst wurde oder vielleicht sogar
hätte ausgelöst werden
sollen.
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Wenn
eine Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug nicht ausgelöst wurde,
wenn das Fahrzeug in eine Kollision oder andere Situationen verwickelt war,
in welcher der Fahrer denkt, dass die Sicherheitseinrichtung hätte ausgelöst werden
sollen, bieten die heutzutage bekannten Einrichtungen keine Möglichkeit
für den
Hersteller auszuwerten, was sich ereignet hat, und folglich keine
Möglichkeit
den Grund dafür
zu verstehen, warum die Sicherheitseinrichtung nicht ausgelöst wurde.
Solch eine Auswertung würde
zu beträchtlich
verbesserten Möglichkeiten
die Sicherheitseinrichtungen weiter zu entwickeln und einer Möglichkeit
führen,
dass der Fahrer des Fahrzeugs versteht, warum die Sicherheitseinrichtung
nicht ausgelöst
wurde.
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Eine
Möglichkeit
Informationen darüber
zu erhalten, was sich zu einer bestimmten Zeit ereignet hat, unabhängig davon,
ob eine Sicherheitseinrichtung ausgelöst wurde oder nicht, wird durch
so genannte Datenerfassungssysteme geliefert. Die bekannten Systeme
dieser Art erfordern jedoch viel Platz, was aufgrund des sehr begrenzten
Raums, welcher zum Anordnen einer zusätzlichen Einrichtung zur Verfügung steht,
eine Installation solcher Systeme erschwert. Zudem sind Datenerfassungssysteme
vergleichsweise kostspielig und bieten in den meisten Fällen nicht
die Art an Auflösung
der gesammelten Daten, welche erwünscht wird, um zu ermöglichen
ein Verfahren der besagten Art mit der erwünschten Genauigkeit zu analysieren.
Zudem sind durch die Datenerfassungssysteme gesammelte Daten meistens
Daten, welche auf das Verhalten des Fahrers fokussiert sind, und
nicht Daten, welche ermöglichen
auszuwerten, warum eine Sicherheitseinrichtung nicht ausgelöst wurde.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG:
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Daher
besteht Bedarf an einer Einrichtung, welche eine anschließende Analyse
dessen ermöglicht,
was sich ereignet hat, wenn eine Sicherheitseinrichtung in einem
Fahrzeug nicht ausgelöst
wurde. Ein zusätzliches
Erfordernis in Bezug auf die Einrichtung ist, dass sie leicht in
eine bestehende Einrichtung integriert werden kann, damit sie nicht
zuviel Platz in einem Fahrzeug einnimmt.
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Dieser
Bedarf wird mittels der vorliegenden Erfindung durch die Tatsache
gedeckt, dass sie eine Einrichtung zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug zur
anschließenden
Analyse von Verfahren liefert, in welchen eine Sicherheitseinrichtung
im Fahrzeug nicht ausgelöst
wurde. Die Erfindung weist eine Steuerungs- bzw. Steuereinrichtung
für die
Sicherheitseinrichtung und einen Sensor zur Erfassung von Verfahren
auf, welche dazu führen
können,
dass die Sicherheitseinrichtung ausgelöst wird, wenn ein erster Parameter
einen oberen Grenzwert überschreitet. Die
Erfindung weist auch einen ersten Speicher, in welchem die Operation
des Fahrzeugs betreffende Parameter gespeichert werden, wenn der
erste Parameter einen unteren Grenzwert überschreitet, und einen zweiten
Speicher auf, zu welchem die Parameter übertragen werden, wenn die
Sicherheitseinrichtung ausgelöst
wird. Zudem weist die Erfindung eine Vorrichtung zum Übertragen
von Parametern vom ersten Speicher zum zweiten Speicher auf, wenn
der erste Parameter den unteren Grenzwert während einer bestimmten Zeitdauer überschreitet
und die Datenmenge im ersten Speicher einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet.
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Aufgrund
der Tatsache, dass die Erfindung die Möglichkeit liefert, die bestehende
Steuereinrichtung für
die besagte Sicherheitseinrichtung zu verwenden, besteht kein Verlangen
nach zusätzlichem Platz
zum Installieren der Einrichtung im Fahrzeug. Zudem führt dies
dazu, dass die Einrichtung nach der Erfindung in das Fahrzeug auf
wirtschaftliche Weise integriert werden kann und auch in bestehende
Fahrzeuge mittels eines Austausches der Steuereinrichtung installiert
werden kann. Zudem werden in anbetracht dessen, dass die Erfindung
im Wesentlichen bestehende Bauteile verwendet, die Kosten für eine Einrichtung
nach der Erfindung gering gehalten.
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Die
Erfindung weist auch ein Verfahren zur Verwendung einer Einrichtung
gemäß dem oben
Erwähnten
auf.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN:
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Die
Erfindung wird unten in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen detaillierter
erläutert
werden, in welchen:
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1 ein
Kollisionsverfahren zeigt;
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2 eine
Steuereinheit für
eine Sicherheitseinrichtung in einem Fahrzeug zeigt; und
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3 eine mögliche Beschleunigungskurve während einem
Kollisionsverfahren zeigt.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN:
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1 zeigt
ein Beispiel eines Kollisionsverfahrens. Ein Lastwagen 110 trifft
auf einen festen Gegenstand 120 unter Einfluss einer bestimmten
Retardierung r. Das Fahrzeug 110 ist mit einem Airbag ausgestattet,
welcher an einer Steuereinrichtung angeschlossen ist, welche unter
anderem basierend auf einer Anzahl von während der Operation kontinuierlich
gemessenen Parametern steuert, ob der Airbag ausgelöst werden
soll. Wenn beispielsweise die Retardierung während einer bestimmten vorbestimmten Zeitdauer
einen Wert beträgt,
welcher einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt, wird der Airbag ausgelöst, andernfalls
nicht.
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2 zeigt
ein Beispiel einer Steuereinheit 200 für einen Airbag, eine so genannte
ECU, elektronische Steuereinheit. Die ECU weist unter anderem einen
Sensor 210 auf, welcher die Retardierung/Beschleunigung,
r, messen kann, einen Beschleunigungsmesser. Die ECU kann auch andere
Sensoren für
andere Parameter, P1, P2,
P3 ... PN, aufweisen, welche
jedoch nicht in der Zeichnung gezeigt sind. Die Anzahl von Sensoren
und folglich die Anzahl der Parameter kann zwischen verschiedenen
Fahrzeugarten variieren.
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Der
Beschleunigungsmesser 210 überträgt seine Werte zu einem Prozessor,
einer CPU, welcher kontrolliert, ob diese Werte den Schwellenwert/die Schwellenwerte übersteigen,
welcher/welche benötigt
wird/werden, um den Airbag auszulösen.
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Die
Steuereinheit 200 weist auch zwei Speicher auf, in 2 MEM 1 und
MEM 2 genannt, in welchen die Parameter, welcher der Sensor 210 misst, gespeichert
werden können.
Die Funktion dieser Speicher wird unten in Verbindung mit 3 detaillierter erläutert werden.
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Die 3a und 3b zeigen
die Retardierung r des Fahrzeugs als Funktion der Zeit in zwei unterschiedlichen,
gedachten Verfahren, welche durch den Beschleunigungsmesser 210 in
der ECU in 2 gemessen wurde. Wenn die Menge
der Retardierung r des Fahrzeugs einen bestimmten oberen Wert R2 während
einer bestimmten Zeitdauer T2 überschreitet,
wird der Airbag ausgelöst
werden. Um eine anschließende
Auswertung des Verfahrens zu ermöglichen,
in welchem der Airbag ausgelöst
wurde, wird mit dem Speichern bestimmter ausgewählter Parameter dann begonnen,
sobald die Menge der Retardierung einen zweiten unteren Grenzwert
R1 überschreitet.
Mit anderen Worten, wenn die Retardierung den unteren Grenzwert
R1 überschreitet,
wird begonnen die verschiedenen Parameter im Speicher MEM 1 zu
spei chern, welcher geeigneter Weise ein so genannter flüchtiger
Speicher ist.
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Wie
zuvor erwähnt
wurde, wird der Airbag ausgelöst
werden, wenn die Retardierung während der
Zeitdauer T2 den oberen Grenzwert R2 Überschreitet
und die Parameter, welche im MEM 1 gespeichert wurden,
zum MEM 2 übertragen
werden, welcher ein nichtflüchtiger
Speicher ist, beispielsweise ein so genannter EEPROM. Die Übertragung
der Parameter zu einem nichtflüchtigen
Speicher führt dazu,
dass das Verfahren anschließend
ausgewertet werden kann.
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Die
Erfindung liefert jedoch auch eine anschließende Auswertung von Verfahren,
in welchen der Airbag nicht ausgelöst wurde, was aufgrund der Tatsache
geschieht, dass die im MEM 1 gespeicherten Parameter zum
MEM 2 übertragen
werden, wenn bestimmte Zustände
erfüllt
werden. Im Prinzip können
die Zustände
frei ausgewählt
werden, aber in einer bevorzugten Ausführungsform werden die Parameter
vom MEM 1 zum MEM 2 übertragen, wenn die Menge der
im MEM 1 gespeicherten Daten einen bestimmten Grenzwert überschreiten,
beispielsweise wenn der MEM 1 voll ist, und die Menge der
Retardierung den unteren Grenzwert R1 während einer
bestimmten vorbestimmten Zeitdauer T1 überschritten hat.
Die Übertragung
von Daten zwischen den Speichern und die Kontrolle, ob der Zustand
für die Übertragung
erfüllt
ist, wird geeigneter Weise durch den Prozessor in der Steuereinheit
gehandhabt.
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Dies
ermöglicht
die Verfahren der Art auszuwerten, welche in 3b gezeigt
wird, mit anderen Worten Verfahren, in welchen die Retardierung
den unteren Grenzwert T1 überschreitet,
die Daten beginnen im flüchtigen
Speicher gespeichert zu werden, aber die Retardierung nie zu groß wird,
dass der obere Grenzwert T2 überschritten
wird und der Airbag ausgelöst
wird. Sol che Verfahren können
zum Speichern und Auswerten aus einer Anzahl von verschiedenen Gründen notwendig
sein und beispielsweise basierend auf solch einer Auswertung kann
es vielleicht möglich
sein zu dem Schluss zu kommen, dass das Kriterium oder die Kriterien
dafür,
wann der Airbag ausgelöst
werden soll, geändert
werden sollte(n). Ein anderer möglicher
Grund zum Erstellen solch einer Auswertung ist zu ermöglichen
dem Fahrer des Fahrzeugs zu erklären,
warum der Airbag nicht ausgelöst
wurde.
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Folglich
wird die Auswertung eines Verfahrens, in welchem ein Airbag oder
irgendeine andere Sicherheitseinrichtung im Fahrzeug nicht ausgelöst wurde,
durch die Erfindung ohne die Notwendigkeit ermöglicht, irgendeinen zusätzlichen
Raum im Fahrzeug einzunehmen, was aufgrund der Tatsache besteht,
dass die Erfindung im Prinzip in einer bestehenden ECU der in 2 gezeigten
Art realisiert werden kann. Zudem führt die Tatsache, dass im Prinzip
bestehende Bauteile verwendet werden, um die Erfindung zu realisieren,
dazu, dass die Kosten für
eine Einrichtung nach der Erfindung gering gehalten werden können.
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Es
ist möglich,
dass ein Fahrzeug erst in eine Situation involviert sein kann, in
welcher der Airbag fast ausgelöst
wird, und dann in eine Situation involviert ist, in welcher der
Airbag ausgelöst
wird. Die Speicher MEM 1 und MEM 2 sind derart
bemessen, dass sie zum Speichern von Daten für ein Verfahren von üblicherweise
ca. 50–100
Millisekunden fähig sind,
was dazu führt,
dass die Daten aus einem ersten Verfahren durch Daten aus einem
zweiten Verfahren „überschrieben" werden. Um sicherzustellen, dass
die Daten aus dem Verfahren, welches als das Wichtigste gilt, gespeichert
werden, kann die folgende Logik während dem Schreiben in die
Speicher angewendet werden: wenn Daten aus einem Verfahren, in welchem
der Airbag nicht ausgelöst
wurde, im nichtflüchtigen
Speicher, MEM 2, gespeichert wurden, wird der nichtflüchtige Speicher
zur kontinuier lichen Speicherung von Daten offen sein, was dazu führt, dass
Daten aus einer späteren
Situation, in welcher der Airbag ausgelöst wurde, im nichtflüchtigen Speicher
gespeichert werden. Umgekehrt wird der nichtflüchtige Speicher andererseits
gegen das Schreiben von neuen Daten „gesperrt" sein, wenn der Airbag ausgelöst wurde,
was dazu führt,
dass diese Daten zur anschließenden
Analyse gespeichert werden. Offensichtlich kann das Gegenteil angewendet
werden, wenn Daten aus Situationen, in welchen der Airbag nicht
ausgelöst
wurde, als wichtiger gelten, als Situationen, in welchen er ausgelöst wurde.
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Das
Folgende sind Beispiele der anderen Parameter, welche gemäß dem gemessen
werden, was in 2 gezeigt wird: das Jahr, der
Monat und Tag für
den Anfang des Verfahrens und der Zeitpunkt für das Verfahren, welcher Stunde
und Minute aufweist, die maximal gemessene Beschleunigung während dem
Verfahren und der Zeitpunkt für
die maximal gemessene Beschleunigung während dem Verfahren.
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Die
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen und in den Zeichnungen
gezeigten Ausführungsformen
beschränkt,
aber kann innerhalb des Bereiches der anhängenden Patentansprüche verändert werden.
Beispielsweise kann die Erfindung an anderen Arten von Sicherheitseinrichtungen
als Airbags angewendet werden, und andere Arten von Sensoren als
Beschleunigungsmesser können
zum Auslösen
der Sicherheitseinrichtung verwendet werden. Die verwendeten Speicher
können
auch im Prinzip optionale Arten von Speichern sein.