DE10024881A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bremslichtansteuerung in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bremslichtansteuerung in KraftfahrzeugenInfo
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Abstract
Einem ESP-Steuergerät (1) werden Zustandsdaten von einem an einem Hauptbremszylinder angeordneten Drucksensor (2), einem Membranwegsensor (3) sowie einem Löseschalter (4) bereitgestellt. Das ESP-Steuergerät (1) weist eine Logikschaltung (5) auf, welche die von den Sensoren (2-4) bereitgestellten Zustandsdaten erfasst und auswertet. Abhängig von dem Ergebnis der Auswertung liefert die Logikschaltung (5) ein Ansteuersignal an eine im Fahrzeugheck angeordnete Steuereinheit (6), die dann entsprechend Bremsleuchten (7) ansteuert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Erzeugung eines Signals zur Ansteuerung der Bremsleuchten ei
nes eine Sensorik z. B. eines elektronischen Stabilitätspro
gramms und/oder eines Bremsassistenten aufweisenden Kraftfahr
zeugs, wobei die Sensorik Zustandsdaten betreffend den
Fahrstabilitätszustand und/oder den Bremszustand bereitstellt.
In heutigen Kraftfahrzeugen werden die Bremsleuchten im Allge
meinen unmittelbar in Abhängigkeit von einer Bremspedalbetäti
gung angesteuert. Insbesondere wird dabei am Bremspedal ein
Bremslichtschalter, beispielsweise ein Druckschalter, einge
setzt.
Darüber hinaus sind aus der DE 198 14 574 A1 ein gattungsgemä
ßes Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, bei denen eine
Fahrpedaländerungsgröße ermittelt und mit einem Schwellwert
verglichen wird. Der Schwellwert wird dabei abhängig von
Fahrstabilitätsgrößen vorgegeben, welche die momentan vorlie
gende Fahrstabilität des Fahrzeugs repräsentieren. Das Signal
zur Ansteuerung der Bremsleuchten wird dann abhängig von dem
Ergebnis des Vergleiches erzeugt. Hierdurch wird ermöglicht,
dass nachfolgende Fahrzeuge von einer möglicherweise vorlie
genden Schleudergefahr eines vorausfahrenden Fahrzeuges über
dessen Bremsleuchten frühzeitig gewarnt werden.
Aus der DE 20 40 337 A1 ist weiter eine Bremsanlage bekannt,
bei der die Fahrzeugverzögerung durch einen speziellen Be
schleunigungssensor ermittelt wird und die Bremsleuchten dann
je nach vorliegender Verzögerung angesteuert werden. Zur noch
genaueren Erfassung von Fahrzeugverzögerungen außerhalb von
Bremsvorgängen ist zudem in der DE 197 12 457 A1 vorgeschla
gen, das Signal zur Ansteuerung der Bremsleuchten in Abhängig
keit von in einem Steuergerät zur Steuerung des Fahrzeugmotors
vorliegenden Daten zu erzeugen. Insbesondere werden dabei die
Motor- oder Radschleppmomente oder die Fahrzeuglängsgeschwin
digkeit bzw. die Fahrzeuglängsbeschleunigung ausgewertet. Auf
diese Weise kann der nachfolgende Verkehr auch auf Fahrzeug
verzögerungen aufmerksam gemacht werden, die nicht unmittelbar
auf eine Bremsbetätigung zurückzuführen sind.
Ferner ist aus der EP 0 501 555 B1 ein Sicherheitssystem zur
Aktivierung von Bremslichtern bekannt, bei dem eine Fahrpedal
rücknahmegeschwindigkeit als Auslösekriterium für das Brems
licht verwendet wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein ein
gangs genanntes Verfahren und eine Vorrichtung dahingehend
weiterzuentwickeln, dass auf einen Bremslichtschalter gänzlich
verzichtet werden kann und dabei jedoch der Einsatz zusätzli
cher Baukomponenten oder aufwendigerer Steuerungsverfahren
möglichst vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche. Weiterführende und vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den Unteransprüchen und der Beschreibung zu entnehmen.
Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass die von der
Sensorik bereitgestellten Zustandsdaten erfasst werden, die so
erfassten Zustandsdaten ausgewertet werden, und in Abhängig
keit von dem Ergebnis der Auswertung das Ansteuersignal für
die Bremsleuchten generiert wird.
Der Erfindung liegt das Konzept zugrunde, die beispielsweise
von der Sensorik eines elektronischen Bremsassistenten (BAS)
und/oder eines Fahrstabilitätsprogramms (ESP) bereitgestellten
Daten zur Generierung eines Bremslicht-Ansteuersignals herzu
nehmen. Als Zustandsdaten kommen dabei bevorzugt die von einem
Löseschalter, einem Drucksensor, einem Membranwegsensor
und/oder von einem automatischen Bremsvorgang gelieferten Sen
sordaten in Betracht, wobei mit "automatischem Bremsvorgang"
eine Bremsung gemeint ist, die ohne Bremspedalbetätigung durch
den Fahrer erfolgt, z. B. bei folgenden Einrichtungen: Distro
nic, Stop & Roll, Parking Aid, . . .
Es ist anzumerken, dass die Erfindung, neben der bereits ge
nannten Einsparung des Bremslichtschalters, in vorteilhafter
Weise auch die Einsparung einer diesbezüglichen Verkabelung
ermöglicht. Darüber hinaus werden Montagekosten sowohl für den
Bremslichtschalter als auch die Verkabelung eingespart.
In einer bevorzugten Ausgestaltung stellt die Erfindung digi
tale Erkennungskriterien für den Zustand BETRIEBSBREMSE
AKTIVIERT bereit. Diese digitalen Kriterien werden bei der
ebenfalls erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung über
eine Logik verknüpft. Im Ergebnis werden die Bremsleuchten un
mittelbar angesteuert oder nicht angesteuert.
Die erfassten Zustandsdaten können dabei addiert und das An
steuersignal generiert werden, wenn die Summe einen vorgebba
ren Schwellwert überschreitet. Dabei kann insbesondere vorge
sehen sein, dass die Zustandsdaten sukzessive addiert werden
und das Ansteuersignal generiert wird, sobald die sukzessiv
gebildete Summe bzw. eine Teilsumme den vorgebbaren Schwell
wert überschreitet. Beispielsweise kann das Ansteuersignal be
reits dann generiert werden, wenn der Löseschalter als AKTIV
erkannt worden ist.
Um zu erreichen, dass die einzelnen Zustandsgrößen etwa
gleichgewichtet Berücksichtigung finden, können die Zustands
daten vor der Addition noch einzeln gewichtet werden. Dabei
kann ferner vorgesehen sein, dass die Zustandsdaten über eine
ODER-Logik miteinander verknüpft werden. Dabei genügt bereits
ein einziges Kriterium, um das Ansteuersignal zu generieren.
Dies ermöglicht eine technisch relativ einfache Implementie
rung der Erfindung in eine bestehende Steuereinheit des Fahr
zeugs. Zudem ist gewährleistet, dass die Logik auch bei Aus
fall eines oder mehrerer Sensoren zuverlässig arbeitet.
Für Sensoren der genannten Sensorik, die als fehlerhaft er
kannt worden sind, wird eine Rückfallebene dadurch geschaffen,
dass bei Erfassen einer Fehlfunktion oder eines Verdachtes auf
Fehlfunktion des Löseschalters, des Drucksensors, des Membran
wegsensors bzw. des Distronicsensors der erfasste Zustandswert
automatisch auf NULL gesetzt wird.
Aufgrund der genannten Vorgehensweise ist gewährleistet, dass
bei Ausfall eines Sensors sein Beitrag zu dem Gesamtkriterium
weggelassen werden kann. Auch im Falle, dass ein Sensor nicht
mehr richtig funktioniert, jedoch noch nicht als FEHLERHAFT
diagnostiziert worden ist, kann die Bremslichtansteuerung
durch die übrigen Sensoren sichergestellt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Zeichnungen dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand eines Blockschaltbildes
und
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm zur Illustration eines
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand eines Blockschaltbildes. Ein ESP-
Steuergerät 1 dient bekanntermaßen zum Erhalt der Fahrstabili
tät eines (hier nicht gezeigten) Kraftfahrzeugs. Die Steuerung
erfolgt dabei durch gezielte aktive Bremseingriffe an den Vor
der- und/oder Hinterrädern des Fahrzeugs und beruht auf Daten,
die den momentanen Fahrzustand des Fahrzeugs wiederspiegeln.
In dem gezeigten Beispiel werden die Zustandsdaten von einem
(nicht gezeigten) am Hauptbremszylinder der Bremsanlage des
Fahrzeugs angeordneten Drucksensor 2, einem ebenfalls dort an
geordneten Membranwegsensor 3 sowie einem den aktiven Brem
seingriff ermöglichenden Löseschalter 4 bereitgestellt.
Bei Fahrzeugen mit einer sogenannten "Distronic" (DTR) kann
zusätzlich vorgesehen sein, dass auch von der DTR bereitge
stellte Zustandsdaten herangezogen werden. Die Distronic ist
eine bereits in einigen seitens der Anmelderin entwickelten
und vertriebenen Fahrzeugtypen eingesetzte Einrichtung zur au
tomatischen Abstandshaltung zu einem vorausfahrenden Fahrzeug.
Die DTR führt dabei gegebenenfalls aktive Bremseingriffe aus,
sobald der Abstand unterhalb eines unteren Schwellwertes zu
liegen kommt, bzw. wenn die Geschwindigkeit reduziert werden
soll.
Das ESP-Steuergerät 1 weist erfindungsgemäß eine Logikschal
tung oder ein Computer- bzw. Steuerprogramm 5 auf, welches die
von den Sensoren bzw. dem Schalter 2 bis 4 bereitgestellten
Zustandsdaten erfasst und entsprechend dem nachfolgend be
schriebenen Verfahren auswertet. Abhängig von dem Ergebnis der
Auswertung liefert die Logikschaltung bzw. das Steuerprogramm
5 ein Ansteuersignal an eine im Fahrzeugheck angeordnete Steu
ereineit 6, die dann entsprechend Bremsleuchten 7 ansteuert.
In Fig. 2 ist nun ein Ablaufdiagramm zur Illustration eines
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt.
Sowohl der Membranwegsensor 3 als auch der beim Hauptbremszy
linder (HZ) angeordnete Drucksensor 2 liefern ein Analogsignal,
das aussagt, wie stark die Betriebsbremse angesteuert
wird. Der gemessene Membranweg und der gemessene HZ-Druck tra
gen jeweils mit einem Gewichtsfaktor K2 bzw. K3 zu dem Gesamt
kriterium bei.
Der mit dem ESP-Steuergerät 1 oder mit einem Bremsassistenten
(BAS) zusammenarbeitende Löseschalter 4 wird immer dann AKTIV,
wenn der Fahrer eine Fußkraft auf das Bremspedal ausübt. Der
Löseschalter liefert dabei lediglich eine 1-Bit-Information,
die den Zustand AKTIV oder NICHT AKTIV wiedergibt. Erfindungs
gemäß ist dieser Beitrag, aus Gründen der Verfügbarkeit, be
reits ausreichend, um ein Ansteuersignal für die Bremsleuchten
zu generieren.
Die erfassten Zustandsdaten Löseschalter AKTIV, der Membranweg
und der HZ-Druck werden zunächst mittels Faktoren K1 bis K3
gewichtet. Daraus ergeben sich die einzelnen Beiträge S1 bis
S3 bzw. S4 der Sensoren bzw. des Schalters. Bevorzugte Werte
der Faktoren sind in Fig. 2 angegeben.
Das Gesamtkriterium setzt sich in dem Ausführungsbeispiel dann
aus der Summe der einzelnen Beiträge S1, S2, S3 und S4 zusam
men, wobei ein Ansteuerungsignal in dem Beispiel dann gene
riert wird, wenn die Summe S1 + S2 + S3 + S4 größer oder
gleich einem vorgebbaren Schwellwert ist. In dem Beispiel ist
der Schwellwert gleich 10.
Alternativ können die Gewichtsfaktoren so gewählt werden, dass
anstelle der Summenbildung eine ODER-Verknüpfung der einzelnen
Beiträge durchgeführt wird, wodurch bereits ein einzelner Bei
trag zur Generierung des Ansteuersignals führt.
Bei vermuteten oder bereits bestätigt vorliegenden Fehlfunk
tionen der Sensoren 2 bis 4 werden die Beiträge S1 bis S3
gleich NULL gesetzt, so dass die entsprechenden Beiträge nicht
mehr in das Gesamtkriterium eingehen. Informationen über sol
che Fehlfunktionen können beispielsweise über ein (nicht ge
zeigtes) Bussystem (CAN) an das ESP-Steuergerät 1 übermittelt
werden.
Ähnlich dem Löseschalter-Beitrag haben die von einer Distronic
gelieferten Zustandsdaten nur dann Anteil am Gesamtkriterium,
wenn das Bremsmoment größer ist als ein Schwellwert, im vor
liegenden Fall 300 Nm. Diese daten werden somit ebenfalls ähn
lich einer reinen 1-Bit-Information behandelt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Erzeugen eines Signals zur Ansteuerung von
Bremsleuchten eines Kraftfahrzeugs mittels einer Senso
rik, wobei mittels der Sensorik Zustandsdaten betreffend
den Fahrstabilitätszustand und/oder den Bremszustand be
reitgestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu
standsdaten erfasst und ausgewertet werden und dass das
Signal zur Ansteuerung der Bremsleuchten in Abhängigkeit
von dem Ergebnis der Auswertung generiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Zustandsdaten eines Löseschalters und/oder eines Druck
sensors und/oder eines Membranwegsensors und/oder eines
automatischen Bremsvorganges zugrundegelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zustandsdaten numerisch addiert werden und das An
steuersignal generiert wird, wenn die Summe einen vorgeb
baren Schwellwert überschreitet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zustandsdaten sukzessive addiert werden und das An
steuersignal generiert wird, sobald die sukzessiv gebildete
Summe bzw. eine Teilsumme den vorgebbaren Schwell
wert überschreitet.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zustandsdaten vor der Addition einzeln gewichtet
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zustandsdaten einzeln gewichtet und über eine
ODER-Logik miteinander verknüpft werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass bei Erfassen einer Fehlfunktion oder
eines Verdachtes auf Fehlfunktion des Löseschalters, des
Drucksensors, des Membranwegsensors bzw. des Distro
nicsensors der fehlerhafte Zustandswert auf NULL gesetzt
wird.
8. Vorrichtung zur Erzeugung eines Ansteuersignals zur An
steuerung von Bremsleuchten (7) eines Kraftfahrzeugs auf
weisend eine Sensorik (2-4), wobei die Sensorik (2-4)
Zustandsdaten betreffend den Fahrstabilitätszustand
und/oder den Bremsenzustand bereitstellt, gekennzeichnet
durch Mittel (5) zum Erfassen der Zustandsdaten, zum Aus
werten der erfassten Zustandsdaten, und zum Generieren
des Ansteuersignals in Abhängigkeit von dem Ergebnis der
Auswertung.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel (5) zum numerischen Addieren der Zustandsdaten
sowie zum Generieren des Ansteuersignals, wenn die Summe
einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet, ausgelegt
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, dass die Mittel (5) zum Gewichten einzelner Zu
standsdaten ausgelegt sind und dass eine ODER-Logik zum
Verknüpfen der gewichteten Zustandsdaten vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000124881 DE10024881A1 (de) | 2000-05-19 | 2000-05-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Bremslichtansteuerung in Kraftfahrzeugen |
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Publications (1)
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