-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft mikrofluidische Vorrichtungen. Diese Vorrichtungen
sind nützlich
beim Durchführen
von chemischen und biologischen Analysen mit multiplen mikrofluidischen
Mengen, parallel auf einer einzelnen Vorrichtung.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Es
gab ein steigendes Interesse an der Herstellung und Verwendung von
mikrofluidischen Systemen für
die Akquisition von chemischen und biologischen Informationen. Insbesondere,
wenn sie in mikrofluidischen Volumen durchgeführt werden, können komplizierte
biochemische Reaktionen unter Verwendung von sehr kleinen Flüssigkeitsvolumen ausgeführt werden.
Unter anderen Vorteilen verbessern mikrofluidische Systeme die Antwortzeit
der Reaktionen, minimieren das Probenvolumen und reduzieren den
Reagenzienverbrauch. Wenn flüchtige oder
gefährliche
Materialien verwendet oder erzeugt werden, verbessert ein Durchführen von
Reaktionen in mikrofluidischen Volumen ebenfalls die Sicherheit und
reduziert die Abfallmengen.
-
Traditionell
wurden mikrofluidische Vorrichtungen in einer planaren Art und Weise
unter Verwendung von Techniken konstruiert, die aus der Silizium-Herstellungsindustrie
entlehnt wurden. Repräsentative
Systeme wurden z.B. in einigen frühen Werken von Manz et al.
(Trends in Anal. Chem. (1990) 10(5): 144–149; Advances in Chromatography
(1993) 33: 1–66)
beschrieben. In diesen Publikationen sind mikrofluidische Vorrichtungen
unter Verwendung von Photolithographie konstruiert, um Kanäle auf Silikon-
oder Glassubstraten zu definieren und Ätztechniken, um Material von
dem Substrat zu entfernen, um die Kanäle auszubilden. Eine Abdeckplatte
ist mit der Oberseite der Vorrichtung verbunden, um einen Verschluss
bereitzustellen. Miniaturpumpen und Ventile können ebenfalls konstruiert sein,
sodass sie integrale (z.B. innerhalb derartiger) Vorrichtungen sind.
Alternativ sind separate oder Off-Line-Pumpmechanismen in Erwägung gezogen worden.
-
Vor
kürzerer
Zeit wurden eine Anzahl von Verfahren entwickelt, die es ermöglichen,
mikrofluidische Vorrichtungen aus Kunststoff, Silikon oder anderen
polymerischen Materialien herzustellen. In einem derartige Verfahren
wird zunächst
eine negative Gussform konstruiert und Kunststoff oder Silikon wird dann
in oder über
die Gussform gegossen. Die Gussform kann unter Verwendung eines
Siliziumwafer konstruiert sein (siehe z.B. Duffy et al., Analytical Chemistry
(1998) 70: 4974–4984;
McCormick et al., Analytical Chemistry (1997) 69: 2626–2630),
oder durch Aufbauen eines traditionellen Spritzguss-Hohlraums für Kunststoffvorrichtungen.
Einige Gießereieinrichtungen
haben Techniken entwickelt, um extrem kleine Gussformen herzustellen.
Komponenten, die unter Verwendung einer LIGA Technik hergestellt wurden,
sind am Karlsruher Kernforschungszentrum in Deutschland entwickelt
worden (siehe z.B. Schomburg et al., Journal of Micromechanical
Microengineering (1994) 4: 186–191)
und von MicroParts (Dortmund, Deutschland) vertrieben worden. Jenoptik
(Jena, Deutschland) verwendet ebenfalls LIGA und eine Heiß-Prägetechnik.
Eindrück-Verfahren
in PMMA sind ebenfalls demonstriert worden (siehe Martynova et al.,
Analytical Chemistry (1997) 69: 4783–4789). Jedoch bieten sich
diese Techniken nicht für
ein Rapid-Prototyping und eine Herstellungsflexibilität an. Außerdem lehren
die vorangegangenen Referenzen nur die Erstellung von planaren mikrofluidischen
Strukturen. Außerdem
sind die Rüstkosten
für beide
dieser Techniken ziemlich hoch und können aufgrund der Kosten ausgeschlossen sein.
-
Verschiedene
konventionelle Werkzeuge und Kombinationen von Werkzeugen werden
verwendet für
Separationen und Detektionen, wenn Analysen in konventionellen makroskopischen
Volumen durchgeführt
werden. Derartige Werkzeuge umfassen z.B.: Filter, Abmessungsvorrichtungen,
Säulen,
Ventile, Proben-Injektoren,
Heizer, Kühler, Mischer,
Splitter, Umleiter und Elektroden (die verwendet werden, um einen
elektrokinetischen Fluss zu induzieren und elektrophoretische Separationen durchzuführen). Ansätze, um
Separationen oder Detektionen mit mikrofluidischen Volumen durchzuführen, wurden
durch Schwierigkeiten wie etwa beim Herstellen derartiger Werkzeuge
in mikrofluidischen Maßstab
und anschließendem
Integrieren derartiger Werkzeuge in mikrofluidische Vorrichtungen
erstickt. Eine andere Schwierigkeit ist die genaue Messung von stoichometrischen
mikrofluidischen Volumen von Reagenzien und Lösungen, um Analysen in einem mikrofluidischen
Maßstab
durchzuführen.
Zusätzlich werden
die Schwierigkeiten bei Rapid-Prototyping-Fluidvorrichtungen durch
Ansätze
verstärkt, mehrfache
analytische Werkzeuge einzubeziehen.
-
Eine
besondere Herausforderung, die bei der Gestaltung und Herstellung
von mikrofluidischen Vorrichtungen entstanden ist, ist die starke
Zunahme von Einlässen
und Auslässen,
die mit derartigen Vorrichtungen assoziiert sind. Zum Beispiel offenbart
die PCT Patentanmeldung WO 99/19717 mit dem Titel "Laminate Microstructure
Device and Methods for Making Same" von Aclara Biosciences, Inc. (die "Aclara Anmeldung") eine mikrofluidische
Vorrichtung, welche mehrfache mikrofluidische Strukturen darin aufweist. 1 illustriert
eine Vorrichtung 100, die ähnlich zu der in der in der
Aclara Anmeldung offenbarten ist. Die Vorrichtung 100 weist
acht mikrofluidische Strukturen 102A–102H auf. Jede der
mikrofluidischen Strukturen 102A–102H weist elf Einlass/Auslass
(I/O) Zugänge 103A–103N auf.
Konsequenterweise würde
eine Betätigung
der Vorrichtung achtundachtzig I/O-Verbindungen benötigen. Außerdem wird
vorhergesehen, dass mikrofluidische Vorrichtungen im Wesentlichen
mehr als acht fluidische Strukturen pro Vorrichtung aufweisen können. Damit kann
die Anzahl von I/O-Verbindungen
für eine
merkmals-dichtere Vorrichtung signifikant höher als achtundachtzig sein.
-
Ein
Vorteil von mikrofluidischen Vorrichtungen ist die Möglichkeit,
mehrfache Experimente in einem kleinen Bereich durchzuführen. Die
große
Anzahl von I/O-Verbindungen, die durch die Vorrichtung 100 erforderlich
sind, würden
eine Tendenz aufweisen, entweder die Größe der Vorrichtung auszudehnen,
um die Verbindungen unterzubringen, oder eine Herstellung und Betätigung der
Vorrichtung zu komplizieren. Insbesondere erhöht ein Vorsehen einer großen Anzahl
von I/O-Verbindungen
in einem kompakten Bereich die Wahrscheinlichkeit von Fabrikations-
und/oder Betätigungsfehlern.
-
Die
hierin beschriebenen mikrofluidischen Vorrichtungen können irgendeine
Anzahl von parallelen funktionellen Merkmalen und bezogenen Einlässen und
Auslässen
aufweisen. Obwohl der Stand der Technik und illustrative Ausführungsformen
der Erfindung hierin gezeigt sind, weist jede eine bestimmte Anzahl
von derartigen Merkmalen auf, wobei die Merkmale nummeriert und
bezeichnet sind, um die Tatsache wiederzugeben, dass zusätzliche
von derartigen Merkmalen aufgenommen werden können. Zum Beispiel sind in 2A die
funktionellen Merkmale mit 106A–106N bezeichnet,
wobei "N" die Gesamtzahl von
derartigen Merkmalen repräsentiert, die
in der Vorrichtung 104 vorgesehen sind. Während in
der illustrierten Vorrichtung 104 das "N" das
dritte derartige funktionelle Merkmal repräsentiert, kann eine derartige
Vorrichtung 104 zehn, einhundert oder sogar mehr von derartigen
funktionellen Merkmalen aufweisen, die die gewünscht Funktionalität gemäß der Erfindung
bereitstellen.
-
Die 2A–2E verwenden
vereinfachte Blockdiagramme, um verschiedene Permutationen von wünschenswerten
mikrofluidischen Vorrichtungen und die Schwierigkeiten zu illustrieren,
die durch den Bedarf von mehrfachen I/O-Verbindungen erzeugt sind. 2A ist
eine vereinfachte Repräsentation
einer Vorrichtung 104, die ähnlich zu der in 1 dargestellten
ist. Die Vorrichtung 104 weist eine Mehrzahl von funktionellen
Merkmalen 106A–106N auf.
Ein funktionelles Merkmal kann irgendeine Struktur zum Durchführen einer
gewünschten
fluidischen Operation sein, inklusive, allerdings nicht darauf beschränkt, ein
oder mehrere Mischer, Reaktoren, Separationskammern und irgendeine
Kombination davon. Jedes funktionelle Merkmal 106A–106N weist
einen Probeneinlass 108A–108N und einen Auslass 108A'–108N' auf. Zusätzlich kann
jedes funktionelle Merkmal 106A–106N eine Mehrzahl
von Reagenzien-Einlässen 110A–110N, 112A–112N, 114A–114N aufweisen.
Zur Vereinfachung ist die Vorrichtung 104 mit nur einem
Probeneinlass, einem Auslass, und drei Reagenzien-Einlass für jedes
funktionelle Merkmal 106A–106N dargestellt;
jedoch kann irgendeine Anzahl von Einlässen und Auslässen für Proben
und Reagenzien verwendet werden, wie es von der gewünschte fluidischen
Funktion benötigt
wird, die von dem funktionellen Merkmal durchgeführt werden soll. Entsprechend
ist die Anzahl von I/O-Verbindungen, die durch eine derartige Vorrichtung 104 benötigt wird,
gleich der Anzahl von I/O-Verbindungen pro funktionellem Merkmal
multipliziert mit der Anzahl der funktionellen Merkmale.
-
Wenn
die funktionellen Merkmale 106A–106N im Wesentlichen
identische Operationen parallel ausführen, dann ist es wahrscheinlich,
dass der gleiche Satz von Reagenzien in jedem funktionellem Merkmal
verwendet werden wird. Wenn die Vorrichtung 104 verwendet
wird, um parallele Operationen unter Verwendung der gleichen Reagenzien
auf einer Vielzahl von Proben durchzuführen, dann kann die Anzahl
von I/O-Verbindungen
reduziert werden, wenn Einlässe
für Reagenzien,
die für
mehr als ein funktionelles Merkmal gemeinsam sind, kombiniert werden,
wie in 2B dargestellt. Eine Vorrichtung 120 weist
eine Mehrzahl von funktionellen Merkmalen 122A–122N auf.
Jedes funktionelles Merkmal 122A–122N weist einen
Probeeinlass 124A–124N und
einen Auslass 124A'–124N' auf. Zwei gemeinsame
Reagenzien-Einlässe 126, 128 stellen
Reagenzien für
die funktionellen Merkmale 122A–122N bereit. Weil
eine Reagenz allen funktionellen Merkmalen 122A–122N von
den zwei Einlässen 126, 128 aus
bereitgestellt werden kann, kann die Gesamtzahl der I/O-Verbindungen
für Reagenzien
auf (N – 1)·Y reduziert
werden, wobei "N" die Anzahl der funktionellen Merkmale
und "Y" die Anzahl der Reagenzien-Einlässe pro
funktionellem Merkmal ist. Damit würde, wenn die Vorrichtung 120 acht
funktionelle Merkmale mit zwei Reagenzien-Einlässen für jeden von diesen aufweisen
würde,
dieser Ansatz nur zwei gemeinsame Reagenzien-Einlässe ergeben,
eher als die sechzehn unabhängigen
Reagenzien-Einlässe, die
erforderlich wären
für eine
Vorrichtung, wie etwa die in 2A dargestellte.
-
Die
Techniken, die verwendet werden, um mikrofluidische Vorrichtungen
herzustellen, beruhen typischerweise auf einem mechanischen Bearbeiten oder Ätzen der
Oberfläche
eines planaren Materials, um die gewünschte mikrofluidische Struktur
herzustellen. Als Ergebnis sind diese mikrofluidischen Strukturen
typischerweise in einer einzigen Ebene bereitgestellt. Eine Konsequenz
aus diesem Ansatz ist, dass es schwierig wird, wenn nicht unmöglich, die Funktionalität und Komplexität der fluidischen
Operationen aufgrund der strukturellen Limitationen auszudehnen.
Zum Beispiel, wie in 2B dargestellt, ergibt das Hinzufügen von
einem dritten gemeinsamen Reagenzien-Einlass 130 (in gestrichelten
Linien dargestellt) und von Kanälen 132, 134,
um die Reagenzie von dem Einlass 130 zu den funktionellen
Merkmalen 122A–122N zu
transportieren, eine Überschneidung
(oder "Kanalkreuzung") dieser Kanäle 132, 134 mit
anderen Reagenzien-Kanälen 136, 138 an
den Schnittpunkten 140, 142. Weil diese Strukturen
alle in einer einzelnen Ebene definiert sind, werden die Kanalkreuzungen 132, 134, 136, 138 ein
unabsichtliches Kombinieren von Reagenzien ergeben, was notwendigerweise
dazu führt,
dass die Vorrichtung 120 für die meisten wissenschaftlichen
Zwecke nicht einsetzbar ist. Entsprechend, wie in 2C dargestellt,
kann eine Mehrzahl von Reagenzien-Einlässen 150A–150N verwendet
werden, um zwei funktionelle Merkmale 152A, 152B in
einer Vorrichtung 149 Reagenzien bereitzustellen. Wenn
jedoch weitere funktionelle Merkmale 152N hinzugefügt werden, werden
die Kanäle 154A–154N von
irgendeinem Reagenzien-Einlass 150A–150N über zwei
hinaus problematische Kanalkreuzungen 156A–156N ergeben.
-
Damit
ist es in einer zweidimensionalen Vorrichtung unmöglich, mehr
als zwei gemeinsame, sich nicht schneidende Reagenzien-Einlässe zu verwenden,
wenn mehr als zwei funktionelle Merkmale verwendet werden. Des gleichen
ist die Verwendung von mehr als zwei funktionellen Merkmalen unmöglich, wenn
mehr als zwei gemeinsame, sich nicht schneidende Einlässe verwendet
werden. Sicherlich kann es möglich
sein, kleine Schläuche
zu verwenden, um sich kreuzende Linien zu ermöglichen bzw. über die Schnittstelle
hinüberzuspringen.
Jedoch würde
ein derartiger Ansatz sowohl die Herstellungskomplexität von einer
derartigen mikrofluidischen Vorrichtung wesentlich vergrößern als
auch die Wahrscheinlichkeit von Komponentenfehlern verstärken, die
die Vorrichtung unbrauchbar machen könnten.
-
Die
Verwendung von gewöhnlichen
Einlässen
kann ebenfalls, während
sie möglicherweise
die I/O-Verbindungen zu einer mikrofluidischen Vorrichtung vereinfachen,
zusätzliche
Probleme erzeugen. Als ein Ergebnis von sehr kleinen Dimensionen
bei mikrofluidischen Strukturen sind Fluide, die sich durch derartige
Strukturen bewegen, durch sehr kleine Reynoldszahlen (entsprechend
einem laminaren Fluss) und Fluss-Dynamiken charakterisiert, die
sehr stark von Oberflächen-Interaktionen
beeinflusst, wenn nicht beherrscht sind. Damit zeigen Fluide in mikrofluidischen
Strukturen häufig überraschende und
unerwartete Eigenschaften. Zum Beispiel kann, wenn sich ein Fluid
durch eine mikrofluidische Struktur bewegt, in der eine Verzweigung
oder Vergabelung in einem Kanal auftritt, das Fluid nur durch den einen
Zweig oder nur den anderen fließen,
ohne sich zu teilen und sich gleichmäßig zwischen den zwei Zweigen
zu verteilen, wie es in einem konventionellen makrofluidischen System
erwartet würde.
Alternativ kann sich der Fluss teilen, allerdings nicht gleichmäßig. Als
Konsequenz aus diesem Umstand kann es schwierig sein, gleichmäßig und
genau einen Reagenzien-Strom für
eine Mehrzahl von funktionellen Merkmalen zu teilen und zu verteilen,
einfach weil es schwierig sein kann, den bestimmten Flusspfad vorherzusagen,
der von einem gegebenen Fluid angenommen wird, das innerhalb einer
Mehrfach-Pfad-, mikrofluidischen Struktur fließt.
-
Es
wurde beobachtet, dass ein Fluid-Flussverhalten innerhalb mikrofluidischer
Strukturen durch den fluidischen Widerstand beeinflusst werden kann, auf
den das Fluid trifft. Die Anwesenheit und Höhe des fluidischen Widerstands
hängt von
einer Anzahl von Faktoren ab, wie etwa einer Interaktion zwischen dem
Fluid und der Oberfläche
der Struktur ("Oberflächen-Interaktionen"), dem Druck, der
das Fluid antreibt ("Fluiddruck"), dem Druck, dem
sich der Fluidfluss widersetzt ("Rückdruck"), die physikalische
Anordnung der mikrofluidischen Struktur ("strukturelle Geometrie") und den Charakteristiken
des Fluids inklusive, allerdings nicht darauf beschränkt, der
Masse, der Dichte und der Viskosität ("Fluideigenschaften"). Insbesondere wurde angemerkt, dass
Fluide, die von einer einzelnen Quelle oder einem einzelnen Einlass,
welcher ein Zugang, eine Öffnung
oder ein Kanal sein kann, in eine Mehrzahl von Abzweigungskanälen geteilt
und verteilt werden, dazu neigen, sich gleichmäßig unter den Verzweigungskanälen zu verteilen,
nur wenn der Widerstand, auf den das Fluid trifft im Wesentlichen
der gleiche in allen Verzweigungskanälen ist, auf welche das Fluid
aufgeteilt wird.
-
Damit
muss, wenn ein gewöhnlicher
Einlass verwendet wird, um ein Fluid unter mehrfachen funktionellen
Merkmalen aufzuteilen und zu verteilen, Sorge getragen werden, dass
der Widerstand von jedem Kanal zusammenpasst, der eine Reagenzie
von dem gewöhnlichen
Einlass zu jedem der funktionellen Merkmale trägt. Zum Beispiel illustriert 2D eine
einfach mikrofluidische Vorrichtung 170 mit zwei funktionellen
Merkmalen 172A–172B.
Jede der funktionellen Merkmale 172A–172B weist einen
Proben-Einlass 174A–174B und
einen Auslass 176A–176B auf.
Zwei gewöhnliche
Reagenzien-Einlässe 178A, 178B stellen
eine Reagenzie über
die Reagenzien-Kanäle 180A–180D für die funktionellen Merkmale
bereit. In dieser einfachen Konfiguration wird durch Positionieren
der Reagenzien-Einlässe 178A–178B im
gleichen Abstand von den funktionellen Merkmalen 172A–172B ein
Widerstand bereitgestellt, der sich unter den Kanälen 180A–180D gleicht, wodurch
die Länge
von jedem der Kanäle 180A–180D zueinander
passt. Solange eine derart einfache Anordnung möglich ist, kann dieser Ansatz das
gewünschte
Ergebnis schaffen. Jedoch, wenn eine Gestaltung komplexer wird,
auf Grund von zum Beispiel einer vergrößerten Merkmalsdichte oder
von Einlasspositionen, bei denen erforderlich ist, dass sie eine
Kompatibilität
zu einer bestimmten Laborvorrichtung beibehalten, kann eine derartige
vorsorgliche Positionierung von Reagenzien-Einlässen nicht möglich sein.
Damit kann es, wie in 2E dargestellt, in einer Vorrichtung 190,
die zwei funktionelle Merkmale 191A–191B und gewöhnliche
Reagenzien-Einlässe 192A–192B aufweist,
notwendig sein, gewundene Reagenzien-Kanäle 194A–194D vorzusehen.
Die Windungen von den Reagenzien-Kanälen 194A–194D ermöglichen,
dass die Kanäle 194A–194D die
gleiche Länge
aufweisen (womit sie im Wesentlichen den gleichen Widerstand haben,
unter der Annahme, dass die anderen Kanalcharakteristiken konstant
sind), sogar obwohl die Reagenzien-Einlässe 192A–192B nicht
im gleichen Abstand zu jedem von dem funktionellen Merkmalen 191A–191B sind.
-
Sobald
die Merkmalsdichte jedoch wesentlich steigt, können die Windungen, die erforderlich sind,
um den gewünschten
zusammenpassenden Widerstand bereitzustellen, sehr komplex werden, wodurch
sie die Gestaltung, Herstellung, Betätigung und Validierung der
Vorrichtung komplizieren. Außerdem
bleibt jede dieser Vorrichtungen durch das oben beschriebene Kanal-Überschneidungsproblem behindert.
-
Außerdem kann
das enorme Feld von mikrofluidischen Werkzeugen und Gestaltungen,
die heutzutage erhältlich
sind und für
die Zukunft vorhergesehen sind, eine unendliche Anzahl von I/O-Schnittstellenkonfigurationen
bieten. Zum Beispiel kann es in jedem der oben beschriebenen Beispiele
vorgesehen werden, dass das Muster von Einlässen und Auslässen für Proben
und Reagenzien sich wesentlich von Vorrichtung zu Vorrichtung unterscheiden.
Außerdem,
um den zusammenpassenden Widerstand unter gewöhnlichen Einlässen beizubehalten
und/oder um unerwünschte
Kanal-Überschneidungen
zu verhindern, kann das tatsächliche
Positionieren dieser Einlässe
und Auslässe
durch die Funktion der Vorrichtung vorgegeben sein, eher als von
der Schnittstelle existierender Laborwerkzeuge. Damit kann eine
Verbindung von sehr parallelen mikrofluidischen Vorrichtungen mit
existierenden Werkzeugen maßgeschneiderte
Schnittstellen und/oder Komplexe von flexiblen Schläuchen erfordern,
um eine Verbindung zu anderen Vorrichtungen und/oder Laborwerkzeugen
und Instrumenten zu ermöglichen.
Derartige Schnittstellenanforderungen neigen dazu, die Anschlussfläche der
Vorrichtung zu vergrößern, die
Betätigung
zu komplizieren, die Herstellung der Vorrichtung zu komplizieren
und/oder die Komplexität
anderer Vorrichtungen zu vergrößern, die
im Zusammenhang mit der Vorrichtung verwendet werden.
-
Daher
wäre es
wünschenswert,
mikrofluidische Vorrichtungen mit einer minimalen Anzahl von I/O-Verbindungen
zu schaffen. Es wäre
ebenfalls wünschenswert,
mikrofluidische Vorrichtungen zu schaffen, die genau und zuverlässig fluidische
Einlässe
auf die verschiedenen Strukturen innerhalb der Vorrichtung verteilen
und aufteilen. Es wäre
ebenfalls wünschenswert,
mikrofluidische Vorrichtungen zu schaffen, die leicht mit existierenden
Laborwerkzeugen zusammenpassen.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
Erfindung schafft eine Mehrfach-Schicht-, mikrofluidische Vorrichtungen,
wie im Anspruch 1 definiert. In einem Aspekt der Erfindung weist
eine Mehrfach-Schicht-, mikrofluidische Vorrichtung auf: eine Mehrzahl
von Vorrichtungsschichten, die zumindest drei funktionelle Merkmale
definieren, einen ersten, einen zweiten und einen dritten Verteilungseinlass,
die jeweils mit jedem von den zumindest drei funktionellen Merkmalen
assoziiert sind, und einen Kanal-Kreuzungsbereich. Der Kanal-Kreuzungsbereich
weist auf: einen ersten Verteilungskanal (der erste Verteilungskanal
ist in einer ersten Vorrichtungsschicht definiert), einen zweiten
Verteilungskanal (der zweite Verteilungskanal ist in einer zweiten
Vorrichtungsschicht definiert), und eine dritte Vorrichtungsschicht,
die zwischen der ersten Vorrichtungsschicht und der zweiten Vorrichtungsschicht
angeordnet ist. Die dritte Vorrichtungsschicht verhindert eine Fluidkommunikation
zwischen dem ersten Kanal und dem zweiten Kanal an dem Kanal-Kreuzungsbereich.
-
Bei
einem anderen Aspekt der Erfindung weist eine Mehrfach-Schicht-, mikrofluidische
Vorrichtung zumindest drei funktionelle Merkmale, zumindest drei
Verteilungseinlässe,
die jeweils eine Mehrzahl von Kanälen aufweisen, eine Mehrzahl
von Kanalkreuzungen und eine dazwischenliegende Vorrichtungsschicht
auf. Jeder Verteilungseinlass ist in Fluidkommunikation mit den
funktionellen Merkmalen. Die dazwischenliegende Vorrichtungsschicht verhindert
eine Fluidkommunikation zwischen irgendwelchen der Verteilungseinlässe an jeder
der Kanalkreuzungen.
-
Bei
einem anderen Aspekt der Erfindung weist eine Mehrfach-Schicht-, mikrofluidische
Vorrichtung eine funktionelle Vorrichtungsschicht auf, die zumindest
drei funktionelle Merkmale definiert. Eine erste Vorrichtungsschicht
weist einen ersten Satz von Verteilungskanälen in Fluidkommunikation mit den
funktionellen Merkmalen auf. Eine zweite Vorrichtungsschicht weist
einen zweiten Satz von Verteilungskanälen in Fluidkommunikation mit
den funktionellen Merkmalen auf. Eine dritte Vorrichtungsschicht weist
einen dritten Satz von Verteilungskanälen in Fluidkommunikation mit
den zumindest drei funktionellen Merkmalen auf. Die zweite Vorrichtungsschicht
ist zwischen der ersten Vorrichtungsschicht und der dritten Vorrichtungsschicht
angeordnet.
-
Bei
einem anderen Aspekt der Erfindung weist eine Mehrfach-Schicht-, mikrofluidische
Vorrichtung eine erste Vorrichtungsschicht auf, die zumindest drei
funktionelle Merkmale definiert, und einen ersten Verteilungseinlass
in Fluidkommunikation mit jedem von den zumindest drei funktionellen
Merkmalen. Eine zweite Vorrichtungsschicht definiert einen zweiten
Verteilungseinlass in Fluidkommunikation mit jedem von den zumindest
drei funktionellen Merkmalen. Ein dritter Verteilungseinlass, der
in einer von der ersten Vorrichtungsschicht oder der zweiten Vorrichtungsschicht
definiert ist, ist in Fluidkommunikation mit jedem von den zumindest
drei funktionellen Merkmalen. Eine dritte Vorrichtungsschicht ist
zwischen der ersten Vorrichtungsschicht und der zweiten Vorrichtungsschicht
angeordnet.
-
Bei
einem anderen Aspekt der Erfindung können irgendwelche der vorrangegangenen
separaten Aspekte für
zusätzliche
Vorteile kombiniert werden. Diese und andere Aspekte und Vorteile
der Erfindung werden einem Fachmann über eine Durchsicht der folgenden
Beschreibungen, Zeichnungen und Ansprüche ersichtlich.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
eine Draufsicht einer mikrofluidischen Vorrichtung des Stands der
Technik.
-
2A ist
ein Blockdiagramm, das eine planare, zweidimensionale mikrofluidische
Vorrichtung mit mehrfachen unabhängigen
Einlässen
und mehrfachen funktionellen Merkmalen illustriert. 2B ist ein
Blockdiagramm, das eine planare, zweidimensionale mikrofluidische
Vorrichtung mit mehrfachen unabhängigen
Einlässen,
zwei gewöhnlichen
Einlässen und
mehrfachen funktionellen Merkmalen illustriert. 2C ist
ein Blockdiagramm, das eine planare, zweidimensionale mikrofluidische
Vorrichtung mit unabhängigen
Einlässen,
mehrfachen gewöhnlichen Einlässen und
zwei funktionellen Merkmalen illustriert. 2D ist
ein Blockdiagramm, das eine planare, zweidimensionale mikrofluidische
Vorrichtung mit unabhängigen
Einlässen,
zwei gewöhnlichen
Einlässen
mit zusammenpassenden Widerständen
und zwei funktionellen Merkmalen zeigt. 2E ist
ein Blockdiagramm, das eine planare, zweidimensionale mikrofluidische
Vorrichtung mit unabhängigen
Einlässen,
zwei gewöhnlichen
Einlässen
mit zusammenpassenden Widerständen
und zwei funktionellen Merkmalen illustriert.
-
3 ist
ein Blockdiagramm, das die Betätigung
einer dreidimensionalen Mehrfach-Schicht-, mikrofluidischen Vorrichtungen
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung illustriert.
-
4 ist
ein Blockdiagramm, das die Betätigung
einer dreidimensionalen Mehrfach-Schicht-, mikrofluidischen Vorrichtungen
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung illustriert.
-
5A ist
eine perspektivische Explosionsansicht einer dreidimensionalen Mehrfach-Schicht-, mikrofluidischen
Vorrichtungen gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung. 5B ist eine Draufsicht der zusammengebauten
Vorrichtung aus 5A.
-
6A ist
eine perspektivische Explosionsansicht einer dreidimensionalen Mehrfach-Schicht-, mikrofluidischen
Vorrichtung gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung. 6B ist eine Draufsicht der zusammengebauten
Vorrichtung aus 6A. 6C ist
eine vergrößerte Draufsicht
eines ersten Bereich der Vorrichtung aus den 6A bis 6B. 6D ist
eine vergrößerte Draufsicht
eines zweiten Bereichs von der Separationsvorrichtung der 6A bis 6B.
-
7A ist
eine perspektivische Explosionsansicht einer dreidimensionalen Mehrfach-Schicht-, mikrofluidischen Vorrichtung
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung. 7B ist eine Draufsicht der zusammengebauten
Vorrichtung der 7A.
-
Detaillierte Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
-
Definitionen
-
Der
Begriff "Kanal" oder "Kammer", sowie er hierin
verwendet wird, ist in einem breiten Sinn zu interpretieren. Damit
ist er nicht beabsichtigt, auf längliche
Konfigurationen beschränkt
zu sein, bei der die Quer- oder Längs-Dimension deutlich den
Durchmesser oder die Querschnitt-Dimension übersteigt. Derartige Begriffe
sind eher gemeint, um Hohlräume oder
Tunnel in irgendeiner gewünschten
Form oder Konfiguration zu umfassen, durch welche Flüssigkeiten
geführt
werden können.
Ein derartiger Fluidhohlraum kann zum Beispiel eine Durchflussstelle
umfassen, durch die Fluid kontinuierlich passiert, oder alternativ
eine Kammer zum Halten einer spezifischen diskreten Menge von Fluid
für eine
spezifische Zeitdauer. "Kanäle" und "Kammern" können gefüllt sein oder
können
interne Strukturen enthalten, zum Beispiel Filter, Ventile und ähnliche
oder äquivalente Komponenten
und Materialien.
-
Der
Begriff "Verteilungseinlass", sowie er hierin
verwendet wird, bezieht sich auf einen fluidischen Einlass, der
ein Fluid unter einer Mehrzahl von funktionellen Merkmalen verteilt
und aufteilt. Ein Verteilungseinlass weist typischerweise einen
gewöhnlichen
fluidischen Bereich (z.B. einen Zugang, eine Öffnung oder eine äquivalente
Struktur) und mehrfache Verteilungskanäle auf, die sich von dem gewöhnlichen
fluidischen Bereich aus nach außen
verzweigen.
-
Der
Begriff "funktionelles
Merkmal", wie er hierin
verwendet wird, bezieht sich auf irgendeine mikrofluidische Struktur
innerhalb einer mikrofluidischen Vorrichtung, die eine Operation
an einem Fluid durchführt
oder eine Interaktion mit einem Fluid ermöglicht, das in die Vorrichtung
eingeführt wurde. Zum
Beispiel können
funktionelle Merkmale aufweisen, sind allerdings nicht darauf beschränkt, Mischer, Separationskanäle, Reaktionskammern,
Analysefenster und andere nützliche
Strukturen, die im Stand der Technik bekannt sind.
-
Der
Begriff "mikrofluidisch", wie er hierin verwendet
wird, ist ohne irgendeine Beschränkung
darauf so zu verstehen, dass er sich auf Strukturen oder Vorrichtungen
bezieht, durch welche Fluid(e) in der Lage ist hindurch zu passieren
oder geführt
zu werden, wobei eine oder mehrere der Dimensionen kleiner als 500
Mikron ist.
-
Die
Begriffe "Matrize" oder "Matrizenschicht", wie sie hierin
verwendet werden, beziehen sich auf eine Materialschicht oder Bahn,
die vorzugsweise im Wesentlichen planar ist, durch welche ein oder
mehrere unterschiedlich geformte und orientierte Kanäle durch
die gesamt Dicke der Schicht geschnitten oder andersartig gebildet
wurden, womit im Wesentlichen eine Fluidbewegung innerhalb der Schicht
ermöglicht
wird (im Gegensatz zu einfachen Durchgangslöchern zum Übertragen eines Fluids durch
eine Schicht zu einer anderen Schicht). Die Außenseiten der geschnittenen
oder anderweitig entfernten Bereiche von den seitlichen Grenzen
der Mikrostrukturen werden gebildet, wenn eine Matrize zwischen
anderen Schichten wie etwa Substraten und/oder anderen Matrizen
gelegt wird. Matrizenschichten können
sowohl im Wesentlichen steif als auch flexibel sein (wodurch ermöglicht wird,
dass eine oder mehrere Schichten so manipuliert werden können, dass
sie nicht in einer Ebene liegen).
-
Mikrofluidische
Vorrichtungen im Allgemeinen
-
In
einer speziellen bevorzugten Ausführungsform sind mikrofluidische
Vorrichtungen gemäß der Erfindung
unter Verwendung von Matrizenschichten oder Bändern aufgebaut, um Kanäle und/oder Kammern
zu definieren. Wie vorangegangen angemerkt, ist eine Matrizenschicht
vorzugsweise im Wesentlichen planar und weist einen Kanal oder eine Kammer
auf, die durch die gesamte Dicke der Schicht geschnitten ist, um
im Wesentlichen eine Fluidbewegung innerhalb der Schicht zu ermöglichen. Verschiedene
Mittel können
verwendet werden, um derartige Kanäle oder Kammern in Matrizenschichten
zu definieren. Zum Beispiel kann ein computergesteuerter Drucker,
der so modifiziert ist, dass er eine Schneidklinge aufnimmt, verwendet
werden, um verschiedene Muster durch eine Materialschicht zu schneiden.
Eine derartige Klinge kann verwendet werden, entweder um Abschnitte
zu schneiden, die abgetrennt und von der Matrizenschicht entfernt
werden sollen, oder um Schlitze auszubilden, die Bereiche in der
Matrizenschicht voneinander separieren, ohne irgendein Material
zu entfernen. Alternativ kann ein computergesteuertes Laser-Schneidwerkzeug verwendet
werden, um Bereiche durch eine Materialschicht zu schneiden. Während Laser-Schneidvorrichtungen
verwendet werden können,
um präzise
dimensionierte Mikrostrukturen hervorzubringen, umfasst die Verwendung
eines Lasers, um eine Matrizenschicht zu schneiden, inhärent das
Entfernen von einigem Material. Weitere Beispiele von Verfahren, die
eingesetzt werden können,
um Matrizenschichten auszubilden, umfassen konventionelle Präge- oder Stanz-Technologien,
inklusive Rotationsstanzen oder anderen sich selbst ausrichtenden
Ausstattungen mit hohem Durchsatz (die manchmal als Umformer bezeichnet
werden). Die oben erwähnten
Verfahren zum Schneiden durch eine Matrizenschicht oder ein Band
ermöglichen
eine schnelle und kostengünstige Herstellung
von robusten Vorrichtungen im Vergleich zu einer konventionellen
Oberflächen-Mikrobearbeitung
oder Material-Abscheidungstechniken,
die konventionell eingesetzt werden, um mikrofluidische Vorrichtungen
herzustellen.
-
Nachdem
ein Bereich einer Matrizenschicht ausgeschnitten oder entfernt ist,
werden die Außenseiten
der geschnittenen oder anderweitig entfernten Bereiche von den seitlichen
Rändern
der Mikrostrukturen über
ein Einlegen einer Matrizen zwischen Substrate und/oder andere Matrizen
vervollständigt.
Die Dicke oder Höhe
der Mikrostrukturen, wie etwa Kanälen oder Kammern kann durch Ändern der
Dicke der Matrizenschicht variiert werden, oder durch Verwenden
von einer Mehrzahl im Wesentlichen identischer Matrizenschichten,
die aufeinander gelegt sind. Wenn in einer mikrofluidischen Vorrichtung
zusammengebaut, sollten die oberste und unterste Fläche der
Matrizenschichten zu einer oder mehreren benachbarten Schichten
passen (wie etwa Matrizenschichten oder Substratschichten), um eine
im Wesentlichen abgeschlossene Vorrichtung zu bilden, die typischerweise
zumindest einen Einlasszugang und zumindest einen Auslasszugang
aufweist.
-
Eine
große
Vielfalt von Materialien kann verwendet werden, um mikrofluidische
Vorrichtungen herzustellen, die übereinandergelegte
Matrizenschichten aufweisen, inklusive polymerische, metallische
und/oder Verbundmaterialien, um einige zu nennen. Verschiedene bevorzugte
Ausführungsformen
setzen poröse
Materialien inklusive Filtermaterialien ein. Substrate und Matrizen
können
im Wesentlichen steif oder flexibel sein. Eine Auswahl von bestimmten
Materialien für
eine gewünschte
Anwendung hängt
von zahlreiche Faktoren ab, inklusive der Arten, Konzentrationen
und der Verweilzeiten von Substraten (z.B. Lösungen, Reagenzien und Produkten),
die in Bereichen einer Vorrichtung anwesend sind, der Temperatur,
dem Druck, dem pH-Wert, der Anwesenheit oder Abwesenheit von Gasen
und optischen Eigenschaften.
-
Verschiedene
Mittel können
verwendet werden, um die Schichten einer Vorrichtung miteinander zu
verschweißen
oder zu verbinden. Zum Beispiel können Klebemittel verwendet
werden. In einer Ausführungsform
können
eine oder mehrer Schichten einer Vorrichtung aus einem einfachen
oder doppelseitigen Klebeband hergestellte sein, obwohl andere Verfahren
zum Verkleben von Matrizenschichten verwendet sein können. Bereiche
des Bandes (der gewünschten
Form und Dimension) können
herausgeschnitten und entfernt sein, um Kanäle, Kammern und/oder Aussparungen
zu bilden. Eine Band-Matrize kann dann auf einem Tragesubstrat mit
einer geeigneten Abdeckschicht, zwischen Schichten von Bändern oder
zwischen Schichten anderer Materialien platziert werden. In einer
Ausführungsform
können
die Matrizenschichten aufeinandergestapelt sein. In dieser Ausführungsform
kann die Dicke oder Höhe
der Kanäle
innerhalb einer bestimmten Matrizenschicht durch Variieren der Dicke
der Matrizenschichten variiert werden (z.B. der Bandträger und dem
Klebematerial darauf) oder durch Verwenden mehrfacher im Wesentlichen
identischer Matrizenschichten, die aufeinandergestapelt sind. Verschiedene
Arten von Bändern
können
in einer derartigen Ausführungsform
verwendet werden. Geeignete Band-Trägermaterialien umfassen, sind
aber nicht darauf beschränkt,
Polyester, Polycarbonat, Polytetrafluoroethylen, Polypropylen, und
Polyimid. Derartige Bänder
können
unterschiedliche Verfahren des Aushärtens aufweisen, inklusive
Härten
durch Druck, Temperatur oder chemische oder optische Interaktion.
Die Dicke dieser Trägermaterialien
und Klebemittel kann variiert sein.
-
In
einer anderen Ausführungsform
können die
Vorrichtungsschichten direkt verbunden sein, ohne ein Verwenden
eines Klebemittels, um eine hohe Bindungsfestigkeit zu schaffen
(welche insbesondere für
Hochdruckanwendungen wünschenswert
ist) und um mögliche
Kompatibilitätsprobleme zwischen
derartigen Klebemitteln und Lösungsmitteln
und/oder Proben zu eliminieren. In einer Ausführungsform können mehrfache
Schichten von 7.5-mil (188 Mikron) Dicke "Clear Tear Seal" Propylen (American Profol, Cedar Repids,
IA) mit zumindest einer Matrizenschicht zusammengestapelt werden,
zwischen Glasplatten platziert werden und zusammengedrückt werden,
um einem Druck von 0.26 psi (1.79 kPa) auf den geschichteten Stapel
auszuüben,
und dann in einem industriellen Ofen für eine Periode von etwa 5 Stunden
bei einer Temperatur von 154°C
erwärmt
werden, um eine permanent verbundene Mikrostruktur zu ergeben, die
gut geeignet ist zur Verwendung mit Hochdruck-Spalten-Konvektionierverfahren.
-
Matrizenbasierte
Herstellungsverfahren ermöglichen
in besonderem Maße
eine sehr schnelle Herstellung von Vorrichtungen sowohl für einen
Prototypenbau als auch für
eine Massenproduktion. Rapid-Prototyping ist unbezahlbar für ein Ausprobieren und
Optimieren von neuen Vorrichtungsgestaltungen, da die Gestaltungen
schnell implementiert, getestet und (wenn notwendig) modifiziert
und weiter getestet werden können,
um ein gewünschtes
Ergebnis zu erzielen. Die Möglichkeit,
schnell Vorrichtungen als Prototyp mit Matrizen-Herstellungsverfahren aufzubauen,
ermöglicht
ebenfalls viele unterschiedliche Variationen eines bestimmten Designs,
das getestet und gleichzeitig evaluiert werden soll.
-
Weitere
Ausführungsformen
können
aus unterschiedlichen Materialien unter Verwendung gut bekannter
Techniken wie etwa Prägen,
Stanzen, Gießen
und Weich-Lithographie hergestellt werden.
-
Zusätzlich zu
der Verwendung von Klebemittel- und Klebemittel-freien Verbindungsverfahren, das
oben diskutiert wurde, können
andere Techniken verwendet werden, um eine oder mehrere verschiedene
Schichten von mikrofluidischen Vorrichtungen anzubringen, die nützlich mit
der Erfindung sind, wie es von einem Fachmann im Anbringen von Materialien
erkannt würde.
Zum Beispiel können
Anbringungstechniken inklusive thermischer, chemischer oder lichtaktivierter
Verbindungsschritte, mechanischem Anbringen (wie etwa unter Verwendung
von Klammern oder Schrauben, um einen Druck auf die Schichten aufzubringen)
und/oder andere äquivalente
Verbindungsverfahren verwendet werden.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
-
Mikrofluidische
Vorrichtungen gemäß der Erfindung
können
geschaffen werden, um irgendeine gewünschte fluidische Operation
durchzuführen,
inklusive, ohne Limitierung, Synthese und Analyse von chemischen
oder biologischen Arten. Diese mikrofluidischen Vorrichtungen sind
charakterisiert durch eine Vielzahl von funktionellen Merkmalen
zum Durchführen
von einer oder mehreren fluidischen Operationen. Jedes funktionelle
Merkmal kann unabhängige
Einlässe
zum Einführen
von Proben, Reagenzien oder anderen nützlichen Fluiden aufweisen, die
erforderlich sind, um die operativen Funktion(en) von dem funktionellen
Merkmal durchzuführen.
Unabhängige
Auslässe
ermöglichen
Produkten der Operationen, analysiert, gesammelt, verkauft oder
zu einem anderen funktionellen Merkmal, Laborinstrumenten oder anderen
wünschenswerten
Orten überführt zu werden.
Wenn das Produkt weggeworfen werden soll, kann der Auslass in einen
gewöhnlichen Abfallkanal
münden.
-
Reagenzien,
Proben oder andere Fluide, die gewöhnlich für mehrfache funktionelle Merkmale
sind ("gewöhnliche
Fluide"), können in
eine mikrofluidische Vorrichtung oder ein System durch einen oder mehrere
Verteilungseinlässe
eingeleitet werden, die die gewöhnlichen
Fluide wie gewünscht
verteilen und aufteilen. Die Verwendung einer Mehrfach-Schicht-Herstellungstechnik
ermöglicht
mehrfache dieser Verteilungseinlässe,
um auf mehrfache funktionelle Merkmale in einer Vorrichtung zu verteilen,
ohne unerwünschte Überschneidungen
der Fluidkanäle.
Diese Fähigkeit
entsteht als eine Konsequenz aus dem dreidimensionalen Charakter
von Mehrfach-Schicht-Vorrichtungen, welche zwei oder mehreren Kanälen ermöglicht,
sich mittels einer Vorrichtungsschicht zu kreuzen, die dazwischen
angeordnet ist und eine Fluidkommunikation verhindert.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung schafft eine mikrofluidische analytische Vorrichtung
sowohl eine Separation als auch eine Detektionsfähigkeit. Ein schematisches
Diagramm der einen Ausführungsform
der Erfindung ist in 3 dargestellt. Dieses schematische
Diagramm beschreibt eine allgemeine analytische Technik für die aktuelle Erfindung.
Wie es von einem Fachmann anerkannt würde, sind Variationen dieses
Schemas möglich,
da bestimmte individuelle Schritte für bestimmte Anwendungen re-arrangiert
oder weggelassen werden können.
Bezugnehmend auf 3 weist eine Vorrichtung 400 zwei
Einlasszugänge 481, 482 auf,
die ein Lösungsmittel
zwei Regulatoren 483, 484 bereitstellt, welche
einen Mischer 485 versorgen. Stromabwärts von dem Mischer 485 ist
eine Separationskammer 486. Ein Proben-Einlasszugang 480 führt eine
Probe der Vorrichtung 400 zwischen dem Mischer 485 und der
Separationskammer 486 zu. Alternativ kann die Probe in
die Separationskammer 486 eingespritzt werden. In einer
weiteren alternativen Ausführungsform
kann die Probe unter Verwendung von einem der Lösungsmitteleinlässe 481, 482 eingespritzt
werden. In einer anderen Ausführungsform
kann das Lösungsmittel
außerhalb
gemischt werden, was nur einen Lösungsmitteleinlass
notwendig macht. Weitere Lösungsmitteleinlässe können hinzugefügt werden, um
die Komplexität
der Lösungsmittelmischung
zu vergrößern. Außerdem können mehrfache
Vorrichtungen 400 auf einer einzelnen mikrofluidische Plattform
kombiniert werden, so dass mehrfache Operationen parallel durchgeführt werden
können.
Wenn es wünschenswert
ist, die Funktionen durchzuführen, die
durch die Vorrichtung 400 parallel in einer einzelnen mikrofluidischen
Vorrichtung oder einem System bereitgestellt sind, können Verteilungseinlässe einbezogen
werden, so dass Lösungsmittel
und andere Fluide, die gewöhnlich
für zwei
oder mehrere der parallelen Operationen sind, in die Plattform an
einem einzigen Punkt eingeführt
werden und auf jede Vorrichtung verteilt werden, wenn gewünscht.
-
Der
Mischbereich 485 mischt effektiv das Lösungsmittel, bevor es die Separationskammer 486 erreicht.
Die Separationskammer 485 kann in einer Vielzahl von Wegen
konfiguriert sein, wie es von einem Fachmann anerkannt würde, um
Techniken wie etwa Ionen-Austausch, Gelfiltration oder Größen-Ausscheidung,
Absorption, Partition, Chromatofocusing und Affinitäts-Chromatographie durchzuführen. In
einer Ausführungsform
ist die Separationskammer 486 ein gerader Kanal, der mit
einem Stationär-Phase-Material
gefüllt
ist. Die Länge
des Kanals kann variieren, so wie es notwendig ist, die gewünschte Separation
durchzuführen.
-
Der
Ausgang der Separationskammer 486 führt zu einem Eingangs-Durchflussdetektor 487. Vorzugsweise
ist der Detektor 487 extern zu der Vorrichtung 400.
Alternativ kann eine Detektion in der Vorrichtung bereitgestellt
sein. Das Durchfluss-Detektionsschema wird typischerweise aufgesetzt
sein, so dass Moleküle
oder Atome von Interesse detektiert werden können, während das Fluid weiterhin in der
Vorrichtung 400 fließt.
Beispiele von Druchflussdetektoren 487 umfassen, sind allerdings
nicht darauf beschränkt,
UV-erkennende Spektroskopie, Raman-Spektroskopie, Fluoreszenzdetektion,
Chemilumineszenz, elektrochemische Detektion und andere elektronische
Detektionen wie etwa Kapazität
und Konduktivitätsmessungen.
-
Der
Durchflussdetektor 487 kann verwendet werden, um vorab
das Fluid zu überprüfen, wie
es aus der Separationskammer 486 kommt, um zu bestimmen,
ob das gegebenen Fluid Moleküle
von Interesse für
weitere Analysen oder für
eine Lagerung aufweist. In 3 führt ein
Durchflussdetektor 487 zu einem Teilermodul 488,
welches das Fluid zu einer Abfallkammer 489, einem zweiten
Detektormodul 490 oder einem Bruchsammler 491 leiten
kann. Der Bruchsammler 491 enthält einen zusätzlichen
Teiler 492 und eine Anzahl von Sammelkammern 493-495. Eine
größere oder
kleinere Anzahl von Sammelkammern kann verwendet werden.
-
Der
zweite Detektor 490 kann eine zerstörende Detektionstechnologie
verwenden, wie etwa Massenspektrometrie, Radio-Magnetresonanz, Verdunstungs-Lichtstreuung, Ionen-Mobilitätsspektometrie
oder Immobilisation auf einem Material wie etwa Glycerol oder porösem Silizium
für Matrix-assistierte Laser-Desorption-Ionisation ("MALDI"). Es kann notwendig
für den
Detektor 490 sein, einen Sammelmechanismus außerhalb
aufzuweisen, wie etwa eine Sammlung in einer Phiole, einem Kapillarrohr,
einem Schlauch etc., der zu dem Detektor 490 führt. Alternativ
kann ein Sammelmechanismus in die mikrofluidische Vorrichtung eingebaut
sein, sodass die Probe direkt in ein Detektionssystem außerhalb
eingespritzt wird. Zum Beispiel kann der Auslass des Teilers 488 zu
einem offenen Anschluss führen,
der für
ein Elektrospray verwendet wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine analytische Parallel-Prozess-Mikrofluid-Vorrichtung
konstruiert. Der Term "Parallel-Prozess", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf mehrfach-mikrofluidische Systeme auf einer gegebenen
zusammenhängenden
Vorrichtung, wobei einige oder alle der Systeme in Fluidkommunikation
miteinander sind. In einer bevorzugten Ausführungsform sind mehrfache fluidische
Einlässe
an einer Parallel-Prozess-Mikrofluid-Vorrichtung
vorgesehen. In einer anderen Ausführungsform sind mehrfache Auslässe, Verteilungseinlässe und/oder
Detektoren in Kommunikation mit mehr als einem mikrofluidischen
System auf einer gegebenen Vorrichtung. In diesen Ausführungsformen
kann eine Vielzahl von simultanen analytischen Prozessen unter Verwendung einer
geringen Anzahl von Steuerungs-Eingangssignalen oder -Ausgangssignalen
fertiggestellt werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
sind eine Vielzahl von analytischen Separations-Kammern oder -Kanälen auf
einer einzelnen mikrofluidischen Vorrichtung anwesend. Diese Vielzahl
von Separationskammern sind mit mikrofluidischen Einlassanschlüssen verbunden,
die verwendet werden, um Proben für eine Separation einzugeben.
Diese Einlassanschlüsse
für Probeneinspritzungen
und Lösungsmitteleinspritzungen
können
die gleichen Anschlüsse
oder unterschiedliche Anschlüsse
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Vielzahl von Separationskammern derart verbunden,
dass ein einzelner Proben-Einspritzanschluss Fluid zu einer Vielzahl
von Separationskammern zuführen
kann. Auf diese Art und Weise kann eine Probe an einer einzelnen
makroskopischen Verbindung eingespritzt sein, wobei sie allerdings
einer Mehrzahl von Kammern zugeführt
wird.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann eine Mehrzahl von Separationskammern mit einer kleinen Anzahl
von Lösungsmitteleinlässen verbunden
sein, die simultan oder seriell Lösungsmittel in bekannter Mischung
zu den Separationskammern applizieren. Auf diese Art und Weise kann
eine kleine Anzahl von Pumpen außerhalb verwendet werden, um
eine Mehrzahl von Separationskammern zu steuern.
-
Bezugnehmend
auf 4 ist eine schematische Darstellung eines mikrofluidischen
Parallel-Prozess-Analysesystems gemäß einer Ausführungsform gezeigt.
Das System weist Verteilungseinlässe 510, 511 auf,
die mit Teilern 512, 513 verbunden sind. Jeder
Teiler ist mit zwei Reglern 514–517 verbunden zum
individuellen Regulieren des Drucks und/oder Flusses von Lösungsmitteln
zu jedem der Mischer 518, 519. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind die Regler 514–517 extern
gesteuert, sodass der Verwender die Mischungsverhältnisse
von den Fluiden A und B spezifizieren kann, wenn sie die Mischer 518, 519 erreichen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die Regler 514–517 fix,
sodass ein bekanntes konstantes Mischungsverhältnis an dem Auslass von jedem
Mischermodul erzielt werden wird. In 4 ist kein
Probeneinlass illustriert, allerdings können ein oder mehrere Einlässe an verschiedenen
Stellen bereitgestellt werden. In einer Ausführungsform wird eine Probe
in beide Separationskammern 520, 521 eingespritzt.
In einer anderen Ausführungsform
sind mehrere Proben eingespritzt. Die Mischer 518, 519 führen zu
zwei Separationskammern 520, 523. Das Separationsmedium
kann aus einer Vielzahl von Komponenten oder einzelnen Komponenten
zusammengestellt sein. Jede Separationskammer weist einen individuellen
Durchflussdetektor 522, 523 auf. Die Durchflussdetektoren
können
von verschiedenen Arten sein. In einer Ausführungsform werden Detektoren
verwendet, die außerhalb
sind und die von einem Kanal zu dem anderen abtasten. Eine sehr
schnelle Abtastung kann mit geeigneten Optiken durchgeführt werden,
wie es von einem Fachmann anerkannt werden wird.
-
Alternativ
können
beide Kanäle 522, 523 simultan
untersucht werden. Diese Untersuchung kann durch verschiedene Verfahren
wie etwa Abtasten oder Teilen einer einzelnen Lichtquelle oder durch Bereitstellen
von mehreren Lichtquellen oder anderen Detektoren bewerkstelligt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine nicht-invasive
Detektionstechnologie (wie etwa UV-erkennende Absorption) unter
Verwendung von Komponenten außerhalb
verwendet, um das Fluid unmittelbar nach den Separationskammern 520, 521 zu
untersuchen. Anschließend,
wenn ein Molekül
von Interesse unter Verwendung des Detektors von außerhalb
detektiert wurde, können
die Teiler 524, 525 das Fluid zu einem zweiten
Detektor 527 schicken (möglicherweise unter Verwendung
zerstörender
Verfahren). Alternativ, wenn kein Signal von Interesse detektiert
wurde, kann die Probe zu einer Abfallkammer 526 geleitet werden.
Andere Komponenten wie etwa ein Fraktionensammler können hinzugefügt werden.
-
Die
Ausführungsform
in 4 würde
zwei Pumpen ermöglichen,
die Lösungsmittel
für zwei
parallele Fluidkreisläufe
zu steuern. Um das gleiche Resultat in einer nicht parallelen Art
und Weise zu bewerkstelligen, würden
vier Pumpen erforderlich sein. Während
es möglich
ist, mehrfache parallele Fluidkreisläufe auf einer einzelnen mikrofluidischen
Vorrichtung bereitzustellen und zu betätigen, wenn die Anzahl an Fluidkreisläufen steigt,
wird es problematisch, die Anzahl von Einlassanschlüssen, Pumpen und
Detektoren um die gleiche Rate zu steigern. In vielen Anwendungen
sind diese Systeme von außerhalb
teuer und groß.
Daher, wenn es erwünscht
ist, simultan einhundert Separationen durchzuführen, würde eine parallele Vorrichtung
zweihundert Einlassanschlüsse,
zweihundert Pumpsysteme, einhundert Abfallkammern und einhundert
Detektoren erfordern. Daher wird gezeigt, dass die Verwendung von
Verteilungs-Einlässen eine
vereinfachte Implementierung von mehrfachen Analysen in einer einzelnen
mikrofluidischen Vorrichtung ermöglicht.
-
In
den oben beschriebenen Ausführungsformen
kann eine Mehrzahl von Separationskammern durch einfaches Erhöhen der
Anzahl von Reglern, Teilern, Mischern und Verteilern in der Vorrichtung hinzugeführt werden.
Diese Komponenten in der Vorrichtung können in den Chip eingebaut
sein und in ihrer Natur mikrofluidisch sein, wenn in einer bestimmten
Anwendung erforderlich. In dieser Art und Weise bleibt die Anzahl
von Einlassanschlüssen,
Pumpen und Detektoren außerhalb
konstant.
-
Während mikrofluidische
Werkzeuge und Vorrichtungen hierin angewendet wurden, um Analysen
durchzuführen,
können
sie ebenfalls mit weiteren Werkzeugen kombiniert und/oder integriert
werden, um Synthesen durchzuführen.
Modulare oder integrierte mikrofluidischen Vorrichtungen werden
betrachtet, die Bereiche zum Durchführen von Synthese und Analysen
aufweisen.
-
Bezugnehmend
auf die 5A–5B wurde
eine mikrofluidische Mehrfach-Säulen-Flüssig-Chromatographie-(LC)-Vorrichtung 1020 in
acht Vorrichtungsschichten 1021–1028 unter Verwendung eines
Zwischenlege-Matrizen-Konstruktionsverfahren hergestellt. Eine Laser-Schneidevorrichtung
wurde verwendet, um verschiedene Löcher und Kanäle in die
Schichten der Vorrichtung 1020 zu schneiden und in diesen
zu definieren. Die erste Vorrichtungsschicht 1021, die
aus einem 10-mil (250 Mikron) dicken Polyesterfilm hergestellt ist,
weist Einspritzanschlüsse 1029 und
Spaltenausgangsanschlüsse 1030 auf.
Die zweite Vorrichtungsschicht 1022 war ein 5.8-mil (147
Mikron) doppelseitiges Band mit einem Polyesterträger und
einem Gummi-Klebemittel, um an der ersten und der dritten Vorrichtungsschicht 1021, 1023 zu
haften. Die zweite Vorrichtungsschicht 1022 weist einen
Einspritzkanal 1031 auf, der ein Segment aufweist, das
senkrecht zu den Spalten 1038 ist (die in dem fünften Vorrichtungsschicht 1025 platziert
sind) und Durchgänge 1032 aufweist,
die mit den Spalten-Auslassanschlüssen 1032 verbunden sind.
Sowohl die dritte als auch die vierte Vorrichtungsschicht 1023, 1024 weist
Einspritzdurchgänge 1033, 1034 und
Auslassdurchgänge 1035, 1036 in der
gleichen Konfiguration auf. Die zweite Vorrichtungsschicht 1022 war
ein 0.9-mil (20 Mikron) Polyesterfilm und die dritte, vierte, sechste
und siebte Vorrichtungssicht 1023, 1024, 1026, 1027 wurde
aus einem 4-mil
(100 Mikron) modifizierten Polyolefin-Thermoplast-Klebemittel hergestellt.
Alternativ könnte
eine dickere thermoplastische Klebemittel-Vorrichtungsschicht, wenn
erhältlich,
für die
dritte und die vierte Vorrichtungsschicht 1023, 1024 eingesetzt
sein (und vergleichsweise für
die sechste und die siebte Vorrichtungsschicht 1026, 1027),
um genügend
thermoplastisches Material bereitzustellen, um jegliche Lücken um
die Spalten 1038 herum abzudichten. Die fünfte Vorrichtungssicht 1025 wurde
aus einem 10-mil (250 Mikron) Polyesterfilm hergestellt, von dem
einige Separationskanäle 1037 definiert werden,
die jeweils 40-mil breit sind. 40-mil (1 mm) weite Streifen 1038 aus
Polyester, die mit Siliziumgel überzogen
sind, etwa 17-mils (430 Mikrons) dick inklusive einer 250 μm Überzugdicke
(Watman Inc., Cliften, NJ, Cutnumber 4410 221) wurden in den jeweiligen
Kanälen 1037 platziert,
um als ein Flüssig-Chromatographie-Stationär-Phasenmaterial
zu dienen. Die achte Vorrichtungsschicht 1028 war ein steifes
Substrat. Lücken
um die LC Spalten 1038 herum wurden abgedichtet, um eine
Leckage zu verhindern, durch Laminieren der thermoplastischen Schichten
(der dritten, vierten, sechsten und siebten Vorrichtungsschichten 1023, 1024, 1026, 1027)
um die fünfte
Vorrichtungsschicht 1025 herum unter Verwendung einer konventionellen
Beutel-Laminiermaschine.
-
Im
Anschluss an einen Zusammenbau von allen Vorrichtungsschichten wurde
die Vorrichtung 1020 relaminiert, um sicherzustellen, dass
jeder Raum um die Spalten 1038 herum gefüllt wurde.
Es sei angemerkt, dass, während
nur drei Separationskanäle 1037 mit
Stationär-Phasen-Material 1038 (zusammengenommen "Spalten") in der Vorrichtung 1020 illustriert
wurden, können
andere Ausführungsformen
gemäß ähnlicher
Gestaltungen leicht mit einer Mehrzahl von Spalten konstruiert werden,
ohne irgendeinen Verlust an Leistung.
-
Es
sollte jedoch angemerkt sein, dass die Vorrichtung 1020,
während
sie den Vorteil der Mehrfachschichtkonstruktion nutzt, um Fluidkanäle wie gewünscht zu
positionieren, keine widerstands-zusammenpassenden Einlasskanäle zu jeder
der Separationsspalten bereitstellt. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung gibt es bevorzugte Mittel zum Bereitstellen von im
Wesentlichen gleichen Widerständen
unter den mehrfachen Verzweigungskanälen, um dem Fluid im Wesentlichen
identische strukturelle Geometrien an jedem Punkt zu präsentieren,
an welchem ein Einlasskanal einen oder mehrere Verzweigungskanäle trifft
(eine "Verzweigungsstelle"). Damit wird ein
Fluid, das auf eine Verzweigungsstelle trifft, in eine Vielzahl
von Verzweigungskanäle
geleitet, die jeweils eine im wesentlichen identische geometrische
Schnittstelle zu dem Einlasskanal darstellen. Die strukturelle Geometrie
schließt Faktoren
wie etwa die Länge
des Verzweigungskanals, den Durchmesser der Schnittstelle, Änderungen
in der Richtung und Winkel des Fluidflusses, etc. ein. In einer
bevorzugten Ausführungsform
kann eine derartige wesentliche Identität der strukturellen Geometrie
durch Mittel einer topologisch symmetrischen Struktur bereitgestellt
werden.
-
Die 6A–6B illustrieren
eine mikrofluidische Separationsvorrichtung 10, die aus
neun Schichten 11–19 inklusive
mehrerer Matrizenschichten 12–18 konstruiert ist.
Jede der neun Schichten 11–19 definiert zwei
Ausrichtungslöcher 20, 21,
welche im Zusammenhang mit externen Stiften (nicht dargestellt)
verwendet werden, um bei einer Ausrichtung der Schichten während der
Konstruktion oder bei einer Ausrichtung der Vorrichtung 10 mit
einer externen Schnittstelle während
eines Abdichtungsprozesses zu helfen. Die erste Schicht 11 definiert
einige fluidische Anschlüsse:
zwei Einlassanschlüsse 22, 24 werden
verwendet, um ein Lösungsmittel
mit veränderbarer
Phase der Vorrichtung 10 zuzuführen; acht Probenanschlüsse 28A–28N erlauben
einer Probe, in acht Spalten (in den Kanälen 45A–45N bereitgestellt)
eingeleitet zu werden; ein Schlicker-Einlassanschluss 26 wird während einer
Spalten-Abdichtungsprozedur
verwendet, um der Vorrichtung 10 Schlicker zuzuführen; und
ein fluidischer Anschluss 30 wird verwendet: (1) während des
Abdichtungsprozesses, um (Schlicker) Lösungsmittel von der Vorrichtung 10 abzulassen,
und (2) während
der Betätigung
der Separationsvorrichtung 10 das Lösungsmittel und die Probe von
der Vorrichtung 10 auf eine Separation folgend abzulassen.
Die erste bis sechste Schicht 11–16 definieren jeweils
acht optische Detektionsfenster 32A–32N. Ein Definieren
dieser Fenster 32A–32N durch
diese Schichten 11–16 erleichtert eine
optische Detektion, da sie die Menge an Material zwischen einem
optischen Detektor (nicht dargestellt) wie etwa einem konventionellen
UV-VIS Detektor und den Proben reduziert, die in dem Ausgangs-Kanalabschnitten 70A–70N stromabwärts von den
spalten-enthaltenen Kanälen 45 sind.
-
Die
zweite bis siebte Schicht 12-17 definiert Lösungsmittelwege 22A,
um ein Lösungsmittel
mit veränderbarer
Phase zu einem ersten Kanal 64 zu transportieren, der in
der achten Schicht 18 definiert ist, wobei weitere Lösungsmittelwege 24A,
die in der zweiten bis fünften
Schicht 12–15 definiert
sind, ein zweites Lösungsmittel
mit veränderbarer
Phase zu dem Kanal 46 transportieren, der in der sechsten Schicht 16 definiert
ist. Weitere Wege 30A sind in der zweiten bis sechsten
Schicht 12–16 definiert,
um einen Fluidpfad zwischen dem fluidischen Anschluss 30 und
dem Kanal 62 bereitzustellen, der in der siebten Schicht 17 definiert
ist. Ein Weg 26, der in der zweiten Schicht 12 definiert
ist, kommuniziert Schlicker von dem Schlicker-Einlassanschluss 26 zu
einem länglichen
Kanal 38, der in der dritten Schicht 13 definiert
ist, während
des Schlicker-Abdichtungsprozesses entlang der Schlicker-Fluidfluss-Pfade 73A–73N.
Vorzugsweise füllt
partikuläres
Material, das durch den Schlicker-Abdichtungsprozess aufgetragen wurde,
den Kanal 42 und zumindest einen Bereich des Kanals 38.
Die zweite Schicht 12 definiert ferner acht Probenkanäle 35A–35N mit
vergrößerten Bereichen 34A–34N,
die zu den Proben-Einlassanschlüssen 28 ausgerichtet
sind, die in der ersten Schicht 11 definiert sind.
-
Die
dritte Schicht 13 definiert einen länglichen Kanal 38 entlang
acht Proben-Durchgangslöchern 36,
die zu den Enden der Probenkanäle 35 ausgerichtet
sind. Die vierte Schicht definiert acht Proben-Durchgangslöcher 44,
die zu den Durchgangslöchern 36 in
der dritten Schicht 13 ausgerichtet sind. Eine Weichporzellanmasse 40 (Probe/Fritte) ist
zwischen der dritten und der vierten Schicht 13, 14 angeordnet.
Obwohl verschiedene Fritten-Materialien verwendet werden können, ist
die Fritte 40 (so wie die Fritten 50, 51)
vorzugsweise aus einer permeablen Polypropylenmembran wie etwa,
zum Beispiel, 1-mil (25 Mikron) dickem Celgard 2500 (Membran mit 55%
Porösität, 0.209 × 0.054
Mikron Porengröße, von
Celgard Inc., Charlotte, NC), insbesondere, wenn die Schichten 1–19 der
Vorrichtung 10 unter Verwendung eines Klebemittel-freien
thermischen Verbindungsverfahrens miteinander verbunden werden,
das Druckstempel verwendet, so wie oben beschrieben. Die Anmelder
haben vorteilhafte Ergebnisse unter Verwendung dieses spezifischen
Frittenmaterials erzielt, ohne erkennbar Dochtwirkung oder einen
lateralen Fluss innerhalb der Fritte, trotz Verwendung eines einzelnen
Streifens der Fritten-Membran,
um mehrere benachbarte Spalten-enthaltende Kanäle zu bedienen. Als eine Alternative
zu der einzelnen Fritte 40, können mehrfache diskrete Fritten (nicht
dargestellt) aus verschiedenen porösen Materialien 18 und
Dicken ersetzt werden. Die vierte Schicht 14 definiert
ferner einen Verteilerkanal 42, der eine Fluidkommunikation
entlang der Fluidfluss-Pfade 73A–73N zwischen den
Separationskammern 45A–45N,
die in der fünften
Schicht 15 definiert sind, und dem länglichen Kanal 38 bereitstellt, der
in der dritten Schicht 13 definiert ist. Die Separationskanäle 45A–45N sind
vorzugsweise etwa 40 mils (1 mm) weit oder schmaler.
-
Die
sechste Schicht 46 definiert einen Kanal 46, der
ein zweites Lösungsmittel
mit einer veränderbaren
Phase zum Transport zu einem Schlitz 52 aufnimmt, der in
der siebten Schicht 17 definiert ist, was ein Mischen von
zwei Lösungsmitteln
in dem Kanal 64 stromabwärts des Schlitzes 52 erleichtert.
Ferner sind in der sechsten Schicht 16 ein erster Satz
von acht Druchgangslöchern 48 zum
Zuführen
eines gemischten Lösungsmittels
mit veränderbarer
Phase zu dem stromaufwärtigen
Ende der Kanäle 45 und
den Separationsspalten, die darin enthalten sind, und ein zweiter
Satz von acht Durchgangslöchern 49 an
dem stromabwärtigen
Ende der gleichen Kanäle 45 zum Aufnehmen
von Lösungsmittel
mit veränderbarer Phase
und einer Probe definiert. Zwei Fritten 50, 51 sind
zwischen der sechsten und der siebten Schicht 16, 17 platziert.
Die erste (Lösungsmittel
mit veränderbarer
Phase) Fritte 50 ist unmittelbar über dem ersten Satz von acht
Durchgangslöchern 48 platziert, während die
zweite (veränderbare
Phase plus Probe) Fritte 51 unmittelbar über dem
zweiten Satz von acht Durchgangslöchern 49 und unter
einem Satz von acht Durchgangslöchern 60 platziert
ist, die in der siebten Schicht 17 definiert sind. Die
siebte Schicht 17 definiert ein Kanalsegment 58,
zwei in der Mitte gegabelte Kanalsegmente 68 und acht Durchgangslöcher 54 zum
Kommunizieren von Lösungsmittel
mit veränderbarer
Phase durch die Fritte 50 und die Durchgangslöcher 48 zu
den Separationsspalten, die in den Kanälen 45A–45N enthalten
sind, die in der fünften
Schicht 15 definiert sind. Die siebte Schicht 17 definiert
ferner einen Quer-Verteilerkanal 62, der während einer
Separation Lösungsmittel
mit veränderbarer
Phase und eine Probe aufnimmt und der während einer Spaltenabdichtung
(Schlicker) Lösungsmittel
aufnimmt, zum Leiten derartiger Fluide durch die Durchgangslöcher 30A zu
den fluidischen Ausgangsanschlüssen 30.
Die achte Schicht 18 definiert einen Mischkanal 64,
ein großes
gegabeltes Kanalsegment 68 und vier kleine gegabelte Kanalsegmente 66.
Die achte Schicht 18 definiert ferner acht parallele Kanalsegmente 70 stromabwärts von
der Fritte 51 zum Aufnehmen von Lösungsmittel (mit veränderbarer
Phase) und einer Probe (während
einer Separation) oder (Schlicker) Lösungsmittel (während einer
Schlickerabdichtung) und für
ein Transportieren derartiger Fluide zu dem Verteilerkanal 62,
der in der siebten Schicht 17 definiert ist. Die neunte
Schicht 19 dient als eine Abdeckung für die Kanalstrukturen, die in
der achten Schicht 18 definiert sind.
-
6B ist
eine Draufsicht der zusammengebauten Vorrichtung 10 aus 6A.
Die 6C–6D schaffen
vergrößerte Ansichten
von zwei Bereichen der Vorrichtung 10. Die 6C zeigt die
Proben-Einspritzkanäle 35A–35N mit
assoziierten vergrößerten Bereichen 34A–34N,
die zu den Proben-Einlassanschlüssen 28A–28N ausgerichtet sind,
die in der ersten Schicht 11 definiert sind. Zur Vereinfachung
wurde die Fritte 40 aus 6C weggelassen,
obwohl die 6A–6B die
Fritte 40 zwischen den Proben-Durchgangslöchern 36, 44 stromauf
des Punktes richtig platziert zeigen, an dem die Proben in die Separationskanäle 45A–45N eingespritzt
werden, um mit partikulärem
Spaltenmaterial gefüllt
zu werden. 6D zeigt die Misch- und Aufteilungs-Kanalstrukturen,
die ein Lösungsmittel
mit veränderbarer
Phase auf die Spalten-enthaltenden Kanäle 45A–45N verteilt.
Während
einer Betätigung der
Vorrichtung 10 wird ein erstes Lösungsmittel mit veränderbarer
Phase in einen ersten Lösungsmittel-Einlassanschluss 22 eingespritzt
und fließt
in den Kanal 64. Ein zweites Lösungsmittel mit veränderbarer
Phase wird in einen zweiten Lösungsmittel-Einlassanschluss 24 eingespritzt
und fließt
durch das Kanalsegment 46 durch einen Schlitz 52,
wo es das erste Lösungsmittel
im Kanal 64 trifft und mit diesem geschichtet wird. Die
zwei geschichteten Lösungsmittel
mischen sich im Kanal 64 und anschließend im Kanalsegment 58,
worauf der gemischte Lösungsmittelstrom
in acht Teile oder Unterströme
aufgeteilt wird, entlang der Fluidfluss-Pfade 74A–74N,
mittels eines Transportes durch den großen gegabelten Kanalsegment 68,
die zwei mittlere gegabelte Kanalsegmente 56 und die vier
kleine gegabelte Kanalsegmente 66. Alternativ kann jedes
Lösungsmittel
durch unabhängige
Teiler (nicht dargestellt) verteilt werden. Jedenfalls können die
Lösungsmittel
in einer Mischkammer (nicht dargestellt) vor der Einführung in
die Separationskanäle 45A–45N gemischt
werden oder können
in den separaten Kanälen
gemischt werden. Die acht Lösungsmittel- Mischungs-Unterströme werden
dann durch Durchgangslöcher 54 und 48 in
die (Spalten-enthaltenden) Separationskanäle 45A–45N entlang
der Fluidfluss-Pfade 74A–74N eingespritzt. Zur
Vereinfachung wurde die Fritte 50, die zwischen den Durchgangslöchern 54 und 48 angeordnet
ist, in 6D weggelassen, obwohl diese
Fritte 50 in den 6A–6B dargestellt
ist.
-
Vorzugsweise
sind die verschiedenen Schichten 11–19 der Vorrichtung 10 aus
einem nicht orientierten Polypropylen hergestellt und unter Verwendung
eines Klebemittel-freien thermischen Verbindungsverfahrens verbunden
worden, das Druckstempel einsetzt, wie oben beschrieben. Dieses
Konstruktionsverfahren erzielt sowohl chemisch widerstandsfähige Vorrichtungen
mit hoher Bindungsfestigkeit als auch wünschenswerten Eigenschaften zum
Widerstehen eines Spalten-Abdichtungsprozesses und einer anschließenden Betätigung,
um eine Separationsanwendung bereitzustellen.
-
Während die
Vorrichtung 10, die in den 6A–6D illustriert
ist, eine bevorzugte fluidische Vorrichtung repräsentiert, kann eine große Vielfalt
von anderen fluidischen Vorrichtungen verwendet werden. In bestimmten
Ausführungsformen
können fluidische
Vorrichtungen eine oder mehrere Röhren, insbesondere Kapillarröhren aufweisen.
Zum Beispiel können
Kapillarrohre in einen oder mehrere Kanäle einer mikrofluidischen Vorrichtung
eingebettet sein.
-
In
Flüssig-Chromatographie-Anwendungen ist
es häufig
wünschenswert,
den Aufbau der veränderbaren
Phase während
der besonderen Separation abzuändern.
Wenn mehrfach Separationsspalten in einer einzelnen integrierten
Vorrichtung (wie etwa der Vorrichtung 10) bereitgestellt
sind und der Aufbau der veränderbaren
Phase Gegenstand von Änderungen
im Laufe der Zeit ist, dann ist es bei einem gewöhnlichen linearen Abstand von
dem veränderbaren
Phase-Einlass wünschenswert
für die
veränderbare
Phase, eine im Wesentlichen identische Zusammenstellung von der
einen Spalte zur Nächsten
aufzuweisen. Dies wird mit der Vorrichtung 10 aufgrund von
zwei Faktoren erreicht: (1) das Volumen der Fluidfluss-Pfade 74A–74N von
jedem (geteilten) Lösungsmittel-Unterstrom mit veränderbarer
Phase (in 6D dargestellt) ist im Wesentlichen
das gleiche in jeder Spalte; und (2) jeder Fluss-Pfad 74A–74N stromabwärts von
den fluidischen Einlässen
(veränderbare
Phase und Probe) ist durch einen im Wesentlichen gleichen Widerstand
charakterisiert.
-
Der
erste Faktor, die im Wesentlichen gleichen Unterstrom-Flusspfade 74A–74N,
wird durch eine Gestaltung von Mehrfach-Teiler-umfassende Elemente 58, 68, 56 und 66 unterstützt. Der
zweite Faktor, die wesentliche Gleichheit des Widerstandes in jeder
Spalte, wird durch sowohl die Gestaltung der fluidischen Vorrichtung 10 als
auch die Herstellung der mehrfachen Spalten in Fluidkommunikation
(z.B. mit einem gewöhnlichen
Auslass) unter Verwendung eines Schlicker-Abdichtungsverfahrens unterstützt. Dort,
wo mehrfache Spalten in Fluidkommunikation mit einem gewöhnlichen
Auslass sind, wird ein Schlickerfluss innerhalb der Vorrichtung
in Richtung irgendeines Bereiches mit geringem Widerstand unter den
Flusspfaden 73A–73N beeinflusst.
Je mehr Schlicker in eine bestimmte Region während eines Abdichtungsprozesses
fließt,
desto mehr partikuläres Material
wird abgelagert, um lokal den Widerstand zu erhöhen, womit ein sich selbst
korrigierendes Verfahren zum Erzeugen von im Wesentlichen gleichen
Widerstand von einer Spalte zur Nächsten erzielt wird.
-
Damit
illustrieren die 6A–6D eine Mehrfach-Schicht-Vorrichtung 10 mit
mehrfachen funktionellen Merkmalen (Separationskanälen 45A–45N,
optischen Detektionsfenstern 32A–32N), unabhängigen Einlass
und Auslässen
(Probeneinlassanschlüssen 28A–28N,
Auslass-Kanalsegmenten 70A–70N) und drei Verteilungseinlässen (Schlickereinlass 26,
Lösungsmitteleinlässe 22, 24).
Wie oben diskutiert wird eine Vorrichtung mit drei oder mehr funktionellen
Merkmalen und/oder drei oder mehr gewöhnlichen Einlässen notwendigerweise
Kanalkreuzungen aufweisen. Der Begriff "Kanalkreuzung", wie hierin verwendet, bezieht sich
auf das Kreuzen von irgendeinem Fluid-tragenden Merkmal einer Vorrichtung
inklusive, allerdings nicht darauf beschränkt, auf Kanäle, die
Kanäle
kreuzen, Kammern, die Kammern kreuzen, funktionellen Merkmalen,
die funktionelle Merkmale kreuzen, Kanäle, die Kammer kreuzen, Kanäle, die
funktionelle Merkmale kreuzen und irgendeine andere mögliche Kombination.
Außerdem weist
eine Vorrichtung mit drei oder mehr funktionellen Merkmalen und/oder
drei oder mehr gewöhnlichen
Einlässen,
bei der gewöhnliche
Fluide aufgeteilt und genau und gleichmäßig verteilt werden müssen, vorzugsweise
Einlasskanäle
mit zusammenpassenden Widerständen
auf und erzielt vorzugsweise durch Einlasskanäle von im Wesentlichen gleicher Länge und
zusammenpassenden Widerständen – einen
Zustand, der höchst
effizient ohne Restriktionen durch Kanalkreuzungen oder Kanalgeometrien
relativ zu anderen Kanälen
oder der gesamten Vorrichtung erreicht ist.
-
Damit
weist durch die Notwendigkeit und die Präferenz die Vorrichtung 10 zahlreiche
Kanalkreuzungen 72A–72N auf.
In der Vorrichtung 10 erlauben jedoch diese Kanalkreuzungen 72A–72N keine
unerwünschte
Fluidkommunikation zwischen den Kanälen, die sich kreuzen, weil
zumindest eine Vorrichtungsschicht zwischen den sich kreuzenden
Kanälen an
diesen Kanalkreuzungen 72A–72N angeordnet sind.
Zum Beispiel kreuzt ein Teilerkanal 68 in der Vorrichtungsschicht 18 einen
Separationskanal 45B in der Vorrichtungsschicht 15 an
der Kanalkreuzung 77A. Jedoch sind andere Vorrichtungsschichten 16, 17 zwischen
den fraglichen Vorrichtungsschichten 15, 18 angeordnet,
wodurch jegliche unerwünschte Fluidkommunikation
zwischen dem Teilerkanal 68 und dem Separationskanal 45B an
der Kanalkreuzung 77A verhindert wird.
-
Die 6A bis 6D illustrieren
ebenfalls, dass die Verteilungseinlässe nicht nur Proben, Lösungsmittel
oder Reagenzien für
die tatsächliche
fluidische Operation zuführen,
die durchgeführt
werden soll. Verteilungseinlässe können verwendet
werden, um vorzubehandeln, aufzuladen, zu beladen oder anderweitig
strukturelle oder chemische Elemente der funktionellen Merkmale
bereitzustellen – im
Fall der Vorrichtung 10 führt ein Verteilungseinlass
(d.h. Schlickereinlass 26 und der Kanal 38 und
der Verteilungskanal 42) zu jedem funktionellen Merkmal
(d.h., den Separationskanälen 45A–45N)
einen Partikel-enthaltenden Schlicker zu, der die Separationskanäle 45A–45N mit
dem Partikelmaterial abdichtet. Sobald die Separationskanäle 45A–45N abgedichtet sind
und die Vorrichtung betätigt
wird, bewirkt das Partikelmaterial die Separation, die in der Vorrichtung 10 durchgeführt wird.
-
Bezugnehmend
auf die 7A–7B wird eine
mikrofluidische Vorrichtung 700 zum Kombinieren von Fluiden
bereitgestellt. Die Vorrichtung 700 kann zum Durchführen von
Prüfungen,
Verdünnungen,
Reaktionen oder irgendeiner anderen Operation verwendet werden,
bei der die Kombination von zwei oder mehr Fluiden wünschenswert
ist. Die Vorrichtung 700 ist aus acht Vorrichtungsschichten 702 bis 709 konstruiert.
Die erste Vorrichtungsschicht 702 ist ein Substrat, um
die Vorrichtung 700 zu tragen und die mikrofluidischen
Strukturen abzudichten, die in der zweiten Vorrichtungsschicht 702 definiert
sind. Die zweite Vorrichtungsschicht 702 definiert eine Mehrzahl
von funktionellen Merkmalen 710A–710N, Probeneinlässen 712A–712N und
Auslässen 714A–714N.
Die dritte Schicht definiert Einlass-Durchgangslöcher 716A, Auslass-Durchgangslöcher 718B und
eine Vielzahl von Reagenz-Durchgangslöchern 720A.
Die vierte Vorrichtungsschicht 705 definiert Einlass-Durchgangslöcher 716B,
Auslass-Durchgangslöcher 718B,
eine Mehrzahl von Reagenz-Durchgangslöchern 720B und
einen Reagenz-Teiler 724A. Die nächsten drei Vorrichtungsschichten 706–708 definieren
jeweils Eingangs-Durchganglöcher 716C–716E,
Auslass-Durchgangslöcher 718C–718E,
eine Vielzahl von Reagenz-Durchgangslöchern 720C–720N und Reagenz-Teiler 724B–724N.
Die letzte Vorrichtungsschicht 709 definiert Einlass-Anschlüsse 716N,
Auslass-Anschlüsse 718N und
Verteilungs-Einlässe 722A– 722N.
Die letzte Vorrichtungsschicht 709 dichtet auch die Vorrichtung 700 ab.
Die funktionellen Merkmale 710A–710N können Mischer-Reaktoren oder
irgendeine andere Struktur sein, in welcher es wünschenswert ist, Fluide zu
kombinieren.
-
Bei
einer Betätigung
werden die Fluidproben der Vorrichtung 700 durch die Einlass-Anschlüsse 715A–715N zugeführt. Die
Proben fließen
durch die Einlass-Durchgangslöcher 716B–716N und
in die funktionellen Merkmale 710A–710N entlang der
Fluidfluss-Pfade 750A–750N (in
gestrichelten Linien dargestellt). Reagenzien, mit welchen die Proben
gemischt werden sollen, werden an den Einlässen 722A–722N eingeführt und
fließen
durch die Durchgangslöcher 720A–720N in
die Teiler 724A–724N und
dann in die funktionellen Merkmale 710A–710N. Es sollte angemerkt
sein, dass die Teiler 724A–724N geometrisch
symmetrisch sind, wodurch sie sicherstellen, dass jedes in jeden
Teiler 724A–724N eingeführte Fluid
in vier gleiche Teile aufgeteilt werden wird, bevor es den Mischkammern 710A–710N zugeführt wird.
-
Die
Vorrichtung 700 weist mehrfache funktionelle Merkmale (funktionelle
Merkmale 710A–710N), unabhängige Einlässe und
Auslässe
(Einlass-Anschlüsse 715A–715N)
und vier Verteilungseinlässe (die
Kombination der Einlässe 722A–722N,
der Durchgangslöcher 720A–720N und
der Teiler 724A–724N)
auf. Konsequenterweise, aus den oben beschriebenen Gründen, sind
zahlreiche Kanalkreuzungen 740A–740N vorhanden. Jedoch,
weil die Vorrichtung aus mehrfachen Schichten konstruiert ist, können die
fraglichen Kanäle
in nichtbenachbarten Schichten definiert sein, wodurch jede zwischenliegende
Schicht unerwünschte
Fluidkommunikationen zwischen den Fluidfluss-Pfaden 750A–750N und anderen
Kanälen
und Merkmalen an den Kanalkreuzungen 740A–740N verhindern.
-
Außerdem kann
es angemerkt sein, dass alle Einlässe 722A–722N, 715A–715N uns
Auslässe 717A–717N entlang
zweier Ränder
der Vorrichtung 10 positioniert sind. Weil mehrfache Vorrichtungsschichten 702 bis 709 verwendet
werden, um die Vorrichtung 10 herzustellen, brauchen Kanalkreuzungen nicht
vermieden werden, wodurch es den Einlass- und Auslass-Anschlüssen ermöglicht wird,
irgendwo an der Vorrichtung 10 positioniert zu werden,
wo es geeignet ist, um eine Kompatibilität mit anderen Vorrichtungen
bereitzustellen, die im Zusammenhang mit der Vorrichtung 10 verwendet
werden können.
In dieser Ausführungsform
sind die Einlässe 722A–722N, 715A–715N und
die Auslässe 717A–717N entlang
zweier äußerer Ränder der
Vorrichtung 10 positioniert, wobei es jedoch für einen Fachmann
ersichtlich ist, dass irgendeine wünschenswerte Positionierung
der Einlässe
uns Auslässe
ausgewählt
werden kann.
-
Die 3A–3B, 4A–4B, 5A–5B, 6A–6D und 7A–7B illustrieren
einige Vorrichtungen, die für
ein Bereitstellen von Proben zu mehrfachen funktionellen Merkmalen
geeignet sind, wobei die Proben mit mehrfachen Reagenzien kombiniert
werden sollen. Es sollte verstanden werden, dass derartige mikrofluidische
Vorrichtungen modifiziert werden können, um die Anzahl der Proben
und Reagenzien zu reduzieren oder zu vergrößern, die verwendet werden
können,
einfach durch Vergrößern oder
Reduzieren der Anzahl von Kammern, Einlässen, Teilern und Vorrichtungsschichten.
-
Es
ist zu verstehen, dass die Illustrationen und Beschreibungen von
Ansichten von individuellen mikrofluidischen Werkzeugen, Vorrichtungen
und Verfahren, die hierin bereitgestellt sind, beabsichtigt sind,
Komponenten zu offenbaren, die in einer Arbeitsvorrichtung kombiniert
werden können.
Verschiedene Anordnungen und Kombinationen von individuellen Werkzeugen,
Vorrichtungen und Verfahren, die hierin bereitgestellt sind, sind
in Abhängigkeit von
den Erfordernissen der speziellen Anwendung zu betrachten. Die speziellen
mikrofluidischen Werkzeuge, Vorrichtungen und Verfahren, die hierin
illustriert und beschrieben sind, werden nur als Beispiel bereitgestellt
und sind nicht beabsichtigt, den Umfang der Erfindung zu beschränken.