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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fluidströmungssteuerung
bei Mikrobauelementen. Im einzelnen bezieht sich die Erfindung auf
Mikrobauelemente, die eine hochdruckfähige Ventilstruktur verwenden,
wobei die Ventilstruktur optional eine Strömungswegschaltung durch eine
Dreh- oder eine lineare Bewegung erreicht.
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Mikrofluidbauelemente
(Mikrobauelemente) stellen für
viele Anwendungen, insbesondere Anwendungen, die seltene oder teuere
Fluide verwenden, eine große
Hoffnung in Aussicht. Proteomik und Genomik sind zwei wichtige Bereiche,
in denen Mikrofluidbauelemente eingesetzt werden können. Beispielsweise
sind viele der sich am besten verkaufenden Medikamente heutzutage
entweder Proteine oder wirken, indem sie auf Proteine abzielen. Überdies sind
viele molekulare Krankheitsmerkmale, die Basis der Diagnostik, peptidische
oder nukleotidische Sequenzen. Somit konzentrieren sich Entwicklungsbemühungen,
die Diagnostik- oder pharmazeutischen Technologien voranzutreiben,
bisher auf die Entdeckung medizinisch wichtiger Proteine und der
Gene, von denen sie stammen. Somit ist die biomolekulare Identifizierung
ein besonders wichtiger Aspekt der Proteomik und Genomik.
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Eine
biomolekulare Identifizierung beinhaltet oft Tren nungsprozesse,
wie beispielsweise Chromatographie und Massenspektrometrie. Das
U.S.-Patent Nr. 5 705 813
A von Apffel u. a. betrifft ein integriertes planares Flüssigkeitshandhabungssystem für matrixunterstützte Laserdesorptionsionisierung-Flugzeit-Massenspektrometrie
(MALDI-TOF-Massenspektrometrie). Das Patent offenbart, daß ein Reservoir
zum Empfangen von Fluidsubstanzen durch einen Mikrokanal mit einer
MALDI-Ionisierungsoberfläche verbunden
sein kann, wobei der Mi krokanal eine Trennungsregion aufweist, die
für Trennungen
vom Chromatographietyp verwendet werden kann.
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Dieser
Ansatz stellt ein Beispiel des jüngsten Fortschritts
bei Mikrobauelementen dar, die beispielsweise als chemische Analysewerkzeuge
oder klinische Diagnostikwerkzeuge verwendet werden können. Die
geringe Größe von Mikrobauelementen ermöglicht die
Analyse winziger Probenmengen, was ein wichtiger Vorteil ist, wenn
die Probe teuer ist oder schwierig zu bekommen ist. Siehe z. B.
U.S.-Patente Nr. 5 500 071
A von Kaltenbach u. a.,
5 571 410 A von Swedberg u. a. und
5 645 702 A von
Witt u. a.. Es wurde vorgeschlagen, daß an diesen Bauelementen Probenherstellungs-,
-trennungs- und -erfassungskammern integriert sein sollen. Da mikrofabrizierte
Bauelemente einen relativ einfachen Aufbau aufweisen, sind sie theoretisch
kostengünstig
herzustellen. Dennoch stellt die Herstellung solcher Bauelemente
diverse Herausforderungen dar. Beispielsweise können sich die Strömungscharakteristika
von Fluiden in den kleinen Strömungskanälen eines
mikrofabrizierten Bauelements von den Strömungscharakteristika von Fluiden
in größeren Bauelementen unterscheiden,
da Oberflächeneffekte
allmählich überwiegen
und Regionen einer Massenströmung
im Verhältnis
kleiner werden. Somit müssen
eventuell Einrichtungen zum Erzeugen einer Antriebskraft, die Analyten
und Fluide bewegt, in solche mikroanalytischen Bauelemente integriert
werden. Dies kann ein Bilden von Antriebskrafteinrichtungen wie
beispielsweise Elektroden beinhalten, was die Kosten des Mikrobauelements
erhöhen
kann.
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Somit
ist die Strömungssteuerung
ein wichtiger Aspekt der Mikrobauelementetechnologie. Da es hinreichend
bekannt ist, daß sich
die Strömungscharakteristika
von Fluiden in den kleinen Strömungskanälen eines
Mikrobauelements stark von Strömungscharakteristika
von Massenfluiden unterscheiden, legt der gesunde Menschenverstand
nahe, daß Ventilstrukturen,
die eine Strömung
von Massenfluiden steuern, nicht ohne weiteres zur Verwendung bei
Mikrofluidbauelementen aus gelegt werden können. Dementsprechend offenbaren
eine Reihe von Patenten diverse Ventiltechnologien, die bei Mikrobauelementen
zum Einsatz kommen. Beispielsweise offenbart das
U.S.-Patent Nr. 4 869 282 A von
Sittler u. a. ein mikrobearbeitetes Ventil, das eine Steuerkraft verwendet,
um eine Polyimidfilmmembran abzulenken. Desgleichen beschreiben
U.S.-Patente Nr. 5 771 902
A und
5 819
794 A von Lee u.a. bzw. von Anderson ein Mikroventil, das
einen steuerbaren Ausleger verwendet, um die Blutströmung zu
lenken. Das
U.S.-Patent
Nr. 5 417 235 A von Wise u. a. beschreibt eine integrierte
Mikroventilstruktur mit einer monolithischen Mikroströmungssteuerung,
die eine Betätigung
elektrostatisch steuert, und das
U.S.-Patent
Nr. 5 368 704 A von Madou u. a. beschreibt ein mikrobearbeitetes
Ventil, das elektrochemisch geöffnet
und geschlossen werden kann. Andere Aspekte eines Ventilbetriebs
und einer Ventilsteuerung sind in den
U.S.-Patenten Nr. 5 333 831 A ,
5 417 235 A ,
5 725 017 A ,
5 964 239 A ,
5 927 325 A und
6 102 068 A beschrieben.
Viele dieser Ventile sind vom Aufbau her komplex und sind aufgrund
eines Überschusses
an „Totraum", d. h. an ungenutztem
und unnötigem Raum
in dem Mikrobauelement zu den schnellen Reaktionszeiten, die bei
bestimmten Biomolekülanalyseanwendungen
erforderlich sind, nicht fähig.
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Somit
besteht ein Bedarf an einer verbesserten und vereinfachten Ventilstruktur
zum Steuern einer Fluidströmung
in Mikrobauelementen, ohne einen übermäßigen Totraum in dieselben
einzubringen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mikrobauelemente zu
schaffen, die eine solche verbesserte und vereinfachte Ventilstruktur
aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird durch Mikrobauelemente gemäß den Ansprüchen 1, 26, 30 oder 31 gelöst.
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Dementsprechend
besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, die oben erwähnten Nachteile
des Standes der Technik zu überwinden,
indem sie Mikrobauelemente schafft, die eine verbesserte Fluidströmungssteuerung
ermöglichen.
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Weitere
Ziele, Vorteile und neuartige Merkmale der Erfindung werden teilweise
in der folgenden Beschreibung dargelegt und werden für Fachleute bei
Betrachtung des Folgenden offensichtlich oder können durch ein routinemäßiges Experimentieren bei
einer Praxis der Erfindung erfahren werden.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Mikrobauelement, das
ein Substrat und eine Abdeckplatte aufweist, die jeweils eine im
Wesentlichen planare Kontaktoberfläche und ein derselben zugeordnetes
Fluidtransportmerkmal aufweisen. Die Substratkontaktoberfläche ist
in schiebbarem und fluiddichtem Kontakt mit der Abdeckplattenkontaktoberfläche positioniert,
um eine steuerbare Ausrichtung zwischen den Fluidtransportmerkmalen
zu ermöglichen.
Folglich wird zwischen den Fluidtransportmerkmalen durch einen kleinen Bereich
eine Fluidkommunikation bereitgestellt. Wenn das Fluidtransportmerkmal
der Abdeckplatte eine Leitung bzw. Rohrleitung aufweist, kann die Rohrleitung
eine im Wesentlichen konstante Querschnittsfläche aufweisen. In der Regel
richten sich die Fluidtransportmerkmale aus, um eine Fluidtransportrohrleitung
zu bilden, die eine steuerbare Querschnittsfläche von nicht mehr als ca.
1 mm2 aufweist. Solch eine bisher unbekannte
kleine Querschnittsfläche
ermöglicht
eine Verringerung von Totraum bei Mikrobauelementen, während sie
eine verbesserte Fluidströmungssteuerung
durch eine mechanische Betätigung,
in der Regel durch eine Schiebe- und/oder Drehbewegung, vorsieht.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
bezieht sich die Erfindung auf ein Mikrobauelement, das ein Substrat
aufweist, das mindestens zwei im Wesentlichen planare Kontaktoberflächen und
eine Rohrleitung, welche sich durch dieselben erstreckt, um eine
Fluidkommunikation zwischen den Kontaktoberflächen bereitzustellen, aufweist.
Zwei Abdeckplatten, die jeweils eine im Wesentlichen planare Kontaktoberfläche aufweisen,
sind in im Wesentlichen fluiddichtem Kontakt mit dem Substrat positioniert.
Der ersten Kontaktoberfläche
ist ein Fluidtransportmerkmal zugeordnet. Mindestens eine der ersten und
der zweiten Abdeckplattenkontaktoberflächen ist in schiebbarem Kontakt
mit einer Substratkontaktoberfläche
positioniert, um eine Bildung eines steuerbaren Strömungswegs
zu ermöglichen.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
bezieht sich die Erfindung auf ein Mikrobauelement zum Steuern einer
Fluidströmung,
das ein Substrat und eine Abdeckplatte aufweist, die jeweils eine
im Wesentlichen planare Kontaktoberfläche aufweisen. Jeder Kontaktoberfläche ist
ein Fluidtransportmerkmal zugeordnet. Die Substratkontaktoberfläche ist
in schiebbarem und fluiddichtem Kontakt mit der Abdeckplattenkontaktoberfläche positioniert,
um eine steuerbare Ausrichtung zwischen den Fluidtransportmerkmalen
zu ermöglichen,
um einen ausrichtungsabhängigen
Strömungsweg
von variabler Länge
zu bilden.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die
beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
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1A, 1B und 1C,
die kollektiv als 1 bezeichnet werden,
zeigen schematisch eine Ventilstruktur des Standes der Technik,
die eine Drehbewegung verwendet, um eine Fluidkommunikation zwischen
zwei Rohrleitungen zu bewerkstelligen. 1A veranschaulicht
das Bauelement in auseinandergezogener Ansicht. 1B und 1C veranschaulichen
in Querschnittsansicht (entlang einer gestrichelten Linie A der 1A)
die Schaltstruktur des Mikrobauelements in einer geschlossenen bzw.
einer offenen Konfiguration.
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2A, 2B, 2C, 2D und 2E,
die kollektiv als 2 bezeichnet werden, veranschaulichen
schematisch ein Mikrobauelement mit einer Ventilstruktur der Erfindung,
die eine Drehbewegung verwendet, um ein Fluidströmungsschalten zu bewirken. 2A veranschaulicht
das Mikrobauelement in auseinandergezogener Ansicht. 2B und 2C veranschaulichen
in Draufsicht bzw. in Querschnittsansicht die Schaltstruktur des Mikrobauelements
in einer geschlossenen Konfiguration. 2D und 2E veranschaulichen
in Draufsicht bzw. in Querschnittansicht die Schaltstruktur des
Mikrobauelements in einer offenen Konfiguration.
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3A, 3B und 3C,
kollektiv als 3 bezeichnet, veranschaulichen
schematisch ein Ausführungsbeispiel
des Mikrobauelements, das eine lineare Bewegung verwendet, um eine
Fluidströmungsschaltung
zu bewirken. 3A veranschaulicht das Mikrobauelement
in auseinandergezogener Ansicht. 3B veranschaulicht
in einer schematischen Querschnittsansicht das Mikrobauelement in einer
geschlossenen Konfiguration. 3C veranschaulicht
in einer schematischen Querschnittsansicht das Mikrobauelement in
einer offenen Konfiguration.
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4A, 4B, 4C, 4D und 4E,
kollektiv als 4 bezeichnet, veranschaulichen
schematisch ein Mikrobauelement mit einer Ventilstruktur, die eine
Drehbewegung verwendet, um durch ein Schalten zwischen unterschiedlichen Fluidtransportmerkmalen
eine Bildung eines steuerbaren Strömungswegs zu bewirken. 4A veranschaulicht
das Mikrobauelement in auseinandergezogener Ansicht. 4B veranschaulicht
in einer Draufsicht die Schaltstruktur des Mikrobauelements in einer
Konfiguration, die einen ersten Strömungsweg bildet. 4C veranschaulicht
in Querschnittsansicht das Mikrobauelement der 4B. 4D veranschaulicht
in einer Draufsicht die Schaltstruktur des Mikrobauelements in einer
Konfiguration, die einen zweiten Strömungsweg bildet. 4E veranschaulicht
in einer Querschnittsansicht das Mikrobauelement der 4D.
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5A, 5B und 5C,
kollektiv als 5 bezeichnet, veranschaulichen
schematisch ein Mikrobauelement mit einer Ventilstruktur, die einen Strömungsweg
einer variablen Länge
bereitstellt. 5A veranschaulicht das Mikrobauelement
in auseinandergezogener Ansicht. 5B und 5C veranschaulichen
in einer Querschnittsansicht (entlang einer gestrichelten Linie
F) die Ventilstruktur in Konfigurationen, die einen ersten (längeren)
bzw. einen zweiten (kürzeren)
Strömungsweg
aufweisen.
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Bevor
die Erfindung ausführlich
beschrieben wird, muß man
verstehen, daß diese
Erfindung, wenn nichts anderes angegeben ist, nicht auf bestimmte Materialien,
Komponenten oder Herstellungsprozesse beschränkt ist, da diese variieren
können.
Man muß ferner
verstehen, daß die
hierin verwendete Terminologie lediglich der Beschreibung bestimmter Ausführungsbeispiele
dient und nicht als einschränkend
anzusehen ist.
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Es
ist zu beachten, daß die
Singularformen „ein", „eine" und „der", „die", „das", wie sie in der
Beschreibung und in den beigefügten
Patentansprüchen
verwendet werden, Pluralbezüge
beinhalten, wenn nicht der Kontext deutlich etwas anderes nahelegt.
Somit beinhaltet beispielsweise eine Bezugnahme auf „ein Merkmal" eine Mehrzahl von
Merkmalen, eine Bezugnahme auf „Fluid" beinhaltet ein Gemisch von Fluiden,
und dergleichen.
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Bei
dieser Beschreibung und in den folgenden Patentansprüchen wird
auf eine Reihe von Begriffen Bezug genommen, die per Definition
die folgenden Bedeutungen haben sollen, wenn nicht aus dem Kontext,
in dem sie verwendet werden, deutlich etwas anderes hervorgeht:
Der
Begriff „steuerbare
Ausrichtung", wie
er hierin verwendet wird, bezieht sich auf die räumliche Beziehung zwischen
zwei Komponenten eines Mikrobauelements, z. B. Fluidtransportmerkmale,
bei denen die räumliche
Beziehung gemäß einer
gewünschten Funktion
des Mikrobauelements eingestellt sein kann.
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Der
Begriff „Strömungsweg", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die Route oder die Bahn, entlang derer ein
Fluid wandert oder sich bewegt. Strömungswege werden aus einem
oder mehreren Fluidtransportmerkmalen eines Mikrobauelements gebildet.
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Der
Begriff „Fluidtransportmerkmal", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine Anordnung von Festkörpern oder Abschnitten derselben, die
eine Fluidströmung
lenken. So wie er hierin verwendet wird, umfaßt der Begriff Kammern, Reservoire,
Rohrleitungen und Kanäle,
ist aber nicht auf dieselben beschränkt. Der Begriff „Rohrleitung", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine dreidimensionale Einfassung, die durch
eine oder mehrere Wände
gebildet ist und eine Einlaßöffnung und
eine Auslaßöffnung aufweist,
durch die ein Fluid transportiert werden kann. Der Begriff „Kanal" wird hierin verwendet,
um eine offene Rille oder einen Graben in einer Oberfläche zu bezeichnen.
Ein Kanal in Kombination mit einem Festkörperstück über dem Kanal bildet eine Rohrleitung.
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Der
Begriff „fluiddicht" wird hierin verwendet, um
die räumliche
Beziehung zwischen zwei Festkörperoberflächen zu
beschreiben, die sich derart in physischem Kontakt befin den, daß verhindert
wird, daß ein
Fluid in die Grenzfläche
zwischen den Oberflächen
strömt.
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Der
Begriff „Prägen" wird verwendet,
um einen Prozeß zum
Bilden von Polymer-, Metall- oder Keramikformen zu bezeichnen, indem
eine Prägematrize
mit einem bereits vorhandenen Rohling eines Polymers, Metalles oder
einer Keramik in Kontakt gebracht wird. Eine gesteuerte Kraft wird
derart auf die Prägematrize
ausgeübt,
daß die
durch die Prägematrize
bestimmte Struktur und Form in den bereits vorhandenen Rohling aus
Polymer, Metall oder Keramik gepreßt wird. Der Begriff „Prägen" umfaßt „Heißprägen", das verwendet wird,
um einen Prozeß zum
Bilden von Polymer-, Metall- oder Keramikformen zu bezeichnen, indem
eine Prägematrize
mit einem bereits vorhandenen erhitzten Rohling aus Polymer, Metall
oder Keramik in Kontakt gebracht wird. Der bereits vorhandene Rohling
aus einem Material wird derart erhitzt, daß er sich der Prägematrize
fügt, während eine
gesteuerte Kraft auf die Prägematrize
ausgeübt
wird. Die sich ergebende Polymer-, Metall- oder Keramikform wird
abgekühlt
und daraufhin aus der Prägematrize
entfernt.
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Der
Begriff „Spritzgießen" wird verwendet, um
einen Prozeß zum
Abformen von Keramikformen aus Kunststoff oder Nichtkunststoff,
indem eine gemessene Menge eines geschmolzenen Kunststoff- oder
Keramiksubstrats in eine Matrize (oder Form) gespritzt wird, zu
bezeichnen. Bei einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung können
miniaturisierte Bauelemente unter Verwendung von Spritzgießen hergestellt
werden.
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Der
Begriff „der
Reihe nach" wird
hierin verwendet, um eine Abfolge von Ereignissen zu bezeichnen.
Wenn ein Fluid „der
Reihe nach" durch
einen Einlaßport
und eine Rohrleitung wandert, wandert das Fluid durch den Einlaßport, bevor
es durch die Rohrleitung wandert. „Der Reihe nach" bedeutet nicht unbedingt
unmittelbar nacheinander. Beispielsweise ist bei einem Fluid, das
der Reihe nach durch einen Einlaß port und einen Auslaßport wandert,
nicht ausgeschlossen, daß das
Fluid durch eine Rohrleitung wandert, nachdem es durch den Einlaßport wandert
und bevor es durch den Auslaßport
wandert.
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Der
Begriff „LIGA-Prozeß" wird verwendet, um
einen Prozeß zum
Herstellen von Mikrostrukturen, die hohe Seitenverhältnisse
und eine erhöhte strukturelle
Präzision
aufweisen, unter Verwendung einer Synchrotronstrahlungslithographie,
unter Verwendung von Galvanoformen und Kunststoffabformen zu bezeichnen.
Bei einem LIGA-Prozeß werden strahlungsempfindliche
Kunststoffe mit einer Strahlung hoher Energie unter Verwendung einer
Synchrotronquelle lithographisch bestrahlt, um gewünschte Mikrostrukturen,
(beispielsweise Kanäle,
Ports, Aperturen und Mikroausrichtungseinrichtungen) zu erzeugen,
wodurch eine Primärschablone
gebildet wird.
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Der
Begriff „Mikroausrichtungseinrichtung" bezieht sich hierin
per definitionem auf eine beliebige Einrichtung zum Sicherstellen
der präzisen
Mikroausrichtung von mikrofabrizierten Merkmalen bei einem Mikrobauelement.
Eine Mikroausrichtungseinrichtung kann entweder durch Laserablation
oder andere in der Technik hinreichend bekannte Verfahren zum Herstellen
geformter Stücke
gebildet sein. Repräsentative
Mikroausrichtungseinrichtungen, die hierin verwendet werden können, umfassen
eine Mehrzahl von auf geeignete Weise angeordneten Vorständen in
Komponententeilen, z. B. Vorsprünge, Vertiefungen,
Rillen, Stege, Führungen
oder dergleichen.
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Der
Begriff „Mikrobauelement" bezieht sich auf
ein Bauelement, das Merkmale mit Abmessungen im Mikrometer- oder
Submikrometerbereich aufweist und das in einer beliebigen Anzahl
von chemischen Prozessen, die sehr geringe Fluidmengen beinhalten,
verwendet werden kann. Solche Prozesse umfassen folgende, sind aber
nicht auf dieselben beschränkt:
Elektrophorese (z. B. Kapillarelektrophorese oder CE), Chromatographie
(z. B. μLC),
Trennung und Diagnostik (unter Ver wendung von z. B. Hybridisierung
oder eines anderen Bindungsmittels) und chemische und biochemische
Synthese (z. B. DNA-Amplifikation, wie sie unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion
oder „PCR" durchgeführt werden
kann) und Analyse (z. B. durch peptidische Digestion). Die Merkmale
der Mikrobauelemente sind auf die jeweilige Verwendung ausgelegt.
Beispielsweise enthalten Mikrobauelemente, die bei Trennungsprozessen,
z. B. CE verwendet werden, Mikrokanäle (hierin als „Mikrorohrleitungen" bezeichnet, wenn
sie eingefaßt
sind, d. h. wenn sich die Abdeckplatte auf der den Mikrokanal enthaltenden
Substratoberfläche
an Ort und Stelle befindet) in der Größenordnung von 1 μm bis 200 μm Durchmesser,
in der Regel 10 μm
bis 75 μm
Durchmesser und ungefähr 0,1
bis 50 cm Länge.
Mikrobauelemente, die bei einer chemischen und biochemischen Synthese,
z. B. DNA-Amplifikation,
verwendet werden, enthalten allgemein Reaktionszonen (hierin als „Reaktionskammern" bezeichnet, wenn
sie eingefaßt
sind, d. h. wiederum, wenn sich die Abdeckplatte auf der den Mikrokanal
enthaltenden Substratoberfläche
an Ort und Stelle befindet) mit einem Volumen von ca. 1 nl bis ca.
100 μl,
in der Regel ca. 10 nl bis 20 μl.
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Der
Begriff „optional", wie er hierin verwendet wird,
bedeutet, daß das
nachfolgend beschriebene Merkmal bzw. die nachfolgend beschriebene
Struktur vorhanden sein kann, aber nicht muß, daß das nachfolgend beschriebene
Ereignis bzw. der nachfolgend beschriebene Umstand eintreten kann,
aber nicht muß,
und daß die
Beschreibung Fälle
umfaßt,
bei denen ein bestimmtes Merkmal oder eine bestimmte Struktur vorhanden
ist, und Fälle,
bei denen das Merkmal oder die Struktur nicht vorhanden ist, oder Fälle, bei
denen das Ereignis bzw. der Umstand eintritt und Fälle, bei
denen es bzw. er nicht eintritt.
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Der
Begriff „schiebbarer
Kontakt", wie er hierin
verwendet wird, bezieht sich auf den Zustand oder den Umstand einer
Berührung
zwischen zwei Festkörperbauteilen,
bei dem die relative Position der Bauteile geändert werden kann, ohne die
beiden Bauteile physisch zu trennen.
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Somit
schafft die Erfindung ein Mikrobauelement zum Steuern einer Fluidströmung. Das
Mikrobauelement weist ein Substrat und eine Abdeckplatte auf, die
jeweils eine im Wesentlichen planare Kontaktoberfläche aufweisen,
und wobei jeder Kontaktoberfläche
ein Fluidtransportmerkmal zugeordnet ist. Die Substratkontaktoberfläche ist
in einem schiebbaren und fluiddichten Kontakt mit der Abdeckplattenkontaktoberfläche positioniert,
um eine steuerbare Ausrichtung zwischen den Fluidtransportmerkmalen
zu ermöglichen.
Diese Ventilstruktur ermöglicht
bisher unbekannte Vorteile bei der Mikrobauelementströmungssteuerung,
indem sie das „tote" Probenvolumen reduziert,
was ein Vorteil ist, wenn Proben selten, teuer oder schwierig zu
bekommen sind.
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Um
die Vorteile des erfindungsgemäßen Bauelements
zu veranschaulichen, wird ein Beispiel eines Bauelements des Standes
der Technik gegeben, um die damit zusammenhängenden Nachteile zu veranschaulichen. 1 veranschaulicht schematisch eine bekannte
Ventilstruktur zum Steuern einer Massenfluidströmung in Bauelementen, die nicht durch
die mit der Mikrofluidik verbundenen Einschränkungen beschränkt sind.
Wie bei allen Figuren, auf die hierin Bezug genommen wird und bei
denen gleiche Teile durch gleiche Bezugszeichen benannt sind, ist 1 nicht unbedingt maßstabsgetreu, und bestimmte
Abmessungen können
der Deutlichkeit der Darstellung halber übertrieben sein. Wie in 1 gezeigt ist, ist die Ventilstruktur 10 aus
einem zylindrischen Substrat 12 aufgebaut, das einen Kanal 14 in
einer im Wesentlichen planaren und kreisförmigen Substratkontaktoberfläche 16 aufweist,
wobei der Kanal 14 zwei Anschlüsse aufweist, die bei 18 und 20 angegeben
sind. Der Kanal erstreckt sich entlang eines Durchmessers der Substratkontaktoberfläche (bei
A angegeben), und der Mittelpunkt des Kanals 14 fällt mit
dem Mittelpunkt der Substratkontaktoberfläche zusammen.
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Die
Ventilstruktur 10 umfaßt
ferner eine zylindrische Abdeckplatte 22, die eine im Wesentlichen planare
und kreisförmige
Kontaktoberfläche 24 und eine
parallele, gegenüberliegende
Oberfläche 26 aufweist.
Wie gezeigt ist, sind die Kontaktoberflächen 16 und 24 kongruent.
Zwei zylindrische Rohrleitungen, bei 28 und 30 angegeben,
erstrecken sich jeweils in einer Richtung, die orthogonal zu der
Abdeckplattenkontaktoberfläche
verläuft,
durch die Abdeckplatte, um eine Kommunikation zwischen den gegenüberliegenden
Oberflächen
bereitzustellen. Die Rohrleitungen liegen entlang eines Durchmessers
der kreisförmigen
Oberfläche,
und der Abstand zwischen den Rohrleitungen ist der Abstand zwischen
den Anschlüssen
des Kanals auf der Substratkontaktoberfläche. Wie in 1C gezeigt
ist, stehen Lippen 32 und 34 zu der Mittelachse
von zylindrischen Rohrleitungen 28 bzw. 30 benachbart
zu der Kontaktoberfläche
vor. Röhren 36 bzw. 38 sind
in die Rohrleitungen 28 bzw. 30 eingeführt. Wie
gezeigt ist, dienen die Lippen 32 und 34 dazu,
zu verhindern, daß sich
die Röhren 36 und 38 über die
Abdeckplattenkontaktoberfläche 24 hinaus
erstrecken.
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Im
Betrieb ist die Abdeckplattenkontaktoberfläche 24 in einem schiebbaren
und fluiddichten Kontakt mit der Substratkontaktoberfläche 16 positioniert.
Folglich bildet die Abdeckplattenkontaktoberfläche 24 in Kombination
mit dem Kanal 14 in der Substratkontaktoberfläche 16 eine
Rohrleitung 40. Wenn die Abdeckplattenrohrleitungen 28 und 30 nicht
mit dem Substratkanal ausgerichtet sind, ist die Rohrleitung 40,
die aus dem Kanal 14 und der Abdeckplattenkontaktoberfläche 24 gebildet
ist, vollständig
geschlossen, wie in 1B gezeigt ist. Wenn die Abdeckplatte
jedoch bezüglich
des Substrats axial gedreht wird, wie in 1C gezeigt
ist, sind die Rohrleitungen 28 bzw. 30 mit den
Anschlüssen 18 bzw. 20 ausgerichtet.
Folglich stellt die Rohrleitung 40 eine Fluidkommunikation
zwischen den Abdeckplattenrohrleitungen 28 und 30 bereit.
Auch die Röhren 36 und 38 sind
mit einer Fluidkommunikation versehen. Mit anderen Worten kann eine
Drehbewegung die Ventilstruktur 10 öffnen oder schlie ßen. Wenn
erst einmal eine Fluidkommunikation bereitgestellt ist, wird ein
Fluidströmungsweg
erzeugt, der der Reihe nach durch die Röhre 36, die Abdeckplattenrohrleitung 28,
die Substratrohrleitung 40, die Abdeckplattenrohrleitung 30 und
die Röhre 38 wandert.
Es ist anzumerken, daß,
da sich die Röhren 36 und 38 nicht über die
Abdeckplattenkontaktoberfläche 24 hinaus erstrecken,
die Röhren
eine Drehbewegung zwischen der Abdeckplatte und dem Substrat nicht
verhindern können
und auch nicht die Kontaktoberflächen
des Substrats und/oder der Abdeckplatte beschädigen können. Eine Beschädigung der
Kontaktoberflächen
kann zu einer Beeinträchtigung
der Fähigkeit
der Kontaktoberflächen
führen,
einander auf eine schiebbare und/oder fluiddichte Weise zu berühren.
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Da
die oben beschriebene Struktur üblicherweise
verwendet wird, um eine Massenfluidströmung zu steuern, wurde sie
bisher nicht zur Verwendung bei Mikrobauelementen ausgelegt. Überdies
gibt es eine Reihe von Nachteilen beim Einsatz des oben beschriebenen
Ventils zum Steuern einer Fluidströmung bei Mikrobauelementen,
wobei der wichtigste Nachteil die Erzeugung von „Totraum" ist. Mit „Totraum" ist ein Volumen in einem Mikrobauelement
gemeint, das ohne eine wesentliche Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit
des Mikrobauelements eliminiert werden kann. Das heißt, daß ein zusätzliches Fluid
benötigt
wird, um einen Totraum in einem Mikrobauelement zu kompensieren.
Wie in 1C gezeigt ist, wird beispielsweise
aufgrund des Vorhandenseins der Lippen 32 bzw. 34 in
den Abdeckplattenrohrleitungen 28 bzw. 30 notwendigerweise
ein Totraum erzeugt. Der Totraum ist ein bloßes Artefakt des Vorhandenseins
der Lippen 32 und 34, um zu verhindern, daß die Röhren 36 und 38 die
Substratkontaktoberfläche
berühren.
Ferner passen die Röhren 36 bzw. 38 selten,
falls überhaupt,
perfekt in die Abdeckplattenrohrleitungen 28 bzw. 30.
Das heißt, daß die äußere Röhrenoberfläche nicht
immer fluchtgerecht an der Innenoberfläche der Rohrleitungen anliegt.
Somit kann ein zusätzlicher
Totraum, der bei 46 und 48 angegeben ist, die
Folge sein. Diese Art von Totraum ist besonders schädlich für das Leistungsverhalten
von Mikrobauelementen, da der Totraum zusätzlich dazu, daß er Probenabfall
fördert, eine
Verunreinigungsquelle darstellt. Wenn mehr als ein Fluid durch das
Mikrobauelement befördert
wird, kann der Totraum 46 und 48 das erste Fluid
zurückbehalten.
Wenn es nicht entfernt wird bevor das zweite Fluid durch das Mikrobauelement
befördert
wird, kann der zurückbehaltene
Rückstand
das zweite Fluid verunreinigen. Es sollte offensichtlich sein, daß, da der
Totraum nicht in einem aktiven Abschnitt des Fluidströmungsweges
liegt, es schwierig wäre,
einen Rückstand
aus dem Totraum zu entfernen, indem man den Strömungsweg mit einem Reinigungsfluid spült. Eine
vollständige
Entfernung des Rückstandes des
ersten Fluids kann eine verlängerte
Spülzeit
und möglicherweise
eine große
Menge an Reinigungsfluid erfordern. Somit ist diese Ventilstruktur
nicht ideal zur Verwendung bei Mikrofluidbauelementen, und es überrascht
nicht, daß die
Ventilstruktur bisher nicht für
Mikrofluidanwendungen ausgelegt worden ist.
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Eine
Einbindung von Ventilstrukturen für Mikrobauelemente, wie sie
nun bereitgestellt werden, vermeidet eine Erzeugung von übermäßigem Totraum.
Somit ist ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Mikrobauelements
aus einem Substrat und einer Abdeckplatte aufgebaut, die jeweils
eine im Wesentlichen planare Kontaktoberfläche aufweisen. Jeder Kontaktoberfläche ist
ein Fluidtransportmerkmal zugeordnet. Die Substratkontaktoberfläche ist
in einem schiebbaren und fluiddichten Kontakt mit der Abdeckplattenkontaktoberfläche positioniert,
um eine steuerbare Ausrichtung zwischen den Fluidtransportmerkmalen
zu ermöglichen.
Folglich wird zwischen den Fluidtransportmerkmalen eine Fluidkommunikation
erreicht, in der Regel durch eine kleine Fläche, um das Totvolumen zu reduzieren.
Ferner enthält
das gebildete Mikrobauelement Strömungswege, die durch die Fluidtransportmerkmale
definiert sind. Vorzugsweise ist die Querschnitts fläche der Strömungswege
im Wesentlichen konstant, um das Totvolumen weiter zu verringern.
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2 veranschaulicht ein einfaches Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Mikrobauelements,
das nicht zu einer Bildung von übermäßigem Totraum
führt.
Das Mikrobauelement 50 verwendet eine Schaltstruktur, die
eine Drehbewegung verwendet, um eine Strömungswegschaltung zu bewirken. Das
Mikrobauelement 50 umfaßt ein quadratisches Substrat 52 mit
einer ersten und einer zweiten gegenüberliegenden, im Wesentlichen
planaren Oberfläche,
die bei 54 bzw. 56 angegeben sind, und das aus einem
Material besteht, das bezüglich
Fluiden, die durch das Mikrobauelement transportiert werden, im Wesentlichen
inert ist. Das Substrat 52 weist ein Fluidtransportmerkmal
in Form eines Probenmikrokanals 58 in der ersten planaren
Oberfläche 54 auf.
Das Fluidtransportmerkmal kann durch Laserablation oder andere Verfahren,
die unten erörtert
oder in der Technik bekannt sind, gebildet sein. Man wird ohne weiteres
erkennen, daß,
obwohl der Probenmikrokanal 58 in einer im allgemeinen
ausgestreckten Form dargestellt ist, Probenmikrokanäle für dieses
und andere Ausführungsbeispiele
eine Vielzahl von Konfigurationen aufweisen können, beispielsweise in einem
geraden, serpentinenförmigen,
spiralförmigen oder
einem beliebigen gewünschten
gewundenen Weg auftreten können.
Wie oben beschrieben wurde, kann der Probenmikrokanal 58 ferner
in einer großen Vielfalt
von Kanalgeometrien gebildet sein, einschließlich halbkreisförmig, rechteckig,
rautenförmig und
dergleichen, und die Kanäle
können
in einer breiten Palette an Seitenverhältnissen gebildet sein. Es ist
ferner zu bemerken, daß ein
Bauelement, das eine Mehrzahl von Probenmikrokanälen auf demselben aufweist,
in den Schutzbereich der Erfindung fällt. Der Probenmikrokanal 58 weist
an einem Ende einen Probeneinlaßanschluß 60 und
an einem anderen Ende einen Probenauslaßanschluß 62 auf. Von der Kontaktoberfläche stehen
Mikroausrichtungseinrichtungen in Form einer Mehrzahl von Führungen 64 vor,
die jeweils an einem Kreis, der bei B angegeben ist, angeordnet
sind, dessen Durchmes ser lediglich geringfügig kürzer ist als die Länge einer
Seite des quadratischen Substrates. Der Probeneinlaßanschluß 60 ist
in dem Kreis B an einem Punkt angeordnet, der von dessen Mitte versetzt
ist, und der Probenauslaßanschluß befindet
sich an dem Rand des Substrats. Die Führungen dienen dazu, die ordnungsgemäße Ausrichtung
der Abdeckplatte mit dem Substrat zu unterstützen.
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Wie
das Substrat, ist eine kreisförmige
Abdeckplatte 70 vorgesehen, die allgemein eine erste und
eine zweite gegenüberliegende,
im Wesentlichen Planare Oberfläche
aufweist, die bei 72 bzw. 74 angegeben sind. Die
Kontaktoberfläche 72 der
Abdeckplatte 70 ist in der Lage, eine enge Schnittstelle mit
der Kontaktoberfläche 54 des
Substrats 52 zu bilden, um einen fluiddichten Kontakt zwischen
den Oberflächen
zu erreichen. Die Abdeckplatte 70 ist über der Substratkontaktoberfläche 74 angeordnet, und
die Abdeckplattenkontaktoberfläche 72 definiert zusammen
mit dem Probenmikrokanal 58 eine Probenrohrleitung 76 zum
Befördern
der Probe. Da sich die Kontaktoberflächen der Abdeckplatte und des Substrats
in fluiddichtem Kontakt befinden, ist auch die Probenrohrleitung 76 fluiddicht.
Die Abdeckplatte 70 kann aus einem beliebigen geeigneten
Material zum Bilden des Substrats 52 gebildet sein, wie
unten beschrieben wird. Überdies
kann die Abdeckplatte 70 durch die Führungen 64, die von
der Substratkontaktoberfläche 54 vorstehen, über dieselbe
ausgerichtet sein. Um sicherzustellen, daß die Probenrohrleitung fluiddicht
ist, können
Druckdichtungsverfahren verwendet werden, z. B. durch Verwenden
externer Einrichtungen, um die Stücke zusammenzupressen (beispielsweise
Klammern, Zugfedern oder zugeordnete Einspannvorrichtungen). Jedoch
sollte ein übermäßiger Druck,
der das Substrat und die Abdeckplattenkontaktoberfläche an einem
schiebbaren Kontakt hindert, vermieden werden. Der optimale Druck
kann durch ein routinemäßiges Experimentieren
ermittelt werden. Wie bei allen hierin beschriebenen Ausführungsbeispielen
ermöglichen
es die Druckdichtungsverfahren jedoch, daß die Kontaktoberflächen bei
einem Fluidinnendruck in dem Mikrobauelement von bis zu ungefähr 100 Megapascal,
in der Regel ungefähr
0,5 bis ungefähr
40 Megapascal, in fluiddichtem Kontakt bleiben.
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Die
Abdeckplatte 70 kann ferner eine Vielzahl von Merkmalen
umfassen. Wie gezeigt ist, ist ein Probeneinlaßport 78 als eine
zylindrische Rohrleitung vorgesehen, die sich durch die Abdeckplatte
in eine Richtung erstreckt, die orthogonal zu der Abdeckplattenkontaktoberfläche 72 ist,
um eine Kommunikation zwischen den Oberflächen 72 und 74 bereitzustellen.
Obwohl eine axiale Symmetrie und Orthogonalität bevorzugt sind, muß der Probeneinlaßport nicht
axial symmetrisch sein oder sich in einer orthogonalen Richtung
zu der Abdeckplattenkontaktoberfläche erstrecken. Der Einlaßport 78 kann
so angeordnet sein, daß er
mit dem Probeneinlaßanschluß 60 des
Probenmikrokanals 58 kommuniziert. Wie gezeigt ist, weist
der Einlaßport 78 entlang
seiner Länge eine
im Wesentlichen konstante Querschnittsfläche auf. Der Probeneinlaßport 78 ermöglicht eine
Fluiddurchgangsströmung
von einer externen Quelle (nicht gezeigt) in den Probenmikrokanal.
Die Querschnittsfläche
des Einlaßports
sollte der Breite des Substratmikrokanals und der Form des Mikrokanals an
dem Einlaßanschluß entsprechen. 2B und 2C z.
B. veranschaulichen in einer Draufsicht bzw. einer Querschnittsansicht
die Schaltstruktur des Mikrobauelements in einer geschlossenen Konfiguration.
Wie gezeigt ist, ist der Probeneinlaßport von dem Einlaßanschluß des Substratmikrokanals
rotationsversetzt. Somit ist der Einlaßport 78, wie er gezeigt
ist, von der Probenrohrleitung 76 gelöst. Durch ein Drehen der Abdeckplatte
bezüglich
des Substrats, um den Probeneinlaßport mit dem Einlaßanschluß des Substratmikrokanals
auszurichten, wie in 2D und 2E gezeigt
ist, wird zwischen denselben eine Fluidkommunikation bereitgestellt.
Folglich ist die Schaltstruktur des Mikrobauelements auf eine offene
Konfiguration geschaltet. Das heißt, daß ein Strömungsweg von dem Probeneinlaßport 78 zu der
Probenrohrleitung 76 hergestellt ist. Im Betrieb wird dieses
Probenfluid in einen Probeneinlaß eingebracht. Wenn sich das
Mikrobauelement in einer offenen Konfiguration befindet, wie in 2D und 2E gezeigt
ist, wird das Probenfluid der Reihe nach durch den Probeneinlaßport 78,
die Probenrohrleitung 76 und den Probenauslaßport 79 befördert.
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3 veranschaulicht schematisch ein weiteres
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Mikrobauelements,
bei dem eine lineare Bewegung verwendet wird, um ein Fluidströmungsschalten
zu bewirken. Das Mikrobauelement 50 umfaßt ein Substrat 52,
das eine erste und eine zweite gegenüberliegende, im Wesentlichen
planare Oberfläche
aufweist, die bei 54 bzw. 56 angegeben sind. Wiederum besteht
das Substrat aus einem Material, das bezüglich Fluiden, die durch das
Mikrobauelement transportiert werden, im Wesentlichen inert ist.
Das Substrat 52 weist ein Fluidtransportmerkmal in Form
eines Probenmikrokanals 58 in der ersten planaren Oberfläche 54 auf.
Der Probenmikrokanal 58 weist an einem Ende einen Probeneinlaßanschluß 60 und
an einem anderen Ende einen Probenauslaßanschluß 62 auf. Von der
Kontaktoberfläche 54 stehen
Mikroausrichtungseinrichtungen in Form von Vorsprüngen 64 vor,
die dazu dienen, die ordnungsgemäße Ausrichtung
der Abdeckplatte mit dem Substrat zu unterstützen. Zusammen mit der Kontaktoberfläche bilden
die Vorsprünge 64 eine
Mulde 66, die parallele, planare und vertikale Seitenwände aufweist.
Der Probeneinlaßanschluß 60 befindet
sich an einem Punkt in der Mulde 66, der von den Seitenwänden gleich
weit entfernt ist. Der Probenmikrokanal erstreckt sich entlang der
Länge der
Mulde und endet an dem Probenauslaßanschluß 62, der an einem
Rand 68 des Substrats 52 angeordnet ist.
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Wie
auch das Substrat ist eine rechteckige Abdeckplatte 70 vorgesehen,
die allgemein eine erste und eine zweite gegenüberliegende, im Wesentlichen
planare Oberfläche
aufweist, die bei 72 bzw. 74 angegeben sind. Wie
in 3 veranschaulicht ist, ist die
Breite der Abdeckplatte gleich der Breite der Substratmulde, die
Länge der
Abdeckplatte unterscheidet sich jedoch von der Länge der Mulde. Die Kontakt oberfläche 72 der
Abdeckplatte 70 ist in der Lage, eine enge Schnittstelle
mit der Kontaktoberfläche 54 des
Substrats 52 zu bilden, um einen fluiddichten Kontakt zu
bewirken. Die Abdeckplatte 70 ist in der Mulde angeordnet
und somit über
der Substratkontaktoberfläche 74 angeordnet,
die Abdeckplatte 70 ist durch die Vorsprünge 64,
die die Seitenwände
der Mulde bilden, ausgerichtet. Zusammen mit dem Probenmikrokanal 58 definiert
die Abdeckplattenkontaktoberfläche 72 eine
Probenrohrleitung 76 zum Befördern der Probe. Da sich die
Kontaktoberflächen
der Abdeckplatte und des Substrats in fluiddichtem Kontakt befinden,
ist auch die Probenrohrleitung 76 fluiddicht. Wie oben
erörtert
wurde, kann die Abdeckplatte 70 aus einem beliebigen geeigneten
Material zum Bilden des Substrats 52 gebildet sein. Um
sicherzustellen, daß die
Probenrohrleitung fluiddicht ist, können Druckdichtungsverfahren
verwendet werden, z. B. durch Verwenden externer Einrichtungen,
um die Stücke
zusammenzupressen (beispielsweise Klammern, Zugfedern oder zugeordnete
Einspannvorrichtungen). Jedoch sollte ein übermäßiger Druck, der das Substrat
und die Abdeckplattenkontaktoberfläche an einem schiebbaren Kontakt
hindert, vermieden werden. Der optimale Druck kann durch ein routinemäßiges Experimentieren
ermittelt werden.
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Wie
gezeigt ist, ist der Probeneinlaßport 78 als eine
Rohrleitung vorgesehen, die sich durch die Abdeckplatte in einer
Richtung erstreckt, die zu der Abdeckplattenkontaktoberfläche 72 orthogonal
ist, um eine Kommunikation zwischen den Oberflächen 72 und 74 bereitzustellen.
Der Einlaßport 78 kann
angeordnet sein, um mit dem Probeneinlaßanschluß 60 des Probenmikrokanals 58 zu
kommunizieren. Wie gezeigt ist, weist der Einlaßport 78 entlang seiner Länge eine
im Wesentlichen konstante Querschnittsfläche auf. Der Probeneinlaßport 78 ermöglicht eine Strömung des
Fluiddurchganges von einer externen Quelle (nicht gezeigt) in den
Probenmikrokanal.
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Die
Querschnittsfläche
des Einlaßports
sollte der Breite des Substratmikrokanals und der Form des Mikrokanals
an dem Einlaßanschluß entsprechen. Beispielsweise
veranschaulicht 3B in einer schematischen Querschnittsansicht
entlang der durch die gestrichelte Linie C angegebenen Ebene das
Mikrobauelement in einer geschlossenen Konfiguration. Wie gezeigt
ist, ist der Probeneinlaßport von
dem Einlaßanschluß des Substratmikrokanals seitlich
versetzt. Somit ist der Probeneinlaßport, wie er gezeigt ist,
von der Probenrohrleitung 76 gelöst. Durch ein lineares Schieben
der Abdeckplatte bezüglich
des Substrats entlang der Substratmulde, um den Probeneinlaßport mit
dem Einlaßanschluß des Substratmikrokanals
auszurichten, wie in 3C gezeigt ist, wird eine Fluidkommunikation
zwischen denselben bereitgestellt, was zu der Schaltstruktur des
Mikrobauelements in einer offenen Konfiguration führt. Das
heißt,
daß dem
Probeneinlaßport 78 eine Fluidkommunikation
mit der Probenrohrleitung 76 bereitgestellt wird. Im Betrieb
wird dieses Probenfluid in den Probeneinlaß eingebracht. Wenn sich das
Mikrobauelement in einer offenen Konfiguration befindet, wie in 3C gezeigt
ist, wird das Probenfluid der Reihe nach durch den Probeneinlaßport 78,
die Probenrohrleitung 76 und den Probenauslaßport 79 befördert.
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Es
sollte offensichtlich sein, daß sich
die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
von bekannten Ventilen in einer Reihe von verschiedenen Aspekten
unterscheiden. Da diese Ausführungsbeispiele
zur Verwendung bei Mikrobauelementen gedacht sind, wird zunächst eine
Fluidkommunikation zwischen den Fluidtransportmerkmalen durch eine kleinere
Fläche
erreicht als bei bisher bekannten Mikrobauelementen, in der Regel
eine Fläche
von nicht mehr als ca. 1 mm2. Die geringe
Fluidkommunikationsfläche
verringert das Ausmaß an
Totraum in dem Mikrobauelement. Vorzugsweise ist die Fluidkommunikationsfläche nicht
größer als
ca. 0,1 mm2. Optimalerweise ist die Fluidkommunikationsfläche nicht
größer als
0,05 mm2. Bei der derzeitigen Technologie liegt
die Untergrenze für
die Fluidkommunikationsfläche
bei ca. 10–6 mm2, obwohl die Untergrenze in Zukunft wahrscheinlich
reduziert werden wird. Da der Einlaßport eine Rohrleitung aufweist,
die einen Strömungsweg
mit einer im Wesentlichen konstanten Querschnittsfläche definiert,
ist überdies
das Totvolumen, das bei bekannten Ventilstrukturen, wie sie oben
beschrieben und in 1 veranschaulicht
sind, auftritt, beseitigt. Die Entsprechung zwischen der Größe und Form
der Fluidtransportmerkmale der Abdeckplatte und des Substrats verringern
das Totraumvolumen in dem Mikrobauelement noch weiter. Folglich
sind nicht mehr als ca. 10% des Innenvolumens eines typischen erfindungsgemäßen Mikrobauelements
ein Totraum. Vorzugsweise übersteigt
der Totraum nicht ca. 5% des Innenvolumens. Optimalerweise übersteigt
der Totraum nicht mehr als ca. 1% des Innenvolumens. „Innenvolumen" ist als die Kapazität des Mikrobauelements,
Fluid zu enthalten, definiert. Übrigens
sollte man beachten, daß,
während 2 und 3 veranschaulichen,
daß das
erfindungsgemäße Mikrobauelement
eine Rohrleitung als ein Abdeckplatten-Fluidtransportmerkmal und einen Mikrokanal
als ein Substrat-Fluidtransportmerkmal umfassen kann, diese Kombination
für die
vorliegende Erfindung keine Notwendigkeit darstellt. Das erfindungsgemäße Mikrobauelement
kann zwei Kanäle oder
zwei Rohrleitungen ebenso wie andere Fluidleitungsmerkmale oder
Kombinationen derselben umfassen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Mikrobauelements
beinhaltet einen Aufbau, der eine größere Vielseitigkeit bei der
Fluidströmungssteuerung
bereitstellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist allgemein mindestens eine der ersten oder der zweiten Abdeckplattenkontaktoberflächen in
einem schiebbaren Kontakt mit einer Substratkontaktoberfläche positioniert,
um eine Bildung eines steuerbaren Strömungsweges zu ermöglichen. Ein
solches Mikrobauelement ist schematisch in vereinfachter Form in 4 veranschaulicht. Es wird eine Drehbewegung
verwendet, um ein Fluidströmungsschalten
zwischen verschiedenen Fluidtransportmerkmalen zu bewirken. Das
Mikrobauelement 50 umfaßt ein zylindrisches Substrat 52.
Das Substrat 52 weist allgemein eine erste und eine zweite
gegenüberliegende,
im Wesentlichen planare Oberfläche
auf, die bei 54 bzw. 56 angegeben sind, und besteht
aus einem Material, das bezüglich
Fluiden, die durch das Mikrobauelement transportiert werden, im Wesentlichen
inert ist. Das Substrat 52 weist zwei Fluidtransportmerkmale
auf, eines in Form einer zylindrischen Rohrleitung 57,
die eine Fluidkommunikation zwischen der ersten und der zweiten
Substratoberfläche
bereitstellt, und das andere in Form eines Mikrokanals 58 in
der ersten Substratkontaktoberfläche 54.
Der Mikrokanal erstreckt sich entlang eines Durchmessers des Substrats
und endet an dem Probeneinlaß und
den Auslaßanschlüssen, bei 60 bzw. 62 angegeben.
Die Rohrleitung 57 und jeder der Anschlüsse 60 und 62 sind
gleich weit von der Mitte des Substrats beabstandet. Die Fluidtransportmerkmale können, durch
eine Laserablation oder andere Verfahren, die nachfolgend erörtert werden
oder in der Technik bekannt sind, gebildet sein.
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Wie
auch das Substrat ist eine erste kreisförmige Abdeck platte 70 vorgesehen,
die eine erste und eine zweite gegenüberliegende, im Wesentlichen
planare Oberfläche
aufweist, die bei 72 bzw. 74 angegeben sind. Die
Kontaktoberfläche 72 der
ersten Abdeckplatte 70 ist in der Lage, eine enge Schnittstelle
mit der ersten Kontaktoberfläche 54 des Substrats 52 zu
bilden, um einen fluiddichten Kontakt zu bewirken. Die erste Abdeckplatte 70 ist über der ersten
Substratkontaktoberfläche 74 angeordnet, und
zusammen mit dem Probenmikrokanal 58 definiert die erste
Abdeckplattenkontaktoberfläche 72 eine
Probenrohrleitung 76 zum Befördern der Probe. Da sich die
Kontaktoberflächen
der ersten Abdeckplatte und des Substrats in fluiddichtem Kontakt
befinden, ist auch die Probenrohrleitung 76 fluiddicht. Die
erste Abdeckplatte 70 kann aus einem beliebigen geeigneten
Material zum Bilden des Substrats 52, wie unten beschrieben,
gebildet sein. Ferner kann die erste Abdeckplatte 70 durch
eine beliebige einer Anzahl von Ausrichtungseinrichtungen, die hierin
beschrieben oder in der Technik bekannt sind, über die Substratkontaktoberfläche 54 ausgerichtet sein.
Um sicherzustellen, daß die
Probenrohrleitung fluiddicht ist, können Druckdichtungsverfahren
verwendet werden, z. B. durch Verwenden einer externen Einrichtung,
um die Stücke
zusammenzupressen (beispielsweise Klammern, Zugfedern oder zugeordnete
Einspannvorrichtungen). Wiederum sollte ein übermäßiger Druck, der das Substrat
und die Kontaktoberfläche
der ersten Abdeckplatte an einem schiebbaren Kontakt hindert, vermieden
werden.
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Die
erste Abdeckplatte 70 kann ferner eine Anzahl von Fluidtransportmerkmalen
umfassen. Wie in 4 veranschaulicht
ist, sind der Probeneinlaßport 78 und
der erste Probenauslaßport 79 jeweils
als eine zylindrische Rohrleitung vorgesehen, die sich in einer
Richtung, die zu der ersten Abdeckplattenkontaktoberfläche 72 orthogonal
ist, durch die erste Abdeckplatte erstreckt, um eine Kommunikation
zwischen den Oberflächen 72 und 74 bereitzustellen. Der
Einlaßport 78 kann
angeordnet sein, um mit dem Probeneinlaßanschluß 60 des Probenmikrokanals 58 zu
kommunizieren, während
der erste Auslaßport 79 gleichzeitig
angeordnet ist, um mit dem Probenauslaßanschluß 62 zu kommunizieren.
Wie gezeigt ist, weisen sowohl der Einlaßport 78 als auch
der erste Auslaßport 79 entlang
ihrer Längen
eine im Wesentlichen konstante Querschnittsfläche auf.
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Es
ist eine zweite kreisförmige
Abdeckplatte 80 vorgesehen, die eine erste und eine zweite
gegenüberliegende,
im Wesentlichen planare Oberfläche aufweist,
die bei 82 bzw. 84 angegeben sind. Die Kontaktoberfläche 82 der
zweiten Abdeckplatte 80 ist in der Lage, eine enge Schnittstelle
mit der zweiten Kontaktoberfläche 56 des
Substrats 52 zu bilden, um einen fluiddichten Kontakt zu
bewirken. Die zweite Abdeckplatte 80 kann ferner eine Anzahl
von Fluidtransportmerkmalen umfassen. Wie in 4 veranschaulicht
ist, ist ein Mikrokanal 86 vorgesehen, der bei einem Einlaßanschluß 88 an
der Kontaktoberfläche 82 entsteht
und bei einem zweiten Probenauslaßport 90 endet. Der
zweite Probenauslaßport
ist als eine zylindrische Rohrleitung vorgesehen, die sich in einer
zu der Abdeckplattenkontaktoberfläche 82 orthogonalen
Richtung durch die zweite Abdeckplatte erstreckt, um eine Kommunikation
zwischen dem Mikrokanal 86 und der Oberfläche 84 bereitzustellen.
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Das
Substrat 50 ist über
der zweiten Abdeckplattenkontaktoberfläche 82 angeordnet,
und die zweite Substratkontaktoberfläche 54 definiert zusammen
mit dem Probenmikrokanal 86 der zweiten Abdeckplatte 80 eine
Probenrohrleitung 92 zum Befördern eines Fluids. Da sich
die zweite Kontaktoberfläche
des Substrats und die Kontaktoberfläche der zweiten Abdeckplatte
in fluiddichtem Kontakt befinden, ist auch die Probenrohrleitung 92 fluiddicht.
Die zweite Abdeckplatte 80 kann aus einem beliebigen geeigneten
Material zum Bilden des Substrats 52, wie unten beschrieben
wird, gebildet sein. Überdies ist
die Abdeckplatte 80 in der Regel bezüglich der zweiten Substratkontaktoberfläche 54 ausgerichtet, um
sicherzustellen, daß der
Einlaßanschluß 88 des zweiten
Abdeckplattenmikrokanals mit der Rohrleitung 57 des Substrats
kommuniziert.
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Es
sollte offensichtlich sein, daß sich
aufgrund der Ausrichtung der ersten Abdeckplatte bezüglich des
Substrats unterschiedliche Strömungswege
ergeben. 4 veranschaulicht, daß sich einer der
beiden Strömungswege
in Abhängigkeit
von der Drehausrichtung der ersten Abdeckplatte bezüglich des
Substrats und der zweiten Abdeckplatte ergeben kann. 4B und 4C veranschaulichen
ein Beispiel des erfindungsgemäßen Mikrobauelements
in einer ersten Konfiguration, um zu ermöglichen, daß ein Fluid der Reihe nach
durch einen Einlaß,
eine Substratrohrleitung und einen ersten Abdeckplattenauslaß strömt. 4B veranschaulicht
das Beispiel in Draufsicht, und 4C veranschaulicht
das Bauelement der 4B in einer Querschnittsansicht
entlang einer gestrichelten Linie D. Wie in 4D und 4E gezeigt
ist, wird durch Drehen der ersten Abdeckplatte bezüglich des
Substrats ein unterschiedlicher Strömungsweg erzeugt, um zu ermöglichen, daß ein Fluid
der Reihe nach durch einen Einlaß, eine zweite Abdeckplattenrohrleitung
und einen zweiten Abdeckplattenauslaß strömt. 4D veranschaulicht
in Draufsicht das Bauelement, das eine gedrehte erste Abdeckplatte
aufweist, und 4E veranschaulicht das Bauelement
der 4D in einer Querschnittsansicht entlang einer
gestrichelten Linie E.
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Bei
einer solchen Struktur ist ferner eine Anzahl von Variationen möglich. Während 4 beispielsweise veranschaulicht, daß eine drehungsmäßige Schiebebewegung verwendet wird, um Strömungswege
zu schalten, erkennen Fachleute, daß ein Mikrobauelement so aufgebaut
sein kann, daß es eine
lineare Schiebebewegung verwendet. In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein,
die erste und die zweite Abdeckplatte relativ zueinander im Wesentlichen
unbeweglich zu machen. Alternativ dazu kann das Substrat bezüglich entweder
der ersten oder der zweiten Abdeckplatte im Wesentlichen unbeweglich gemacht
werden. Derartige Variationen hängen
von der gewünschten
Funktion des Mikrobauelements sowie von den geometrischen Überlegungen,
die mit den Fluidtransportmerkmalen zusammenhängen, ab. Wie oben erörtert wurde,
wird eine Fluidkommunikation zwischen dem Abdeckplatten-Fluidtransportmerkmal
in der Regel durch eine Fläche
von nicht mehr als ca. 1 mm2 erreicht, um
das Totraumvolumen in dem Mikrobauelement zu verringern. Überdies sollten
die Größe und Form
der Fluidleitungsmerkmale der Abdeckplatten und des Substrats derart ausgewählt sein,
daß sie
das Totraumvolumen in dem Mikrobauelement weiter verringern. Ferner
können
weitere Substrate und/oder Abdeckplatten, die zugeordnete Merkmale
aufweisen, in einer gestapelten oder anderen räumlichen Beziehung vorgesehen sein,
um eine zusätzliche
Steuerung der Fluidströmung
bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
bezieht sich auf ein Mikrobauelement zum Steuern einer Fluidströmung, das
ein Substrat und eine Abdeckplatte aufweist, die jeweils eine im
Wesentlichen planare Kontaktoberfläche aufweisen. Jeder Kontaktoberfläche ist
ein Fluidtransportmerkmal zugeordnet.
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Die
Substratkontaktoberfläche
ist in einem schiebbaren und fluiddichten Kontakt mit der Abdeckplattenkontaktoberfläche positioniert,
um eine steuerbare Ausrichtung zwischen den Fluidtransportmerkmalen
zu ermöglichen,
um einen ausrichtungsabhängigen
Strömungsweg
einer variablen Länge
zu bilden.
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5 veranschaulicht schematisch ein Beispiel
dieses Ausführungsbeispiels.
Dieses Ausführungsbeispiel
ist insofern ähnlich
dem in 3 veranschaulichten Ausführungsbeispiel,
als eine lineare Schiebebewegung verwendet wird, um die Strömungsweglänge zu verändern. Wie
zuvor umfaßt das
Mikrobauelement 50 ein Substrat 52, das eine erste
und eine zweite gegenüberliegende,
im Wesentlichen planare Oberfläche
aufweist, die bei 54 bzw. 56 angegeben sind. Wiederum
besteht das Substrat aus einem Material, das bezüglich Fluiden, die durch das
Mikrobauelement transportiert werden, im Wesentlichen inert ist.
Das Substrat 52 weist ein Fluidtransportmerkmal in Form
eines Probenmikrokanals 58 in der ersten planaren Oberfläche 54 auf.
Der Probenmikrokanal 58 weist an einem Ende einen Probeneinlaßanschluß 60 und
an einem anderen Ende einen Probenauslaßanschluß 62 auf. Von der Kontaktoberfläche stehen
optionale Vorsprünge 64 vor,
die dazu dienen, die ordnungsgemäße Ausrichtung
der Abdeckplatte mit dem Substrat zu unterstützen. Zusammen mit der Kontaktoberfläche bilden
die Vorsprünge
eine Mulde 66, die parallele, planare und vertikale Seitenwände aufweist.
Der Probeneinlaßanschluß 60 ist
in der Mitte der Mulde 66 angeordnet. Der Probenmikrokanal
erstreckt sich entlang der Länge
der Mulde und endet an einem Probenauslaßanschluß, der an einem Rand 68 des
Substrats 52 angeordnet ist.
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Wie
auch bei dem Substrat ist eine rechteckige Abdeckplatte 70 vorgesehen,
die allgemein eine erste und eine zweite gegenüberliegende, im Wesentlichen
planare Oberfläche
aufweist, die bei 72 bzw. 74 angegeben sind. Wie
in 5 veranschaulicht ist, ist die
Breite der Abdeckplatte gleich der Breite der Substratmulde, jedoch
ist die Länge
der Ab deckglatte länger
als die Länge
der Mulde. Die Kontaktoberfläche 72 der
Abdeckplatte 70 ist in der Lage, eine enge Schnittstelle
mit der Kontaktoberfläche 54 des
Substrats 52 zu bilden, um einen fluiddichten Kontakt zu
bewirken. Wie oben erörtert
wurde, kann die Abdeckplatte 70 aus einem beliebigen geeigneten
Material zum Bilden des Substrats 52 gebildet sein. Um
sicherzustellen, daß die
Probenrohrleitung fluiddicht ist, können Druckdichtungsverfahren
eingesetzt werden, z. B. durch Verwenden externer Einrichtungen,
um die Stücke
zusammenzupressen (beispielsweise Klammern, Zugfedern oder zugeordnete
Einspannvorrichtungen). Jedoch sollte ein übermäßiger Druck, der das Substrat
und die Abdeckplattenkontaktoberfläche an einem schiebbaren Kontakt
hindert, vermieden werden. Der optimale Druck kann durch ein routinemäßiges Experimentieren
ermittelt werden.
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Wie
gezeigt ist, ist ein Mustereinlaßport 78 als eine
Rohrleitung vorgesehen, die sich in einer zu der Abdeckplattenkontaktoberfläche 72 orthogonalen Richtung
durch die Abdeckplatte erstreckt, um eine Kommunikation zwischen
den Oberflächen 72 und 74 bereitzustellen.
Von der Abdeckplattenkontaktoberfläche, die zu dem Probeneinlaßport benachbart ist,
erstreckt sich eine Anhaltevorrichtung 94, die geformt
ist, um in den Mikrokanal 58 zu passen. Der Einlaßport 78 kann
angeordnet sein, um mit dem Probeneinlaßanschluß 60 des Probenmikrokanals 58 zu kommunizieren.
Der Probeneinlaßanschluß 78 ermöglicht eine
Fluiddurchgangsströmung
von einer externen Quelle (nicht gezeigt) in den Probenmikrokanal.
Die Größe des Einlaßports entspricht
vorzugsweise der Breite des Substratmikrokanals.
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Im
Betrieb ist die Abdeckplatte 70 in der Mulde plaziert und
somit über
der Substratkontaktoberfläche 74 angeordnet,
wobei die Abdeckplatte 70 durch die Vorsprünge 64,
die die Seitenwände
der Mulde bilden, ausgerichtet ist. Die Abdeckplattenkontaktoberfläche 72 definiert
zusammen mit dem Probenmikrokanal 58 eine Probenrohrleitung 76 zum Befördern der
Probe. Da sich die Kontaktoberflächen der
Abdeckplatte und des Substrats in fluiddichtem Kontakt befinden,
ist auch die Probenrohrleitung 76 fluiddicht. Ferner bildet
die Anhaltevorrichtung 94 einen fluiddichten Kontakt mit
der Innenoberfläche
des Mikrokanals 58. Wie in 5B veranschaulicht
ist, ermöglicht
der Einlaßport 78 also
eine Fluiddurchgangsströmung
von einer externen Quelle (nicht gezeigt) in den Probenmikrokanal. Überdies
dient die Anhaltevorrichtung dazu, die Probenrohrleitung 76 zu
definieren. Durch ein lineares Schieben der Abdeckplatte bezüglich des
Substrats entlang der Substratmulde, wie in 5C gezeigt
ist, wird der Fluidströmungsweg
verkürzt.
Die Variabilität
der Strömungsweglänge wird
gemäß der gewünschten
Funktion des Mikrobauelements ausgewählt.
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Die
Materialien, die verwendet werden, um die Substrate und Abdeckplatten
in den Mikrobauelementen der Erfindung zu bilden, wie sie oben beschrieben
sind, werden bezüglich
physikalischer und chemischer Charakteristika, die für ein ordnungsgemäßes Funktionieren
des Mikrobauelements wünschenswert
sind, ausgewählt.
In jedem Fall muß das Substrat
aus einem Material hergestellt sein, das eine Bildung von Hochdefinitionsmerkmalen
(oder Hoch-„Auflösungs"-Merkmalen) d. h.
Mikrokanälen, Kammern
und dergleichen, die Mikrometer- oder Submikrometerabmessungen aufweisen,
ermöglicht. Das
heißt,
daß das
Material zu einer Mikrofabrikation unter Verwendung von beispielsweise
Trockenätzen, Naßätzen, Laserätzen, Laserablation,
Formgießen, Prägen oder
dergleichen fähig
sein muß,
um gewünschte
miniaturisierte Oberflächenmerkmale
aufzuweisen; vorzugsweise ist das Substrat in der Lage, auf eine
derartige Weise mikrofabriziert zu werden, daß Merkmale in, an und/oder
durch die Oberfläche des
Substrats gebildet werden. Mikrostrukturen können ferner beispielsweise
durch Hinzufügen
eines Materials zu der Oberfläche
eines Substrats auf derselben gebildet werden, Polymerkanäle können unter Verwendung
eines photoabbildbaren Polyimids auf der Oberfläche eines Glassubstrats gebildet
werden. Ferner sollten alle verwendeten Bauelementmaterialien bezüglich aller
Substanzen, mit denen sie in Kon takt kommen, wenn sie verwendet
werden, um eine Fluidprobe einzubringen (z. B. in Bezug auf pH-Wert, elektrische
Felder usw.) chemisch inert und physikalisch stabil sein. Geeignete
Materialien zum Bilden der vorliegenden Bauelemente umfassen polymere Materialien,
Keramiken (einschließlich
Aluminiumoxid und dergleichen), Glas, Metalle, Zusammensetzungen
und Laminate derselben, sind jedoch nicht auf dieselben beschränkt.
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Polymere
Materialien sind hierin besonders bevorzugt und sind in der Regel
organische Polymere, die entweder Homopolymere oder Copolymere sein
können,
natürlicherweise
auftreten oder synthetisch sind, vernetzt oder unvernetzt sind.
Spezifische interessierende Polymere umfassen Polyimide, Polycarbonate,
Polyester, Polyamide, Polyether, Polyurethane, Polyfluorkohlenstoffe,
Polystyrene, Poly(acrylonitril-Butadien-Styren) (ABS), Acrylat und
Acrylsäurepolymere
wie beispielsweise Polymethylmethacrylat, und andere substituierte
und unsubstituierte Polyolefine und Colypolymere derselben, sind aber
nicht auf diese beschränkt.
Allgemein weist mindestens entweder das Substrat oder die Abdeckplatte
ein bewuchsresistentes Polymer auf, wenn das Mikrobauelement dazu
verwendet wird, biologische Fluide zu transportieren. Polyimid ist
von besonderem Interesse und erwies sich auf vielen Gebieten als äußerst wünschenswertes
Substratmaterial. Polyimide sind im Handel z. B. unter dem Handelsnamen Kapton®,
und Upilex® erhältlich.
Polyetheretherketone (PEEK) weisen ebenfalls wünschenswerte Bewuchsresistenz-Eigenschaften
auf.
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Die
Bauelemente der Erfindung können
auch aus einem „Verbundwerkstoff", d. h. einer Zusammensetzung,
die aus ungleichen Materialien besteht, hergestellt sein. Der Verbundwerkstoff
kann ein Blockverbundwerkstoff, z. B. ein A-B-A-Blockverbundwerkstoff, ein A-B-C-Blockverbundwerkstoff oder
dergleichen sein. Alternativ dazu kann der Verbundwerkstoff eine
heterogene Kombination aus Materialien, d. h. bei der die Materialien
aus separaten Phasen unterschiedlich sind, oder eine homogene Kombination
aus ungleichen Materialien sein. Der Begriff „Verbundwerkstoff" wird hierin so verwendet, daß er einen „Laminat"-Verbundwerkstoff umfaßt. Ein „Laminat" bezieht sich auf
ein Verbundwerkstoffmaterial, das aus mehreren verschiedenen verbundenen
Schichten aus identischen oder unterschiedlichen Materialien gebildet
ist. Andere bevorzugte Verbundwerkstoffsubstrate umfassen Polymerlaminate, Polymer-Metall-Laminate,
z. B. ein mit Kupfer beschichtetes Polymer, einen Keramik-In-Metall-
oder einen Polymer-In-Metall-Verbundwerkstoff.
Ein bevorzugtes Verbundwerkstoffmaterial ist ein Polyimidlaminat,
das aus einer ersten Schicht aus Polyimid wie beispielsweise Kapton® gebildet
ist, das mit einer zweiten, dünnen
Schicht einer wärmehaftenden Form
eines Polyimids, als KJ® bekannt, koextrudiert wurde,
das ebenfalls von erhältlich
ist.
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Die
vorliegenden Mikrobauelemente können unter
Verwendung eines beliebigen geeigneten Verfahrens hergestellt werden,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Mikroformungs- und
-gußtechniken, Prägemethoden,
Oberflächenmikrobearbeitung
und Massen-Mikrobearbeitung. Die letztgenannte Methode beinhaltet
eine Bildung von Mikrostrukturen durch direktes Ätzen in ein Massenmaterial,
in der Regel unter Verwendung eines chemischen Naßätzens oder
eines reaktiven Ionenätzens
(„RIE” – reactive ion
etching). Ein Oberflächenmikrobearbeiten
beinhaltet eine Herstellung aus Filmen, die auf der Oberfläche eines
Substrats aufgebracht sind. Ein beispielhafter Oberflächenmikrobearbeitungsprozeß ist als „LIGA" bekannt. Siehe beispielsweise
Becker u. a. (1986), „Fabrication
of Microstructures with High Aspect Ratios and Great Structural
Heights by Synchrotron Radiation Lithography Galvanoforming, and Plastic
Moulding (LIGA Process), "Microelectronic Engineering
4(1):35–36;
Ehrfeld u. a. (1988), "1988 LIGA
Process: Sensor Construction Techniques via X-Ray Lithography", Tech. Digest from IEEE Solid-State
Sensor and Actuator Workshop, Nilton Head, SC; Guckel u. a. (1991) J.
Micromech. Microeng. 1:135–138.
LIGA beinhaltet eine Aufbringung einer relativ dicken Schicht eines
Röntgenphotolackes bzw.
Röntgenresists
auf ein Substrat, ein anschließendes
Aussetzen einer Röntgenstrahlung
hoher Energie durch eine Röntgenmaske
und ein Entfernen der bestrahlten Resistabschnitte unter Verwendung eines
chemischen Entwicklers. Die so bereitgestellte LIGA-Form kann verwendet
werden, um Strukturen mit horizontalen Abmessungen – d. h.
Durchmessern – in
der Größenordnung
von Mikrometern herzustellen.
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Eine
bevorzugte Methode zum Herstellen der vorliegenden Mikrobauelemente
ist die Laserablation. Bei der Laserablation werden kurze Pulse
eines intensiven ultravioletten Lichts in einer dünnen Oberflächenschicht
eines Materials absorbiert. Bevorzugte Pulsenergien sind größer als
ca. 100 Millijoules pro Quadratzentimeter, und Pulsdauern sind kürzer als
ca. 1 Mikrosekunde. Unter diesen Bedingungen photodissoziiert das
intensive ultraviolette Licht die chemischen Bindungen in der Substratoberfläche. Die
absorbierte ultraviolette Energie wird in einem solch geringen Volumen
an Material konzentriert, daß sie
die dissoziierten Fragmente schnell erhitzt und sie von der Substratoberfläche wegstößt. Da diese
Prozesse so schnell stattfinden, bleibt keine Zeit dafür, daß sich Hitze
bis zu dem umgebenden Material ausbreitet. Folglich wird die umgebende
Region nicht geschmolzen oder auf andere Weise beschädigt, und
der Umfang von abladierten Merkmalen kann die Form des einfallenden
optischen Strahls im Maßstab
von ca. 1 Mikrometer oder weniger präzise replizieren. Eine Laserablation
beinhaltet in der Regel eine Verwendung eines Photonenlasers hoher Energie
wie beispielsweise eines Excimer-Lasers vom Typ F
2,
ArF, KrCl, KrF oder XeCl oder des Feststoff-Nd-YAG- oder Ti:Saphir-Typs.
Es können
jedoch auch andere Quellen eines ultravioletten Lichts mit im Wesentlichen
denselben optischen Wellenlängen
und Energiedichten verwendet werden. Laserablationsmethoden werden
beispielsweise von Znotins u. a. (1987) Laser Focus Electro Optics
auf Seiten 54 bis 70 und in den
U.S.-Patenten Nr. 5 291 226 A und
5 305 015 A von
Schantz u. a. beschrieben.
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Die
verwendete Herstellungstechnik muß Merkmale einer ausreichend
hohen Definition bereitstellen, d. h. Mikroskala-Komponenten, -Kanäle, -Kammern, usw., derart,
daß eine
präzise
Ausrichtung, „Mikroausrichtung", dieser Merkmale
möglich ist,
d. h. daß die
laserabladierten Merkmale präzise und
genau ausgerichtet sind, einschließlich z. B. der Ausrichtung
von komplementären
Mikrokanälen
zueinander, Vorsprüngen
und passenden Vertiefungen, Rillen und passenden Stegen und dergleichen.
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Aus
der obigen Beschreibung der diversen Ausführungsbeispiele der Erfindung
geht klar hervor, daß die
erfindungsgemäße Ventilstruktur
eine Anzahl von Vorteilen gegenüber
den Bauelementen des Standes der Technik bereitstellt. Die Erfindung
stellt eine größere Steuerung
eines Fluidtransports bei Mikrobauelementen durch Verringern von
Totraum bereit. Es sollte ferner offensichtlich sein, daß die Ventilstruktur
Mikrobauelementen eine größere Kontrolle beim
Durchführen
chemischer oder biochemischer Reaktionen und Prozesse für eine Probenherstellung und
-analyse bereitstellen kann. Beispielsweise kann die Erfindung mit
einem Detektor verwendet werden, der eine Komponente eines Massenspektrometers darstellt
oder der ausgelegt ist, um Fluoreszenz zu erfassen. Überdies
ist die Erfindung besonders nützlich
bei der Verwendung mit einer Trennungseinheit. Die Trennungseinheit
kann ein fester Bestandteil des Mikrobauelements oder von dem Mikrobauelement entfernbar
sein. Beispielsweise kann die Trennungseinheit so aufgebaut sein,
daß sie
eine Chromatographie durchführt.
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Somit
sind für
Fachleute Variationen der vorliegenden Erfindung offensichtlich.
Beispielsweise können
zusätzliche
Substrate, Abdeckplatten und/oder Merkmale in gestapelten oder anderen räumlichen
Anordnungen enthalten sein, um solche Reaktionen und Prozesse durchzuführen. Solche Merkmale können aus
Rohrleitungen und Kanälen gebildet
sein, die eine Fluidströmung
in einer parallelen oder einer nichtparallelen Richtung bezüglich der Kontaktoberflächen bereitstellen.
Ferner kann die erfindungsgemäße Ventilstruktur
Merkmale auf demselben Substrat oder unterschiedlichen Substraten, die
ansonsten isoliert wären,
eine Fluidkommunikation bereitstellen. In manchen Fällen können Ventilstrukturen
auf gegenüberliegenden
Oberflächen
eines Mikrobauelements vorgesehen sein. In anderen Fällen können drehungsmäßig schiebbare
Ventilstrukturen als konzentrische Körper gebildet sein. Ferner
können
weitere Substrate einer Vielzahl von Formen verwendet werden. Es
können
Verriegelungsmechanismen vorgesehen sein, um einen höheren Steuerungsgrad
der Position der Kontaktoberflächen
zu erhalten. Insbesondere wenn das Substrat und/oder die Abdeckplatte
aus harten Materialien wie beispielsweise Glas oder Silizium gebildet
ist, kann ein nachgiebiges Dichtungsmaterial oder ein Schmiermittel
zwischen das Substrat und die Abdeckplatte plaziert werden.