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Die
vorliegende Erfindung betrifft Aminopyrrolverbindungen und Verfahren
zu ihrer Herstellung und Verwendung.
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Von
TNF und IL-1 ist gezeigt worden, dass sie zentrale Mitwirkende bei
pathologischen Vorgängen, die
vielen chronischen Entzündungs-
und Autoimmunerkrankungen zugrunde liegen, sind. IL-1 wird mit dem Vermitteln
oder Verschlimmern von Erkrankungen, wie rheumatoider Arthritis
(siehe Arend, W. P., Arthritis & Rheumatism,
38(2): 151–160,
(1995)), Osteoarthritis, Knochenresorption, toxischem Schocksyndrom,
Tuberkulose, Atherosklerose, Diabetes, Hodgkin-Krankheit (siehe
Benharroch, D.; et al., Euro. Cytokine Network, 7(1): 51–57) und
Alzheimer-Krankheit, in Verbindung gebracht. Übermäßige oder unregulierte TNF-Produktion ist mit
dem Vermitteln oder Verschlimmern von Erkrankungen, wie rheumatoider
Arthritis (siehe Maini, R. N., et al., APMIS, 105(4): 257–263, (1997);
Feldmann, M., J. of the Royal College of Physicians of London, 30(6): 560–570, (1996);
Lorenz, H. M.; et al., J. of Immunology, 156(4): 1646–1653, (1996)),
Osteoarthritis, Spondylitis, Sepsis, septischem Schock (siehe Abraham,
E.; et al., JAMA, 277(19): 1531–1538,
(1997), Schocklunge, Asthma (siehe Shah. A.; et al., Clin. & Exp. Allergy,
1038–1044,
(1995) und Lassalle, P., et al., Clin. & Exp. Immunol. 94(1): 105–110, (1993)),
Knochenresoptionserkrankungen, Fieber (siehe Cooper, A. L., et.
al. Am. J. of Physiology, 267(6 Teil 2): 1431–1436), Encephalomyelitis,
Demyelinisierung (siehe Klindert, W. E. et al., J. of Neuroimmunol.,
72(2): 163–168,
(1997)) und Parodontalerkrankungen in Verbindung gebracht worden.
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Klinische
Versuche mit IL-1 und TNF-Rezeptorantagonisten haben gezeigt, dass
das Blockieren der Signalübertragungsfähigkeit
dieser Cytokine durch ihre Rezeptoren zur wesentlichen Verbesserung
bei Menschen bei Entzündungserkrankungen
führt.
Deshalb wird die Modulation dieser Entzündungscytokine für eine. der
am stärksten
wirksamen Strategien gehalten, um chronische Entzündung zu
blockieren und positive therapeutische Folgen aufzuweisen. Es ist
auch gezeigt worden, dass die p38 MAP Kinase eine wichtige Rolle bei
der translationalen Kontrolle von TNF und IL-1 spielt und auch an
der biochemischen Signalübertragung dieser
Moleküle
(siehe Lee, J. C., et al., Nature, 372(6508): 739–46, (1994))
beteiligt ist.
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Verbindungen,
die an p38 MAP binden, sind beim Inhibieren von Knochenresorption,
Entzündung
und anderen Immun- oder auf Entzündung
beruhenden Pathologien wirksam. Die Charakterisierung der p38 MAP Kinase
und ihre zentrale Rolle bei der Biosynthese von TNF und IL-1 haben
diese Kinase zu einem attraktiven Ziel für die Behandlung von durch
diese Cyctokine vermittelten Erkrankungen gemacht.
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Es
würde deshalb
wünschenswert
sein, p38 MAP Kinase-Inhibitoren bereitzustellen und dadurch ein Mittel
zur Bekämpfung
von Erkrankungen, die durch proentzündliche Cytokine, wie TNF und
IL-1, vermittelt werden, bereitzustellen.
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Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
(i) stellt daher eine Aminopyrrolverbindung der
ein Prodrug, ein einzelnes
Isomer, ein Gemisch von Isomeren oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und Verfahren zu ihrer Herstellung oder Verwendung bereit,
wobei
Ar
1 und Ar
2 unabhängig jeweils
gegebenenfalls substituiertes Aryl sind; und
R
1 und
R
2 unabhängig
jeweils Wasserstoff, Alkyl oder eine Schutzgruppe für Stickstoff
sind.
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Genauer
stellt die vorliegende Erfindung bereit:
- (ii)
Verbindung gemäß (i), wobei
R1 und R2 Wasserstoff
sind;
- (iii) Verbindung gemäß (i) oder
(ii), wobei Ar2 ein halogensubstituiertes
Phenyl ist;
- (iv) Verbindung gemäß einem
von (i) bis (iii), wobei Ar2 4-Fluorphenyl
ist;
- (v) Verbindung gemäß einem
von (i) bis (iv), wobei Ar1 ausgewählt ist
aus Phenyl, alkoxysubstituiertem Phenyl, hydroxysubstituiertem Phenyl
und heteroalkoxysubstituiertem Phenyl.
- (vi) Verbindung gemäß einem
von (i) bis (v), wobei Ar1 heteroalkoxysubstituiertes
Phenyl ist.
- (vii) Verbindung gemäß einem
von (i) bis (vi), wobei Ar1 ausgewählt ist
aus Phenyl, 3-Methoxyphenyl,
3-Hydroxyphenyl und 3-(2,3-Dihydroxypropoxy)phenyl.
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Eine
andere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt ein Verfahren zum Herstellen einer Aminopyrrolverbindung
der Formel
bereit, wobei das Verfahren
das Bilden eines Aminopyrrolringsystems durch in Kontakt Bringen
einer Cyanoverbindung der Formel:
mit einer Arylaminverbindung
der Formel Ar
2-NH
2 unter
Bedingungen, die zur Herstellung der Aminopyrrolverbindung der Formel
I ausreichen, umfasst, wobei
Ar
1 und
Ar
2 jeweils wie unter (i) oder (iii) bis
(vii) definiert sind.
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Eine
andere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt eine Zusammensetzung, umfassend eine therapeutisch wirksame
Menge einer wie vorstehend betonten Verbindung und eines Exzipienten,
bereit.
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Noch
eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt ein Verfahren zum Inhibieren der p38 MAP Kinase in einer
Zelle, umfassend das Verabreichen einer Verbindung der Formel I
an die Zelle, die die p38 MAP Kinase umfasst, bereit.
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Noch
eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt ein Verfahren zur Behandlung einer Erkrankung in einem Säuger, die
durch Verabreichen eines p38 MAP Kinase-Inhibitors behandelt werden
kann, bereit, umfassend die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
einer Verbindung der Formel I.
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Noch
eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt ein Verfahren zur Behandlung einer Erkrankung in einem Säuger, die
durch Verabreichen eines p38 MAP Kinase-Inhibitors behandelt werden
kann, bereit, umfassend insbesondere das Verabreichen einer therapeutisch
wirksamen Menge von einer oder mehreren der wie vorstehend definierten
Verbindungen an den Säuger,
wobei die Erkrankung eine Entzündungserkrankung
ist, und wobei die Erkrankung genauer Arthritis ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung von einer oder mehreren
wie vorstehend definierten Verbindungen zur Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung einer Erkrankung in einem Säuger, die durch Verabreichen
eines p38 MAP Kinase-Inhibitors
behandelt werden kann, bereit, wobei die Erkrankung eine Entzündungserkrankung
ist, und wobei die Erkrankung genauer Arthritis ist.
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Sofern
nicht anders angegeben, haben die in der Patentbeschreibung und
den Patentansprüchen
verwendeten folgenden Begriffe die nachstehend angegebenen Bedeutungen:
„Alkyl" bedeutet eine lineare
gesättigte
einwertige Kohlenwasserstoffeinheit aus einem bis sechs Kohlenstoffatomen
oder einen verzweigten gesättigten
einwertigen Kohlenwasserstoffrest aus drei bis sechs Kohlenstoffatomen,
z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, 2-Propyl, Pentyl und dergleichen.
„Alkoxy" bedeutet eine Einheit
-OR, wobei R ein wie vorstehend definiertes Alkyl ist, z. B. Methoxy,
Ethoxy, Propoxy, 2-Propoxy und dergleichen.
„Acyl" bedeutet eine Einheit
-C(O)R, wobei R Wasserstoff, Alkyl, Halogenalkyl oder Heteroalkyl
ist, z. B. Acetyl, Trifluoracetyl und dergleichen.
„Aryl" bedeutet einen einwertigen,
monocyclischen oder bicyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffrest
aus 6 bis 10 Ringatomen, z. B. Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl und
dergleichen.
„Halogenid" bedeutet Fluorid,
Chlorid, Bromid oder Iodid.
„Halogenalkyl" bedeutet ein mit
einem oder mehreren gleichen oder verschiedenen Halogenatomen substituiertes
Alkyl, z. B. CH2Cl, -CF3,
-CH2CF3, -CH2CCl3 und dergleichen.
„Heteroalkyl" bedeutet eine wie
vorstehend definierte Alkyleinheit, mit einem oder mehreren, vorzugsweise
einem, zwei oder drei Substituenten, die aus -NRaRb, -ORc ausgewählt sind,
wobei Ra, Rb und
Rc unabhängig voneinander
Wasserstoff, Alkyl oder die entsprechende Schutzgruppe sind. Repräsentative
Beispiele schließen
Hydroxymethyl, 3-Hydroxypropyl, 1,2-Dihydroxyethyl, 2-Methoxyethyl,
2-Aminoethyl, 2-Dimethylaminoethyl und dergleichen ein, sind aber
nicht darauf beschränkt.
„Heteroalkoxy" bedeutet eine Einheit
-OR, wobei R ein wie vorstehend definierter Heteroalkylrest ist,
z. B. 2-Hydroxyethoxy, 3-Hydroxypropoxy, 2,3-Dihydroxypropoxy, 2,3-Dihydroxy-1-methylpropoxy,
2-Aminoethoxy und dergleichen.
„Gegebenenfalls substituiertes
Aryl" bedeutet einen
wie vorstehend definierten Arylring, der gegebenenfalls unabhängig mit
einem oder mehreren, vorzugsweise einem oder zwei, Substituenten
ausgewählt
aus Alkyl, Alkoxy, Heteroalkyl, Heteroalkyl, Halogenid, Cyano, Acyl,
-NRR' (wobei R und
R' unabhängig aus
Wasserstoff, Alkyl oder Acyl ausgewählt sind), -NHCOR (wobei R
Alkyl ist), -NRS(O)nR' (wobei R Wasserstoff oder Alkyl ist, n
eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist und R' Wasserstoff, Alkyl oder Heteroalkyl
ist), -NRS(O)nNR'' (wobei
R Wasserstoff oder Alkyl ist, n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist
und R' und R'' unabhängig Wasserstoff, Alkyl oder
Heteroalkyl sind), -S(O)nR (wobei n eine
ganze Zahl von 0 bis 2 ist und R Wasserstoff, Alkyl oder Heteroalkyl
ist), -S(O)nNRR' (wobei n eine ganze Zahl von 0 bis
2 ist und R und R' unabhängig Wasserstoff,
Alkyl oder Heteroalkyl sind), -COOR, -(Alkylen)COOR (wobei R Wasserstoff
oder Alkyl ist), -CONR'R'' oder -(Alkylen)CONR'R'' (wobei R' und R'' unabhängig Wasserstoff oder Alkyl
sind) substituiert ist.
„Gegebenenfalls
substituiertes Phenyl" bedeutet
ein Phenyl, das gegebenenfalls unabhängig mit einem oder mehreren,
vorzugsweise einem oder zwei, Substituenten ausgewählt aus
Alkyl, Alkoxy, Heteroalkyl, Heteroalkyl, Halogenid, Cyano, Acyl,
-NRR' (wobei R und
R' unabhängig aus
Wasserstoff, Alkyl oder Acyl ausgewählt sind), -NHCOR (wobei R
Alkyl ist), -NRS(O)nR' (wobei R Wasserstoff oder Alkyl ist,
n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist und R' Wasserstoff, Alkyl oder Heteroalkyl
ist), -NRS(O)nNR'R'' (wobei R Wasserstoff
oder Alkyl ist, n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist und R' und R'' unabhängig Wasserstoff, Alkyl oder
Heteroalkyl sind), -S(O)nR (wobei n eine
ganze Zahl von 0 bis 2 ist und R Wasserstoff, Alkyl oder Heteroalkyl
ist), -S(O)nNRR' (wobei n eine ganze Zahl von 0 bis
2 ist und R und R' unabhängig Wasserstoff,
Alkyl oder Heteroalkyl sind), -COOR, -(Alkylen)COOR (wobei R Wasserstoff
oder Alkyl ist), -CONR'R'' oder -(Alkylen)CONR'R'' (wobei R' und R'' unabhängig Wasserstoff oder Alkyl
sind) substituiert ist.
„Optional" oder „gegebenenfalls" bedeutet, dass das
nachfolgend beschriebene Ereignis oder der Umstand eintreten kann,
aber nicht einzutreten braucht, und das die Beschreibung Beispiele,
wobei das Ereignis oder der Umstand eintritt und Beispiele in denen
es nicht eintritt, einschließt.
Zum Beispiel bedeutet „Arylrest,
gegebenenfalls mit einem Alkylrest mono- oder disubstituiert", dass das Alkyl
vorhanden sein kann, aber nicht vorhanden zu sein braucht, und die
Beschreibung Situationen, wobei der Arylrest mit einem Alkylrest
mono- oder disubstituiert ist, und Situationen, wobei der Heterocyclusrest
nicht mit einem Alkylrest substituiert ist, einschließt.
„Pharmazeutisch
verträglicher
Exzipient" bedeutet
einen Exzipienten, der beim Herstellen eines Arzneimittels nützlich ist,
der im Allgemeinen unbedenklich, nicht toxisch und weder biologisch
noch anderweitig unerwünscht
ist und einen Exzipienten einschließt, der zur tierärztlichen
Verwendung ebenso wie Human-pharmazeutischen Verwendung geeignet
ist. „Ein
pharmazeutisch verträglicher
Exzipient", wie
in der Patentbeschreibung und den Patentansprüchen verwendet, schließt sowohl
einen als auch mehr als einen derartigen Exzipienten ein.
„Prodrugs" bedeutet jede beliebige
Verbindung, die ein aktives Stammarzneimittel gemäß Formel
(I) in vivo freisetzt, wenn ein derartiges Prodrug an einen Säuger verabreicht
wird. Prodrugs einer Verbindung der Formel (I) werden durch Modifizieren
von in der Verbindung der Formel (I) vorhandenen funktionellen Gruppen
auf solche Weise hergestellt, dass die Modifikationen in vivo gespalten
werden können,
um die Stammverbindung freizusetzen. Prodrugs schließen Verbindungen
der Formel (I) ein, wobei eine Hydroxy-, Amino-, oder Sulfhydrylgruppe
in Verbindung (I) an jeden beliebigen Rest, der in vivo gespalten
werden kann, gebunden ist, um die freie Hydroxyl-, Amino- bzw. Sulfhydrylgruppe
zu regenerieren. Beispiele für
Prodrugs schließen
Ester (z. B. Acetat-, Formiat- und Benzoatderivate), Carbamate (z.
B. N,N-Dimethylaminocarbonyl) hydroxyhaltiger funktioneller Reste
in Verbindungen der Formel (I) und dergleichen ein, sind aber nicht
darauf beschränkt.
„Behandeln" oder „Behandlung" einer Erkrankung
schließt
ein: (1) Vorbeugen der Erkrankung, d. h. Veranlassen, dass sich
die klinischen Symptome der Erkrankung in einem Säuger, der
der Erkrankung ausgesetzt wird oder eine Erkrankungs-Veranlagung
besitzt, aber noch keine Symptome der Erkrankung durchmacht oder zeigt,
nicht entwickeln, (2) Inhibieren der Erkrankung, d. h. Anhalten
oder Reduzieren der Entwicklung der Erkrankung oder ihrer klinischen
Symptome oder (3) Erleichtern der Erkrankung, d. h. Veranlassen
einer Regression der Erkrankung oder ihrer klinischen Symptome.
Wenn
man sich auf eine chemische Umsetzung bezieht, werden die Begriffe „Behandeln", „in Kontakt
Bringen" und „Umsetzen" hierin untereinander
austauschbar verwendet und betreffen das Zugeben oder das Mischen von
zwei oder mehr Reagenzien unter geeigneten Bedingungen, um das angegebene
und/oder das gewünschte
Produkt herzustellen. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Umsetzung,
die das angegebene und/oder das gewünschte Produkt herstellt, nicht
notwendigerweise direkt aus der Kombination zweier Reagenzien, die
anfänglich
zugegeben wurden, resultiert, d. h. es kann ein oder mehrere Zwischenprodukte,
die in dem Gemisch hergestellt werden, das schließlich zur
Bildung des angegebenen und/oder gewünschten Produktes führt, geben.
„Therapeutisch
wirksame Menge" bedeutet
die Menge einer Verbindung, die, wenn sie an einen Säuger zur Behandlung
einer Erkrankung verabreicht wird, ausreichend ist, um eine derartige
Behandlung für
die Erkrankung zu bewirken. Die „therapeutisch wirksame Menge" wird abhängig von
der Verbindung, der Erkrankung und deren Schweregrad und dem Alter,
Gewicht usw. des zu behandelnden Säugers variieren.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung stellt
ein Prodrug, ein einzelnes
Isomer, ein Gemisch von Isomeren oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon und
Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung
bereit, wobei Ar
1, Ar
2,
R
1 und R
2 jene vorstehend
definierten sind.
Vorzugsweise sind R
1 und
R
2 Wasserstoff.
Vorzugsweise ist Ar
2 ein gegebenenfalls substituiertes Phenyl,
stärker
bevorzugt ein halogensubstituiertes Phenyl und am meisten bevorzugt
ein 4-Halogenphenyl, insbesondere 4-Fluorphenyl.
Vorzugsweise ist Ar
1 aus Phenyl, alkoxysubstituiertem Phenyl,
hydroxysubstituiertem Phenyl und heteroalkoxysubstituiertem Phenyl
ausgewählt.
Stärker
bevorzugt ist Ar
1 aus Phenyl, 3-Methoxyphenyl, 3-Hydroxyphenyl und
3-(2,3-Dihydroxypropoxy)phenyl ausgewählt.
In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind R
1 und R
2 Wasserstoff,
und Ar
2 ist ein gegebenenfalls substituiertes
Phenyl.
In einer anderen Ausführungsform sind R
1 und
R
2 Wasserstoff und Ar
2 ist
ein halogensubstituiertes Phenyl, vorzugsweise 4-Fluorphenyl.
In
noch einer weiteren Ausführungsform
sind R
1 und R
2 Wasserstoff,
Ar
2 ist 4-Fluorphenyl und Ar
1 ist
aus Phenyl, alkoxysubstituiertem Phenyl, hydroxysubstituiertem Phenyl
und heteroalkoxysubstituiertem Phenyl ausgewählt. Vorzugsweise ist Ar
1 heteroalkoxysubstituiertes Phenyl. Stärker bevorzugt
ist Ar
1 3-(2,3-Dihydroxypropoxy)phenyl.
In
noch einer weiteren Ausführungsform
sind R
1 und R
2 Wasserstoff,
Ar
2 ist 4-Fluorphenyl und Ar
1 ist
Phenyl, 3-Methoxyphenyl, 3-Hydroxyphenyl oder 3-(2,3-Dihydroxypropoxy)phenyl.
In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind R
1 und R
2 Wasserstoff,
Ar
1 ist gegebenenfalls substituiertes Phenyl.
Vorzugsweise ist Ar
1 Phenyl, alkoxysubstituiertes
Phenyl, hydroxysubstituiertes Phenyl oder heteroalkoxysubstituiertes
Phenyl. Vorzugsweise ist Ar
1 heteroalkoxysubstituiertes
Phenyl. Stärker
bevorzugt ist Ar
1 3-(2,3-Dihydroxypropoxy)phenyl.
In dieser Ausführungsform
ist Ar
1 vorzugsweise halogensubstituiertes Phenyl,
vorzugsweise 4-Fluorphenyl.
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Kombinationen
der vorstehend beschriebenen bevorzugten Gruppen bilden auch andere
bevorzugte Ausführungsformen.
Daher werden zum Beispiel die bevorzugten Substituenten R1 und R2 auch bevorzugte Substituenten
von Verbindungen mit den bevorzugten Substituenten Ar1 und/oder
Ar2 sein.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in unsolvatisierten Formen ebenso wie in solvatisierten Formen,
einschließlich
der hydratisierten Formen, vorkommen. Im Allgemeinen sind die solvatisierten
Formen, einschließlich
der hydratisierten Formen, gleichwertig zu den unsolvatisierten
Formen und sind dafür
vorgesehen, in den Umfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen
zu werden. Außerdem
schließt
die vorliegende Erfindung, wie vorstehend angegeben, auch alle pharmazeutisch
verträglichen
Salze jener Verbindungen, zusammen mit Prodrugformen der Verbindungen,
und alle Stereoisomere, entweder in einer reinen chiralen Form oder
einem racemischen Gemisch oder einer anderen Gemischform, ein.
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Die
Verbindungen der Formel I sind in der Lage, weiter pharmazeutisch
verträgliche
Säureadditionssalze
zu bilden. Alle jene Formen sind innerhalb des erfindungsgemäßen Umfangs.
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Pharmazeutisch
verträgliche
Säureadditionssalze
der Verbindungen der Formel I schließen Salze ein, die von anorganischen
Säuren,
wie Chlorwasserstoff-, Salpeter-, Phosphor-, Schwefel-, Bromwasserstoff-, Iodwasserstoff-,
phosphoriger Säure
und dergleichen, abgeleitet sind, ebenso wie die Salze, die von
organischen Säuren,
wie zum Beispiel aliphatischen Mono- und Dicarbonsäuren, phenylsubstituierten
Alkansäuren, Hydroxyalkansäuren, Alkandionsäuren, aromatischen
Säuren,
aliphatischen und aromatischen Sulfonsäuren, usw. abgeleitet sind,
ein. Derartige Salze schließen
deshalb Sulfat, Pyrosulfat, Bisulfat, Sulfit, Bisulfit, Nitrat, Phosphat,
Monohydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat, Metaphosphat, Pyrophosphat,
Chlorid, Bromid, Iodid, Acetat, Propionat, Caprylat, Isobutyrat,
Oxalat, Malonat, Succinat, Suberat, Sebacat, Fumarat, Maleat, Mandelat,
Benzoat, Chlorbenzoat, Methylbenzoat, Dinitrobenzoat, Phthalat,
Benzolsulfonat, Toluolsulfonat, Phenylacetat, Zitrat, Laktat, Maleat,
Tartrat, Methansulfonat und dergleichen ein. Auch genannt werden
Salze von Aminosäuren,
wie Arginat und dergleichen, und Gluconat, Galacturonat (siehe zum
Beispiel Berge et al., „Pharmaceutical
Salts", J. of Pharmaceutical
Science, 1977, 66, 1–19).
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Die
Säureadditionssalze
der basischen Verbindungen können
durch in Kontakt Bringen der freien Basenform mit einer ausreichenden
Menge der gewünschten
Säure hergestellt
werden, um das Salz auf die herkömmliche
Weise herzustellen. Die freie Basenform kann durch in Kontakt Bringen
der Salzform mit einer Base und Isolieren der freien Base auf die
herkömmliche
Weise regeneriert werden. Die freien Basenformen können sich
von ihren jeweiligen Salzformen ein wenig in bestimmten physikalischen
Eigenschaften, wie Löslichkeit
in polaren Lösungsmitteln,
unterscheiden, aber für
erfindungsgemäße Zwecke
sind die Salze ansonsten gleichwertig zu ihrer jeweiligen freien
Base.
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Pharmazeutisch
verträgliche
Basenadditionsalze können
mit Metallionen oder Aminen, wie Alkali- und Erdalkalimetallionen
oder organischen Aminen, gebildet werden. Beispiele für Metallionen,
die als Kationen verwendet werden, schließen Natrium, Kalium, Magnesium,
Calcium und dergleichen ein. Beispiele für geeignete Amine sind N,N'-Dibenzylethylendiamin,
Chlorprocain, Cholin, Diethanolamin, Ethylendiamin, N-Methylglucamin
und Procain (siehe zum Beispiel Berge et al., „Pharmaceutical Salts," J. of Pharmaceutical
Science, 1977, 66, 1–19).
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Die
Basenadditionssalze von sauren Verbindungen können durch in Kontakt Bringen
der freien Säureform
mit einer ausreichenden Menge der gewünschten Base hergestellt werden,
um das Salz auf die herkömmliche
Weise herzustellen. Die freie Säureform
kann durch in Kontakt Bringen der Salzform mit einer Säure und
Isolieren der freien Säure
auf die herkömmliche
Weise regeneriert werden. Die freien Säureformen können sich von ihren jeweiligen
Salzformen ein wenig in bestimmten physikalischen Eigenschaften,
wie zum Beispiel Löslichkeit
in polaren Lösungsmitteln,
unterscheiden, aber für
erfindungsgemäße Zwecke
sind die Salze ansonsten gleichwertig zu ihrer jeweiligen freien
Säure.
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Beispielhafte
erfindungsgemäße Verbindungen
werden nachstehend in Tabelle 1 gezeigt:
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Tabelle
1. Beispielhafte Verbindungen der Formel I
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Erfindungsgemäße Verbindungen
können
durch nachstehend beschriebene Verfahren hergestellt werden. Die
Ausgangsmaterialien und Reagenzien, die zur Herstellung dieser Verbindungen
verwendet werden, sind entweder von kommerziellen Anbietern, wie
Aldrich Chemical Co., (Milwaukee, Wisconsin, USA), Bachem (Torrance,
California, USA), Emka-Chemie oder Sigma (St. Louis, Missouri, USA)
erhältlich
oder werden durch Verfahren, die Fachleuten bekannt sind, hergestellt,
die den in den Referenzen dargelegten Verfahren folgen, wie Fieser
and Fieser's Reagents
for Organic Synthesis, Bände
1–17 (John
Wiley and Sons, 1991); Rodd's
Chemistry of Carbon Compounds, Bände
1–5 und
Ergänzungen
(Elsevier Science Publishers, 1989), Organic Reactions, Bände 1–40 (John
Wiley and Sons, 1991), March's
Advanced Organic Chemistry, (John Wiley and Sons, 4. Auflage) und
Larock's Comprehensive
Organic Transformations (VCH Publishers Inc., 1989). Diese Schemata
sind lediglich veranschaulichend für einige Verfahren, durch welche
die Verbindungen dieser Erfindung synthetisiert werden können, und
verschiedene Modifikationen an diesen Schemata können durchgeführt werden
und sind für
einen Fachmann, der sich auf diese Offenbarung bezieht, leicht ersichtlich.
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Die
Ausgangsmaterialien und Zwischenprodukte der Umsetzung können, falls
gewünscht,
unter Verwendung herkömmlicher
Techniken, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Filtration, Destillation, Kristallisation, Chromatographie und
dergleichen, isoliert und gereinigt werden. Derartige Materialien
können
unter Verwendung herkömmlicher
Mittel, einschließlich
physikalischer Konstanten und Spektraldaten, charakterisiert werden.
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In
einer Ausführungsform
ist Ar2 4-Fluorphenyl.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist Ar2 4-Fluorphenyl und Ar1 ist
alkoxysubstituiertes Phenyl.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist Ar2 4-Fluorphenyl und Ar1 ist
alkoxysubstituiertes Phenyl, und das Verfahren umfasst ferner das
Umwandeln des Alkoxysubstituenten in einen Hydroxysubstituenten durch
in Kontakt Bringen der Aminopyrrolverbindung der Formel I mit einer
Lewissäure,
unter Bedingungen, die zur Erzeugung der Aminopyrrolverbindung der
Formel I, wobei Ar1 hydroxysubstituiertes
Phenyl ist, ausreichen.
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Noch
in einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren ferner das Alkylieren der Hydroxygruppe von
Ar1 durch in Kontakt Bringen der Aminopyrrolverbindung
der Formel I, wobei Ar1 ein hydroxysubstituiertes
Phenyl ist, mit einer Heteroalkylverbindung, umfassend eine Abgangsgruppe,
unter Bedingungen die zur Erzeugung der Aminopyrrolverbindung der
Formel I, wobei Ar1 ein heteroalkoxysubstituiertes
Phenyl ist, ausreichen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
wird die Cyanoverbindung der Formel II durch in Kontakt Bringen
eines Aroylacetonitril-Derivats der Formel:
mit einem 3-Halogenacetylpyridin
der Formel:
in Gegenwart einer Base,
unter Bedingungen die zur Erzeugung der Cyanoverbindung der Formel
II, ausreichen, erzeugt, wobei
Ar
1 gegebenenfalls
substituiertes Aryl ist; und
X eine Abgangsgruppe ist.
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Ein
besonderes Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel
I umfasst die Bildung eines Aminopyrrolringsystems durch in Kontakt
Bringen einer Cyanoverbindung der Formel:
mit einer Arylaminverbindung
der Formel Ar
2-NH
2 unter
Bedingungen, die zur Herstellung der Aminopyrrolverbindung der Formel
I ausreichen, wobei Ar
1 und Ar
2 jene
vorstehend definierten sind. Die Umsetzung zur Bildung des Aminopyrrolrings
ist typischerweise eine durch Säure
katalysierte Cyclisierungsumsetzung. Vorzugsweise ist die Säure eine
starke Säure
mit einem pH-Wert von etwa 2 oder weniger. Geeignete Säurekatalysatoren
schließen
anorganische Säuren,
wie Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
HCl, HBr, HI, ebenso wie Lewissäuren,
wie AlCl
3, BBr
3,
BCl
3 und dergleichen, ein. Es sollte selbstverständlich sein,
dass, wenn eine Protonenquelle verfügbar ist, Lewissäuren auch
eine anorganische protische Säure,
die auch die Cyclisierungsumsetzung katalysieren kann, herstellen
können.
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Die
Cyclisierung wird im Allgemeinen in einem polaren Lösungsmittel,
wie Ethanol, Isopropanol und dergleichen, durchgeführt. Die
Temperatur der Cyclisierungsumsetzung hängt von einer Vielfalt von
Faktoren, einschließlich
dem angewendeten besonderen Säurekatalysator,
dem Umsetzungslösungsmittel,
der Reaktivität
des Ausgangsmaterials usw., ab. Typischerweise ist die Temperatur
der Cyclisierungsumsetzung mindestens etwa 80°C. In der Durchführung wird
die Cyclisierungsumsetzung unter den Rückflussbedigungen des Umsetzungslösungsmittels
durchgeführt.
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Die
Cyclisierungsumsetzungszeit hängt
auch von einer Vielfalt von Faktoren, wie jenen vorstehend beschriebenen,
einschließlich
der Umsetzungstemperatur, ab. Doch im Allgemeinen ist die Cyclisierungsumsetzungszeit
unter Rückflussbedingungen
mindestens etwa 8 Std. Typischerweise ist die Cyclisierungsumsetzungszeit
etwa 6 Std. bis etwa 16 Std.
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Die
Cyanoverbindung der Formel II kann leicht durch in Kontakt Bringen
eines Aroylacetonitril-Derivats der
Formel:
mit einem 3-Halogenacetylpyridin
der Formel:
in Gegenwart einer Base unter
Bedingungen, die zur Herstellung der Cyanoverbindung der Formel
II ausreichen, hergestellt werden, wobei Ar
1 das
vorstehend definierte ist und X eine Abgangsgruppe ist, wie Halogenid, vorzugsweise
Bromid oder Chlorid. Geeignete Basen für die Substitutionsumsetzung
sind typischerweise nicht-nucleophile Basen. Vorzugsweise ist die
Base ausreichend stark, um das Aroylacetonitrilderivat der Formel
III zu deprotonieren. Geeignete Basen schließen Metallhydride, Metall-tert-butoxide
und dergleichen ein. Da typischerweise eine starke Base verwendet
wird, ist die anfängliche
Deprotonierungsumsetzung zwischen der Base und dem Aroylacetonitrilderivat
der Formel III eine exotherme Umsetzung. Als derartige wird die
Umsetzungstemperatur im Allgemeinen bei etwa 0°C oder weniger gehalten. Typisches
Umsetzungslösungsmittel ist
ein aprotisches Lösungsmittel,
wie Tetrahydrofuran und Diethylether.
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Verfahren
zum Herstellen von Verbindungen der Formel I können ferner das Modifizieren
der Arylreste Ar1 oder Ar2 einschließen. Wenn
zum Beispiel der Arylrest Ar1 einen Substituenten
enthält,
können
erfindungsgemäße Verfahren
das Ersetzen oder das Modifizieren des Substituenten am Arylrest
einschließen.
Dies ist besonders einsetzbar, wobei Ar1 mit
einem oder mehreren Amino-, Carbonyl-, Hydroxy- und Alkoxyresten
substituiert ist. Wenn Ar1 mit einem Alkoxyrest
substituiert ist, kann der Alkoxyrest durch in Kontakt Bringen der Verbindung
der Formel I mit einer Lewissäure
in eine Hydroxygruppe umgewandelt werden. Geeignete Lewissäuren schließen jene
in Protective Groups in Organic Synthesis, 3. Auflage, T. W. Greene
and P. G. M. Wuts, John Wiley & Sons,
New York, 1999 beschriebenen ein, die hierin in ihrer Gesamtheit
durch Bezugnahme aufgenommen sind.
-
Die
freie Hydroxygruppe kann dann mit einem gewünschten Substituenten substituiert
(z. B. alkyliert) werden. Zum Beispiel stellt das in Kontakt Bringen
der Hydroxygruppe mit einer Heteroalkylverbindung, umfassend eine
Abgangsgruppe, eine Aminopyrrolverbindung der Formel I, wobei Ar1 ein heteroalkoxysubstituiertes Phenyl ist,
bereit.
-
Erfindungsgemäße Verbindungen
weisen eine weite Vielfalt von pharmazeutischen Aktivitäten auf. Zum
Beispiel haben die Erfinder festgestellt, dass erfindungsgemäße Verbindungen
p38 MAP Kinase-Inhibitoren sind. Daher sind die Verbindungen zur
Behandlung von Entzündungserkrankungen,
insbesondere Arthritis, nützlich.
-
Daher
sind erfindungsgemäße Verbindungen
bei der Behandlung einer Erkrankung, die durch p38 MAP Kinase vermittelt
wird, einschließlich
rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis, Spondylitis, Knochenresorptionserkrankungen,
Sepsis, septischem Schock, toxischem Schocksyndrom, Endotoxinschock,
Tuberkulose, Atherosklerose, Diabetes, Schocklunge, chronisch entzündlicher
Lungenerkrankung, Fieber, Parodontalerkrankungen, Colitis ulcerosa,
Pyrese, Alzheimer-Krankheit und Parkinson-Krankheit nützlich.
-
Die
Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
p38 MAP Kinase zu inhibieren, wurde durch den in Beispiel 4 beschriebenen
in vitro Assay demonstriert. Die Fähigkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen, die
Freisetzung von TNF-α zu
inhibieren, wurde durch die in vitro und in vivo Assays, die im
Detail in den Beispielen 5, beziehungsweise 6 beschrieben werden,
demonstriert. Die entzündungshemmende
Aktivität
der erfindungsgemäßen Verbindungen
kann unter Verwendung von Adjuvansarthritis in einem Assay in Ratten,
der in Beispiel 7 beschrieben wird, bestimmt werden.
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Im
Allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Verbindungen in einer therapeutisch
wirksamen Menge durch jede beliebige der anerkannten Verabreichungsarten
für Mittel,
die ähnlichen
Nutzen dienen, verabreicht. Die tatsächliche Menge der erfindungsgemäßen Verbindung,
d. h. des Wirkstoffs, hängt
typischerweise von zahlreichen Faktoren, wie dem Schweregrad der
zu behandelnden Erkrankung, dem Alter und der relativen Gesundheit
des Patienten, der Stärke
der verwendeten Verbindung, dem Weg und der Form der Verabreichung
und anderen Faktoren, ab.
-
Therapeutisch
wirksame Mengen der erfindungsgemäßen Verbindungen können von
ungefähr
0,1–50 mg
pro Kilogramm Körpergewicht
des Empfängers
pro Tag; vorzugsweise von etwa 1– 30 mg/kg/Tag reichen. Daher
würde der
Dosierungsbereich für
die Verabreichung an eine 70 kg schwere Person am meisten bevorzugt
etwa 70 mg bis 2,1 g pro Tag sein.
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Im
Allgemeinen werden erfindungsgemäße Verbindungen
als Arzneimittel durch einen der folgenden Wege verabreicht: orale,
systemische (z. B. transdermale, intranasale oder durch Zäpfchen)
oder parenterale (z. B. intramuskuläre, intravenöse oder
subcutane) Verabreichung. Die bevorzugte Verabreichungsweise ist die
orale unter Verwendung einer zweckmäßigen täglichen Dosierungsstrategie,
die gemäß dem Grad
der Beschwerden angepasst werden kann. Zusammensetzungen können die
Form von Tabletten, Pillen, Kapseln, halbfesten Zusammensetzungen,
Pulvern, Formulierungen mit verlängerter
Freisetzung, Lösungen,
Suspensionen, Elixiren, Aerosolen oder jede beliebige andere geeignete
Zusammensetzung annehmen.
-
Die
Wahl der Formulierung hängt
von verschiedenen Faktoren, wie der Art der Arzneistoffverabreichung
(z. B. werden Formulierungen zur oralen Verabreichung in Form von
Tabletten, Pillen oder Kapseln bevorzugt) und die Bioverfügbarkeit
des Arzneistoffs, ab. Vor Kurzem sind pharmazeutische Formulierungen
besonders für
Arzneistoffe, die eine schlechte Bioverfügbarkeit zeigen, entwickelt
worden, die auf dem Prinzip beruhen, dass Bioverfügbarkeit
durch Vergrößerung der
Oberfläche,
d. h. Vermindern der Teilchengröße, vergrößert werden
kann. Zum Beispiel beschreibt das U.S. Pat. Nr. 4,107,288 eine pharmazeutische
Formulierung, die Teilchen im Größenbereich
von 10 bis 1.000 nm aufweist, wobei der Wirkstoff in einer vernetzten
Matrix von Makromolekülen
gelagert wird. U.S. Pat. Nr. 5,145,684 beschreibt die Herstellung
einer pharmazeutischen Formulierung, wobei der Arzneistoff in Nanoteilchen
(durchschnittliche Teilchengröße von 400
nm) in Anwesenheit eines Oberflächenmodifikationsmittels
pulverisiert und dann in einem flüssigen Medium dispergiert wird,
um eine pharmazeutische Formulierung zu ergeben, die außergewöhnlich hohe
Bioverfügbarkeit zeigt.
-
Die
Zusammensetzungen werden im Allgemeinen eine Verbindung der Formel
(I) in Kombination mit mindestens einem pharmazeutisch verträglichen
Exzipienten umfassen. Verträgliche
Exzipienten sind nicht toxisch, unterstützen die Verabreichung und
beeinflussen den therapeutischen Nutzen der Verbindung der Formel
(I) nicht nachteilig. Ein derartiger Exzipient kann jeder feste,
flüssige,
halbfeste oder, im Fall einer Aerosolzusammensetzung, gasförmige Exzipient
sein, der einem Fachmann im Allgemeinen zur Verfügung steht.
-
Feste
pharmazeutische Exzipienten schließen Stärke, Cellulose, Talk, Glucose,
Lactose, Saccharose, Gelatine, Malz, Reis, Mehl, Kreide, Silicagel,
Magnesiumstearat, Natriumstearat, Glycerolmonostearat, Natriumchlorid,
entrahmte Trockenmilch und dergleichen ein. Flüssige und halbfeste Exzipienten
können
aus Glycerol, Propylenglycol, Wasser, Ethanol und verschiedenen Ölen, einschließlich jenen
aus Erdöl,
tierischem, pflanzlichen oder synthetischem Ursprung, z. B. Erdnussöl, Sojabohnenöl, Mineralöl, Sesamöl, usw.,
ausgewählt
werden. Bevorzugte flüssige
Träger,
besonders für
injizierbare Lösungen,
schließen
Wasser, Kochsalzlösung,
wässrige
Dextrose und Glycole ein.
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Komprimierte
Gase können
verwendet werden, um eine erfindungsgemäße Verbindung in eine Aerosolform
zu dispergieren. Für
diesen Zweck geeignete inerte Gase sind Stickstoff, Kohlendioxid,
usw.
-
Andere
geeignete pharmazeutische Exzipienten und ihre Formulierungen werden
in Remington's Pharmaceutical
Sciences, herausgegeben von E. W. Martin (Mack Publishing Company,
18. Aufl., 1990) beschrieben.
-
Die
Menge der Verbindung in einer Formulierung kann innerhalb des ganzen
von Fachleuten angewendeten Bereichs variieren. Typischerweise wird
die Formulierung, auf der Grundlage von Gewichtsprozent (Gew.-%),
von etwa 0,01–99,99
Gew.-% einer Verbindung der Formel (I), beruhend auf der Gesamtformulierung,
enthalten, wobei der Rest ein oder mehrere geeignete pharmazeutische
Exzipienten ist. Vorzugsweise ist die Verbindung in einer Menge
von etwa 1–80
Gew.-% vorhanden. Repräsentative
pharmazeutische Formulierungen, die eine Verbindung der Formel (I)
enthalten, werden in Beispiel 3 beschrieben.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht ein Verfahren zur Herstellung von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]phenylmethanon.
-
-
Schritt
a: Herstellung von 2-Benzoyl-4-oxo-4-pyridin-3-ylbutyronitril
-
Zu
3,0 g (21 mmol) Benzoylacetonitril in 50 ml THF, in einem nassen
Eisbad gekühlt,
wurde 0,84 g (21 mmol) Natriumhydrid (60% Öldispersion) gegeben. Nach
1 Std. gab man 2,8 g (10 mmol) 3-Bromacetylpyridinhydrobromid hinzu.
Nach 3 Std. goss man das Umsetzungsgemisch in eine Salzlösung, man
extrahierte mit Ethylacetat, trocknete über Natriumsulfat, konzentrierte
unter verringertem Druck und reinigte durch Flash-Chromatographie (Gradientenelution:
40–80%
Ethylacetat/Hexan), um 2,6 g (93%) von 2-Benzoyl-4-oxo-4-pyridin-3-ylbutyronitril
(MH+ = 265) zu geben.
-
Schritt
b: Herstellung von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]phenylmethanon
-
Zu
einer Lösung
aus 2,6 g (9,8 mmol) 2-Benzoyl-4-oxo-4-pyridin-3-ylbutyronitril
und 0,93 ml (9,8 mmol) 4-Fluoranilin in 30 ml Ethylalkohol wurden
6 Tropfen konzentrierte HCl gegeben, und das Gemisch wurde unter Rückfluss
erhitzt. Nach 16 Std. wurde die Umsetzung auf Raumtemperatur gekühlt, und
ein gelber Feststoff wurde durch Filtration isoliert. Der Feststoff
wurde aus Methylalkohol/Ethylacetat umkristallisiert, um 1,5 g (42%)
von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]phenylmethanon
(Schmelzpkt. = 231,4–231,8)
zu ergeben. Behandlung einer Ethylacetatlösung dieser freien Base mit
HCl/Ether ergab [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]phenylmethanon-Hydrochloridsalz
(Schmelzpkt. 218–222).
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Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht ein Verfahren zur Herstellung von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]-3-{[2(s),3-dihydroxypropoxy]phenyl}methanon.
-
-
Schritt
a: Herstellung von 2-(3-Methoxybenzoyl)-4-oxo-4-pyridin-3-ylbutyronitril
-
Zu
1,3 g (7,5 mmol) 3-Methoxybenzoylacetonitril in 30 ml THF, gekühlt in einem
nassen Eisbad, wurde 0,3 g (7,5 mmol) Natriumhydrid (60% Öldispersion)
gegeben. Nach 1 Std. gab man 1,0 g (3,6 mmol) 3-Bromacetylpyridinhydrobromid
hinzu. Nach 3 Std. goss man das Umsetzungsgemisch in eine Salzlösung, extrahierte mit
Ethylacetat, trocknete über
Natriumsulfat, konzentrierte unter verringertem Druck und reinigte
durch Flash-Chromatographie
(Gradientenelution: 40–100%
Ethylacetat/Hexan), um 0,95 g (43%) von 2-(3-Methoxybenzoyl)-4-oxo-4-pyridin-3-ylbutyronitril
(MH+ = 295) zu ergeben.
-
Schritt
b: Herstellung von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]-3-(methoxyphenyl)methanon
-
Ein
Gemisch aus 3,0 g (10,2 mmol) 2-(3-Methoxybenzoyl)-4-oxo-4-pyridin-3-ylbutyronitril,
0,97 ml (10,2 mmol) 4-Fluoranilin und 6 Tropfen konzentrierter HCl
in 30 ml Ethylalkohol wurden unter Rückfluss erhitzt. Nach 16 Std.
wurde das Umsetzungsgemisch auf Raumtemperatur gekühlt, unter
verringertem Druck konzentriert, mit wässrigem Natriumbicarbonat verdünnt und
mit Ethylacetat extrahiert. Die Extrakte wurden mit Salzlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet, unter verringertem Druck konzentriert und durch Flash-Chromatographie
(Gradientenelution: 20–40%
Ethylacetat/Hexan) gereinigt, um 1,0 g (25%) von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]-3-(methoxyphenyl)methanon
(MH+ = 388) zu ergeben.
-
Schritt
c: Herstellung von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3yl]-3-(hydroxyphenyl)methanon
-
Zu
einer Lösung
aus 1,0 g (2,6 mmol) [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]-3-methoxyphenyl)methanon
in 25 ml Dichlormethan, gekühlt
in einem nassen Eisbad, wurde 15,5 ml (155 mmol) Bortribromid (1,0
M in Dichlormethan) gegeben. Man ließ die Umsetzung auf Raumtemperatur
erwärmen. Nach
16 Std. wurde die Umsetzung in einem nassen Eisbad erneut gekühlt, und
Wasser wurde tropfenweise zugegeben. Der pH-Wert des Umsetzungsgemischs
wurde mit konzentriertem Ammoniumhydroxid auf 10 eingestellt und
dann wurde mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Extrakte
wurden mit Salzlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, unter verringertem Druck konzentriert
und durch Flash-Chromatographie (Gradientenelution: 40–80% Ethylacetat/Hexan)
gereinigt, um 0,6 g (62%) von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]-3-(hydroxyphenyl)methanon
(Schmelzpkt. = 240,3–242,5)
zu ergeben.
-
Schritt
d: Herstellung von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5 pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3-yl]-[3-(2,2-dimethyl-[1,3]dioxolan-4(s)-ylmethoxy)phenyl]methanon
-
Ein
Gemisch aus 0,6 g (1,6 mmol) [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1H-pyrrol-3-yl]-3-(hydroxyphenyl)methanon,
1,06 g (3,7 mmol) L-α,β-Isopropylidenglycerol-γ-tosylat
und 1,2 g (8,7 mmol) Kaliumcarbonat in 10 ml DMF wurde bei 80° erhitzt.
Nach 16 Std. wurde das Umsetzungsgemisch auf Raumtemperatur gekühlt, in
Salzlösung
gegossen und mit Ethylacetat extrahiert. Die Extrakte wurden über Natriumsulfat
getrocknet, unter verringertem Druck konzentriert und durch Flash-Chromatographie
(Gradientenelution: 15–50%
Ethylacetat/Hexan) gereinigt, um 0,7 g (90%) von [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1H-pyrrol-3-yl]-[3-(2,2-dimethyl-[1,3]dioxolan-4(S)-ylmethoxy)phenyl]methanon
zu ergeben.
-
Schritt
e: Herstellung von [2-Amino-1-(4 fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1h-pyrrol-3yl]-3-{[2(s),3-dihydroxypropoxy]phenyl}methanon
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Ein
Gemisch aus 0,7 g (1,44 mmol) [2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1H-pyrrol-3-yl]-[3-(2,2-dimethyl-[1,3]dioxolan-4(S)-ylmethoxy)phenyl]methanon
und 0,35 g p-Toluolsulfonsäure
in 20 ml Methlyalkohol und 5 ml Wasser wurde auf 50° erhitzt.
Nach 18 Std. wurde das Umsetzungsgemisch auf Raumtemperatur gekühlt, und
das Lösungsmittel
wurde unter verringertem Druck konzentriert. Der Rückstand
wurde zwischen wässrigem
Natriumbicarbonat und Ethylacetat aufgeteilt. Die organischen Extrakte
wurden mit Salzlösung
gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert. Das Produkt
wurde durch Flash-Chromatographie (Gradientenelution: 100% Ethylacetat – 10% Methylalkohol/Ethylacetat/0,4%
Ammoniumhydroxid) gereinigt. Das gereinigte Produkt wurde durch
die Behandlung einer Ethylacetatlösung mit HCl/Ether in ein HCl-Salz
umgewandelt. Das Salz wurde durch Filtration isoliert und getrocknet,
um 0,4 g (56%) von 2-Amino-1-(4-fluorphenyl)-5-pyridin-3-yl-1H-pyrrol-3-yl]-3-{[2(S),3-dihydroxypropoxy]phenyl}methanon
(MH+ = 448) zu ergeben.
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Beispiel 3
-
Das
Folgende sind repräsentative
pharmazeutische Formulierungen, die eine Verbindung der Formel (I)
enthalten.
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Tablettenformulierung
-
Die
folgenden Bestandteile werden gründlich
gemischt und in einzelne teilbare Tabletten gepresst.
-
-
Kapsel-Formulierung
-
Die
folgenden Bestandteile werden gründlich
gemischt und in eine Hartschalen-Gelatinekapsel gefüllt.
-
-
Suspensionsformulierung
-
Die
folgenden Bestandteile werden gemischt, um eine Suspension zur oralen
Verabreichung zu bilden.
-
-
Injizierbare Formulierung
-
Die
folgenden Bestandteile werden gemischt, um eine injizierbare Formulierung
zu bilden.
-
-
All
die vorstehenden Bestandteile, außer Wasser, werden vereinigt,
und unter Rühren
auf 60–70°C erhitzt.
Eine ausreichende Menge Wasser bei 60°C wird dann unter heftigem Rühren zugegeben,
um die Bestandteile zu emulgieren und Wasser wird dann q.s. auf
100 g zugegeben.
-
Zäpfchenformulierung
-
Ein
Zäpfchen
mit dem Gesamtgewicht von 2,5 g wird durch Mischen der erfindungsgemäßen Verbindung
mit Witepsol® H-15
(Triglyceride gesättigter
pflanzlicher Fettsäure;
Riches-Nelson, Inc., New York) hergestellt, und weist die folgende
Zusammensetzung auf:
-
Erfindungsgemäße Verbindung
-
Beispiel 4
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Inhibition der p-38 (MAP)
Kinase: In Vitro Assay
-
Die
inhibitorische Aktivität
für die
p-38 MAP Kinase in vitro von erfindungsgemäßen Verbindungen wurde durch
Messen der Übertragung
des γ-Phosphats
von γ-33P-ATP durch die p38 Kinase auf das Myelin
Basic Protein (MBP), unter Verwendung einer kleinen Modifikation
des in Ahn, N. G.; et al., J. Biol. Chem., Band 266(7), 4220–4227, (1991),
beschriebenen Verfahrens, bestimmt.
-
Die
phosphorylierte Form der rekombinanten p38 MAP Kinase wurde mit
SEK-1 und MEKK in E. Coli exprimiert und dann durch Affinitätschromatographie,
unter Verwendung einer Nickelsäule,
gereinigt.
-
Die
phosphorylierte p38 MAP Kinase wurde in Kinasepuffer (20 mM 3-(N-Morpholino)propansulfonsäure, pH
7,2, 25 mM (β-Glycerolphosphat,
5 mM Ethylenglycol-bis(beta-aminoethylether)-N,N,N',N'-tetraessigsäure, 1 mM
Natriumvanadat, 1 mM Dithiothreitol, 40 mM Magnesiumchlorid) verdünnt. Die
in DMSO verdünnte
Testverbindung oder nur DMSO (Kontrolle) wurde zugegeben, und die
Proben wurden 10 Minuten lang bei 30°C inkubiert. Die Kinasereaktion
wurde durch die Zugabe eines Substratcocktails, der MBP und γ-33P-ATP
enthielt, initiiert. Nach 20 Minuten langer zusätzlicher Inkubation bei 30°C wurde die
Umsetzung durch Zugeben von 0,75% Phosphorsäure beendet. Das phosphorylierte
MBP wurde dann vom restlichen γ-33P-ATP unter Verwendung einer Phosphocellulosemembran
(Millipore, Bedford, MA, USA) abgetrennt und unter Verwendung eines
Szintillationszählers
(Packard, Meriden, CT, USA) quantifiziert.
-
Erfindungsgemäße Verbindungen
waren in diesen Assay aktiv. Die inhibitorische Aktivitäten für p-38 (ausgedrückt als
IC
50, der Konzentration, die eine 50% Inhibition
des p-38 Enzyms, das analysiert wird, verursacht) einiger erfindungsgemäßer Verbindungen
sind:
Verbg
# | IC50 μM |
1 | 1,64 × 10–1 |
2 | 1,69 × 10–1 |
3 | 4,68 × 10–1 |
4 | 1,20 × 10–1 |
-
Beispiel 5
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Inhibition von LPS-induzierter
TNF-α-Produktion
in THP1 Zellen: In Vitro Assay
-
Die
Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
die TNF-α Freisetzung
zu inhibieren, kann unter Verwendung einer kleinen Modifikation
der in Blifeld, C., et al., Transplantation, Band 51 (2), 498–503, (1991) beschriebenen
Verfahren bestimmt werden.
-
(a) Induktion der TNF
Biosynthese:
-
THP-1
Zellen wurden in Kulturmedium [RPMI (Gibco-BRL, Gailthersburg, MD),
das 15% fötales
Rinderserum, 0,02 mM 2-Mercaptoethanol enthielt] bei einer Konzentration
von 2,5 × 106 Zellen/ml suspendiert und dann in Platten
mit 96 Vertiefungen (0,2 ml Aliquote in jede Vertiefung) ausplattiert.
Testverbindungen wurden in DMSO gelöst und dann mit dem Kulturmedium
so verdünnt,
dass die Endkonzentration von DMSO 5% war. 20 μl Aliquote der Testlösung oder
nur Medium mit DMSO (Kontrolle) wurden in jede Vertiefung gegeben. Die
Zellen werden 30 Min. lang bei 37°C
inkubiert. LPS (Sigma, St. Louis, MO, USA) wird in die Vertiefungen in
einer Endkonzentration von 0,5 μg/ml
gegeben, und die Zellen werden zusätzlich 2 Std. lang inkubiert.
Am Ende des Inkubationszeitraums wurden die Kulturüberstände gesammelt,
und die vorhandene Menge TNF-α wurde
unter Verwendung eines ELISA Assays, wie nachstehend beschrieben,
bestimmt.
-
(b) ELISA Assay:
-
Die
Menge des vorhandenen Human-TNF-α wurde
durch einen spezifischen ELISA Einfangassay unter Verwendung von
zwei anti-TNF-α-Antikörpern (2TNF-H22
und 2TNF-H34), in Reimund, J. M., et al., GUT., Band 39 (5), 684–689 (1996)
beschrieben, bestimmt.
-
Polystyrolplatten
mit 96 Vertiefungen wurden pro Vertiefung mit 50 μl Antikörper 2TNF-H22
in PBS (10 μg/ml)
beschichtet und in einer befeuchteten Kammer bei 4°C über Nacht
inkubiert. Die Platten wurden mit PBS gewaschen und dann mit 5%
fettfreier Trockenmilch in PBS 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
blockiert und mit 0,1% BSA (Rinderserumalbumin) in PBS gewaschen.
-
TNF
Standards wurden aus einer Stammlösung von rekombinantem Human-TNF-α (R & D Systems, Minneapolis,
MN, USA) hergestellt. Die Konzentration der Standards in der Analyse
beginnt bei 10 ng/ml, gefolgt von 6 halblogarithmischen seriellen
Verdünnungen.
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25 μl Aliquote
der vorstehenden Kulturüberstände oder
TNF Standards oder nur Medium (Kontrolle) wurden mit 25 μl Aliquoten
des biotinylierten monoclonalen Antikörpers 2TNF-H34 (2 μg/ml in PBS,
das 0,1% BSA enthielt) gemischt und dann in jede Vertiefung gegeben.
Die Proben wurden 2 Std. lang bei Raumtemperatur unter sanftem Schütteln inkubiert
und dann 3 Mal mit 0,1% BSA in PBS gewaschen. 50 μl Peroxidase-Streptavidinlösung (Zymed,
S. San Francisco, CA), die 0,416 μg/ml
Peroxidase-Streptavidin
und 0,1% BSA in PBS enthielt, wurde in jede Vertiefung gegeben.
Die Proben wurden zusätzlich
1 Std. lang bei Raumtemperatur inkubiert und dann 4 Mal mit 0,1%
BSA in PBS gewaschen. 50 μl
O-Phenylendiaminlösung
(1 μg/ml O-Phenylendiamin und
0,03% Wasserstoffperoxid in 0,2 M Zitratpuffer, pH 4,5) wurde in
jede Vertiefung gegeben, und die Proben wurden 30 Min. lang im Dunkeln
bei Raumtemperatur inkubiert. Die optische Dichte der Probe und
der Referenz wurden bei 450 nm beziehungsweise 650 nm abgelesen.
TNF-α Mengen
wurden aus einem Graphen bestimmt, der die optische Dichte bei 450
nm in Beziehung zur verwendeten Konzentration setzt.
-
Der
IC50-Wert ist als die Konzentration der
Testverbindung definiert, die der halbmaximalen Verringerung der
Absorption bei 450 nm entspricht. Erfindungsgemäße Verbindungen waren bei diesem
Assay aktiv.
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Beispiel 6
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Inhibition der LPS-induzierten
TNF-α-Produktion
in Ratten: In vivo Assay
-
Die
Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
die TNF-α Freisetzung
in vivo zu inhibieren, kann unter Verwendung einer kleinen Modifikation
der in Zanetti, G.; Heumann, D., et al., „Cytokine production after
intravenous or peritoneal Gram-negative bacterial challenge in mice," J. Immunol., 148,
1890, (1992), und Sekut, L., Menius, J. A., et al., „Evaluation
of the significance of elevated levels of systemic and localized
tumor necrosis factor in different animal models of inflammation" J. Lab. Clin. Med.,
124, 813, (1994) beschriebenen Verfahren bestimmt werden.
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Weibliche
Sprague-Dawley Ratten (Charles River, Hollister, CA, USA), die 110–140 Gramm
wiegen, werden eine Woche lang eingewöhnt. Gruppen, die jeweils 8
Mäuse enthalten,
werden oralen entweder mit den Testverbindungen, die in einem wässrigen
Vehikel gelöst
sind, das 0,9% Natriumchlorid, 0,5% Natriumcarboxymethylcellulose,
0,4% Polysorbat 80, 0,9% Benzylalkohol enthält (CMC Vehikel), oder nur
mit dem Vehikel (Kontrollgruppe) dosiert. Nach 30 Min. wird den
Mäusen
50 μg/kg
LPS (Sigma, St. Louis, MO, USA) intraperitoneal injiziert. Nach
1,5 Std. werden die Mäuse
durch CO2-Inhalation getötet, und Blut wird durch Herzpunktion
geerntet. Das Blut wird durch 5 Min. lange Zentrifugation bei 15.600 × g geklärt, und
Seren werden in saubere Gefäße übertragen
und bei –20°C eingefroren,
bis TNF-α durch
einen ELISA Assay (Biosource International, Camarillo, CA), die
dem Herstellerprotokoll folgt, analysiert wird.
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Beispiel 7
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Adjuvansarthritis-Assay
in Ratten: In vivo Assay
-
Die
entzündungshemmende
Wirkung der Verbindungen dieser Erfindung kann unter Verwendung
von Adjuvansarthritis bei Ratten bestimmt werden. Kurz dargestellt:
weibliche Sprague Dawley Ratten (Charles River, Hollister, CA),
die 120–155
g wiegen, werden intern etwa 1 Woche lang vor der Verwendung eingewöhnt. An
Tag 1 wird den Tieren im 1/4 proximalen Anteil des Schwanzes 0,1
ml einer Mineralöl
(Sigma, St. Louis, MO, USA) Suspension von durch Hitze getötetem und
getrocknetem Mycobacterium Butyricum (Difco, Bacto., Des., Lot 115979JA/EXP9/99)
in einer Konzentration von 1 mg/0,1 ml intradermal injiziert.
-
An
Tag 7 werden die Testverbindungen in CMC-Vehikel bis Tag 18 durchgehend
verabreicht. An Tag 18, nach der Verabreichung der Verbindung, werden
die Tiere gewogen. Klinische Punktezahlen werden erhalten, um die
Intensität
von Ödem
in den vier Pfoten und dem Schwanz zu evaluieren. Eine Punktezahl
von 0 bis 4 wird jeder Pfote und von 0 bis 3 dem Schwanz zugeordnet,
so dass die höchste
Punktezahl 19 war. Polyarthritische Tiere werden mit 0 gezählt, wenn
keine Entzündungsanzeichen
(Schwellung und Rötung)
in einem der kleinen Gelenke (intraphalangeal, metakarpophalangeal,
metatarsophalangeal) oder großen
Gelenke (Handgelenk/Karpus, Fußknöchel/Tarsus)
beobachtet werden. Tiere erzielen eine Punktezahl von 1, wenn eine
geringe Entzündung
beobachtet wurde, 2 bei moderatem Ödem, 3 schweres Ödem und
4, wenn ein sehr schweres Ödem
vorhanden war. Der Schwanz erzielt eine Punktezahl von 0, wenn keine
Anzeichen für Ödem oder
nekrotisches Gewebe beobachtet wurde, 1, wenn die Inokula-Injektionsstellen
und das unmittelbar umgebende Gewebe ein leichtes Ödem zeigt,
2, wenn etwa 1/4 des Schwanzes entweder entzündet war oder nekrotisches
Gewebe zeigte und 3, wenn über
1/4 des Schwanzes schwere Nekrosen oder ein Ödem zeigte. Auf die klinischen
Punktezahlen folgend wurden die hinteren Pfoten am distalen Schienbein,
genau proximal des Intertarsalgelenks durchschnitten. Die linken
und rechten Hinterpfoten wurden einzeln gewogen und erfasst.