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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Ausformen und Vulkanisieren eines Reifens, wobei die
Ausform- und Vulkanisiervorgänge
mit einem gesteuerten Volumen ausgeführt werden.
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Zu
der traditionellen Reifenherstellung gehört die auf einer Trommel vorgenommene
Vorbereitung eines Rohprodukts, das aus einer torusförmigen Hülle mit
einer Karkasse, die eine Kronenzone hat, die zwischen einem Paar
von axial gegenüberliegenden
Seitenwänden
eingesetzt ist, die in Wulsten zum Verankern des Reifens an einer
entsprechenden Montagefelge enden, mit einem Gurtaufbau und mit einem
Laufflächenband
besteht. Die Karkasse und der Gurtaufbau werden aus vorher ausgewählten elastomeren
Materialien und Verstärkungselementen,
das Laufflächenband
und die Seitenwände
aus Streifen aus elastomerem Material gebildet.
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Dann
wird der Rohreifen aus der Trommel herausgenommen und einer Vulkanisierung
in einer Form unter der kombinierten Wirkung von Wärme und
Druck unterworfen.
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Im
Allgemeinen hat die Vulkanisierform eine Krone aus radial einstellbaren
Sektoren, die zwischen zwei axial gegenüberliegenden Hochglanzkästen angeordnet
sind, sowie eine aufblähbare,
innere elastische Kammer. Innerhalb der Form wird der Rohreifen
gleichzeitig von der Außenseite
und von der Innenseite mit Hilfe eines Druckfluids (gewöhnlich Dampf
oder heißes
Wasser) erhitzt, das in der Form umgewälzt und in die innere elastische
Kammer eingeführt
wird. Während
die Form geschlossen ist, werden die Kästen axial näher zueinander
gebracht und die Sektoren zentripetal bewegt, um einen nach außen geschlossenen
Hohlraum zu erzeugen. Während
der Vulkanisierung dehnt sich die elastische Kammer aus und drückt den
Reifen von innen gegen die Form. Der Reifen erhält so das abschließende Laufflächenmuster
und die Endform.
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Während des
Ausform- und Vulkanisierprozesses können alle Änderungen im Volumen und/oder
der Dicke des Rohreifens toleriert werden, da die innere elastische
Kammer, die verformbar ist, sich automatisch an diese Änderungen
anpasst und für
sie "Einstellungen
ausführen" kann.
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Neuerdings
wurde diese traditionelle Technik durch eine Reifenausform- und
Vulkanisiertechnik mit einer Form mit konstantem Volumen ergänzt. Diese
besteht in der Anordnung eines vorgegebenen Volumens von Verstärkungselementen
und elastischem Material, die den aufzubauenden und zu vulkanisierenden
Rohreifen bilden, auf einem starren Träger mit einer Toroidform (dessen
Außenfläche der
Innenfläche
des fertig gestellten Reifens entspricht). Die Vulkanisierform hat
eine Außenhülle, die
von einer Krone von Sektoren und von Kästen gebildet wird, sowie einen
Innenteil, der von dem starren Träger gebildet wird, der den
Rohreifen trägt.
Wenn die Form geschlossen ist, befindet sich der Außenteil
der Form in seiner Arretierposition, wobei zwischen dieser Position
und dem starren Träger
die Bildung eines Hohlraums besteht, dessen Volumen immer konstant bleibt.
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Der
Rohreifen, der in der Form ausgeformt und vulkanisiert werden soll,
hat eine Form, die ähnlich
der des Hohlraums ist, und ein Volumen, das im Wesentlichen gleich
dem konstanten Volumen des Hohlraums der Form ist, da der Ausformdruck
von der Differenz zwischen dem Volumen des Rohreifens und dem Volumen
des Hohlraums abhängt.
Wenn das Volumen des Rohreifens kleiner als das des Hohlraums ist,
ist der Wert des Ausformdrucks unzureichend und somit das Endergebnis
nicht zufrieden stellend. Im Falle eines übermäßigen Volumens des Rohreifens
(im Hinblick auf das konstante Volumen, das innerhalb der Form zur
Verfügung
steht und auf die Inkompressibilität des Kautschuks) werden innerhalb
der Form hohe Drucke erzeugt. Diese hohen Drucke können übermäßige Spannungen
an den mechanischen Bauelementen der Form erzeugen und zu einer
Deformation der Form und somit zur Erzeugung eines "verzerrten" Produkts oder zur
Bildung nicht akzeptabler Rippen, wenn das elastomere Material in
die Freiräume
zwischen den mechanischen Bauelementen und/oder in geeignete, in
der Form vorgesehene Lüftungsöffnungen
fließt
oder sogar zu einem Bruch der Form führen.
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Deshalb
sollte beim Ausformen bei konstantem Volumen das Volumen des Rohreifens
im Wesentlichen gleich dem freien Volumen der geschlossenen Form
sein. In der Praxis muss das Volumen des Rohreifens gerade etwas
größer als
das des Hohlraums sein, in dem er untergebracht wird.
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Die
EP-A-O 264 600 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Ausformen und Vulkanisieren eines Luftreifens bei konstantem Volumen, wobei
elastomere Produkte und Verstärkungselemente
nacheinander auf einem starren Träger so angeordnet werden, dass
progressiv ein Rohreifen aufgebaut wird. Die Anordnung der elastomeren
Produkte wird mit Hilfe wenigstens eines volumetrischen Extruders
bewirkt, dessen Abgabeöffnung
bezüglich des
Trägers
in einer Ebene positioniert ist, in der das elastomere Erzeugnis
zur Herstellung des Rohreifens aufgebracht wird. Die Menge des abgelegten elastomeren
Erzeugnisses wird durch Extrudieren eines vorgegebenen Volumens
aus dem volumetrischen Extruder bezüglich der Drehzahl des Trägers und
des Ablegeradius gesteuert. Das Profil des herzustellenden elastomeren
Produkts wird mit Hilfe einer im Wesentlichen meridianen Bewegung
des Mundstücks
bezüglich
der rotierenden Ablagefläche erhalten.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung, die in diesem Dokument beschrieben
sind, verwenden eine Form, bei der die Innenseite von einem starren
Träger
gebildet wird, auf dem der Rohreifen aufgebaut wird. Somit handelt
es sich um eine Form mit konstantem Volumen.
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Deshalb
erfordern auch in diesem Fall das Verfahren und die Vorrichtung,
die in dem vorstehend erwähnten
Dokument beschrieben sind, einen Rohreifen, der mit einem Volumen
ausgeformt und vulkanisiert wird, das so konstant wie möglich ist
und so nahe wie möglich
bei dem theoretischen (Nenn-)Volumen des Hohlraums der geschlossenen
Form liegt.
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Wegen
der unvermeidbaren Änderungen
eines industriellen Prozesses ist jedoch die Menge der gelieferten
elastomeren Masse Schwankungen unterworfen, und das Volumen der
Rohreifen ist nicht konstant, während
das Volumen des Hohlraums der Form konstant ist. Wenn es einen Engpass
bei der elastomeren Masse gibt, werden deshalb die Konstantheit
und der genaue Ausformdruck nicht gewährleistet, während, wenn
ein Überschuss
an elastomerer Masse vorhanden ist, es zu den vorstehend beschriebenen
Problemen und Schwierigkeiten kommt.
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Darüber hinaus
können
die oben erwähnten Änderungen
im Volumen des gelieferten Materials sowohl von rein mechanischen
Ursachen als auch von verschiedenen Eigenschaften des elastomeren Materials
und/oder der Zusatzstoffe von einem Lieferanten zum anderen oder von
Charge zu Charge und/oder von dem Mischprozess der Komponenten der
elastomeren Masse abhängen.
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Die
US 1,366,750 bezieht sich
auf Kerne, die in der Karkasse bei der Reifenfertigung verwendet werden,
und insbesondere auf einen Kern mit elastischer Eigenschaft. Es
wird ein Kernelement aus Abschnitten vorgesehen. Jeder Abschnitt
hat drei Teile, die, wenn sie zusammengefügt sind, einen Körperabschnitt
bilden können,
auf dem die Reifenkarkasse ausgebildet wird. Ein oder mehrere Teile
eines jeden Abschnitts bestehen aus Federmetall, um die richtige Elastizität zu liefern.
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Die
US 1,393,998 bezieht sich
auf die Herstellung von Reifen. Bei der Karkassenherstellung für Luftreifen
ist es erforderlich, dass die Karkasse während des Vulkanisierens unter
Druck steht. Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Reifen bereitgestellt, bei denen ein innerer Fluiddruck, vorzugsweise
Luftdruck, ohne Verwendung eines inneren Behälters oder Luftbalgs verwendet
wird, so dass bei der Herstellung der Reifen ein großer Kostenbetrag
ausgeschlossen wird.
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Die
GB 121,439 bezieht sich auf
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Reifenkarkassen,
bei denen ein Fluiddruck zum Einsatz kommt, der indirekt an den
Innenraum der Karkasse über
eine elastische Wand angelegt wird, um die Karkasse zur eigentlichen
Reifenbildung zu bringen, und bei welchen danach ein Fluiddruck
zur Anwendung gelangt, der direkt an den Innenraum angelegt wird, um
der Karkasse die abschließende
Form zu geben und um die Karkasse während der Vulkanisierung zu halten.
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Die
US 1,328,676 bezieht sich
auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von Luftreifen.
Die Reifenkarkasse wird anfänglich
ausgebildet, wobei ihre End-Innenabmessung mit Ausnahme dessen,
was in etwa dem Laufflächenbereich
entspricht, abgeflacht ist, d.h. nicht zu der End-Innenform abgerundet
ist, während
abschließend
der abgeflachte Abschnitt einem den abgeflachten Abschnitt umfassenden
Dehnvorgang unterworfen wird, wobei die Dehneinrichtung auf eine
Bewegung begrenzt ist, die erforderlich ist, um die volle Innenraumausformung
und Größe des gewünschten
Reifens abzuschließen.
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Die
EP-A-O 400 496 beschreibt eine volumetrische Pumpe zum Fördern von
Rohkautschuk für eine
Vorrichtung zum Ausformen und Vulkanisieren eines Reifens mit konstantem
Volu men. Die Pumpe hat wenigstens einen Förderkolben, der sich in einem Zylinder
mit einer abwechselnden Bewegung zwischen einem oberen Totpunkt
und einem unteren Totpunkt verschiebt. Die Pumpe hat ferner eine
Beschickungskammer, eine Einrichtung zur Zwangsbeschickung zum Füllen des
Zylinders und eine Abführöffnung,
die mit einem Rückschlagventil
versehen ist. Die Zylinderwand hat als einzige Verbindung des Zylinders
nach außen
einen oder mehrere Einlasskanäle,
in denen die Beschickungskammer endet. Der Einlasskanal ist axial
zwischen dem oberen Totpunkt und dem unteren Totpunkt angeordnet
und wird von dem Förderkolben
während
seiner Bewegung zum oberen Totpunkt verschlossen. Das in einem Zyklus der
Pumpe extrudierte Volumen hängt
von dem Volumen, das von dem Förderkolben
zwischen dem Punkt, an dem er den Einlasskanal schließt, und
dem oberen Totpunkt mitgenommen wird, sowie davon ab, dass die Beschickungseinrichtung
und der Förderkolben
durch eine einzige Eingangswelle betätigt werden.
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Es
handelt sich um eine sehr komplexe Pumpe, die jedoch Förderungen
von genau konstanten Volumina nicht gewährleistet.
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Die
Erfinder haben beobachtet, dass in der Praxis bei einem Prozess
des Aufbaus eines Rohreifens es immer eine Änderung der Masse der gelieferten
Materialien gibt, die gleich ± δMasse ist,
und somit eine Variabilität
im Volumen des Rohreifens gleich ± δVolumen bezüglich des
Nennvolumens V0 vorliegt. Wenn beispielsweise ± δMasse in
der Größenordnung von ± 100 mg
liegt und eine spezifische Dichte von 1,1 g/cm3 angenommen
wird, ist δVolumen gleich ± 91 cm3.
Die Variabilität
des Reifenvolumens ist, ausgedrückt
in Prozent, ± 1%.
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Dieser
Wert ist jedoch für
moderne, hochentwickelte Reifen für die Ausrüstung von Hochleistungskraftfahrzeugen
nicht akzeptabel.
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Die
Ziele der Erfindung sind auf eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Ausformen und Vulkanisieren eines Rohreifens gerichtet, welche
die Vorteile einer Ausformungstechnik mit konstantem Volumen bietet,
jedoch seine Nachteile vermeidet.
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Dies
wird dadurch erreicht, dass bei genau gesteuertem Volumen gearbeitet
wird.
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In
der vorliegenden Beschreibung und in den anschließenden Ansprüchen bedeutet
der Ausdruck "gesteuertes
Volumen", dass das
Volumen des Ausform- und Vulkanisierhohlraums für eine Anpassung an das Volumen
des in dem Hohlraum enthaltenen Rohreifens zunimmt oder abnimmt.
Auf diese Weise ist das Volumen des Hohlraums immer gleich dem des
Rohreifens, wodurch die Nachteile aufgrund von "Änderungen" des technischen
Prozesses vermieden werden, die später beschrieben werden.
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Gemäß einem
ersten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum
Ausformen und Vulkanisieren eines Reifens nach dem Anspruch 1.
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In
einem zweiten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zum Ausformen und Vulkanisieren eines Reifens nach Anspruch 11.
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Vorteilhafterweise
wird das erwähnte
Verfahren mit der vorher beschriebenen Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung ausgeführt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
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Die
Vorrichtung und das Verfahren der Erfindung ermöglichen es, das Volumen des
Hohlraums zum Ausformen und Vulkanisieren auf das effektive Volumen
des Rohreifens einzustellen, während
der Ausformdruck innerhalb des zweckmäßigen Bereichs von Werten zum
Ausformen gehalten wird, wenn sich das Volumen des Rohreifens innerhalb vorgegebener
Toleranzen des Reifenaufbauprozesses ändert.
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Die
Vorrichtung und das Verfahren haben den Vorteil, dass sie gewährleisten,
dass der minimale Ausformdruck erreicht wird, der Ausformdruck innerhalb
des zweckmäßigen Bereichs
von Werten gehalten wird, während
eine Formdeformation oder ein Bruch der Form vermieden wird, und
Fehler im fertig gestellten Reifen ausgeschlossen sind.
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Ein
weiterer Vorteil, den die Vorrichtung und das Verfahren der Erfindung
bietet, ist die Vulkanisierung ohne Dampf, indem die Beheizung der
Form durch den Joule-Effekt mit Hilfe spezieller Einrichtungen erfolgen
kann, die hier nicht beschrieben werden, da sie an sich bekannt
sind.
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Es
werden nun Eigenschaften und Vorteile der Erfindung unter Bezugnahme
auf Ausführungsformen
veranschaulicht, die als nicht begrenzendes Beispiel in den beiliegenden
Zeichnungen gezeigt sind, in denen
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1 eine
Teilansicht des Meridianschnitts einer Vorrichtung für das Ausformen
und Vulkanisieren eines Rohreifens mit gesteuertem Volumen ist,
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2 eine
Teilansicht in einem Meridianschnitt längs der Linie B-B der später beschriebenen 5 eines
Rohreifens und des kollabierbaren inneren Trägers der Vorrichtung von 1 ist,
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3 eine
Teilansicht im Meridianschnitt längs
der Linie B-B von der später
beschriebenen 5 des inneren Trägers der
Vorrichtung von 1 ist, wobei die zwei Positionen
eines unteren Anschlags (ausgezogen) und eines oberen Anschlags (gestrichelt)
gezeigt sind, die der Kronenabschnitt einnimmt,
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4 ein
Diagramm ist, das eine charakteristische Kurve von Federn zeigt,
die in dem kollabierbaren inneren Träger von 1 bis 3 vorhanden sind,
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5 schematisch
die Ansicht im Äquatorialschnitt
(d.h. in einer Ebene senkrecht zu der Axialrichtung) des inneren
toroidförmigen
Trägers
und die Einzelheit der Kontaktzone zwischen den beweglichen Kronenabschnitten
in den beiden Positionen, nämlich
der Nominalposition und der unteren Anschlagposition zeigt,
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6 eine
Variante des inneren Trägers
von 2 im Meridianschnitt längs der Linie B-B von 5 zeigt,
und
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7 eine
weitere Ausführungsform
des inneren Trägers
von 2 im Meridianschnitt längs der Linie B-B von 5 zeigt.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 10 zum – bei vorgegebenen Bedingungen
von Temperatur und Druck – Ausformen
und Vulkanisieren eines Reifens 5, der wenigstens teilweise
roh ist. Die Vorrichtung 10 hat
- – eine äußere Hülle mit:
- – einem
Paar von koaxialen ringförmigen
Kästen 11a und 11b,
die axial gegenüberliegen
und bezüglich
einander bis zum Schließen
der Form bewegbar und geeignet sind, in Übereinstimmung der Seitenwände des
Reifens 5 zu wirken,
- – einer
Vielzahl von konkaven Umfangssektoren 9, die axial zwischen
den Kästen 11a und 11b angeordnet
und geeignet sind, in Übereinstimmung mit
dem Laufflächenband
des Reifens 5 zu wirken, und die radial in beiden Richtungen
bis zum Schließen
der Form bewegbar sind, und
- – zwei
Hälften 16,
die der Bewegung der Umfangssektoren 9 unterworfen sind,
und
- – einen
inneren toroidförmigen
Träger,
dessen Meridianhalbschnitt im Einzelnen in 2 gezeigt ist
und der eine Vielzahl von konvexen Umfangssektoren 25 aufweist,
von denen jeder
- – einen
radial inneren Basisabschnitt 4, der zur Bildung der axial
inneren Fläche
der Seitenwände des
Reifens 5 geeignet ist, und
- – eine
radial äußere Kronenkappe 20 aufweist,
die zur Bildung der radial inneren Fläche der Krone des Reifens 5 geeignet
ist, wobei die Kappe 20
- – einen
radial inneren Tragaufbau 7, der in einem Stück mit dem
Basisabschnitt 4 mit Hilfe von greifenden Schrauben 3 ausgeführt ist,
und
- – einen
radial äußeren Kronenabschnitt
(beweglicher Teil) 2 (entweder flexibel oder starr) aufweist, der
in beide radiale Richtungen bezüglich
der Teile 7 und 4 aufgrund des Nachgebens einer
elastischen Einrichtung 1 bewegbar ist, die radial zwischen
den Teilen 7 und 2 angeordnet ist.
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In
dem Tragaufbau 7 (siehe 2) sind
geeignete Formen 8 ausgeführt, die sowohl als Führung für die elastische
Einrichtung 1 als auch als unterer Anschlag für den Kronenabschnitt
(beweglicher Teil) 2 wirkt, um die elastische Einrichtung
vor übermäßigen Spannungen
zu schützen.
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Der
Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 2 ist an den Enden mit
Anschlägen 6 versehen,
die sich zwischen den Hohlräumen/Nuten 12 (siehe 2) verschieben,
die zwischen dem Halteaufbau 7 und dem Basisabschnitt 4 ausgeführt sind.
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Im
Stadium der Vorbereitung des Rohreifens entspricht die Form der
in 2 gezeigten, wobei die elastische Einrichtung 1 auf
einen optimalen Wert vorgespannt ist, der von dem Konstrukteur als
Funktion des Prozesses ausgewählt
ist, und wobei der Anschlag 6 sich an der oberen Seite
des Hohlraums 12 befindet und der Vorspannung entgegenwirkt
und sie ausgleicht.
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Die
Vorspannung der elastischen Einrichtung und das Außenprofil
des Kronenabschnitts (beweglicher Teil) 2 sind so ausgewählt, dass
das Außenprofil
der Trommel 25 während
der Aufbaustufe des Rohreifens 5 (die nachstehend als Nominalposition
bezeichnet wird) in der Ausform-/Vulkanisierstufe unverändert bleibt,
jedoch ein ausreichender Ausformdruck gewährleistet ist, wenn sich das
Volumen des Rohreifens 5 an seinem unteren Toleranzextremum
befindet (d.h. V = Vmin = V0 – δVolumen,
wobei V0 gewöhnlich in der Größenordnung
von 10000 cm3 und die Toleranz δVolumen in
der Größenordnung
von 100 cm3 liegt).
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Während der
Ausformstufe kann sich der Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 2 bewegen
und das Volumen des Hohlraums 18 zwischen der äußeren Hülle, die
von den Kästen 11 und
von den konkaven Sektoren 9 gebildet wird, und dem inneren
Träger 25 der
Vorrichtung 10 an das Volumen des Rohreifens (das innerhalb
der Prozesstoleranz variabel ist) anpassen.
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Das
bedeutet im Einzelnen:
- – Wenn das Volumen des Rohreifens
V = Vmin = V0 – δVolumen ist,
gilt: Zum Zeitpunkt des Schließens der
Form nimmt die Kontaktkraft zwischen dem Anschlag 6 und
der oberen Seite des Hohlraums/der Nut 12 fortschreitend
ab, bis sie null erreicht, der Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 2 bewegt
sich nicht aus der Nominalposition 2' in 3 und die
Vorspannung der elastischen Einrichtung 1 gewährleistet
den gewünschten
Ausformdruck, der im Bereich von beispielsweise 2,0 bis 3,0 MPa,
und gewöhnlich
bei 2,5 bis 3,0 MPa liegt.
- – Wenn
das Volumen des Rohreifens V = Vmin = V0 – δVolumen gilt:
Zum Zeitpunkt des Schließens
der Form bewegt sich der Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 2 aus
der Nominalposition 2' zu
der unteren Anschlagposition, die in 3 gestrichelt und
mit 2'' bezeichnet
ist und in der die Profile 8 verhindern, dass sich der
Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 2 weiter absenkt, um
sowohl die elastische Einrichtung 1 als auch die Endform
des fertigen Reifens zu schützen.
Diese Bewegung erfolgt aufgrund der Tatsache, dass ein Volumenüberschuss
des Rohreifens 5 dazu neigt, den auf den Kronenabschnitt
(beweglicher Teil) 2 wirkenden Druck zu steigern, und als
Folge gibt die elastische Einrichtung 1 um Δs nach, wobei
das Volumen des Hohlraums 18, das für den Rohreifen 5 während des
Vulkanisierens/Ausformens zur Verfügung steht, um Δs pro Außenflächenbereich
des Teils 2 zunimmt.
- – Wenn
das Volumen V des Rohreifens zwischen Vmin und
Vmax liegt, gilt: Zum Zeitpunkt des Schließens der
Form bewegt sich der Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 2 in
eine Zwischenposition zwischen der Nominalposition 2" und der unteren
Anschlagposition 2'' (siehe 3).
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Bei
dem gezeigten Beispiel besteht die elastische Einrichtung 1 aus
geeigneten Anordnungen von Scheibenfedern, die vorzugsweise eine "weich werdende" Kennlinie der in 4 gezeigten
Art haben, d.h. mit einer Steifigkeit, die abnimmt, wenn die Auslenkung
zunimmt. In 4 sind als Beispiel die entsprechenden
Werte des Ausformdrucks, der mit der Form und Anordnung der Scheibenfedern
erreichbar ist, für
einen Reifen der Größe 225/50
R16 auf der rechten Ordinate gezeigt. Aufgrund der weich werdenden
Kennlinie der elastischen Einrichtung und der zugeordneten Vorspannung
arbeitet die elastische Einrichtung 1 in einer Zone niedriger
Steifigkeit, was es ermöglicht,
kleine Änderungen
im Ausformdruck bezogen auf das Nachgeben Δs zu erhalten, das ausreicht,
um die Prozesstoleranz im Volumen des Rohreifens 5 zu kompensieren.
Der Außenflächenbereich
des Kronenabschnitts (beweglicher Teil) 2 für einen
inneren Träger 25,
der aus acht Sektoren zusammengesetzt ist und in der Größenordnung
von 500 cm2 für jeden Sektor liegt, beträgt wiederum
als Beispiel und unter Bezug auf die Größe 225/50 R16 die maximale
Abnahme Δsmax, die zum Absorbieren der Volumentoleranzen
des Rohreifens erforderlich ist, 2δVolumen/(500
cm2 × 8)
= 0,5 mm, was der elastischen Einrichtung eine Vorspannung zuordnet,
die einer Auslenkung s von 1,5 mm entspricht (gezeigt durch eine
gestrichelte Linie in 4), wobei die Zunahme in der
Auslenkung ΔsmaX zu einer Änderung des Ausformdrucks von
0,2 MPa führt.
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Der
innere torusförmige
Träger 25,
der die Kronenabschnitte (bewegliche Teile) 2 trägt, ist
aufgrund des Nachgebens der elastischen Einrichtung 1 geeignet,
die Masse-/Volumentoleranzen des Rohreifens zu absorbieren, und
ermöglicht
daher das Ausformen und Vulkanisieren bei gesteuertem Volumen.
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Vorteilhafterweise
kann der Ausformdruck durch die gleichzeitige und parallele Wirkung
der elastischen Einrichtung 1 und des unter Druck stehenden
Fluids, das während
des Ausform/Vulkanisierschritts in den Hohlraum zwischen dem Kronenabschnitt
(beweglicher Teil) 2 und dem Tragaufbau 7 geliefert
wird, gewährleistet
werden.
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Vorzugsweise
sind die Kronenabschnitte (bewegliche Teile) 2 der Vielzahl
von konvexen Umfangssektoren, die den inneren Träger 25 bilden, mit Dichtungen 150 (siehe 5)
versehen, die in Umfangsrichtung zusammengedrückt werden können, um
Probleme des Co-Eindringens
von Feststoffen zu vermeiden, was ansonsten beim Durchgang von der Position 2' zur Position 2'' des beweglichen Kronenabschnitts 2 (siehe 5)
eintreten würde.
Die Dichtungen 150 sind mit einer der beiden gegenüberliegenden
Flächen
von zwei benachbarten Kronenabschnitten 2 verklebt oder
mechanisch daran befestigt.
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6 zeigt
den Meridianhalbschnitt eines konvexen Umfangssektors 125,
der eine Variante des konvexen Umfangssektors 25 von 2 bildet. Der
Sektor 15 hat einen radial inneren Basisabschnitt 4,
der geeignet ist, die axial innere Fläche der Seitenwände des
Reifens 5 zu bilden, sowie eine radial äußere Kappe 120, die
zur Bildung der radial inneren Fläche der Krone des Reifens 5 geeignet
ist und die einen Tragaufbau 107 hat, der mit wenigstens
einer zentralen Radialrippe 113 und einem radial äußeren Kronenabschnitt
(beweglicher Teil) 102 versehen ist, der beidseitig in
der Radialrichtung bezüglich
der Teile 107 und 104 aufgrund des Nachgebens
der elastischen Einrichtung 101 bewegbar ist, die radial
zwischen den Teilen 107 und 102 angeordnet ist.
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Der
Tragaufbau 107 ist in einem Stück mit dem Basisabschnitt 104 nur
in der Radialrichtung, jedoch nicht in der Axialrichtung mit Hilfe
von Armen 105 hergestellt, die biegeverformbar und durch Schrauben 103 verbunden
sind.
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Die
die Rippe 113 mit den Kästen 114 des Basisabschnitts 104 verbindenden
verformbaren Arme 105 ermöglichen durch Nutzung des Vorteils der
Elastizität
der Materialien die Relativbewegung in Axialrichtung, die durch
den Doppelpfeil A angezeigt ist. Die Relativbewegung ermöglicht erforderlichenfalls
eine Kompensation der Volumentoleranz auch an den Seitenwänden des
Reifens. Wenn ein Volumenüberschuss
in den Seitenwänden
des Reifens 5 in dem Ausformstadium vorliegt, kann der
Druck auf die Kästen 114 des
Basisabschnitts 104 eines jeden Trommelsektors 125 solche
Werte annehmen, dass die Arme 105 zum Biegen gebracht werden
und somit die Kästen 114 näher zur Äquatorialebene
der Linie 115 kommen können,
wodurch das Volumen des Hohlraums zwischen den äußeren ringförmigen Kästen 11 (a und b)
und den inneren Kästen 114 an
das Volumen der Seitenwände
des Rohreifens 5 angepasst wird.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung können
die Rippe 113 und der Basisabschnitt 104 durch
eine "Luftfeder", die nicht gezeigt/beschrieben
ist, da sie bekannt ist, verbunden werden, die in der Richtung des
Doppelpfeils A wirkt und die so geeicht werden kann, dass der nominale
Ausformdruck im Falle eines Mangels oder eines Überschusses des Volumens der
Seitenwände
des Reifens 5 gewährleistet wird.
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Der
Kronenabschnitt 102 ist mit einem Anschlag 106 versehen,
der durch Eingriff mit dem geeigneten Profil 112 des Basisabschnitts
der Vorspannung der elastischen Einrichtung 101 entgegenwirkt.
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In
dem Tragaufbau 107 sind Profile 108 ausgeführt, die
sowohl als Führung
für die
elastische Einrichtung 101 als auch als unterer Anschlag
für den Kronenabschnitt
(beweglicher Teil) 102 wirken, um die elastische Einrichtung
vor übermäßigen Spannungen
zu schützen.
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Der
konvexe Umfangssektor 125 arbeitet ähnlich wie der Sektor 25 von 2 und 3.
Während
der Ausformstufe bewegt sich der Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 102 aufgrund
des Nachgebens der elastischen Einrichtung 101, wobei das
Volumen des Hohlraums zwischen dem inneren Träger 125 und der äußeren Hülle, die
von den Kästen 11 und
den konkaven Sektoren 9 gebildet wird, an das Volumen des
Rohreifens 5 (variabel innerhalb der Prozesstoleranz) angepasst
wird.
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7 zeigt
den Meridianhalbschnitt eines konvexen Umfangssektors 225,
der eine weitere Ausführungsform
des konvexen Umfangssektors 25 von 2 bildet.
Der Sektor 225 hat einen Basisabschnitt 204, der
zur Bildung der axial inneren Fläche der
Seitenwände
des Reifens 5 geeignet ist, sowie eine radial äußere Kappe 220,
die zur Bildung der radial inneren Fläche der Krone des Reifens 5 geeignet ist
und die einen Tragaufbau 207, der mit wenigstens einer
zentralen radialen Rippe 213 versehen ist, und einen radial äußeren Kronenabschnitt
(beweglicher Teil) 202 hat, der in beide Radialrichtungen
bezüglich der
Teile 207 und 204 aufgrund des Nachgebens der elastischen
Einrichtung 201 bewegbar ist, die radial zwischen den Teilen 207 und 202 angeordnet
ist.
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Im
Gegensatz zu den vorhergehenden Ausgestaltungen sind der Basisabschnitt 204 und
der Tragaufbau 207 als ein Stück ausgeführt. Der Basisaufbau 204 ist
mit der radialen Rippe 213 durch eine axiale Rippe 241 verbunden,
die so bemessen ist, dass ein Schlitz 240 verbleibt, der
eine Relativbewegung der inneren Kästen 214 bezüglich der
radialen Rippe 214 zulässt,
die maximal der Öffnung
des Schlitzes 240 gleich ist. Diese Relativbewegung ermöglicht die
Kompensation von Volumentoleranzen an den Seitenwänden des
Reifens 5 durch Nutzung des elastischen Biegenachgebens
der inneren Kästen 214.
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Der
Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 202 ist mit dem Tragaufbau 207 mit
Hilfe der elastischen Einrichtung 201 und von Stiften 203 verbunden,
die mit einem Gewindeende 210, das in den Kronenabschnitt 202 eingreift,
und mit einem Kopf 206 versehen sind, der als oberer Anschlag
für den
Kronenabschnitt 202 wirkt und die Vorspannung der elastischen
Einrichtung 201 ausgleicht. Die Stifte 203 ermöglichen
eine steuerbare Vorspannung der elastischen Einrichtung 201 mit
Hilfe des Gewindeendes 210.
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Die
Profile 208, die sowohl als Führung für die elastische Einrichtung 201 als
auch als unterer Anschlag für
den Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 202 wirken, um die
elastische Einrichtung vor übermäßigen Spannungen
zu schützen,
sind in dem Tragaufbau 207 ausgeführt.
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Die
Einlagen 205 wirken als "Abdichtung" für die
Masse des Rohreifens 5 und verhindern beim Schließen der
Form, dass die Masse des Rohreifens 5 in den freien Raum
zwischen dem Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 202 und
dem Basisabschnitt 204 fließt und unerwünschte Rippen
und/oder ein Festfressen des Systems erzeugt. Die Einlagen 205 bestehen
aus einem elastomeren oder ähnlichen
Material, das sowohl mit dem Kronenabschnitt (beweglichen Teil) 202 als
auch mit dem Basisabschnitt 204 verklebt (beispielsweise
mit Epoxyharzen) ist. Die Einlagen 205 werden, wenn der
Kronenabschnitt (beweglicher Teil) 202 zu den unteren Niveaus
gedrückt wird,
scherverformt, wodurch die Bewegung möglich wird. Vorteilhafterweise
können
die Einlagen 205 ebenfalls in ähnlicher Weise und Position
in dem konvexen Umfangssektor 125 verwendet werden.
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Die
Sektorausführung 225 ist äußerst einfach
und leicht zu montieren, da der Kronenabschnitt 202 leicht
von oben auf das Bett der Federn 201 gelegt werden kann
und die Vorspannung durch Einwirken auf den Gewindestift 203 angelegt
wird.