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Der
Gegenstand der Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Auswahl eines Verkehrsparameters, wie zum Beispiel des Durchsatzes für die Übertragungen
im HF-Bereich (Hochfrequenz oder High Frequency in Englisch), unter
Verwendung eines Modems mit Entzerrer.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die Gesamtheit der digitalen Kommunikationen
im HF-Bereich, die ein Serienmodem mit Entzerrer verwenden, unabhängig von
seiner Wellenform, unabhängig
vom übertragenen
Verkehr, zum Beispiel die Daten (data), der digitale Sprechverkehr,
der FEC-Modus (Forward Error Correction), der ARQ-Modus (Automatic
Request Query), und unabhängig
von der Art der Verbindung, zum Beispiel der half-duplex-, full-duplex-Modus,
die Punkt-zu-Punkt-Verbindungen
oder die Punkt-zu-Mehrfachpunkt-Verbindungen.
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In
der nachfolgenden Beschreibung bezeichnet der Ausdruck "Verkehrsparameter" einen oder mehrere
Parameter der folgenden Liste: die Frequenz, den Nutzdaten-Übertragungsdurchsatz,
die Wellenform, den Interlacer und/oder die Leistung.
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In
gleicher Weise deckt der Ausdruck "Ausbreitungsparameter" zum Beispiel das
Signal/Rauschverhältnis
oder SNR (Signal-to-Noise Ratio), die Beschaffenheit und den Pegel
der Interferenzen, die Dopplerstreuung, die zeitliche Ausbreitung, die
Dynamik der Mehrfachwege, die Verschiebung und die Doppler-Rampe
ab.
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Auf
dem Gebiet der digitalen Übertragungen im
HF-Bereich verwendet
die Ausbreitung durch ionosphärische
Reflexion ein nicht-stationäres
Milieu, das zeitlich und räumlich
stark schwankt, mit kurzfristigen oder langfristigen Veränderungen
der wie oben erwähnten
Ausbreitungsparameter.
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Die
Einführung
der Serienmodems (oder englisch: singletone modem) mit Entzerrer
hat es ermöglicht,
den Benutzerdurchsatz bei digitalen Kommunikationen zu erhöhen. Der
Entzerrer ermöglicht es
insbesondere, die schnellen Veränderungen
des Kanals, und insbesondere den Schwund (oder Fading) der Hüllkurve
des empfangenen Signals zu bekämpfen.
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Das
Durchlassband des Kanals ist auch variabel, und die ALE-Protokolle
(englische Abkürzung für Automatic
Link Establishment) ermöglichen
es, automatisch eine freie Durchlassfrequenz auszuwählen, die
zwischen der niedrigsten verwendbaren Frequenz LUF (Lowest Usable
Frequency) und der maximalen Frequenz MUF (Maximum Usable Frequency)
liegt, um eine Dienstqualität
oder QoS am Punkt des Empfängers
für den
Datenverkehr zu gewährleisten,
der auf die ALE-Phase folgt.
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Da
das Übertragungsmilieu
veränderlich
ist, muss der HF-Übertragungsmodus
sich anpassen können.
Dies erfordert, dass am Anfang der Verbindung und während der
Verbindung die am besten an die Ausbreitungseigenschaften des Rausch-
oder Verzerrungskanals (am Empfangsort) angepassten Verkehrsparameter
zum Beispiel in Abhängigkeit
von der vom Benutzer geforderten Dienstqualität ausgewählt werden. Die ausgewählten Verkehrsparameter sind
insbesondere die Frequenz, der Durchsatz, die Wellenform, der Interlacer
und/oder die Leistung.
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Hierzu
beschreibt der Stand der Technik mehrere adaptive Prozeduren, die
entsprechend dem geeigneten Verkehrsparameter und der Beschaffenheit
des Verfahrens, d.h. der Vorhersage oder der Schätzung des Ausbreitungskanals,
in mehrere Kategorien eingeordnet werden können.
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1 stellt
eine Vorgehensweise gemäß dem Stand
der Technik dar, die eine Wellenform anwendet.
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Das
vom Modem nach Übertragung
durch die Ionosphäre
empfangene Signal S0 wird in einem Kanalschätzer 1 verarbeitet,
der insbesondere die Funktion hat, unter Verwendung eines mehr oder
weniger komplexen Algorithmus (zum Beispiel vom Typ MUSIC (Multiple
Signal Classification)) die geschätzten Ausbreitungsparameter 2 während des
Empfangs der Sondierungs-Wellenform zu extrahieren. Eine Verwaltungssoftware 4 führt eine
so genannte "matching
process"-Verarbeitung
durch, indem sie diese geschätzten
Parameter mit Leistungskurven kreuzt, die für verschiedene Typen von Modems
erhalten und in einer oder mehreren Datenbanken 3 gespeichert
wurden. Sie bestimmt anschließend
zum Beispiel in Abhängigkeit
von einer erforderlichen Dienstqualität QoS 5 einen Satz 6 von
anzuwendenden Verkehrsparametern. So bestimmt das Verfahren den
optimalen Durchsatzwert für
die Datenübertragung.
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Mit
dem Begriff Dienstqualität
QoS werden zum Beispiel die binäre
Fehlerhäufigkeit
(TEB), die Zeitspanne von einem Ende der Übertragungskette zum anderen,
usw. bezeichnet. Der Satz von Verkehrsparametern weist zum Beispiel
als Parameter die für
die Datenübertragung
verwendete Wellenlänge,
den Benutzerdurchsatz, die Länge
des Interlacers, oder jeden anderen Verkehrsparameter auf.
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Ein
solches System ist aber kompliziert und erfordert CPU-Leistung und
Speichergröße, da die Leistungskurven
mehrdimensional sind. Für
einen gegebenen Übertragungsdurchsatz
Di wird zum Beispiel die binäre
Fehlerhäufigkeit
TEB in Abhängigkeit vom
Signal/Rauschverhältnis,
vom Wert der Dopplerstreuung und der zeitlichen Ausbreitung jedes
Wegs, der Amplitude und der Anzahl dieser Wege, usw. ausgedrückt. Außerdem würde ein
Kanalschätzungsalgorithmus,
der keine hohe Auflösung
hätte,
sich in einer Ungewissheit über
die binäre
Fehlerhäufigkeit in
einem Verhältnis
von 1 bis 100 äußern. Diese
indirekte Methode, die darin besteht, die Schätzung der Ausbreitungsparameter
und die Leistungstabellen zu trennen, erweist sich also als komplex
und nicht sehr wirksam.
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Eine
andere, einfachere Technik besteht darin, die Ausbreitungsparameter
auf das einfache Signal/Rauschverhältnis SNR zu reduzieren. Diese Technik
erweist sich aber in Gegenwart von Mehrfachwegen als unwirksam.
Das Signal/Rauschverhältnis
ist nämlich
für die
Dienstqualität
bei einem ionosphärischen
Milieu nicht repräsentativ.
Es gibt eine starke Streuung der Dienstqualität QoS bei einem festgelegten
SNR, wenn man die Dopplerstreuung und/oder die zeitliche Streuung
verändert.
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Das
Patent
EP 1 085 687 betrifft
die Prüfung von
Leitungen in einem digitalen Kommunikationssystem. Das Verfahren
besteht darin, die digitalen Informationsrahmen zu empfangen, eine
Messung der Anzahl von irrtümlich
im gleitenden Zeitfenster empfangenen Rahmen zu berechnen und einen
Befehl zu erzeugen, um den Durchsatz in Abhängigkeit von dieser Messung
zu regeln.
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Der
Gegenstand der Erfindung beruht auf einer neuen Betrachtungsweise,
die insbesondere darin besteht, eine dem Ausbreitungskanal zugeordnete
Information der "Rohqualität" mit einem automatischen
Auswahlprotokoll eines für
die gewünschte Dienstqualität repräsentativen
Parameters zu koppeln. Das Verfahren beruht insbesondere auf der Schätzung des
Ausbreitungskanals in Echtzeit, indem der geschätzte Entzerrungsfehler bestimmt wird,
und indem der Durchsatzwert in Abhängigkeit von der erforderlichen
Dienstqualität
abgeleitet wird, die in Höhe
des Modems geliefert wird.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung mindestens eines
Verkehrsparameters in einem Datenübertragungssystem, das mindestens einen
Sender und einen Empfänger
aufweist, wobei der Empfänger
ein Modem mit Entzerrer aufweist. Es ist dadurch gekennzeichnet,
dass es mindestens die folgenden Schritte aufweist:
- • Bestimmen
mindestens eines vom Entzerrer gelieferter Datenwerts, wie zum Beispiel
der Entzerrungsfehler Ei,
- • Bestimmen
eines oder mehrerer Verkehrsparameter unter Berücksichtigung des gelieferten
Datenwerts, einer festgelegten Dienstqualität QoS und einer die Dienstqualität und den
Entzerrungsfehler Ei verbindenden Beziehung.
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Der
bestimmte Verkehrsparameter ist zum Beispiel der Übertragungsdurchsatz
Di.
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Das
Verfahren weist zum Beispiel einen Schritt auf, in dem der Wert
des Entzerrungsfehlers gemittelt wird.
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Die
die erforderliche Dienstqualität
QoS und den Entzerrungsfehler Ei verbindende
Beziehung kann in Form einer Datenbank gegeben werden, die für verschiedene
Modems mit Entzerrern erhalten wird, wobei die Datenbank vorerstellt
oder während des
Betriebs konstruiert wird.
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Die
Beziehung ist zum Beispiel aus verschiedenen Durchsatzwerten zusammengesetzt,
die Intervallen von gegebenen Werten der binären Fehlerhäufigkeit TEB und eines gemittelten
Entzerrungsfehlers entsprechen.
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Das
Verfahren kann ein Protokoll von der Art automatische Frequenzwahl
ALE, das es ermöglicht, mehrere
Frequenz-Durchsatz-Paare zu erhalten, und einen Schritt der Auswahl
eines Frequenzwerts und/oder eines Durchsatzwerts in Abhängigkeit
von Entscheidungskriterien verwenden.
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Die
ausgetauschten Signale liegen zum Beispiel in Form eines Rahmens
vor, der eine Verkehrspräambel
aufweist, und der bestimmte Verkehrsparameter wird in der in der
Präambel
verfügbaren
Wellenform übertragen.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Vorrichtung, die ausgelegt ist, um
das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen,
und die mindestens ein Modem mit Entzerrer aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine Verwaltungskarte enthält,
die ausgelegt ist, um einen oder mehrere Verkehrsparameter unter Berücksichtigung
des vom Entzerrer gelieferten Entzerrungsfehlers Ei,
eines festgelegten Dienstqualitätswerts
QoS und einer Beziehung, die die Dienstqualität Qos und den Entzerrungsfehler
Ei verbindet, zu bestimmen.
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Die
Erfindung hat insbesondere die folgenden Vorteile:
- • sie
bietet eine einfache und zuverlässige
Koppelvorrichtung zwischen der physischen Schicht und der Verbindungsschicht,
die es ermöglicht, den
langsamen zeitlichen Veränderungen
des Übertragungsmilieus
zu folgen,
- • die
optimale Verwendung eines Modems, um in jedem Monat des Jahres die
Funktion der Wahrscheinlichkeitsdichte des mittleren empfangenen Signalpegels
auf die beste Weise zu nutzen, um im monatlichen Mittel einen sehr
hohen Durchsatz bezüglich
eines im Durchsatz nicht adaptiven Systems zu erhalten,
- • kein
Verbrauch einer Funkressource, abgesehen von der Aussendung einer
im Allgemeinen etwas länger
als nötigen
Präambel
(zwischen einer und mehreren Sekunden), um den Mittelwert des Kanalschätzers zuverlässig zu
machen; der Parameter, wie zum Beispiel der automatisch vor und während der Übertragungen
zu regelnde Durchsatz, wird nämlich
in der bereits zur Verfügung stehenden
Wellenform der Verkehrspräambel übertragen,
- • Vermeiden
des Extrahierens der Ausbreitungsparameter,
- • für eine gegebene
Verkehrsfrequenz, Ermöglichen
der automatischen Auswahl des Durchsatzwerts, der einer geforderten
Dienstqualität
entspricht, unabhängig
von den Ausbreitungsbedingungen und unabhängig von den Serien-Wellenformen,
die für
die Präambel
und den Verkehr verwendet werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen besser aus der nachfolgenden
Beschreibung von als rein darstellend und keinesfalls einschränkend zu
verstehenden Ausführungsbeispielen
hervor. Es zeigen:
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1 ein
Schema, das die gemäß dem Stand
der Technik verwendeten Schritte beschreibt,
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2 eine
erfindungsgemäße Empfangsvorrichtung
und die Interaktionen zwischen ihren verschiedenen Elementen,
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3 ein
Beispiel von Kurven, die es ermöglichen,
die im Verfahren verwendeten Entscheidungsschwellwerte zu bestimmen,
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4 eine Übersicht
der Datenaustauschvorgänge
zwischen einem Anrufer und einem Angerufenen, und
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5 die
gleichen Austauschvorgänge
in Höhe
der Verarbeitungskarten.
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Zum
besseren Verständnis
des in der Erfindung verwendeten Prinzips werden die nachfolgenden
Beispiele in nicht einschränkender
Weise angegeben, um unter Verwendung des durch ein Serienmodem mit
Entzerrer erhaltenen geschätzten
und ggf. gemittelten Werts des Entzerrungsfehlers Ei den Durchsatzwert
Di der Daten für
die Übertragungen
im HF-Bereich automatisch auszuwählen.
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2 beschreibt
ein Beispiel einer Empfangsvorrichtung, die es erlaubt, die verschiedenen Schritte
des erfindungsgemäßen Verfahrens
anzuwenden. Die übertragene
Nachricht MA wird nach der Durchquerung
der Ionosphäre
in einem Modem 10 empfangen, das eine Signalverarbeitungskarte
TS und eine Verwaltungskarte TG enthält, die miteinander kommunizieren.
Die Signalverarbeitungskarte TS weist zum Beispiel einen Entzerrer 11,
einen Deinterlacer 12 und einen Fehlerkorrekturdecoder 13 auf. Die
Verwaltungskarte TG weist ggf. eine Mittelungsvorrichtung 14,
die ausgelegt ist, um einen Mittelwert eines Parameters zu erzeugen,
eine Datenbank 15 und eine Software 16 auf, die
ausgelegt ist, um verschiedene Verkehrsparameter zu bestimmen.
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Das
Signal MA wird an den Entzerrer 11 übertragen,
der es verarbeitet, um den Wert des Entzerrungsfehlers Ei zu bestimmen. Dieser Wert Ei wird an die
Verwaltungskarte TG übertragen,
die mit Hilfe einer entsprechenden Software einen Mittelwert <Ei> über zum Beispiel mehrere aufeinander
folgende Modemrahmen während
des Empfangs der Präambel vom
Empfänger
des Verkehrs erzeugt. Die Software 16 leitet ausgehend
von diesem Mittelwert <Ei>, der Datenbank 15 und
der Kenntnis des oder der zu berücksichtigenden
Dienstqualität-Parameter
den optimalen Durchsatzwert ab, der verwendet werden wird, um die
Daten MT zu übertragen, zum Beispiel den
ursprüngliche
Durchsatz des Verkehrs, der dem Anrufprotokoll mit Bestätigung folgt.
Die so bestimmten Verkehrsparameter, zum Beispiel der Durchsatz, werden
zur Signalverarbeitungskarte TS übertragen.
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Andererseits
geht das Signal MA durch einen Deinterlacer 12 und
dann einen Fehlerkorrekturdecoder 13, der auch den Wert
des optimalen Durchsatzes Di empfängt, der von der Verwaltungskarte
TG kommt. Die Signalverarbeitungskarte TS sendet so die Nutzbits,
die den Wert des Durchsatzes und die für die zu übertragende Information repräsentativen Daten
enthalten.
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Das
ausgetauschte und übertragene
Signal hat zum Beispiel die Form eines Rahmens, der eine Präambel und
eine für
Informationen bestimmte Zone aufweist. Die für das übertragene Signal genutzte
Wellenform enthält
zum Beispiel eine Lernsequenz, d.h. bekannte Modulationssymbole,
die in der Wellenform in Blöcken
von "Synchro-Rahmen" (Initial Training
Sequence in der englischen Terminologie) und/oder "mini-probes" verteilt sind. Das
auf der Empfängerseite
verwendete Modem ist von Natur aus mit Mehrfachdurchsatz. Die Wellenform
kann vom Typ STANAG 4285 (NATO-Norm, STANdardization AGreement),
STANAG 4539, oder jeder andere Modus mit Modem mit hohem Durchsatz
sein, der im Mehrfachdienstmodus verwendet wird.
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Die
Datenbank 15 enthält
zum Beispiel Entscheidungsschwellwerte, die zur Auswahl des Durchsatzes
in Abhängigkeit
von der binären
Fehlerhäufigkeit
TEB und vom geschätzten
Wert des Entzerrungsfehlers verwendet werden.
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3 stellt
zwei Kurven dar, die je einem Durchsatzwert D1 bzw.
D2 entsprechen. Diese Durchsatzkurven wurden
für einen
Ausbreitungskanal mit additivem weißem Gauß'schen Rauschen oder AWGN (Additive White
Gaussian Noise) und für
einen nicht-stationären Ausbreitungskanal,
genannt "Poor CCIR", mit 2 Wegen mit
einem Abstand von 1 ms gleicher Amplitude erhalten, die gemäß unabhängigen Rayleigh-Gesetzen
mit einer Dopplerstreuung (Messung der Geschwindigkeit des Schwunds)
von je etwa 1 Hz variieren.
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Jeder
dieser Kurven D1, D2 ist
ein Intervall <E1>, <E2> von Werten für den gemittelten
geschätzten
Entzerrungsfehler zugeordnet. Dieser Fehlerwert wird von der Leistung
des empfangenen Signals normalisiert. Der Veränderungsbereich dieses Entzerrungsfehlers
hängt zum
Beispiel von der Implementierung ab.
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In
Abhängigkeit
vom gemessenen Wert <Ei> und
von der zu beachtenden Fehlerhäufigkeit
TEB bestimmt die Software der Verwaltungskarte TG den optimalen
Durchsatzwert Di. In 3 entsprechen die Durchsatzwerte
D1, D2 1200 b/s
und 2400 b/s.
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Diese
Kurven werden für
mehrere Modemtypen erhalten und in der Datentabelle oder -bank gespeichert.
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Vorteilhafterweise
ist die Dauer der Präambel
des Rahmens so festgelegt, dass sie lange genug dauert; man wählt zum
Beispiel einen Wert von mindestens einer Sekunde, um die Varianz
der Messung zu verringern und zum Beispiel das Phänomen des schnellen
Fading zu integrieren.
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Die 4 und 5 stellen
eine schematische Übersicht
des Austauschprotokolls zwischen einem Anrufer A und einem Angerufenen
B unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Dieses
Austauschprotokoll besteht zum Beispiel aus einem so genannten Vorsondierungsprotokoll
(Nachricht MA Präambel Anruf von A nach B und
Nachricht RB der Antwortpräambel von
B nach A), während dem
insbesondere die zu verwendenden Verkehrsparameter bestimmt werden,
gefolgt von einem Datenübertragungsprotokoll
(Nachricht MT von A nach B).
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Das
Vorsondierungsprotokoll weist eine Anrufpräambel MA,
die von einem Anrufer A, der ein Modem 20 benutzt, zu einem
Adressaten B übertragen wird,
der selbst mit einem Modem 21 ausgerüstet ist, und eine Antwortpräambel RB von B nach A auf, die die Daten und Verkehrsparameter
enthält,
die gemäß den Schritten
des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt
wurden. Jedes der Modems ist mit einer mit TSA bzw.
TSB bezeichneten Signalverarbeitungskarte und
mit einer Verwaltungskarte TGA bzw. TGB ausgestattet, die gemäß den nachfolgend beschriebenen Sequenzen
miteinander kommunizieren (5).
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Bei
Empfang des von A gesendeten Anrufs MA bestimmt
die Signalverarbeitungskarte TSB den Schätzwert <Ei> des Entzerrungsfehlerwerts,
den sie mitteln kann, und überträgt diesen
Wert an die Verwaltungskarte TGB. Diese
letztere bestimmt den optimalen Durchsatzwert Di für die Datenübertragung, indem
sie den erforderlichen Wert der Fehlerhäufigkeit TEB, den Wert <Ei> und die Datenbanken
verwendet, die die Beziehung zwischen TEB und <Ei> ergeben,
die zum Beispiel in 3 vorerwähnt wurde.
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Dieser
Parameter Di wird gleichzeitig mit einer Sendeforderung QR der Antwort von TGB nach TSB übertragen.
Die Signalverarbeitungskarte TSB sendet
eine Antwort RB an den Anrufer A, die von
der Signalverarbeitungskarte TSA erhalten
wird. Diese Karte TSA sendet ein Signal "Nachricht empfangen" MR an
die Verwaltungskarte TGA, die dann über den optimalen
Durchsatzwert Di verfügt,
den sie verwenden muss, um die Daten in der Folge des Verkehrs zu übertragen.
Die Karte TGA sendet dann eine Forderung
QT zum Senden von Verkehr, der die Daten
und die Konfiguration des Modems enthält, d.h. die Werte der für die von
A nach B gesendeten Nachrichten MT zu verwendenden
Verkehrsparameter.
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Ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen, wird das Verfahren in ein
automatisches Suchprotokoll vom Typ ALE (Automatic Link Establishment)
integriert. Ein solches Protokoll ermöglicht es insbesondere, eine
freie Verkehrs-Durchlassfrequenz zu suchen, die ein Akzeptanzkriterium
ausgehend vom im Verfahren beschriebenen "matching process" erfüllt,
d.h. die Korrespondenz zwischen dem gemittelten Entzerrungsfehler
und den Verkehrsparametern, wie der Wellenform, des Durchsatzwerts,
des Interlacers, die es ermöglichen,
die erforderliche Dienstqualität
zu erhalten.
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Hierzu
bestimmt auf der Seite des Angerufenen das Verfahren für jede der
zu bestimmenden Frequenzen Fi den Durchsatzwert Qi, indem es den
Entzerrungsfehlerwert Ei verwendet. Dies führt zu mehreren Paarwerten
(F1, D1) , (F2, D2), ... und dazu,
an diese verschiedenen Paare ein Akzeptanzkriterium der Frequenz
oder des Durchsatzwerts anzulegen.
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Indem
als QoS ein Fehlerhäufigkeitswert TEB
in der Größenordnung
von 10–4 genommen
wird, und indem ursprünglich
die Wellenform und der Interlacer festgelegt werden, kann man zum
Beispiel als Kriterium wählen,
die erste Frequenz anzunehmen, für
die der Durchsatz (am Ausgang der Entsprechungstabelle) höher ist
als ein gegebener Durchsatzschwellwert. Für eine Audiokanal-Wellenform entspricht
dies 1200 b/s nützliche
FEC.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung betreffen zum
Beispiel die drei folgenden Typen der Übertragung und des Mehrfachdurchsatzverkehrs:
- • die Übertragungen
von Daten "ohne
Fehler" mit Protokoll
ARQ (Automatic Request Query),
- • die Übertragungen
von Daten in FEC (Forward Error Correction), Durchsatz zwischen
Durchsatz min und Durchsatz max mit zum Beispiel Durchsatz min ≥75bps und
Durchsatz max ≤9600
bps,
- • die
chiffrierte vocodierte Sprachübertragung, Durchsatz
gleich 800 oder 2400 b/s, typischerweise für die STANAG 4479 bzw. 4198
(LPC10e).
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Für diese
drei Arten von Verkehr ermöglicht es
die erfindungsgemäße Vorrichtung,
den Durchsatz anzupassen, indem zum Zeitpunkt der Verbindungsaufnahme
(Anrufpräambel
mit Antwort, die den Anruf bestätigt)
der Nutzerdurchsatz gewählt
wird, der die erforderliche Dienstqualität am besten erfüllt:
- • automatische
Wahl des ursprünglichen
Durchsatzes der Übertragung
ARQ,
- • automatische
Wahl des Durchsatzes FEC,
- • automatische
Wahl des Vocoders.
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Ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen, können die oben beschriebenen
Verfahren und Vorrichtung eine beliebige Verkehrswellenform verwenden,
wie zum Beispiel Modem OFDM, Modem FSK, Modem mit Spektrumsspreizung,
unterschiedliche Kanalisierung, usw., nach der Anruf-Antwort-Phase.
Nur die Anruf-Antwort-Phase
nutzt ein Modem mit Entzerrer.