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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Biopestizidzusammensetzungen, die
antagonistische Mikroorganismen und Stimulantia enthalten. Diese
Zusammensetzungen haben eine verbesserte und/oder längere Wirksamkeit
gegenüber
Krankheiten, die durch Pathogene an pflanzlichem Material verursacht
werden, z.B. Krankheiten, die durch Schimmelpilze wie Penicillium
oder Botrytis spp. verursacht werden, die entweder nach der Ernte
oder während
des Lebenszyklus der Pflanze Teile von Pflanzen besiedeln.
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Hintergrund der Erfindung
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Auf
diesem Fachgebiet ist eine große
Anzahl von Pestiziden hinlänglich
bekannt, die auch über
viele Jahre hinweg intensiv eingesetzt worden sind. Gegenwärtig besteht
eine Tendenz dahingehend, die Möglichkeit
des Einsatzes alternativer Verfahren in Betracht zu ziehen, bei
denen umweltfreundlichere Produkte einbezogen sind.
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Auf
diesem Fachgebiet ist es hinlänglich
bekannt, als Mittel zur biologischen Bekämpfung Mikroorganismen einzusetzen,
die gegenüber
Pathogenen an Pflanzen antagonistisch sind bzw. diesen entgegenwirken. Solche
Mikroorganismen können
für die
biologische Bekämpfung
von Pflanzenkrankheiten wirksame Mittel zur biologischen Bekämpfung sein,
insbesondere bei nach der Ernte auftretenden Krankheiten.
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Die
Arten Penicillium und Botrytis sind verantwortlich für erhebliche
wirtschaftliche Verluste. Botrytis kann erhebliche Schäden an Pflanzen
verursachen, beispielsweise bei der Erzeugung von Tomaten, Weinreben
und Erdbeeren vor der Ernte, sowie nach der Ernte auftretende Krankheiten
an Malus und Pyrus spp. Ein besonderes Problem stellt das häufige Auftreten
von Penicillium-Arten in Nahrungsmitteln dar. Einige Arten erzeugen
Toxine und können
die Nahrungsmittel ungenießbar
oder sogar gefährlich
machen. Einige Arten von Penicillium können beispielsweise an Malus,
Pyrus und Citrus spp. eine starke Obstfäule verursachen.
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Stand der Technik
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Die
biologische Bekämpfung
von Pflanzenkrankheiten ist auf diesem Fachgebiet hinlänglich bekannt. Patentschriften,
die sich auf den Einsatz von Zusammensetzungen beziehen, die gegen
Pflanzenpathogene wirkende, auf Hefe basierende Mikroorganismen
oder andere Mikroorganismen umfassen, sind veröffentlicht worden, wovon die
WO99/62340, WO99/62341, US-A-5,525,132, US-A-5,741,699, US-A-6,060,429, WO00/44230,
US-A-5,288,488 und US-A-5,780,023
als Beispiele aufgeführt
werden können.
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Zu
Bakterien, Pilzen und Hefen zählende
Mikroorganismen sind mit Erfolg gegen Pflanzenkrankheiten eingesetzt
worden, die durch Pathogene verursacht sind.
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Gemäß einer
aus dem Jahre 1998 stammenden Veröffentlichung von S. Frey und
N. Magan, Gruppe angewandte Mikrobiologie, Biotechnologie-Zentrum
der Cranfield-Universität,
mit dem Titel "Ecophysiology, growth
and spore germination of Ulocladium atrum, a biological control
agent of Botrytis cinerea" (7.
Internationaler Kongress für
Pflanzenpathologie), hat sich der Pilz U. atrum als ein sehr wirksames
Mittel zur biologischen Bekämpfung
von B. cinerea in der Phyllosphäre
einer ganzen Reihe von Kulturpflanzen herausgestellt, und zwar durch
präventive
Ausschaltung des Pathogens und Unterdrückung der Sporulation.
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In
der Literatur ist über
zahlreiche Hefestämme
berichtet worden, die einen Antagonismus bzw. eine Gegenwirkung
bei Botrytis und/oder Penicillium spp. zeigen, und einige Hefestämme haben
interessante Schutzeigenschaften gezeigt.
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Kommerzielle
Produkte zur biologischen Bekämpfung
wie BiosaveTM (Pseudomonas syringae van Hall,
Esc-11) und AspireTM (Candida oleophila
Montrocher, I-182) sind bereits von Ecoscience Corp. (Worcester,
MA) und Ecogen Inc. (Longhorn, PA) erhältlich und werden neben anderen
Produkten an bereits geernteten Äpfeln
gegen Verletzungskrankheiten eingesetzt.
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Diese
erste Generation von Produkten zur biologischen Bekämpfung,
die auf dem Einsatz eines einzelnen Antagonisten beruhen, sind jedoch
dahingehend in die Kritik geraten, dass sie keine stabile und zuverlässige Schutzaktivität entfalten,
wenn sie unter großtechnischen
Bedingungen verwendet werden. Unter harten Infektionsbedingungen
liegt der Schutz gegenüber
Pathogenen, den der Stand der Technik bei Umgebungstemperatur bietet, üblicherweise
unter einer Woche.
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Die
vorliegenden Erfinder isolierten aus 329 epiphytischen Mikroorganismen
zwei Hefestämme,
die das erste Mal im IOBC/WPRS-Bulletin Biological Control of Foliar
and Postharvest diseases 16, von M. H. Jijakli und P. Lepoivre,
1993, "Biological
control of postharvest Botrytis cinerea and Penicillium on apples", Seiten 106 bis
110, offenbart wurden, und die sich als besonders wirksam gegen
Krankheiten an Äpfeln
und Birnen erwiesen haben, die von Botrytis und Penicillium spp.
verursacht sind.
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Diese
beiden Stämme
wurden jeweils von der Oberfläche
von Äpfeln
isoliert. Stamm K wurde unter der Nr. 40563 an der Kultursammlung
BBCMTM/MUCL der Mycothek der Katholischen
Universität
von Löwen hinterlegt
und als Pichia anomala (Hansen) Kurtzman bezeichnet. Stamm O wurde
unter der Nr. 40564 an der Kultursammlung BBCMTM/MUCL
der Mycothek der Katholischen Universität von Löwen hinterlegt. Zuerst nahm
man an, dass Stamm O ein Stamm von Candida sake ist. Weitere Analysen
schienen aber darauf hinzuweisen, dass er zu Debaryomyces hansenii
var. hansenii gehörte;
schließlich
stellte sich Stamm O aber als ein Stamm von C. oleophila Montrocher
heraus. Der geographische Ursprung und das Molekularprofil (durch das
RAPD-Verfahren enthüllt)
von Stamm O sind im Hinblick auf den zuvor erwähnten Stamm I-182 doch recht unterschiedlich,
der unter dem Namen AspireTM vertrieben
wird.
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Das
Interesse an einer biologischen Bekämpfung gegenüber einer
chemischen Bekämpfung
steigt aus Gründen
rapide an, zu denen Umweltbelange zählen, das Auftauchen von Pathogenstämmen, die
gegenüber
chemischen Pestiziden resistent sind, oder die Beschränkung des
Einsatzes von chemischen Pestiziden.
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Obwohl
bis jetzt viel versprechende Ergebnisse erzielt worden sind, besteht
ein starker Bedarf dahingehend, die Wirksamkeit von Biopestizidzusammensetzungen
zu verbessern.
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Wünschenswert
ist eine Senkung der Nutzungskosten, indem wirksamere Zusammensetzungen
verwendet werden, die den Einsatz geringerer Mengen von antagonistischen
Mikroorganismen pro Behandlung ermöglichen, ohne die Wirksamkeit
der Zusammensetzung gegenüber
Pathogenen zu senken und ohne die Dauer der Wirksamkeit der Zusammensetzung
gegenüber
Pathogenen einzuschränken,
und mit denen die wirtschaftliche Profitabilitätsschwelle erreicht wird.
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Ziele der Erfindung
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Die
Erfindung zielt darauf ab, neue, antagonistische Mikroorganismen
enthaltende Zusammensetzungen bereitzustellen, die sich für den Einsatz
gegen Krankheiten eignen, die von Pathogenen an pflanzlichen Materialien
verursacht werden, insbesondere gegen Krankheiten, die durch Schimmelpilze
hervorgerufen werden, und ein neues Verfahren zur mittels solcher
Zusammensetzungen erfolgenden biologischen Bekämpfung von Krankheiten, die
durch Pathogene an pflanzlichem Material verursacht werden.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, solche Zusammensetzungen
anzugeben, die zumindest so wirksam sind wie diejenigen aus dem
Stand der Technik.
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Die
Erfindung zielt auch darauf ab, solche Zusammensetzungen bereitzustellen,
die geringere Konzentrationen antagonistischer Mikroorganismen aufweisen,
während
sie gegenüber
den Pathogenen eine ähnliche
Wirksamkeit haben.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, solche Zusammensetzungen
bereitzustellen, die geringere Konzentrationen antagonistischer
Mikroorganismen aufweisen, während
die Dauer der Wirksamkeit der Zusammensetzungen gegen die Pathogene
verlängert
ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Unter "Stimulans" ist gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Mittel gemeint, das verantwortlich ist, biologische
Eigenschaften eines Mikroorganismus zu stimulieren. Beispielsweise
kann es die biologischen Eigenschaften eines antagonistischen Mikroorganismus
gegenüber
Pathogenen stimulieren, die Krankheiten an pflanzlichem Material
verursachen können.
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Unter "antagonistischer
Mikroorganismus" versteht
man gemäß der vorliegenden
Erfindung einen Mikroorganismus, der einen Antagonisten bzw. Gegenspieler
zu einem Pathogen darstellt, insbesondere zu einem Pathogen, das
dafür verantwortlich
ist, an pflanzlichem Material Krankheiten zu verursachen.
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Zusammensetzung, die sich für die Verwendung
gegen ein oder mehrere Pathogene eignet und die mindestens einen
antagonistischen Mikroorganismus und mindestens ein Stimulans umfasst,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einer Uronsäure
oder mehreren Uronsäuren, Mannane
und/oder Salze und deren Hydrate, sowie Mischungen dieser Mittel
umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung, die darüber hinaus
ein Beta-1,3-Glucan umfasst.
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Die
Uronsäuren
sind vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die aus Galacturonsäure und
Glucuronsäure
besteht. Die bevorzugte Menge des wenigstens einen Stimulans liegt
zwischen 0,001 und 0,02% w/v.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung stammt der wenigstens eine antagonistische Mikroorganismus
aus der Gruppe Pilz und Hefe. Dieser Pilz ist vorteilhafterweise
ein Stamm von U. atrum (nachfolgend bezeichnet als U. atrum 385).
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Dieser
Stamm 385 entspricht einem Stamm, der von Plant Research International,
vormals Research Institute for Plant Protection (Wageningen) (IPO-DLO)
beim CBS (Centraalbureau voor Schimmelcultures, Upsalalaan 8, NL – 3584 CT
Utrecht, Niederlande) unter der Nr. 700.95 hinterlegt wurde.
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Die
Hefe stammt vorteilhafterweise aus der Gruppe Pichia anomala und
Candida oleophila.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt die Hefe in Form eines Stamms vor, der aus folgender
Gruppe stammt: Pichia anomala (Hansen) Kurtzman Stamm K, Hinterlegung
als MUCL-40563, Candida oleophila Montrocher Stamm O, Hinterlegung
als MUCL-40564, die beide am 17. Juni 1997 an der Kultursammlung
BBCMTM/MUCL der Mycothek der Katholischen
Universität
Löwen hinterlegt
wurden, sowie Candida oleophila Montrocher, käuflich erwerbbarer Stamm I-182.
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Der
antagonistische Mikroorganismus wird vorzugsweise in einer Konzentration
von 105 bis 108 KBE/ml
ausgebracht.
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Es
gibt ein oder mehrere Pathogene, die Krankheiten an pflanzlichem
Material hervorrufen können. Dieses
Material kann aus der Gruppe stammen, die aus Früchten insbesondere der Arten
Malus spp., Pyrus spp., Citrus spp., aus Kulturpflanzen, insbesondere
der Art Tomate, Weinrebe und Erdbeere, sowie aus Blumen und sonstigen
Zierpflanzen besteht.
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Die
Pathogene können
aus der Gruppe Botrytis cinerea, Penicillium expansum, P. digitatum,
P. italicum, Rhizopus spp. stammen.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können darüber hinaus mindestens ein Salz
aus der Reihe Calciumsalz, Natriumsalz und Kaliumsalz umfassen,
wobei das Calciumsalz aus der Gruppe Calciumchlorid, Calciumhydrogencarbonat
und Calciumpropionat stammt. Die Menge der Salze kann im Bereich
von 0,01% und 2% w/v vorliegen.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur biologischen Bekämpfung von
Krankheiten, die durch Pathogene an pflanzlichem Material verursacht
werden, das den Schritt umfasst, dass man eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
auf das pflanzliche Material ausbringt.
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Das
erfindungsgemäße Stimulans
kann biologische Eigenschaften eines Mikroorganismus, insbesondere
in einer Biopestizidzusammensetzung, stimulieren.
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Das
Stimulans kann dazu verwendet werden, die Konzentration eines antagonistischen
Mikroorganismus herabzusetzen, ohne die Wirksamkeit der Zusammensetzung
gegenüber
Pathogenen zu mindern, und dazu, die Konzentration eines antagonistischen
Mikroorganismus herabzusetzen, während
die Dauer der Wirksamkeit der Zusammensetzung gegenüber Pathogenen
verlängert
ist.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung einiger Möglichkeiten
zu ihrer Ausführung
näher dargestellt.
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Beispiel 1
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In
Beispiel 1 ist dargestellt, dass eine gute Schutzwirkung erhalten
werden kann, indem Zusammensetzungen der Erfindung verwendet werden,
die Stimulantia umfassen, welche aus Uronsäuren und antagonistischen Hefen
bestehen, die gegen nach der Ernte auftretende Krankheiten wirksam
sind, die durch Schimmelpilze auf Früchten der Art Malus verursacht
sind.
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Pflanzliches Material
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In
kommerziellen Obstplantagen, die unter standardmäßigen Praktiken zur Pflanzenzucht
in Belgien unterhalten werden, wurden Äpfel (Malus domestica Borkh,
Sorte Golden) geerntet und in einer regelgerechten Langzeitlagerung
aufbewahrt. Es wurden Früchte
der Handelsklasse I verwendet. Sie wurden von Großhändlern gekauft
und in einem kalten Raum bei 4 ± 1°C für maximal fünfzehn Tage vor Gebrauch gelagert.
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Pathogene
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Zuerst
wurden Stämme
von B. cinerea (Grauschimmel) und Penicillium expansum (Blauschimmel) von
in Gembloux gezogenen Erdbeeren bzw. Äpfeln isoliert.
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Konidien
der beiden pathogenen Stämme
wurden in einer Glycerollösung
(25%) in Suspension gegeben und bei –70°C gelagert. Eine andere Lagermethode
bestand darin, das Pathogen auf Kartoffel-Dextrose-Agar (PDA = Potato
Dextrose Agar) in Röhrchen
wachsen zu lassen, es dann mit Paraffinöl zu bedecken und die Röhrchen bei
25°C aufzubewahren.
Von diesem Lagermaterial ausgehend wurden die beiden Pilzstämme auf
einen Hafer-Nährboden
bei 25°C
transferiert. In einer wässrigen,
sterilen Lösung
aus Tween 20 (0,05%) wurden Konidialsuspensionen zubereitet, und
diese wurden unter Verwendung einer Bürker-Zelle auf die erforderliche
Konzentration (106 Sporen/ml) eingestellt.
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Antagonistische Mikroorganismen
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Die
antagonistischen Hefestämme
- – Pichia
anomala (Hansen) Kurtzman, hinterlegt unter der Nr. 40563 bei der
Kultursammlung BBCMTM/MUCL der Mycothek
der Katholischen Universität
Löwen,
nachfolgend als "Stamm
K" bezeichnet, und
- – Candida
oleophila Montrocher, hinterlegt unter der Nr. 40564 bei der Kultursammlung
BBCMTM/MUCL der Mycothek der Katholischen
Universität
Löwen,
nachfolgend als "Stamm
O" bezeichnet,
wurden
aus der Apfeloberfläche
isoliert und bei –70°C in einer
Glycerollösung
(25%) gelagert oder unter Paraffinöl auf PDA in Röhrchen bei
25°C aufbewahrt.
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Vor
Gebrauch wurden von den Mikroorganismen dreimal hintereinander in
24stündigen
Abständen
auf PDA (Kartoffel-Dextrose-Agar) Kulturen gezogen. Bei der dritten
Generation wurden vom Nährmedium
Hefezellen entnommen und in isotonischem Wasser (NaCl 0,85%) suspendiert.
Nach Bestimmung einer Regressionslinie in Bezug auf das Absorptionsvermögen (bei
595 nm) der Mikroorganismen-Suspension und der Anzahl von koloniebildenden
Einheiten (KBE) derselben, auf PDA ausgebreiteten Suspension wurden
Suspensionskonzentrationen auf die erforderlichen Werte eingestellt.
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Behandlung
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Früchte wurden
desinfiziert, indem sie zwei Minuten lang in Natriumhypochlorit
(10% des handelsüblichen
Produkts) eingetaucht wurden. Sie wurden in sterilem Wasser gespült und unter
einer laminaren Strömung
getrocknet, bevor sie verletzt wurden, indem man an zwei Stellen,
die 4 bis 5 cm entlang der Äquatoriallinie
der Früchte
voneinander beabstandet waren, Gewebeblöcke mit 6 mm Durchmesser und
3 mm Tiefe entfernte.
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Die
Verletzungen wurden behandelt, indem man 50 μl von Zusammensetzungen aus
dem Stand der Technik oder Zusammensetzungen der Erfindung aufbrachte.
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Nach
einer 24stündigen
Inkubationszeit in Kunststoffkästen
bei 20°C
wurden die Verletzungen mit 50 μl
der jeweiligen Konidialsuspensionen der Pathogene beimpft. Die Früchte ließ man während einer
bis drei Wochen bei 25°C
sich im Inkubator entwickeln.
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Die
Durchmesser der Läsionen,
die sich um die Verletzungen herum entwickelten, wurden nach 7,
10, 14 und bis zu 20 Tagen nach der Behandlung gemessen. Pro Behandlung
wurden 4 Früchte
(8 Verletzungen) verwendet.
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Der
Prozentsatz an Schutz, den die verschiedenen Behandlungen bieten,
errechnet sich aus dem Durchmesser der Läsion, die am Ende der Inkubationszeit
durch das Obstfäule
verursachende Mittel hervorgerufen worden war, und zwar mittels
der folgenden Formel:
wobei Y der Prozentsatz des
Schutzes ist; D
T der mittlere Durchmesser
von Läsionen
für die
unbehandelten Kontrollfrüchte
und D
X der mittlere Durchmesser von Läsionen für die behandelten
Früchte
ist.
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Die
Wirkung der Zusammensetzungen der Erfindung gegen nach der Ernte
auftretende Fäulnis
an Äpfeln,
die durch die Pathogene (B. cinerea, bzw. P. expansum) verursacht
wurde, wurde unter überwachten
Bedingungen ausgewertet.
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In
den noch verbleibenden Teilen dieses Texts steht GA für Galacturonsäure(monohydrat)
98%, Sigma G2125, PGA steht für
Polygalacturonsäure
95% Fluka 81325, wohingegen GU für
Glucuronsäure
(Natriumsalz), Sigma G8645 steht. Diese Produkte sind an und für sich bekannt
und im Handel erhältlich.
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In
einer ersten Versuchsreihe wurden standardmäßige Zusammensetzungen des
Stamms K zur Kontrolle verwendet. Die standardmäßige Menge für den Einsatz
des Stamms K liegt bei 107 koloniebildenden
Einheiten/ml (KBE(= cfu)/ml), wohingegen die Menge von 105 KBE/ml als suboptimal angesehen wird. In
der Tat lässt
sich aus Tabelle 1 ersehen, dass Ergebnisse (die als Prozentsatz
an Schutz ausgedrückt
werden, der wie oben angegeben berechnet wurde), die mit dieser
Menge unter alleiniger Verwendung des Stamms K erhalten wurden,
nicht zufrieden stellend sind.
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Es
hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass sich gemäß der Erfindung
eine wesentliche Auswirkung auf den Schutz gegenüber B. cinerea einstellt, wenn
0,01% w/v GA bzw. 0,001% w/v GU verwendet werden.
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Darüber hinaus
hat sich gemäß der Erfindung überraschenderweise
herausgestellt, dass eine Zusammensetzung, die die suboptimale Menge
von 105 KBE/ml des Stamms K und 0,01% w/v
Galacturonsäuremonohydrat
(GA) enthält,
sogar nach 10 Tagen noch einen Vollschutz (100%) ermöglicht.
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Entsprechend
hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass eine Zusammensetzung, welche die suboptimale
Menge von 105 KBE/ml des Stamms K und 0,001%
w/v GU enthält,
gleichermaßen
einen Vollschutz (100%) noch nach 10 Tagen bietet. Diese Zusammensetzung
bietet darüber
hinaus einen Prozentsatz an Schutz, der noch nach 14 Tagen außergewöhnlich hoch
ist. Selbst nach 20 Tagen ist der Prozentsatz an Schutz, der bei
Verwendung dieser Zusammensetzung erhalten wird, um ein beeindruckendes
Maß größer als die
Prozentsätze,
die sich bei Zusammensetzungen aus dem Stand der Technik einstellen.
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Es
zeigt sich, dass es gemäß der Erfindung
durch die Zugabe von GA oder GU möglich wird, die Menge des Stamms
K um den Faktor 100 zu reduzieren (bis hinunter zu 105 KBE/ml),
während
eine bessere Wirksamkeit gegen B. cinerea erhalten wird, als es
mit der standardmäßigen Menge
von Zusammensetzungen aus dem Stand der Technik der Fall ist. Dieses
Ergebnis ist bemerkenswert.
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In
einer zweiten Versuchsreihe an Äpfeln,
von der die Ergebnisse in Tabelle 2 aufgeführt sind, wurden standardmäßige Zusammensetzungen
des Stamms O als Kontrolle verwendet.
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Bei
der ersten Zusammensetzung liegt die Menge des Stamms O bei der
Standardmenge von 107 KBE/ml, wohingegen
bei der zweiten die Menge bei der suboptimalen Menge von 105 KBE/ml liegt.
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Auch
hier hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass sich gemäß der Erfindung
eine erhebliche Auswirkung auf den Schutz gegen B. cinerea ergibt,
wenn 0,001% w/v GA bzw. 0,001% w/v GU verwendet werden. Bei beiden
Fällen
ist es beachtenswert, dass das erhaltene Ergebnis sogar noch besser
ist als die Ergebnisse, die man mit den Zusammensetzungen erhält, die
nur den Stamm O mit 105 KBE/ml enthalten.
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Außerdem hat
GA mit 0,001% w/v eine größere Wirksamkeit
gegen B. cinerea nach 10 Tagen, als es bei der alleinigen Verwendung
von Hefe der Fall ist, und zwar selbst bei Verwendung der standardmäßigen Menge
von (107 KBE/ml).
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Die
Zusammensetzung der Erfindung, die 105 KBE/ml
des Stamms O und 0,001% w/v GU enthält, bietet auch einen Schutz,
der um einen beeindruckenden Faktor größer ist als der, der durch
eine beliebige Zusammensetzung des Stands der Technik geboten wird,
die weder GA noch GU enthält.
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Die
letztgenannte erfindungsgemäße Zusammensetzung
macht es möglich,
einen Vollschutz nach 10 Tagen zu erhalten und immer noch 90% an
Schutz nach 14 Tagen.
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Bei
einer dritten Versuchsreihe an Äpfeln
hat sich gezeigt, dass Zusammensetzungen gemäß der Erfindung mit 0,01% w/v
GA eine Schutzwirkung nicht nur gegenüber B. cinerea, sondern auch
gegen P. expansum haben.
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Es
hat sich auch herausgestellt, dass eine Kombination des Stamms O
mit 0,01% w/v GA eine erhöhte Wirksamkeit
gegenüber
Zusammensetzungen des Stands der Technik nach 7 Tagen hat, und zwar
nicht nur gegen B. cinerea sondern auch gegenüber P. expansum.
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Die
Zusammensetzung, bei der Stamm O mit der suboptimalen Menge von
105 KBE/ml (100fach kleiner als die standardmäßige Menge)
in Kombination mit 0,01% w/v GA verwendet wird, hat gegenüber jedem der
beiden Pathogene eine gesteigerte Wirksamkeit im Vergleich zum alleinigen
Einsatz des Stamms O. Darüber
hinaus zeigt der Vergleich mit den Schutzwirkungen von 0,01% w/v
GA in alleiniger Anwendung synergistische Effekte. Wie man Tabelle
3 entnehmen kann, erreicht der durch diese Zusammensetzung gegenüber P. expansum
bereitgestellte Schutzgrad fast denjenigen, der durch Anwendung
des Stamms O in normaler Menge erhalten wird.
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In
einer vierten Versuchsreihe wurde der Stimulationseffekt von Galacturonsäure (GA)
auf die antagonistische Aktivität
von C. oleophila Stamm O (mit der suboptimalen Menge von 105 KBE/ml verwendet) mit demjenigen von Polygalacturonsäure (PGA)
(Tabelle 4) verglichen.
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Dieser
Versuch zeigt, dass die Stimulation der antagonistischen Aktivität des Stamms
O mit Galacturonsäure
erhalten wurde, während
dieser Stimulationseffekt bei Polygalacturonsäure in einer Menge von 0,001%
nicht beobachtet wurde.
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In
einer fünften
Versuchsreihe an Äpfeln
wurde einigen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung 2% w/v Calciumchloriddihydrat
(CaCl2·2H2O, Merck) zugesetzt. Beim Schutz von Äpfeln gegen
B. cinerea wurden außergewöhnlich gute
Ergebnisse erzielt.
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In
der Tat führt
eine Zusammensetzung mit 105 KBE/ml des
Stamms O, 0,001% w/v Galacturonsäuremonohydrat
(GA) und 2% w/v CaCl2·2H2O
zu einem Vollschutz (100%), der bis zu 14 Tage währt, was ziemlich bemerkenswert
ist.
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Beispiel 2
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In
Beispiel 2 ist dargestellt, dass eine gute Schutzwirkung auch erhalten
werden kann, indem erfindungsgemäße Zusammensetzungen
verwendet werden, die Stimulantia enthalten, welche aus Uronsäuren und
antagonistischen Hefen bestehen, die gegen nach der Ernte auftretende
Krankheiten wirken, welche durch Schimmelpilze auf Früchten der
Art Pyrus verursacht sind.
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Pflanzliches Material
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In
unbehandelten Obstplantagen wurden in den 6 Wochen vor Erntebeginn
in Melveren (Belgien) Birnen (Pyrus communis L., Sorte Conference)
geerntet und bei ultratiefer Lagertemperatur von 1 ± 1°C zweimal 2
Monate lang vor Gebrauch gelagert.
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Pathogen
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Zuerst
wurde von in Gembloux gezogenen Erdbeeren ein Stamm B. cinerea (Grauschimmel)
isoliert.
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Der
pathogene Stamm wurde auf PDA in Röhrchen bei 25°C gelagert,
der von Paraffinöl
bedeckt war. Von diesem Lagermaterial ausgehend, wurde der Pilz stamm
auf PDA bei 25°C
transferiert. Es wurde in einer wässrigen, sterilen Lösung aus
Tween 20 (0,05%) eine Konidialsuspension hergestellt, und diese
wurde mittels einer Bürker-Zelle
auf die erforderliche Konzentration (106 Sporen/ml
für B.
cinerea) eingestellt. Die Beimpfung mit dem Pathogen wurde mittels
eines Sprühtischs
bei konstantem Druck (2 bar) ausgeführt, bis eine gute Bedeckung
der Früchte
erreicht war.
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Antagonistische Mikroorganismen
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Die
antagonistischen Hefestämme
P. anomala "Stamm
K" und C. oleophila "Stamm O" wurden in Bioreaktoren
hergestellt. Nach der Zentrifugierung wurde die sich ergebende Paste
für den
Stamm K durch Gefriertrocknung getrocknet und für den Stamm O ohne weitere
Verarbeitung verwendet. Beide Erzeugnisse wurden 1 Stunde vor Ausbringung
in Peptonwasser (5g/l NaCl, 1 g/l Pepton und 0,5 ml/l Tween 20)
rehydriert, bevor sie mit Wasser auf die erforderliche Konzentration
verdünnt
wurden.
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Behandlung
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Vor
der Ausbringung wurden Früchte
mittels Nägeln
mit 1 mm Tiefe und 1 mm Durchmesser verletzt (4 Verletzungen an
der Äquatoriallinie
der Früchte).
Die Früchte
wurden in Wasser eingetaucht (Kontrolle), 2 min. lang in die Hefesuspensionen
mit der erforderlichen Konzentration, oder 30 sec. lang in eine
standardmäßige Sumico
WP-Lösung
1 g/l (25,5% Carbendazim + 25,5% Diethofencarb), erhältlich von
Aventis CropScience, und dann vor der Beimpfung mit den Pathogenen,
die 24 Stunden später
erfolgte, bei 20–25°C belassen. Sumico
WP ist ein handelsübliches
Fungizid, das in Belgien die Marktzulassung für die nach der Ernte erfolgende
Behandlung von Äpfeln
und Birnen erhalten hat. Nach der Beimpfung wurden die Früchte in
befeuchteten Kunststoffkörben
bei Dunkelheit gelagert (25°C
und 90% rF).
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Es
stellte sich überraschenderweise
heraus, dass der Einsatz von GU in einer Menge von 0,001% w/v die
antagonistische Aktivität
der Hefen nicht nur an Äpfeln
stimulierte, wie in Beispiel 1 gezeigt ist, sondern auch an Birnen.
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Außerdem führt die
Zugabe von 0,001% w/v GU zu P. anomala Stamm K (mit 106 KBE/ml
anstatt der standardmäßigen Menge
von 107 KBE/ml) und 2% w/v Calciumchloriddihydrat
zu einem Schutzgrad gegenüber
dem Grauschimmel an Birnen 15 Tage nach der Behandlung (Tabelle
5), der näher
an den herankommt, den man mit der standardmäßigen Sumico-Lösung bei
der empfohlenen Menge erhält.
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Wie
man in Tabelle 6 sehen kann, hat die Zugabe von GA oder GU in einer
Menge von 0,001% zu C. oleophila Stamm O (bei 106 KBE/ml)
und 2% w/v Calciumchloriddihydrat den Effekt, den Prozentsatz an
Schutz gegenüber
dem Grauschimmel auf Birnen 9 Tage nach der Behandlung auf einen
Grad anzuheben, der dem der chemischen Standardlösung ähnlich ist oder sogar noch
darüber
liegt.
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Die
Wirkung von C. oleophila Stamm O bei 106 KBE/ml
zusammen mit GU in einer Menge von 0,001% ist erheblich größer als
die, die man mit der standardmäßigen Sumico-Lösung mit
der empfohlenen Menge erreicht.
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Beispiel 3
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In
Beispiel 3 ist dargestellt, dass eine gute Schutzwirkung auch erhalten
werden kann, indem man Zusammensetzungen der Erfindung verwendet,
die Stimulantia umfassen, welche aus Uronsäuren und antagonistischen Hefen
beste hen, die gegen nach der Ernte auftretende Krankheiten wirksam
sind, welche durch Schimmelpilze auf Früchte einer dritten Art, nämlich der
Art Citrus, verursacht werden.
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Pflanzliches Material
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Es
wurden Orangen (Citrus sinensis (L.) Ohl., Sorte Valencia) von Großhändlern gekauft
und vor Gebrauch in einem kalten Raum bei 4 ± 1°C max. 15 Tage lang gelagert.
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Pathogen
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Von
der Sammlung aus dem CentraalBureau voor Schimmelcultures, Niederlande,
wurde Penicillium digitatum Stamm CBS31948 (Grünschimmel von Orangen) besorgt,
der ursprünglich
von Früchten
der Art Citrus isoliert wurde. Konidien des pathogenen Stamms wurden
in einer Glycerollösung
(25%) in Suspension gegeben und bei –70°C gelagert. Ausgehend von diesem
Lagermaterial wurde der Pilzstamm auf einen Hafer-Nährboden
bei 25°C
transferiert. In einer wässrigen,
sterilen Lösung
aus Tween 20 (0,05%) wurden Konidialsuspensionen hergestellt. Vor
Gebrauch wurden die Suspensionen mittels einer Bürker-Zelle auf die erforderliche
Konzentration (105 Sporen/ml) eingestellt.
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Antagonistische Mikroorganismen
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Der
antagonistische Hefestamm P. anomala "Stamm K" wurde wie in Beispiel 1 erhalten. Von
Ecogen Inc. wurde C. oleophila Stamm I-182 erhalten, der unter dem
Namen AspireTM vertrieben wird. Von beiden
Mikroorganismen wurden wie in Beispiel 1 mehrere Zellkulturen gezogen.
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Behandlung
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Die
Früchte
wurden desinfiziert und wie in Beispiel 1 verletzt. Die Verletzungen
wurden durch Auftragung von 20 μl
der Zusammensetzungen behandelt und nach 1 Stunde mit 20 μl der pathogenen
Konidialsuspension beimpft. Der prozentuale Grad an Schutz wird
wie in Beispiel 1 berechnet.
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Überraschenderweise
stellt sich heraus, dass der Einsatz von 0,01% w/v GA nicht nur
gegen nach der Ernte auftretende Krankheiten an Äpfeln, sondern auch an Früchten der
Art Citrus wirksam ist.
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Außerdem ermöglicht es
der Zusatz von 0,01% w/v GA, eine zehnfach geringere Konzentration
von P. anomala Stamm K (107 anstatt 108 KBE/ml) an Orangen zu verwenden, während eine
Schutzgradaktivität
gegen den Grünschimmel
von Orangen, Sorte Valencia, bis zu 10 Tagen nach der Behandlung
erhalten bleibt (Tabelle 7).
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Wie
der Tabelle 8 zu entnehmen ist, gestattet es die Zugabe von GA in
einer Menge von 0,01%, eine zehnfach geringere Konzentration (107 anstatt 108 KBE/ml)
des Stamms I-182 (AspireTM) an Orangen zu
verwenden, während
ein ähnlich
hoher Schutzgrad gegenüber
dem Grünschimmel
von Orangen, Sorte Valencia, 12 Tage nach der Behandlung aufrechterhalten
bleibt.
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Diese
Versuche zeigen, dass die Zugabe von GA zu interessanten Kombinationen
bezüglich
der Schutzaktivität
für eine
ganze Reihe von antagonistischen Hefestämmen auf Früchten der Art Citrus führen kann.
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Beispiel 4
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In
Beispiel 4 ist dargestellt, dass eine gute Schutzwirkung auch erhalten
werden kann, indem man Zusammensetzungen der Erfindung verwendet,
die Stimulantia umfassen, die aus Uronsäuren in Kombination mit antagonistischen
Pilzen bestehen, die gegen Schimmelbefall an Blättern von Erdbeeren, Weinreben
und Tomaten wirksam sind.
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Pflanzliches Material
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Gesunde,
grüne Blättchen wurden
von 4 Wochen alten Gewächshauspflanzen
der Art Erdbeere (Sorte Elsenta), Weinrebe (Sorte Müller Thurgau)
und Tomate (Sorte Raïssa)
geerntet, die bei 25°C
mit einer Lichteinwirkdauer von 16 Stunden aufgezogen wurden. Mittels
Gammastrahlen wurden die Blättchen
dann sterilisiert, bei Raumtemperatur unter steriler Atmosphäre 3 Wochen
lang getrocknet und dann in dicht verschlossenen Kunststofftüten gelagert. Über Nacht
wurden sie mit sterilem Wasser rehydriert und sorgfältig gewaschen, um
vor Gebrauch in den Bioassays lösliche
Nährstoffe
zu entfernen.
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Pathogene und antagonistische
Mikroorganismen
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Das
Pathogen B. cinerea Stamm 700 und der antagonistische Mikroorganismus
Stamm 385 von U. atrum wurden vom Plant Research International,
vormals Research Institute for Plant Protection (Wageningen) (IPO-DLO)
besorgt, die ursprünglich
von einer Blume der Art Gerbera bzw. der Spitze eines Zwiebelblatts
isoliert wurden. Der Stamm, der nachfolgend als "Stamm 385" bezeichnet wird, entspricht dem Stamm
700.95, der beim CBS, Centraalbureau voor Schimmelcultures hinterlegt
ist, wie oben angegeben ist. Die antagonistischen Stämme von
U. atrum 18558 und 18559 wurden vom BBCM/MUCL (Mycothek der Katholischen
Universität
Löwen)
besorgt. Die Hefestämme
ließ man
auf einem Hafer-Nährboden
bei 20°C
14 Tage lang wachsen. In einer wässrigen,
sterilen Lösung
aus Tween 80 (0,01%) wurden Konidialsuspensionen zubereitet, und
diese wurden mittels einer Bürker-Zelle
auf die erforderlichen Konzentrationen eingestellt.
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Behandlung
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Gesunde,
tote Blätter
von Erdbeere, Tomate und Weinrebe wurden nur mit B. cinerea (104 Sporen/ml oder Sp/ml) oder zusammen mit
Stämmen
von U. atrum besprüht.
Es wurden 4 Mengen von U. atrum verwendet: die Standardmenge von
2·106 Sp/ml, und die Mengen 4·105,
105 und 2·104 Sp/ml,
und zwar mit oder ohne Galacturonsäuremonohydrat (GA).
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Vier
gewaschene Blättchen
wurden auf 0,75% Wasseragar (w/v) in eine Petrischale gelegt und
mit B. cinerea (5 μl/cm2) besprüht.
Unmittelbar nach Beimpfung mit dem Pathogen wurden auch Konidien
des Antagonisten U. atrum durch Besprühen ausgebracht.
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Nach
6 Tagen Inkubation bei 20°C
unter täglicher
16stündiger
Lichteinwirkung wurde die Sporenbedeckung mit B. cinerea an 3 Blattsubstraten
bestimmt. Der Anteil der Blattfläche,
der mit Konidiophoren von B. cinerea (im Bereich von > 0 bis 100% in Abständen von
10%) bedeckt war, wurde für
jedes Pflanzenblatt über ein
Lichtmikroskop bestimmt.
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Je
niedriger der Prozentsatz der Sporenbedeckung mit B. cinerea lag,
umso besser war die Schutzaktivität der Zusammensetzung.
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In
einer ersten Versuchsreihe, wovon die Ergebnisse in Tabelle 9 dargestellt
sind, wurde die Bestimmung der Schutzaktivität von U. atrum Stamm 385 an
drei verschiedenen pflanzlichen Materialien vorgenommen.
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Egal,
welches Blattsubstrat (Erdbeere, Tomate, Weinrebe) man betrachtet,
die In-Situ-Assays zeigten, dass die Zusammensetzung mit 0,01% w/v
GA die Reduzierung der Sporulation von B. cinerea nach 6 Tagen der
Besiedlung stimulierte, wenn U. atrum 385 mit 4·105 Sp/ml
ausgebracht wurde. Die Ergebnisse lagen gleichauf mit dem Schutzgrad
oder noch über
dem Schutzgrad, der bei der alleinigen Ausbringung von U. atrum
385 mit 2·106 Sp/ml beobachtet wurde.
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Die
Zugabe von GA ermöglicht
es, eine fünffach
geringere Menge von Sporen von U. atrum Stamm 385 (4·105 anstatt 2·106 Sp/ml)
auf Tomate und Weinrebe zu verwenden, ohne dass sich eine nennenswerte Reduzierung
des Schutz grads ergab. Bei Erdbeeren lässt sich diese Menge bis um
das Zwanzigfache verringern (105 Sp/ml),
wobei immer noch gute Ergebnisse erhalten werden.
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In
einer zweiten Versuchsreihe wurde die Bestimmung der Schutzaktivität von Zusammensetzungen, die
U. atrum und GA enthielten, bei 3 Stämmen von U. atrum vorgenommen
(Tabelle 10).
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Zusammensetzungen
der Erfindung, die irgendeinen der drei Stämme und 0,01% w/v GA enthielten, zeigten
eine gesteigerte Schutzwirkung.
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In
einer dritten Versuchsreihe wurde die Schutzaktivität einer
Zusammensetzung bestimmt, die U. atrum und GA enthielt, und zwar
mit verschiedenen Mengen von GA (Tabelle 11).
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Auf
Erdbeerblättchen
gestattete es die Ausbringung von Zusammensetzungen der Erfindung,
die 0,001% w/v GA bzw. 0,01% w/v GA sowie U. atrum 385 in der suboptimalen
Menge von 2·105 Sp/ml enthielten, einen Schutzgrad zu erreichen,
der ähnlich
dem ist, der mit dem alleinigen Einsatz des antagonistischen Stamms
bei der Standardmenge von 2·106 Sp/ml erhalten wird.
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Auf
Tomatenblättchen
wurde mit der Zusammensetzung der Erfindung, die U. atrum 385 (2·105 Sp/ml) mit 0,001% w/v GA enthielt, eine
Verringerung der Sporulation von B. cinerea erhalten, die derjenigen
entsprach, die durch den alleinigen Einsatz von U. atrum 385 (mit
2·106 Sp/ml) bereitgestellt wurde.
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Auch
an Weinrebenblättchen
ergaben die Zusammensetzungen der Erfindung mit 0,001% w/v GA die besten
Ergebnisse bezüglich
der Freisetzung der Stimulation der antagonistischen Aktivität von U.
atrum, obwohl der Schutzgrad geringfügig niedriger lag als der,
der durch den alleinigen Einsatz von U. atrum in der Standardmenge
(2·106 Sp/ml) erhalten wird.
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Die
optimale Menge von Galacturonsäure
in den Zusammensetzungen der Erfindung muss somit je nach der zu
behandelnden Kulturpflanze angepasst werden.
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Beispiel 5
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In
Beispiel 5 ist dargestellt, dass eine gute Schutzwirkung erhalten
werden kann, indem erfindungsgemäße Zusammensetzungen
und Stimulantia verwendet werden, die aus von Glucanen und Mannanen
sowie deren Mischungen abstammenden Polysacchariden bestehen, und
aus antagonistischen Hefen, die gegen nach der Ernte auftretende
Krankheiten wirksam sind, welche durch Schimmelpilze an Früchten der
Sorte Malus verursacht sind.
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Insbesondere
haben sich Zusammensetzungen der Erfindung als wirksam erwiesen,
die entweder einen antagonistischen Mikroorganismus und ein aus
Polysacchariden bestehendes Stimulans enthielten. oder einen antagonistischen
Mikroorganismus und zwei Stimulantia.
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Das
pflanzliche Material, die Pathogene, die antagonistischen Mikroorganismen
sowie das Behandlungsverfahren waren wie in Beispiel 1 angegeben.
Die Verletzungen wurden behandelt, indem 50 μl von Zusammensetzungen aus
dem Stand der Technik oder von Zusammensetzungen der Erfindung aufgetragen
wurden. Die Wirkung der Zusammensetzungen gegenüber der nach der Ernte auftretenden,
durch B. cinerea verursachten Apfelfäule wurde unter überwachten
Bedingungen bestimmt.
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Folgende
Produkte wurden verwendet:
- – M, das für Mannan (Sigma M7504) steht,
- – YGT,
das für
70–80%
w/v Beta-1,3-Glucan steht, bezogen von Ohly DHW Deutsche Hefewerke
GmbH & Co. KG,
- – HCT,
das für
ein Produkt steht, das 25% w/v Beta-1,3-Glucan und 23% w/v Mannan
enthält,
auch bezogen von Ohly DHW Deutsche Hefewerke GmbH & Co. KG.
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In
einer ersten Versuchsreihe wurden standardmäßige Zusammensetzungen des
Stamms K als Kontrolle verwendet.
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Erfindungsgemäß hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass M, YGT und HCT Stimulantia sind, die eine Wirkung
auf den Schutz gegen B. cinerea haben.
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Zusammensetzungen
der Erfindung, die den Stamm K (mit 105 KBE/ml)
und Mannan (mit 0,02% w/v oder 0,2% w/v) beinhalten, ermöglichen
den Erhalt eines Vollschutzes gegen B. cinerea noch nach 10 Tagen. Sogar
nach 14 Tagen ist der Schutzgrad noch extrem hoch (99 bzw. 93%)
und weit besser als das Ergebnis, das man mit der alleinigen Ausbringung
des Stamms K in der normalen Menge erhält. Auch die nach 20 Tagen erhaltene
Schutzaktivität
ist noch erhöht.
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Zusammensetzungen
der Erfindung, die den Stamm K mit 105 KBE/ml
und Beta-1,3-Glucan (YGT) enthalten, zeigen auch Ergebnisse, die
verglichen mit dem alleinigen Einsatz von Stamm K eine erhöhte Schutzaktivität anzeigen.
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Die
Schutzaktivität
einer Zusammensetzung der Erfindung, die eine Mischung aus Mannan,
Beta-1,3-Glucan (HCT) bei 0,2% w/v und dem Stamm K mit 105 KBE/ml enthält, ist nach 14 Tagen noch
höher als
die, die vom Stamm K bei 107 KBE/ml bereitgestellt
wird.
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In
einer zweiten Versuchsreihe, wovon die Ergebnisse in Tabelle 13
dargestellt sind, wurden standardmäßige Zusammensetzungen aus
dem Stand der Technik, die den Stamm O enthielten, als Kontrolle
verwendet.
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Die
mit dem Stamm O bei 105 KBE/ml erhaltenen
Ergebnisse sind nicht zufrieden stellend. Die Schutzaktivität gegenüber dem
Pathogen nach 20 Tagen ist sogar überhaupt nicht mehr vorhanden.
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Die
Ausbringung von Zusammensetzungen der Erfindung, die 105 KBE/ml
des Stamms O und Mannan M (0,02% bzw. 0,2% w/v) enthalten, zeigt
eine gegenüber
dem alleinigen Einsatz des Stamms O bei dieser suboptimalen Menge
eine gesteigerte Schutzaktivität. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit den Zusammensetzungen der Erfindung erzielt,
die Beta-1,3-Glucan (YGT) oder eine Mischung aus Mannan und Beta-1,3-Glucan (HCT)
enthielten.
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Die
letzte in Tabelle 13 dargestellte Zusammensetzung der Erfindung
enthält
Stamm O bei 105 KBE/ml sowie eine Mischung
aus Mannan und Beta-1,3-Glucan
(HCT) und 0,001% w/v Galacturonsäuremonohydrat (GA).
Der nach 20 Tagen erhaltene Schutzgrad stellt sich als besonders
hoch heraus.
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In
einer dritten Versuchsreihe wurde einigen Zusammensetzungen der
Erfindung 2% w/v Calciumchloriddihydrat (CaCl2·2H2O, Merck) zugesetzt. Sehr gute Ergebnisse
wurden beim Schutz von Äpfeln
gegen B. cinerea erhalten. In der Tat führt eine Zusammensetzung mit
105 KBE/ml des Stamms O, 0,02% w/v Mannan M
zu einem Schutz von 90%, der bis zu 14 Tage anhält.
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In
einer vierten Versuchsreihe, wovon die Ergebnisse in Tabelle 14
aufgeführt
sind, hat sich gezeigt, dass Zusammensetzungen der Erfindung, die
eine Kombination des Stamms K mit 0,2% w/v HCT oder 0,2% w/v YGT
enthalten, eine verbesserte Wirksamkeit nach 7 Tagen gegenüber dem
Stamm K in alleiniger Verwendung zeigen, und zwar nicht nur gegen
B. cinerea, sondern auch gegen P. expansum.
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In
einer fünften
Versuchsreihe, wovon die Ergebnisse in Tabelle 15 aufgeführt sind,
zeigten Zusammensetzungen der Erfindung, die eine Kombination aus
Stamm O und 0,2% w/v HCT oder YGT enthielten, auch eine gesteigerte
Wirksamkeit nach 7 Tagen gegenüber
dem alleinigen Einsatz des Stamms O, und zwar nicht nur gegen B.
cinerea, sondern auch gegenüber
P. expansum.
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Besonders überraschend
ist, dass Zusammensetzungen der Erfindung mit dem Stamm O bei 105 KBE/ml und 0,2% w/v HCT oder YGT nach 7
Tagen eine sogar noch bessere Wirksamkeit gegen P. expansum zeigen
als Zusammensetzungen aus dem Stand der Technik, die eine hundertfach
höhere
Menge des Stamms enthalten.
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Beispiel 6
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In
Beispiel 6 ist die gesteigerte Schutzwirkung von Zusammensetzungen
der Erfindung gezeigt, die Stimulantia enthalten, welche aus Mannan
und Beta-1,3- Glucan
sowie Mischungen davon und auch antagonistischen Hefen bestehen,
die gegen nach der Ernte auftretende Krankheiten wirksam sind, die
durch Schimmelpilze auf Früchten
der Art Citrus verursacht sind.
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Das
pflanzliche Material, die Pathogene, antagonistischen Mittel sowie
das Behandlungsverfahren waren wie in Beispiel 3 angegeben. Die
Verletzungen wurden behandelt, indem 20 ml von Zusammensetzungen aus
dem Stand der Technik oder Zusammensetzungen der Erfindung aufgetragen
wurden. Die Wirkung der Zusammensetzungen gegen nach der Ernte auftretende,
durch P. digitatum verursachte Fäulnis
wurde unter überwachten
Bedingungen bestimmt.
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In
einer ersten Versuchsreihe, wovon die Ergebnisse in Tabelle 16 aufgeführt sind,
hat sich die Wirksamkeit einer Zusammensetzung der Erfindung, die
107 KBE/ml des Stamms K und eine Mischung
aus Mannan und Beta-1,3-Glucan enthält, gegenüber P. digitatum nach 10 Tagen
als genauso hoch herausgestellt, wie es beim Stamm K der Fall ist,
wenn er in einer zehnfach höheren
Menge ausgebracht wird.
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In
einer zweiten Versuchsreihe (Tabelle 17) hat sich gezeigt, dass
Zusammensetzungen der Erfindung, die 107 KBE/ml
des Stamms I-182 (unter dem Namen AspireTM vertrieben)
und 0,2% w/v YGT enthalten, eine drastisch verbesserte Wirksamkeit
haben.
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Tatsächlich hat
die Zusammensetzung nach 7 Tagen eine Schutzaktivität gegen
P. digitatum, die zweimal so groß ist wie die einer Zusammensetzung
aus dem Stand der Technik, die die zehnfache Menge an Hefe enthält.
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Schlussbetrachtungen
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Alle
in den Beispielen angeführten
Ergebnisse zeigen, dass die Zusammensetzungen der Erfindung eine
längere
Zeitstabilität
und/oder größere Wirksamkeit
haben als es bei Zusammensetzungen aus dem Stand der Technik der
Fall ist, die Stämme
von Mikroorganismen enthaften, welche mit derselben Ausbringungsrate
verwendet werden.
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Die
Stimulantia der vorliegenden Erfindung ermöglichen eine Absenkung der
Konzentration eines antagonistischen Mikroorganismus, ohne die Wirksamkeit
der Zusammensetzungen gegen Pathogene zu verringern. Sie gestatten
auch eine Absenkung der Konzentration eines antagonistischen Mikroorganismus,
während
die Dauer der Wirksamkeit der Zusammensetzung gegen Pathogene verlängert ist.