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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufhebung der
Interferenzen zwischen Symbolen in einem musterartigen digitalen
Signal. Die Erfindung findet genauer ihre Anwendung in dem Bereich
der digitalen Übertragungen
und ist insbesondere dazu vorgesehen, in einen Empfänger für digitale
Signale eingefügt
zu werden, um die Interferenzen zwischen Symbolen aufzuheben, die
sich aus dem Vorhandensein von Vielfachwegen in dem Übertragungskanal
der digitalen Daten ergeben.
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Die
Schrift EP-A-0 833 484 beschreibt eine Vorrichtung, die ein von
einem Empfänger
empfangenes OFDM-Signal entzerrt. Der Entzerrer ist in dem Empfangssystem
zwischen einem Synchronisierungsmodul und einem binären Decodierungsmodul
für das
empfangene Signal angeordnet. Der Empfänger umfasst einen rekursiven
vektoriellen Entzerrer, der das empfangene Signal in dem temporären Bereich
korrigiert. Der rekursive vektorielle Entzerrer umfasst Verarbeitungsvorrichtungen,
die jedes übertragene
Symbol abhängig
von einer Einschätzung
des zuvor übertragenen
Symbols einschätzen.
Ein zugeordneter Empfänger
umfasst zumindest zwei Einschätzungsvorrichtungen,
um die Koeffizienten von zumindest zwei dreieckigen Matrices, welche die
Impulsantwort des Übertragungskanals
darstellen, dynamisch zu verarbeiten.
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1 illustriert
eine Übertragungskette
komplexer Symbole {d
n}
n∊N,
die von einer Symbolquelle ausgesandt werden. Diese Übertragungskette
umfasst einen Modulator, einen Aussendefilter, ein Übertragungsmedium,
einen Empfangsfilter, einen Demodulator, ein Addierwerk, welches
Muster für
Gaußsches
Weißrauschen
{W
n}
n∊N eingibt,
und einen Musterbildner mit einer Musterbildungsperiode T. Die Anordnung
aus Modulator, Aussendefilter, Übertragungsmedium,
Empfangsfilter und Demodulator bildet einen äquivalenten diskreten Übertragungskanal,
der Interferenzen zwischen Symbolen (IES) erzeugt. Die Übertragungskette
liefert eine Folge komplexer Symbole {r
n}
n∊N, die durch das folgende Verhältnis definiert
sind:
wobei
die eventuell komplexen Koeffizienten
des äquivalenten
diskreten Übertragungskanals
zum Zeitpunkt n sind, und wobei L
2 und L
1-1
jeweils die Anzahl der vergangenen und zukünftigen komplexen Symbole darstellen, welche
die Interferenz an dem laufenden komplexen Symbol hervorrufen.
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Die Übertragungsfunktion
des äquivalenten
diskreten Übertragungskanals,
welche die Interferenzen zwischen Symbolen einträgt ist zu dem Zeitpunkt n:
wobei
T der zeitliche Abstand ist, der zwei in der Folge der komplexen
Symbole {r
n}
n∊N aufeinander
folgende komplexe Symbole trennt.
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Aus
Gründen
der Vereinfachung wird die Übertragungsfunktion
Hn(f) in der nachfolgenden Beschreibung
als H(f) bezeichnet.
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In
den Gleichungen (1) und (2) wurde berücksichtigt, dass die Impulsreaktion
des äquivalenten
diskreten Übertragungskanals
(entsprechend der Fourier-Rücktransformierten
der Übertragungsfunktion)
durch L = L1 + L2 Koeffizienten
definiert ist.
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Eine
der bekanntesten Vorrichtungen zur Aufhebung von Interferenzen zwischen
Symbolen ist in der Schrift mit dem Titel „Adaptive Cancellation of
Intersymbol Interference for Data Transmission" von A. Gersho und T. L. Lim, Bell Systems
Technical Journal, Bd. 11, Nr. 60, Seiten 1997–2021, November 1981 beschrieben.
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Ein
Schema des Aufbaus dieser Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen
zwischen Symbolen ist in 2 der vorliegenden Anmeldung
dargestellt.
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Diese
Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen umfasst einen ersten
Filter
10, der vorderer Filter genannt wird, zur Verarbeitung
der Folge komplexer Symbole {r
n}
n∊N, einen zweiten Filter
20,
der hinterer Filter genannt wird, zur Verarbeitung einer Folge komplexer
Symbole {d ~
n}
n∊N und
eine Subtrahierschaltung
30 zum Abziehen des Ausgangs des
Filters
20 von dem Ausgang des Filters
10. Die
Subtrahierschaltung
30 liefert eine Folge komplexer Symbole
{
}
n∊N, die befreit sind von Interferenzen
zwischen Symbolen, die durch den Übertragungskanal hervorgerufen
werden.
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Die
Folge {d ~n}n∊N stellt
entweder die über
den Übertragungskanal
durch die Aussendequelle ausgesandten komplexen Symbole dar, wenn
das System eine Lehrsequenz verwendet, oder komplexe Symbole, die
eine Schätzung
der von der Aussendequelle ausgesandten komplexen Symbole sind.
In diesem zweiten Fall wird die Symbolfolge {d ~n}n∊N von einem anderen Organ des
Empfängers
geliefert, beispielsweise einem querlineareren Entzerrer oder einem
Entzerrer mit maximaler Wahrscheinlichkeit.
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Aus
Gründen
der Verallgemeinerung wird angenommen, dass der Übertragungskanal in der Zeit
variiert. Die Koeffizienten der Impulsreaktion sind daher nicht
genormt. Man hat somit das folgende Verhältnis:
Außerdem wird angenommen, dass
das ausgesandte Signal eine einheitliche Leistung aufweist, und
dass somit die Varianz der ausgesandten Symbole σ 2 / w gleich 1 ist. In dieser Hypothese
entspricht α
n der geschätzten Leistung des Übertragungskanals.
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Der
Filter
10 der Vorrichtung nähert sich einem dem Übertragungskanal
angepassten Filter. Die optimalen Koeffizienten, beispielsweise
im Sinne des Kriteriums des minimalen mittleren quadratischen Fehlers, des
Filters
10 sind somit diejenigen des an den Übertragungskanal
angepassten Filters. Die optimale Übertragungsfunktion dieses
Filters ist somit gleich:
H*(f) bezeichnet die Konjugierte
der Übertragungsfunktion
H(f) und σ 2 / w bezeichnet
die Varianz des Gaußschen Rauschens.
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Was
den Filter
20 anbetrifft, so ist er dafür bestimmt, die Interferenzen
zwischen am Ausgang des Filters
10 vorhandenen Symbolen
zu rekonstruieren. Der Filter
20 nähert sich so einem Filter mit
der Übertragungsfunktion:
Die Filter
10 und
20 weisen
somit jeweils eine Größe von L
und 2L-1 auf. Die Koeffizienten der Filter werden abhängig von
der Verarbeitung entweder durch einen Kanalschätzalgorithmus oder durch einen
Anpassungsalgorithmus geliefert, der darauf abzielt, ein gegebenes
Optimierungskriterium zu minimieren.
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Die
Erfindung geht von einer Forschung aus, die bezüglich der Vorrichtungen zur
Aufhebung von Interferenzen zwischen Symbolen im Hinblick darauf
durchgeführt
wurde, die Größe der für ihren
Einsatz notwendigen Filter zu begrenzen, was ermöglicht, die durch eine zu große Zahl
an Koeffizienten entstehenden Verschlechterungen zu begrenzen und
die Konvergenzzeit der Koeffizienten zu verringern.
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufhebung der Interferenzen
zwischen Symbolen in einer Eingangsmusterfolge eines digitalen Signals,
das aus einem Übertragungskanal
stammt, der durch seine Übertragungsfunktion
H(f) in dem Frequenzbereich definiert ist, wobei jedes Muster repräsentativ
für ein
komplexes Symbol ist, wobei die Vorrichtung aufweist:
- – einen
ersten Filter, der sich einem Filter mit Übertragungsfunktion H(f) nähert, wobei
der erste Filter am Eingang eine Musterfolge empfängt, die
repräsentativ
für das
am Eingang des Übertragungskanals
ausgesandte digitale Signal ist,
- – eine
Subtrahierschaltung zum Subtrahieren des Ausgangs des ersten Filters
von der Eingangsmusterfolge,
- – einen
zweiten Filter, der sich einem dem Übertragungskanal angepassten
Filter nähert,
wobei der zweite Filter am Eingang den Ausgang der Subtrahierschaltung
empfängt,
und
- – eine
Ausgangsschaltung, die dafür
bestimmt ist, den Ausgang des zweiten Filters und die Musterfolge, die
repräsentativ
für das
am Eingang des Übertragungskanals
ausgesandte digitale Signal ist, zu kombinieren, um eine Folge komplexer
Symbole zu erzeugen, die befreit ist von den Interferenzen zwischen
Symbolen, die durch den Übertragungskanal
hervorgerufen werden.
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Die
Ausgangsschaltung ist beispielsweise eine Addierschaltung, die dafür bestimmt
ist, den Ausgang des zweiten Filters zu der Musterfolge, die repräsentativ
für das
am Eingang des Übertragungskanals
ausgesandte digitale Signal ist, zu addieren.
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Vorzugsweise
ist den Mustern der Folge, die repräsentativ ist für das am
Eingang des Übertragungskanals
ausgesandte digitale Signal, und die von der Addierschaltung verarbeitet
wird, ein Amplitudenkorrekturkoeffizient zugeordnet.
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Der
Hauptvorteil dieser Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen
besteht darin, dass sie zwei Filter umfasst, welche eine reduzierte
Anzahl von Koeffizienten verwenden.
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Gemäß einer
Eigenschaft der Erfindung ist in dem Fall eines Übertragungskanals, der durch
ein Rauschen mit in der Zeit variierenden Koeffizienten gestört ist,
der Amplitudenkorrekturkoeffizient von der veranschlagten Leistung
des Übertragungskanals
und der Varianz des Rauschens abhängig.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls einen Empfänger von digitalen Daten, dadurch
gekennzeichnet, dass er eine Vorrichtung zur Aufhebung der Interferenzen
zwischen Symbolen wie zuvor beschrieben und eine dedizierte Schaltung
aufweist, um die Musterfolge zu erzeugen, die repräsentativ
für das
am Eingang des Übertragungskanals
ausgesandte digitale Signal ist. Die dedizierte Schaltung ist beispielsweise
ein querlinearer Entzerrer oder ein Entzerrer mit maximaler Wahrscheinlichkeit,
der am Eingang die Eingangsmusterfolge empfängt.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Turboentzerrungsvorrichtung mit
einer Vielzahl von in Reihe geschalteten Turboentzerrungsmodulen,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Turboentzerrungsmodul mit einer höheren Rangstufe
als 1 in der Modulreihe eine Vorrichtung zur Aufhebung der Interferenzen
zwischen Symbolen wie zuvor beschrieben aufweist, und dass für jede Vorrichtung
zur Aufhebung von Interferenzen die Musterfolge, die repräsentativ
für das
am Eingang des Übertragungskanals
ausgesandte digitale Signal ist, von dem Turboentzerrungsmodul mit
niedrigerer Rangstufe geliefert wird
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zur Aufhebung der
Interferenzen zwischen Symbolen in J Eingangsmusterfolgen eines
digitalen Signals, das aus J Übertragungskanälen stammt,
die durch ihre Übertragungsfunktionen
H(j)(f) in dem Frequenzbereich definiert
sind, wobei J eine Ganzzahl größer oder gleich
2 ist, wobei jedes Muster repräsentativ
für ein
komplexes Symbol ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie aufweist:
- – eine
erste Anordnung von J Filtern, die sich jeweils einem Übertragungsfunktionsfilter
H(j)(f) nähern, j∊[1, ..., J],
wobei jeder der Filter der ersten Anordnung am Eingang eine Musterfolge
empfängt,
die repräsentativ für das am
Eingang der Übertragungskanäle ausgesandte
digitale Signal ist,
- – eine
Anordnung von J Subtrahierschaltungen, um die Ausgänge der
J Filter der ersten Anordnung jeweils von den J Eingangsmusterfolgen
abzuziehen,
- – eine
zweite Anordnung von J Filtern, die sich den J Übertragungskanälen angepassten
Filtern nähern, wobei
jeder Filter der zweiten Anordnung am Eingang den Ausgang einer
der J Subtrahierschaltungen empfängt,
und
- – eine
erste Addierschaltung, um die von den J Filtern der zweiten Anordnung
gelieferten Muster zu addieren,
- – eine
Ausgangsschaltung, die dafür
bestimmt ist, den Ausgang der ersten Addierschaltung und die Musterfolge,
die repräsentativ
für das
am Eingang der Übertragungskanäle ausgesandte
digitale Signal ist, zu kombinieren, um eine Folge komplexer Symbole
zu erzeugen, die befreit ist von den Interferenzen zwischen Symbolen,
die durch die Übertragungskanäle hervorgerufen
werden.
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Diese
Vorrichtung wird im Falle von Mehrfachempfängen oder eines so genannten
fraktionierten Empfangs von ausgesandten Symbolen eingesetzt.
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Wie
zuvor, werden die Koeffizienten der Filter der ersten und zweiten
Filteranordnung durch eine digitale Verarbeitungsschaltung bestimmt,
die einen Anpassungsalgorithmus einsetzt, der auf einem Optimierungskriterium
basiert, das darauf abzielt, den Einfluss der Interferenzen zwischen
Symbolen am Ausgang der Vorrichtung zu minimieren, oder durch eine
Schätzschaltung
für die Übertragungskanäle.
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Schließlich betrifft
die Erfindung ebenfalls eine Turboentzerrungsvorrichtung mit einer
Vielzahl von in Reihe geschalteten Turboentzerrungsmodulen, dadurch
gekennzeichnet, dass jedes Turboentzerrungsmodul mit einer höheren Rangstufe
als 1 in der Modulreihe eine Vorrichtung zur Aufhebung der Interferenzen
zwischen Symbolen wie zuvor beschrieben für einen Mehrfachempfang oder
fraktionierten Empfang der Symbole aufweist, und dass für jede Vorrichtung
zur Aufhebung von Interferenzen die Musterfolge, die repräsentativ
für das
am Eingang des Übertragungskanals
ausgesandte digitale Signal ist, von dem Turboentzerrungsmodul mit niedrigerer
Rangstufe geliefert wird.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden bei der Lektüre der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung ersichtlich werden, die unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen gemacht ist, bei welchen:
- – die bereits
beschriebene 1 schematisch einen diskreten Übertragungskanal
illustriert;
- – die
bereits beschriebene 2 das Schema einer Vorrichtung
zur Aufhebung von Interferenzen zwischen Symbolen des Standes der
Technik darstellt;
- 3 ein äquivalentes
Schema zu dem Aufbau der Aufhebungsvorrichtung der 2 darstellt;
- 4 das Schema einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Aufhebung von Interferenzen zwischen Symbolen darstellt;
- 5 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufhebung
von Interferenzen zwischen Symbolen darstellt mit einer Kanalschätzschaltung
zur Bestimmung der Koeffizienten der beiden Filter der Aufhebungsvorrichtung;
- 6 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufhebung
von Interferenzen zwischen Symbolen darstellt mit einer digitalen
Verarbeitungsschaltung, die einen Anpassungsalgorithmus einsetzt,
um die Koeffizienten der beiden Filter der Aufhebungsvorrichtung
zu bestimmen;
- 7 eine Anwendung der Vorrichtung zur Aufhebung
von Interferenzen der Erfindung in einer Turboentzerrungsvorrichtung
zeigt;
- 8 eine verbesserte Ausführungsform der Vorrichtung
zur Aufhebung von Interferenzen im Rahmen einer Turboentzerrung
mit Kanalschätzung
zeigt;
- 9 schematisch die Übertragungskanäle im Falle
von Mehrfachempfängen
auf der Höhe
der Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen der Erfindung illustriert;
- 10 das Schema einer Vorrichtung zur Aufhebung
von Interferenzen des Standes der Technik darstellt, die im Falle
von Mehrfachempfängen
eingesetzt ist; und
- 11 das Schema der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Aufhebung von Interferenzen darstellt, die im Falle von Mehrfachempfängen eingesetzt
ist.
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Wie
zuvor aufgezeigt, erfordert die klassische Struktur der Vorrichtung
zur Aufhebung von Interferenzen zwischen Symbolen, die in 2 gezeigt
ist, den Einsatz eines ersten Filters mit L Koeffizienten und eines zweiten
Filters mit 2L-1 Koeffizienten. Die Erfindung zielt darauf ab, eine
Struktur für
eine Aufhebungsvorrichtung zu bestimmen, die eine geringere Anzahl
von Koeffizienten benötigt.
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Wie
in
3 gezeigt, kann der Filter
20 in zwei,
kaskadenartig angebrachte Filter
21 und
22 und
eine Subtrahierschaltung
23 zerlegt werden. Der Filter
21 nähert sich
einem Filter mit der Übertragungsfunktion
H(f) und der Filter
22 einem Filter mit der Übertragungsfunktion:
Da diese beiden Filter linear
sind, können
sie miteinander vertauscht werden. Die Subtrahierschaltung
23 ist dafür bestimmt,
von der aus der Kaskade der Filter
21 und
22 hervorgegangenen
komplexen Musterfolge die Folge der komplexen Muster {d ~
n}
n∊N abzuziehen, denen der Amplitudenkorrekturkoeffizient
zugeordnet ist. Der an den Übertragungskanal
angepasste Filter mit der Übertragungsfunktion
ist in den beiden Armen der
Aufhebungsvorrichtung vorhanden, nämlich dem Arm, der die komplexen
Muster {r
n}
n∊N verarbeitet,
und dem Arm, der die komplexen Muster {d ~
n}
n∊N verarbeitet.
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Erfindungsgemäß wird diese
Redundanz des an den Übertragungskanal
angepassten Filters aufgehoben, um die Anzahl der für den Einsatz
der Aufhebungsvorrichtung notwendigen Koeffizienten zu verringern. 4 stellt
eine Struktur der Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen der
Erfindung dar.
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Die
Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen zwischen Symbolen der
Erfindung umfasst einen ersten Filter
100, der sich einem
Filter mit der Übertragungsfunktion
H(f) nähert.
Dieser Filter
100 empfängt
am Eingang die komplexe Symbolfolge {d ~
n}
n∊N und liefert eine komplexe Symbolfolge
{d ~'
n}
n∊N. Die komplexe Symbolfolge {d ~
n}
n∊N wird
beispielsweise von einem querlinearen Entzerrer oder einem Entzerrer
mit maximaler Wahrscheinlichkeit geliefert, der in dem Empfänger vorgesehen
ist. Eine Subtrahierschaltung
110 ist vorgesehen, um von
der komplexen Symbolfolge {r
n}
n∊N die
komplexe Symbolfolge {d ~'
n}
n∊N abzuziehen
und eine komplexe Symbolfolge {e
n}
n∊N zu liefern. Diese letztere wird
dann von einem zweiten Filter
120 gefiltert. Der Filter
120 ist
ein Filter, der sich einem Filter mit der Übertragungsfunktion
nähert.
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Die
von diesem Filter gelieferte komplexe Symbolfolge, die mit {e'
n}
n∊N bezeichnet ist, wird zu der
komplexen Symbolfolge {d ~
n}
n∊N addiert,
welcher der Amplitudenkorrekturkoeffizient
zugeordnet ist, und zwar
mit Hilfe einer Addierschaltung
130, welche die komplexe
Symbolfolge {
}
n∊N liefert.
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Diese
Struktur der Aufhebungsvorrichtung ist im Sinne der Filtration äquivalent
zu derjenigen der 2. Allerdings erlaubt sie, die
Größe der Filter
der Aufhebungsvorrichtung spürbar
zu verkleinern. Erfindungsgemäß umfasst
die Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen zwei Filter 100 und 120,
mit L Koeffizienten anstatt eines Filters mit L Koeffizienten und
eines Filters mit 2L-1 Koeffizienten.
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Die
Filterkoeffizienten können
entweder von einer Schätzschaltung
des Übertragungskanals
bestimmt werden, wie mit gestrichelten Linien in 5 gezeigt,
oder von einer digitalen Verarbeitungsschaltung, die einen Anpassungsalgorithmus
einsetzt, der ein gegebenes Optimierungskriterium minimiert, wie
mit gestrichelten Linien in 6 gezeigt.
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Unter
Bezugnahme auf 5 werden die Koeffizienten der
Filter 100 und 120 von einer Kanalschätzschaltung
bestimmt. Genauer wird die Kanalschätzung dazu verwendet, die Koeffizienten
des Filters 100 zu berechnen und daraus die Koeffizienten
des Filters 120 abzuleiten. Die Kanalschätzung besteht
darin, die Koeffizienten der Impulsreaktion des Übertragungskanals zu berechnen.
Diese Koeffizienten werden beispielsweise über ein Schätzverfahren der Art RLS (Recursive
Least Square) oder LMS (Least Mean Square) bestimmt. Die Kanalschätzung ist
besonders interessant, um die Schwankungen des Übertragungskanals zu verfolgen,
wenn dieser in der Zeit variiert. Allerdings ist diese Lösung nicht
ganz optimal, wenn der Übertragungskanal
nicht oder nur wenig in der Zeit variiert, da sie die Interferenzen
zwischen Symbolen am Ausgang der Aufhebungsvorrichtung nicht direkt
minimiert.
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In
dem Fall der 6 werden die Koeffizienten der
Filter der Aufhebungsvorrichtung in adaptiver Weise mit Hilfe eines
Anpassungsalgorithmus bestimmt, der die Filterkoeffizienten direkt
auf der Basis eines gegebenen Optimierungskriteriums berechnet,
welches darauf abzielt, die Interferenzen wischen Symbolen am Ausgangs
der Aufhebungsvorrichtung zu minimieren. Da dieses Kriterium direkt
mit der Minimierung der Interferenzen zwischen Symbolen am Ausgang
der Aufhebungsvorrichtung verbunden ist, ist es optimal für die Korrektur
der Interferenzen zwischen Symbolen, wenn der Übertragungskanal nicht in der
Zeit variiert.
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Die
Vorrichtung der Erfindung ist besonders dafür eingerichtet, die von einem
Funkkanal während
der Übertragung
digitaler Daten erzeugten Interferenzen zu unterdrücken.
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Sie
kann in einer Turboentzerrungsvorrichtung eingesetzt werden. Das
Prinzip der Turboentzerrung ist in der von der vorliegenden Anmelderin
eingereichten Patentanmeldung Nr. 97 05978 beschrieben. Ein Prinzipschema
einer Turboentzerrungsvorrichtung ist in 7 dargestellt.
Diese Vorrichtung weist mehrere identische, in Reihe geschaltete
Entzerrungs- und Decodierungsmodule auf.
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Jedes
Modul empfängt
die Musterfolge {rn}n∊N,
die aus dem Übertragungskanal hervorgegangen
und um eine Menge retardiert ist, die gleich der Verarbeitungszeit
der vorherigen Module ist, und für
die Module mit einer höheren
Rangstufe als 1, den Ausgang des vorherigen Moduls. Jedes Modul
mit einer höheren
Rangstufe als 1 umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufhebung
von Interferenzen zwischen Symbolen, einen Entflechter, einen M-ären/binären Umsetzer,
einen Kanaldecoder, einen binären/M-ären Umsetzer
und einen Verflechter. Bei dieser Anwendung wird die Musterfolge
{d ~n}n∊N,
die notwendig für
den Betrieb der Interferenzaufhebungsvorrichtung eines gegebenen
Moduls ist, von dem vorherigen Modul geliefert. In der 7 bezeichnet d ~n,p die von dem Turboentzerrungsmodul mit
der Rangstufe p gelieferte Musterfolge.
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Im
Rahmen der Turboentzerrung kann die Struktur der Vorrichtung zur
Aufhebung von Interferenzen verbessert werden, wenn die Koeffizienten
der Filter von einer Kanalschätzung
bestimmt werden. Bei dieser verbesserten Struktur sind der Wert
der Übertragungsfunktion
des Filters 120 sowie der Wert des Amplitudenkorrekturkoeffizienten
modifiziert. Diese verbesserte Struktur ist in 8 dargestellt,
wo G(f) die neue Übertragungsfunktion
des Filters 20 und g0/β den Amplitudenkorrekturkoeffizienten
bezeichnet. G(f), g0 und β werden wie
folgt ausgedrückt:
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Bei
der Turboentzerrung variiert die Varianz E{|d ~n|2} bei jeder Iteration. Somit variieren die Übertragungsfunktion
G(f) und der Amplitudenkorrekturkoeffizient g0 bei
jeder Iteration, bis sie zu den in den 4 bis 6 angegebenen
Ausdrücken
hin tendieren.
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Mit
dieser Struktur spielt die Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen
der ersten Module der Turboentzerrungsvorrichtung ebenfalls die
Rolle eines Entzerrers.
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Die
bisher beschriebene Aufhebungsvorrichtungsstruktur verarbeitete
eine einzige Musterfolge {rn}n∊N entsprechend
dem Fall SISO (eine Aussendung, ein Empfang), wobei das von der
Aufhebungsvorrichtung empfange Signal in Muster in der Symbolzeit
zerlegt wird. Die Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen wies
bisher nur eine einzige Empfangsantenne auf.
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Dieser
Fall kann in dem Fall SIMO (eine Aussendung, mehrere Empfänge) verallgemeinert
werden, wobei die Signale von mehreren Empfangsantennen empfangen
werden.
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9 illustriert
die Übertragungskette
der komplexen Symbole {d ~n}n∊N für diesen
Fall. Diese Abbildung ist mit 1 zu vergleichen.
Die Aufhebungsvorrichtung empfängt
eine Vielzahl von Musterfolgen {rn (j), j∊[1, ..., J], welche über verschiedene Übertragungskanäle mit der Übertragungsfunktion
Hn (j)(f) übertragen worden
sind. Wie zuvor, wird die Übertragungsfunktion
Hn (j)(f) in der
nachfolgenden Beschreibung aus Gründen der Vereinfachung als
H(j)(f) bezeichnet.
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Die Übertragungskette,
wie sie in
9 dargestellt ist, liefert die
komplexen Symbolfolgen {r
n (j) n∊N, mit j∊[1, ..., J],
die durch das folgende Verhältnis
definiert sind:
wobei die (Γ
1 (j)(n)) die eventuell komplexen Koeffizienten
der Übertragungsfunktion
H
(j)(f) des einen der Übertragungskanäle zu dem
Zeitpunkt n sind und L
(j) die Anzahl vergangener
und zukünftiger
komplexer Symbole darstellen, welche die Interferenz an dem laufenden
komplexen Symbol hervorrufen.
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10 ist
eine Verallgemeinerung der 2 für den Fall
SIMO. In dieser Abbildung ist der Filter 10 durch J Filter
10(j) mit der Übertragungsfunktion P(j)(f), j∊[1, ..., J], wovon jeder
die Musterfolge rn (j) verarbeitet, und
durch eine Addierschaltung 15 ersetzt zum Addieren der
von den Filtern 10(j) gelieferten Symbole.
Q(f) bezeichnet die Übertragungsfunktion
des Filters 20. Die mathematischen Ausdrücke der Übertragungsfunktionen P(j)(f) und Q(f) sind die folgenden:
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Die
Aufhebungsvorrichtung, die ermöglicht
die Interferenzen zwischen Symbolen zu unterdrücken, welche durch diese Übertragungskanäle erzeugt
werden, ist in
11 dargestellt. Diese Abbildung
ist der
4 (Fall SISO) anzunähern. Der
Filter
100 ist durch J Filter
100(j) mit
der Übertragungsfunktion
H
(j)(f), j∊[1, ..., J], ersetzt,
wovon jeder die Musterfolge d ~
n verarbeitet.
Die Symbole am Ausgang der Filter
100(j) ,
die als d ~ j' / n j' mit
j∊[1, ..., J] bezeichnet werden, werden jeweils mit Hilfe
der Subtrahierschaltungen
110(j) von
den Symbolen r (j) / n abgezogen. Der Ausgang der Subtrahierschaltungen
110(j) wird dann von einem Filter
120(j) mit der Übertragungsfunktion P
(j)(f) gefiltert. Die von den J Filtern P
(j)(f), j∊[1, ..., J], gelieferten
Symbole werden dann durch eine Addierschaltung
125 miteinander
addiert. Dann werden die am Ausgang der Addierschaltung
125 erhaltenen
Symbole zu den komplexen Symbolen der Folge (d ~
n}
n∊N, denen der Amplitudenkorrekturkoeffizient
g
0 zugeordnet ist, mit Hilfe der Addierschaltung
130 addiert,
welche die komplexe Symbolfolge {
n∊N liefert.
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Diese
Vorrichtung zur Aufhebung von Interferenzen zwischen Symbolen bietet
die gleichen Vorteile wie diejenige der 4, nämlich dass
sie Filter mit verkleinerter Größe aufweist
(geringe Koeffizientenanzahl). Die Koeffizienten der Filter können entweder
von einer Schätzschaltung
des Übertragungskanals
oder von einer digitalen Verarbeitungsschaltung bestimmt werden,
welche einen Anpassungsalgorithmus einsetzt, der ein gegebenes Optimierungskriterium
minimiert.
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Wie
die Vorrichtung der 4 kann sie ebenfalls in einer
Turboentzerrungsvorrichtung eingesetzt werden.
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Obwohl
nicht in detaillierter Weise beschrieben, so ist doch der so genannte
fraktionierte Empfangsfall äquivalent
zu dem Fall SIMO. Der so genannte fraktionierte Empfang besteht
darin, die Signale mit einer einzigen Empfangsantenne einzufangen,
dann mehrere Musterfolgen zu erzeugen, die zueinander um eine Fraktion
1/m der Symbolperiode T versetzt sind, wobei die Musterbildungsperiode
dieser Folgen gleich T bleibt. Wenn m eine ganze Zahl ist, können diese
Folgen dann wie in 11 gezeigt verarbeitet werden.
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Wir
haben in dieser Beschreibung die Übertragungsfunktionen in Form
von Fourier-Transformierten (in
f) ausgedrückt.
Diese können
ebenfalls allgemeiner gemäß einer
Transformierten in z in äquivalenter
Weise ausgedrückt
werden.