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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Netzhautfunktionskamera.
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Die
altersbedingte Makulaatrophie kann den Verlust der Makulafunktiion
eines Auges durch das Absterben von Fotorezeptorzellen und Netzhaut-Pigmentepithel
bewirken. Dies führt
zu einem allmählichen
Verlust des detaillierten zentralen Sehens. Darüber hinaus sind in den frühen Stadien
der Makulaatrophie in der Mitte der Netzhaut kleine gelbliche Ablagerungen
erkennbar, die als Drusen bekannt sind. Bei Personen im Alter von über 50 Jahren
mit Drusen besteht die Gefahr des Entstehens der chorioidalen Neovaskularisation.
Diese betrifft kleine neue anomale Blutgefäße, die sich anscheinend als
Reaktion auf Gewebehypoxie bilden. Bei einer derartigen altersbedingten
neovaskularen Makulaatrophie wachsen und wuchern die anomalen neuen
Blutgefäße aus der
chorioidalen Schicht mit Fasergewebe in dem Drusenmaterial. Diese
chorioidale Neovaskularisatiion kann einen akuten Verlust des Sehvermögens bewirken,
wenn sich Transsudat oder Blutungen in oder unter der Netzhaut sammeln.
Das Transsudat, die Blutung oder das Narbengewebe können durch
Ophthalmoskopie sichtbar gemacht werden, wobei jedoch eine Fluoreszein-Angiographie erforderlich
sein kann, um die anomalen Blutgefäße zu visualisieren. Der Bereich
der chorioidalen Neovaskularisation kann entweder durch Lichtkoagulation
behandelt werden oder durch eine fotodynamische Therapie, wenn sich
die neuen Gefäße unter
der Netzhautmitte erstrecken.
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Es
kann jedoch sein, dass die neuen Blutgefäße nur schwer sichtbar sind.
Eine Untersuchung auf chorioidale neue Gefäße und deren Komplikationen,
die sich über
einen kurzen Zeitraum entwickeln können, wird zurzeit durch eine
Erkennung des Verlusts des Sehvermögens vorgenommen. Die Diagnose
und Beurteilung erfordert eine Untersuchung durch einen Augenarzt,
der unter Umständen
die Fluoreszein-Angiographie einsetzen muss, um die neuen chorioidalen
Gefäße sichtbar
zu machen. Bei der aktuellen Untersuchung in Bezug auf die chorioidale Neovaskularisation
betrachtet ein Patient gerade Linien auf einem Stück Millimeterpapier
und meldet jede Verzerrung der Linien oder die Entstehung von Leerstellen.
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Alternativ
kann jede Veränderung
des Netzhautstoffwechsels wie etwa eine Makulaatrophie und eine
diabetische Retinopathie durch Untersuchungen der Sauerstoffanlagerung
des Bluts in der Netzhaut beurteilt werden. Arterielles Blut ist
besonders sauerstoffreich, während
venöses
Blut deoxygeniert ist. Bereiche eine Netzhautgewebehypoxie können vor der
Entstehung neuer Gefäße erkannt
werden.
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Die
Sauerstoffanlagerung von Blut in der Netzhaut kann durch Bestrahlung
des Bluts mit Infrarotlicht verschiedener Wellenlängen aufgrund
der unterschiedlichen Absorption verschiedener Wellenlängen durch
oxygeniertes und deoxygeniertes Blut bestimmt werden. Deoxygeniertes
Blut, das mit 760 nm bestrahlt wird, erscheint dunkler als bei einer
Bestrahlung mit 1000 nm. Im Gegensatz dazu erscheint mit 760 nm
bestrahltes oxygeniertes bzw. sauerstoffangereichertes Blut heller
als bei einer Bestrahlung mit 1000 nm. Bei einer Bestrahlung mit
760 nm und 1000 nm erscheint teilweise deoxygeniertes Blut als eine
Graustufe.
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Aus
dem U.S. Patent US-A-4.877.322 ist der Einsatz dieser Eigenschaft
zum Messen der relativen Sauerstoffsättigung von chorioidalem Blut
des Augenhintergrunds bekannt, und im Besonderen das Ausführen derartiger
Messungen in speziell ausgesuchten Bereichen der Augenhintergründe zur
Untersuchung von Glaukom bzw. dem grünen Star und der Makulaatrophie.
In dieser dem Stand der Technik entsprechenden Offenbarung wird
die Netzhaut gleichzeitig mit weißem, rotem und Infrarotlicht
bestrahlt und die relative Absorption von rotem und Infrarotlicht wird
zur Bestimmung der Sauerstoffanreicherung und somit der Konzentration
von Kapillargefäßen in Netzhautbereichen
eingesetzt. Da die Netzhaut jedoch gleichzeitig mit allen drei Wellenlängen bestrahlt
wird, ist es nicht möglich,
eine detaillierte Ansicht der Netzhautfunktion zu erhalten.
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Aus
dem U.S. Patent US-A-5.219.400 ist die Bestimmung des Grades der
Hämoglobin-Oxygenation
in Blutgefäßen der
Netzhaut unter Bedingungen der Dunkelanpassung und der Hell- bzw.
Lichtanpassung bekannt, wobei ein Strahl von nahem Infrarotlicht
mit einem Wellenlängenbereich
von 700 bis 1000 nm auf ein Blutgefäß in der Netzhaut gerichtet wird.,
wobei die Intensität
in dem zurückgestreuten Licht
von dem Blutgefäß in dem
Bereich von 700 bis 800 nm in regelmäßig beabstandeten Wellenlängenintervallen
wie etwa von 2 nm gemessen wird, und wobei der Grad der Hämoglobin-Oxygenation
durch Verweis auf eine Korrelation zwischen dem Hämoglobinsauerstoff
und der Lichtabsorption in dem Nahinfrarotspektralbereich bestimmt
wird. Ferner offenbart wird ein künstliches Augenmodell zur Kalibrierung
der Hämoglobin-Sauerstoffsättigung
und der Reflexionsspektraldaten im nahen Infrarotbereich. Offenbart
wird jedoch keine Bildung bzw. Erzeugung eines Bildes bzw. Abbilds
der Netzhautfunktion.
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Das
U.S. Patent US-A-5.400.791 offenbart den Einsatz von Infrarotlaserlicht
zwischen 795 nm und 815 nm für
die Angiographie.
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Das
U.S. Patent US-A-6.244.712 offenbart den Einsatz sequenzieller Abtastzeilen,
die mit wechselnden Lasern bestrahlt werden, so dass ein verschachteltes
Datenbild erzeugt wird, und wobei ferner der Einsatz einer R-Welle
eines Elektrokardiogramms zur Auslösung der Laserbestrahlung einer Netzhaut
offenbart wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehenden
Probleme bzw. Schwierigkeiten zumindest abzuschwächen.
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Vorgesehen
ist gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Netzhautfunktionskamera, die folgendes umfasst: eine
erste Lichtquelle mit einem ersten Wellenlängenband; eine zweite Lichtquelle
mit einem zweiten Wellenlängenband;
wobei das Lichtabsorptionsvermögen
des ersten Wellenlängenbands
durch sauerstoffangereichertes Blut größer ist als das Lichtabsorptionsvermögen des
zweiten Wellenlängenbands,
und wobei das Lichtabsorptionsvermögen des ersten Wellenlängenbands
durch deoxygeniertes Blut geringer ist als das Lichtabsorptionsvermögen des
zweiten Wellenlängenbands;
eine Einrichtung zur selektiven Fokussierung von Licht von den ersten
und zweiten Quellen auf einen Netzhautabschnitt eines Auges; eine
Bilddarstellungseinrichtung zum Erzeugen entsprechender Bilder eines
mit den entsprechenden Wellenlängenbändern bestrahlten Netzhautabschnitts;
und eine Verarbeitungseinrichtung, die entsprechende durch die Bilddarstellungseinrichtung
erhaltene Bilder verarbeiten kann, um isoreflektierende Punkte der
entsprechenden Bilder zu bestimmen, an denen die Lichtabsorption
der ersten Wellenlänge
im Wesentlichen der Lichtabsorption der zweiten Wellenlänge entspricht,
und wobei Bereiche der entsprechenden Bilder für die ersten und zweiten Wellenlängen unterschiedliche Absorptionsvermögen aufweisen,
um auf der Basis der Sauerstoffanlagerung von Hämoglobin ein Netzhautfunktionsbild
zu erhalten.
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Praktischerweise
umfasst die Verarbeitungseinrichtung eine Einrichtung zum wechselnden
Anzeigen der entsprechenden Bilder mit einer vorbestimmten Frequenz,
so dass die Bereiche der entsprechenden Bilder auf den ersten und
zweiten Wellenlängen
ein unterschiedliches Absorptionsvermögen aufweisen, Flickern.
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Vorzugsweise
entspricht die vorbestimmte Frequenz 12 Hz.
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In
vorteilhafter Weise werden die ersten und zweiten Wellenlängenbänder zwischen
488 nm und 1000 nm so ausgewählt,
dass ein Funktionsbild erzeugt wird.
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Praktischerweise
ist das erste Wellenlängenband
im Wesentlichen um 800 nm zentriert, und das zweite Wellenlängenband
ist im Wesentlichen um 635 nm, 670 nm oder 760 nm zentriert; oder
das erste Wellenlängenband
ist im Wesentlichen um 910 nm zentriert, und das zweite Wellenlängenband
ist im Wesentlichen um 635 nm, 670 nm oder 760 nm zentriert.
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Vorzugsweise
ist eine Anordnung von Superlumineszenzdioden. vorgesehen, die Licht
in dem Wellenlängenband
von 550 nm bis 650 nm erzeugen, so dass ein herkömmliches Bild erzeugt wird,
und wobei das zweite Wellenlängenband
zwischen 700 nm und 805 nm liegt, und wobei das erste Wellenlängenband
zwischen 805 nm und 1000 nm liegt, so dass ein Funktionsbild erzeugt
wird.
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In
vorteilhafter Weise umfasst die Verarbeitungseinrichtung eine Einrichtung,
um den entsprechenden mit dem ersten Wellenlängenband und dem zweiten Wellenlängenband
erzeugten Bildern und dem herkömmlichen
Bild entsprechende unechte Farben zuzuweisen und zur Verknüpfung der
drei Bilder, so dass ein kombiniertes Farbbild erzeugt wird.
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Praktischerweise
handelt es sich bei der ersten Lichtquelle um einen Laser.
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In
vorteilhafter Weise handelt es sich bei der zweiten Lichtquelle
um einen Laser.
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Praktischerweise
handelt es sich bei den ersten und zweiten Lichtquellen um Superlumineszenzdioden,
die mit Schmalbandfilter vorgesehen sind, um das Wellenband des
emittierten Lichts einzuschränken.
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Alternativ
ist eine Breitbandlichtquelle vorgesehen, die Wellenlängen aus
dem nahen Infarot- bis zu dem sichtbaren Spektrum emittiert, und
wobei die ersten und zweiten Lichtquellen erzeugt werden, indem
Breitspektrumlicht durch Schmalbandfilter geleitet wird.
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Praktischerweise
umfasst die Einrichtung zum selektiven Fokussieren von Licht von
der ersten Quelle und der zweiten Quelle eine Einrichtung zum Fokussieren
von Licht von den ersten und zweiten Quellen sowie zum wechselnden
sequentiellen ein- und ausschalten der ersten und zweiten Quellen.
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Alternativ
umfasst die Einrichtung zum selektiven Fokussieren von Licht von
der ersten Quelle und der zweiten Quelle eine Einrichtung zum Fokussieren
von Licht von den ersten und zweiten Quellen und eine Blendeneinrichtung
zum wechselnden Unterbrechen des Lichts von den entsprechenden ersten
und zweiten Quellen.
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Praktischerweise
weist die Verarbeitungseinrichtung eine Einrichtung zum Vergleichen
eines Bilds mit einem zeitlich älteren
Referenzbild auf.
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Vorzugsweise
weist die Verarbeitungseinrichtung eine Mustererkennungseinrichtung
zur Ausrichtung des Bilds mit dem Referenzbild auf.
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In
vorteilhafter Weise weist die Verarbeitungseinrichtung eine Einrichtung
auf, um ersten Bereichen der entsprechenden Bilder mit unterschiedlichem
Absorptionsvermögen
für die
ersten und zweiten Wellenlängen,
die Abschnitten der Netzhaut mit höherer Sauerstoffanlagerung
als die isoreflektierenden Punkte entsprechen, eine erste unechte
Farbe zuzuweisen, und um zweiten Bereichen der entsprechenden Bilder
mit unterschiedlichem Absorptionsvermögen für die ersten und zweiten Wellenlängen, die
Abschnitten der Netzhaut mit geringerer Sauerstoffanlagerung als
die isoreflektierenden Punkte entsprechen, eine zweite unechte Farbe
zuzuweisen, und um Intensitäten
der unechten Farben an jedem Punkt in dem Bild proportional zu dem
Unterschied der Sauerstoffanlagerung des entsprechenden Punkts von
der Sauerstoffanlagerung der isoreflektierenden Punkte zu erzeugen.
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Vorzugsweise
ist die Wellenlänge
oder die Leistung der ersten Quelle und/oder der zweiten Quelle
zur Abstimmung des isoreflektierenden Punkts veränderlich.
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Praktischerweise
weist die Verarbeitungseinrichtung eine Einrichtung zur Kalibrierung
der Sauerstoffanlagerung durch Identifizieren eines Abschnitts des
Netzhautbilds mit maximaler Sauerstoffanlagerung und eines Abschnitts
des Netzhautbilds mit maximaler Deoxydation auf.
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In
vorteilhafter Weise weist die Einrichtung zur Lichtfokussierung
Abtasteinrichtungen zum Abtasten des fokussierten Lichts über zumindest
einen Abschnitt der Netzhaut auf.
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Praktischerweise
weisen die Abtasteinrichtungen eine erste Abtasteinrichtung zum
Abtasten des fokussierten Lichts horizontal über den mindestens einen Abschnitt
der Netzhaut und eine zweite Abtasteinrichtung zum Abtasten des
fokussierten Lichts vertikal über
den mindestens einen Abschnitt der Netzhaut auf.
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Vorzugsweise
weist die erste Abtasteinrichtung einen drehbaren Polygonalspiegel
und einen vibrierbaren Planspiegel auf.
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In
vorteilhafter Weise weist die zweite Abtasteinrichtung einen Galvanometer-Scanner
auf.
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Praktischerweise
sind erste Synchronisierungseinrichtungen vorgesehen, um die ersten
und zweiten Abtasteinrichtungen mit einer Auswahleinrichtung zu
synchronisieren, um selektiv die erste Lichtquelle und die zweite
Lichtquelle zu betreiben.
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In
vorteilhafter Weise sind zweite Synchronisierungseinrichtungen vorgesehen,
um die ersten und zweiten Abtasteinrichtungen mit der Bilddarstellungs-
und Verarbeitungseinrichtung zu synchronisieren.
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Praktischerweise
können
die ersten und zweiten Abtasteinrichtungen für von der Netzhaut reflektiertes
Licht eine Abtastrückverfolgung
ausführen, und
wobei Licht mit Abtastrückverfolgung
zu der Bilddarstellungs- und Verarbeitungseinrichtung reflektiert wird.
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In
vorteilhafter Weise arbeiten die ersten und zweiten Abtasteinrichtungen
mit Frequenzen, die Fernsehabtastfrequenzen entsprechen, so dass
die Bilddarstellungs- und Verarbeitungseinrichtung zur Gestaltung
eines Fernsehbilds verwendet werden kann.
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Praktischerweise
ist mindestens ein konfokaler Filter vorgesehen, der oberhalb der
Bilddarstellungs- und Verarbeitungseinrichtung platziert werden kann,
um ein Netzhautoberflächenbild
zu detektieren und um ein tieferes Aderhautbild detektieren zu können, und
ein anti-konfokaler Filter, der oberhalb der Bilddarstellungs- und
Verarbeitungseinrichtung platziert werden kann, um das Netzhautoberflächenbild zu
blockieren und um das Detektieren eines tieferen chorioidalen Bilds
zu ermöglichen.
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In
vorteilhafter Weise ist ein erster linearer Polarisationsfilter
zwischen der Lichtquelle und dem Auge vorgesehen, und wobei ein
zweiter linearer Polarisationsfilter orthogonal zu dem ersten linearen Polarisationsfilter
zwischen dem Auge und der Bilddarstellungs- und Verarbeitungseinrichtung
vorgesehen ist, so dass der zweite orthogonale Polarisationsfilter
von einer Oberfläche
des Auges reflektiertes Licht blockiert.
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Praktischerweise
ist eine Hinzufügungseinrichtung
für einen
optischen Strahl vorgesehen, die einem ersten Laserstrahl von der
ersten Lichtquelle und einem zweiten Laserstrahl von der zweiten
Lichtquelle den Zugang zu einer optischen Achse der Netzhautfunktionskamera
ermöglicht.
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Vorzugsweise
weist die Verarbeitungseinrichtung eine Bilddarstellungsvorrichtung
auf, die auf Licht anspricht, das von der ersten Lichtquelle und der
zweiten Lichtquelle emittiert wird.
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Praktischerweise
handelt es sich bei der Bilddarstellungsvorrichtung um eine CMOS-Anordnung,
eine CCD-Anordnung,
einen Fotodetektor oder einen Infrarotbildsensor.
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In
vorteilhafter Weise sind Lichtwellenleiter- und Linseneinrichtungen
vorgesehen, um aus dem Licht von der ersten Lichtquelle und dem
Licht von der zweiten Lichtquelle eine Punktlichtquelle zu erzeugen.
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Nachstehend
werden besondere Ausführungsbeispiele
der Erfindung beispielhaft in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in schematischer Form;
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1A eine
Querschnittsansicht entlang der Doppelpfeillinie 1A-1A aus 1;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in schematischer Form;
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2A eine
Querschnittsansicht entlang der Doppelpfeillinien 2A-2A aus 2;
und
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in schematischer Form.
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In
den Abbildungen sind die gleichen Teile mit den gleichen Bezugsziffern
bezeichnet.
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In
Bezug auf die Abbildung aus 1 wird eine
Netzhautkamera 101 zur Untersuchung eines Auges 10 verwendet.
Die Kamera weist eine Lichtquelle 1 auf, die eine Integrationssphäre 20 mit
ersten und zweiten Quellen 21, 22 aufweist, die
im Wesentlichen in 120° zueinander
angeordnet sind und entsprechend erste und zweite Infrarotwellenlängenbänder emittieren,
und mit einer sichtbaren Lichtquelle 23, die dazu dient
eine diffuse bzw. gestreute Beleuchtung bzw. Bestrahlung vorzusehen.
Die primäre Funktion
der integrierenden Sphäre
ist es, alternierendes Infrarotlicht von der gleichen Punktquelle
zu erzeugen, so dass die Netzhautbilder, die durch die beiden Infrarotquellen 21, 22 erzeugt
werden, ausgerichtet werden. Die Quelle 23 für sichtbares
Licht mit 600 nm eignet sich zur Unterscheidung von Venen und Arterien
in dem Netzhautbild. Die Quelle ist vorhanden, um einen Vergleich
eines in Verbindung mit den Infrarotquellen erhaltenen Bilds mit
einem herkömmlichen
Bild zu ermöglichen.
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Das
Funktionsbild kann durch eine Kontrastierung der Bilder erzeugt
werden, die aus den Spektren des sichtbaren Lichts (450 bis 700
nm) und des Infrarotlichts (700 bis 1000 nm) erhalten werden. Die Infrarotlichtabsorption
der Hämoglobin-Sauerstoffsättigung
ist zwischen 700 bis 805 nm und 805 bis 1000 nm gut definiert. Das
sichtbare Spektrum weist ein komplexes Hämoglobin-Lichtabsorptionsverhältnis auf,
wie dies in Spectrophotometry of haemoglobin derivatives, Van Assendelft
OW, Royal Vangorcum, Assen, Niederlande: Thomas, 1970 offenbart wird.
Blaues Licht zwischen 450 nm und 500 nm kann mit rotem Licht zwischen
600 nm und 700 nm kontrastiert werden, um ein Funktionsbild bzw.
ein funktionales Bild zu erzeugen. Das blaue Licht im Bereich von
450 bis 500 nm kann auch mit dem Licht im nahen Infrarotbereich
von 700 bis 805 nm kontrastiert werden.
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Somit
kann Licht zwischen 450 nm und 1000 nm verwendet werden. Geeignete
Wellenlängenpaare
sind: 488 nm und 600 nm oder 635 nm oder 670 nm oder 760 nm; oder
635 nm und 830 nm oder 910 nm; oder 670 nm und 830 nm oder 910 nm;
oder 760 nm und 830 nm oder 910 nm.
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Zu
den möglichen
Quellen für
die Bestrahlung zählt
eine Anordnung von Superlumineszenzdioden, die Licht im Bereich
von 550 bis 650 nm und vorzugsweise von 600 nm erzeugen, so dass
ein herkömmliches
Bild erzeugt wird, und Superlumineszenzdioden, die sequenziell eine
diffuse reflektierende Integratorsphäre mit Infrarotlicht im Bereich
von 758 nm (700 nm bis 805 nm) und 910 nm (805 nm bis 1000 nm) beleuchten,
um eine Bestrahlung für
ein Funktionsbild vorzusehen. Schmalbandfilter können in Verbindung mit den
Superlumineszenzdioden verwendet werden, um deren Bandbreite zu
beschränken.
Zu den alternativen optischen Anordnungen für die Lichtquelle zählt eine
Strahlenteileranordnung für Superlumineszenzdioden
im nahen Infrarotbereich. Die Superlumineszenzdioden können sich
entweder sequenziell ein- und
ausschalten oder ihr Licht kann sequenziell durch eine Blende blockiert
bzw. gesperrt werden. Alternative Lichtquellen können ebenfalls verwendet werden.
Zum Beispiel kann eine Breitspektrumquelle verwendet werden, die
Strahlung aus dem nahen Infrarotbereich durch das sichtbare Spektrum emittiert,
wie etwa mit anderen Gasen dotiertes Xenonlicht, um einen nahen
Infrarotbereich zwischen 700 nm und 1000 nm in Verbindung mit Schmalbandfiltern
vorzusehen. Alternativ können
Laserdioden als Infrarotquellen verwendet werden, um in diesem Fall den
gefleckten Effekt von Laserlicht zu verhindern, indem die integrierende
Sphäre 20 parallel
gerichtetes, kohärentes
Schmalbandlicht von den Laserdioden in nicht parallel gerichtetes,
inkohärentes Schmalbandlicht
umwandelt. Hiermit wird festgestellt, dass auch eine alternative
Vorrichtung zur Erzeugung einer Punktlichtquelle verwendet werden kann,
die aus der ersten Lichtquelle und der zweiten Lichtquelle gebildet
wird, wobei zum Beispiel eine Lichtwellenleiter- und Linsenvorrichtung
die integrierende Sphäre
ersetzen kann, und mit einem dichroitischem Strahlenverknüpfer oder
einem halbdurchscheinenden Spiegel.
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Das
Licht von der Lichtquelle wird durch eine Kollektivlinse 30 parallel
gerichtet und durch eine runde Ringmembran 40 geleitet,
bevor es durch einen Spiegel 50 reflektiert wird und durch
eine Zwischenlinse 60 verläuft. Die Abbildung aus 1A zeigt
einen Querschnitt der runden bzw. kreisförmigen Ringmembran, in der
ein ringförmiger
transparenter Abschnitt 41 in einem opaken Träger 42 dargestellt
ist. Ein aus der Ringmembran austretender Lichtkegel, der von dem
Spiegel 50 reflektiert wird, wird danach durch einen perforierten
Spiegel 80 mit einer zentralen Übertragungsöffnung 81 durch eine
Objektivlinse 90 in das Auge 10 reflektiert, so
dass ein gleichmäßig ausgeleuchteter
bzw. bestrahlter Bereich an einer Fokalebene bzw. einer Brennfläche des
Auges 10 erzeugt wird. Ein inneres Fixierungsziel 70 ist
zwischen der Zwischenlinse 60 und dem perforierten Spiegel 80 vorgesehen,
und zwar auf einer dadurch definierten optischen Achse. Ein inneres
Fixierungsziel 70 kann ein kleines bestrahltes Objekt darstellt,
wie etwa Fadendiopter, auf denen das Auge 10 fokussiert
werden kann. Nach der Absorption in der Netzhaut wird das Licht
von der Netzhaut aus dem Auge zurück durch die Objektivlinse 90 reflektiert,
und ein Teil des reflektierten Lichts verläuft durch die zentrale Öffnung 81 des
perforierten Spiegels 80 und sequenziell durch eine verschließende Membran 110,
eine Fokussierungslinse 120 und eine Bilddarstellungslinse 130,
so dass in einer Bildaufzeichnungs- und Verarbeitungseinheit 140 ein
Bild erzeugt wird. Die kreisförmige
Ringmembran 40 und die Pupille des Auges 10 sind
in zugeordneten Positionen in dem beleuchtenden bzw. bestrahlenden
optischen System angeordnet, und die Pupille des Auges 10,
die Übertragungsöffnung 81 des
Spiegels 80 und die Öffnung 11 der
verschließenden
Membran 110 sind in zugeordneten Positionen des gegenständlichen
optischen Systems angeordnet.
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Die
Abbildung aus 2 veranschaulicht ein weiteres
Ausführungsbeispiel 102 der
vorliegenden Erfindung, wobei die integrierende Sphäre aus dem ersten
Ausführungsbeispiel
aus 1 durch einen halbdurchscheinenden Spiegel 24 ersetzt
wird, und wobei zwei Superlumineszenzdioden 21', 22' so angeordnet
sind, dass Infrarotlicht eines ersten Wellenbands von der ersten
Superlumineszenzdiode 21' durch
den Spiegel entlang der optischen Achse 11 verläuft, und
wobei Infrarotlicht eines zweiten Wellenbands von der Superlumineszenzdiode 22' durch den halbdurchscheinenden
Spiegel 24 reflektiert wird, so dass es entlang der optischen
Achse 11 verläuft.
Andere Bestandteile des Ausführungsbeispiels
sind für das
in der Abbildung aus 1 veranschaulichte erste Ausführungsbeispiel
beschrieben.
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Die
Funktionsweisen der beiden Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung sind ähnlich.
Zum Beispiel in Bezug auf das zweite Ausführungsbeispiel aus 2,
in dem der Patient das zu untersuchende Auge 10 auf das
Fixierungsziel 70 richtet, ist die Pupille des Auges angrenzend
an die asphärische
ophthalmische Objektivlinse 90 angeordnet. Diese richtet
die Pupille und die Faveola aus, um sicherzustellen, dass wenn die
Lichtquelle zur Beleuchtung der Netzhaut aktiviert wird, Licht durch die
Pupille übertragen
anstatt von der Iris reflektiert wird. Ohne ein beleuchtetes bzw.
bestrahltes Objekt würde
das Auge wandern, während
es in einen schwarzen leeren Raum blickt. Das bestrahlte Objekt weist
eine schwache Intensität
auf, um eine Pupillenverengung zu verhindern. Ein kennzeichnendes
bestrahltes Objekt ist ein feines Kreuz oder ein konzentrischer
Kreis, der aus einem opaken Schirm vor einer Lumineszenzdiode mit
geringer Leistung ausgeschnitten ist. Eine alternative wären bestrahlte
Fadendiopter.
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Zur
Realisierung eines herkömmlichen
Bilds wird entweder sichtbares Licht mit 600 nm von einer Superlumineszenzdiode
oder einer Xenonlichtquelle (nicht abgebildet) verwendet. Eine alternierende
Infrarotbestrahlung im Bereich von 758 nm bis 910 nm wird durch
die Superlumineszenzdioden 21', 22' vorgesehen, um Infrarotlichtstrahlen
auf die Netzhaut zu projizieren, um ein Funktionsbild zu erzeugen.
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Die
Bildaufzeichnungs- und Verarbeitungseinheit 140 umfasst
eine Bilddarstellungsvorrichtung, die in Bezug auf Licht in dem
bezeichneten Spektrum empfindlich ist, wie zum Beispiel eine CMOS-
oder eine CCD-Anordnung, ein Fotodetektor, ein Sensor für Infrarotlicht
oder sichtbares Licht oder ein anderer Infarotbildsensor.
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Zum
Analysieren der Bilder muss die interne Restreflexion in dem optischen
System berücksichtigt
werden. Diese wird durch eine schwarze, absorbierende innere Oberfläche und
den Einsatz von Rippen oder internen Ablenkflächen minimiert. Darüber hinaus
kann die Lichtausbeute der Lichtquelle variabel sein, und Licht
wird von den Beschichtungen der vorderen Oberfläche der Spiegel und der Linsen
absorbiert. Ferner kann Licht aus der Umgebung um eine Augenabdeckung
in das System eindringen, wobei ein Störlicht erzeugt wird und bei
einigen Patienten kann eine durch Arzneimittel und Rauchen bewirkte
Vasokonstriktion bzw. Gefäßverengung
die Sauerstoffanreicherung der Netzhaut verändern. Diese Probleme können großteils durch
einen Vergleich der Bilder gelöst
werden, die unter Bestrahlungen mit unterschiedlicher Wellenlänge oder
zu unterschiedlichen Zeitpunkten erzeugt werden.
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Eine
Visualisierung der veränderten
Netzhautfunktion oder -struktur kann durch einen Vergleich der einzelnen
Netzhautfeldbilder mit ursprünglichen
Netzhautfeldbildern erreicht werden, um eine etwaige Veränderung
zu detektieren. Dies umfasst den Einsatz einer Mustererkennungssoftware,
um eine Überlagerung
zwischen dem Referenzbild und dem neuen Bild mit "optimaler Passgenauigkeit" zu erreichen. Danach
wird das Referenzbild von dem neuen Bild subtrahiert, wobei die
Komponenten verbleiben, die sich verändert haben. Danach werden die
Komponenten, die sich verändert
haben, über das
neue Bild gelegt und zum Beispiel durch eine Farbveränderung
oder ein blinkendes Bild identifiziert. Alternativ können die
durch die Wellenlänge des
sichtbaren Lichts und die beiden Infrarotwellenlängen durch die sequenzielle
Bestrahlung der Superlumineszenzdiode erhaltenen drei Bilder übereinander
gelegt werden, nachdem jedem Bild eine unechte Farbe (zum Beispiel
rot, grün
und blau) zugewiesen worden ist, um ein Farbbild zu erzeugen.
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Wie
dies bereits vorstehend im Text beschrieben worden ist, erscheint
mit 760 nm bestrahltes deoxygeniertes Blut dunkler als bei einer
Bestrahlung mit 1000 nm. Im Gegensatz dazu erscheint mit 760 nm
bestrahltes oxygeniertes Blut heller als bei einer Bestrahlung mit
1000 nm. In beiden Fällen
würde teilweise
deoxygeniertes Blut als Graustufe erscheinen.
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Wenn
somit wechselweise Bilder auf einem Bildschirm angezeigt werden,
wie zum Beispiel mit 12 Hz, flackern bzw. flimmern die misten Bilder
von Blutgefäßen, wobei
es aber auch Bereiche von Blutgefäßen gibt, die in der Lichtintensität nicht
flimmern. Diese nicht flimmernden Blutgefäße an dem isoreflektierenden
Punkt für
eine gleichmäßige Energieausleuchtung
bilden einen Deoxygenations-Referenzpunkt. Die nicht flimmernden
bzw. flimmerfreien isoreflektierenden Bereiche können in Gelb angezeigt werden.
Flimmernde Bereiche weisen einen signifikanten Oxygenationsunterschied
in Bezug auf den isoreflektierenden Punkt auf. Je höher der
Kontrast des Flimmerns ist, desto gesättigter oder weniger gesättigt ist
das Blut mit Sauerstoff. Das ungesättigte Blut kann in Blau angezeigt
werden sowie in der dem Flimmerkontrast zugeordneten Farbintensität. Das sauerstoffangereicherte
Blut kann in Rot angezeigt werden und die Farbintensität im Verhältnis zu dem
Flimmerkontrast. Dies erzeugt ein subjektives Bild der Netzhautfunktion
mit einem isoreflektierenden Punkt.
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Der
isoreflektierende Punkt eines zusammengesetzten Bilds, das durch
die ersten und zweiten Lichtquellen gebildet wird, kann durch Regelung der
Wellenlänge
oder der Leistung einer oder beider Lichtquellen angepasst werden.
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Zur
Bestimmung des Absolutwerts der Oxygenation ist eine Kalibrierung
des Bilds erforderlich. Untersucht wird eine Netzhautarterie mit
maximalem Flicker- bzw. Flimmerkontrast bei einer Bestrahlung mit
Nahinfrarotlicht von 900 nm bis 1000 nm. Eine inspirierte Sauerstoffkonzentration
FiO2 wird zum Beispiel von 21% auf 50% erhöht, um sicherzustellen, dass
das Netzhautarterienblut zu 100% gesättigt ist. Dadurch wird eine
Referenz für
eine 100-prozentige Sauerstoffsättigung
des Netzhautbluts vorgesehen. Untersucht wird eine Netzhautblutung
mit maximalem Flimmerkontrast bei einer Bestrahlung mit Nahinfrarotlicht
im Bereich von 760 nm. Die Netzhautblutung besteht aus deoxygeniertem
Blut. Die inspirierte Sauerstoffkonzentration FiO2 kann
von 21% auf 10% reduziert werden, um sicherzustellen, dass keine
Zunahme des Flimmerkontrasts vorhanden ist, oder die FiO2 kann auf 50% erhöht werden, um sicherzustellen,
dass keine Reduzierung des Flimmerkontrasts vorhanden ist. Dies
sieht eine Referenz für
deoxygeniertes Netzhautblut vor. Eine alternative Kalibrierung kann
durch Perfusion entweder eines Tierauges oder eines künstlichen
Augenmodells mit Hämoglobin
mit bekannter Sauerstoffsättigung
und das Aufzeichnen von Infrarotbildern erreicht werden. Diese Technik kann
dazu eingesetzt werden, einen Hämoglobin-Sauerstoffsättigungswert
für den
isoreflektierenden Punkt zu erhalten. Die ausgeführten Netzhautfunktions-Kalibrierungstechniken
können
für Cytochrom
a,a3 mit Infrarotlicht im Bereich von 700
nm bis 1300 nm wiederholt werden, um einen weiteren isoreflektierenden
Punkt und eine zusätzliche
Kalibrierung zu erreichen. Cytochrom a,a3 wird
zusätzlich
zur Hämoglobin-Sauerstoffsättigung
eingesetzt, um die Sauerstoffanlagerungszustände von Gewebe zu bewerten.
Die verwendeten längeren
Wellenlängen würden jedoch
eine größere Gewebepenetration
vorsehen und eine möglicherweise
schlechtere Bildqualität.
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Alternativ
kann für
die Hamöglobin-Sauerstoffkalibrierung
ein künstliches
Augenmodell mit drei Blutkanälen
verwendet werden. Das Augenmodell weist einen ersten Referenzkanal
mit 50% sauerstoffgesättigtem
Blut auf, einen zweiten Referenzkanal mit 100% sauerstoffgesättigtem
Blut und einen dritten Bewertungskanal mit Blut mit variabler Hämoglobin-Sauerstoffsättigung.
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Die
Abbildung aus 3 veranschaulicht eine abtastende
Laser-Netzhautfunktionskamera als ein drittes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Die Kamera erzeugt sequenzielle Bilder
des Augenhintergrunds über
zwei Laser 26, 27. Die abtastende Laser-Netzhautfunktionskamera 103 erzeugt
sequenzielle Nahinfrarotbilder des Augenhintergrunds, die erforderlich
sind, um das Funktionsbild zu erzeugen. Die Kamera umfasst eine
Mehrfach-Nahinfrarotlaserquelle, die einen schmalen Strahl von Infrarotlaserlicht
in dem Bereich von 758 nm (700 nm bis 805 nm) über ein Spiegelsystem führen und
das Licht auf den Hintergrund fokussieren kann. Das von dem Hintergrund
reflektierte Licht wird zu einem Infrarotdetektor geleitet, der
eine elektrische Ausgabe bzw. Leistung erzeugt, die proportional
ist zu der Intensität
des detektierten Infrarotlichts. Durch rasterartiges Bewegen des
Spiegelsystems in Übereinstimmung
mit einer Abtastsequenz und das Synchronisieren des Detektors auf
die Abtastsequenz ist es möglich,
ein Bild des Hintergrunds zu erzeugen. Die elektrische Leistung
des Infrarotdetektors wird verarbeitet, um ein Bild eines Abschnitts
des Hintergrunds anzuzeigen. Das Laserlicht im Bereich von 758 nm
(700 nm bis 805 nm) wird danach abgeschaltet, und ein schmaler Strahl
Infrarotlicht im Bereich von 910 nm (805 nm bis 1000 nm) wird über das Spiegelsystem
auf den Hintergrund fokussiert. Das Infrarotlicht im Bereich von
910 nm, das von dem Hintergrund reflektiert wird, wird auf den Infrarotdetektor gerichtet,
der eine elektrische Ausgabe erzeugt, die proportional ist zu der
Intensität
des detektierten Lichts. Die elektrische Ausgabe wird verarbeitet,
um ein Bild eines Abschnitts des Hintergrunds anzuzeigen.
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Die
beiden erhaltenen Bilder werden gespeichert und danach für eine wechselweise
Anzeige mit einer vorbestimmten Frequenz verarbeitet, so dass ein
zusammengesetztes Bild erzeugt wird, so dass Bereiche mit unterschiedlichem
Absorptionsvermögen
auf den Wellenlängen
von 700 nm bis 805 nm und 805 nm bis 1000 nm flimmern bzw. flickern.
Nicht flimmernde, isoreflektierende Blutgefäße weisen teilweise sauerstoffgesättigtes
Hämoglobin
auf, wobei die Lichtabsorption des Lasers mit 700 nm bis 805 nm
der Lichtabsorption des Lasers von 805 nm bis 1000 nm entspricht.
Die nicht flimmernden bzw. flimmerfreien Bereiche können in
Gelb angezeigt werden. Flimmernde Blutgefäße weisen einen signifikanten
Unterschied in Bezug auf die Sauerstoffanreicherung im Verhältnis zu
dem isoreflektierenden Punkt auf. Je größer bzw. höher der Kontrast des Flimmerns
ist, desto gesättigter
oder ungesättigter
ist das Blut mit Sauerstoff. Das entsättigte bzw. ungesättigte Blut
kann. in Blau angezeigt werden und die Farbintensität kann im
Verhältnis
zu dem Flimmerkontrast angezeigt werden. Das sauerstoffangereicherte
Blut kann in Rot und die Farbintensität im Verhältnis zu dem Flimmerkontrast
angezeigt werden. Dies erzeugt ein subjektives Abtastlaserbild der
Netzhautfunktion mit einem isoreflektierenden Punkt.
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Nachstehend
wird das dritte Ausführungsbeispiel
näher beschrieben.
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Die
abtastende Laser-Netzhautfunktionskamera 103 weist zwei
getrennte Laserstrahlquellen auf; eine erste Laserquelle 26,
die Infrarotlaserlicht in dem Bereich von 758 nm (700 nm bis 805
nm) erzeugt, und eine zweite Laserquelle 27, die Infrarotlaserlicht
in dem Bereich von 910 nm (805 nm bis 1000 nm) erzeugt. Infrarotlaserstrahlen
von den ersten und zweiten Quellen verlaufen durch entsprechende elektrooptische
Modulatoren 261, 271, die eine getrennte Intensitätsregelung
der entsprechenden Infrarotstrahlen vorsehen. Eine Hinzufügungseinrichtung
für einen
optischen Strahl 28, die so angeordnet ist, dass sie aus
den entsprechenden elektrooptischen Modulatoren austretende Laserstrahlen
lokalisiert, ermöglicht
beiden Infrarotlaserstrahlen einen Zugang zu einer optischen Achse
der abtastenden Laser-Netzhautfunktionskamera.
Dies ermöglicht
es, dass die Laserquellen im Wesentlichen eine Netzhaut an der Fokalebene
eines Auges 10 bestrahlen. Der Laserstrahl von der Hinzufügungseinrichtung 28 verläuft durch
eine Fokuslinse 31, so dass der Laserstrahl auf die Netzhaut
fokussiert werden kann. Das Licht von der Fokuslinse 31 wird
durch einen Spiegel 50 reflektiert und verläuft durch
eine zentrale Übertragungsöffnung 81 in
einem perforierten Spiegel 80 auf einen sich drehenden
Polygonalspiegel 150 mit achtzehn Facetten, der sich mit
52.100 U/Min. drehen kann. (Zur besseren Veranschaulichung ist ein
Polygonalspiegel 150 mit zwölf Facetten dargestellt). Ein halbdurchscheinender
Spiegel kann an Stelle des perforierten Spiegels 80 verwendet
werden, und ein derartiger halbdurchscheinender Spiegel kann so konstruiert
sein, dass er eine höhere
Lichtfreflexion als Lichtübertragung
aufweist. Der drehbare Polygonalspiegel 150 reflektiert
den Infrarotlaserlichtstrahl auf einen konkaven Spiegel 160 als
eine lineare, horizontale Abtastung mit einer Wiederholfrequenz
von 15.625 Hz, was einem unterbrechungsfreien Fernsehstandard entspricht,
in einer horizontalen Achse des Auges 10. Der konkave Spiegel 160 reflektiert und
fokussiert den Infrarotlaserlichtstrahl auf einen beweglichen Galvanometerspiegel 170.
Der Galvanometerspiegel 170 ist elektrisch beweglich, um
den Reflexionswinkel zu verändern,
um eine vertikale Abtastung mit einer Wiederholfrequenz von 50 Hz
in einer vertikalen Achse des Auges 10 zu erzeugen. Das Infrarotlaserlicht
wird durch den Galvanometerspiegel 170 zu einem konkaven
Spiegel 180 reflektiert, der das Infrarotlaserlicht als
einen Punkt mit einem Durchmesser von 10 Mikron auf die Fokalebene
des Auges 10 fokussiert.
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Hiermit
wird festgestellt, dass auch eine alternative Vorrichtung zur Erzeugung
eines Abtaststrahls verwendet werden kann, wobei zum Beispiel ein
Vibrationsspiegel und ein Galvanometer-Doppelachsenscanner den Polygonalspiegel
und den Galvanometerscanner ersetzen können.
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Das
von der Netzhaut reflektierte Licht verläuft entlang dem gleichen Weg
zurück
und es erfolgt eine Abtastrückverfolgung
durch den Galvanometerspiegel 170 und den drehbaren Polygonalspiegel 150.
Das reflektierte Licht wird danach durch den perforierten Spiegel 80 oder
einen halbdurchscheinenden Spiegel in Richtung einer Fokussierungslinse 120 und
sequenziell durch eine verschließende Membran 110 und
auf einen Infrarotdetektor wie etwa eine Lawinenfotodiode und einen
Prozessor 141 reflektiert. Die Rückführungssignale werden Pixel
für Pixel
detektiert und danach zu einer Framegrabber-Karte (nicht abgebildet) übertragen,
um einen synchronisierten Datenrahmen zu erzeugen. Der Datenrahmen
wird mit einem vertikalen Rahmen synchronisiert, der horizontalen
Zeile und Pixeltaktsignalen von der Abtastvorrichtung. Eine Steuereinheit (nicht
abgebildet), welche die horizontalen und vertikalen Synchronisierungssignale
von der Abtastvorrichtung empfängt,
aktiviert und deaktiviert die Laser sequenziell.
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Die
digitale Bildverarbeitung wird durch einen Computer unter Verwendung
einer Software für die
digitale Bildbearbeitung ausgeführt,
wie etwa MatlabTM, die von The MathWorks
Inc., 3 Apple Hill Drive, Natick MA 01760-2089, USA und LabviewTM, erhältlich
von National Instruments Corporation, Austin, Texas, USA. Der isoreflektierende
Punkt wird festgelegt. Der Flimmerkontrast jedes Pixels wird im Verhältnis zu
dem isoreflektierenden Punkt bestimmt. Eine unechte Farbe, Rot oder
Blau, wird jedem Pixel zugewiesen bzw. zugeordnet und die Farbintensität ins Verhältnis zu
dem Flimmerkontrast gesetzt. Dem isoreflektierenden Punkt wird Gelb
zugewiesen. Ein zusammengesetztes Bild wird durch die Kombination roter,
gelber und blauer Bilddaten gestaltet.
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Die
in der Abbildung aus 3 veranschaulichte abtastende
Laser-Netzhautfunktionskamera entspricht der Digital 35 Laser
Scanning Fundus Camera, die von Plesch et al in Applied Optics,
Band 26, Nr. 8, Seiten 1480–86,
vom 15. April 1987 beschrieben wird. Dieses Gerät verwendet einen parallel
gerichteten Laserstrahl, der durch das Auge auf einen Punkt mit
einem Durchmesser von 10 bis 15 Mikron zur Bestrahlung bzw. zur
Beleuchtung eines einzelnen Netzhautpunkts fokussiert wird. Das
von der Netzhaut zurückgestreute
Licht, das normalerweise 3 bis 5% des einfallenden Lichts entspricht,
wird über die äußeren 95%
der Pupille gesammelt. Eine Winkelabtastung des beleuchtenden Laserstrahls
tastet den Punkt über
die Netzhaut ab und führt
zu einer zeitlich aufgelösten
sequenziellen Bilddarstellung der Netzhaut. Das Gerät ist mit
einem digitalen Bildpuffer verbunden sowie mit einem Mikrocomputer
zur Bildspeicherung und Verarbeitung.
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Die
in der Abbildung aus 3 veranschaulichte abtastende
Laser-Netzhautfunktionskamera weist eine Hinzufügungseinrichtung für einen
optischen Strahl auf, die in dem U.S. Patent US-A-6.099.127 verwendet
wird. Sie verwendet eine rote Laserlichtquelle mit 670 nm, eine
grüne Laserlichtquelle
mit 540 nm und eine blaue Laserlichtquelle mit 488 nm in Verbindung
mit einer Hinzufügungseinrichtung
für einen
optischen Strahl, wobei all diese den Augenhintergrund einzeln bestrahlen
bzw. beleuchten. Die drei erhaltenen Bilder werden zur Gestaltung
einer Farbdarstellung des Hintergrunds verwendet.
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Optimierung
des Netzhautfunktionsbilds
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Das
ideale Netzhautfunktionsbild umfasst:
einen stabilen, flimmerfreien
Hintergrund des von Netzhaut- und chorioidalen Pigmenten und Zellen
reflektierten Lichts;
einen maximalen Kontrast des Lichts von
deoxygeniertem und oxygeniertem Blut; und
eine ähnliche
Tiefe der Infrarotlicht-Netzhautpenetration zur bildlichen Darstellung
der gleichen Netzhaut- und chorioidalen Komponenten.
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Das
Netzhautfunktionsbild kann zeitlich mit einer R-Welle eines Elektrokardiogramms
eines Patienten synchronisiert werden, so dass der Netzhautstoffwechsel
in unterschiedlichen Phasen des Herzzyklus untersucht werden kann.
Der Datenrahmen, aus dem das Netzhautfunktionsbild durch den digitalen
Bildprozessor erzeugt wird, besteht aus Daten von (in diesem Beispiel)
den 512 Abtastzeilen, die jeweils mit mindestens zwei Lichtwellenlängen abgetastet
werden. Der Datenrahmen "beginnt" mit der Zeile 1
und "endet" mit der Zeile 512.
Alternativ kann die R-Welle des Elektrokardiogramms als ein Zeitsignal
zum Definieren der nächsten
Zeilenabtastung x als Beginn des R-Wellen synchronisierten Datenrahmens
verwendet werden. Das Netzhautfunktionsbild wird danach durch den
digitalen Prozessor aus einem Datenrahmen gestaltet, der durch die
Zeile x bis die Zeile 512 definiert ist sowie die nächste Zeile
1 bis zu der Zeile x – 1.
Die Bedienungsperson kann eine zeitliche Verzögerung zwischen dem R-Wellen-Elektrokardiogramm-Zeitsignal
und der Abtastzeile x auswählen.
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Infrarotlicht
im Bereich von 758 nm und 1000 nm kann einen maximalen Kontrast
für die
Hämoglobin-Sauerstoffanreicherung
vorsehen. Zur Optimierung des funktionalen Netzhautbilds kann eine
Einstellung der Bestrahlung mit einer Wellenlänge von 1000 nm näher an 805
nm erforderlich sein. Ein isoreflektierender, flimmerfreier Punkt
des Netzhauthintergrunds wird bestimmt, wenn eine von den Netzhaut-
und chorioidalen Pigmentzellen durch die Quellen von 700 nm bis
805 nm und 805 nm bis 1000 nm reflektierte Lichtenergie identisch
ist. Dies sorgt für einen
stabilen, flimmerfreien Hintergrund, auf dem das funktionale Bild
kontrastiert wird. Die Wellenlänge
oder Leistung der Lichtquelle kann veränderlich sein, um eine Abstimmung
des Bilds zu ermöglichen.
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Die
individuelle Lichtintensität
kann geregelt werden durch eine Anpassung der Versorgungsleistung
unter Verwendung einer Strombegrenzungstechnologie. Alternativ kann
die Lichtleistung entweder über
eine Membran mit variabler Öffnung
oder einen elektrooptischen Modulator geregelt werden.
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Alternative
Lichtwellenlängen
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Alternative
Wellenlängen
des Lichtspektrums mit signifikanten Unterschieden der Lichtabsorption
zwischen Oxyhämoglobin
und Deoxyhämoglobin
können
zur Erzeugung des funktionalen Bilds verwendet werden. Verwendet
werden kann Licht zwischen 488 nm und 1000 nm. Geeignete Wellenlängen sind
488 nm und 600 nm, 630 nm, 635 nm, 670 nm Oder 760 nm; 635 nm und
830 nm oder 910 nm; 670 nm und 830 nm oder 910 nm; 760 nm und 830
nm oder 910 nm. Das sichtbare Licht zwischen 488 nm und 700 nm würde eine
geringere Penetration des Netzhautgewebes aufweisen als das nahe
Infrarotlicht.
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Alternative
Bilddarstellungstechnologie
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Für die Erzeugung
der einzelnen Netzhaut- und chorioidalen Wellenlängenbilder, die zur Erzeugung
des funktionalen Netzhautbilds erforderlich sind, können alternative
Bilddarstellungsanordnungen verwendet werden. Die abtastende Laser-Netzhautfunktionskamera
kann einen konfokalen Filter aufweisen, der oberhalb des Detektors
positioniert ist, um das Detektieren des Netzhautoberflächenbilds
zu ermöglichen,
während
das tiefere chorioidale Bild blockiert wird. Ein konfokaler Filter
wird zur Erzeugung optischer Abschnitte verwendet. Ein anti-konfokaler
Filter kann oberhalb des Detektors positioniert werden, um das Netzhautoberflächenbild
zu blockieren und um das Detektieren eines tieferen chorioidalen
Bilds zu ermöglichen.
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Ein
dreidimensionales Netzhautstoffwechselbild kann durch Integration
einer Reihe konfokaler optischer Abschnitte gebildet werden, die
auf sequenziellen Tiefen realisiert werden.
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Die
abtastende Laser-Netzhautfunktionskamera kann einen orthogonalen
Polarisationsfilter aufweisen, der oberhalb des Detektors positioniert
ist. Die Funktion des orthogonalen Polarisationsfilters ist es,
das von der Oberfläche
reflektierte Licht zu blockieren, das die gleiche lineare Polarisation
aufweist wie das Laserbestrahlungslicht. Dies ermöglicht es, dass
orthogonal polarisiertes Licht, das gestreut und von tieferen Schichten
reflektiert worden ist, detektiert wird und das Bild bildet. Die
Polarisationsfilter verbessern somit den Kontrast durch das Blockieren von
Oberflächenreflexionen.
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Die
Netzhautfunktionskamera kann einen linearen Polarisationsfilter
an der Bestrahlungsachse und einen orthogonalen Polarisationsfilter
an der Bilddarstellungsachse aufweisen. Der orthogonale Polarisationsfilter
blockiert das reflektierte Licht von der Netzhautoberfläche, welche
die gleiche lineare Polarisation aufweist wie das Bestrahlungslicht.
Dies ermöglicht
es, dass Licht aus tieferen Schichten, welche die Hämoglobin-Sauerstoffanreicherungsinformationen
aufweisen, detektiert und das Bild gebildet wird.
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Die
Steuereinheit der abtastenden Laser-Netzhautfunktionskamera aktiviert sequenziell die
Laser mit unterschiedlichen Wellenlängen, welche der Scanner über einen
Abschnitt der Netzhaut abtastet, um einen vollständigen Datenrahmen mit jedem
Laser zu bilden. Vorzugsweise kann jede Abtastzeile an Stelle jedes
Rahmens zweimal mit wechselnden Wellenlängen abgetastet werden, um
Bewegungsartefakte zwischen zwei Netzhautbildern so gering wie möglich zu
halten. Der Abschnitt der sequenziell abgetasteten Netzhaut kann
mit wechselnden Wellenlängen
kleiner sein als eine Abtastzeile, wie zum Beispiel ein Pixel, oder
er kann größer sein als
eine Abtastzeile, wie zum Beispiel ein Frame bzw. Bild. Das heißt, der
Abschnitt einer mit jeder wechselnden Wellenlänge abgetasteten Netzhaut kann
einer Pixel-, einer Zeilenabtastung oder einer Vollbildabtastung
in dem aus den Abtastungen gebildeten Bild entsprechen. Das zweimalige
sequenzielle Abtasten jeder Zeile maximiert den Rauschabstand, während die
Netzhautlichtexposition so gering wie möglich gehalten wird.
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Alternativ
kann ein Abschnitt der Netzhautabtastung beleuchtet werden, wie
zum Beispiel sequenzielle Abtastzeilen. Dies würde einen verschachtelten Datenrahmen
bilden. Der Datenrahmen müsste
entschachtelt werden, um die beiden einzelnen Bilder zu bilden bevor
das Netzhautfunktionsbild gebildet wird.
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Die
gleichzeitige Beleuchtung der Netzhaut mit zwei separaten Lichtwellenlängen ist
entweder unter Verwendung der integrierenden Sphäre oder einer dichroischen
Strahlenverknüpfungseinrichtung möglich. Die
separaten Wellenlängenbilder
können mit
einem dichroischen Strahlenteiler und einer separaten Bilddarstellungsoptik
erhalten werden.
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Hiermit
wird festgestellt, dass die vorliegende Erfindung vorstehend in
Bezug auf eine Netzhautfunktionskamera beschrieben worden ist, wobei
die Erfindung jedoch zum Beispiel gleichermaßen anwendbar ist auf den Einsatz
eines konfokalen Mikroskops oder einer Multispektralkamera für die Bilddarstellung.