DE60204673T2 - Verfahren zur epoxidierung von olefinen - Google Patents

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Description

  • Aus EP-A 100 119 ist bekannt, dass Propen mittels Wasserstoffperoxid in Propylenoxid umgewandelt werden kann, wenn ein titanhaltiger Zeolith als Katalysator verwendet wird.
  • Nicht umgesetztes Wasserstoffperoxid kann aus der Epoxidierungs-Reaktionsmischung nicht ökonomisch wiedergewonnen werden. Darüber hinaus bringt nicht umgesetztes Wasserstoffperoxid zusätzlichen Aufwand und Kosten bei der Aufbereitung der Reaktionsmischung mit sich. Die Epoxidierung von Propen wird daher vorzugsweise mit einem Überschuss an Propen und bis zu einem hohen Wasserstoffperoxid-Umsatz durchgeführt. Zum Erzielen eines hohen Wasserstoffperoxid-Umsatz ist es vorteilhaft, ein Reaktionssystem mit kontinuierlicher Strömung zu verwenden. Ein derartiges Reaktionssystem kann entweder einen oder mehrere Strömungsrohrreaktoren oder eine Anordnung von zwei oder mehr in Reihe geschalteten Durchmischungsreaktoren umfassen. Beispiele von Durchmischungsreaktoren sind Rührkesselreaktoren, Kreislaufreaktoren, Fließbettreaktoren und Festbettreaktoren mit Kreislaufführung der flüssigen Phase.
  • Darüber hinaus ist die Epoxidierung von Olefinen mit Hydroperoxiden wie die meisten Oxidationsreaktionen stark exotherm. Daher müssen Vorkehrungen getroffen werden, um ein ausreichendes Abführen der durch die exotherme Reaktion erzeugten Wärme sicherzustellen, um die Reaktion zu beherrschen. Dieses Problem ist insbesondere in Systemen mit kontinuierlicher Strömung, die Festbettreaktoren einsetzen, ausgeprägt. Des Weiteren sind Umsatz und Produktselektivität bei Epoxidierungsreaktionen mit dem Effekt der effizienten Temperaturregelung von allerhöchster Bedeutung.
  • Laut einer beträchtlichen Anzahl von Patentoffenbarungen, wie beispielhaft EP-A 230 949, EP-A 568 336, EP-A 712 852, EP-A 757 045, JP-A 4-59769, WO 97/47613 und US-A 5,591,875, wird die Epoxidierungsreaktion von Olefinen mit Wasserstoffperoxid in einer Aufschlämmung von titanhaltigen Zeolithen als Katalysator durchgeführt. In diesem Reaktionsmodus ist die Temperatursteuerung weniger schwierig und folglich wird in diesen Dokumenten von einem weiten Bereich geeigneter Reaktionstemperaturen von –20°C bis 150°C berichtet, wobei in den Beispielen Temperaturen zwischen 0°C und 85°C angewendet werden.
  • EP-A 100 119 offenbart zusätzlich zur Reaktion in einer Katalysatoraufschlämmung die Verwendung eines Rohrreaktors mit kontinuierlicher Strömung mit einem Katalysatorfestbett, das in einem auf 15 bis 20°C thermostatisierten Kühlbad eingetaucht ist.
  • In WO 97/47614 in Beispiel 8 wird die Reaktion von Propen mit Wasserstoffperoxid unter Verwendung eines Festbettrohrreaktors mit einem Kühlmantel beschrieben. Die Kühlmitteltemperatur wird von einem Thermostat so geregelt, dass sie im Bereich zwischen 0 und 5°C liegt. Die Ausbeute und Produktselektivität sind für kommerzielle Zwecke noch immer unzureichend.
  • Soweit den Anmeldern bekannt, offenbaren alle Dokumente des Stands der Technik, die die Epoxidierung von Olefinen mit Wasserstoffperoxid in Festbettrohrreaktoren, die mit Kühleinrichtungen ausgestattet sind, betreffen, nur die Kühlmitteltemperatur, ohne irgendeine Informationen zur tatsächlichen Temperatur innerhalb des Reaktor zu geben. Wie beispielsweise aus Walter Brötz et al., Technische Chemie I, Weinheim, 1982, S. 283, bekannt ist, ist das Temperaturprofil über den Querschnitt eines Rohrreaktors im Fall von exothermen Reaktionen parabelförmig mit vom Rand zur Mitte des Reaktors ansteigender Temperatur. Zusätzlich dazu kann die Temperatur entlang der Achse des Rohrreaktors variieren.
  • EP-A 659 473 beschreibt ein Epoxidierungsverfahren, in dem eine flüssige Mischung von Wasserstoffperoxid, Lösungsmittel und Propen über eine Abfolge von in Reihe geschalteten Festbettreaktionszonen mit nach unten gerichteter Strömungsweise geführt wird. Im Reaktor sind keine Mittel zur Einstellung der Temperatur vorhanden, um die erzeugte Wärme aus den einzelnen Reaktionszonen abzuführen. Folglich kann jede Reaktionszone als ein unabhängiger adiabatischer Reaktor betrachtet werden. In jeder Reaktionszone wird die Reaktion bis zu einem Teilumsatz durchgeführt, die flüssige Reaktionsmischung wird aus jeder Reaktionszone abgezogen, über einen externen Wärmetauscher geführt, um die Reaktionswärme abzuführen, der Hauptanteil dieser flüssigen Phase wird dann zu dieser Reaktionszone zurückgeführt und ein kleinerer Anteil der flüssigen Phase wird zur nächsten Zone geleitet. Gleichzeitig wird gasförmiges Propen zusammen mit der flüssigen Einsatzmaterialmischung eingespeist, in einem zur flüssigen Phase parallelen Strom über die Festbettreaktionszonen geleitet und am Ende des Reaktionssystems zusätzlich zur flüssigen Reaktionsmischung als ein sauerstoffhaltiger Abgasstrom entnommen. Obwohl diese Reaktionsführung es ermöglicht, die Propylenoxid- Ausbeute im Vergleich zu herkömmlichen Rohrreaktoren ohne die in EP-A 659 473 beschriebene Temperatursteuerung zu erhöhen, bringt sie trotzdem beträchtliche zusätzliche Kosten aufgrund der Komplexität des Reaktionssystems mit sich, die zum Ausführen des Verfahrens erforderlich ist.
  • Aus US-A 5 849 937 ist ein Verfahren zur Epoxidierung von Propen unter Verwendung von Hydroperoxiden, insbesondere organischen Hydroperoxiden, bekannt. Die Reaktionsmischung wird einer Kaskade von in Reihe geschalteten Festbettreaktoren mit in jedem einzelnen Reaktor nach unten gerichteter Strömungsführung zugeführt. Ähnlich der Lehre von EP-A 659 473 wird in jedem Reaktor nur ein teilweiser Umsatz erzielt und die Reaktoren sind nicht mit Wärmetauschereinrichtungen ausgestattet. Wie in EP-A 659 473 wird die Reaktionswärme abgeführt, indem der Ablauf von jedem Reaktor durch Wärmetauscher geleitet wird, bevor die Reaktionsmischung in den nächsten Festbettreaktor der Reihe eingebracht wird, was zur Komplexität des Reaktionssystems beiträgt.
  • Die Nachteile der in EP-A 659 473 und US-A 5 849 937 erörterten Reaktionssysteme sind die Komplexität und somit die erhöhten Investitionskosten.
  • Angesichts des zitierten Stands der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren zur Epoxidierung von Olefinen bereitzustellen, das im Vergleich zu WO 97/47614 verbesserten Umsatz und Produktselektivität ergibt und das unter Verwendung von herkömmlichen Reaktionssystemen durchgeführt werden kann.
  • Gegenstand der Erfindung
  • Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur katalytischen Epoxidierung von Olefinen mit Wasserstoffperoxid in einem Reaktionssystem mit kontinuierlicher Strömung gelöst, wobei die Reaktionsmischung durch ein Katalysatorfestbett innerhalb eines Reaktors, der mit einer Kühleinrichtung ausgestattet ist, geführt wird, während ein Temperaturprofil innerhalb des Reaktors aufrechterhalten wird, so dass die Kühlmitteltemperatur der Kühleinrichtung wenigstens 40°C beträgt und die Maximaltemperatur innerhalb des Katalysatorbetts höchstens 60°C beträgt.
  • Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben überraschenderweise entdeckt, dass durch Durchführen der Epoxidierungsreaktion auf eine Art und Weise, die das erfinderisch erforderliche Temperaturprofil erfüllt, ein optimierter Ausgleich zwischen Umsatz und Selektivität mit einem Standardreaktionssystem erzielt werden kann. Dadurch steht nun ein Verfahren zur Epoxidierung von Olefinen mit hohem Wasserstoffperoxid-Umsatz und hoher Produktselektivität bei geringen Investitionskosten zur Verfügung, wodurch die Gesamtwirtschaftlichkeit des Verfahrens verbessert wird. Wegen der beachtlich hohen Aktivierungstemperatur für die Epoxidierungsreaktion muss das Verfahren bei einer bestimmten Mindesttemperatur durchgeführt werden, um einen wirtschaftlich sinnvollen Umsatz zu erzielen. Andererseits muss jedoch die durch die exotherme Reaktion erzeugte Wärme wirksam aus dem Reaktor abgeführt werden, da bei erhöhten Temperaturen unerwünschte Nebenreaktionen stattfinden, mit dem Resultat, dass die Produktselektivität vermindert wird. Indem das Temperaturprofil im Reaktor innerhalb des erfinderischen, sehr engen Bereichs gehalten wurde, konnten beide Ziele gleichzeitig erreicht werden. EP-A 659 473 offenbart, dass in herkömmlichen Rohrreaktoren der Temperaturanstieg im Katalysatorbett 15°C übersteigt, wohingegen laut den Beispielen in EP-A 659 473 der Temperaturanstieg höchstens 8°C und in der bevorzugten Ausführungsform 5,5°C beträgt. Folglich muss der Temperaturanstieg im Katalysatorbett gemäß der Lehre von EP-A 659 743 so gering wie möglich gehalten werden, um hohe Ausbeuten an Propylenoxid zu erzielen. Dieser verringerte Temperaturanstieg konnte laut EP-A 659 473 nur erreicht werden, indem die Reaktion in einer einzigen Reaktionszone nur zu eine Teilumsatz geführt wird, mit dem Ergebnis, dass der Großteil der Reaktionsmischung zurückgeführt werden muss, sowie durch Zwischenkühlung der Reaktionsmischung.
  • Wider diesem Erwarten sind, wie ausführlicher unten in den Beispielen gezeigt werden wird, im Vergleich zu den am meisten bevorzugten Ausführungsformen in EP-A 659 473 bessere Gesamtausbeuten, basierend auf Wasserstoffperoxid, erzielbar, obwohl gemäß der vorliegenden Erfindung ein herkömmliches Reaktorsystem ohne externe Zwischenkühlung verwendet wird.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Zur Ausführung der vorliegenden Erfindung kann jeder Reaktor mit einem Katalysatorfestbett und einer Kühleinrichtung verwendet werden. Vorzugsweise werden Rohr-, Multirohr- oder Multiplattenreaktoren verwendet. Am meisten bevorzugt werden Rohrreaktoren mit einem Kühlmantel angewendet, da sie standardmäßig zu relativ geringen Kosten erhältlich sind. Als Kühlmittel, das durch die Kühleinrichtung, vorzugsweise den Kühlmantel, gepumpt wird, können alle Standardkühlmittel wie Öle, Alkohole, flüssige Salze oder Wasser verwendet werden. Wasser ist am meisten bevorzugt.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Temperaturprofil innerhalb des Reaktors so aufrechterhalten, dass die Kühlmitteltemperatur der Kühleinrichtung wenigstens 40°C beträgt und die Maximaltemperatur innerhalb des Katalysatorbetts höchstens 60°C, vorzugsweise 55°C, beträgt. Vorzugsweise wird die Temperatur des Kühlmittels von einem Thermostat geregelt.
  • Die Maximaltemperatur im Katalysatorbett wird mit mehreren geeigneten Temperaturmesseinrichtungen, wie Thermoelementen oder Pt-100, gemessen, die ungefähr entlang der Achse des vorzugsweise rohrförmigen Reaktors in geeigneten Abständen voneinander angeordnet sind. Dabei werden die Anzahl, die Lage im Reaktor und die Abstände zwischen den Temperaturmesseinrichtungen so eingestellt, dass die Temperatur des Katalysatorbetts im gesamten Reaktor so genau wie notwendig gemessen wird.
  • Die Maximaltemperatur des Katalysatorbetts kann mit verschiedenen Mitteln eingestellt werden. Je nach dem gewählten Reaktortyp kann die Maximaltemperatur des Katalysatorbetts eingestellt werden, indem die Fließgeschwindigkeit der durch den Reaktor fließenden Reaktionsmischung geregelt wird, die Fließgeschwindigkeit des durch die Kühleinrichtung fließenden Kühlmittels geregelt wird oder die Katalysatoraktivität herabgesetzt wird, beispielsweise durch Verdünnen des Katalysators mit inertem Material.
  • Die Fließgeschwindigkeit des Kühlmittels wird vorzugsweise so eingestellt, dass der Temperaturunterschied zwischen dem Eintritt des Kühlmittels in die Kühleinrichtung und dem Austritt unter 5°C, vorzugsweise unter 3°C, am meisten bevorzugt 2°C, gehalten wird.
  • Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird die Reaktionsmischung mit einer Oberflächengeschwindigkeit von 1 bis 100 m/h, vorzugsweise 5 bis 50 m/h, am meisten bevorzugt 5 bis 30 m/h, durch das Katalysatorbett geleitet. Die Oberflächengeschwindigkeit ist als das Verhältnis von Volumenstrom/Querschnitt des Katalysatorbetts definiert. Folglich kann die Oberflächengeschwindigkeit in einem gegebenen Rohrreaktor durch Anpassen der Fließgeschwindigkeit der Reaktionsmischung variiert werden.
  • Zusätzlich dazu ist es bevorzugt, die Reaktionsmischung mit einer stündlichen Raumgeschwindigkeit der Flüssigkeit (liquid hourly space velocity, LHSV) von 1 bis 20 h–1, vorzugsweise 1,3 bis 15 h–1, durch das Katalysatorbett zu leiten.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann in der Betriebsweise mit nach unten gerichteter Strömung oder nach oben gerichteter Strömung durchgeführt werden, wobei die Betriebsweise mit nach unten gerichteter Strömung mehr bevorzugt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren so durchgeführt, dass das Katalysatorbett in einem Rieselbettzustand gehalten wird.
  • Im Gegensatz zur Lehre von EP-A 659 473 ist es nicht erforderlich, den Umsatz innerhalb eines einzelnen Reaktors oder Reaktionszone in einem begrenzten Maß zu führen und gemäß der vorliegenden Erfindung auch nicht bevorzugt. Um jedoch in der Lage zu sein, das Verfahren kontinuierlich zu betreiben, wenn der Epoxidierungskatalysator ausgetauscht und/oder regeneriert wird, können auch, falls gewünscht, zwei oder mehr Strömungsrohrreaktoren parallel oder in Reihe auf die zuvor beschriebene Art und Weise betrieben werden.
  • Kristalline, titanhaltige Zeolithe, insbesondere diejenigen mit der Zusammensetzung (TiO2)x(SiO2)1-x, wobei x von 0,001 bis 0,05 ist, und mit einer kristallinen MFI- oder MEL-Kristallstruktur, bekannt als Titansilikalit-1 und Titansilikalit-2, sind als Katalysatoren für das erfindungsgemäße Epoxidierungsverfahren geeignet. Derartige Katalysatoren können beispielsweise gemäß dem in US-A 4,410,501 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Der Titansilikalit-Katalysator kann als verformter Katalysator in der Form von Granulaten, Extrudaten oder Formkörpern eingesetzt werden. Für das Formungsverfahren kann der Katalysator 1 bis 99% eines Bindemittels oder Trägermaterials enthalten, wobei alle Bindemittel und Trägermaterialien geeignet sind, die nicht mit Wasserstoffperoxid oder mit dem Epoxid unter den für die Epoxidierung eingesetzten Reaktionsbedingungen reagieren. Extrudate mit einem Durchmesser von 1 bis 5 mm werden vorzugsweise als Festbettkatalysatoren verwendet.
  • Bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass der Gesamtzufuhrstrom zum Reaktor eine wässrige Wasserstoffperoxidlösung, ein Olefin und ein organisches Lösungsmittel enthält. Dabei können diese Bestandteile als unabhängige Einspeisungen in den Reaktor geleitet werden oder eine oder mehrere Einspeisungen werden vor der Einleitung in den Reaktor gemischt. Der Zufuhrstrom bzw. die Zufuhrströme zum Reaktor wird bzw. werden vorzugsweise auf eine Temperatur eingestellt, die sich von der Temperatur des Kühlmittels um weniger als X°C unterscheidet, vorzugsweise auf eine Temperatur, die etwa dieselbe ist.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahrens können beliebige Olefine epoxidiert werden, insbesondere Olefine mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen. Das erfindungsgemäße Verfahren ganz besonders für die Epoxidierung von Propen zu Propylenoxid geeignet. Aus wirtschaftlichen Gründen wäre es bei einem Verfahren im industriellen Maßstab bevorzugt, Propen nicht in einer reinen Form, sondern als ein technisches Gemisch mit Propan zu verwenden, das im Regelfall 1 bis 15 Vol.-% Propan enthält. Propen kann dem Reaktionssystem sowohl als Flüssigkeit als auch in Gasform zugeführt werden.
  • Das Wasserstoffperoxid wird im erfindungsgemäßen Verfahren in Form einer wässrigen Lösung mit einem Wasserstoffperoxid-Gehalt von 1 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 70 Gew.-% und besonders bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%, verwendet. Das Wasserstoffperoxid kann in Form der im Handel erhältlichen, stabilisierten Lösungen verwendet werden. Ebenfalls geeignet sind nicht stabilisierte, wässrige Wasserstoffperoxidlösungen, wie sie beim Anthrachinon-Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid erhalten werden.
  • Die Reaktion wird vorzugsweise in Gegenwart eines Lösungsmittels durchgeführt, um die Löslichkeit des Olefins, vorzugsweise Propen, in der flüssigen Phase zu erhöhen. Geeignet als Lösungsmittel sind alle Lösungsmittel, die durch Wasserstoffperoxid unter den gewählten Reaktionsbedingungen nicht oder nur zu einem geringen Ausmaß oxidiert werden und die sich in einer Menge von mehr als 10 Gew.-% in Wasser lösen. Bevorzugt sind Lösungsmittel, die komplett mit Wasser mischbar sind. Geeignete Lösungsmittel umfassen Alkohole wie Methanol, Ethanol oder tert-Butanol; Glykole wie beispielsweise Ethylenglykol, 1,2-Propandiol oder 1,3-Propandiol; cyclische Ether wie beispielsweise Tetrahydrofuran, Dioxan oder Propylenoxid; Glykolether wie beispielsweise Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether, Ethylenglykolmonobutylether oder Propylenglykolmonomethylether, sowie Ketone wie beispielsweise Aceton oder 2-Butanon. Methanol wird besonders bevorzugt als Lösungsmittel verwendet.
  • Der Druck im Reaktor wird für gewöhnlich bei 5 bis 50 bar, vorzugsweise bei 15 bis 25 bar, gehalten.
  • Das Olefin wird vorzugsweise im Überschuss bezüglich des Wasserstoffperoxids eingesetzt, um einen signifikanten Verbrauch des Wasserstoffperoxids zu erzielen, wobei das Molverhältnis von Olefin, vorzugsweise Propen, zu Wasserstoffperoxid vorzugsweise im Bereich von 1,1 bis 10 gewählt wird. Wenn ein Lösungsmittel zugegeben wird, wird die Lösungsmittelmenge vorzugsweise so gewählt, dass nur eine flüssige Phase in der Reaktionsmischung vorliegt. Das Lösungsmittel wird vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis von 0,5 bis 20 bezogen auf die verwendete Menge an Wasserstoffperoxidlösung zugegeben. Die eingesetzte Katalysatormenge kann innerhalb weit reichender Grenzen variiert werden und wird vorzugsweise so gewählt, dass ein Wasserstoffperoxid-Verbrauch von mehr als 90%, vorzugsweise mehr als 95%, innerhalb von 1 Minute bis 5 Stunden unter den eingesetzten Reaktionsbedingungen erreicht wird.
  • Die vorliegende Erfindung wird ausführlicher mit Bezugnahme auf die folgenden Beispiele erläutert:
  • Beispiele 1 und 2 und Vergleichsbeispiele 1–6
  • In allen Beispielen wurde ein Titansilikat-Katalysator eingesetzt. Das Titansilikat-Pulver wurde unter Verwendung eines Kieselsols als Bindemittel gemäß Beispiel 5 in EP 00 106 671.1 zu 2-mm-Extrudaten verformt. Das eingesetzte H2O2 wurde nach dem Anthrachinon-Verfahren als eine 40 Gew.-% wässrige Lösung hergestellt.
  • Die Epoxidierung wird kontinuierlich in einem Reaktionsrohr mit einem Volumen von 300 ml, einem Durchmesser von 10 mm und einer Länge von 4 m durchgeführt. Die Anlage umfasst weiterhin drei Behälter für Flüssigkeiten und entsprechende Pumpen und ein Flüssigkeitstrenngefäß. Die drei Behälter für Flüssigkeiten umfassten Methanol, das 40% H2O2 und Propen. Das 40% H2O2 wurde mit Ammoniak auf einen pH von 4,5 eingestellt. Die Reaktionstemperatur wird mittels einer wässrigen Kühlflüssigkeit geregelt, die in einem Kühlmantel zirkuliert, wobei die Kühlflüssigkeitstemperatur von einem Thermostat geregelt wird. Der Reaktordruck betrug 25 bar absolut. Der Massenstrom der Zufuhrpumpen wurde so eingestellt, dass sich eine Propen-Zufuhrkonzentration von 21,5 Gew.-%, eine Methanol-Zufuhrkonzentration von 57 Gew.-% und eine H2O2-Zufuhrkonzentration von 9,4 Gew.-% ergab. Der Reaktor wurde in der Betriebsweise mit nach unten gerichteter Strömung betrieben.
  • Beim Durchführen der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden die Kühlmanteltemperatur (TKühl) und der Gesamtmassenstrom variiert und die Maximaltemperatur (TMax) gemessen, wie in der Tabelle 1 gezeigt. Die Fließgeschwindigkeit wurde so eingestellt, dass vergleichbare Umsätze erzielt wurden. Der Produktaustrag wurde mittels Gaschromatographie und die H2O2-Umwandlungsrate mittels Titration bestimmt. Auf Grundlage der gaschromatographischen Analyse der Kohlenwasserstoffe wurde die Selektivität errechnet. Sie ergibt sich aus der Menge an gebildetem Propylenoxid bezogen auf die Menge aller gebildeten sauerstoffhaltigen Kohlenwasserstoffe.
  • Tabelle 1:
    Figure 00130001
  • Die in der Tabelle 1 wiedergegebenen Daten zeigen, dass ein optimierter Ausgleich von Umsatz und Produktselektivität innerhalb der durch die vorliegende Erfindung definierten engen Grenzen von Kühlmitteltemperatur und Maximaltemperatur im Katalysatorbett erreicht wird.

Claims (12)

  1. Verfahren zur katalytischen Epoxidierung von Olefinen mit Wasserstoffperoxid in einem Reaktionssystem mit kontinuierlicher Strömung, wobei die Reaktionsmischung durch ein Katalysatorfestbett innerhalb eines Reaktors, der mit einer Kühleinrichtung ausgestattet ist, geführt wird, während ein Temperaturprofil innerhalb des Reaktors aufrechterhalten wird, so dass die Kühlmitteltemperatur der Kühleinrichtung wenigstens 40°C beträgt und die Maximaltemperatur innerhalb des Katalysatorbetts höchstens 60°C beträgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Temperaturprofil innerhalb des Reaktor so aufrechterhalten wird, dass die Maximaltemperatur innerhalb des Katalysatorbetts höchstens 55°C beträgt.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Reaktor ein Rohrreaktor ist und die Kühleinrichtung ein Kühlmantel ist.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Reaktionsmischung in nach unten gerichteter Strömungsrichtung durch das Katalysatorbett geleitet wird.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Katalysatorfestbett in einem Rieselbettzustand gehalten wird.
  6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Reaktionsmischung durch das Katalysatorbett mit einer Oberflächengeschwindigkeit von 1 bis 100 m/h, vorzugsweise 5 bis 50 m/h, am meisten bevorzugt 5 bis 30 m/h, geleitet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Reaktionsmischung mit einer stündlichen Raumgeschwindigkeit der Flüssigkeit (liquid hourly space velocity, LHSV) von 1 bis 20 h–1, vorzugsweise 1,3 bis 15 h–1, durch das Katalysatorbett geleitet wird.
  8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Druck innerhalb des Reaktors bei 5 bis 50 bar, vorzugsweise bei 15 bis 25 bar, gehalten wird.
  9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ein titanhaltiger Zeolith als Katalysator verwendet wird.
  10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Gesamtzufuhrstrom zu dem Reaktor eine wässrige Wasserstoffperoxidlösung, ein Olefin und ein organisches Lösungsmittel enthält.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das organische Lösungsmittel Methanol ist.
  12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Olefin Propen ist.
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