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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Alkylenoxid.
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Die
Epoxidierung von Alken zu Alkylenoxid durch Umsetzen des Alkens
mit einem organischen Hydroperoxid ist in der Technik bekannt.
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Beispielsweise
wird im allgemein bekannten Verfahren zur gemeinsamen Herstellung
von Propylenoxid und Styrol ausgehend von Ethylbenzol die vorstehend
erwähnte
Epoxidierungsreaktion angewandt. Im allgemeinen umfaßt dieses
Co-Produktionsverfahren die Schritte von (i) Umsetzen von Ethylbenzol
mit Sauerstoff oder Luft zur Ausbildung von Ethylbenzolhydroperoxid,
(ii) das Umsetzen des so erhaltenen Ethylbenzolhydroperoxids mit
Propen in Gegenwart eines Epoxidierungskatalysators, um Propylenoxid
und 1-Phenylethanol zu erhalten und (iii) das Umwandeln des 1-Phenylethanols
in Styrol durch Dehydratisierung unter Verwendung eines geeigneten
Dehydratisierungskatalysators.
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Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung von Alkylenoxid ist die gemeinsame
Herstellung von Propylenoxid und Methyl-tert.-butylether (MTBE) ausgehend von Isobutan
und Propen. Dieses Verfahren ist in der Technik gut bekannt und
umfaßt ähnliche
Reaktionsschritte wie das Styral/Propylenoxid-Herstellungsverfahren,
welches im vorstehenden Absatz beschrieben ist. Im Epoxidierungsschritt
wird tert.-Butylhydroperoxid mit Propen umgesetzt, wodurch Propylenoxid
und tert.-Butanol in Gegenwart eines heterogenen Epoxidierungskatalysators
ausgebildet werden. Tert.-Butanol wird darauffolgend mit Methanol
zu MTBE verethert, welcher als Additiv in Motortreibstoffen verwendet
wird.
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Die
US-A-5,849,937 bezieht sich auf ein Olefinepoxidierungsverfahren
unter Verwendung einer Vielzahl von Reaktorgefäßen, wovon jedes ein Festbett
aus einem heterogenen Katalysator enthält. Wenn die Aktivität des Katalysators
in einem einzelnen Reaktorgefäß auf ein
unerwünscht
niedriges Niveau fällt,
wird das Reaktorgefäß außer Dienst
gestellt und ein Ersatzreaktorgefäß, welches frischen oder regenerierten
Katalysator enthält,
wird eingeführt.
Die Temperatur des Einsatzmaterialstromes wird derart geregelt,
daß die
Temperatur 125°C
nicht übersteigt.
Im Vergleichsbeispiel 1 beträgt
die Temperatur des Einsatzmaterials zum Reaktorgefäß etwa 38°C am Beginn
des Epoxidierungskreislaufs und die Wärmetauscher werden anfänglich umgangen.
Die Temperatur wird allmählich
erhöht,
wie es zur Aufrechterhaltung des gewünschten Ausmaßes an Umwandlung
erforderlich ist. Am Ende des Epoxidierungskreislaufes beträgt die Einsatzmaterialeinlaßtemperatur
der Wärmetauscher
(und daher die Reaktorauslaßtemperatur)
121°C für jeden
Reaktor.
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Wie
in US-A-5,849,937 erwähnt,
wird die Temperatur einer Anordnung von Epoxidierungsreaktoren im Betrieb
im allgemeinen mit der Zeit erhöht,
um das gewünschte
Ausmaß an
Umwandlung aufrechtzuerhalten, welches ansonsten infolge der Katalysatordeaktivierung
verringert würde.
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Im
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde festgestellt, daß eine bessere Verwendung des
Katalysators erfolgen kann, wenn die Temperatur der Reaktoren gemäß eines
bestimmten Temperaturprofils erhöht
wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde nun überraschenderweise
festgestellt, daß eine
höhere
Selektivität
hin zu Alkylenoxid in einem Verfahren zur Herstellung von Alkylenoxid
aus organischem Hydroperoxid und Alken mit Hilfe einer Anordnung
von Reaktoren erzielt werden kann, wenn ein spezifisches Temperaturprofil über die
Reaktoren angewandt wird. Gemäß der vorliegenden
Erfindung sollte die Temperatur des Einsatzmaterials derart sein,
daß im
Betrieb die Auslaßtemperatur
des letzten Reaktors wenigstens 4°C
höher ist
als die Auslaßtemperatur
des ersten Reaktors, und die mittlere Temperatur des ersten Reaktors
sollte niedriger als die mittlere Temperatur des letzten Reaktors
sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung
von Alkylenoxid, welches Verfahren ein Führen eines ein organisches
Hydroperoxid und Alken enthaltenden Einsatzmaterials durch eine Anordnung
von wenigstens zwei in Reihe verbundenen Reaktoren, die einen Epoxidationskatalysator
enthalten, und ein Abnehmen eines Alkylenoxid und einen Alkohol
als Reaktionsprodukte umfassenden Produktstroms umfaßt, in welcher
Reaktorenanordnung die Temperatur des Einsatzmaterials derart geregelt
wird, daß im
Betrieb die Auslaßtemperatur
des letzten Reaktors wenigstens 4°C
höher ist
als die Auslaßtemperatur
des ersten Reaktors und daß die
mittlere Temperatur des ersten Reaktors niedriger ist als die mittlere
Temperatur des letzten Reaktors.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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In
der vorliegenden Beschreibung wird ein Reaktor als Reaktor angesehen,
wenn er mindestens 5 Gew.-% des gesamten, im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Katalysators enthält, vorzugsweise mindestens
7 Gew.-%.
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Der
erste Reaktor ist der Reaktor, welcher als erster mit dem Einsatzmaterial
im Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung in Kontakt gebracht wird. Es wird für einen Fachmann klar sein,
daß das
Einsatzmaterial in einem oder mehreren Reaktoren vorbehandelt werden
kann, bevor es dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung unterworfen wird.
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Der
letzte Reaktor wird als der Reaktor angesehen, vor welchem das Alkylenoxid
abgetrennt wird und welcher in Betrieb ist. Wenn die Umwandlung
in den Reaktoren im Betrieb ausreichend ist, ist es möglich, daß kein Einsatzmaterial
durch einen oder mehrere Reaktoren am Beginn des Betriebs geführt wird.
Zu dem Zeitpunkt, wenn einer oder mehrere Reaktoren in Betrieb genommen
werden, wird das Temperaturprofil dieser Reaktoren verhältnismäßig rasch
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung gebracht werden. In der vorliegenden
Beschreibung sind die Reaktoren in der Richtung des Fließens des
Einsatzmaterials beschrieben.
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Der
Beginn des Betriebs ist der Zeitpunkt, zu welchem der Katalysator
im ersten Reaktor durch frischen Katalysator ersetzt wird. In vielen
Fällen
wird das Temperaturprofil am Beginn des Betriebs vom Temperaturprofil
während
des Betriebs infolge des vorhandenen frischen Katalysators und der
erzwungenen Kühlungsleistungen
verschieden sein. Der Zeitpunkt, an welchem sich das Temperaturprofil
vom Profil am Beginn des Betriebs zum Profil während des Betriebs ändern wird,
wird pro Fall differieren. "Während des
Betriebs" wird jedoch
im allgemeinen sein, nachdem mindestens ein Fünftel der Lebensdauer des Katalysators
verstrichen ist, vorzugsweise wenn mindestens ein Viertel der Lebensdauer
des Katalysators verstrichen ist, spezieller wenn mindestens ein
Drittel der Lebensdauer des Katalysators verstrichen ist. Die Lebensdauer
des Katalysators ist die Zeitspanne, während welcher der Katalysator
im Verfahren verwendet wird. Nachdem er aus dem Betrieb genommen
wird, wird der Katalysator im allgemeinen regeneriert und im Verfahren
der vorliegenden Erfindung wieder verwendet werden.
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Wie
angeführt,
enthält
der erste Reaktor am Beginn des Betriebs frischen Katalysator. Obwohl
der Katalysator in allen Reaktoren zum selben Zeitpunkt ersetzt
werden kann, kann es in einigen Fällen vorteilhaft sein, wenn
der Katalysator am Ende der Reaktoranordnung zu einem Zeitpunkt
ersetzt wird, welcher von dem Zeitpunkt verschieden ist, an dem
der Katalysator in den Reaktoren am Beginn der Reaktoranordnung
ersetzt wird.
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Im
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die Temperatur des Einsatzmaterials
derart geregelt, daß während des
Betriebs die Auslaßtemperatur
des letzten Reaktors wenigstens 4°C
höher ist
als die Auslaßtemperatur
des ersten Reaktors. Vorzugsweise ist die Auslaßtemperatur des letzten Reaktors
während
des Betriebs wenigstens 8°C
höher als
die Auslaßtemperatur
des ersten Reaktors. Stärker
bevorzugt ist die Auslaßtemperatur
des letzten Reaktors während
des Betriebs wenigstens 10°C
höher als
die Auslaßtemperatur des
ersten Reaktors, stärker
bevorzugt wenigstens 15°C
höher.
Am stärksten
bevorzugt ist die Auslaßtemperatur
des letzten Reaktors während
des Betriebs wenigstens 20°C
höher als
die Auslaßtemperatur
des ersten Reaktors.
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Im
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die Temperatur des Einsatzmaterials
vorzugsweise derart geregelt, daß am Beginn des Betriebs die
mittlere Temperatur jedes Reaktors ähnlich ist. Obwohl Temperaturunterschiede
vorhanden sein können,
ist der Unterschied in der mittleren Temperatur des Reaktors mit
der höchsten
mittleren Temperatur und des Reaktors mit der geringsten mittleren
Temperatur vorzugsweise höchstens
20°C, stärker bevorzugt
höchstens
15°C. Es
können
außerordentliche
Umstände
vorliegen, welche größere Unterschiede
in der mittleren Temperatur akzeptabel machen. Die mittlere Temperatur
wird als die Summe aus der Temperatur des Einsatzmaterials beim
Eintritt in den Reaktor und der Temperatur des Einsatzmaterials
beim Verlassen des Reaktors und Dividieren der Summe durch 2 definiert.
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Im
allgemeinen deaktiviert sich der Katalysator während des Betriebs. Es ist
daher üblich,
die Temperatur des den Katalysator enthaltenden Reaktors zu erhöhen. Es
wurde nun ferner festgestellt, daß eine Anordnung von Reaktoren
eine höhere
Ausbeute erbringt, wenn die Temperatur der Reaktoren nicht nur derart erhöht wird,
daß die
Auslaßtemperatur
des letzten Reaktors wenigstens 4°C
höher ist
als die Auslaßtemperatur
des ersten Reaktors, sondern wenn zusätzlich die mittlere Temperatur
des ersten Reaktors langsamer über die
Zeit erhöht
wird als die mittlere Temperatur des letzten Reaktors. An einem
bestimmten Zeitpunkt während des
Betriebs ist daher die mittlere Temperatur des ersten Reaktors niedriger
als die mittlere Temperatur des letzten Reaktors. Stärker bevorzugt
wird die mittlere Temperatur des ersten und des letzten Reaktors über die Zeit
derart erhöht,
daß der
erste Reaktor einen Unterschied in der mittleren Temperatur zwischen
dem Beginn des Betriebs und einem Zeitpunkt während des Betriebs aufweist,
welcher kleiner ist als der gleiche Unterschied in der mittleren
Temperatur des letzten Reaktors zum selben Zeitpunkt während des
Betriebs.
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Wenn
die Anordnung von Reaktoren wenigstens 5 Reaktoren enthält, ist
es bevorzugt, daß der
zweite Reaktor stromaufwärts
vom letzten Reaktor mit einer mittleren Temperatur betrieben wird,
welche während
des Betriebs um wenigstens 5°C
höher ist
als die mittlere Temperatur, welche im ersten Reaktor gehalten wird,
vorzugsweise wenigstens 10°C
höher,
stärker
bevorzugt wenigstens 15°C
höher.
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Die
Temperaturdifferenz über
die Reaktoren kann im großen
Ausmaß differieren,
sogar wenn die mittleren Temperaturen ähnlich sind. Die Temperaturdifferenz über einen
Reaktor wird im algemeinen durch die Einsatzmaterialzusammensetzung
wie die Menge an vorhandenem organischem Hydroperoxid, die Temperatur
des Einsatzmaterials beim Eintritt in den Reaktor, die Aktivität des Katalysators
und die Menge an im Reaktor vorhandenem Katalysator bestimmt. Es
wird klar sein, daß die
Letztgenannte innerhalb der technischen und ökonomischen Beschränkungen,
welche dem Fachleuten bekannt sind, ausgewählt werden können. Die Aktivität des Katalysators
wird stark von der vorhergehenden Operation des Katalysators abhängen, wie
der Menge an behandeltem Einsatzmaterial, der Anzahl der Betriebsstunden,
der Zusammensetzung des Einsatzmaterials und der Temperatur, bei
welcher der Katalysator verwendet wurde und verwendet wird. Vorzugsweise
werden die Faktoren, welche die Temperaturdifferenz über einem
einzelnen Reaktor bestimmen, derart gehalten, daß die Temperaturdifferenz über den
ersten Reaktor kleiner ist als die Temperaturdifferenz über den letzten
Reaktor. Vorzugsweise wird der Betrieb derart ausgeführt, daß die Temperaturdifferenz über den
ersten Reaktor höchstens
9°C beträgt. Wenn
die Anordnung von Reaktoren wenigstens drei Reaktoren enthält, ist
es ferner bevorzugt, daß die
Temperaturdifferenz über
den ersten Reaktor kleiner ist als die Temperaturdifferenz über den
mittleren oder den mittleren zwei Reaktoren. Wenn die Anordnung
von Reaktoren wenigstens fünf Reaktoren
enthält,
ist es bevorzugt, daß der
Betrieb derart ausgeführt
wird, daß die
Temperaturdifferenz über den
zweiten Reaktor stromaufwärts
vom letzten Reaktor größer ist
als die Temperaturdifferenz über
den ersten Reaktor. Wenn die Anordnung von Reaktoren wenigstens
fünf Reaktoren
enthält,
ist die Temperaturdifferenz über
den zweiten Reaktor stromaufwärts
vom letzten Reaktor vorzugsweise wenigstens 10°C. Wenn die Anordnung von Reaktoren
wenigstens fünf
Reaktoren enthält,
ist die Tem peraturdifferenz über
jeweils den ersten und den zweiten Reaktor am stärksten bevorzugt höchstens
9°C.
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Der
Katalysator wird im allgemeinen ersetzt, wenn die Betriebstemperatur
nicht weiter erhöht
werden kann, da die Temperatur des Produkts, welches aus dem Reaktor
austritt, die Maximaltemperatur erreicht hat. Die Maximaltemperatur
wird überwiegend
durch die Abtrennungsmittel, durch welche das Produkt zur Abtrennung
des Alkylenoxids geschickt wird, bestimmt. Die Abtrennungsmittel
werden üblicherweise
eine Destillationskolonne sein. Bei der gleichen Umwandlung von
organischem Hydroperoxid wurden erhöhte Ausbeuten beobachtet, wenn
die Auslaßtemperatur
des letzten Reaktors erhöht
ist. Es ist bevorzugt, eine Auslaßtemperatur des letzten Reaktors
von 125°C
oder höher,
stärker
bevorzugt 130°C
oder höher,
stärker
bevorzugt 135°C oder
höher zu
erlauben. Eine derartig hohe Auslaßtemperatur des letzten Reaktors
erlaubt die Verringerung der Temperatur der vorstehenden Reaktoren.
Dies führt
dazu, daß der
Katalysator mit seinem vollen Potential verwendet wird.
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Wenn
Kühlmittel
zwischen dem letzten Reaktor und dem Reaktor, welcher dem letzten
Reaktor vorangeht, vorhanden sind, kann es vorteilhaft sein, den
Reaktor, welcher dem letzten Reaktor vorangeht, mit einer höheren mittleren
Temperatur als den Endreaktor zu betreiben, wie kurz bevor der Großteil des
Katalysators ersetzt werden soll. Im Hinblick auf die Temperaturbeschränkungen
infolge der Abtrennungsmittel nach dem letzten Reaktor ist der Reaktor
vor dem letzten Reaktor weniger hinsichtlich seiner Auslaßtemperatur
beschränkt
als der letzte Reaktor, wenn Kühlmittel
zwischen den Reaktoren vorhanden sind.
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Heterogene
Epoxidierungskatalysatoren sind in der Technik bekannt. Derartige
Katalysatoren können als
katalytisch aktives Metall ein oder mehrere Übergangsmetalle wie Vanadium,
Molyb dän,
Wolfram, Titan und Zirkon umfassen. Eine besonders geeignete Klasse
von heterogenen Epoxidierungskatalysatoren sind die auf Titan basierenden
Katalysatoren. Beispiele derartiger Katalysatoren sind beispielsweise
in US-A-4,367,342 und EP-A-0
345 856 beschrieben. US-A-4,367,342 beschreibt die Verwendung von
anorganischen Sauerstoffverbindungen von Silicium in chemischen
Zusammensetzungen mit wenigstens 0,1 Gew.-% eines Oxids oder Hydroxids
von Titan, während
EP-A-0 345 856 einen heterogenen Katalysator auf Basis von Titanoxid
auf Siliciumoxid beschreibt. Nach EP-A-0 345 856 ist dieser Katalysator
durch Imprägnieren
einer Siliciumverbindung mit einem Strom von gasförmigem Titantetrachlorid,
gefolgt von Kalzinierungs- und
Hydrolyseschritten und wahlweise einem Silylierungsschritt erhältlich.
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Im
kommerziellen Betrieb liegt die mittlere Temperatur in einem Epoxidierungsreaktor
typischerweise bei 50 bis 150°C,
vorzugsweise bei 60 bis 135°C.
Der Druck in jedem Reaktor kann bis zu 80 bar, vorzugsweise von
10 bis 60 bar betragen. Im allgemeinen liegt das Reaktionsmedium
in der flüssigen
Phase vor.
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Um
das erforderliche Temperaturprofil über jeden Reaktor zu erhalten,
wird das Einsatzmaterial im allgemeinen mit Hilfe von Kühlmitteln,
welche zwischen zwei aufeinanderfolgenden Epoxidierungsreaktoren
vorhanden sind, gekühlt.
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Die
Anordnung von in Reihe verbundenen Reaktoren umfaßt wenigstens
2 in Reihe verbundene Reaktoren. Vorzugsweise umfaßt die Anordnung
3 bis 7 Reaktoren.
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Im
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Einsatzmaterial vorzugsweise durch die Reaktoren
der Anordnung in einer festgelegten Reihenfolge durchgeführt. Dies
führt dazu,
daß der
erste Reaktor der erste Reaktor bleiben wird und daß der letzte
Reaktor der letzte Reaktor bleiben wird, unabhängig vom Ausmaß, in welchem
der Katalysator deaktiviert wird.
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Bevor
das Einsatzmaterial durch eine Anordnung der Reaktoren gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
wird, welche Anordnung in einer festen Reihenfolge betrieben wird,
kann wenigstens ein Teil des Einsatzmaterials durch eine Reihe von
Reaktoren geleitet werden, welche cyclisch betrieben wird. Eine
bevorzugte Reihe von Reaktoren, welche verwendet werden kann, ist
eine Reihe von wenigstens zwei in Reihe verbundenen Reaktoren, welche
ein Bett aus heterogenen Epoxidierungskatalysatorteilchen enthalten
und in einem cyclischen Modus betrieben werden, wahlweise gefolgt
von wenigstens einem zusätzlichen
Epoxidierungsreaktor, welcher ein Bett aus heterogenen Epoxidierungskatalysatorteilchen
enthält,
und kontinuierlichem Abnehmen eines Produktstroms aus dem letzten
Epoxidierungsreaktor, welcher Alkylenoxid und einen Alkohol als
Reaktionsprodukte enthält,
aus welchem Produktstrom das Alkylenoxidendprodukt gewonnen wird, in
welchem Verfahren:
- (a) der erste Reaktor der
cyclisch betriebenen Anordnung in einer Stellung weiter unten in
dieser Anordnung oder in einer Stellung direkt nach irgendeinem
der zusätzlichen
Reaktoren betrieben wird, wenn die Aktivität des Epoxidierungskatalysators,
der darin enthalten ist, auf ein unerwünscht niedriges Niveau verringert
ist;
- (b) in dieser Stellung der Katalysator mit der verringerten
Aktivität
mit dem Abgas aus dem Reaktor in der vorherstehenden Position bei
einer Temperatur in Kontakt gebracht wird, welche wenigstens 5°C höher ist als
die Endtemperatur, bei welcher der Katalysator in der ersten Stellung
der Anordnung im Betrieb war und für eine ausreichende Zeitdauer,
um seine Aktivität
auf das gewünschte
Ausmaß wieder
herzustellen.
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Diese
bevorzugte Reihe von Reaktoren ist detaillierter in der PCT Patentanmeldung
EP00/08052 beschrieben.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in der Reaktion einer Alkens mit einem organischen
Hydroperoxid verwendet. Geeignete organische Hydroperoxide sind
sekundäre
und tertiäre
Hydroperoxide, welche aus einem aliphatischen C4-C20-Kohlenwasserstoff,
einem C7-C20-Aralkylkohlenwasserstoff
oder Gemischen hievon abgeleitet sind. Beispiele von geeigneten
organischen Hydroperoxiden umfassen tert.-Butylhydroperoxid, tert.-Amylhydroperoxid,
tert.-Qctylhydroperoxid, Ethylbenzolhydroperoxid, Cyclohexylhydroperoxid
und Diethylbenzolhydroperoxid. von diesen werden am stärksten bevorzugt
Ethylbenzolhydroperoxid und tert.-Butylhydroperoxid angewandt.
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Das
verwendete Alken kann jede beliebige organische Verbindung mit wenigstens
einer aliphatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung sein. Eine derartige Verbindung
wird im allgemeinen 2 bis 25 Kohlenstoffatome enthalten und vorzugsweise
3 bis 12 Kohlenstoffatome wie Propen, 1-Buten, 2-Buten, 1-Penten, 1-Octen,
1-Dodecen, Styrol und Methylstyrol. Am stärksten bevorzugt wird jedoch
Propen als das Alken verwendet, wodurch Propylenoxid gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt wird.
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Der
verwendete heterogene Epoxidierungskatalysator kann jeder beliebige
derartige Katalysator sein, von welchem in der Technik bekannt ist,
daß er
zur Katalyse der Reaktion zwischen einem Alken und einem organischen
Hydroperoxid in das entsprechende Alkylenoxid und den entsprechenden
Alkohol geeignet ist. Titan enthaltende Katalysatoren sind jedoch
bevorzugt. Demgemäß können beispielsweise
die in den vorstehend erörterten
Patentbeschreibungen US-A-4,367,342 und EP-A-0 345 856 veröffentlichten
Katalysatoren angewandt werden. Es wurde jedoch als besonders vorteilhaft
gefunden, die auf Titanoxid auf Siliciumdioxid basierenden Katalysatoren,
welche in EP-A-0 345 856 beschrieben sind, in allen Epoxidierungsreaktoren
für den
Zweck der vorliegenden Erfindung anzuwenden. Wenn diese Katalysatoren
verwendet werden, werden im vorliegenden Verfahren sehr gute Ergebnisse
erzielt.
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Ein
weiterer Katalysator, welcher im Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden kann, ist ein titanhältiger Siliciumoxidkatalysator
mit (1) einer mittleren Porengröße von wenigstens
10 Å,
(2) wobei eine Fraktion mit einer Porengröße von 5 bis 200 Å wenigstens
90% des Gesamtporenvolumens darstellt, (3) einem spezifischen Porenvolumen
von wenigstens 0,2 cm3/g und (4) welcher
Katalysator durch Verwendung eines quaternären Ammoniumsalztemplats erhalten
wird, gefolgt durch Entfernung des Templats, welches Templat [NR1R2R3R4]+ ist. (In dieser
Formel ist R1 eine lineare oder verzweigte
Kohlenwasserstoffgruppe mit einer Kohlenstoffanzahl von 2 bis 36
und R2 bis R4 zeigen
Alkylgruppen mit Kohlenstoffanzahlen von 1 bis 6 an). Der Katalysator
ist detaillierter in WO-A-01/5778 beschrieben.
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Das
in einem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltene Produkt wird im allgemeinen wenigstens 4 Gew.-%
an nicht umgewandeltem organischem Hydroperoxid, vorzugsweise höchstens
2 Gew.-%, stärker
bevorzugt höchstens
1 Gew.-% enthalten. Die Menge an Hydroperoxid, welche im letzten
Reaktor umgewandelt wird, kann ziemlich gering sein, in welchem
Fall dann manchmal nur eine kleine Temperaturdifferenz über den
letzten Reaktor vorhanden ist.
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Die
Zusammensetzung des Einsatzmaterials für den Epoxidierungsreaktor
ist für
das Verfahren der vorliegenden Erfindung in dem Sinn nicht kritisch,
da es jede beliebige Zusammensetzung aufweisen kann, welche im kommerziellen
Betrieb üblich
ist. Im Fall eines Verfahrens zur gemeinsamen Herstellung von Styrol/Propylenoxid
umfaßt
das Einsatzmaterial für
die Epoxidierungseinheit demgemäß wenigstens
etwas Ethylbenzolhydroperoxid und üblicherweise auch eine beträchtliche
Menge an Ethylbenzol. Propen wird dem Reaktor entweder als ein getrennter
Einsatzmaterialstrom zugesetzt oder es kann dem Ethylbenzolhydroperoxid enthaltenden
Einsatzmaterialstrom vor dem Eintritt in den Epoxidierungsreaktor
(die Epoxidierungsreaktoren) zugesetzt werden. Das Einsatzmaterial
kann auch etwas Methylphenylketon und/oder 1-Phenylethanol enthalten,
ausgebildet in einem vorhergehenden Oxidationsabschnitt oder in
einem vorhergehenden Epoxidierungsreaktor oder enthalten in einem
Recyclierungsstrom. Die genaue Einsatzmaterialzusammensetzung hängt davon
ab, ob wenigstens ein Teil des Einsatzmaterials bereits mit einer
früheren
Reihe von Epoxidierungsreaktoren in Kontakt gebracht wurde, vorzugsweise
einer Reihe, welche cyclisch betrieben wird, vorzugsweise einer
Reihe wie sie in der Patentanmeldung PCT/EP00/08052 beschrieben
ist. Ein typischer Einsatzmaterialstrom zum Epoxidierungsreaktor,
welcher der erste in einer Reihe nach dem vorhergehenden Oxidationsschritt einschließlich von
Aufarbeitungsschritten für
das Oxidationsreaktorprodukt (wie Waschen und Destillieren) ist, umfaßt 15 bis
25 Gew.-% Ethylbenzolhydroperoxid, 30 bis 50 Gew.-% Ethylbenzol,
30 bis 50 Gew.-% Propen, 0 bis 5 Gew.–% l-Phenylethanol und 0 bis
5 Gew.-% Methylphenylketon, auf insgesamt 100 Gew.-%.
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In
einem Verfahren zur gemeinsamen Herstellung von MTBE/Propylenoxid
umfaßt
das Einsatzmaterial für
den Epoxidierungsreaktor wenigstens etwas tert.-Butylhydroperoxid
(TBHP) in einem tert.-Butanollösungsmittel. Ähnlich wie
im Verfahren zur gemeinsamen Herstellung von Styrol/Propylenoxid
wird Propen entweder dem Reaktor als ein getrennter Einsatzmaterialstrom
zugesetzt oder es kann dem TBHP-hältigen Einsatzmaterialstrom
vor dem Eintritt in den Epoxidierungsreaktor zugesetzt werden.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ferner das Gewinnen des Alkylenoxids aus dem Produktstrom,
welcher Alkylenoxid und einen Alkohol umfaßt, vorzugsweise mit Hilfe
einer Destillation umfassen.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ferner das Gewinnen des Alkohols aus dem Produktstrom,
welcher Alkylenoxid und einen Alkohol enthält, und das Dehydratisieren
des Alkohols mit Hilfe eines Dehydratisierungskatalysators zum Erhalten
des entsprechenden Alkens umfassen.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ferner das Gewinnen des Alkohols aus dem Produktstrom,
welcher Alkylenoxid und einen Alkohol umfaßt, und das Umsetzen des Alkohols
mit Methanol, um einen Ether zu erhalten, umfassen.
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Die
Erfindung wird ferner durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
ohne den Rahmen der Erfindung auf diese besonderen Ausführungsformen
einzuschränken.
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Beispiele
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Der
Epoxidierungskatalysator war ein Katalysator, welcher Titan auf
Siliciumoxid enthält,
der wie im Beispiel nach der Lehre von EP-A-345 856 hergestellt
wurde.
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Das
verwendete organische Hydroperoxid enthielt von 30 bis 40 Gew.-%
Ethylbenzolhydroperoxid in Ethylbenzol.
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Es
war ein molarer Überschuß an Propen
im Einsatzmaterial vorhanden, bezogen auf die molare Menge an organischem
Hydroperoxid.
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Die
Einsatzmaterialien wurden dem ersten Reaktor über zwei Hochdruckpumpen zugeführt und
vor dem Eintritt in den Reaktor miteinander vermischt. Der Reaktor
wurde flüssigkeitsbeladen
bei einem Druck von 50 bar absolut betrieben. Vor dem Eintritt in
die Anordnung von Reaktoren gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde das Einsatzmaterial mit Hilfe einer Anordnung von
Reaktoren behandelt, welche cyclisch betrieben wurde, wie es in
der Patentanmeldung PCT/EP00/08052 beschrieben ist.
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Die
Anordnung von Reaktoren bestand aus sieben Reaktoren, welche während mehr
als einem Monat betrieben worden war. Jeder dieser Reaktoren enthielt
wenigstens 7 Gew.-% der Gesamtmenge an Katalysator, welcher in der
Anordnung von Reaktoren angewandt wurde. Kühlmittel zwischen jedem der
Reaktoren stellen die Temperatur der Reaktionsfluide ein, mit Ausnahme
der Reaktoren 6 und 7, zwischen welchen keine Kühlmittel vorhanden sind.
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Das
Produkt des Reaktors 7 war sowohl während des Betriebs gemäß der Erfindung
als auch während des
Betriebs, der nicht erfindungsgemäß stattgefunden hat, tatsächlich von
Ethylbenzolhydroperoxid frei.
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Als
Propylenoxidausbeute wurde die erhaltene molare Menge an Propylenoxid,
dividiert durch die molare Menge an zugeführtem Ethylbenzolhydroperoxid,
multipliziert mit 100, herangezogen.
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Beispiel 1
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Das
Temperaturprofil der Reaktoren war wie in Tabelle 1 beschrieben
(nicht erfindungsgemäß).
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Tabelle
1 (nicht erfindungsgemäß)
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Nach
Verändern
des Temperaturprofils über
die Reaktoren mit Hilfe der Kühlmittel
wurde das Temperaturprofil von Tabelle 2 (erfindungsgemäß) erreicht.
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Tabelle
2 (erfindungsgemäß)
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Es
wurde festgestellt, daß beim
Betrieb nach Tabelle 2 während
10 Stunden die mittlere Propylenoxidausbeute während dieser 10 Stunden 0,7
Mol-% höher
war als die mittlere Ausbeute während
der 10 Stunden vor Umstellen auf das Temperaturprofil nach Tabelle
2, d. h. wenn der Betrieb weiterhin das Temperaturprofil nach Tabelle
1 aufwies.
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Beispiel 2
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Nachdem
die Anordnung von Reaktoren gemäß Tabelle
2 während
3 Tage nach der Durchführung
von Beispiel 1 betrieben wurde, entsprach das Temperaturprofil Tabelle
3 (erfindungsgemäß).
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Tabelle
3 (erfindungsgemäß)
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Mit
Hilfe der Kühlmittel
wurde das Temperaturprofil auf das Temperaturprofil gemäß Tabelle
4 (nicht erfindungsgemäß) verändert.
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Tabelle
4 (nicht erfindungsgemäß)
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Es
wurde gefunden, daß beim
Betrieb gemäß Tabelle
4 während
10 Stunden die mittlere Propylenoxidausbeute während dieser 10 Stunden 0,6
Mol-% weniger betrug als die mittlere Propylenoxidausbeute während der
10 Stunden bevor das Temperaturprofil zur Tabelle 4 verändert wurde,
d. h. während
des Betriebs gemäß dem Temperaturprofil
von Tabelle 3.
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Beispiel 3
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Nachdem
die Anordnung von Reaktoren nicht erfindungsgemäß während 4 Tagen nach der Durchführung von
Beispiel 2 betrieben wurde, entsprach das Temperaturprofil Tabelle
5 (nicht erfindungsgemäß).
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Tabelle
5 (nicht erfindungsgemäß)
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Nachdem
das Temperaturprofil über
die Reaktoren mit Hilfe der Kühlmittel
verändert
wurde, wurde das Temperaturprofil von Tabelle 6 (erfindungsgemäß) erreicht.
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Tabelle
6 (erfindungsgemäß)
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Es
wurde gefunden, daß beim
Betrieb gemäß Tabelle
6 während
10 Stunden die mittlere Propylenoxidausbeute während dieser 10 Stunden 1,2
Mol-% höher
war als die mittlere Propylenoxidausbeute während der 10 Stunden bevor
auf das Temperaturprofil gemäß Tabelle
6 übergegangen
wurde, d. h. wenn der Betrieb weiterhin das Temperaturprofil gemäß Tabelle
5 aufwies.
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Beispiel 4
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Nachdem
die Anordnung von Reaktoren gemäß der Erfindung
während
4 Tage betrieben wurde, entsprach das Temperaturprofil Tabelle 7
(erfindungsgemäß).
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Tabelle
7 (erfindungsgemäß)
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Nachdem
das Temperaturprofil über
die Reaktoren mit Hilfe der Kühlmittel
verändert
wurde, wurde das Temperaturprofil von Tabelle 8 (erfindungsgemäß) erzielt.
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Tabelle
8 (erfindungsgemäß)
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Es
wurde festgestellt, daß beim
Betrieb gemäß Tabelle
8 während
10 Stunden, die mittlere Propylenoxidausbeute während dieser 10 Stunden 0,3
Mol-% geringer war als die mittlere Propylenoxidausbeute während der
10 Stunden bevor auf das Temperaturprofil nach Tabelle 8 übergegangen
wurde, d. h. wenn der Betrieb weiterhin das Temperaturprofil nach
Tabelle 7 aufwies.