DE3005013A1 - Verfahren zur herstellung und isolierung von methyl-tert.-butyl-aether - Google Patents
Verfahren zur herstellung und isolierung von methyl-tert.-butyl-aetherInfo
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92502 Rueil-Malmaison / Frankreich
Verfahren zur Herstellung und Isolierung von Methyl-tert.-butyl-äther
Q30036/0610
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung und Isolierung von Methyl-tert.-butyl-äther, eine wertvolle Verbindung,
welche insbesondere wegen ihrer hohen Octanzahl als Beimischung zu Benzinen Verwendung findet.
Es ist bekannt, daß man Isobuten mit Methanol in Gegenwart von sauren Katalysatoren zur Gewinnung von Methyl-tert.-butyl-äther
(MtBE) umsetzen kann; vergleiche z.B. die US Patente 248o 94-0
und
Das Isobuten wird meist in Form einer C^-Fraktion verwendet,
welche außer Isobuten andere Monoolefine und gesättigte Kohlenwasserstoffe sowie gegebenenfalls kleine Mengen acetylenischer
oder diolefinischer Kohlenwasserstoffe enthält. Eine derartige Fraktion kann z.B. aus der Dampferackung, aus einer katalytischen
Crackung oder aus einer Dehydrierung von Kohlenwasserstoffen stammen. Ihr Isobuten-Gehalt beträgt z.B. 5 bis 7o Gew,-
% oder mehr.
Sobald sich bei der Reaktion ein Gleichgewicht eingestellt hat, findet man normaler Weise im Reaktionsprodukt, außer MtBE, Methanol
und nicht-umgewandeltes Isobuten sowie andere Kohlenwasserstoffe der C^-Fraktion. Durch Verwendung eines Überschusses
Methanol zwecks Verschiebung des Reaktionsgleichgewichts kann man die Umwandlung von Isobuten steigern, aber sie ist nie total.
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Das Problem der Fraktionierung dieses Gemisches durch Destillation
ist ein schwieriges Unterfangen wegen der Bildung von Azeotropen wenig günstiger Zusammensetzung: Azeotrop/Methanol/MtBE
und Azeotrope CL-Kohlenwasserstoffe/Methanol. Die meisten bekannten
Versuche zur Fraktionierung dieses Gemisches verwenden relativ komplexe und kostspielige Verfahren, welche Destillationen,
Wäschen, Kreisläufe etc. kombinieren.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, den Umwandlungsgrad des
Isobutens der CL-Fraktion zu steigern.
Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Reinheit des MtBE.
Ein drittes Ziel ist ein weniger kostspieliges Verfahren zur Gewinnung und Isolierung von MtBE.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden wesentlichen
Stufen:
a) man leitet eine. C^-Fraktion, welche 5 bis 70 Gew.-% Isobuten,
Mehtanol und einen im folgenden definierten Kreislaufstrom in flüssiger Phase enthält, durch eine Reaktionszone, die einen sauren Verätherungs-Katalysator enthält, und
isoliert das Reaktionseffluent,
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b) man destilliert das Reaktionseffluent unter superatmosphärischem
Druck, so daß ein Kopf-Effluent, das im wesentlichen
aus (^-Kohlenwasserstoffen gebildet ist und nichtumgewandeltes Isobuten und Methanol enthält, sowie ein Schwanz-Effluent
mit hohem MtBE-Gehalt entsteht,
c) man teilt das Kopf-Effluent in eine erste Fraktion, welche
man abzieht, und eine zweite Fraktion, welche als Kreislaufstrom bezeichnet wird, und führt die genannte zweite Fraktion
im Kreislauf in die Stufe a) zurück,
d) man isoliert das Schwanz-Effluent mit hohem MtBE-Gehalt.
Es ist klar, daß das erfindungsgemäße Verfahren im Gegensatz zu den geltenden Prinzipien der Spezialisten steht. Es ist nämlich
gegenwärtige Praxis, in einer einfachen Reaktion eine nichtumgewandelte Reaktionskomponente im Kreislauf zu fahren, nach
dem man sie in einem relativ großen Reinheitszustand gewonnen hat( bei der Herstellung von MtBE ist es üblich, das Methanol
im Kreislauf zu fahren, nach dem man es in einem relativ reinen Strom isoliert hat; dagegen wird die verbrauchte C^-Fraktion
aus der Einheit evakuiert), während man im Fall einer im verdünnten
Zustand isolierten Reaktionskomponente (z.B. Isobuten in der C^-Fraktion) anders verfährt. Der Kreislauf der verbrauchten
C^-Fraktion verläuft im Gegensatz zu den klassischen Prinzipien,
da man vermeiden muß, das Isobuten der Charge noch mehr
zu verdünnen und daher den Umwandlungsgrad des
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letzteren zu vermindern. Es vnirde nun überraschender Weise gefunden,
daß dieser Effekt durch den Ausbeuteanstieg mehr als
kompensiert wird, der durch die erneute Passage des Isobutens erzielt wird, auch wenn es sich in einem Zustand der größeren
Verdünnung befindet. Es wurde nämlich eine Steigerung des Gesamtumwandlungsgrades
von Isobuten und eine Ausbeutesteigerung an MtBE gefunden. Außerdem befindet sich dieses in einem größeren
Reinheitszustand.
Die Bedingungen der Verätherung sind bekannt: Temperatur 3o bis
1200C, vorzugsweise 40 bis 9O0C, ausreichender Druck zur Erhaltung
einer flüssigen Phase der Reaktionskomponenten.
Der Katalysator ist vorzugsweise ein Ionenaustausch-Harz in saurer Form, z.B. Amberlyst 15 oder einer der Katalysatoren des
US Patents 3o37 o52.
Man kann in einem oder mehreren Reaktoren beliebigen Typs arbeiten,
z.B. mit festem oder dispergiertem Bett. Falls man in zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Reaktoren arbeitet, ist es vorteilhaft,
wenn man im ersten Reaktor bei erhöhter Temperatur und im zweiten Reaktor bei niedriger Temperatur arbeitet. Der
Kreislauf kann zum ersten oder zum zweiten Reaktor erfolgen.
Das Molverhältnis Methanol/Isobuten beträgt meist 0,9 i 1 bis
2:1, vorzugsweise 1,05 : 1 bis 1,4 : 1.
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·!■
Während der Destillation gemäß Stufe (b) arbeitet man unter superatmosphärischem Druck, z.B. 2 bis 4-0 absoluten Atmosphären.
Maximale Vorteile des Kreislaufes werden bei einem Druck von 7 bis 30 atm. abs. erhalten, insbesondere bei 1o bis 25 atm. abs,
Der Einfluß des Druckes auf die Zusammensetzung der Azeotrope Methanol/Cn-Kohlenwasserstoffe ist bekannt: Das Azeotrop ist
umso reicher an Methanol, je höher der Druck ist.
Die azeotrope Destillation analoger Gemische ist bekannt, z.B. aus der deutschen Patentschrift 27 o5 538 oder der britischen
Patentschrift 1176 62o; man findet in diesen Patenten jedoch keinen Vorschlag, einen Kreislauf analog dem erfindungsgemäßen
durchzuführen.
In Stufe (c) ist das Gewichtsverhältnis (R) der Kreislauffraktion
(zweite Fraktion) zur abgezogenen Fraktion (erste Fraktion) vorzugsweise 0,1 : 1 bis 10 : 1, vorteilhaft 0,3 χ 1 bis 3:1.
Die Reinheit des MtBE steigt mit dem im Kreislauf gefahrenen Volumen, aber bei einer Verwendung als Brennstoff ist eine sehr
hohe Reinheit nicht unerläßlich.
In der Abbildung ist die Erfindung näher erläutert ohne daß
sie hierauf beschränkt werden soll.
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Man verwendet zwei aufeinanderfolgende Reaktoren 1 und 2. Sie erhalten die frische Charge aus Methanol und C^-Fraktion über
die Leitung 3 und einen Kreislaufstrom über die Leitung 4. Das
Effluent wird über die Leitung 5 in die unter superatmosphärischem
Druck 6 stehende Destillationskolonne geleitet. Unten entnimmt man praktisch das gesamte MtBE über die Leitung 7 und
am Kopf ein Gemisch aus Methanol mit praktisch den gesamten C^,-Kohlenwasserstoffen
(diese Mischung befindet sich mindestens zum Teil in azeotroper Form). Das Kopf-Produkt wird in eine
erste Fraktion, welche über die Leitung 8 abgezogen wird, und eine zweite Fraktion (Kreislauffraktion) geteilt, welche über
die Leitung 4 in den Reaktor 1 geleitet wird. Das MtBE kann im Gemisch mit einem Teil des nicht-umgesetzten Methanols abgeleitet
werden. Dies ist für die Verwendung als Brennstoff nicht störend.
Beispiele 1 bis 3s
Durch zwei in Serie angeordnete Reaktoren (1 und 2), welche ins-
■x
gesamt 4 nr stark sauren Ionenaustauscher vom Typ Amberlyst 15
(sulfoniertes Polystyrol-Harz, welches mit Divinylbenzol vernetzt ist) enthält, leitet man 12,5 t/Stunde einer C^-Fraktion,
welche 48 Gew.-^ Isobuten und 3»94 t/Stunde Methanol enthält;
dies entspricht einem Molverhältnis von 1,15 Methanol bezogen auf Isobuten. Man führt dem Reaktor im Kreislauf ferner eine
variable Menge des Azeotrops C^-Methanol zu, welches am Kopf
einer Destillationskolonne (6) entnommen wird, die unter einem
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- 16 -
. M-
Druck von 15 Bar abs. arbeitet; dieses Azeotrop besteht aus 7,5 Gew.-# Methanol und 92,5 Gew.-^ (^-Kohlenwasserstoffen.
Der Katalysator ist im ersten Reaktor dispergiert, während er sich im zweiten Reaktor in einem festen Bett befindet. Die
mittlere Temperatur beträgt im ersten Reaktor 9o°C und im zweiten Reaktor 6o°C.
In der folgenden Tabelle sind die erhaltenen Resultate zusammengestellt;
bei Steigerung des Kreislaufgrades (R), der als Gewichtsverhältnis der im Kreislauf gefahrenen Menge (#) zur
Menge des abgezogenen Destillats (8) definiert ist, wird die Leistung des Reaktionssystems beträchtlich gesteigert. Der Umwandlungsgrad
des Isobutens sowie die Gewinnung von MtBE steigt, während der Gehalt an Methanol im MtBE sowie der Gehalt an Isobuten
in der restlichen O^-Fraktion vermindert wird. Dies ist
umso überraschender, als man gleichzeitig eine Steigerung des Methanolgehaltes am Eingang des Destillationskolonne (Leitung 5)
feststellt.
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O CD CjO CD
Beispiel | 1 | 2 | 3 |
Kreislaufgrad R | 0 | o,3 | 1 |
Umwandlung von Isobuten | 95# 4,17 7,5 92,5 4,4 8,96 1,47 |
96,2# 4,57 92,5 3,4 9,07 1,08 |
97,1# 4,93 7j3 92,5 2,6 9,15 0,78 |
Gew.-# CEUOH im Effluent des Reaktoren-5 (Leitung5 ) Zusammensetzung des Destillats - |
|||
(Leitungen 4 und 8) Gew.-# CH3OH Gew. -# restliche C^-Fraktion Isobuten-Gehalt der restlichen C^-Fraktion (Gew.-^) Zusammensetzung des MtBE |
|||
(Leitung 7) Tonnen/Stunde Gew.-^ CH5OH |
cn ο ^
γι-
Beispiele 4- bis 6:
Durch zwei in Serie angeordnete Reaktoren (vergleiche Beispiel 1)
leitet man 12,5 t/Stunde einer C^-Fraktion, welche 5o Gew.-# Isobuten
und 4·,46 t/Stunde Methanol enthält; dies entspricht einem
Molverhältnis von 1,25 Methanol bezogen auf Isobuten. Das Beispiel 4 wird ohne Kreislauf durchgeführt; in den Beispielen 5
und 6 führt man einen Teil des Azeotrops CL-Methanol, das am
Kopf der Destillationskolonne entnommen wird, welche unter einem wechselnden Druck arbeitet, im JJreislauf zum Eingang des zweiten
Reaktors zurückgeleitet. In Tabelle II sind die Gew.-% Methanol
im Azeotrop angegeben, welche 3eaem Betriebsdruck der Kolonne
entsprechen.
Man stellt fest, daß beim Kreislauf des Destillats zum Eingang des zweiten Reaktors die erhaltenen Resultate mindestens gleich
als
gut sind, und sogar besser^wenn man den Kreislauf zum Eingang
gut sind, und sogar besser^wenn man den Kreislauf zum Eingang
des ersten Reaktors führt.
030036/061 0
CjO O O Ca}
CD
Beispiel | 4 | 5 | 6 |
Kreislaufgrad R | 0 | 1 | 1 |
Destillationsdruck (Bar abs.) | 15 | 15 | 21 |
Umwandlung des Isobutens (#) | 95 6,3 7,5 92,5 4,76 9,3 5,4 |
97,5 6,3 7,5 92,5 2,44 9,58 4,6 |
98,3 6,7 9,2 90,8 1,67 9,65 3,1 |
Gew.-# CELOH (Leitung 5) Zusammensetzung des Destillats |
|||
Gew.-^ OH,OH 5 Gew.-^ der restlichen C^-Fraktion Isobuten-Gehalt der restlichen Cv-Fraktion (Gew.-^) Zusammensetzung des MtBE |
|||
Tonnen/Stunde Gewv-# CHxOH |
CO CD
cn ο
co
-r-
Der in dieser Offenbarung verwendete Ausdruck "Effluent"
bedeutet: "das Ausströmende" -
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Leerseife
Claims (9)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung und Isolierung von Methyl-tert,-butyl-äther,dadurch gekennzeichnet,daß sie aus den folgenden wesentlichen Stufen besteht:a) man leitet eine CL-Fraktion, welche 5 bis 70 Gew.-% Isobuten, Methanol und einen im folgenden definierten Kreislaufstrom in flüssiger Phase enthält, durch eine Reaktionszone, die einen sauren Verätherungs-Katalysator enthält, und isoliert das Reaktionseffluent,b) man destilliert das Reaktionseffluent unter superatmosphärischem Druck, so daß ein Kopf-Effluent, das im wesentlichen aus C^-Kohlenwasserstoffen gebildet ist und nichtumgewandeltes Isobuten und Methanol enthält, sowie ein Schwanz-Effluent mit hohem MtBE-Gehalt entsteht,c) man teilt das Kopf-Effluent in eine erste Fraktion, welche man abzieht, und eine zweite Fraktion, welche als Kreislaufstrom bezeichnet wird, und führt die genannte zweite Fraktion im Kreislauf in die Stufe a) zurück,d) man isoliert das Schwanz-Effluent mit hohem MtBE-Gehalt.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß das Gewichtsverhältnis (R) der zweiten Fraktion (Kreislaufstrom) zur ersten Fraktion, welche man abzieht, 0,1 : 1 bis 1o : 1 beträgt.030036/0610
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis (R) 0,3 : 1 bis 3 : 1 ist.
- 4·. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,daß der superatmosphärische Druck der Destillation gemäß Stufe (b) 2 bis 4-0 absolute Atmosphären beträgt.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet,daß der Druck 7 bis 30 absolute Atmosphären beträgt.
- 6. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet,daß die Stufe (a) in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Reaktoren durchgeführt wird, von denen der erste auf einer höheren Temperatur als der letztere gehalten wird.
- 7. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,daß die Stufe (a) in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Reaktoren durchgeführt wird, von denen mindestens der erste Reaktor vom Typ des in einer flüssigen Phase dispergierten Katalysators ist und mindestens der letzte Reaktor vom Typ mit festem Katalysatorbett ist.030036/0610
- 8. Verfahren gemäß Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet,daß der Druck Ίο bis 25 absolute Atmosphären beträgt,
- 9. Verfahren gemäß Ansprüchen Ί bis 8, dadurch gekennzeichnet,daß die Stufe (a) in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Reaktoren durchgeführt wird und der Kreislaufstrom direkt in den zweiten Reaktor geleitet wird.030036/0610
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