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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Material und ein Verfahren zur
Herstellung eines Leiterbildes.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Bei
der Herstellung biegsamer Flüssigkristallanzeigen
(LCDs), elektrolumineszierender Anordnungen und fotovoltaischer
Zellen werden durchsichtige ITO-Elektroden (Indium-Zinn-Oxid-Elektroden)
verwendet. Diese Elektroden werden durch Vakuumzerstäubung von
ITO auf ein Substrat hergestellt. Weil sich dieser Vorgang durch
hohe Temperaturen bis zu 250°C
kennzeichnet, werden in der Regel Glassubstrate verwendet. Die hohen
Fabrikationskosten und die niedrige Flexibilität (Biegsamkeit) und Streckbarkeit,
denen die Sprödigkeit der
ITO-Schicht und des Glassubstrats zugrunde liegt, führen aber
dazu, dass die Anzahl möglicher
Einsatzgebiete beschränkt
ist. Aus diesem Grund verlagert sich das Interesse mehr und mehr
zu vollorganischen Anordnungen, die aus Kunstharzen als Substrat
und organischen Polymerschichten mit Eigenleitfähigkeit als Elektroden aufgebaut
sind. Diese Kunststoffelektronik erlaubt die Herstellung kostengünstiger
Vorrichtungen mit neuen Eigenschaften (Physics World, März 1999,
S. 25–39).
Zum Aufbringen einer eigenleitfähigen
polymeren Schicht auf biegsame Kunststoffsubstrate eignen sich Durchlaufwalzenbeschichtungsmethoden
(gegenüber
Batch-Verfahren
wie Zerstäubung),
wobei die dabei erhaltenen organischen Elektroden die Herstellung
elektronischer Vorrichtungen mit höherer Biegsamkeit und niedrigerem
Gewicht erlauben.
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Die
Herstellung und Verwendung von eigenleitfähigen Polymeren wie Polypyrrol,
Polyanilin, Polyacetylen, Polyparaphenylen, Polythiophen, Polyphenylenvinylen,
Polythienylenvinylen und Polyphenylensulfid sind den Fachleuten
bekannt.
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In
EP-A 440 957 werden Dispersionen von Polythiophenen offenbart, die
in Gegenwart von Polyanionen aus sich wiederholenden Einheiten der
folgenden Formel (I):
in der R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom oder eine C
1-4-Alkylgruppe
oder zusammen einen gegebenenfalls substituierten C
1-4-Alkylenrest
bedeuten, zusammengesetzt sind. EP-A 686 662 beschreibt ferner Gemische
aus A) neutralen Polythiophenen mit der sich wiederholenden Struktureinheit
der Formel (I):
in der R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander jeweils ein Wasserstoffatom oder eine C
1-4-Alkylgruppe
oder zusammen einen gegebenenfalls substituierten C
1-4-Alkylenrest,
vorzugsweise einen gegebenenfalls durch eine Alkylgruppe substituierten
Methylenrest, einen gegebenenfalls durch eine C
1-12-Alkylgruppe
oder eine Phenylgruppe substituierten 1,2-Ethylenrest oder einen
1,2-Cyclohexenrest bedeuten, und B) einer organischen Verbindung,
die eine Di- oder Polyhydroxylgruppe und/oder eine Carboxylgruppe
oder eine Amidgruppe oder Lactamgruppe enthält, sowie daraus hergestellte
leitfähige
Beschichtungen, die bei erhöhter
Temperatur, vorzugsweise zwischen 100°C und 250°C, vorzugsweise 1 bis 90 s lang
getempert werden, um ihren elektrischen Widerstand vorzugsweise
auf < 300 Ohm/Quadrat
zu steigern.
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In
EP-A 1 079 397 wird ein Verfahren zur Herstellung eines elektrisch
leitenden Bildes auf einem Träger
offenbart, wobei der Träger
mit einer ein Polythiophen, ein Polyanion und eine organische Dihydroxyl-
oder Polyhydroxylverbindung enthaltenden Polymerschicht beschichtet
wird, wobei der Oberflächenwiderstand (SR)
der Polymerschicht in vorgegebenen Bereichen von einem Beginnwert
SRi, der mehr als 104 Ω/Quadrat beträgt, auf
SRi/Δ,
wobei Δ zumindest
10 beträgt,
verringert wird und zwar durch Erwärmung der vorgegebenen Bereiche,
ohne dass die Polymerschicht in weitgehendem Maße ablatiert oder zerstört wird.
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In
JP 04-100867 wird eine leitfähige
Paste offenbart, wobei es sich um ein leitfähiges Pastenmaterial handelt,
das ein leitfähiges
Material, ein organisches Bindemittel und ein Lösungsmittel als Grundbestandteile enthält, und
der Volumenwiderstand durch Erwärmung
der aufgetragenen und getrockneten Paste gesteigert wird.
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In
US 5 354 613 wird ein Blatt-
oder Bahnmaterial offenbart, das einen Träger aus hydrophobem Harz oder
einen mit zumindest einer Schicht aus hydrophobem Harz beschichteten
Papierträger
enthält,
wobei der Harzträger
oder die Harzschicht mit einer antistatischen Außenschicht überzogen ist, die als Grundbestandteil ein
Polythiophen mit konjugierter Hauptkette in Gegenwart einer polymeren
Anionverbindung enthält,
wobei die antistatische Schicht ebenfalls ein hydrophobes organisches
Polymer mit einem Einfrierpunkt (Tg) von zumindest 40°C enthält, wobei
das Polythiophen in einem Verhältnis
von zumindest 0,001 g/m
2 enthalten ist und das
Gewichtsverhältnis
des Polythiophens zum hydrophoben organischen Polymer zwischen 1/10
und 1/1.000 liegt. In den erfindungsgemäßen Beispielen liegt das Gewichtsverhältnis des
Polythiophens zum hydrophoben organischen Polymer zwischen 1/18,5
und 1/110,8 in auf den Träger
aufgebrachten Dispersionen, die N-Methylpyrrolidon, eine protonenfreie
Verbindung mit einer Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15, enthalten, und beträgt
das Gewichtsverhältnis
des Polythiophens zum hydrophoben organischen Polymer 1/60,5 in
das N-Methylpyrrolidon nicht enthaltenden Dispersionen.
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In
EP-A 1 054 414 wird ein durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes
Verfahren zur Herstellung einer Elektrodenstruktur in einem leitfähigen Polymer
auf einem Substrat offenbart: Auftrag einer Schicht, die zwischen
10 und 5.000 mg/m2 eines leitfähigen Polymers
enthält,
um eine leitfähige
Schicht zu bilden, und Drucken einer Elektrodenstruktur auf dieser
Schicht, wobei eine Drucklösung,
die ein Oxidans aus der Gruppe bestehend aus ClO–,
BrO–,
MnO4 –, Cr2O7 ––, S2O8 –– und H2O2 enthält,
benutzt wird. Beispiel 1 beschreibt den Auftrag einer mit destilliertem
Wasser auf 1.000 ml aufgefüllten
Dispersion, die 417 ml einer PT-Dispersion enthält, die 0,2894 Gew.-% PEDOT,
50 ml Methylpyrrolidon, eine protonenfreie Verbindung mit einer
Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15, 8,8 ml einer 30 gew.-%igen Dispersion eines Copolymers aus Vinylidenchlorid,
Methylacrylat und Itakonsäure
in einem Verhältnis
von 88/10/2 und 0,5 ml FLUORADTM FC430 enthält, auf
einen 100 μm
starken Poly(ethylenterephthalat)-Träger. Das Gewichtsverhältnis von
Polythiophen (PEDOT) zu Polymer beträgt 1/2,15.
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In
EP-A 1 003 179 wird ein durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes
Verfahren zur Herstellung einer polymeren leitfähigen Schicht auf einem Gegenstand
offenbart: Bereitstellen einer wässrigen
Zusammensetzung, enthaltend ein Polythiophen, eine Polyanionverbindung
und eine protonenfreie Verbindung mit einer Dielektrizitätskonstante ε von ≥ 15, Auftrag
der Zusammensetzung auf den Gegenstand zur Bildung einer Schicht
und Trocknung der Schicht zur Bildung einer leitfähigen polymeren
Schicht auf dem Gegenstand. Beispiel 1 beschreibt den Auftrag einer
mit destilliertem Wasser auf 1.000 ml aufgefüllten Dispersion, die 417 ml
einer PT-Dispersion enthält,
die 0,2894 Gew.-% PEDOT, 50 ml Methylpyrrolidon, eine protonenfreie
Verbindung mit einer Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15, 8,8 ml einer 30 gew.-%igen Dispersion eines Copolymers aus Vinylidenchlorid,
Methylacrylat und Itakonsäure
in einem Verhältnis
von 88/10/2 und 0,5 ml FLUORADTM FC430 enthält, auf
einen 100 μm
starken Poly(ethylenterephthalat)-Träger. Das Gewichtsverhältnis von
Polythiophen (PEDOT) zu Polymer beträgt 1/2,15.
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Beschichtungen
aus organischen eigenleitfähigen
Polymeren können
durch bekannte Mikrolithografietechniken mit Musterstrukturen versehen
werden. In WO-A-97 18944 wird ein Verfahren beschrieben, in dem
ein positives oder negatives Fotolackmuster auf eine Beschichtung
aus einem organischen eigenleitfähigen
Polymer angebracht wird und nach den Schritten der selektiven UV-Belichtung
des Fotolackmusters, Entwicklung des Fotolackmusters, Ätzung der
eigenleitfähigen
Polymerschicht und schließlich
Abziehen des nicht-entwickelten Fotolackmusters mit einem organischen
Lösungsmittel
eine gemusterte Schicht erhalten wird. Eine ähnliche Technik wird in „Synthetic
Metals", Band 22,
Seiten 265–271,
1988, für
den Aufbau eines vollorganischen Dünnfilmtransistors beschrieben.
Wegen der vielen Verfahrensschritte und des unverzichtbaren Einsatzes
gefährlicher
Chemikalien sind solche Verfahren aber umständlich.
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Aufgaben der
vorliegenden Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines ein eigenleitfähiges Polymer
enthaltenden Materials zur Herstellung eines Leiterbildes ohne gefährliche
Chemikalien.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen
eines Verfahrens zur Herstellung eines Leiterbildes, in dem der
Einsatz gefährlicher
Chemikalien nicht unverzichtbar ist.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Kurze Darstellung
der vorliegenden Erfindung
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Man
hat unerwartet gefunden, dass durch Erwärmung eines ein Polyanion,
ein eigenleitfähiges
Polymer und einen wärmekoagulierbaren
Latex enthaltenden und keine organische Dihydroxyl- oder Polyhydroxylverbindung
oder protonenfreie Verbindung mit einer Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15 enthaltenden Elements, wobei das Gewichtsverhältnis des eigenleitfähigen Polymers
zum Latex zwischen 20:1 und 1:5 liegt, die Oberflächenleitfähigkeit
gesteigert und/oder die Entfernbarkeit der erwärmten Bereiche des Elements
im Vergleich zur Entfernbarkeit der nicht-erwärmten Bereiche des Elements
geändert
wird.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch ein Material zur Herstellung eines Leiterbildes, wobei das
Material einen Träger
und ein thermisch differenzierbares Element enthält, wobei das thermisch differenzierbare
Element eine Außenschicht
enthält,
die ein Polyanion, ein eigenleitfähiges Polymer und hydrophobe wärmekoagulierbare
Latexteilchen in einem Gewichtsverhältnis, bezogen auf das eigenleitfähige Polymer,
zwischen 20:1 und 1:5 enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch differenzierbare Element
ferner eine Verbindung enthält,
die absorbiertes Licht in wärme
umzuwandeln vermag, die hydrophoben wärmekoagulierbaren Latexteilchen
durch Erwärmung
in der Lage sind, die Leitfähigkeit
der erwärmten
Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten Teilen
der Außenschicht
zu steigern und/oder die Entfernbarkeit der erwärmten Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten
Teilen der Außenschicht
zu ändern,
und das thermisch differenzierbare Element keine organische Dihydroxyl-
oder Polyhydroxylverbindung oder protonenfreie Verbindung mit einer
Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15 enthält.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
ebenfalls durch ein Material zur Herstellung eines Leiterbildes,
wobei das Material einen Träger
und ein thermisch differenzierbares Element enthält, wobei das thermisch differenzierbare
Element eine Außenschicht,
die ein Polyanion und ein eigenleitfähiges Polymer enthält, und
eine zweite, an die Außenschicht
grenzende Schicht enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht in einem Gewichtsverhältnis, bezogen
auf das eigenleitfähige
Polymer, zwischen 20:1 und 1:5 hydrophobe wärmekoagulierbare Latexteilchen
enthält,
die durch Erwärmung
in der Lage sind, die Leitfähigkeit der
erwärmten
Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten
Teilen der Außenschicht
zu steigern und/oder die Entfernbarkeit der erwärmten Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten Teilen
der Außenschicht
zu ändern,
und das thermisch differenzierbare Element keine organische Dihydroxyl- oder
Polyhydroxylverbindung oder protonenfreie Verbindung mit einer Dielektrizitätskonstante ε von zumindest 15
enthält.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch ein Material zur Herstellung eines Leiterbildes, wobei das
Material einen Träger
und ein thermisch differenzierbares Element enthält, wobei das thermisch differenzierbare
Element eine Außenschicht,
die ein Polyanion und ein eigenleitfähiges Polymer enthält, und
eine zweite, an die Außenschicht
grenzende Schicht enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschicht und die zweite Schicht
in einem Gewichtsverhältnis,
bezogen auf das eigenleitfähige
Polymer, zwischen 20:1 und 1:5 hydrophobe wärmekoagulierbare Latexteilchen
enthalten, die durch Erwärmung
in der Lage sind, die Leitfähigkeit
der erwärmten
Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten Teilen
der Außenschicht zu
steigern und/oder die Entfernbarkeit der erwärmten Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten
Teilen der Außenschicht
zu ändern,
und das thermisch differenzierbare Element keine organische Dihydroxyl-
oder Polyhydroxylverbindung oder protonenfreie Verbindung mit einer
Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15 enthält.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
ebenfalls durch ein durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes
Verfahren zur Herstellung eines Leiterbildes: Bereitstellen des
oben erwähnten
Materials zur Herstellung eines Leiterbildes, bildmäßige Erhitzung
des Materials, um zwischen den erwärmten und nicht-erwärmten Bereichen
der Außenschicht
eine Differenzierung der Oberflächenleitfähigkeit
und/oder Entfernbarkeit mit einem Entwickler hervorzurufen, gegebenenfalls
die Verarbeitung des Materials mit dem Entwickler, wobei zumindest
zum Teil Bereiche der Außenschicht
gegebenenfalls zusammen mit einer daran grenzenden Schicht entfernt
werden, und gegebenenfalls die Verarbeitung des Materials mit einem
die Leitfähigkeit verbessernden
Mittel, um die Leitfähigkeit
der nicht-entfernten Bereiche der Außenschicht zu steigern.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
ebenfalls durch Verwendung des oben erwähnten Materials oder Anwendung
des oben erwähnten
Verfahrens zur Herstellung einer elektronischen Schaltung bei der
Herstellung einer elektrischen Anordnung oder Halbleiteranordnung
wie einer gedruckten Leiterplatte, einer integrierten Schaltung,
einer Anzeige oder eines Berührungsbildschirms,
einer elektrolumineszierenden Anordnung oder einer fotovoltaischen
Zelle.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung
ersichtlich.
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Ausführliche Beschreibung der vorliegenden
Erfindung
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Definitionen
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Unter
dem Begriff "Träger" versteht sich ein „selbsttragendes
Material", wodurch
er sich zu einer "Schicht", die zwar auf den
Träger
aufgetragen sein kann, jedoch nicht selbsttragend ist, unterscheidet.
Der Begriff umfasst ebenfalls jegliche zur Haftung am durch Belichtung
differenzierbaren Element notwendige Behandlung oder jegliche dazu
beitragende Schicht.
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Unter
dem Begriff „leitfähig" versteht sich einen
Oberflächenwiderstand
von höchstens
1011 Ω/Quadrat aufweisend.
Dieser Begriff ist ein Oberbegriff, der sowohl die Begriffe „antistatisch" als „elektrisch
leitend" umfasst.
Der Begriff „elektrisch
leitend" bedeutet „einen
Oberflächenwiderstand
von weniger als 106 Ω/Quadrat aufweisend". Antistatische Materialien
weisen einen Oberflächenwiderstand
zwischen 106 und 1011 Ω/Quadrat auf
und sind nicht als Elektrode geeignet.
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Der
Begriff „Leiterbild" deutet auf ein Bild
mit Elementen mit unterschiedlichen Oberflächenwiderständen.
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Der
Begriff „elektrisch
leitendes Bild" deutet
auf ein Bild in der erfindungsgemäßen Außenschicht, das elektrisch
leitend ist oder durch eine Nachbehandlung elektrisch leitend gemacht
werden kann.
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Der
Begriff „eigenleitfähiges Polymer" deutet auf organische
Polymere hin, die (poly)konjugierte π-Elektronensysteme (z.B. Doppelbindungen,
aromatische oder heteroaromatische Ringe oder Dreifachbindungen)
enthalten und deren Leitfähigkeitseigenschaften
nicht durch Umgebungsfaktoren wie relative Feuchtigkeit beeinflusst
werden.
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Wärmekoagulierbare
Teilchen sind hydrophobe thermoplastische Polymerteilchen, die bei
Erwärmung koagulieren
(koaleszieren). Die Koagulationstemperatur thermoplastischer Polymerteilchen
ist die Temperatur, bei der die thermoplastischen Polymerteilchen
genügend
sanft sind, um zu koagulieren. Diese Temperatur liegt in der Regel
unter dem Schmelzpunkt der Polymerteilchen.
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Eine
Verbesserung der Leitfähigkeit
deutet auf ein Verfahren, in dem die Leitfähigkeit gesteigert wird, z.B.
durch Kontakt mit hochsiedenden Flüssigkeiten wie einer eine Dihydroxyl-
oder Polyhydroxyl- und/oder Carboxylgruppe, eine Amidgruppe oder
eine Lactamgruppe enthaltenden organischen Verbindung, und gegebenenfalls
anschließendes
Erwärmen
bei erhöhter
Temperatur, vorzugsweise zwischen 100°C und 250°C während vorzugsweise 1 bis 90
s. Bei protonenfreien Verbindungen mit einer Dielektrizitätskonstante
von zumindest 15, z.B. N-Methylpyrrolidinon, können Temperaturen unter 100°C angewandt
werden. Eine solche Verbesserung der Leitfähigkeit lässt sich bei Polythiophenen
beobachten und kann während
der Herstellung der Außenschicht
oder daran anschließend
erzielt werden. Besonders bevorzugte Flüssigkeiten für eine solche
Behandlung sind N-Methylpyrrolidinon und Diethylenglycol, wie beschrieben
in EP-A 686 662 und EP-A 1 003 179.
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Der
Begriff „Entfernbarkeit" bedeutet mechanisch
entfernbar ohne Einsatz einer Flüssigkeit
oder entfernbar durch Verwendung einer Flüssigkeit ohne oder mit gleichzeitiger
oder anschließender
Verwendung von Wisch- oder anderen mechanischen Entfernungsmitteln.
Durch Verwendung einer Flüssigkeit
kann die erfindungsgemäße Außenschicht
dermaßen
gelöst,
gequollen oder dispergiert werden, dass sie dabei entfernt wird oder
dadurch ihre Entfernung ermöglicht
wird.
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Bildmäßig erwärmt bedeutet,
dass die chemischen Änderungen
im Material vielmehr durch Einwirkung von infolge der Absorption
von Licht erzeugter Wärme
als direkt durch das absorbierte Licht selbst hervorgerufen werden.
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Die
Abkürzung
PEDOT bedeutet Poly(3,4-ethylendioxythiophen).
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Die
Abkürzung
PSS bedeutet Poly(styrolsulfonsäure)
oder Poly(styrolsulfonat).
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Die
Abkürzung
PVA bedeutet Poly(vinylalkohol).
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Die
Abkürzung
PAA bedeutet Polyacrylsäure.
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Leitfähig
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Der
Begriff "leitfähig" bezieht sich auf
den elektrischen Widerstand des Materials. Der elektrische Widerstand
einer Schicht wird in der Regel als Oberflächenwiderstand Rs (Einheit Ω, oft als Ω/Quadrat
ausgedrückt)
ausgedrückt.
Die Leitfähigkeit
kann ebenfalls als Volumenwiderstand Rv =
Rs·d,
wobei d die Stärke
der Schicht ist, Volumenleitfähigkeit
kv = 1/Rv [Einheit:S(iemens)/cm]
oder Oberflächenleitfähigkeit
ks = 1/Rs [Einheit:S(iemens)·Quadrat]
ausgedrückt
werden.
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Alle
in der vorliegenden Erfindung verwendeten elektrischen Widerstandswerte
werden nach einer der folgenden Methoden gemessen. Beim ersten Verfahren
wird der mit der elektrisch leitenden Außenschicht beschichtete Träger zu einem
Streifen mit einer Länge
von 27,5 cm und einer Breite von 35 mm zugeschnitten. Über die
Breite des Streifens werden Streifenelektroden in einem Abstand
von 10 cm zueinander und senkrecht zum Streifenrand angebracht.
Die Elektroden sind aus einem eigenleitfähigen Polymer, ECCOCOAT CC-2,
das erhältlich
ist durch Emerson & Cumming
Speciality Polymers. An die Elektrode wird eine konstante Spannung
angelegt. Der durch den Schaltung fließende Strom wird mittels eines
Picoamperemeter KEITHLEY 485 gemessen. Aus der Spannung und dem
Strom wird unter Berücksichtigung
der Geometrie der Fläche
zwischen den Elektroden der Oberflächenwiderstand in Ω/Quadrat
gemessen.
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Beim
zweiten Verfahren wird der Oberflächenwiderstand durch Inkontaktbringen
der Außenschicht
mit parallelen, 35 mm langen, in einem Abstand von 35 zueinander
angeordneten, durch einen TeflonTM-Isolator getrennten
Kupferelektroden gemessen. Bei dieser Messung erstellen die Elektroden
Linienkontakte mit der Außenschicht
und kann der Oberflächenwiderstand
dadurch direkt gemessen werden.
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Bei
der dritten Methode erfolgt die Widerstandsmessung mittels eines
FlukeTM-Multimeters (maximaler Messwert
4,0 × 107 Ω)
mit zwei in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf dem Material.
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Material zur
Herstellung eines Leiterbildes
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch ein Material zur Herstellung eines Leiterbildes, wobei das
Material einen Träger
und ein thermisch differenzierbares Element enthält, wobei das thermisch differenzierbare
Element eine Außenschicht,
die ein Polyanion und ein eigenleitfähiges Polymer enthält, und gegebenenfalls
eine zweite, an die Außenschicht
grenzende Schicht enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenschicht und/oder die eventuelle
zweite Schicht in einem Gewichtsverhältnis, bezogen auf das eigenleitfähige Polymer,
zwischen 20:1 und 1:5, hydrophobe wärmekoagulierbare Latexteilchen
enthält
(enthalten), die durch Erwärmung
in der Lage sind, die Leitfähigkeit
der erwärmten
Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten
Teilen der Außenschicht
zu steigern und/oder die Entfernbarkeit der erwärmten Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten
Teilen der Außenschicht
zu ändern,
und das thermisch differenzierbare Element keine organische Dihydroxyl-
oder Polyhydroxylverbindung oder protonenfreie Verbindung mit einer
Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15 enthält.
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Nach
einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes ist das Leiterbild ein elektrisch
leitendes Bild.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes enthält das Material ferner zumindest
eine zusätzliche
Schicht.
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Träger
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Nach
einer dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes wird als Träger eine polymere Folie, ein
Siliciumsubstrat, ein keramischer Träger, ein Oxidträger, ein
Glasträger,
eine mit Glas verstärkte
polymere Folie, ein Glas-Kunststoff-Laminat, ein Metall-Kunststoff-Laminat,
ein Papierträger
oder ein laminierter Papierträger
verwendet.
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Der
Träger
kann vorbehandelt werden, z.B. durch eine Koronabehandlung oder
Glühentladung,
oder mit einer Haftschicht oder einem anderen haftvermittelnden,
die Haftung am thermisch differenzierbaren Element sichernden Mittel
versehen werden. Geeignete polymere Folien sind Poly(ethylenterephthalat),
Poly(ethylennaphthalat), Polystyrol, Polyethersulfon, Polycarbonat,
Polyacrylat, Polyamid, Polyimide, Cellulosetriacetat, Polyolefine
und Polyvinylchlorid.
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Nach
einer vierten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes ist der Träger ein durchsichtiger Träger.
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Thermisch
differenzierbares Element
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Ein
wie im erfindungsgemäßen Material
verwendetes thermisch differenzierbares Element enthält eine ein
Polyanion und ein eigenleitfähiges
Polymer enthaltende Außenschicht
und gegebenenfalls eine an die Außenschicht grenzende zweite
Schicht, wobei die Außenschicht
und/oder die eventuelle zweite Schicht hydrophobe wärmekoagulierbare
Latexteilchen und keine organische Dihydroxyl- oder Polyhydroxylverbindung oder protonenfreie
Verbindung mit einer Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15 enthält
(enthalten). Diese thermische Differenzierung kommt als Anstieg
der Leitfähigkeit
der erwärmten
Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten Teilen
der Außenschicht
und/oder Änderungen
der Entfernbarkeit der erwärmten
Teile der Außenschicht
im Vergleich zu den nicht-erwärmten
Teilen der Außenschicht
zum Ausdruck.
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Nach
einer fünften
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes ist das thermisch differenzierbare
Element ein einschichtiges Element.
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Nach
einer sechsten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes ist das thermisch differenzierbare
Element ein aus zwei oder mehr Schichten zusammengesetztes Element.
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Nach
einer siebten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes liegt das Gewichtsverhältnis der
hydrophoben wärmekoagulierbaren
Latexteilchen zum eigenleitfähigen Polymer
im thermisch differenzierbaren Element zwischen 5:1 und 1:2.
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Nach
einer achten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes liegt das Gewichtsverhältnis der
hydrophoben wärmekoagulierbaren
Latexteilchen zum eigenleitfähigen Polymer
im thermisch differenzierbaren Element zwischen 9:1 und 1:3.
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Nach
einer neunten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes liegt das Gewichtsverhältnis der
hydrophoben wärmekoagulierbaren
Latexteilchen zum eigenleitfähigen Polymer
im thermisch differenzierbaren Element zwischen 9:1 und 1:2.
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Nach
einer zehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes weist das thermisch differenzierbare
Element einen Oberflächenwiderstand
von weniger als 106 Ω/Quadrat auf.
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Nach
einer elften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes weist das thermisch differenzierbare
Element einen Oberflächenwiderstand
auf, der nach Behandlung in einem sogenannten Leitfähigkeitsverbesserungsverfahren
auf weniger als 106 Ω/Quadrat verringert werden kann.
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Eigenleitfähiges Polymer
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Als
erfindungsgemäß verwendete
eigenleitfähige
Polymere kommen alle den Fachleuten bekannten eigenleitfähigen Polymere
in Frage, zum Beispiel Polyacetylen, Polypyrrol, Polyanilin, Polythiophen
usw. Genauere Angaben über
geeignete eigenleitfähige
Polymere finden sich in "Advances
in Synthetic Metals",
herausgegeben von P. Bernier, S. Lefrant und G. Bidan, Elsevier,
1999, in "Intrinsically
Conducting Polymers: An Emerging Technology", Kluwer (1993), in "Conducting Polymer Fundamentals and
Applications, A Practical Approach", P. Chandrasekhar, Kluwer, 1999, und
in "Handbook of
Organic Conducting Molecules and Polymers", herausgegeben von Walwa, Band 1–4, Marcel
Dekker Inc. (1997).
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Nach
einer zwölften
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes ist das eigenleitfähige Polymer
ein Polymer oder Copolymer aus einem gegebenenfalls substituierten Thiophen.
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Nach
einer dreizehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes ist das eigenleitfähige Polymer
ein gegebenenfalls substituiertes Thiophen der Formel (II)
in der
n größer als
1 ist und R
1 und R
2 unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte
C
1-4-Alkylgruppe oder zusammen eine gegebenenfalls
substituierte C
1-5-Alkylengruppe oder eine
gegebenenfalls substituierte Cycloalkylengruppe, vorzugsweise eine
Ethylengruppe, eine gegebenenfalls alkylsubstituierte Methylengruppe,
eine gegebenenfalls C
1-12-alkylsubstituierte
oder phenylsubstituierte Ethylengruppe, eine 1,3-Propylengruppe
oder eine 1,2-Cyclohexylengruppe bedeuten.
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Die
Herstellung eines solchen Polythiophens und wässriger Dispersionen aus solchem
Polythiophen und einem Polyanion wird in EP-A 440 957 und der US-A-Entsprechung
5 300 575 beschrieben. Grundsätzlich erfolgt
die Herstellung des Polythiophens in Gegenwart polymerer Polyanionverbindungen
durch oxidative Polymerisation von 3,4-Dialkoxythiophenen oder 3,4-Alkylendioxythiophenen
der folgenden Formel:
in der R
1 und
R
2 die diesen Symbolen oben zugemessene
Bedeutung aufweisen.
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Stabile
wässrige
Polythiophendispersionen mit einem Feststoffgehalt zwischen 0,05
und 55 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, können durch Auflösen von
Thiophenen der obigen Formel, einer Polysäure und eines Oxidationsmittels
in einem organischen Lösungsmittel
oder vorzugsweise in Wasser, das wahlweise eine gewisse Menge eines
organischen Lösungsmittels
enthält,
und anschließendes
Rühren
der so erhaltenen Lösung
oder Emulsion bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C bis zur Vollendung der Polymerisationsreaktion
erhalten werden. Die durch die oxidative Polymerisation erhaltenen
Polythiophene sind positiv geladen, wobei die Zahl und Position
solcher positiven Ladungen nicht einwandfrei feststellbar sind und
deswegen nicht in der allgemeinen Formel der sich wiederholenden
Einheiten des Polythiophenpolymers dargestellt sind.
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Als
Oxidationsmittel kommen die in der Regel für die oxidative Polymerisation
von Pyrrol verwendeten Oxidationsmittel in Frage, Solche sind beispielsweise
in J. Am. Chem. Soc. 85, 454 (1963), beschrieben. Bevorzugte preiswerte
und leicht handhabbare Oxidationsmittel sind Eisen-III-Salze, z.B.
FeCl3, Fe(ClO4)3 und die Eisen-III-Salze organischer Säuren und
organische Reste aufweisender anorganischer Säuren, ferner H2O2, K2Cr2O7, Alkali- oder Ammoniumpersulfate, Alkaliperborate,
Kaliumpermanganat und Kupfersalze, wie Kupfertetrafluorborat. Auch
Luft oder Sauerstoff kann als Oxidationsmittel verwendet werden.
Für die
oxidative Polymerisation des Thiophens werden theoretisch je Mol
Thiophen 2,25 Äquivalente
Oxidationsmittel benötigt (siehe
z.B. J. Polym. Sc. Part A Polymer Chemistry Band 26, S. 1287 (1988)).
Praktisch wird das Oxidationsmittel jedoch in einem gewissen Überschuss,
z.B. einem Überschuss
von 0,1 bis 2 Äquivalenten
je Mol Thiophen, verwendet.
-
Polyanion
-
Nach
einer vierzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes wird das Polyanion aus einer
Polysäure
gebildet oder kann als Salz der entsprechenden Polysäure, z.B.
ein Alkalisalz, zugesetzt werden. Bevorzugte Polysäuren oder
daraus gebildete Salze sind polymere Carbonsäuren wie Poly(acrylsäure), Poly((meth)acrylsäure) und
Poly(maleinsäure)
oder polymere Sulfonsäuren wie
Poly(styrolsulfonsäure)
oder Poly(vinylsulfonsäure).
Auch Copolymere aus solchen Carbonsäuren und/oder Sulfonsäuren und
anderen polymerisierbaren Monomeren wie Styrol oder Acrylaten kommen
in Frage.
-
Nach
einer fünfzehnten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes ist das Polyanion Poly(styrolsulfonat).
-
Das
Molekulargewicht dieser Polyanion bildenden Polysäuren liegt
vorzugsweise zwischen 1.000 und 2 × 106,
besonders bevorzugt zwischen 2.000 und 5 × 105.
Diese Polysäuren
oder deren Alkalisalze sind im Handel erhältlich und können nach
den bekannten Verfahren hergestellt werden, wie z.B. nach der von
Houben-Weyl in "Methoden
der Organische Chemie",
Band E20, Makromolekulare Stoffe, Teil 2, (1987), S. 1141, beschriebenen
Methode.
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Wärmekoagulierbare
Latexteilchen
-
Die
Koagulationstemperatur der erfindungsgemäß verwendeten wärmekoagulierbaren
Latexteilchen liegt vorzugsweise zwischen 35°C und 10°C unter der Zersetzungstemperatur
des Polymers und besonders bevorzugt zwischen 50°C und 10°C unter der Zersetzungstemperatur
des Polymers. Koagulation tritt infolge Erweichen oder Schmelzen
der thermoplastischen polymeren Teilchen unter Einwirkung von Wärme auf.
-
Aus
praktischen Gründen
werden thermoplastische polymere Teilchen mit einer Koagulationstemperatur
zwischen 10°C
und 200°C über Zimmertemperatur
bevorzugt. Bei Erwärmung
der erfindungsgemäß verwendeten
thermoplastischen polymeren Teilchen auf eine Temperatur über deren
Koagulationstemperatur koagulieren sie und bilden ein hydrophobes
Agglomerat.
-
Typische
Beispiele für
erfindungsgemäß nutzbare
hydrophobe polymere Teilchen sind z.B. Polyethylen, Polypropylen
und Polyvinylenchlorid mit einem Schmelzpunkt von 110, 150 bzw.
190°C sowie
die folgenden Polymere: Polystyrol, Poly[methyl(meth)acrylat], Poly[ethyl(meth)acrylat],
Polyvinylchlorid, Polyacrylnitril usw. oder Copolymere derselben.
Der Einfrierpunkt vieler Polymere beträgt etwa zwei Drittel des kristallinen Schmelzpunktes
bei Messung in K. Eine wichtige Ausnahme davon bilden Copolymere.
Polymere mit einem weiten Bereich von Koagulationstemperaturen können durch
Copolymeri sation, Copolykondensation, Variieren des Molekulargewichtes
oder Weichmachung erhalten werden. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichtes
der Polymere kann zwischen 5.000 und 1.000.000 variieren.
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Die
Teilchengröße der hydrophoben
thermoplastischen Teilchen kann zwischen 0,01 μm und 50 μm, besonders bevorzugt zwischen
0,05 μm
und 10 μm
und ganz besonders bevorzugt zwischen 0,05 μm und 2 μm variieren.
-
Die
polymeren Teilchen sind als eine Dispersion in der wässrigen
Beschichtungsflüssigkeit
des thermisch differenzierbaren Elements enthalten und können nach
den in als Verweisung in diese Schrift aufgenommenen
US 3 476 937 beschriebenen Verfahren
angefertigt werden. In einem weiteren, für die Anfertigung einer wässrigen
Dispersion der thermoplastischen polymeren Teilchen besonders geeigneten
Verfahren wird das hydrophobe thermoplastische Polymer in einem
organischen wasserunmischbaren Lösungsmittel
gelöst,
wird die so erhaltene Lösung
in Wasser oder einem wässrigen
Medium dispergiert und wird das organische Lösungsmittel abgedampft.
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Nach
einer sechzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes enthält das thermisch differenzierbare
Element zwischen 20 Gew.-% und 65 Gew.-% der hydrophoben wärmekoagulierbaren
Latexteilchen.
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Nach
einer siebzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes enthält das thermisch differenzierbare
Element zwischen 25 Gew.-% und 55 Gew.-% der hydrophoben wärmekoagulierbaren
Latexteilchen.
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Nach
einer achtzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes enthält das thermisch differenzierbare
Element zwischen 30 Gew.-% und 45 Gew.-% der hydrophoben wärmekoagulierbaren
Latexteilchen.
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Es
können
Tenside verwendet werden, um das Dispergieren der hydrophoben thermoplastischen
Teilchen im Dispersionsmedium zu erleichtern.
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Geeignete
wärmekoagulierbare
polymere Latices zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind:
-
-
Verbindungen, die absorbiertes
Licht in Wärme
umzuwandeln vermögen
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Nach
einer neunzehnten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes enthält das thermisch differenzierbare
Element ferner eine Verbindung, die absorbiertes Licht in Wärme umzuwandeln
vermag und in der Außenschicht
des thermisch differenzierbaren Elements oder in einer an die Außenschicht
grenzenden zweiten Schicht des thermisch differenzierbaren Elements
enthalten sein kann.
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Geeignete
Licht in Wärme
umwandelnde Verbindungen sind IR-absorbierende
Komponenten, obgleich die Absorptionswellenlänge nicht von großer Bedeutung
ist, sofern die Absorption der benutzten Verbindung innerhalb des
Wellenlängenbereichs
der für
die bildmäßige Belichtung
eingesetzten Lichtquelle fällt.
Besonders nutzbare Verbindungen sind zum Beispiel Farbstoffe und
insbesondere IR-absorbierende
Farbstoffe, Russ, Metallcarbide, Metallboride, Metallnitride, Metallcarbonitride
und Oxide. Geeignete IR-absorbierende Farbstoffe
sind Benzpyrilium-, Squarylium- und Croconyliumfarbstoffe, wie in
der als Verweisung in diese Schrift aufgenommenen
US 5 627 014 beschrieben. Dadurch,
dass das Polythiophen selbst Infrarotlicht absorbiert, kann bei
Verwendung einer Infrarotlichtquelle auf die Zugabe von Farbstoffen
oder Pigmenten verzichtet werden. Die Zugabe eines Farbstoffes oder
Pigments, das sichtbares Licht zu absorbieren vermag, soll vermieden werden,
wenn das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer durchsichtigen Elektrode angewandt wird. Andererseits
kann der Träger
z.B. bei Belichtung eines Kunststoffträgers wie eines Poly(ethylenterephthalat)-Trägers mit
einem Excimerlaser das einfallende Licht absorbieren.
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Geeignete
IR-absorbierende Verbindungen, die absorbiertes Licht in Wärme umzuwandeln
vermögen, sind:
-
-
-
Die
IR-Absorber IR04, IR05 und IR06 warten mit genügend breiten IR-Absorptionsspitzen
auf, wodurch sowohl Laserdioden, die zum Beispiel bei 830 nm emittieren,
als Nd:YAG-Laser, die bei 1.064 nm emittieren, eingesetzt werden
können,
wie aus der Absorption von Latexschichten, die 500 mg/m2 Latex
und die in der nachstehenden Tabelle 1 angegebenen unterschiedlichen
Verhältnisse
der Farbstoffe IR04, IR05 und IR06 enthalten, ersichtlich ist.
-
-
Zusätzliche Ingredienzien
-
Das
thermisch differenzierbare Element und jegliche Schichten des erfindungsgemäßen Materials können verschiedene
zusätzliche
Inhaltsstoffe enthalten, wie ein oder mehrere Tenside, Abstandshalter,
Verlaufsmittel und andere herkömmliche
Additive.
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Nach
einer zwanzigsten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes enthält das thermisch differenzierbare
Element ferner ein Tensid.
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Nach
einer einundzwanzigsten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes enthält das thermisch differenzierbare
Element ferner ein anionisches oder nicht-ionisches Tensid. Geeignete
Tenside sind u.a.:
- MERSOLATTMH76
- = ein 76%iges Natriumpentadecylsulfonat-Konzentrat
von BAYER,
- ULTRAVONTM W
- = ein 75–85%iges
Natriumarylsulfonat-Konzentrat von CIBA,
- FT 248
- = C8F17SO3 –(C2H5)4N+, ein anionisches Tensid,
- ZONYLTM FSN100
- = ein ethoxyliertes
nicht-ionisches Fluortensid der Formel F(CF2CF2)yCH2CH2O(CH2CH2O)xH von DuPont,
- ZONYLTM FSO100
- = ein ethoxyliertes
nicht-ionisches Fluortensid der Formel F(CF2CF2)yCH2CH2O(CH2CH2O)xH von DuPont, wobei x = 0 bis etwa 15 und
y = 1 bis etwa 7.
-
Bindemittel
-
Nach
einer zweiundzwanzigsten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes enthalten das thermisch differenzierbare
Element und andere Schichten des Materials ein Bindemittel.
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Geeignete
Bindemittel zum Einsatz im erfindungsgemäßen Material sind beschrieben
in EP-A 564 911. Dazu zählen
wasserlösliche
Polymere wie Poly(vinylalkohol), wasserlösliche Homo- und Copolymere
von Acrylsäure
und Homo- und Copolymere von Methacrylsäure. Bevorzugte Bindemittel
sind u.a. Poly(vinylalkohol) und Homo- und Copolymere von Hydroxyethylmethacrylat
und Copolymere von 2-Propensäure-2-phosphonoxy)-ethylester,
Copolymere von 2-Methyl-2-Propensäure-2-phosphonoxy)-ethylester und ein Terpolymer aus
Vinylidenchlorid, Methylacrylat und Itakonsäure (88/10/2). Solche Bindemittel
können
mit einem Härter
behandelt werden, z.B. mit einem Epoxysilan wie dem in EP-A 564
911 beschriebenen 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan, das besonders
nutzbar ist im Falle einer Beschichtung eines Glassubstrats.
-
Herstellungsverfahren
für die
erfindungsgemäßen Materialien
-
Bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen Materialien kann für den Auftrag
der Gießdispersionen oder
Gießlösungen eine
beliebige, den Fachleuten bekannte Technik herangezogen werden:
Aufschleudern, Aufsprühen
oder eine der zum Auftrag von Lösungen
auf Endlosbahnen angewandten Durchlaufbeschichtungstechniken, z.B.
Tauchbeschichtung, Streichbeschichtung, Rakelbeschichtung, Luftpinselbeschichtung, Tiefdruck-Walzenbeschichtung,
Umkehrwalzenbeschichtung, Extrusions beschichtung, Kaskadenbeschichtung
und Vorhangbeschichtung. Ein Überblick
dieser Beschichtungstechniken findet sich im Buch "Modern Coating and
Drying Technology",
Edward Cohen und Edgar B. Gutoff Editors, VCH Publishers, Inc.,
New York, NY, 1992. Es können
auch unter Anwendung von Beschichtungstechniken wie Kaskadenbeschichtung
und Vorhangbeschichtung mehrere Schichten gleichzeitig angebracht
werden. Die Beschichtungslösungen
und Beschichtungsdispersionen können
ebenfalls durch Drucktechniken wie z.B. Tintenstrahldruck, Tiefdruck,
Flexodruck oder Offsetdruck aufgetragen werden.
-
Die
Beschichtungslösung
oder Beschichtungsdispersion, die das eigenleitfähige Polymer enthält, wird vorzugsweise
in solchem Verhältnis
auf das Substrat angebracht, dass die aufgetragene Polymerschicht
zwischen 10 und 5.000 mg/m2 des eigenleitfähigen Polymers,
besonders bevorzugt zwischen 100 und 500 mg/m2 des
eigenleitfähigen
Polymers enthält.
-
Verfahren
zur Herstellung eines Leiterbildes
-
Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch ein durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes Verfahren
zur Herstellung eines Leiterbildes auf einem Träger: Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Materials
zur Herstellung eines Leiterbildes, bildmäßige Erwärmung des Materials, wobei
zwischen den erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen der Außenschicht
eine Differenzierung der Oberflächenleitfähigkeit und/oder
der Entfernbarkeit mit einem Entwickler hervorgerufen wird, gegebenenfalls
die Entwicklung des Materials mit dem Entwickler, wobei zumindest
zum Teil Bereiche der Außenschicht
gegebenenfalls zusammen mit einer daran grenzenden Schicht entfernt
werden, und gegebenenfalls die Verarbeitung des Materials mit einem
die Leitfähigkeit
verbessernden Mittel, um die Leitfähigkeit der nicht-entfernten
Bereiche der Außenschicht
zu steigern.
-
Nach
einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Leiterbildes erfolgt die bildmäßige Erwärmung mit
einem Thermokopf oder Laser. Andere Vorrichtungen kommen ebenfalls
in Frage, z.B. ein beheizter Stempel. Die Energie, mit der die Polymerschicht
bildmäßig belichtet
wird, soll genügend hoch
eingestellt werden, um den Oberflächenwiderstand [SR] der polymeren
Schicht zu verringern und leitfähige
Bereiche zu erhalten, darf jedoch nicht über einen Schwellenwert hinauskommen,
ab dem Ablation oder chemische Prozesse die Polymerschicht in erheblichem
Maße zu
beschädigen
vermögen.
-
Nach
einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Leiterbildes erfolgt die bildmäßige Erwärmung mit
einem Infrarotlaser. Infrarotlaser, die nahes Infrarotlicht mit
einer Wellenlänge
zwischen etwa 700 und etwa 1.500 nm emittieren, sind in der Regel
Halbleiterlaserdioden, ein Nd:YAG-Laser oder ein Nd:YLF-Laser. Die
erforderliche Laserleistung ist abhängig von der Pixelverweilzeit des
Laserstrahls, die ihrerseits abhängig
ist von der Abtastgeschwindigkeit (z.B. zwischen 0,1 und 20 m/s,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 m/s) und der Strahlbreite des Laserstrahls
(die bei 1/e2 der maximalen Intensität bestimmt
wird, z.B. zwischen 1 und 100 μm,
vorzugsweise zwischen 10 und 25 μm).
-
Ein
typischer Thermokopf zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
enthält
eine Vielzahl benachbarter mikroskopischer Wärmewiderstandselemente, die
elektrische Energie über
den Joule-Effekt
in Wärme
umwandeln. Solche Thermodruckköpfe
können
in Kontakt mit oder besonders bevorzugt in nächster Nähe der Polymerschicht verwendet
werden, um eine effiziente Übertragung
der Wärme
auf die Polymerschicht zu gewährleisten.
Die Betriebstemperatur üblicher
Thermodruckköpfe
liegt zwischen 300°C
und 400°C und
die Heizzeit pro Bildelement (Pixel) kann 20 ms oder sogar weniger
als 1,0 ms betragen, wobei der Druckkontakt des Thermodruckkopfes
mit dem Aufzeichnungsmaterial z.B. zwischen 200 und 1.000 g pro
laufendes cm liegt, d.h. eine Kontaktzone (Griffbereich) zwischen
200 und 300 μm
mit einem Druck zwischen 5.000 und 50.000 g/cm2 eingestellt
wird, um eine gute Wärmeübertragung
zu gewährleisten.
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Nach
einer dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Leiterbildes weist das Leiterbild einen Oberflächenwiderstand
von weniger als 106 Ω/Quadrat.
-
Nach
einer vierten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Leiterbildes wird das Material in einem Entwickler
entwickelt.
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Nach
einer fünften
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Leiterbildes erfolgt die Entwicklung des Materials
in einem wässrigen
Entwickler oder entmineralisiertem Wasser. Geeignete wässrige Entwickler
sind entmineralisiertes Wasser, AZ303 (Clariant) oder EN232 (AGFA-GEVAERT
N. V.). Ist der Träger
mit einer Haftschicht (ebenfalls Substratschicht genannt) versehen,
so wird das Material während
der Entwicklung vorzugsweise gründlich
mit einem Tuch gewischt, um Restleitfähigkeit zu vermeiden. Das Wischen
kann in der Entwicklerflüssigkeit
oder in einem gesonderten Wasserbad nach dem Entwicklungsschritt
vorgenommen werden. Ähnliche
Ergebnisse sind erzielbar mittels eines Hochdruckwasserstrahls nach
dem Entwicklungsschritt, wobei Kontakt mit den leitfähigen Oberflächen vermieden
wird. Ist eine Verbesserung der Leitfähigkeit erwünscht, so kann dem Entwickler
ebenfalls das oben definierte, die Leitfähigkeit verbessernde Mittel
zugesetzt und können
dabei die Schritte der Entwicklung und des Kontakts mit dem Leitfähigkeit
verbessernden Mittel kombiniert werden, wonach ein Erwärmungsschritt
durchgeführt
wird.
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Geeignete
die Leitfähigkeit
verbessernde Mittel sind lineare, verzweigte oder cyclische alifatische C2-20-Kohlenwasserstoffe oder gegebenenfalls
substituierte aromatische C6-14-Kohlenwasserstoffe
oder Pyrane oder Furane, die zumindest zwei Hydroxylgruppen oder
zumindest eine -COX-Gruppe oder -CONYZ-Gruppe enthalten, wobei X
-OH bedeutet und Y und Z unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeuten,
oder eine heterocyclische Verbindung mit zumindest einer Lactamgruppe.
Protonenfreie Verbindungen mit einer Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15 kommen auch in Frage. Beispiele für solche organischen Verbindungen
sind Zucker oder Zucker-Derivate wie Arabinose, Saccharose, Glucose,
Fructose und Lactose oder Di- oder Polyalkohole wie Sorbit (Glucit),
Xylit, Mannitol, Mannose, Galactose, Sorbose, Gluconsäure, Ethylenglycol,
Di- oder Tri(ethylenglycol), 1,1,1-Trymethylolpropan, 1,3-Propandiol,
1,5-Pentandiol, 1,2,3-Propantriol, 1,2,4-Butantriol, 1,2,6-Hexantriol,
aromatische Di- oder Polyalkohole wie Resorcin, N-Methyl-2- pyrrolidinon, 2-Pyrrolidinon,
1,3-Dimethyl-2-imidazolidon, N,N,N'N'-Tetramethylharnstoff,
Formamid, Dimethylformamid und N,N-Dimethylformamid.
-
Industrielle
Anwendung
-
Das
erfindungsgemäße Material
zur Herstellung eines Leiterbildes oder das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Leiterbildes kann zur Herstellung eines Leiterbildes
verwendet werden, das als elektronische Schaltung zur Herstellung
einer elektrischen Anordnung einer Halbleiteranordnung wie einer
gedruckten Leiterplatte, einer integrierten Schaltung, einer Anzeige,
einer elektrolumineszierenden Anordnung oder einer fotovoltaischen
Zelle verwendet werden kann. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltene Bildelektrode kann ebenfalls zum Rastern von elektromagnetischer
Strahlung oder zum Erden von elektrischen Ladungen zur Herstellung
von Berührungsbildschirmen,
Radiofrequenz-Identifikationsetiketten, elektrochromen Fenstern
und in Bebilderungssystemen, z.B. Silberhalogenidfotografie oder
Elektrofotografie, verwendet werden. Eine besonders nutzbare Anwendung
der erfindungsgemäßen biegsamen
Elektrode ist ferner eine Einrichtung wie das in WO 97/04398 beschriebene
elektronische Buch. Weitere Anwendungen sind in WO 97/18944 beschrieben.
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Nachstehenden anhand bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen
beschrieben, jedoch soll es bemerkt werden, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen
beschränkt
wird. Alle in den BEISPIELEN erwähnten
Prozentsätze
sind in Gewicht ausgedrückt,
wenn nichts anders vermerkt ist.
-
Im
Folgenden werden weitere Inhaltsstoffe des thermisch differenzierbaren
Elements aufgelistet:
- PEDOT
- = Poly(3,4-ethylendioxythiophen),
- PSS
- = Poly(styrolsulfonsäure) oder
Poly(styrolsulfonat),
- PVA
- = Poly(vinylalkohol),
- PAA
- = Polyacrylsäure,
- KELZANTM S
- = ein Xanthangummi
von MERCK & CO.,
Kelco Division, U.S.A. Laut dem "Technical Bulletin
DB-19" ist KELZAN
S ein sich wiederholende Mannose-, Glucose- und Glucuronsäure-Einheiten enthaltendes
Polysaccharid (wie ein gemischtes Kalium-, Natrium- und Calciumsalz).
- PE40
- = PERAPRETTM PE40, eine 40%ige wässrige Polyethylenlatexdispersion
von BASF.
- POLYMER01
- = ein 26,8%iger wässriger
Latex eines Copolymers aus 88% Vinylidenchlorid, 10% Methylacrylat
und 2% Itakonsäure,
das ferner 0,13% Mersolat H enthält.
- PEDOT/PSS-1
- = eine wie in US 5 354 613 beschrieben
hergestellte 1,2%ige wässrige
Dispersion von Poly(3,4-ethylenoxythiophen)/Poly(styrolsulfonsäure) (Gewichtsverhältnis 1:2,46).
- KIESELSOL 100F
- = eine 30%ige wässrige Dispersion
von kolloidaler Kieselsäure
von BAYER.
- UVONAC
- = eine 10%ige wässrige Lösung von
acetyliertem ULTRAVON W.
- MERSOLATTM H
- = eine 76%ige Paste
eines Natriumpentadecylsulfonats von BAYER.
- MAT01
- = eine 20%ige wässrige Dispersion
von Perlteilchen eines Copolymers aus Methylmethacrylat (98%) und
Stearylmethacrylat (2%) und 0,4% Arkopal NO 60 mit einer Teilchengröße von 6 μm, angefertigt
wie in US 4 861 812 beschrieben.
-
Folgende
Träger
werden in den BEISPIELEN verwendet:
- • Träger 01:
eine Polyethylenterephthalatfolie (PET-Folie) mit einer Stärke von
100 μm wird
aus einer wässrigen
Ethanoldispersion beschichtet. Die Ingredienzien dieser Dispersion
und die Beschichtungsverhältnisse
sind in folgender Tabelle aufgelistet:
- • Träger 02:
ein Polyethylenterephthalatträger
mit einer Stärke
von 175 μm
wird aus einer wässrigen
Ethanoldispersion beschichtet. Die Ingredienzien dieser Dispersion
und die Beschichtungsverhältnisse
sind in folgender Tabelle aufgelistet:
-
Wässrige Dispersion von PEDOT/PSS
-
Die
in den BEISPIELEN in einem Gewichtsverhältnis von 1:2,4 verwendete
wässrige
PEDOT-PSS-Dispersion wird wie folgt hergestellt: in 3.000 ml einer
wässrigen
Lösung
von 31,5 g PSS (171 mMol SO3H-Gruppen) mit
einem Zahlenmittel des Molekulargewichts (Mn) von 40.000 werden
25,7 g Natriumperoxodisulfat (Na2S2O8), 0,225 g Fe2(SO4)3·9H2O und 12,78 g (90 mMol) 3,4-Ethylendioxythiophen
(EDOT) eingegeben. Das so erhaltene Reaktionsgemisch wird 7 h bei
30°C gerührt. Nach
Zugabe von weiteren 4,3 g Natriumperoxodisulfat (Na2S2O8) wird das Gemisch
14 h bei 30°C
kräftig
weiter gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird zweimal 2 h bei Zimmertemperatur in Gegenwart
eines gekörnten
schwach basischen Ionenaustauchharzes LEWATITTM H600
und eines stark sauren Ionenaustauchharzes LEWATITTM 5100
von Bayer AG gerührt.
Anschließend
werden die Ionenaustauchharze abfiltriert und schließlich wird
das Gemisch 2 h bei 95°C
nacherhitzt. Die so erhaltene dunkelblaue Dispersion weist einen
Feststoffgehalt von 1,15 Gew.-% auf. Die Teilchengröße des PEDOT/PSS-Latex
wird mittels einer CPS-Scheibenzentrifuge
gemessen. Es wird eine maximale Breitenverteilung von 25 nm bei
einer mittleren Teilchengröße von 30–50 nm gemessen.
-
BEISPIEL 1:
-
Beim
Material zur Herstellung eines Leiterbildes der Muster I bis IV
besteht das thermisch differenzierbare Element aus PEDOT/PSS, LATEX01
(einem Polystyrollatex) und FT 248 und wahlweise IR01 (einer Verbindung,
die absorbiertes Infrarotlicht in Wärme umzuwandeln vermag). Zur
Herstellung der Muster I bis IV werden 40 ml/m2 der
in Tabelle 2 erwähnten
Dispersionen in einer Nassschichtstärke von 40 μm auf Träger Nr. 01 aufgetragen, wobei
thermisch differenzierbare Elemente mit den in Tabelle 2 angegebenen,
nach Trocknung erhaltenen Zusammensetzungen erhalten werden.
-
Tabelle
2: Zusammensetzung der Beschichtungsdispersionen
-
Erwärmung in einem Trockenluftschrank:
-
Die
Materialien der Muster I, II, III und IV werden bei unterschiedlichen
Temperaturen und über
unterschiedliche Zeiträume
(siehe Tabelle 3) in einem Trockenluftschrank erwärmt. Die
Messungen des Widerstands erfolgen mit einem FlukeTM-Multimeter
mit zwei in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 3 aufgelistet.
-
-
Diese
Experimente zeigen, dass durch Erwärmung in einem Trockenluftschrank
kein Anstieg der Leitfähigkeit
erzielt wird.
-
Belichtung mit einem Nd:YAG-Laser:
-
Das
Material von Muster I wird anschließend mit einem Nd:YAG-Laser (1.064 nm)
mit einer Strahlbreite von 18 μm
und einer Teilung von 10 μm
und bei einer Abtastgeschwindigkeit von 1, 2 und 4 m/s und den in Tabelle
4 angegebenen Bildebeneleistungen bildmäßig mit Wärme beaufschlagt. Die Messungen
des Widerstands erfolgen mit einem FlukeTM-Multimeter
mit zwei in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgelistet.
-
-
Die
Entwicklung aller erwärmten
Muster, die durch sanftes Wischen mit einem Tuch unter Wasser erfolgt
und das Entfernen der nicht-erwärmten
Bereiche der Außenschicht
bezweckt, hat einen Einfluss auf die Widerstände, die mit einem FlukeTM-Multimeter mit zwei in einem Abstand von
1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden auf erwärmten und
nicht-erwärmten
Bereichen gemessen werden. Es sind Abtastlinien mit einer Breite
von etwa 18 μm
unterscheidbar. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgelistet. Es
werden Widerstandsverhältnisse
zwischen nicht-erwärmten
und erwärmten
Bereichen zwischen 1,9 × 105 und 8,3 × 105 erhalten.
-
-
Bei
Muster I, das bei einer Abtastgeschwindigkeit von 1, 2 und 4 m/s
bestrahlt worden ist, wird vorsichtig ein Klebeband an den erwärmten Materialien
angebracht und anschließend
abgezogen, wobei man gleichzeitig mit dem Klebeband die nicht-erwärmten Bereiche
der Außenschicht
zu entfernen bezweckt. Dieser Vorgang hat einen Einfluss auf die
Widerstände,
die mit einem FlukeTM-Multimeter mit zwei
in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf bestrahlen und nicht-erwärmten
Bereichen gemessen werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 für unterschiedliche
Laserleistungen und eine Abtastgeschwindigkeit von 1, 2 und 4 m/s
aufgelistet.
-
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Die
Ergebnisse in Tabelle 6 zeigen, dass das Widerstandsverhältnis ebenfalls
durch Delaminieren mit dem Klebeband erhöht wird.
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Belichtung mit einer Laserdiode
(830 nm):
-
Die
Materialien der Muster I bis IV werden anschließend mit einem Diodenlaser
(830 nm) mit einer Strahlbreite von 11 μm und einer Teilung von 6 μm und bei
einer Abtastgeschwindigkeit von 1, 2 und 4 m/s und den in Tabelle
7 angegebenen Bildebeneleistungen bildmäßig mit Wärme beaufschlagt. Sowohl Linien
als Flächen
werden bestrahlt. Die Messungen des Widerstands erfolgen mit einem
FlukeTM-Multimeter
mit zwei in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf erwärmten
und nicht-erwärmten Bereichen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 für unterschiedliche Laserleistungen
und alle Abtastgeschwindigkeiten aufgelistet.
-
Bei
den Mustern II, III und IV sinkt der Widerstand solange mit zunehmender
Laserleistung, bis ein minimaler Widerstand erreicht wird. Die Laserleistung,
bei der dieser minimale Widerstand erreicht wird, kommt mit zunehmender
Abtastgeschwindigkeit höher
zu liegen, was eine logische Folge der Verringerung der Belichtungszeit
mit zunehmender Abtastgeschwindigkeit ist. Minimale Widerstände zwischen
103 und 104 Ω sind nur
bei Muster III bei einer Abtastgeschwindigkeit von 1 und 4 m/s und
bei Muster IV bei allen Abtastgeschwindigkeiten zu beobachten. Daraus
lässt sich
schließen,
dass das Gewichtsverhältnis
von LATEX01 zu PEDOT nicht höher
als etwa 8,66 sein soll, wenn man solche minimalen Widerstände sogar
in Gegenwart einer Infrarotlicht absorbierenden Verbindung IR01,
die Licht in Wärme
umzuwandeln vermag, zu erhalten wünscht.
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Es
werden Widerstandsverhältnisse
von nicht-erwärmten
zu erwärmten
Flächen
der PEDOT/PSS-haltigen Außenschicht
bis zu 1.100 erhalten.
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All
die erwärmten
Muster werden durch sanftes Wischen mit einem Tuch unter Wasser,
wobei man das Entfernen der nicht-erwärmten Bereiche der Außenschicht
bezweckt, entwickelt. Dieser Vorgang hat einen Einfluss auf die
Widerstände,
die mit einem FlukeTM-Multimeter mit zwei
in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen gemessen werden. Es sind Abtastlinien von etwa 10 μm breit unterscheidbar.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 aufgelistet.
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In
allen Fällen
wird das Widerstandsverhältnis
durch sanftes Wischen erhöht.
Bei Muster III und IV wird ein minimaler Widerstand von 6.000 Ω bei einer
Abtastgeschwindigkeit von 1 m/s bei einem Widerstandsverhältnis von
nicht-erwärmten
zu erwärmten
Flächen
von 3,3 × 106 bzw. 5,5 × 106 erhalten.
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BEISPIEL 2:
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Beim
Material zur Herstellung eines Leiterbildes der Muster V bis XI
besteht das thermisch differenzierbare Element aus PEDOT/PSS, LATEX01
(einem Polystyrollatex) und FT 248 und gegebenenfalls Polyacrylsäure, Poly(vinylalkohol)
und IR01 (einem IR-Absorber, der absorbiertes Infrarotlicht in Wärme umzuwandeln
vermag). Zur Herstellung der Muster V bis XI werden 40 ml/m2 der in Tabelle 9 erwähnten Dispersionen in einer
Nassschichtstärke
von 40 μm
auf Träger
Nr. 01 aufgetragen. Nach Trocknung enthalten die so erhaltenen Muster
V bis XI die ebenfalls in Tabelle 9 angegebenen Zusammensetzungen.
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Tabelle
9: Zusammensetzung der Beschichtungsdispersionen
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Die
Materialien der Muster V bis XI werden anschließend mit einem Diodenlaser
(830 nm) mit einer Strahlbreite von 11 μm und einer Teilung von 6 μm und bei
einer Abtastgeschwindigkeit von 1 und 4 m/s und einer Bildebeneleistung
bis zu 150 mW mit Wärme
beaufschlagt. Sowohl Linien als Flächen werden bestrahlt. Die
Messungen des Widerstands erfolgen mit einem FlukeTM-Multimeter
mit zwei in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 für unterschiedliche Laserleistungen
und eine Abtastgeschwindigkeit von 1 m/s aufgelistet.
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Bei
allen Mustern sinkt der Widerstand solange mit zunehmender Laserleistung,
bis ein minimaler Widerstand erreicht wird, der für all die
Materialien der Muster V bis XI ähnlich
ist. Bei höheren
Laserleistungen nimmt der Widerstand zu, wobei die Schicht bei genügend hohen
Laserleistungen braun wird und bei noch höheren Laserleistungen Ablation
auftritt.
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Die
Anwesenheit von IR01 bewirkt eine erhebliche Zunahme der Empfindlichkeit
der Materialien, genauso wie das eine Verringerung der Menge LATEX01,
bezogen auf die Menge PEDOT/PSS, macht. Es werden maximale Widerstandsverhältnisse
zwischen erwärmten
und nicht-erwärmten Flächen der
Materialien von bis zu 857 beobachtet.
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Bei
Erhöhung
der Abtastgeschwindigkeit von 1 m/s auf 4 m/s werden die in Tabelle
11 erwähnten
Ergebnisse erhalten. Dank den höheren
Abtastgeschwindigkeiten kann die Bestrahlungszeit bei vorgegebenen Laserleistungen
verringert werden. Ähnliche
Leistung-Widerstands-Eigenschaften
werden beim minimalen Widerstand und viel höheren Laserleistungen beobachtet.
Die minimalen Istwiderstände
sind zwar offensichtlich niedriger, können allerdings auf die Tatsache
zurückzuführen sein,
dass das Energieintervall zwischen jeder Laserleistung infolge der
niedrigeren Bestrahlungszeit niedriger ist. Das beste Widerstandsverhältnis zwischen nicht-erwärmten und
erwärmten
Flächen
der Außenschicht
bei einer Abtastgeschwindigkeit von 4 m/s unter den Bestrahlungsbedingungen
beträgt
etwa 1.100.
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Alle
bei einer Abtastgeschwindigkeit von 1 m/s belichteten Muster werden
durch sanftes Wischen mit einem Tuch unter Wasser entwickelt, wobei
man das Entfernen der nicht-erwärmten
Bereiche der Außenschicht
bezweckt. Dieser Vorgang hat einen Einfluss auf die Widerstände, die
mit einem FlukeTM-Multimeter mit zwei in
einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden auf
erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen gemessen werden. Es sind Abtastlinien von etwa 10 μm breit unterscheidbar.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 12 aufgelistet.
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Bei
all den Mustern werden die nicht-erwärmten Flächen entfernt und dadurch eine
Erhöhung
des Widerstands in diesen Flächen
erzielt. Diese Verbesserung ist vielleicht der Zugabe von Polyacrylsäure (PAA)
zu verdanken. Bei all den Mustern wird ein höheres Widerstandsverhältnis zwischen
nicht-erwärmten
und erwärmten
Flächen
erhalten.
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BEISPIEL 3
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Beim
Material zur Herstellung eines Leiterbildes der Muster XII bis XVIII
besteht das thermisch differenzierbare Element aus PEDOT/PSS, einem
Polystyrollatex oder Poly(methylmethacrylat)-Latex (PMMA-Latex)
und FT 248. Zur Herstellung der Muster XII bis XVIII werden 40 ml/m2 der in Tabelle 13 erwähnten Dispersionen in einer
Nassschichtstärke
von 40 μm
auf Träger
Nr. 01 aufgetragen. Nach Trocknung enthalten die so erhaltenen Muster
XII bis XVIII die ebenfalls in Tabelle 13 angegebenen Zusammensetzungen.
Die Ziffern zwischen Klammern sind die Teilchengrößen des
Latex in nm.
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Tabelle
13: Zusammensetzung der Beschichtungsdispersionen
-
Die
Materialien der Muster XII bis XVIII werden anschließend mit
einem Diodenlaser (830 nm) mit einer Strahlbreite von 11 μm und einer
Teilung von 6 μm
und bei einer Abtastgeschwindigkeit von 1 m/s und einer Bildebeneleistung
bis zu 150 mW bildmäßig mit
Wärme beaufschlagt.
Sowohl Linien als Flächen
werden bestrahlt. Die Messungen des Widerstands erfolgen mit einem
FlukeTM-Multimeter mit zwei in einem Abstand
von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden auf erwärmten und
nicht-erwärmten
Bereichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 für unterschiedliche Laserleistungen
aufgelistet.
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Bei
allen Mustern sinkt der Widerstand solange mit zunehmender Laserleistung,
bis ein minimaler Widerstand erreicht wird. Bei höheren Laserleistungen
nimmt der Widerstand zu, wobei die Schicht bei genügend hohen
Laserleistungen braun wird und bei noch höheren Laserleistungen Ablation
auftritt. Die PMMA-Latices enthaltenden Muster weisen niedrigere
minimale Widerstände
auf als die PS-Latices enthaltenden Muster, obgleich diese minimalen
Widerstände
bei den PMMA-Latices enthaltenden Mustern bei höheren Leistungen zu beobachten
sind als bei den PS-Latices enthaltenden Mustern. Es werden maximale
Widerstandsverhältnisse zwischen
erwärmten
und nicht-erwärmten
Teilen der Materialien von bis zu 600 beobachtet. Muster XIV, das PMMA-Latexteilchen
mit einer Teilchengröße von 68
nm enthält,
ist weniger empfindlich als die anderen Muster.
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Das
Widerstandsverhältnis
zwischen erwärmten
und nicht-erwärmten
Teilen des Materials kann durch Verarbeitung der erwärmten Muster
durch sanftes Wischen mit einem Tuch unter Wasser, wobei die nicht-erwärmten Bereiche
der Außenschicht
entfernt werden, erhöht
werden. Es sind Abtastlinien von etwa 10 μm breit unterscheidbar. Der
Widerstand wird mit einem FlukeTM-Multimeter
mit zwei in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 15 für unterschiedliche
Laserleistungen aufgelistet.
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Unter
einer Laserleistung von 47 mW kann die PEDOT/PSS-haltige Außenschicht
bei allen Mustern entfernt werden. Ab einer Leistung von 47 mW sinkt
der Widerstand bei allen Mustern mit zunehmender Leistung, bis ein
minimaler Widerstand erreicht wird. Bei höheren Leistungen nimmt der
Widerstand zu, bei genügend
hohen Leistungen wird die Schicht braun und bei noch höheren Laserleistungen
tritt Ablation auf. Die PMMA-Latices enthaltenden Muster weisen
auch hier niedrigere minimale widerstände auf als die PS-Latices
enthaltenden Muster, obgleich diese minimalen Widerstände bei
den PMMA-Latices enthaltenden Mustern bei höheren Leistungen zu beobachten
sind als bei den PS-Latices enthaltenden Mustern. Es werden maximale
Widerstandsverhältnisse
zwischen erwärmten
und nicht-erwärmten
Teilen der Materialien von bis zu mehr als 8.000 beobachtet.
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BEISPIEL 4:
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Beim
Material zur Herstellung eines Leiterbildes des Musters XIX besteht
das thermisch differenzierbare Element aus zwei auf Träger Nr.
1 aufgebrachten Schichten. Zur Herstellung des thermisch differenzierbaren
Elements wird zunächst
eine Dispersion, die einen Poly(methylmethacrylat)-Latex (PMMA-Latex),
den Infrarotlicht absorbierenden Farbstoff IR04 und das Tensid FT
248 enthält
und eine Schicht mit der in Tabelle 16 angegebenen Zusammensetzung
ergibt, auf den Träger
aufgetragen und anschließend
auf die so erhaltene Schicht eine mit entmineralisiertem Wasser
verdünnte
Dispersion, die eine 1,2 gew.-%ige wässrige PEDOT/PSS-Dispersion
und eine 2 gew.-%ige
Lösung
von ZONYLTM FSO100 enthält und eine Schicht mit der
in Tabelle 16 angegebenen Zusammensetzung ergibt, aufgetragen.
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Tabelle
16: Zusammensetzung der Beschichtungsdispersionen
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Die
Stärken
und Zusammensetzungen der erhaltenen Schichten und der wie für BEISPIEL
1 beschrieben gemessene Oberflächenwiderstand
der Doppelschichtenanordnung sind in Tabelle 17 aufgelistet.
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Infolge
der breiten IR-Absorptionsspitze von IR04 wird mit einem Verhältnis von
80 mg/m2 eine 45%ige Absorption bei 1.064
nm (λmax) und eine 36%ige Absorption bei 830 nm
erhalten.
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Thermografischer Druck
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Zum
thermografischen Drucken von MUSTER XIX verwendet man einen Außentrommeldrucker,
in dem das Material auf eine Trommel (mit einem Durchmesser von
200 mm und einer Länge
von 650 mm) aufgespannt wird und entweder mit einem 830 nm-Diodenlaserstrahl
mit einer Strahlbreite von 10,5 μm
bei einer Teilung von 6 μm
oder einem mit einer Pumplaserdiode gepumpten 1.053 nm-Neodymium:YAG-Laserstrahl mit
einer Strahlbreite von 18 μm
bei einer Teilung von 10 μm
belichtet wird, wobei beide Strahlungsquellen mittels eines optoakustischen
Modulators ein- und ausmoduliert werden. Die Abtastung des MUSTERS
XIX erfolgt bei einer Abtastgeschwindigkeit von 4 m/s oder 1 m/s
in eine Richtung senkrecht auf der Trommeldrehungsrichtung und parallel
zur Trommelachse bei unterschiedlichen Strahlintensitäten, die
durch Modulieren des Stroms der Laserdiode selbst oder der zum Pumpen
des Nd:YAG-Lasers verwendeten Pumplaserdiode erhalten werden.
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Die
Oberflächenwiderstände vor
Druck und nach Druck mit dem bei 830 nm emittierenden Diodenlaser bei
unterschiedlichen Energiewerten und einer Abtastgeschwindigkeit
von 1 m/s und 4 m/s sind in Tabelle 18 aufgelistet. Die Belichtungszeit
pro Punkt und dadurch die Belichtungszeit für eine vorgegebene Laserleistung nehmen
mit abnehmender Abtastgeschwindigkeit zu.
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Nach
Spülung
mit Wasser ist in der Regel unter einem vorgegebenen Belichtungsschwellenwert,
d.h. unter einer Laserleistung von 64 mW bei einer Abtastgeschwindigkeit
von 4 m/s, keine Differenzierung zwischen erwärmten und nicht-erwärmten Bereichen
zu beobachten. Ab einem vorgegebenen Belichtungswert, d.h. ab 64
mW bei einer Abtastgeschwindigkeit von 1 m/s, treten unter Einwirkung
der erzeugten Wärme
Zersetzung, d.h. Karbonisierung, und Ablation der Leiterschicht
ein. Bei dazwischenliegenden Belichtungsintensitäten jedoch ist infolge der
Koagulierung der Latexteilchen eine Abnahme des Widerstandes zu
beobachten. Anschließend
an eine Spülung
mit entmineralisiertem Wasser ist eine Differenzierung zwischen
erwärmten und
nicht-erwärmten
Bereichen zu beobachten, die durch die Haftung der PEDOT/PSS-Schicht
an der in den erwärmten
Bereichen gegen Spülung
mit Wasser beständigen
Latexschicht und die Entfernung der PEDOT/PSS-Schicht von den nicht-erwärmten Bereichen
erhalten wird. Eine optimale Differenzierung zwischen erwärmten und
nicht-erwärmten
Bereichen nach der Spülung
mit Wasser wird erhalten, indem die bei 830 nm emittierende Laserdiode
entweder bei einer Laserleistung von 81 mW und einer Abtastgeschwindigkeit
von 4 m/s oder einer Laserleistung von 30 mW und einer Abtastgeschwindigkeit
von 1 m/s betrieben wird.
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Die
Oberflächenwiderstände vor
Druck und nach Druck mit dem bei 1.064 nm emittierenden Nd:YAG-Laser
bei unterschiedlichen Energiewerten und einer Abtastgeschwindigkeit
von 1 m/s und 4 m/s sind in Tabelle 19 aufgelistet.
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Die
Belichtungszeit pro Punkt und dadurch die Belichtungszeit für eine vorgegebene
Laserleistung nehmen mit abnehmender Abtastgeschwindigkeit zu. Nach
Spülung
mit Wasser ist in der Regel unter einem vorgegebenen Belichtungsschwellenwert,
d.h. unter einer Laserleistung von 200 mW bei einer Abtastgeschwindigkeit
von 4 m/s, keine Differenzierung zwischen erwärmten und nicht-erwärmten Bereichen
zu beobachten. Auch über
einem vorgegebenen Belichtungswert, d.h. ab einer Laserleistung
von 150 mW bei einer Abtastgeschwindigkeit von 1 m/s, ist nach Spülung mit
Wasser infolge der Delaminierung der Latexschicht keine Differenzierung
zwischen erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen zu beobachten. Bei dazwischenliegenden Belichtungsintensitäten jedoch
ist eine Differenzierung zwischen erwärmten und nicht-erwärmten Bereichen sichtbar,
die durch die Haftung der PEDOT/PSS-Schicht an der in den erwärmten Bereichen
gegen Spülung
mit Wasser beständigen
Latexschicht und die Entfernung der PEDOT/PSS-Schicht von den nicht-erwärmten Bereichen
durch Spülung
mit Wasser erhalten wird. Eine optimale Differenzierung zwischen
erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen nach der Spülung
mit Wasser wird erhalten, indem der bei 1.064 nm emittierende Nd:YAG-Laser
entweder bei einer Laserleistung von 250 mW und einer Abtastgeschwindigkeit
von 4 m/s oder bei einer Laserleistung von 100 mW und einer Abtastgeschwindigkeit
von 1 m/s betrieben wird.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass durch bildmäßige Erwärmung der Doppelschichtenanordnung
mit einer Latexschicht und einer darüber aufgetragenen PEDOT/PSS-Schicht
sowohl vor als nach Entfernung der weniger erwärmten Bereiche ein erfindungsgemäßes Leiterbild
erhalten wird.
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BEISPIEL 5 (VERGLEICHENDES
BEISPIEL):
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Träger Nr.
02 wird aus einer folgende Ingredienzien enthaltenden wässrigen
ammoniakhaltigen N-Methylpyrrolidon-Dispersion in den ebenfalls
unten angegebenen Verhältnissen
beschichtet:
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Das
so erhaltene Material, MUSTER XX, besteht aus einem N-Methylpyrrolidon
enthaltenden Doppelschichtelement, wobei das Gesamtgewichtsverhältnis von
hydrophobem Latex zu PEDOT von 92,8:1 außerhalb des erfindungsgemäßen Bereichs
fällt,
was auf ein Latex/PEDOT-Gewichtsverhältnis von mehr als 20:1 und
die Anwesenheit von N-Methylpyrrolidon, einer protonenfreien Verbindung
mit einer Dielektrizitätskonstante ε von zumindest
15, zurückzuführen ist.
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Belichtung mit einer Laserdiode
(830 nm):
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Anschließend wird
MUSTER XX wie für
die MUSTER I bis IV beschrieben bei der in Tabelle 20 angegebenen
Bildebeneleistung bildmäßig mit
Wärme beaufschlagt.
Die Messung des Widerstands erfolgt mit einem FlukeTM-Multimeter
mit zwei in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf erwärmten
und nicht- erwärmten Bereichen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 20 für unterschiedliche Laserleistungen
und alle Abtastgeschwindigkeiten aufgelistet.
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Belichtung mit einem Nd:YAG-Laser
(1.064 nm):
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Anschließend wird
MUSTER XX wie für
die MUSTER I bis IV beschrieben bei der in Tabelle 21 angegebenen
Bildebeneleistung bildmäßig mit
Wärme beaufschlagt.
Die Messung des Widerstands erfolgt mit einem FlukeTM-Multimeter
mit zwei in einem Abstand von 1 cm zueinander angeordneten Punktelektroden
auf erwärmten
und nicht-erwärmten
Bereichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 20 für unterschiedliche Laserleistungen
und alle Abtastgeschwindigkeiten aufgelistet.
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Aus
den Ergebnissen in den Tabellen 20 und 21 ist ersichtlich, dass
durch bildmäßige Erwärmung bei einer
Schreibgeschwindigkeit von 1 m/s und sehr hohen Laserleistungen
eine sehr leichte Differenzierung im Oberflächenwiderstand und bei einer
Schreibgeschwindigkeit von 4 m/s, sogar bei sehr hohen Laserleistungen,
keine Differenzierung im Oberflächenwiderstand
erhalten wird. Dies stellt unter Beweis, dass bei einem vorgegebenen
Gewichtsverhältnis
von Latex zu PEDOT von 92,8 nahezu kein Effekt bewirkt wird.
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Die
vorliegende Erfindung kann implizit oder explizit jegliche hierin
beschriebene Eigenschaft, jegliche Kombination von hierin beschriebenen
Eigenschaften oder Verallgemeinerung davon umfassen, in der Unabhängigkeit
davon ob sie sich auf die hierin beanspruchte Erfindung bezieht.
Aufgrund der obigen Beschreibung der vorliegenden Erfindung dürfte es
den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung zahlreiche Modifikationen
möglich
sind.