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Das
technische Gebiet der Erfindung betrifft Explosiv-Munitionen. Diese
Munitionen umfassen eine Explosivladung, die in einer Hülle angeordnet ist,
welche eine Achse der Munition umschließt.
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Es
ist eine so genannte Hohlladungs-Munition bekannt, die eine Ummantelung
umfasst, welche durch die Stoßwelle
des Sprengstoffes verformbar ist. Eine solche Munition liefert in
Abhängigkeit
von der Geometrie der Beschichtung einen Hohlladungsstrahl oder
auch einen geschmiedeten Kern.
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Es
sind auch Splitter erzeugende Munitionen bekannt. Diese Munitionen
umfassen eine vorgesplitterte Hülle,
die eine Garbe von Splittern bei der Initiierung herausschleudert.
Die räumliche
Verteilung der Splittergarbe liegt im Allgemeinen bei 360° um die Achse
der Munition herum.
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Es
ist bekannt, mehrere, um die Hülle
einer solchen Munition verteilte Zünder vorzusehen, um eine vorrangige
Bündelung
der Splitter entlang einer oder mehrerer Richtungen zu ermöglichen.
Das Patent
US5544589 beschreibt
eine derartige Munition.
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Dennoch
weisen diese bekannten Munitionen in bestimmten Fällen Nachteile
auf.
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Um
die Nahverteidigung von Fahrzeugen zu gewährleisten, ist man heute tatsächlich veranlasst, Munitionen
in Richtung von erfassten Bedrohungen, wie Flugkörper oder Panzerabwehrraketen,
abzuschießen.
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Diese
Munitionen, von denen durch das Dokument US-A-3646888, das den Oberbegriff
des Anspruchs 1 bildet, ein Beispiel dargestellt wird, gewährleisten
die Zerstörung
der Bedrohung durch das Herausschleudern von Splittern. Dieser Schutz
wird jedoch in einem geringen Abstand vom zu schützenden Fahrzeug gewährleistet
(in der Größenordnung von
5 m). Die Splitter werden somit nicht nur zur Bedrohung herausgeschleudert,
sondern ebenfalls in Richtung des zu schützenden Fahrzeuges oder auch der
Geleitobjekte, die dieses umgeben.
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Eine
Bündelung
der Splitter genügt
nicht, um einen derartigen Nebeneffekt zu verhindern, da die Hülle der
Munition über
360° vorgesplittert
ist und sie somit die Splitter in den gesamten, die Hülle umgebenden
Raum wegschleudert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Munition vorzuschlagen, die es erlaubt,
solche Nachteile zu beseitigen.
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Die
Munition gemäß der Erfindung
erlaubt es beispielsweise, die Verteilung der Splitter zur zu zerstörenden Bedrohung
hin auf wirkungsvollere Art und Weise zu beherrschen. Sie erlaubt
es so, die Nebeneffekte zu vermeiden, die dazu fähig sind, das zu schützende Fahrzeug
zu zerstören
oder die Truppen, die es begleiten, zu verletzen.
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Die
Erfindung schlägt
ebenfalls eine Munition mit modularer Wirkungsweise vor, deren endgültige Wirkung
vor dem Abschuss oder auch auf der Flugbahn in Abhängigkeit
von den Eigenschaften der Bedrohung programmiert werden kann.
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Die
Munition gemäß der Erfindung
ermöglicht
es ebenfalls, die Masse des mitgeführten Sprengstoffes zu optimieren.
Daraus ergibt sich eine leichtere Munition, deren endgültige Wirksamkeit
mit jener der bekannten Munitionen gleichwertig ist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit eine Explosiv-Munition, die
eine Explosivladung, welche in einer Hülle angeordnet ist, die eine Achse
der Munition umschließt,
sowie wenigstens einen ersten Zünder
für diese
Ladung umfasst, wobei die Hülle
wenigstens zwei Sektoren umfasst, wobei ein erster Sektor Mittel
aufweist, welche die Bildung von Splittern gewährleisten, wenn ein erster
Zünder, der
in der Nähe
eines zweiten Sektors angeordnet ist, initiiert wird, wobei dieser
zweite Sektor ohne Mittel, welche die Bildung von Splittern gewährleisten,
versehen ist, wobei die Munition dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Hülle
eine Hülse
umfasst, die aus wenigstens zwei aneinander stoßende Schalen gebildet und
mit der Explosivladung in Kontakt ist, wobei der erste Sektor von
einer ersten der beiden Schalen gebildet wird, die aus einem ersten
Material hergestellt ist, das dafür vorgesehen ist, Splitter
zu erzeugen, wobei der zweite Sektor aus einer zweiten der beiden
Schalen gebildet wird, die aus einem zweiten Material hergestellt ist,
das von anderer Beschaffenheit als der des ersten Materials ist.
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Der
erste Sektor kann vorzugsweise einen Winkel von kleiner oder gleich
180° um
eine Achse der Munition bedecken.
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Das
erste Material kann eine Dichte von größer oder gleich 7 besitzen,
während
das zweite Material eine Dichte von kleiner oder gleich 3 besitzt.
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Das
erste Material kann beispielsweise von Stahl oder Wolfram gebildet
sein, und das zweite Material kann aus den folgenden Materialien
ausgewählt sein:
Kunststoff, Verbundwerkstoffe, Aluminium.
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Die
Mittel zur Initiierung können
wenigstens einen zweiten Zünder
umfassen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann der zweite Zünder
in der Nähe
der ersten Schale angeordnet sein, wobei die Initiierung dieses
zweiten Zünders
die Explosion der Ladung mit einer Luftdruckwirkung gewährleistet.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Munition eine konkave Ummantelung umfassen, die im Bereich eines
ersten Endes der Hülle angeordnet
und an der Explosivladung angesetzt ist, wobei der zweite Zünder in
der Nähe
eines zweiten Endes der Hülle
angeordnet ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Munition wenigstens drei Zünder
umfassen, wobei einer in der Nähe
der ersten Schale angeordnet, ein anderer in der Nähe der zweiten
Schale angeordnet und ein anderer in der Nähe eines Endes der Hülle angeordnet
ist.
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Die
Zünder
sind mit einem Steuermittel verbunden, das die Auswahl des einen
oder des anderen Zünders
ermöglicht.
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Die
Explosivladung kann durch zwei Ebenen und durch die erste Schale
begrenzt sein, wobei der Raum, der die zweite Schale und die beiden
Ebenen trennt, nun von einer Verkeilung und/oder einer Sicherungs-
und Ladevorrichtung eingenommen wird.
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Weitere
Vorteile der Erfindung treten an Hand der Lektüre der folgenden Beschreibung
verschiedener Ausführungsformen
hervor, wobei die Beschreibung sich auf die beigelegten Zeichnungen
bezieht, in denen:
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1 einen
Längsschnitt
einer Munition gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung darstellt,
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2 einen
Querschnitt der Vorangegangenen entlang der Ebene, deren Schnittlinie
AA in 1 festgelegt ist, darstellt,
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3 einen
Längsschnitt
einer Munition gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung darstellt,
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4 einen
Querschnitt der Vorangegangenen gemäß der Ebene, deren Schnittlinie
BB in 3 festgelegt ist, darstellt,
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5 einen
Querschnitt einer Munition gemäß einer
Ausführungsvariante
der Erfindung darstellt,
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6 einen
Querschnitt einer Munition gemäß einer
weiteren Ausführungsvariante
der Erfindung darstellt,
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7 einen
Längsschnitt
einer Munition gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung darstellt,
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8 einen
Querschnitt der Vorangegangenen entlang der Ebene, deren Schnittlinie
CC in 7 festgelegt ist, darstellt,
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9 einen
Längsschnitt
einer Munition gemäß einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung darstellt,
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10 einen
Querschnitt der Vorangegangenen entlang der Ebene, deren Schnittlinie
DD in 9 festgelegt ist, darstellt.
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Bezug
nehmend auf die 1 und 2 umfasst
eine Explosiv-Munition 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung eine Explosivladung 2, die in einer Hülle 3 angeordnet
ist, welche eine Achse 4 der Munition umschließt.
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Die
Hülle 3 verläuft hier
global gesehen zylindrisch zur Achse 4.
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Die
hier dargestellte Munition 1 umfasst ebenfalls ein Treibstoffsystem 5,
das nicht im Detail dargestellt ist und in herkömmlicher Art und Weise eine
Treibladung 6 in der Form eines in einer durch ein Rohr
(nicht dargestellt) verlängerten
Kammer angeordneten Blocks umfasst. Dieses Treibstoffsystem ist
nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung und es ist möglich, eine
Munition gemäß der Erfindung ohne
Treibstoffsystem zu definieren.
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Die
Munition ist schließlich
mit einem Leitwerk (nicht dargestellt) versehen, das dafür vorgesehen
ist, ihre Stabilität
in der Rollbewegung zu gewährleisten.
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Die
Munition umfasst wenigstens einen ersten Zünder 7, der es erlaubt,
die Explosivladung 2 detonieren zu lassen. Dieser erste
Zünder 7 ist
im Bereich einer Mantellinie der Hülle 3 angeordnet.
Er ist in herkömmlicher
Art und Weise an eine Sicherungs- und Ladevorrichtung (nicht dargestellt)
angeschlossen, die mit der Hülle
der Munition fest verbunden sein kann.
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Gemäß einem
wesentlichen Merkmal der Erfindung umfasst die Hülle 3 wenigstens zwei
Sektoren:
- – Einen
ersten Sektor 3a, der Mittel umfasst, welche die Bildung
von Splittern gewährleisten,
wenn der erste Zünder 7 initiiert
wird, und
- – einen
zweiten Sektor 3b ohne Mittel, welche die Bildung von Splittern
gewährleisten.
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Der
erste Zünder 7 ist
in der Nähe
des zweiten Sektors 3b der Hülle angeordnet. So schreitet
die durch den Zünder 7 initiierte
Detonationswelle in der Explosivladung 2 entlang einer
im Wesentlichen radialen Richtung in Richtung des ersten Sektors 3a fort und
gewährleistet
so eine optimale Geschwindigkeit für das Herausschleudern von
Splittern.
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Gemäß dieser
ersten Ausführungsform
umfasst die Hülle 3 eine
Hülse,
die aus zwei Schalen 8a und 8b gebildet wird,
die aneinander stoßen
und die die Explosivladung 2 umschließen. Gemäß der in den 1 und 2 dargestellten
Variante sind die beiden Schalen 8a und 8b halbzylindrisch.
Jeder Sektor 3a, 3b bedeckt somit einen Winkel
von 180° um
die Achse 4 der Munition herum.
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Die
beiden Schalen 8a und 8b sind in einem Rohr 9 angeordnet,
das aus einem leichten Material, zum Beispiel Aluminium, Kunststoff
oder einem Verbundwerkstoff, hergestellt ist.
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Der
erste Sektor 3a wird von der ersten Schale 8a gebildet.
Diese erste Schale wird aus einem ersten Material hergestellt, das
dafür vorgesehen
ist, Splitter zu erzeugen.
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Diese
erste Schale 8a kann zum Beispiel aus Stahl oder dichtem
Material (zum Beispiel aus Wolfram) hergestellt werden.
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Das
erste Material kann versprödet
sein, um eine Vorbildung von Splittern zu gewährleisten. Die Versprödung kann
auf herkömmliche
Art und Weise erzielt werden, indem mechanisch Rillen eingebracht werden,
die ein Netz mit einer Gitterweite in der gewünschten Größe der Splitter bilden. Es
kann auch eine Versprödung
durch Elektronenbeschuss oder thermische Behandlung, die entlang
eines derartigen Netzes begrenzt ist, ausgeführt werden.
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Es
kann auch eine Modulation der Stoßwelle, der die erste Schale
unterworfen ist, entsprechend des gewünschten Netzes gewährleistet
werden, indem Einsätze
oder Zonen vorgesehen werden, die ohne Sprengstoff zwischen dem
Sprengstoff und der ersten Schale versehen sind (zum Beispiel ein
Gitter oder auch Rillen, die in dem Sprengstoff eingebracht werden).
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Diese
Lösungen
sind dem Fachmann wohl bekannt und werden nicht weiter im Detail
beschrieben.
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Es
können
ebenfalls Einsätze
(Gitter aus Metall oder Kunststoff) vorgesehen werden, die zwischen
der ersten Schale und dem Rohr 9 angeordnet oder auch in
das Material des Rohres 9 eingelassen sind.
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Der
zweite Sektor 3b wird von der zweiten Schale 8b gebildet,
die aus einem zweiten Material hergestellt ist, das von anderer
Beschaffenheit als der des ersten Materials ist.
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Als
zweites Material wir ein Material ausgewählt, das keine oder wenig Splitter
bei der Initiierung der Ladung erzeugt. Es genügt, ein Material mit geringer
Dichte zu wählen
(kleiner oder gleich 3000 kg/m3), das es
erlaubt, die mechanische Widerstandsfähigkeit der Baugruppe zu gewährleisten, aber
das beim Betrieb nur Splitter mit geringer Verwundbarkeit erzeugt.
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Die
zweite Schale 8b kann beispielsweise aus einem Kunststoff,
zum Beispiel einem Polyamid, hergestellt werden.
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Die
zweite Schale kann auch aus einem Verbundwerkstoff, wie einer Filamentwicklung,
oder auch aus Aluminium hergestellt werden.
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Ein
radialer Stift 10 gewährleistet
die axiale und winkelmäßige Positionierung
der beiden Halbschalen in Bezug auf das Rohr 9.
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Gemäß der Ausführungsform,
die hier dargestellt ist, wird der erste Zünder 7 aus einem Preßling einer
detonierenden Zusammensetzung gebildet, die in einem in der Explosivladung 2 eingebrachtem
Loch angeordnet ist. Dieser Preßling
wird selbst durch einen Sprengzünder 11 initiiert,
der durch einen Draht 12 mit einer Vorrichtung zur Zündsteuerung
(nicht dargestellt) verbunden ist, die fest mit dem Werfersystem
(nicht dargestellt) oder auch fest mit der Munition selbst verbunden
ist. Der Sprengzünder
wird mit dem Zünder-Preßling 7 mittels
einer radialen Öffnung 13 in
Kontakt gebracht, die in der zweiten Schale 8b angebracht
ist.
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Ein
Verschluss-Stopfen 19 ist auf das Rohr 9 geschraubt
oder geklebt und er gewährleistet
den axialen Zusammenschluss der Explosivladung und der Schalen 8a und 8b in
Bezug auf das Rohr 9.
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Die
durch den Zünder 11,
die Explosivladung 2 und die erste Schale 8a gebildete
Baugruppe stellt eine Splittererzeugende Ladung dar.
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Der
Zusammenbau dieser Munition erfolgt in der folgenden Art und Weise:
Ein
Sprengstoffblock wird zum Beispiel als Hexogen oder Oktogen hergestellt,
in dessen Inneren ein radiales Loch eingebracht ist, das dafür vorgesehen
ist, das Zündmittel
auf zunehmen.
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Das
Zündmittel 7 wird
im Inneren dieses Lochs angeordnet, dann wird der Sprengstoff im
Inneren der zwei Schalen 8a und 8b angeordnet,
indem sichergestellt wird, dass sich der Zünder 7 gegenüber dem
Loch 13 der Schale 8b befindet.
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Die
Schalen 8a, 8b, die mit der Explosivladung ausgerüstet sind,
werden in das Innere des Rohres 9 geschoben, wobei darauf
geachtet wird, die Ladung im Winkel richtig zu orientieren. Der
Stift 10 wird nun in dem Rohr angeordnet und verklebt,
um den axialen Zusammenschluss der Ladung der Schalen und des Rohres
zu gewährleisten.
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Der
Schlagzünder 11,
der mit seinem Draht 12 ausgerüstet ist, wird in dem Rohr 9 und
gegenüber dem
Zünder 7 angeordnet.
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Die
so beschriebene Munition arbeitet in der folgenden Art und Weise.
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Der
Zünder 7 wird
auf der Flugbahn der Munition durch einen durch den Draht 12 übermittelten Steuerbefehl
ausgelöst.
Die Explosivladung 2 wird nun zur Detonation gebracht.
Die Detonationswelle schreitet im Wesentlichen radial zur zweiten
Schale 8b zur ersten Schale 8a fort. Diese zerlegt
sich in Form von Splittern, die mit einer Geschwindigkeit in der
Größenordnung
von 1800 m/s herausgeschleudert werden.
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Da
die zweite Schale, die aus einem leichten Material hergestellt ist,
keine Splitter oder gering verletzende Splitter erzeugt, wird gewährleistet,
eine wirkungsvolle Garbe entsprechend eines wohl definierten Sektors,
der im Höchstmaß durch
die Richtungen d1 und d2, die in 2 ersichtlich
sind, begrenzt wird, zu erhalten.
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Es
werden so die Nebenwirkungen vermieden.
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Um
die Zeichnungen zu vereinfachen, wurde hier ein Gefechtskopf beschrieben,
dessen Auslösung
anhand von einem Werfersystem mittels eines Drahtes bewirkt wird.
Um zu gewährleisten,
dass die Splitter wirklich in Richtung der Bedrohung ausgeschickt
werden, wird die Munition vorteilhafterweise mit einem Zünder (nicht
dargestellt) ausgestattet, der auf Radar- oder Infrarottechnologie
basiert und eine Erfassungsrichtung besitzt, die parallel zur oder
angrenzend an die Wirkungsrichtung der Splitterladung verläuft. Diese
Richtung ist die Winkelhalbierende des durch die Geraden d1 und
d2 gebildeten Winkels (2). Der Zünder wird mit dem Zünder 7 verbunden
und er gewährleistet
die Auslösung
der Ladung in Richtung der Bedrohung, die erfasst werden wird.
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Verschiedene
Varianten sind möglich,
ohne über
den Umfang der Erfindung hinauszugehen.
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5 zeigt
beispielsweise eine Munition 1 im Schnitt, die sich von
jener der 2 dadurch unterscheidet, dass
die Explosivladung 2 das Volumen, das von den Schalen 8a und 8b begrenzt
wird, nicht vollständig
ausfüllt.
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In
Anbetracht der Tatsache, dass nur die Schale 8a eine verletzende
Wirkung besitzt, ist es tatsächlich
nicht notwendig, das innere Volumen der Munition vollständig mit
Sprengstoff zu füllen.
Die Explosivladung wird nun in Form eines „Zwickels" hergestellt, der durch die Flächen 21a und 21b und durch
die erste Schale 8a begrenzt wird.
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Der
Zünder 11 wird
am obersten Punkt des Zwickels angeordnet. Die Flächen 21a und 21b können an
einer Verkleidung aus Blech, die fest mit der zweiten Schale 8b verbunden
ist, angesetzt werden.
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Sie
können
mittels Füllblöcken 20a, 20b,
die zum Beispiel aus synthetischem Schaum hergestellt sind, in Bezug
auf die zweite Schale 8b ganz einfach stabil gehalten werden.
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Eine
derartige Variante erlaubt es, die Munition leichter zu machen,
ohne ihren Wirkungsgrad zu vermindern. Sie erlaubt es ebenfalls,
Rückwirkungen zu
vermindern, wobei die Verkeilung 20a, 20b eine Dämpfung der
Stoßwelle
gewährleistet,
die durch die zweite Schale aufgenommen wird.
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Das
durch die Verkeilung eingenommene Volumen kann auch dazu verwendet
werden, eine Sicherungs- und Ladevorrichtung unterzubringen.
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Es
ist ebenfalls als Variante möglich,
eine Munition herzustellen, bei welcher der erste Sektor 3a einen
Winkel von kleiner als 180° um
die Achse 4 der Munition bedeckt. 6 zeigt
beispielsweise im Schnitt eine Munition, bei welcher der Winkel,
der durch den ersten Sektor 3a bedeckt wird, 120° beträgt.
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Es
ist festzustellen, dass das Rohr 9 in den 5 und 6 nicht
dargestellt wurde.
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3 und 4 zeigen
eine Munition gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
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Diese
Munition unterscheidet sich von der, die in den 1 und 2 dargestellt
ist, dadurch, dass sie ebenfalls eine konkave Ummantelung 14 umfasst,
die an der Explosivladung 2 angesetzt ist. Diese Ummantelung
ist im Bereich eines ersten Endes (oder vorderen Endes) der Hülle 3 angeordnet. Sie
weist eine Rotationssymmetrie um die Achse 4 der Munition
auf.
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Der
Rand der Ummantelung fügt
sich in eine Nut ein, die im Inneren der Schalen 8a und 8b angebracht
ist, die so den axialen Zusammenschluss der Ummantelung gewährleisten.
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Ein
Anschlagring 18 ist mit Schraube am Rohr 9 befestigt.
Er gewährleistet
die axiale Festlegung der Schalen und der Ladung in Bezug auf das Rohr 9.
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Ein
zweiter Zünder 15,
der in Form eines Preßlings
einer detonierenden Zusammensetzung ausgeführt ist, ist in der Nähe eines
zweiten Endes der Hülle
angeordnet. Er ist in ein axiales Loch, das in der Explosivladung 2 angebracht
ist, eingesetzt.
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Dieser
Preßling 15 selbst
wird durch einen Schlagzünder 16 initiiert,
der durch einen Draht 17 mit der Zündvorrichtung verbunden ist.
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Die
Drähte 12 und 17 können in
Form einer Litze von vier Drähten
zusammengelegt sein. Es können
ebenfalls Schlagzünder 11 und 16 verwendet werden,
von denen jeder mit einer logischen Schaltung versehen ist, die
einen Speicher einschließt,
der eine Adresse enthält,
die es erlaubt, mit Hilfe eines Kommunikationsprotokolls (herkömmliche
Kommunikationstechnik durch „BUS") den einen oder
den anderen Schlagzünder
zu erkennen.
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In
diesem Fall ermöglicht
es ein einziges Paar Drähte,
je nach Auswahl den einen oder den anderen der beiden Schlagzünder 11 oder 16 zu
initiieren.
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Um
den Zusammenbau der Munition zu erleichtern, fügt sich der Draht 17 in
einer Nut, die in der wand des Rohres 9 angebracht ist,
und in einer Rille 24 ein, die im Boden 25 des
Rohres 9 angebracht ist.
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Die
durch den zweiten Schlagzünder 15,
die Explosivladung 2 und die Ummantelung 14 gebildete Baugruppe
stellt eine Kernerzeugende Ladung dar. Die Auslösung des Zünders 15 bewirkt eine
Stoßwelle,
die im Wesentlich axial in der Explosivladung 2 fortschreitet.
Die Stoßwelle
führt zur
Bildung eines automatisch geschmiedeten Kerns durch Umstülpen der
Ummantelung 14. Der Kern wird mit einer Geschwindigkeit
in der Größenordnung
von 2000 m/s entlang der Achse 4 ausgeschleudert.
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Diese
Munition weist somit zwei verschiedene Betriebsarten auf.
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Wenn
der erste Zünder 7 ausgelöst wird,
erzeugt die Munition eine Splittergarbe mit verminderten Rück- und
Nebenwirkungen, Dank des Vorhandenseins der zweiten Schale 8b sowie
des Bodens 25 des Rohres 9.
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Wenn
der zweite Zünder 16 ausgelöst wird, erzeugt
die Munition Dank der Ummantelung 14 einen axialen Kern.
Es gibt in diesem Fall ebenfalls ein Herausschleudern von Splittern
durch die erste Schale 8a, jedoch ist die Geschwindigkeit
der Splitter geringer als bei der Munition der 1 in
Anbetracht der im Wesentlichen axialen Orientierung der Stoßwelle.
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Die
Auswahl des einen oder des anderen Zünders 7 oder 16 wird
durch die Vorrichtung zur Zündsteuerung
sichergestellt, die fest mit dem Werfersystem oder mit dem Munitionszünder verbunden ist.
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Diese
Auswahl erfolgt in Abhängigkeit
von den Eigenschaften der erfassten Bedrohung. Die Splitterladung
ist gegen Flugkörper
wirksam, deren Hülle
sie zerstört.
Die Kern erzeugende Ladung besitzt eine durchdringende Wirkung gegen
gepanzerte Ziele. Sie kann eingesetzt werden, um in direktem Angriff
einem Ziel, wie ein Fahrzeug oder ein Flugkörper mit verstärktem Sprengkopf,
entgegenzutreten.
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Wenn
die Übertragung
des Zündbefehls
von einem Werfersystem am Boden aus erfolgt, ist es selbstverständlich möglich, die Übertragung
auf dem Funkweg oder auf optischem Weg zu gewährleisten. In diesem Fall umfasst
die Munition einen besonderen elektronischen Zünder, der einen Empfänger der vom
Werfersystem ausgehenden Steuerbefehle einschließt.
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Der
Munitionszünder
kann ebenfalls ein programmierbarer Zünder sein, der im Bereich des
Werfersystems eine Programmierung des Auslösezeitpunktes sowie der gewünschten
Betriebsart erhält. Diese
Programmierung kann durch Kontakt oder auch durch Induktion ausgeführt werden.
Der Zünder kann
nun ebenfalls Mittel zur Erfassung der Bedrohung umfassen.
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Als
Variante können
der Ummantelung verschiedene Formen verliehen werden, die es erlauben,
die Bildung eines Kerns mit jener der Splitter zu kombinieren. Dafür genügt es, im
Bereich einer ringförmigen
Randzone der Ummantelung Versprödungen
anzubringen, wobei eine axiale Zone die Bildung eines Kerns gewährleistet.
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Es
kann ebenfalls eine Ummantelung hergestellt werden, die nur Splitter
erzeugt.
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7 und 8 zeigen
eine Munition gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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Diese
Form unterscheidet sich von der gemäß 1 dadurch,
dass ein zweiter Zünder 22 in der
Nähe der
ersten Schale 8a angeordnet ist.
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Dieser
zweite Zünder
ist durch einen Draht 23 mit der Vorrichtung zur Zündsteuerung
verbunden.
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Es
kann wie bei der zweiten Ausführungsform
(3) eine gemeinsame Litze der Drähte 12 und 23 hergestellt
werden oder auch ein einziger „Bus" zur Zündsteuerung
verwendet werden.
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Unter
dem Gesichtspunkt des Zusammenbaus ist der zweite Zünder 22 in
einem radialen Loch angeordnet, das in dem Explosivblock 2 ausgeführt ist,
und der Draht 23 fügt
sich in eine Längsrille
ein, die auf dem Sprengstoffblock 2 eingearbeitet ist.
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Der
Draht 23 befindet sich somit zwischen dem Sprengstoff 2 und
der ersten Schale 8a. Es ist so nicht notwendig, diese
Letztere maschinell zu bearbeiten, um die Montage des zweiten Zünders 22 zu gewährleisten.
Es gibt somit keinen Verlust an verletzender Wirksamkeit bei der
ersten Schale.
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Der
Draht 23 fügt
sich ebenfalls in eine Rille 24 ein, die im Boden 25 des
Rohres 9 ausgeführt
ist.
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Stecker 26a, 26b (die
schematisch gepunktet dargestellt sind) können sich im Bereich dieser Rille
einfügen,
um den Zusammenbau der Munition zu erleichtern.
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Tatsächlich wird
einerseits der Zusammenbau der Explosivladung ausgeführt, die
mit ihren zwei Zündern 7 und 22 und
einem ersten Teil des mit einem Stecker 26a versehenen
Drahtes 23 ausgerüstet
ist.
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Andererseits
wird der Zusammenbau des Rohres ausgeführt, das einen zweiten Teil
des mit Stecker 26b versehenen Drahtes 23 aufnimmt.
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Die
Stecker werden dann verbunden, bevor die Ladung in das Rohr 9 eingeführt wird.
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Es
kann ebenfalls vorteilhafterweise ein Boden 25 für das Rohr
vorgesehen werden, der abnehmbar ist. So wird die elektrische Verbindung
nach Einführen
der Explosivladung in das Rohr 9 erleichtert.
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Die
Munition gemäß dieser
dritten Ausführungsform
weist auch zwei Betriebsarten auf:
Den bereits beschriebenen
Modus Splitterladung, der erzielt wird, wenn der erste Zünder 7 ausgelöst wird.
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Einen
Modus Ladung mit Luftdruckwirkung, der erzielt wird, wenn der zweite
Zünder
ausgelöst wird.
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Tatsächlich ist
der zweite Zünder 22 im
Wesentlichen im Bereich der Splitter erzeugenden ersten Schale 8a angeordnet.
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Die
Stoßwelle,
die er erzeugt, pflanzt sich in der Ladung entlang einer im Wesentlichen
radialen Richtung und in Richtung der zweiten Schale 8b fort.
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Die
durch die erste Schale erzeugten Splitter besitzen nun eine verminderte
Geschwindigkeit. Die zweite Schale ist nicht dafür entworfen, verletzende Splitter
zu erzeugen. Die einzige mit dieser Munition erzielte Hauptwirkung
ist somit eine Luftdruckwirkung, die radial in Richtung der zweiten
Schale 8b ausgerichtet ist, und die zum Teil durch die
erste Schale 8a gebündelt
wird.
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Diese
Luftdruckwirkung kann verstärkt
werden, indem eine Explosivladung 2 verwendet wird, die
Aluminiumpulver einschließt.
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Die
Betriebsart Luftdruckwirkung wird insbesondere verwendet, um Wucht-Projektilen
entgegenzutreten. Die Betriebsart Splitter wird verwendet, um Flugkörpern oder
Raketen entgegenzutreten.
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9 und 10 zeigen
schließlich
eine Munition gemäß einer
vierten Ausführungsform,
die sich von den Vorangegangenen dadurch unterscheidet, dass die
Munition drei Zünder 7, 15 und 22 umfasst.
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Diese
Munition weist somit drei verschiedene Betriebsarten auf: Begrenzte
Splitterladung, Ladung mit gebündelter
Luftdruckwirkung, Kern erzeugende Ladung.
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Die
Auswahl der einen oder der anderen dieser Betriebsarten wird durch
eine Steuervorrichtung (am Boden oder fest mit der Munition verbunden)
in Abhängigkeit
von der Bedrohung bestimmt, und der geeignete Zündbefehl wird dann auf der
Flugbahn ausgelöst.