DE4339243C2 - Gefechtskopf für einen Flugkörper - Google Patents
Gefechtskopf für einen FlugkörperInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Gefechtskopf für einen Flugkörper nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der CH 609 449 A5 ist eine Munition zur Bekämpfung von militärischen
Objekten, insbesondere von Flugzeugen und anderen Flugzielen bekannt. Ein Ge
schoss besitzt einen zylindrischen Splittermantel, der aus vorgeformten Splittern
besteht. An den zylindrischen Splittermantel schließt sich eine etwa halbkugel
förmige Sprengstoffladung an, die durch ein Profilblech abgedeckt ist. Das Profil
blech besitzt kugelkalottenförmige Einbuchtungen zur gerichteten Splitterwir
kung. Energiereiche Splitter lassen sich dadurch nicht erzeugen.
Aus der DE 35 25 147 C1 geht eine Rakete zur Bekämpfung von militärischen
Zielen hervor. Diese Rakete weist einen Gefechtskopf mit einer kalibergleichen
Hohlladungseinlage und an der umfangsseitigen Zylinderwand ein Gehäuse mit
kugelkalottenförmigen Einformungen zur Erzeugung größerer und energiereicher
Splitter auf. Die stirnseitige projektilbildende Einlage erzeugt ein einziges Projek
til und ist zur Bekämpfung technischer Ziele weniger geeignet.
Zur Bekämpfung leicht gepanzerter Ziele, nämlich Bodenfahrzeuge, ist es er
wünscht, dass durch einen Gefechtskopf möglichst viele Schäden am Fahrzeug
verursacht werden, um seine Gefechtswirkung auszuschalten. Hierbei genügt es
bereits, wenn bei einem Fahrzeug Antennen einer radargestützten Zielanlage be
schädigt werden. Um jedoch das Fahrzeug völlig außer Gefecht setzten zu kön
nen, reichen Splittereinwirkungen nicht aus, da diese nur auf die Auf- bzw. An
bauten des Fahrzeugs wirken. Um das Fahrzeug selbst in seiner Funktionsfähig
keit beeinträchtigen zu können, muss die Fahrzeugpanzerung - in der Regel 1,5
bis 2 cm Panzerstahl - überwunden werden, um beispielsweise das Lenkgetriebe
auszuschalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Gefechtsköpfe vorzuschlagen, bei de
nen leicht gepanzerte Ziele wie Flakpanzer von vorne, und zwar mit einer Flug
richtung, die zur Horizontalen geneigt ist, zu bekämpfen sind. Es soll sowohl das
Fahrzeug in seinem Inneren beschädigt werden als auch die Aufbauten des Fahr
zeugs, wie Radar, Scheinwerfer, Spiegel, Antennen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 bzw. alternativ des Anspruchs 2.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu ent
nehmen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 einen Treffer eines Flugkörpers an einem Flakpanzer,
Fig. 2 einen Gefechtskopf im Längsschnitt des Flugkörpers nach Fig. 1,
Fig. 3 den Gefechtskopf nach Fig. 2 in einer Ansicht von vorne,
Fig. 4 einen weiteren Gefechtskopf und
Fig. 5 eine Ansicht des Gefechtskopfes nach Fig. 4 von vorne.
Nach Fig. 1 weist ein Flakpanzer 1 eine Flugabwehrrakete 2 in einem Abschuss
gestell 3 sowie Aufbauten 4, 5 auf, wobei der Aufbau 5 ein Radar ist.
Der Flakpanzer 1 ist sowohl an seiner schrägen Vorderfläche 6 als auch an seinen
anderen Flächen gepanzert. Die Panzerung beträgt an der Vorderfläche 6 etwa
2 bis 3 cm Panzerstahl.
Ein in Pfeilrichtung 9 anfliegender Flugkörper 10
schlägt auf die schräge Vorderfläche 6 auf. Ein Auf
schlagzünder 11 gibt einen Zündimpuls in bekannter
Weise über eine Sicherungseinrichtung 12 (Fig. 2), so
daß eine Zündladung 13 eine Sprengladung 14 eines Ge
fechtskopfes 15 bzw. 40 nach Fig. 4 initiiert.
Wirkbereiche von vorgeformten Splittern 16 sind mit 17
bezeichnet.
Ein Wirkbereich von projektilbildenden Hohlladungen der
Gefechtsköpfe 15, 40 ist mit 19 bezeichnet. Dieser Be
reich 19 liegt vollkommen im Fahrzeugbereich des Flak
panzers 1, so daß die nicht dargestellten Projektile
der projektilbildenden Hohlladungen 18 in den Innenraum
des Flakpanzers 1 eindringen und dort zu Zerstörungen
von Funktionskomponenten des Flakpanzers 1 führen.
Nach Fig. 2 ist der Gefechtskopf 15 in einem dünnwan
digen, leicht durchschlagbaren Gehäuse 26 des Flugkör
pers 10 angeordnet. Der Gefechtskopf 15 ist mit der Si
cherungseinrichtung 12 in nicht gezeigter Weise kon
struktiv verbunden. Zwischen dem Aufschlagzünder 11 an
der Spitze des Flugkörpers 10 und der Sicherungsein
richtung 12 liegt eine Signalleitung 20. Diese verläuft
üblicherweise innerhalb des Flugkörpers 10.
Ein Gehäuse 21 mit einem zylindrischen Abschnitt 22,
einem konischen Abschnitt 23 mit einem Konuswinkel 24
von 17° und einem stumpfwinkligen Kopfteil 27 mit ei
nem Konuswinkel 28 mit 60° sowie einer Bodenplatte 29
enthält die Sprengladung 14.
In dem konischen Abschnitt 23 sind die Splitter 16 in
dichter Packung zwischen zwei dünnen Gehäuseteilen 30,
31 angeordnet.
Im Kopfteil 27 sind gemäß den Fig. 2 und 3 projek
tilbildende Einlagen 32 in bekannter Weise befestigt.
Die Wirkrichtungen gemäß dem Pfeil 33 liegen in einem
Winkel von 30° zur Hauptachse 34 des Gefechtskopfes
15.
Wesentlich für die Wirkung der projektilbildenden Ein
lagen 32 ist ein Leervolumen 35 für die freie Entwick
lung der nicht gezeichneten Projektile der projektil
bildenden Einlagen 32 und ein Abstand 36 zu einem
stirnseitigen Schott 37. Dadurch ist gewährleistet, daß
die Projektilbildung aufgrund der Detonation der
Sprengladung 14 und der Umformung der projektilbilden
den Einlagen 32 weitgehend ungestört verlaufen kann und
keine Behinderung durch das stirnseitige Schott 37 bzw.
durch das dünnwandige Gehäuse 26 erfolgt.
Die Projektile der Einlagen 32 sind also seitlich aus
dem Flugkörper 10 frei ausschließbar. Das Gehäuse 26
aus Aluminium, 1 mm dick, stellt kein Hindernis dar für
die Projektile. Erfindungsgemäß werden daher die Nach
teile des Standes der Technik vermieden, daß die Pro
jektile zuerst durch Vorbauten des Flugkörpers 10 müs
sen, um dann erst - meist beschädigt oder aus der ur
sprünglichen Flugrichtung abgelenkt - aus dem Flugkör
per 10 heraustreten können.
Der Gefechtskopf 15 eignet sich für einen Flugkörper
mit einem geringem Drall, da aufgrund der achssymmetri
schen Anordnungen von projektilbildenden Einlagen 32
und Splitter 16 eine symmetrische Umfangswirkung vor
liegt.
Anders liegt der Fall bei dem Gefechtskopf 40 nach den
Fig. 4 und 5. Dieser Gefechtskopf 40 ist für einen
Flugkörper 10 vorgesehen ohne Drall. Wesentlich ist
hierbei, daß die projektilbildenden Einlagen 32 in ei
ner zur Hauptachse 34 des Gefechtskopfes 40 um den Win
kel 28 von 60° geneigten Stirnfläche 41 angeordnet
sind. Betrachtet man die Wirkrichtungen der projektil
bildenden Einlagen 32, so kann davon ausgegangen wer
den, daß diese nahezu kaum zueinander divergent verlau
fen werden. Dadurch wird bei Detonation des Sprengstof
fes 14 eine große Zerstörwirkung sowohl an der Vorder
fläche 6 des Flakpanzers 1 als auch im Inneren des
Flakpanzers 1 erreicht.
Die Splitter 16 sind in einem zylindrischen Wandab
schnitt 43 des Gehäuses 26 angeordnet. Diese Splittera
nordnung ist durch zueinander parallel liegende Ebenen
44 begrenzt. Die Ebenen 44 liegen in dem Winkel 28 von
60° zur Hauptachse 34, und zwar zur Flugrichtung 9 des
Flugkörpers 10 nach vorne geneigt. Die Wirkbereiche 17
der Splitter 16 entsprechen dem Gefechtskopf nach Fig.
2.
Eine geringe Streuung der projektilbildenden Einlagen
32 wird dadurch erreicht, daß die Zündladung 13 um
einen Abstand 45 exzentrisch zur Symmetrieachse einer
Bodenplatte 46 versetzt angeordnet ist. Die Bodenplatte
46 liegt parallel zu den Ebenen 44. Die Position der
Zündladung 13 ist dementsprechend in Fig. 5 mit 47 be
zeichnet.
Nach Fig. 5 sind die Einlagen 32 auf Lücke zueinander
versetzt angeordnet. Dadurch wird eine hohe Packungs
dichte der Einlagen 32 und damit eine gebündelte Wir
kungen der projektilbildenden Einlagen 32 erreicht.
Durch die Anordnung des Aufschlagzünders 11 an der
Spitze des Flugkörpers 10 und durch einen Abstand 50
des Gefechtskopfes 15 bzw. 40 von dem Aufschlagzünder
11 ist gewährleistet, daß beim Auftreffen des Flugkör
pers 10 auf dem Flakpanzer 1 optimierte Wirkung der
projektilbildenden und der splitterbildenden Komponen
ten des Gefechtskopfes 15, 40 vorliegen.
Claims (6)
1. Gefechtskopf für einen Flugkörper zur Bekämpfung technischer Ziele mittels
Hohlladung und Splitter, wobei in einem Gehäuse ein Zünder mit einer
Sprengladung, sowie eine radial wirkende Splitteranordnung und eine stirn
seitig wirkende Hohlladungsanordnung vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Splitteranordnung auf der Oberfläche eines sich in Flugrichtung leicht
verjüngenden Kegelstumpfes und die aus mehreren Hohlladungen (32) beste
hende Hohlladungsanordnung auf der Oberfläche eines sich daran anschlie
ßenden und stärker verjüngenden Kegels angeordnet sind.
2. Gefechtskopf für einen Flugkörper zur Bekämpfung technischer Ziele mittels
Hohlladung und Splitter, wobei in einem Gehäuse ein Zünder mit einer
Sprengladung, sowie eine radial wirkende Splitteranordnung und eine stirn
seitig wirkende Hohlladungsanordnung vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Splitteranordnung auf der Oberfläche eines Zylinders und die Hohlla
dungsanordnung auf einer ebenen, zur Hauptachse des Gehäuses (34) um ei
nen Winkel (19) geneigten Stirnfläche (41) angeordnet sind.
3. Gefechtskopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Einlagen (32) und einem in Flugrichtung (9) liegenden
Schott (37) des Flugkörpers (10) ein Freiraum (35) vorhanden ist.
4. Gefechtskopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zünder (13) der Sprengladung (14) über einen Aufschlagzünder (11)
zündbar ist, wobei der Aufschlagzünder (11) an der Spitze des Flugkörpers
(10) angeordnet ist.
5. Gefechtskopf nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einlagen (32) auf Lücke zueinander versetzt angeordnet sind.
6. Gefechtskopf nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Splitter (16) in einem zylindrischen Wandabschnitt (22) des Gehäuses
(21) angeordnet sind, wobei die stirnseitigen Begrenzungen der Splittereinlage
durch Ebenen (44) begrenzt sind, die zueinander parallel liegen und einen
Winkel (28) zur Hauptachse des Gehäuses aufweisen.
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Legal Events
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