DE602005005915T2 - Auf Stärke basierte gelatinisierte Süssigkeit und zugehöriges Herstellungsverfahren - Google Patents

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    • A23L29/212Starch; Modified starch; Starch derivatives, e.g. esters or ethers
    • A23L29/219Chemically modified starch; Reaction or complexation products of starch with other chemicals

Description

  • Die Erfindung hat eine neue, auf Stärke basierende gelatinisierte Süßigkeit zum Gegenstand. Genauer betrifft die Erfindung eine neue auf Stärke basierende gelatinisierte Süßigkeit, die eine besondere Stärke enthält. Unter einer gelatinisierten Süßigkeit im Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man Gummi- und Geleewaren, die zu den Weichwaren gehören, im Gegensatz zu den Bonbons („sucres cuits"). Diese Süßigkeiten sind insbesondere zusammengesetzt aus Süßungsmitteln, Aromen, Farbstoffen und einem oder mehreren Verdickungs- und/oder Geliermitteln, wie Gummiarabikum, Gelatine, Pektin, Carragenen und Stärke.
  • Es gibt keine genauen Definitionen dieser verschiedenen gelatinisierten Süßigkeiten, die man willkürlich in Hartgummiwaren und Weichgummiwaren einteilen kann.
  • Hartgummiwaren („Fruchtgummi", „Lakritzgummi", „Pastillen") sind zum Beispiel Gummiwaren mit Früchten, mit Pfefferminze oder mit Lakritze. Diese Gummiwaren werden herkömmlicherweise auf der Basis von Gummiarabikum, das als Verdickungsmittel verwendet wird, hergestellt. Sie sind durchsichtig, hart, wenig klebrig und lösen sich im Mund langsam auf.
  • Die Weichgummiwaren umfassen Gelee- und Gummiwaren („Jelly Beans", „Weingummi"), die herkömmlicherweise auf der Basis von Gelatine, die als Geliermittel verwendet wird und die für diese Weichwaren von elastischer bis plastikartiger Textur erforderliche Elastizität liefert, hergestellt. Weichgummiwaren umfassen herkömmlicherweise gleichermaßen Geleewaren auf Basis von Pektin wie auf Basis von Carragenen oder Agar-Agar.
  • Die harten oder weichen gelatinisierten Süßigkeiten werden im Allgemeinen durch Kochen einer Mischung, umfassend im Allgemeinen eine Mischung aus Zucker und Glukosesirup oder Maltitsirup, der man nach dem Kochen ein Verdickungs- oder Geliermittel, Aromen, Säuren, Farbstoffe und starke Süßungsmittel hinzufügt, hergestellt. Die gekochte und aromatisierte Mischung wird danach im Allgemeinen in Formen oder Stärkeschalung gegossen, dann gedämpft, so dass das Gel trocknet und abbindet bevor das Endprodukt erhalten wird.
  • Bei diesen beiden Arten von Süßigkeiten versucht man schon seit vielen Jahren, die Gelatine oder den Gummiarabikum, entweder aufgrund ihres hohen Preises oder aufgrund ihrer risikoreichen tierischen Herkunft, ganz oder teilweise durch Stärke, Stärkemehl, Dextrine oder Mischungen davon als Verdickungsmittel oder Geliermittel zu ersetzen. Allerdings wurde der Fachmann mit zahlreichen Nachteilen konfrontiert:
    • • durch die Stärke verliert das Gel an Durchsichtigkeit und es kommt zu starker Klebrigkeit im Mund
    • • durch die Stärke werden sehr hohe Kochtemperaturen benötigt und beim Gießen entwickeln sich oft starke Viskositäten.
  • Was insbesondere Hartgummiwaren betrifft, wurden im Stand der Technik zahlreiche Versuche beschrieben, um Gummiwaren und besonders „Weingummi" aus Stärke zu formulieren.
  • Entsprechend seiner Herkunft weist Stärke eine Vielzahl an Zusammensetzungen auf, besonders was den Prozentsatz von Amylose und Amylopektin angeht. Das Amylopektin ist der verzweigte Bestandteil der Stärke, wo die α-D-Glukoseeinheiten über α-D(1-4)-Bindungen polymerisiert sind und durch α-D(1-6)-Verzweigungen verbunden sind. Die Amylose ist der lineare Bestandteil der Stärke, der praktisch nur α–D(1-4)-Bindungen enthält.
  • Bestimmte Stärkearten, „Waxy" genannt, sind im Wesentlichen aus Amylopektin aufgebaut. Andere, „amylosereich" genannt, sind aus mehr als 50% und im Allgemeinen aus 70 bis 75% Amylose aufgebaut.
  • Das Dokument US 3.218.177 hat vor mehr als dreißig Jahren vorgeschlagen, amylosereiche Stärkearten und besonders Maisstärke als einzige und alleinige Verdickungsmittel zu verwenden. Nur Amylosegehalte von mehr als 40% erlaubten die Herstellung von zufriedenstellenden Süßigkeiten, aber derartige Stärkearten erforderten sehr hohe Kochtemperaturen von mehr als 150°C (ungefähr 165 bis 170°C für eine Gummiwarenformulierung) und sehr hohe Dampfdrücke und somit spezifische Apparaturen, mit denen die Zuckerbäcker (Konfiseure) im Allgemeinen nicht ausgestattet sind. Daneben retrogradieren die amylosereichen Stärkearten nach dem Kochen stark was beim Gießen zu Viskositätsproblemen führt. Dem Fachmann ist außerdem bekannt, dass nur die Amylose eine Rolle als Geliermittel spielt, dass das Amylopektin den Produkten Elastizität verleiht, aber langsamer geliert und die Viskosität beim Gießen stärker erhöht als die Amylose und dass die Amylose zu undurchsichtigen Gelen führt, während die Produkte durch das Amylopektin durchsichtig werden.
  • Es wurde somit in dem Dokument US 4.886.678 vorgeschlagen, Maisstärke zu verwenden, die enzymatisch so verändert wurde, dass unverzweigte Stärkearten erhalten wurden, deren unterschiedliche Amylose/Amylopektin-Verteilung eine verstärkte Gelierung ermöglichte.
  • Man hat dann versucht, unterschiedliche amylosereiche, modifizierte oder unmodifizierte Stärkearten so zu mischen, dass ihre Eigenschaften abgewandelt werden, wie insbesondere in den Dokumenten EP-B1-0 252 306 und EP-B1-0 360 046 .
  • Es war also bekannt, dass Süßigkeiten mit zufriedenstellender Struktur, die den Süßigkeiten auf Basis von Gummiarabikum ähnlich sind, nur mit amylosereichen Stärkearten erhalten werden konnten, insbesondere wenn sie eine Mischung aus amylosereicher Stärke und bei Hitze flüssiger Stärke enthielten. Man hat dann versucht, Stärkearten herzustellen, die aus genetisch veränderten Getreiden stammen, wie in dem Dokument EP-A-0 462 692 beschrieben, aber es war immer noch nötig, diese Stärkearten mit bei Hitze flüssigen Stärkearten zu mischen, um Gummiwaren mit zufriedenstellenden Eigenschaften zu erhalten.
  • Kürzlich wurde in dem Dokument EP-B1-0 591 473 eine Mischung aus verflüssigten amylosereichen und amylopektinreichen Maisstärkearten zur Herstellung von Gummiwaren vorgeschlagen.
  • Bezüglich Gummiwaren aus Gelatine werden durch Waxy-Stärke in Verbindung mit Carragenen, die besten Ergebnisse erzielt, wie in der Patentanmeldung EP-A-1.342.417 beschrieben, die jedoch denen der Gelatine nicht ganz gleichkommen.
  • Alle vorgeschlagenen Wege zur Ersetzung des Gummiarabikum oder der Gelatine erlauben es jedoch nicht, Texturen zu erhalten, die mit denen von Standard-Gummiwaren vergleichbar sind oder erlauben, ein einfaches, schnelles und wenig kostenintensives Produktionsverfahren zu verwenden. Eines der Hauptprobleme, das sich den Zuckerbäckern (Konfiseuren) bei der Erzeugung von Gummiwaren aus Stärke stellt, ist das Verdunsten des in der gekochten Mischung enthaltenen Wassers durch das Dämpfen der Gummiwaren, was sich oft als sehr langwierig herausstellt, da Stärken nur mit niedrigem Trockenstoffanteil verarbeitet werden können. Die Verkürzung dieser Dämpfzeit wird daher von den Zuckerbäckern (Konfiseuren) erwünscht.
  • Die thermische Stabilität der erhaltenen Süßigkeiten ist ebenfalls eines der Hauptanliegen, vor allem, wenn diese für heiße Länder bestimmt sind. Es wird also eine größtmögliche Widerstandsfähigkeit gegen Hitze gewünscht, um die Stabilität der Gummiwaren über die Zeit sicherzustellen.
  • Es besteht also ein Bedarf für eine Stärke, die geeignet ist, das Gummiarabikum und/oder die Gelatine in gelatinisierten Süßigkeiten zu ersetzen und die bei Hitze eine schwache Viskosität entwickelt und es somit erlaubt, mit sehr hohem Trockenstoffanteil und bei einer nicht so hohen Kochtemperatur zu arbeiten, die schnell ein Gel bilden kann, die es erlaubt, die Waren leicht aus der Form zu lösen, die es erlaubt, den vorherigen Dämpfschritt wegzulassen falls dieser notwendig war, und die den Süßigkeiten die erwünschten Eigenschaften verleiht, nämlich:
    • • eine zufriedenstellendene optische Erscheinungsform
    • • keinen klebrigen Charakter, weder im Mund noch in der Endverpackung
    • • einer Textur im Mund, die einer Kontrollsüssigkeit ohne Stärke so nahe wie möglich kommt
    • • eine zufriedenstellendene Stabilität im Hinblick auf das Hartwerden oder Schmelzen mit der Zeit
  • Nach zahlreichen Forschungen hat die Anmelderin herausgefunden, dass ein derartiges Ziel erreicht werden kann, indem man eine besondere Stärkeart als Verdickungs- oder Geliermittel verwendet.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine auf Stärke basierende gelatinisierte Süßigkeit, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine verflüssigte und stabilisierte Hülsenfrucht-Stärke bzw. Leguminosenstärke mit einen Amylosegehalt zwischen 25 und 40%, bevorzugt zwischen 30 und 40%. Der Amylosegehalt der Stärke beträgt noch besser zwischen 35 und 40%, und am besten zwischen 35 und 38%.
  • Die Bezeichnung „gelatinisierte Süßigkeit" soll gemäß der vorliegenden Erfindung so ausgelegt werden, dass sie Hartgummiwaren, Weichgummiwaren, Lakritzwaren, Geleewaren, Pastillen, Geleefrüchte sowie die Einschlüsse für Eiscremes oder Konditoreiwaren oder auch sogenannte pharmazeutische Süßigkeiten der gleichen Art bezeichnet.
  • Unter „Hülsenfrucht" oder „Leguminose" im Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man jede Pflanze, die den Familien der Caesalpinioideae, der Mimosaceae oder der Schmetterlingsblütler angehört und insbesondere jede Pflanze, die den Schmetterlingsblütlern angehört, wie zum Beispiel die Erbse, die Bohne, die Saubohne, die Feldbohne, die Linse, die Luzerne, der Klee oder die Lupine.
  • Diese Definition schließt insbesondere alle Pflanzen ein, die in irgendeiner der Tabellen in dem Artikel von R. HOOVER et al. mit dem Titel „Composition, structure, functionality and chemical modification of legume starches: a review" (Can. J. Physiol. Pharmacol. 1991, 69 S. 79–92) beschrieben sind.
  • Vorteilhafterweise wird die Hülsenfrucht ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus der Erbse, der Bohne, der Saubohne und der Feldbohne.
  • Bevorzugt handelt es sich um eine Erbse, wobei die Bezeichnung „Erbse" hier in ihrer breitesten Bedeutung verstanden werden soll und insbesondere einschließt:
    • • alle wildwachsende Sorten der „glatten Erbse" („smooth pea") und
    • • alle mutierten Sorten der „glatten Erbse" und der „runzeligen Erbse” („wrinkled pea"), egal für welche Verwendung diese Sorten im Allgemeinen bestimmt sind (Lebensmittel, Futtermittel und/oder andere Verwendungen).
  • Diese mutierten Arten sind insbesondere die sogenannten „Mutanten r", „Mutanten rb", „Mutanten rug 3", „Mutanten rug 4", „Mutanten rug 5" und „Mutanten lam", wie in dem Artikel von C-L HEYDLEY et al. mit dem Titel „Developing novel pea starches" Proceedings of the Symposium of the Industrial Biochemistry and Biotechnology Group of the Biochemical Society, 1996, S. 77–87 beschrieben.
  • Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist die Hülsenfrucht eine Pflanze, zum Beispiel eine Erbsen- oder Feldbohnensorte, die Samen hervorbringt, die mindestens 25 Gewichts%, bevorzugt mindestens 40 Gewichts% Stärke (trocken/trocken) enthalten. Unter „Hülsenfruchtstärke" bzw. „Leguminosenstärke" versteht man jede auf welche Art auch immer aus einer Hülsenfrucht und insbesondere einem Schmetterlingsblütler extrahierte Zusammensetzung, wobei deren Stärkegehalt größer als 40%, bevorzugt größer als 50% und noch besser größer als 75% ist, wobei diese Prozentsätze als Trockengewicht bezogen auf das Trockengewicht dieser Zusammensetzung ausgedrückt sind.
  • Vorteilhafterweise ist der Stärkegehalt größer als 90% (trocken/trocken). Er kann insbesondere größer als 95%, einschließlich größer als 98% sein.
  • Unter „Verflüssigung" der Stärke versteht man alle dem Fachmann bekannten Arbeitsgänge zur Verringerung der Viskosität der Stärke beim Kochen. Die Verflüssigung wird durch Hydrolyse der Amylose- und Amylopektinbestandteile in den Stärkekörnchen erreicht. Das kann im Sauren in wässriger Umgebung oder im Trockenverfahren stattfinden, durch Oxidation, durch trockene Dextrinierung (Sprühen der Säure auf die trockene Stärke, dann Rösten bei hohen Temperaturen).
  • Unter „Stabilisierung" der Stärke versteht man alle dem Fachmann bekannten Verfahren zur Verlangsamung oder Hemmung des Abbaus der Stärke. Die Stabilisierung wird erreicht durch Substituierung der Hydroxylfunktionen der Stärke durch Veresterung oder Veretherung. Sie kann auch durch Oxidation erreicht werden. Die Stabilisierungsverfahren sind insbesondere Hydroxypropylierung, Acetylierung, Phosphatierung, Oxidierung. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird acetylierte oder hydroxypropylierte Stärke bevorzugt.
  • Die Stabilisierung und die Verflüssigung können in einer beliebigen Reihenfolge durchgeführt werden. Im Fall einer Stabilisierung durch Acetylierung wird es jedoch bevorzugt, zuerst die Verflüssigung vorzunehmen. Im Fall einer Stabilisierung durch Hydroxypropylierung wird die Verflüssigung an zweiter Stelle durchgeführt und bevorzugt in der Trockenphase. Verflüssigung und Stabilisierung können in wässriger Phase mit einer Stärkemilch oder in der Trockenphase durchgeführt werden, wie zum Beispiel gemäß den in Patent EP 902.037 B1 beschriebenen Verfahren, dessen Inhaberin die Anmelderin ist. Kombinationen aus Trockenphase/wässriger Phase können auch in Erwägung gezogen werden.
  • Es ist besonders erstaunlich, dass so eine Stärke mit reduziertem Stärkegehalt für die Herstellung von Gummiwaren geeignet ist, was allen Vorurteilen des Standes der Technik zuwiderläuft, welcher entweder sehr amylosereiche Stärkearten oder amylosearme (weniger als 25%) Stärkearten empfehlen, um das Gummiarabikum beziehungsweise die Gelatine zu ersetzen.
  • Die gelatinisierten Süßigkeiten gemäß der vorliegenden Erfindung umfassen bevorzugt eine verflüssigte und acetylierte oder eine verflüssigte und hydroxypropylierte Erbsenstärke. Der Grad der Verflüssigung, der Hydroxypropylierung und/oder Acetylierung wird entsprechend der gewünschten Textur, Durchsichtigkeit und Geschmacks angepasst. Als Anhaltspunkt verwendet man eine Stärke mit Wasser-Flüssigkeit (WF) zwischen 70 und 90, bevorzugt zwischen 80 und 90 und noch stärker bevorzugt zwischen 80 und 85. Der Acetylierungsgrad kann zwischen 0,5 und 2,5 liegen, bevorzugt zwischen 1 und 2,1 und noch besser zwischen 1,6 und 2,1. Im Fall der Hydroxypropylierung wählt man bevorzugt einen molekularen Substitutionsgrad (DS) zwischen 0,09 und 0,21. Die Messverfahren für diese Transformationsgrade sind dem Fachmann weitgehend bekannt und im Stand der Technik beschrieben.
  • Die gelatinisierten Süßigkeiten gemäß der vorliegenden Erfindung haben einen Stärkegehalt, ausgedrückt in Gewicht im Verhältnis zum Gesamtgewicht der Gummiware, zwischen 0,5 und 25%, bevorzugt zwischen 1 und 20% und besser zwischen 5 und 15%. Sie enthalten ebenfalls ein oder auch mehrere Süßungsmittel.
  • Man kann verschiedene Süßungsmittel verwenden, wie Zucker oder Polyole, in Form von Pulver oder Sirup. Die Zucker werden ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Monosacchariden, Disacchariden, Trisacchariden, Oligo- und Polysacchariden, wie zum Beispiel Glukosesirupe, Glukose-Fruktosesirupe, Fruktose-Glukosesirupe, maltosereiche Glukosesirupe, Saccharose, Fruktose, Maltose, Trehalose, Mannose, Dextrose, Tagatose oder Isomaltulose, einzeln oder als Mischung davon. Die Polyole werden ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Maltit, Sorbit, Mannit, Erythrit, Xylit, Iditol, Maltitsirupen, Isomalt, Laktitol, Sorbitsirupen, hydrierten Glukosesirupen, einzeln oder als Mischung davon. Man kann als Süßungsmittel auch starke Süßungsmittel wie zum Beispiel Saccharin, Aspartam oder Acesulfam K einsetzen.
  • Das Süßungsmittel stellt bevorzugt 25 bis 85 Gewichts%, bevorzugt 40 bis 85 Gewichts% und besser 60 bis 85 Gewichts% des Endproduktes dar.
  • Was den Wassergehalt der erfindungsgemäßen Gummiwaren betrifft, beträgt dieser im Allgemeinen zwischen 10 und 25%, bevorzugt zwischen 14 und 24%. Der Wassergehalt des Endproduktes hängt von der jeweiligen Süßigkeit ab. Für Geleewaren sind Wassergehalte von etwa 14 bis 22% im Allgemeinen empfohlen, wohingegen für Gummiwaren die Wassergehalte von etwa 10 bis 20% variieren, je nachdem, ob es sich um Hartgummi- oder Weichgummiwaren handelt, wobei die letzteren mehr Wasser enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen Gummiwaren können auch eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus natürlichen oder synthetischen Aromastoffen, natürlichen oder synthetischen Farbstoffen, Netzmitteln, Salzen, Säuren, Extrakten, Fruchtpürees oder Fruchtfleischen, Ölen, Fetten, Konservierungsmitteln, Geschmacksverstärkern, Vitaminen, pharmazeutisch aktiven Substanzen, Oligosacchariden und Fasern, Dextrinen, verzweigten oder hyperverzweigten Maltodextrinen, Polydextrose, Prä- und Probiotika, Mineralien wie Calcium, Magnesium und anderen Nahrungszusätzen wie zum Beispiel DHA enthalten, die in der Süßigkeit in Höhe von 0 bis 10 Gewichts% vorhanden sind. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von gelatinisierten Süßigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst:
    • • Herstellung einer Mischung umfassend mindestens eine verflüssigte und stabilisierte Hülsenfruchtstärke mit einem Amylosegehalt zwischen 25 und 40%, bevorzugt zwischen 30 und 40%, mindestens ein Süßungsmittel und Wasser
    • • Kochen der Mischung bei einer Temperatur zwischen 100 und 150°C bis zum Erreichen des gewünschten Trockenanteils,
    • • Formen der gekochten Mischung, so dass Süßigkeiten erhalten werden
    • • Sammeln der so gewonnenen gelatinisierten Süßigkeiten
  • Man kann auch in Erwägung ziehen, die Stärke separat zu kochen und dann die anderen Zutaten hinzuzufügen oder das Süßungsmittel vorzuwärmen bevor die Stärke hinzugegeben wird. Für eine kontinuierliche Herstellung wird es jedoch bevorzugt, die Süßungsmittel und die Stärke in einem Mischtank zu dispergieren, die Mischung auf ungefähr 70–80°C vorzuwärmen, um die Süßungsmittel aufzulösen, die Mischung in einem Hochdruckkocher bei einer Temperatur zwischen 100 und 150°C zu kochen, je nach gewünschter Textur und Art der hergestellten Süßigkeiten, dann die Aromen, Farbstoffe, aktiven Substanzen und starken Süßungsmittel hinzufügen. Die Kochtemperatur soll ausreichend sein, um die Stärke zu kochen (höher als 120°C), außer wenn man entschieden hat, die Stärke getrennt zu kochen, weil in diesem Fall das Süßungsmittel, vor der Zugabe der getrennt gekochten Stärke, alleine bei ungefähr 110°C gekocht werden kann. In jedem Fall wird die Kochtemperatur der Mischung niedriger als oder gleich 150°C sein, was einen der Vorteile der vorliegenden Erfindung darstellt.
  • Die Kochdauer hängt vom verwendeten Material ab.
  • Das Kochen kann in einem doppelwandigen Kocher bei Atmosphärendruck, unter Teilvakuum oder Vakuum oder unter Druck durchgeführt werden oder kontinuierlich in Hochdruckkochern wie Röhrentauschern, Plattentauschern oder den Düsenkochern. Der Düsenkocher kann eine oder mehrere Dampfeinspritzdüsen aufweisen, was die Kochzeit verändert. Die direkte Dampfeinspritzung in das Produkt stellt eine schnelle und homogene Verteilung der Hitze und der Zutaten sicher. Der Röhrentauscher erfordert eine homogene Verteilung aller Zutaten vor dem Kochen, die Kochdauern sind länger und die Intensität ist geringer.
  • Nach dem Kochen werden die Aromen, Farbstoffe, Säuren usw. zu dem heißen Sirup hinzugefügt und man fährt mit dem Formen der Süßigkeiten fort, zum Beispiel durch Gießen der Mischung bei einer Temperatur zwischen 60 und 90°C in eine Stärkeschalung mit ungefähr 6% Feuchtigkeit, in welche verschiedene und verschiedenartige Formen gedruckt sein können. Die Viskosität der Mischung beeinflusst das Gießen entscheidend, eine zu große Viskosität bringt die Bildung von unerwünschten „Gießschwänzchen" mit sich. Es versteht sich, dass andere Formungsverfahren, wie Extrudieren, Spritzgießen oder Formgießen verwendet, werden können.
  • Gemäß der Erfindung wird bevorzugt das Stärkeschalungs-Verfahren ausgewählt, mit einem Gießbrix größer als oder gleich 78, bevorzugt größer als oder gleich 80, was mit keiner Stärke aus dem Stand der Technik durchgeführt werden konnte.
  • Unter „Brix" im Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man das Grad Brix, das für eine Saccharoselösung dem Verhältnis der gelösten Saccharosemenge zur Sirupmenge entspricht. Für eine reine Saccharoselösung entspricht das Grad Brix dem Trockenanteil. Für die Glukosesirupe oder andere Zucker und Polyole gibt es Umrechnungstabellen, mithilfe derer die Entsprechung zwischen Brix und Trockenmaterial bestimmt werden kann. Das Grad Brix ist eine sehr schnelle Messung, die routinemäßig von den Zuckerbäckern (Konfiseuren) mittels eines Handrefraktometers durchgeführt werden kann. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Dämpfschritt, der herkömmlicherweise nach dem Gießen durchgeführt wurde, nicht mehr nötig, was einen weiteren sicheren Vorteil darstellt, angesichts der beträchtlichen Gewinne an Zeit und Energie. Außerdem ist es technisch sehr vorteilhaft, dass dieser Arbeitsschritt erfindungsgemäß weggelassen werden kann, weil das Dämpfen bei hoher Temperatur oft zu einer Teilhydrolyse der Stärke oder der Gelatine geführt hat.
  • Sobald sie ausgegossen wurden, werden die erfindungsgemässen Süßigkeiten für die zum Gelieren nötige Zeit bei Raumtemperatur gelagert.
  • Sobald sie nach ungefähr 3 bis 20 Stunden geformt und ausgekühlt sind, können die Süßigkeiten dann aus den Formen gehoben und gebürstet werden, um die restliche Schalungsstärke zu entfernen. Sie werden dann entweder so wie sie sind abgepackt oder anderen zusätzlichen Arbeitsschritten wie Polieren, Ölen, Vereisen, Kandieren oder mit einem Zucker, einem Polyol und/oder einer Säure („Säuerung") Dragieren unterworfen. Sie können auch mit dekorativen gefärbten oder ungefärbten, aromatisierten oder nicht-aromatisierten Kügelchen oder Granulat auf Zucker- und/oder Polyolbasis umhüllt werden. Besonders verlockende Süßigkeiten werden durch eine Umhüllung mittels bunten Maltitgranulaten erhalten. Es versteht sich, dass die Granulate bei anderen Süßigkeitenarten verwendet werden können, wie insbesondere als Einschluss in Bonbons („sucres cuits").
  • In Bezug auf die Stärkeanteile weist die Mischung vorzugsweise vor dem Kochen einen Anteil von 0,5 bis 25%, bevorzugt zwischen 1 und 20% und besser zwischen 5 und 15% bezogen auf das Gewicht auf.
  • Die modifizierte Erbsenstärke gemäß der vorliegenden Erfindung stellt bevorzugt die einzige und alleinige Stärkequelle dar.
  • Man verwendet in der Mischung zum Kochen eine variable Wassermenge, abhängig vom letztendlich gewünschten Gießbrix.
  • Der Einsatz der besonderen erfindungsgemässen Stärke ist besonders vorteilhaft, da sie ein Kochen bei sehr hohem Trockengehalt und einer nicht sehr hohen Temperatur, ohne eine zu große Viskosität zu erzeugen und infolgedessen ein erleichtertes Gießen und ein schnelles Gelieren ohne Dämpfen, erlaubt.
  • Je nachdem ob man die herkömmlicherweise verwendeten Gelatine oder pflanzlichen Gummiarten ganz oder teilweise ersetzen möchte, kann man außerdem in der Kochmischung einen Anteil dieser letzteren, der zum Beispiel zwischen 0,1 und 10% liegt, einstellen.
  • Was das Süßungsmittel betrifft, enthält die Kochmischung davon 25 bis 85%, bevorzugt 40 bis 85% und besser 60 bis 85% an Trockengewicht.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet man einen Glukosesirup mit einem DE (oder Dextroseäquivalent) von 30 bis 90 und mindestens einen Zucker ausgewählt aus den Mono-, Di- oder Trisacchariden Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform verwendet man eine Mischung aus Glukosesirup und Saccharose in einem Verhältnis von etwa 50/50.
  • Für eine Süßigkeit ohne Zucker kann man, wie vorstehend erwähnt, ein oder mehrere Polyole in Form von Pulver oder Sirup verwenden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform verwendet man einen Maltitsirup wie insbesondere den LYCASIN 80/55, alleine oder mit Sorbit gemischt.
  • Die Aromen, Farbstoffe und anderen zusätzlichen Zutaten werden bevorzugt am Ende des Kochens hinzugefügt, um ihren Abbau durch die Hitze zu vermeiden. Ihr Gehalt stellt ungefähr 0 bis 10 Gewichts% der Mischung dar.
  • Die folgenden Beispiele, die veranschaulichend und nicht limitierend zu verstehen sind, dienen dem besseren Verständnis der Erfindung.
  • Beispiel 1: ERFINDUNGSGEMÄSSE WEICHGUMMIWAREN
  • A-FORMULIERUNG
    Zusammensetzung (%) des Endprodukts
    – verflüssigte acetylierte Erbsenstärke* 9,1
    – Glukosesirup FLOLYS® B6080S 31,3
    – Saccharose 41,0
    – Zitronensäure (50% Trockengewicht) 0,6
    – Wasser 18,0
    – Aroma, Farbstoff qs
    100
    • *Grad der Verflüssigung WF: 83 Acetylierungsindex Ia: 1,62
  • B-VERFAHREN
    • • Die Zucker, die Stärke und das Wasser mischen, so dass ein Trockenanteil von 75% erhalten wird und die Mischung 10 Minuten bei 70°C vorwärmen.
    • • In einem Hochdruckkocher bei 145°C für 90 Sekunden kochen.
    • • Aroma, Säure und Farbstoff zugeben.
    • • In die dehydrierte Stärkeschalung gießen und 12 Stunden bei Raumtemperatur stehenlassen. (Gießbrix: 80) • Herausheben und bürsten (Endbrix: 82)
    • • Die Gummiwaren einölen, kandieren oder dragieren.
  • BEISPIEL 2: ERFINDUNGSGEMÄSSE WEICHGUMMIWAREN UMFASSEND GELATINE
  • A-FORMULIERUNG
    Zusammensetzung (%) des Endprodukts
    – verflüssigte acetylierte Erbsenstärke* 11,1
    – Saccharose 33,3
    – Glukosesirup FLOLYS® B6080S 32,7
    – Gelatine 160 Bloom 3,8
    – Wasser 18,0
    – Aroma qs
    – Farbstoff qs
    – Milchsäure 1,1
    100
    • *Grad der Verflüssigung WF: 84 Acetylierungsindex Ia: 1,53
  • B-VERFAHREN
    • • Die Gelatine in einer ausreichenden Menge Wasser bei 70°C verflüssigen.
    • • Den Glukosesirup zugeben, dann die Pulvermischung.
    • • 10 Minuten bei 70°C halten.
    • • Durch Dampfeinspritzung bei 150°C für 15 Sekunden kochen.
    • • Ansäuern und aromatisieren.
    • • In die dehydrierte Stärkeschalung gießen und 12 Stunden bei Raumtemperatur stehenlassen (Gießbrix: 80)
    • • Herausheben und bürsten (Endbrix: 82)
    • • Die Gummiwaren einölen, kandieren oder dragieren.
  • BEISPIEL 3: WEICHGUMMIWAREN NACH DEM STAND DER TECHNIK UND VERGLEICH MIT DEN ERFINDUNGSGEMÄSSEN GUMMIWAREN
  • A1-FORMULIERUNG
    Zusammensetzung
    Gewichtsanteil Endprodukt
    – verflüssigte Maisstärke CLEARGUM®MB45 113 12,5
    – Glukosesirup FLOLYS® B6080S 436 41,1
    – Saccharose 269 33,8
    – Zitronensäure (50% Trockengewicht) 5 0,6
    – Wasser 177 12,0
    – Aroma, Farbstoff qs qs
    1000,0 100,0
  • B1-VERFAHREN
    • • Die Zucker, die Stärke und das Wasser mischen und die Mischung 10 min bei 70°C vorwärmen.
    • • In einem Hochdruckkocher bei 150°C für 15 Sekunden kochen.
    • • Aroma, Säure und Farbstoff zugeben.
    • • In die dehydrierte Stärkeschalung gießen und 24 bis 36 Stunden bei 55°C dämpfen lassen. (Gießbrix: 70)
    • • Herausheben und bürsten (Endbrix: 88)
    • • Die Gummiwaren einölen, kandieren oder dragieren.
  • A2-FORMULIERUNG
    Zusammensetzung
    Gewichtsanteil Endprodukt
    – Maisstärke EURYLON7 (70% Amylose) 94 8,4
    – Glukosesirup FLOLYS® B6080S 495 40,0
    – Saccharose 324 32,6
    – Zitronensäure (50% Trockengewicht) 20 1,0
    – Wasser 67 18,0
    – Aroma, Farbstoff qs qs
    1000,0 100,0
  • B2-VERFAHREN
    • • Die Zucker, die Stärke und das Wasser mischen und die Mischung 10 min bei 80°C vorwärmen.
    • • In einem Hochdruckkocher bei 170°C für 15 Sekunden kochen.
    • • Aroma, Säure und Farbstoff zugeben.
    • • In die dehydrierte Stärkeschalung gießen und einige Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen. (Gießbrix: 79)
    • • Herausheben und bürsten (Endbrix: 82)
    • • Die Gummiwaren einölen, kandieren oder dragieren.
  • Tabelle 1: Vergleich der erhaltenen Produkte
    Beispiele 1, 2 Beispiel 3 (1) Beispiel 3 (2)
    Stärke verflüssigte acetylierte Erbsenstärke verflüssigte Maisstärke amylosereicher Mais
    Kochtemperatur (°C) 150 150 170
    Gießbrix 80 70 79
    Dämpfdauer bei 50°C 0 30 Stunden 0
    Durchsichtigkeit +++ ++ +
    Klebrigkeit + ++ ++
    Festigkeit ++ ++ +++ (erhebliche Retrogradierung)
  • Durch die Verwendung einer erfindungsgemässen Stärke können, unter Einsatz eines einfachen Verfahrens, ohne Dämpfen, mit einer normalen Kochtemperatur, Gummiwaren mit verbesserter Qualität im Vergleich zum Stand der Technik erhalten werden. Die erfindungsgemässen Gummiwaren weisen eine gesteigerte Durchsichtigkeit, wenig oder keine Klebrigkeit auf und sind stabil gegenüber Verhärtung mit der Zeit.
  • BEISPIEL 4: ERFINDUNGSGEMÄSSE WEICHGUMMIWAREN OHNE ZUCKER
  • A-FORMULIERUNG
    Zusammensetzung (%) des Endprodukts
    – verflüssigte acetylierte Erbsenstärke* 13,2
    – Maltitsirup LYCASIN®80/55 52
    – Sorbitsirup NEOSORB®70/70 15
    – Gelatine 180 Bloom 4,5
    – Wasser 14
    – Aroma qs
    – Farbstoff qs
    – Milchsäure 1,3
    100
    • *Grad der Verflüssigung WF: 83 Acetylierungsindex Ia: 1,62
  • B-VERFAHREN
    • • Die Stärke unter lebhaftem Rühren unter die auf 50°C vorgewärmte Mischung der Polyolsirupe rühren.
    • • Die Gelatine im Wasser bei 70°C verteilen und zur ersten Mischung geben.
    • • In einem Hochdruckkocher bei 140°C für 120 Sekunden kochen.
    • • Aroma, Säure und Farbstoff zugeben.
    • • In die dehydrierte Stärkeschalung gießen (Gießbrix: 81)
    • • Herausheben und bürsten (Endbrix: 86)
    • • Die Gummiwaren einölen, kandieren oder dragieren.
  • Beispiel 5: ERFINDUNGSGEMÄSSE UMHÜLLTE WEICHGUMMIWAREN
  • Die Weichgummiwaren werden gemäß den Beispielen 1, 2 und 4 hergestellt. Nach dem Herausheben und Bürsten der Gummiwaren, werden diese wie nachstehend beschrieben umhüllt.
  • Zunächst wird Maltitgranulat gemäß dem folgenden Verfahren (welches mit jeder beliebigen Zucker- oder Polyolart durchgeführt werden kann) hergestellt: A-Formulierung
    – Ausgangsstoff: Fraktion 400–500 Mikrons Maltit MALTISORB®
    – Dragierungssirup (mit 62% Trockengewicht, verwendet bei 50°C)
    eingesetzte Zusammensetzung Zusammensetzung Trockenmaterial
    – MALTISORB® P200 612,0 98,7
    – Gummiarabikum-Lösung mit 40% Trockengewicht 20,2 1,3
    ⌷ Wasser 367,8 -
    1000,0 100,0
    • Bestäubung: Maltit MALTISORB® P35
  • B-VERFAHREN (FÜR 200 G AUSGANGSSTOFF)
    • • Den Ausgangsstoff, der sich in der Turbine in Bewegung befindet, mit 20 bis 25 g Dragierungssirup mit Hilfe eines Hochdruckzerstäubers besprühen 15 Sekunden lang verteilen lassen, während von Hand gemischt wird Mit dem Maltit bestäuben (15 bis 20 g). Mit Luft bei 45°C für ungefähr 10 Minuten trocknen. Diese Arbeitsschritte mehrere Male (10) wiederholen.
    • • die Sirup- und Pulvermengen gemäß den folgenden Sequenzen (mittlere Mengen) schrittweise erhöhen
  • Sirupmenge (g) Pulvermenge (g) Trocknungsdauer (min) Zyklusanzahl Gewicht der erhaltenen Körnchen
    30 30 10 5
    35 35 10 5 ungefähr 1 kg
    50 50 10 5
    70 50 10 5
    80 50 10 10 ungefähr 2 kg
  • Die Aromatisierung wird nach dem Umhüllen durchgeführt.
  • Die Färbung kommt durch Besprühen mit einer gefärbten Maltitlösung zustande (gleiche Lösung wie Dragierungssirup). Die Granulate sind weder geglättet noch gewachst.
  • Es werden unterschiedliche Chargen an unterschiedlich gefärbtem Granulat hergestellt und die erfindungsgemässen, vorab mit Wasser oder einem Bindemittel, wie Gummiarabikum, befeuchteten Gummiwaren werden umhüllt, indem zuerst das bunte Granulat und dann die befeuchteten Gummiwaren in die Dragierturbine eingefüllt werden. So wird eine gleichmäßige Umhüllung erreicht, die die erfindungsgemässen Süßigkeiten noch attraktiver macht.

Claims (11)

  1. Auf Stärke basierende gelatinisierte Süßigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine verflüssigte und stabilisierte Hülsenfrucht-Stärke enthält mit einem Amylosegehalt von 25 bis 40%, bevorzugt 30 bis 40%, und ein oder mehrere Süßungsmittel.
  2. Gelatinisierte Süßigkeit gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke Erbsenstärke ist.
  3. Gelatinisierte Süßigkeit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verflüssigte Stärke acetyliert oder hydroxypropyliert ist.
  4. Gelatinisierte Süßigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,5 bis 25 Gewichts-% Stärke enthält.
  5. Gelatinisierte Süßigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Süßungsmittel ein Zucker ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Mono-, Di- oder Trisacchariden, Oligo- und Polysacchariden, einzeln oder als Mischung davon.
  6. Gelatinisierte Süßigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Süßungsmittel aus der Gruppe bestehend aus Maltit, Sorbit, Mannit, Iditol, Erythrit, Xylit, Sorbit-, Maltitsirupe, hydrierte Glukosesirupe, starke Süßungsmittel, einzeln oder als Mischung davon ausgewählt wird.
  7. Verfahren zur Herstellung einer auf Stärke basierten gelatinisierten Süßigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst – Herstellung einer Mischung umfassend mindestend eine verflüssigte und stabilisierte Hülsenfrucht-Stärke mit einem Amylosegehalt von 25 bis 40%, bevorzugt 30 bis 40%, mindestens ein Süßungsmittel und Wasser, – das Kochen der Mischung bei einer Temperatur zwischen 100 und 150°C bis zum Erreichen des gewünschten Trockenanteils, – das Formen der gekochten Mischung so dass Süßigkeiten erhalten werden – das Sammeln der so erhaltenen gelatinisierten Süßigkeiten.
  8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stärke eine Erbsenstärke ist.
  9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die verflüssigte Stärke acetyliert oder hydroxypropyliert ist.
  10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung 0,5 bis 25 Gewichts-% Stärke, 25 bis 85 Gewichts-% Süßungsmittel und 0 bis 10% Aroma, Säure und/oder Farbstoff enthält.
  11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es außerdem einen Schritt der Umhüllung der gelatinisierten Süßigkeiten mit Hilfe von Polyolkörnchen umfasst.
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